Mitgliederzahlen im deutschen Basketball
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@DruckKorbleger sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Im Handball waren die Vereine nach der WM im Januar 2019 nicht gut damit, den Zulauf zu planen und zu steuern. Und nein, Corona hatte damit nichts zu tun, denn es war noch 14 Monate entfernt. Kann es der Basketball besser?
Ich glaube nicht, dass es ex ante (z.B. bei den Ligaverbänden BBL, 2.Bundesliga, DBBL) Pläne gab, wie ein Verein reagieren kann und sollte, wenn plötzlich 10 - 40 Kids neu und erstmalig Basketball spielen möchten.
Anekdotische Evidenz aus einem eher strukturschwachen Bundesland: Nein.
Wir haben genau den Fall in unserem (breitensportlich) ausgerichteten Verein, dass seit Ende des Teillockdowns vor anderthalb Jahren sehr viele Kinder Basketball spielen wollen und wir sind auf den Ansturm in keinster Weise vorbereitet, können den nicht stemmen und bekommen keine Unterstützung, weil an letzter Stelle immer das Argument “Es ist kein Geld da” alles schlägt. Ich muss inzwischen schweren Herzens Kinder ablehnen, die nach Probetrainings fragen, weil die Mannschaftsgröße betreuungstechnisch jenseits von Gut und Böse ist, gleichzeitig gibt es aber auch nur sehr begrenzt weitere Vereine in einer zumutbaren Entfernung, an die man verweisen kann. Es fehlt an Hallenzeiten und es fehlt an Coaches. Da sind aber mE nicht die Ligaverbände zuständig, denn die erreichen ja auch nur die Vereine, die in diesen Ligen organisiert sind. Für Breitensport, und darüber reden wir ja bei “neu und erstmalig”, ist der DBB zuständig bzw. die Landesverbände.Edit merkt zur Klarstellung noch an, dass ich entgegen meiner Signatur nicht über NRW spreche.
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@J-C3 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
‘Kritik’:
Hatte den Bezug zum Alpenverein auch wertfrei verstanden, nicht als Kritik.
Meine Frage war deshalb ernst gemeint, kam aber offenbar als rhetorische Frage rüber.Also ernst gemeint:
Was könnte der DBB zusätzlich(wie der Alpenverein) tun, dass (sportlich passive) BB-Supporter trotzdem gerne DBB-Mitglieder sind?
ernst gemeinte gegenfrage: welches interesse sollte der DBB denn an passiven (sportlich nicht aktiven) mitgliedern haben? die anstrengungen sollten doch im besten fall irgendwie zielführend sein. ist die sportförderung an die gesamtmitgliederzahl des verbands gekoppelt oder nicht doch eher an die anzahl der aktiven sportler*innen.
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“Traue keiner Statistik” …
Jemand hat es ja schon geschrieben, dass gerade im Breitensport die Zahlen nicht so richtig stimmen müssen.
Genauso wie Kinderturnen beim Handball sein kann, kann eine Hobbygruppe Basketball beim Turnen erfasst werden.
Vereine melden in der Regel ihre Mitglieder in den Sportverbänden, in denen sie Mitglied sind/Mitglied sein müssen.
Warum sollte ein Fußballverein z.B. noch Mitglied im Turnerbund werden, nur weil er eine Gymnastikgruppe für Mütter o.ä. aufmacht? Warum soll ein Turnverein dem Basketballverband beitreten, wenn seine Altherren keinen Punktspielen mehr nachgehen?
Bei Mehrspartenvereinen kommt hinzu, dass sie schon auf die Kosten schauen, wo passive oder nicht im Wettkampfbetrieb aktive Mitglieder gemeldet werden. Basketball hat da ggf. den Vorteil, dass für Verbandsabgaben die TAs gezählt werden, insofern treiben Mitglieder ohne TAs dort nicht unbedingt die Kosten. Bei anderen Verbänden gibt es teilweise auch Pauschalabgaben, so dass man dort ohne Mehrkosten mehr Mitglieder melden kann. Das beeinträchtigt natürlich die Vergleichbarkeit der Zahlen.Die Kennzahlen von @DruckKorbleger sind sehr interessant. Ich bezweifle, dass Basketball dort wesentlich besser abschneidet als z.B. Volleyball (jemand meinte für seine Region “klinisch tot”). Ich vermute, dass ein Großteil des Wachstums auf die großen Vereine und den männlichen Bereich zurück zu führen ist. In der Fläche gibt es Wettkampfsport übergreifend eher ein Artensterben.
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@Maethorath : Den Zulauf planen und steuern kann man m.E. nicht. Und der DBB kann da wenig machen, die Landesverbände nicht viel mehr. Die erreichen am Ende auch nur die Vereine im eigenen Wettkampfbetrieb. Und die kämpfen ggf. mit ihren anderen Sparten und/oder den Kommunen um die Ressourcen.
Hallentrainingszeiten sind Mangelware und sehr begehrt. Kleinere Vereine stehen dort oftmals am Ende der Nahrungskette. Ehrenamtliche und Nebenberufler, die sich freiwillig mit einer Horde Kinder oder Jugendliche in die Halle stellen und am Wochenende 100km weit fahren (in NRW soll es ja Basketballer geben, die dafür einen Langstreckenjet buchen würden, anderswo ist das “um die Ecke”), findet man auch nicht an jeder Strassenecke. Eine Hobbygruppe von Studenten ist da pflegeleichter und die können evtl. noch um 22h, 10jährige nicht.Basketball kann von Glück sagen, dass man alleine auf einen Korb werfen kann (der sich recht einfach irgendwo hinstellen lässt) und das Ballhandling genügend Anreize gibt, wie z.B. auch beim Fußball oder Hockey. Volleyball, Rückschlagsportarten, o.ä. haben es da schon schwerer.
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@murcs sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@J-C3 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
‘Kritik’:
Hatte den Bezug zum Alpenverein auch wertfrei verstanden, nicht als Kritik.
Meine Frage war deshalb ernst gemeint, kam aber offenbar als rhetorische Frage rüber.Also ernst gemeint:
Was könnte der DBB zusätzlich(wie der Alpenverein) tun, dass (sportlich passive) BB-Supporter trotzdem gerne DBB-Mitglieder sind?
ernst gemeinte gegenfrage: welches interesse sollte der DBB denn an passiven (sportlich nicht aktiven) mitgliedern haben? die anstrengungen sollten doch im besten fall irgendwie zielführend sein. ist die sportförderung an die gesamtmitgliederzahl des verbands gekoppelt oder nicht doch eher an die anzahl der aktiven sportler*innen.
