@Exil-Berliner sagte in Telekom Basketball Kommentatoren:
Mir ist in letzter Zeit bei mehreren Kommentatoren aufgefallen, das sie bei Fouls beim Rebound von “Offensivfouls” sprechen. Zuerst ist es mir bei Arne Malsch mehrfach aufgefallen und dann auch bei Stefan Koch.
Mein Wissenstand: Fouls beim Rebound sind immer Verteidiger-Fouls, egal von welcher Seite sie begangen werden.
Die Regel unterscheidet nicht zwischen Verteidiger- und Angreiferfouls sondern zwischen dem Foul einer Mannschaft “in Ballkontrolle” bzw. “ohne Ballkontrolle”.
Bei einem Rebound hat keine Mannschaft Ballkontrolle, denn die endet bekanntlich mit dem Wurf. Folglich kann jedes Foul beim Rebound Freiwürfe nach der Teamfoulregel nach sich ziehen - ganz gleich welches Team das Foul begangen hat (natürlich nur, wenn die Teamfoulgrenze überschritten ist).
Die Bezeichnungen “Offensivfoul” (Kommentatoren) bzw. “Verteidigerfoul” (Exil-Berliner) gehören nicht zur Sprache der Spielregeln, sondern zur Allgemeinsprache. Da wir Basketballer “Offensivfoul” und “Foul der Mannschaft in Ballkontrolle” synonym verwenden, missfällt es uns, wenn ein Reboundfoul eines angreifenden Spielers als Offensivfoul bezeichnet wird. Andererseits ist “Offensivfoul” nicht unbedingt verkehrt, denn was bedeutet denn “Offensivfoul”? Nichts anderes als “Angreiferfoul”. Und wenn ein Foul durch den Angreifer beim Rebound vorliegt, dann kann es doch nicht verkehrt sein, wenn der Kommentator das genau so sagt. Daran stößt sich der Regelkenner - aber das erfreut den Normalzuseher. Letzterem ist dadurch nämlich geholfen, er kann der Erklärung des Kommentators eindeutig entnehmen, wer von den beiden Spielern das Foul begangen hat.
Dem Normalzuseher wäre übrigens nicht damit geholfen, wenn ein Kommentator zum besten geben würde, dass alle Fouls beim Rebound Verteidigerfouls sind. Ein Teil würde diese Aussage so verstehen, dass ausschließlich gegen die fünf Verteidiger entschieden werden darf, der andere Teil würde sich fragen, welches vom Kommentator gerauchte Kraut dazu geführt hat, dass er zehn Verteidiger sieht, wo es doch je fünf Verteidiger und Angreifer sind.
Warum sagen die Kommentatoren sowas so eindeutiges so oft falsch? Grade die beiden genannten, haben doch sonst ganz gute Regelkenntnis.
Relativ häufig habe ich das Nicht-Vergnügen, dass ich dabei bin, wenn lizenzierte Schiedsrichter eine Regel inhaltlich falsch oder viel zu umständlich erklären. Daher ist mein Fazit “so lange nicht mal Refs die Regeln präzise, kurz und verständlich vermitteln können, kann ich Kommentatoren einige Fehler leicht nachsehen”.