Nordderby in Hamburg: EWE Baskets müssen offensiven Towers-Rhythmus brechen
4.10.2024 um 13:18 von
Author: news
Am Sonntag (18 Uhr) wartet ein stimmungsvolles Nordderby auf die EWE Baskets Oldenburg. Das Team von Head Coach Pedro Calles ist bei den gut in die Saison gestarteten Veolia Towers Hamburg zu Gast. Alle Spiele der easyCredit BBL werden live bei Dyn übertragen. Fans, die sich nicht mit der Mannschaft auf den Weg nach Hamburg machen, können die Partie beim Public Viewing im Schirrmann’s verfolgen.
Ausgangslage: Nach zwei zuvor starken Auftritten im Pokal und gegen Heidelberg zeigte die Begegnung in Berlin den EWE Baskets, wo Verbesserungspotenzial für die Mannschaft liegt. Vor allem der Start mit wenig Energie und Konsequenz, der eine hohe Hypothek zur Folge hatte, sorgte für Unzufriedenheit. Dazu gelang es nicht, die Partie gegen ein Euroleague-Team mit druckvoller Verteidigung zu dominieren.
Aufbauen können die Oldenburger auf die beiden mittleren Viertel, in denen die EWE Baskets die Begegnung mit mehr offensiver Kontrolle und gutem Rebounding ausgeglichener gestalten konnten.
Zudem finden sich die Neuzugänge weiterhin gut ein. Neben Justin Jaworski und Seth Hinrichs spielte Mathis Dossou-Yovo (12,5 Punkte, 7,5 Rebounds) in den beiden BBL-Partien stark auf. Eine gute Premiere feierte in Berlin Kyle Rode, der sechs Dreier verwandelte und mit 19 Punkten zum Topscorer wurde.
Personalsituation: Die Trainingshalle der EWE Baskets ist wieder deutlich gefüllter, alle zuletzt fehlenden Akteure arbeiten individuell oder bereits wieder im Mannschaftstraining am Comeback. Für die Begegnung in Hamburg, wo die Oldenburger sich auch auf großen Support der vielen mitreisenden Fans freuen dürfen, wird sich eine Rückkehr von Norris Agbakoko und Alen Pjanic kurzfristig entscheiden. Für Max DiLeo, Artur Konontsuk und Eli Brooks dürfte ein Einsatz nach aktuellem Stand zu früh kommen.
Besondere Brisanz: Das Duell gegen Hamburg ist über die letzten Jahre zu einer Partie mit vielen persönlichen Verbindungen und Brisanz geworden. Pedro Calles sorgte als Coach für die bisher einzigen Playoff-Teilnahmen der Towers, auch Max DiLeo, Seth Hinrichs und Len Schoormann trugen bereits das Hamburger Trikot. Auf der Gegenseite haben Kenny Ogbe, Assistant Coach Jacob Hollatz und der aktuell verletzte Niklas Wimberg eine Oldenburger Vergangenheit.
Und dann ist da noch die Begegnung aus dem Mai, als die Towers sich in der ersten Play In-Runde durchaus überraschend in Oldenburg durchsetzten und für das Saisonaus der EWE Baskets sorgten. Obwohl zuletzt beim Fan Day ein deutlicher Erfolg gelang, steht die Revanche in einem Pflichtspiel noch aus.
Blick auf den Gegner: Der Saisonstart der Towers ist beeindruckender als die reine Bilanz aus Siegen und Niederlagen, die vor allem vom Pokal-Aus in Heidelberg und den zwei verlorenen Spielen gegen die Eurocup-Favoriten Valencia und Bourg-en-Bresse getrübt wurde. In der BBL hingegen zeigte das Team von Coach Benka Barloschky zwei überzeugende Partien gegen die beiden Titelfavoriten. Auf den deutlichen 97:80-Erfolg gegen ALBA BERLIN, folgte das unglückliche 80:81 gegen den FC Bayern München, wo den Towers nur eine Sekunde zum Sieg fehlte.
Auffällig ist der hohe offensive Rhythmus, den Hamburg in beiden Partien bereits auf das Parkett brachte. Dafür bezeichnend sind nicht nur 88,5 Punkte, sondern auch 22 Assists bei nur 12,5 Ballverlusten und eine herausragende Team-Dreierquote von 44 Prozent. Diesen Rhythmus gilt es für die EWE Baskets zu brechen.
Symbolisch für diese Leistungen steht Brae Ivey, der in den ersten beiden Begegnungen in den MVP-Modus schaltete, so dass der designierte Spielmacher Jaizec Lottie (6,5 Punkte) trotz starken 7,5 Assists noch etwas im Schatten steht. Wichtige Entlastungsminuten geben Leif Möller und Osaro Rich.
Keondre Kennedy (11,5 Punkte, 50 Prozent Dreier), Kenny Ogbe (10,0) und Jordan Barnett (10,0 Punkte, 4,0 Rebounds) verbinden als Shooting Guard und Small Forward Länge und Athletik, können hohen defensiven Druck ausüben. Verletzungsprobleme behindern die Towers hingegen auf der Power Forward-Position, wo mit Niklas Wimberg und Zsombor Maronka gleich zwei Akteure aussetzen müssen und neben Patrick Heckmann wohl auch Barnett oder Camron Reece aushelfen müssen. Auf der Center-Position agieren die Towers mit einem Duo aus dem sehr athletischen und spektakulären Kur Kuath (13,5 Punkte, 6,0 Rebounds) und Kapitän Benedikt Turudic.
Im Fokus: Auf sehr hohem Niveau präsentierte sich in den ersten Spielen Brae Ivey, der im letzten Jahr als Nachverpflichtung nach Hamburg gekommen war. Der defensivstarke Combo-Guard legt bisher 20,5 Punkte, 4,5 Assists und 6,0 Rebounds auf, trifft unglaubliche 82 Prozent seiner Distanzwürfe.
Stimme zum Spiel:
Pedro Calles (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): „Hamburg spielt sehr guten Basketball, bewegt den Ball als Mannschaft sehr gut. Sie haben eine gute Balance zwischen den Ball in die Zone bringen und Dreier kreieren. Zudem treffen sie den Dreier aktuell extrem gut. Deshalb ist Hamburg schwer zu verteidigen, wie gegen Berlin und München zu sehen war. Auch beim Eurocup-Spiel in Valencia haben sie 20 bis 25 Minuten Basketball auf sehr hohem Niveau gespielt. Uns erwartet ein sehr guter Gegner. Für uns ist die Herausforderung 40 Minuten auf hohem Level zu spielen, weil die geplanten Rotationen und das Foulmanagement aktuell schwerer umzusetzen sind. Gleichzeitig wollen wir natürlich unseren Basketball mit hoher Energie spielen!
Pressemitteilung: EWE Baskets Oldenburg