Mehr Mitglieder = größere Reichweite = größeres Interesse für Sponsoren
Mehr Mitglieder = größere Chance auf mehr Mannschaften, z.B. in Hobbyligen
Mehr Mitglieder = evtl. mehr Stimm-/Mitspracherechte bei LVs, LSBs, etc.
Mehr Mitglieder = evtl. mehr Gehör in der Politik und Verwaltung
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@2short sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Ich vermute, dass ein Großteil des Wachstums auf die großen Vereine und den männlichen Bereich zurück zu führen ist.
Nein, der weibliche Bereich hat seit Jahren gleiche Wachstumsraten (leicht drunter) wie der Männerbereich.
@J-C3 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Was könnte der DBB zusätzlich(wie der Alpenverein) tun, dass (sportlich passive) BB-Supporter trotzdem gerne DBB-Mitglieder sind?
Das ist doch keine DBB-Aufgabe, sondern Aufgabe der Vereine. Und die tun wenig, da Interesse zu wecken. Also um passive Mitgliedschaften zu werben. Fußballvereine haben das ja viel mehr. Der größte Sportverein Thüringens ist der FC Carl Zeiß Jena mit über 4000 Mitgliedern - das sind ja nicht alles SpielerInnen. Der größte Basketballverein Thüringens, Science City Jena, schafft es Bucht mal in die Top 30 - dafür braucht es lediglich etwas über 700 Mitglieder. Und das, obwohl man schon über 300 Aktive hat.
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@antimatzist sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@2short sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Ich vermute, dass ein Großteil des Wachstums auf die großen Vereine und den männlichen Bereich zurück zu führen ist.
Nein, der weibliche Bereich hat seit Jahren gleiche Wachstumsraten (leicht drunter) wie der Männerbereich.
Ja, die passende Anwendung relativer und absoluter Zahlen ist mir bekannt. Gleiches relatives Wachstum bedeutet in der Regel dann einen gleichen Anteil am Wachstum, wenn die Ausgangszahlen gleich sind. Das ist beim Basketball nicht gegeben.
Aber zum Glück wächst auch der weibliche Bereich. Um aufzuholen müsste er das allerdings stärker als der männliche Bereich.
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zunächst ging es doch um sportlich nicht aktive mitglieder. mehr sportliche aktivität im hobbybereich lässt sich aus solchen passiven mitgliedern kaum generieren. darüberhinaus bin ich wahrscheinlich der einzige, dem in der ganzen aufzählung etwas konkretes fehlt. die größere reichweite lässt sich durch medienwirksame maßnahmen sicherlich schneller und effektiver erreichen, als durch eine etwaige mitgliederwerbung „über bande“ mithilfe irgendwelcher vergünstigungen. bei reichweite geht es um follower und zuschauer, nicht um mitglieder. … und eventuell mehr dies oder mehr jenes beinhaltet eben leider nur gewisse möglichkeiten und hoffnungen. warum sollte ein verband wie der DBB da aktiv werden und zeit bzw. geld investieren? das macht man doch nur, wenn wirklich etwas in aussicht steht.
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Warum hat der DBB und andere Verbände dann überhaupt mehr Mitglieder lt. B-Meldung als Teilnehmerausweise/Spielerpässe?
Warum machen Alpinisten und Taucher solche attraktiven Angebote?Ich würde das “sportlich nicht aktive” erst einmal in “nicht im organisierten Sport aktive” ändern. Denn das ist es doch, was DAV oder auch die Taucher machen. Sie haben ein Angebot für Freizeitsportler, die sonst keinen Bedarf an Organisation haben. Es weiß nachher auch niemand, ob die 215000 Basketball spielen oder nur anfeuern.
Ich bin schon der Meinung, dass es etwas anderes ist, wenn du mit 215000 Mitgliedern auf Sponsorensuche gehst, oder mit 500000. Wir reden ja auch von Sponsoring für Minicamps, Breitensportmaßnahmen, Schulaktionen, etc., wo Kinder, Eltern und Sportler vor Ort sind, die aber weniger in der Presse stattfinden.
“Wir bewegen 500000 Kinder in Schul-AGs” hat sicherlich eine andere Marktkraft als “Wir bewegen 50000 Kinder in Schul-AGs”.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann bekommen zumindest in Niedersachsen Vereine Übungsleiterzuschüsse in Relation der Mitgliedszahlen. Ohne die Förderrichtlinien bundesweit zu kennen, kann ich mir vorstellen, dass dieses Prinzip auch an anderen Stellen angewendet wird. Und die Stimmenmacht auf Verbandstagen richtet sich in der Regel auch danach. Da ist es dann nicht nur finanziell sondern auch politisch interessant.
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@2short sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Ich würde das “sportlich nicht aktive” erst einmal in “nicht im organisierten Sport aktive” ändern. Denn das ist es doch, was DAV oder auch die Taucher machen. Sie haben ein Angebot für Freizeitsportler, die sonst keinen Bedarf an Organisation haben. Es weiß nachher auch niemand, ob die 215000 Basketball spielen oder nur anfeuern.
Meine Familie ist dem DAV in der dritten Generation eng verbunden - ich denke, ich kann da ein bisschen Insights geben:
Die AVs unterhalten die Schutzhütten (andere sagen Hotels) und das Wegenetz in den Alpen. Da wird unheimlich viel ehrenamtlich gemacht, aber das stößt an Grenzen bei Anwendung aktueller Richtlinien etc.
Das führt dann schlussendlich dazu, dass der Druck finanziellen Spielraum zu erreichen relativ groß ist. Man sucht also nach Möglichkeiten Mitglieder über einfache Angebote zu generieren.
Ich vermute, dass bei einem Großteil der DAV Mitglieder die Idee ist: Mit dem Beitrag, tue ich etwas Gutes, auch wenn ich die Leistung nur unregelmäßig abrufe. Die Nutzung lokaler Angebote beschränkt sich dann auf einen relativ kleinen harten Kern.
Weniger ausgeprägt, aber ähnlich, dürfte das bei Golf sein.
Ich denke, das sind Settings, die von der Welt des Baskeballs weit entfernt sind. Höchst wahrscheinlich sind dieser vergleichenden Blicke auch gar nicht sooo hilfreich, weil die Rahmenbedingungen anders sind.
Interessant sind Vergleiche BC (before covid) und jetzt. Wie es anderen vergleichbaren Sportarten (Handball, Volleyball) in Relation geht, ist eine spannende Frage.
Spannend kann sein, zu klären, warum andere Verbände sehr viel größer sind. Allerdings sollte einem vor der Klärung der Frage klar sein, warum man das wissen will -
nicht vergessen werden sollte, das bei der DAV Mitgliedsschaft die Auslandskrankenvericherung glaube ich mit dabei ist, und z.b. auch die Rettung am Berg. Sei es beim Skifahren, wandern etc. und z.b. auch der Heli Transport
Habe ich z.b. letztes Jahr bei meinem Sohn bei einem Snowboardunfall in Anspruch nehmen müssen -
Beim DAV hatte ich früher auch Ermäßigungen bei Übernachtungen in Hütten, ähnliche Vorteile kenne ich aus dem DKV, über dessen Mitgliedsvereine vergünstigte Übernachtungen in den Vereinsheimen und auf angegliederten Campingplätzen ermöglicht wurden. Teilweise musste man die DKV-Mitgliedschaft belegen, um überhaupt übernachten zu können. Sowohl beim DAV als auch beim DKV werde ich mit Informationen (auch in Papierform) totgeworfen. So lerne ich aber neue Touren, neues Material oder Sicherheitstipps kennen.
Wenn ich hier den Vergleich zum BB ziehe, wird es tatsächlich schwierig, denn ich kann nicht 12 Mal im Jahr neue Schuhe oder Bälle diskutieren, das lockt keinen hinterm Ofen vor. Ich fahre auch nicht zum Freiplatz xy, weil da die Aussicht so schön ist. Allerdings könnte man (in Kooperation mit den Krankenkassen) den ein oder anderen von der (aktiven) Mitgliedschaft in einer Trainingsgruppe überzeugen, wenn derjenige dadurch Krankenkassenbeiträge sparen kann. Derartiges kenne ich von meiner Krankenkassen, die Vergünstigungen gibt, wenn ich die Fitnessclub-Mitgliedschaft vorlege. Darüber könnte man die Zahlen steigern und auch Hobby-Spieler von den Freiplätzen in die Vereine locken. Die Trainingsgruppe kann sich ja trotzdem auf dem Freiplatz treffen. -
@Dunki_Kong sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Allerdings könnte man (in Kooperation mit den Krankenkassen) den ein oder anderen von der (aktiven) Mitgliedschaft in einer Trainingsgruppe überzeugen, wenn derjenige dadurch Krankenkassenbeiträge sparen kann. Derartiges kenne ich von meiner Krankenkassen, die Vergünstigungen gibt, wenn ich die Fitnessclub-Mitgliedschaft vorlege.
Gibt es doch für aktive Mitgliedschaft im Sportverein! [hier keine Werbung, welche Kassen das anbieten, kann sich ja jeder selbst raussuchen ;)]
Allerdings bezweifle ich, dass sich das irgendwo finanziell lohnt, Mitgliedsbeiträge vs. Vergünstigung/Bonus/Cashback. -
Am Ende gibt es zwei Wege:
- Aktive Mitglieder gewinnen, das muss aber organisch und langsam, nicht aktionistisch passieren, weil im gleichen Maß auch die Anzahl an Trainern, Abteilungsleitern, nicht zuletzt Hallenzeiten etc. wachsen muss.
- Passive Mitglieder gewinnen, da sehe ich als einzigen großen Hebel Vergünstigungen bei den Eintrittsgeldern in den oberen Ligen oder Natio. Muss sich natürlich unterm Strich durch Fördermittel rechnen, keine Ahnung, wie da die Regularien sind.
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@antimatzist sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Zwischen 2000 und 2015 hat man quasi keine neuen Mitglieder gewinnen können
Angesichts des Umstands, dass in dieser Zeit einer der besten Spieler aller Zeiten in dieser Sport aus diesem Land kam, ist das eine katastrophale Bilanz.
@Frankfodder sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Glaube ein Kernproblem beim Basketball ist, dass es viel mehr interessierte gibt, als Leute die gewollt sind sich im Verein an zu melden.
Ich würde sogar behaupten, dass es kaum eine Sportart gibt, bei dem das Verhältnis von “SpielerInnen” zu “organisiert im Verein spielenden” so schlecht ist.
Das liegt sicherlich an viele Strukturen bei uns - ein gewisse Maß aber auch daran, dass man auf einem öffentlichen Korb eben auch ohne Vereinsmitgliedschaft viel Spaß haben kann. Bei vielen anderen Sportarten (Golf, Tennis, Schütze, Leichtathletik, usw…) ist das schwieriger, weil man deren Infrastruktur braucht, um die Sportart überhaupt ausüben zu können.
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@ehirsch sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Ich würde sogar behaupten, dass es kaum eine Sportart gibt, bei dem das Verhältnis von “SpielerInnen” zu “organisiert im Verein spielenden” so schlecht ist.
Leichtathletik (laufen), Schwimmen, Beachvolleyball, aber auch Fußball oder der vielzitierte Alpenverein (Wandern, Klettern) dürften ähnliche “Probleme” haben…
Frage ist ja immer, ob man die Leute für Organisation/Regelmäßigkeit “abgreifen” kann bzw. welche Mehrwerte man ihnen bieten kann. Oder mal von der Verbandsseite gesehen: Will man die Leute überhaupt im organisierten Verband? Bedeutet dann nämlich, dass sich der Verband auch um deren Belange kümmern muss und sich nicht auf den Hallensport konzentrieren kann. -
@tzzzz2 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@ehirsch sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Ich würde sogar behaupten, dass es kaum eine Sportart gibt, bei dem das Verhältnis von “SpielerInnen” zu “organisiert im Verein spielenden” so schlecht ist.
Leichtathletik (laufen), Schwimmen, Beachvolleyball, aber auch Fußball oder der vielzitierte Alpenverein (Wandern, Klettern) dürften ähnliche “Probleme” haben…
Solange wir nicht klar festlegen, was Äpfel, Birnen, Nektarinen oder Pampelmusen sind, bleibt die Vergleichbarkeit sowieso vage.
Die zum Schwimmen benötigten Bäder werden von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt. Für 2x wöchentlich 10 Bahnen hoch und runter benötigt man also keine Mitgliedschaft im Schwimmverein. Will ich gegen andere Schwimmen, hat der Verein den Vorteil, dass hoffentlich niemand die Bahn kreuzt oder langsam vorweg schwimmt.
Die Wanderung von A nach B geht über C. Wenn die Unterkunft in C vom Alpenverein betrieben wird, macht eine Mitgliedschaft vielleicht Sinn.
Wenn ich in einer genügend großen Stadt Location und Leute kenne, brauche ich vielleicht noch nicht einmal viel telefonieren, um ein paar Spieler für ein 3:3 oder 5:5 draussen zu finden, auch hier gibt es Plätze aus öffentlicher Hand. Da brauche ich auch für Wettkämpfe nicht unbedingt den Verband.
Beim Laufen ist es ähnlich wie beim Schwimmen, außer der Tatsache, dass noch weniger Infrastruktur notwendig ist.Die Vergleichbarkeit ist eben nicht ganz trivial.
Frage ist ja immer, ob man die Leute für Organisation/Regelmäßigkeit “abgreifen” kann bzw. welche Mehrwerte man ihnen bieten kann. Oder mal von der Verbandsseite gesehen: Will man die Leute überhaupt im organisierten Verband? Bedeutet dann nämlich, dass sich der Verband auch um deren Belange kümmern muss und sich nicht auf den Hallensport konzentrieren kann.
Beim Basketball gibt es inzwischen ja offiziell 3x3 als zweite Sportart (ähnlich Volleyball). Da muss man sich auch drum kümmern. Der Haken für den Verband: Die FIBA hat 3x3 so aufgebaut, dass man nicht Mitglied in einem Verein sein muss, aber trotzdem offiziell 3x3 spielen kann. Gerade für Personen, die mit “Verein” wenig anfangen können, ist das attraktiv, für den Verband bedeutet es, dass man zwangsläufig für Nichtmitglieder etwas machen muss.
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@ehirsch sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@antimatzist sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Zwischen 2000 und 2015 hat man quasi keine neuen Mitglieder gewinnen können
Angesichts des Umstands, dass in dieser Zeit einer der besten Spieler aller Zeiten in dieser Sport aus diesem Land kam, ist das eine katastrophale Bilanz.
Ich würde das nicht so negativ sehen. Man muss das Ganze mal in folgenden Kontext setzen: in den 1990ern gab es einen großen Hype im Basketball, der zu stark steigenden Mitgliederzahlen geführt hat. Es gab damals innerhalb eines Jahrzehnts eine Verdopplung der Mitgliederzahlen. Es ist klar, dass sich die Zahlen danach erstmal stabilisieren müssen, weil in Hype-Zeiten oft auch viele Leute neu dazukommen, die dann etwas später wieder das Interesse verlieren. Daher ist es eigentlich schon eine Leistung, nach einem Hype die Zahlen erstmal stabil zu halten. Zudem ist aufgrund der demographischen Entwicklung Deutschlands generell ab etwa 2000 eine Situation eingetreten, wo Sportvereine/Sportverbände mit Mitgliederrückgängen zu kämpfen hatten:
- So hatte beispielsweise Volleyball im Jahr 2000 noch 530.000 Mitglieder, heute sind es 392.000.
- Tennis hatte im Jahr 2000 noch 2,05 Mio Mitglieder, heute sind es 1,44 Mio.
- Tischtennis hatte im Jahr 2000 noch 698.000 Mitglieder, heute sind es 506.000.
- Schwimmen hatte 2000 noch 639.000 Mitglieder, heute sind es 534.000.
- Badminton hatte 2000 noch 228.000 Mitglieder, heute sind es 166.000.
- Handball hatte 2000 noch 826.000 Mitglieder, heute sind es 719.000 - und das, obwohl es in diesem Zeitraum mehrmals großen Hype um Handball gab (ich erinnere zB an den Handball-WM-Titel im eigenen Land 2007, mit einer Einschaltquote im Finale von 17 Mio Zuschauern, oder der EM-Titel vor einigen Jahren, mit über 10 Mio TV-Zuschauern im Finale).
Vor diesem skizzierten Hintergrund sieht es dann plötzlich gar nicht mehr so schlecht aus, dass die Mitgliederzahlen des Basketballs „nur“ stagniert haben.
Ich glaube zudem auch, dass der Nowitzki-Effekt oft überschätzt wird. Nowitzki war immer weit weg. Das war im Grunde nie geeignet, irgendeinen Hype in Deutschland zu kreieren. Welche Kids in Deutschland gucken schon Basketball-Spiele um 3 Uhr nachts? Zumal es damals zu Nowitzkis Hoch-Zeiten auch noch nicht solche Modelle gab wie Streamingdienste, NBA Spiele On Demand etc. Nowitzki war für die deutsche Sportcommunity nie wirklich greifbar genug gewesen, um daraus einen echten Hype für die breite Masse zu kreieren. Das unterscheidet ihn von Boris Becker, Schumi, Ullrich und Co. Die waren allein schon zeitzonenmäßig viel näher dran am sportinteressierten Deutschen.
By the way: im Fußball sind die Mitgliederzahlen seit 2000 zwar gewachsen, dies ist aber auf einen Sondereffekt zurückzuführen: in den letzten 20 Jahren hat sich zunehmend der Trend festgesetzt, dass Fußballfans Mitglieder in ihren Lieblingsvereinen werden. Zum Beispiel, um dadurch leichter an Stadion-Tickets zu kommen, oder einfach um ihr Fansein auszudrücken. So hat der F.C. Bayern mittlerweile 300.000 Mitglieder, der BVB und Schalke ca 200.000, Köln, Frankfurt, HSV und Gladbach über 100.000, usw. Dadurch kommt der DFB insgesamt auf über 7 Mio Mitglieder. In der Realität jedoch ist die Anzahl an Mannschaften im Spielbetrieb im Fußball in den letzten Jahrzehnten gesunken.
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Auch ganz interessant mal zum Vergleich: hier ist eine Auflistung der mitgliederstärksten Sportverbände in Frankreich:
https://fr.statista.com/statistiques/655503/repartition-licence-atp-france-par-federation/
Basketball steht in Frankreich auf Rang 4 der mitgliederstärksten Sportarten, mit über 500.000 Mitgliedern - also mehr als doppelt so viele Mitglieder wie Deutschland hat.
Ich hatte zudem mal in einem Podcast gehört, dass in Spanien, Italien und Frankreich jeweils über 100.000 Kinder unter 12 Jahren Basketball spielen, im Vergleich zu 35.000 deutschen Kindern.Das zeigt, dass der Basketball in anderen Ländern schon nochmal einen deutlich höheren Stellenwert hat als in Deutschland.
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@Hyde sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
By the way: im Fußball sind die Mitgliederzahlen seit 2000 zwar gewachsen, dies ist aber auf einen Sondereffekt zurückzuführen: in den letzten 20 Jahren hat sich zunehmend der Trend festgesetzt, dass Fußballfans Mitglieder in ihren Lieblingsvereinen werden. Zum Beispiel, um dadurch leichter an Stadion-Tickets zu kommen, oder einfach um ihr Fansein auszudrücken. So hat der F.C. Bayern mittlerweile 300.000 Mitglieder, der BVB und Schalke ca 200.000, Köln, Frankfurt, HSV und Gladbach über 100.000, usw. Dadurch kommt der DFB insgesamt auf über 7 Mio Mitglieder. In der Realität jedoch ist die Anzahl an Mannschaften im Spielbetrieb im Fußball in den letzten Jahrzehnten gesunken.
Interessante Info.
Korrgiert mich bitte wenn ich da ne falsche Erinnerung habe: Wird bei den Mitgliederzahlen beim DBB nicht nur die Anzahl der Spielerpässe gezählt? Das würde ja heissen, das hier total unterschiedliche Datenbasen verglichen werden. Oder?Und noch ein Gedanke: Da Schalke und der FCB ja auch Basketball-Abteilungen haben - wie wird entscheiden, ob ein “zuschauendes” Mitglied zum Fußball oder einer anderen Abteilung zählt?
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@Exil-Berliner sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Wird bei den Mitgliederzahlen beim DBB nicht nur die Anzahl der Spielerpässe gezählt? Das würde ja heissen, das hier total unterschiedliche Datenbasen verglichen werden. Oder?
Nicht in den Daten des DOSB.
Da Schalke und der FCB ja auch Basketball-Abteilungen haben - wie wird entscheiden, ob ein “zuschauendes” Mitglied zum Fußball oder einer anderen Abteilung zählt?
Man tritt in die entsprechende Abteilung ein.
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Der DOSB hat die Bestandserhebung für 2023 veröffentlicht. Hier finden sich die Mitgliederzahlen aller Sportverbände. Man kann also die Zahlen für Sportarten (Fachverband) finden, aber auch pro Bundesland.
Der DBB jubelt über seine Zahlen:
“…darf sich zum Stichtag 01. Januar 2023 über 26.735 neue Mitgliedschaften freuen. Das entspricht einem Anstieg von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nie zuvor vereinte der Deutsche Basketball Bund (DBB) so viele Mitgliedschaften (jetzt 242.344).” Der Anstieg ist vor allem einem Wachstum bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren zu verdanken.Den Text der gesamten PM findet ihr hier:
DBB-Mitgliedschaften: Rasante EntwicklungAufgemerkt: Die Zahlen stammen vor dem noch zu erwartetem Boom nach dem Weltmeistertitel der Männer.
In Berlin (vor allem im Zentrum) kenne ich keinen Basketballverein, der noch Aufnahmekapazitäten in Kinder-Teams hat. Vereine nehmen nur gezielt Kinder auf und kompensieren damit einzelne Austritte. Mädchen sind jedoch immer willkommen. Auch bei Erwachsenen gibt es kaum Aufnahmekapazitäten (auch bei Freizeit-Teams). Im Prinzip herrscht überall Aufnahmestopp.
Die Gründe: Zu wenige Hallenzeiten, zu wenige Freiwillige, die Kinder- und Jugendteams leiten wollen / können.Der Wachstum ist eine tolle Leistung der BB-Vereine! Die Verantwortlichen bemühen sich sehr, so viele Kinder wie möglich aufzunehmen, sodass die Trainer*innen noch eine gute Arbeit leisten können. In Zweifelder-Hallen trainieren eigentlich mindestens zwei Kinder-Teams (mit so 40 Kids?). Viele Vereine kümmern sich darum, Freiwillige zu gewinnen, die als Übungsleitung ausgebildet werden (diese Arbeit hört sowieso nie auf). Ich bin sehr gespannt, wie weiteres Wachstum (in Berlin) überhaupt möglich sein wird.
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@Terrier Wer es glaubt… das ist doch nur schlechte Werbung.
Wie erklärt es sich sonst, das der DOSB und der DBB so pleite ist? Und Basketball immer noch Randsportart ist, wenn es keine Probleme macht (zahlende) Mitglieder zu finden? Dafür aber Ehrenamtliche etc.?
Wo findet man denn wirklich professionelle Strukturen im Basketball vor?
Und wer von euch hat wirklich Basketballvereine in seiner Nähe? Oder Vereine mit Kapazitäten und Hallenverfügbarkeiten?
Jedes Eisstadion ist zu dieser Jahreszeit mit Kindern und Erwachsenen besser besucht, als jeder Basketballfreiplatz und die sind umsonst (nur mal als Beispiel und in Relation zu anderen Sportarten).
Basketball ist in D kaum existenz, das können auch nicht irgendwelche Zahlen beschönigen und es ist Aufgabe des Verbandes dafür zu sorgen ihren Sport zumindestens zu repräsentieren und zumindestens zu versuchen bessere Strukturen etc zu schaffen und die Arbeit nicht allen anderen zu überlassen. -
@welt00 Ich weiß ja nicht wo du wohnst. Aber ich wohne im Bayern in einem Münchner Vorort - und ich habe 3 Basketball-Dorf-vereine in meiner Nähe, und nochmal ca. 6 die immer noch gut erreichbar wären.
In meinem Verein ist es ebenso, dass die Kindermannschaften am Anschlag sind und letztlich Aufnahmestopp herrscht. Wir haben eine vergleichsweise bemerkenswert gute Hallensituation, trotzdem ist die an ihrer Grenze. Der Freiplatz (ein Korb) in dem Kaff, in dem ich wohne ist zu Nachmittagszeiten grundsätzlich belegt. Einfach mal hingehen und werfen ist eigentlich seit Jahren nicht mehr möglich. Aus meiner Perspektive auf den Sport, die nun schon 35 Jahre andauert, hat sich das Bild eklatant zum Guten gewandelt. Und das hier, wo Fussball alles, wirklich alles regiert.
Das wird er auch weiterhin tun, da muss man sich nicht in die Tasche lügen – ob Basketball nun “nicht existent” oder nur “Randsport” genannt werden soll ist Semantik, grundsätzlich freue ich mich darüber, dass es, zumindest im Jugendbereich, langsam, aber stetig aufwärts geht.
(Der Senioren-Breitensport-Bereich hingegen hat meiner Beobachtung nach echt Probleme… es bleiben einfach zu wenige dabei… der verbindliche Charakter des Vereinssports ist ab einem gewissen Alter nicht mehr sexy und scheinbar nicht gut mit dem flexiblen Leben junger Leute vereinbar… Hier habe ich mich schon oft gefragt, ob der Verband nicht beim Ligenbetrieb flexiblere Angebote machen sollte: Kürzere Saisons die eher Turniercharakter haben o.Ä.? Irgendwas was in begrenzter Zeit und nicht in Konkurrenz zu andere Sport realisierbar ist? Also nicht als Ersatz, aber parallel zum Ligen-/Leistungsbetrieb… reine Breitensportperspektive…
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DIe Zahlen sind echt sehr gut. Man muss vor allem sehen, dass sie im Vergleich zum Stichttag 1.1.2021 (Tiefpunkt während Corona) ein Plus von fast 35 Tausend Mitgliedern bedeuten. Wow!
Aber, um das mal in Relation zu setzen, ist das natürlich auch Ergebnis des EM-Booms, aberes setzt tendenziell den Trend seit 2015 fort, den Corona gebremst hatte. Hier mal die Gesamtmitgliederzahlen (auch aus Spaß mit Zahlen aus BRD & DDR vor 1990) …
und hier die Änderung in absoluten und relativen Zahlen.
Man sieht schön, wie es zwischen 2000 und 2015 komplett stagniert ist und seitdem kontinuierlich bergauf geht. Die jetzige relative Änderung entspricht auch in etwa dem Boom Mitte der 90er, aber der WM-Titel wird das sicher nochmal explodieren lassen.
Ich finde den Vergleich mit anderen Hallensportarten auch interessant. Handball wächst “nur” um 2 %, und auch absolut schwächer als Basketball (ca. 17000). Volleyball wächst um 4,5 %, aber auch absolut weniger als Basketball. Generell schlägt nur Eishockey das relative Wachstum des Basketballs (mal vom Wellenreiten abgesehen), und in absoluten Zahlen nur die Megaverbände wie Schwimmen, Tennis, Fußball.
Was mich besonders freut, ist, dass der Effekt bei Männern und Frauen zu sehen ist. Noch nie gab es so viele Frauen in Deutschland, die im organisierten Basketball organisiert sind. Das ist sehr gut.
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Ich weiß nicht, wie du zu der Annahme kommst, der DBB habe “Zahlen geschönt”, @welt00 Die Zahlen stammen vom DOSB, welcher die Meldungen bündelt, die jeder Verein jahresweise abgeben muss. *1)
Danke @SchaumbergerWick für dein Feedback. Deine Anmerkungen zum Senioren-Breitensport kann ich auch für Berlin nur bestätigen. Der Berliner BB-Verband hat da nämlich vor ein paar Jahren Konkurrenz durch die FBL, die Freizeit-BB-Liga bekommen. Die FBL organisiert eine Freizeitliga mit mehreren Staffeln (das sind auch Spieler*innen recht “ordentlicher” Qualität dabei).
Zu Gründungszeiten war die FBL sogar Mitglied im BBV. Als der BBV aber gespürt hat, dass ihm Männer-Teams in den Kreisligen weggebrochen sind, hat man die Konkurrenz-Situation zum Anlass genommen, die FBL des BBV zu verweisen. Jetzt ist die FBL - wenn ich es richtig weiß - Mitglied im Turn- und Freizeitsport-Bund.Tatsächlich gibt es auch in Berlin ein paar klassische Turnvereine, die einzelne BB-Freizeitgruppen für Kinder und Erwachsene anbieten - eben ohne Spielbetrieb und damit ohne Bedarf an einer Mitgliedschaft in einem Fachverband Basketball.
Das bedeutet (zumindest für Berlin) die Zahlen von Basketball spielenden Erwachsenen und Kinder liegen sogar noch höher.*1) Zum Schluss noch diese Anmerkung zur Beschönigung von Mitgliedszahlen:
Im Fußball liegen die Zahlen auch deshalb so hoch, weil hier die Fans der Bundesliga-Vereine auch als Mitglieder mitgezählt werden. Das sind alles keine aktiven Sportler!
Der DOSB zählt ja Mitgliederzahlen und nicht Spielerpässe. Deshalb mag das sachlich okay sein, aber diese Praxis verzerrt die Zahlen doch arg. Und führt zu falschen Schlüssen. -
@welt00 Und noch ein kleiner Schwenk zu den von dir genannten Eisstadien, die in deiner Gegend gerade gut besucht sind:
In ganz Berlin gibt es nur 8 Eisstadien. 2 davon sind privat (u.a. Mercedes Benz Arena), 2 sind dem Leistungssport vorbehalten (z.B. Sportforum Hohenschönhausen), 4 werden vom Vereinssport und für den öffentlichen Eislauf genutzt. Nun sind davon aber sogar noch 2 Eisstadien gesperrt!
Es gab eine Änderung in der Bewertung des Kühlstoffes Ammoniak (TRAS), damit gelten Eisstadien als “Anlagen mit besonderem Gefahrenpotential”. Die Betreiber müssen eine ganze Reihe (Dokumentations-)Auflagen erfüllen. In Berlin betreiben die Bezirke diese Anlagen. Dem Bezirk Mitte ist es nicht gelungen, die erforderlichen Dokumente (Untersuchungen, Zertifikate usw.) vorzulegen. Das Erika-Heß-Eisstadion im Wedding bleibt deshalb auf unbestimmte Zeit geschlossen. Das betrifft nicht nur den Eishockey-Sport (FASS Berlin, mitgliederstärkster Eishockey-Verein in Berlin) und Eiskunstlauf, sondern auch die öffentliche Eisbahn.
Für Eislauffans bleiben also im Moment 2 (!) Anlagen in ganz Berlin, wenn sie mal Schlittschuhlaufen wollen. Äh, das machen nur die absoluten Fans. Kinder, die gerade das Skaten lernen wollen, drängeln sich nicht auf engen Eisbahnen. Der Eissport hat in Berlin gerade ganz schlechte Karten.
Ergo: Basketball “sticht” in Berlin das Schlittschuhlaufen um Längen aus!
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@Terrier Gute Beiträge machst du, danke dafür erst einmal. Dennoch die Frage inwiefern Basketball Eishockey in Berlin aussticht? Anhand von Mitgliederzahlen und Vereinen?
Nehmen wir doch einmal Alba und stellen sie den Eisbären gegenüber, wer hat aktuell mehr Besucher? Wer ist präsenter? Wer ist beliebter?
Selbst im Breitensport, die Basketball Vereine sind auf die Verfügbarkeiten der Schulen und deren Hallen etc genauso angewiesen, wie die Vereine im Eissport auf die Eisstadien.
Es mag meiner persönlichen Präverenz geschuldet sein das ich den Eissport (dazu gehört nicht nur Eishockey) im Breitensport definitiv vor Basketball sehe, im Vereinssport mag es anders sein. Aber in der Regel wird im Eissport, Vereinssport und Breitensport in den Stadien kombiniert und das ist auch in Berlin nicht anders (Horst-Dohm-Stadion etc).
@SchaumbergerWick In München dürfte es mit dem FC Bayern Basketball und den EHC Red Bull München ähnlich aussehen. Die Eishockey Manschaft ist dort jedenfalls erfolgreicher als die der Basketballer. -
@welt00 Ich hab nicht ganz verstanden, worauf du hinauswillst.
Vergleichst du grade die Anzahl von Besuchern von Stadien/Arenen mit den Anzahl der Mitglieder in dem jeweiligen Sportverband? Wenn ja - warum?Und noch eine Bitte: wenn du argumentierst, das irgendjemand mehr Besucher oder mehr Präsenz hat, dann wären Zahlen ganz nett. Also wenn du die Zahlenbasis, auf der du deine Argumente aufbaust auch nennst, damit wir sie nachvollziehen können.
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@Exil-Berliner Naja, wenn man sagt die Mitgliederzahlen im Basketball sind so gut bzw. haben sich so gut entwickelt, dass sie beispielsweise den Eissport ausstechen, stellt sich doch die Frage warum sich das dann nicht im allgemeinen Interesse an der Sportart z.b. bei den Besuchszahlen der Vereine und deren Events bemerkbar macht?
Ich würde da eindeutig einen Zusammenhang sehen. Wer Zahlen sehen möchte kann gerne die Zuschauerzahlen/ Mitgliederzahlen zum beispielsweise Eishockey oder anderen Sportarten in Vergleich zu Basketball und deren Standorte stellen. -
Puh, das ist schon gehörig viel, was du hier durcheinander wirfst an Themen, die eigentlich nicht zusammen gehören.
Dein Statement “Basketball ist in Deutschland kaum existent” ist jedenfalls faktisch falsch und objektiv schnell widerlegt.
Hessische Kleinstadt - ein Verein vor der Haustür, 5 Vereine in direkten Nachbarorten, noch mal soviel wenn man 20 Minuten fährt.
Was die Frage nach Hallenzeiten in dem Kontext soll weiß ich nicht, es gibt genug Hallen Zeiten um Trainings und Spielbetrieb aufrecht zu erhalten , mehr wäre natürlich mehr. Die deutsche Sporthallen Infrastruktur stammt eben mehrheitlich aus den 1980er.
Inwiefern für dich die Frage nach der Finanzierung des DOSB (Bundesmittel) und des DBB (Fördermittel) mit den Mitgliedszahlen zusammenhängt muss du selbst beantworten. Für die Finanzierung zählen da ganz andere Faktoren.
Die leerstehenden Freiplätze, die du erwähnst… Ist das nicht auch ein gesellschaftliches Ding?
Wer Basketball spielt, tut das meist in einem Verein und verbringt da seine Zeit mit seinem Sport. Vereinzelt gibt es hier tolle Initiativen (EZB Basketball Frankfurt, SKA Darmstadt), aber das würde ich mal eher als eine tolle, aber sehr kleine Parallel Kultur zum organisierten Vereinsbasketball ansehen.
Spannend dürften dann die Zahlen zum Stichtag 01.01.2024 werden.
Was ich so von den Vereinen rings herum höre ist dass nach dem WM Sieg in allen Mannschaften neue Leute aufgetaucht sind.
Wie viele dann dabei bleiben und zu Mitgliedern werden wird man dann sehen.
Was mich wundert ist dass so eine Meldung mit Zahlen Stichtag Ende 2022 erst im Oktober des Folgejahren veröffentlicht wird.
Gibt’s da eine Begründung für, die jemand kennt?
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@knicksfan_24 Je mehr Mitglieder je mehr Geld und Fördermittel für den Verband, egal ob aus dem Bundeshaushalt oder Fördermittel für den DBB oder DOSB.
Und mehr Mitglieder bringen den Vereinen auch mehr Geld.
Ich verstehe nicht wie man da keinen Zusammenhang sehen kann.
Und hier kann mir auch keiner vormachen es gäbe genug Kapazitäten, Hallenverfügbarkeiten, professionelle Strukturen und sonstiges für den Basketball in D. -
Du solltest dich wahrscheinlich wirklich mal mit Verbandsfinanzierung (und wohl auch Vereinsfinanzierung) auseinandersetzen, bevor du hier so absolute Aussagen machst.
“Je mehr Mitglieder je mehr Geld” stimmt nun 2023 wirklich nicht.
“Mehr Mitglieder bringen den Vereinen mehr Geld” sehr gewagte Aussage, aber das müsste man tiefer diskutieren als hier Platz findet. Nur kurz - mehr Mitglieder bedeutet für Vereine erstmal mehr Kosten, die durch die in Deutschland sozial akzeptierten Mitgliedsbeiträge kaum gedeckt werden können.
Jetzt springst du wieder vom Vereinssport in professionalle Strukturen, wieso eigentlich?
Meine Aussage war, dass die Vereine mit ihren Hallenzeiten hinkommen. Natürlich hätte jeder ambitionierte Coach in der Bezirksliga lieber die Dreifachhalle zum Training zur Prime Time, aber das links Drittel um 19:45 tuts halt in vielen Fälle auch und das ist die Realität, in der wir leben.
Professionelle Strukturen sind nochmal ein ganz anderes Feld. Wo willst du die sehen? Was fehlt dir da?
Ich finde es traurig, dass eine so positive Meldung “DBB steigert Mitdlieferzahlen um 12.5%” zu solch negativen Diskussionen führt.
Vielleicht sind wir alle zu zynisch geworden. Vielleicht liegts an TikTok.
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@knicksfan_24 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Nur kurz - mehr Mitglieder bedeutet für Vereine erstmal mehr Kosten, die durch die in Deutschland sozial akzeptierten Mitgliedsbeiträge kaum gedeckt werden können.
Das kann ich aus Sicht einer anderen Sportart, die unter ähnlichen Problemen wie Basketball leidet (ich denke gerade an den Übergang von Jugend zu Erwachsenen und den dort schwindenden Mitgliederzahlen) nicht bestätigen. Ja, auch wir kämpfen um 10 Cent Beträge bei den Beiträgen und können dringend mehr gebrauchen um das zu finanzieren, was wir bereitstellen wollen. Aber das ein Mitglied ersteinmal ein (kleines) Loch in die Kasse reißt, ist definitiv falsch (bei uns).
Ist es im Basketball immer noch so, dass die Mitglieder alle Spielepässe haben und dadurch Kosten entstehen?Und mal ganz kurz eine Bemerkung zu den Eiszeiten vs. Freiplatz Vergleichen:
Freiplätze gibt es (bei geringen Kosten) jetzt doch eine ganze Menge - Eiszeiten sehr beschränkt (ist eine aufwendige Anlage) wenige Stunden am Tag (so drei oder so?). Wie viele dieser Flachen gibt es? Hallen sollen es gut 200 sein. -
@knicksfan_24 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Was mich wundert ist dass so eine Meldung mit Zahlen Stichtag Ende 2022 erst im Oktober des Folgejahren veröffentlicht wird.
Gibt’s da eine Begründung für, die jemand kennt?
Die Bestandsaufnahme wird immer im Januar gemacht. Wieso es so lange dauert, bis der DOSB, weiß ich nicht, der LSB Thüringen meldet meist im März/April die Daten, vielleicht dauert es in größeren Ländern länger, alle Daten zu sortieren.
@knicksfan_24 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Nur kurz - mehr Mitglieder bedeutet für Vereine erstmal mehr Kosten, die durch die in Deutschland sozial akzeptierten Mitgliedsbeiträge kaum gedeckt werden können.
Das halte ich ebenfalls für falsch, dann wäre es ja kein Ziel von Vereinen, Mitglieder zu werben.
@jsb sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Ist es im Basketball immer noch so, dass die Mitglieder alle Spielepässe haben und dadurch Kosten entstehen?
Du kannst in denke ich allen vereinen auch passives Mitglied werden, in JenawArendt das 60€ im Jahr (mindestens). Die 60€ wird ein Mitglied im Jahr kaum kosten.
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Sagen wir mal so, ich habe in genug Vorstandssitzungen gesessen, wo ernsthaft darüber diskutiert wurde, ob man aus Kostengründen eine zweite U12 oder dritte U14 melden sollte.
Da kommt schon einiges zusammen, weitere Hallenzeit, die Geld kosten, Meldegebühren, Passgebühren, Schiedsrichterkosten, Ausbildungsgebühren für neue SR, da evtl. das SR Kontingent, das gestellt werden muss, größer wird, Aufwandsentschädigung für weitere Übungsleiter, Fahrtkostenerstattung, etc. .
Bei den Spielerpässen gibt es soweit ich das noch mitbekommen habe bei den jüngsten eher einen symbolischen Betrag, den das seitens des DBB kostet (1 € pro Jahr?). Immer mehr Vereine arbeiten hier in Hessen mit einer “Passgebühr”, die Mitglieder einmal im Jahr zusätzlich zum monatlichen Mitgliedsbeitrag zahlen.
Damit ich da nicht missverstanden werde:
Immer her mit neuen Spielerinnen und Spielern, ich freue mich über jedes Kind das in einen Verein kommt.
Nur die einfache Rechnung neue Mitglieder = mehr Geld für den Verein geht halt nicht auf. -
@welt00 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@SchaumbergerWick In München dürfte es mit dem FC Bayern Basketball und den EHC Red Bull München ähnlich aussehen. Die Eishockey Manschaft ist dort jedenfalls erfolgreicher als die der Basketballer.
Stimmt übrigens - wie man bei der Userin ja eigentlich erwarten kann - natürlich nicht. Weder in Sachen Zuschauerzahl (FCBB: 5.290 im Schnitt, 206.000 gesamt, 39 Heimspiele; EHC: 4.800 im Schnitt, 177.000 insgesamt, 37 Heimspiele) noch in Sachen Titelgewinne (FCBB: 5 x Meister, 4 x Pokalsieger; EHC: 4 x Meister).
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@knicksfan_24
Ein neues Mitglied kostet erst einmal nicht mehr, solange man es in bestehende Strukturen integriert. Im Gegenteil, es bringt erst einmal mehr Geld. Wenn es dann zu viele Mitglieder in einer Gruppe werden oder diese zu heterogen wird (Anfänger<>Fortgeschrittene, …), muss man schauen, ob man teilt. Dann entstehen natürlich neue Kosten.@jsb
Man muss nicht automatisch einen Teilnehmerausweis bekommen, nur weil man Mitglied einer Basketballabteilung oder eines Basketballvereins ist. Das war aber m.E. noch nie so. Den TA braucht man nur, wenn man an Punktspielen teilnehmen möchte.Ist jemand das DOSB-Papier mal durchgegangen?
Ganz polemisch finde ich ja die letzte Fußnote (6) bezeichnend. “Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist zum 31.12.2022 aus dem DOSB ausgetreten.”