Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?
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Der einzige Trigger wäre die Regelung “immer ein deutscher Spieler auf dem Feld”.
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Das gab es bei den Damen auch schon - da mussten es sogar immer zwei sein und wenn das nicht der Fall war, hat die Scouting-Software Alarm geschlagen. Generell eine gute Sache - es muss aber zum Beispiel eine Regelung bei Verletzungen mehrerer Spieler geben.
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@knicksfan_24 das haben wir ja mit immer 2 deutschen Spielern aufm Feld in der ProA.
Für die BBL sehe ich sowas aber nicht als sinnvoll. Entweder du packst es und bist in der Rotation oder du musst einen Schritt zurück machen um dann zwei nach vorn zu kommen.
Reicht es nicht für Bayern, gehst du halt nach Würzburg oder Chemnitz, reicht es für dort nicht, gehst du halt zu Verein XY. Und wenn es dort nicht reicht, dann gehst du eben erstmal 2 Jahre in die ProA.Wir in Chemnitz hier haben doch da 2 schöne Beispiele in den letzten Jahren. Erst Niklas Wimberg, der sich bei uns über die ProA zum festen Rotationsspieler bei den Bayern entwickelt hat und jetzt Kevin Yebo, der nach seinem ersten Versuch in der BBL, den Schritt über die ProA jetzt zurück gemacht hat um nun effektivster deutscher Spieler der Liga zu werden.
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@kayhawaii Naja, da es hier Arbeitsrecht betrifft ist das im Grundsatz schon eine Frage, die über reines Sportrecht hinausgeht. Ich halte die Regelung der BBL für rechtssicherer als die der DBBL, die ja, wenn ich mich richtig erinnere, rein auf die Staatsbürgerschaft und ohne local player-Regelung auskam (wer die aktuelle der BBL nochmal nachlesen mag: § 7 III BBL-SO i.V.m. 4.3. BBL-Ausschreibung), aber eine Garantie, dass eine solche Regelung vor einem Arbeitsgericht final bestand hätte, gibt es nicht. Gleichzeitig hat man in der BBL halt dankbarerweise auch keinen Teilnehmer wie jenen Herrn aus Keltern.
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@Barack_Alabama sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Aber… das ist doch jetzt auch noch nicht verboten? Die Teams könnten doch Litauer, Serben, Griechen, Chinesen, Sudanesen holen… sie wollen nur nicht. Unter welchem Aspekt wäre es denn sinnvoll, hier in die Autonomie der Teams einzugreifen und zu sagen “Ami böse, Litauer gut” - das ist ja nicht unter der Argumentation “Nachwuchsförderung” zu subsumieren?
Für mich hätte das den Mehrwert, dass Spieler mit unterschiedlichen Backgrounds die Liga spannend und abwechslungsreich machen. Basketball in Deutschland ist ja entweder Balkan- oder US-Schule (ganz ganz grob vereinfacht). Die letzten Jahre haben ja aber schon gezeigt, dass unterschiedliche Coachingphilosophien die Liga unglaublich bereichert haben. Das würde ich gerne auch vermehrt beim Spielermaterial sehen, weil ich denke, dass auch die deutschen Spieler davon profitieren würden.
Das ist aber natürlich ein Punkt, bei dem man stundenlang über Vor- und Nachteile diskutieren könnte, ohne einen Konsens zu erreichen. Irgendwann muss der deutsche Basketball aber wieder den nächsten Schritt gehen und versuchen, die Entwicklung deutscher Talente und der Qualität der BBL allgemein unter einen Hut zu bringen - also die Abwägung zwischen bestmöglichen Spieler und bestmögliche Ausbildung deutscher Spieler.
Spieler sind da ja auch nur ein Teil der Medaille. Ich sehe den deutschen Spielermarkt mittelfristig als gesichert, was Menge und Qualität angeht, aber (deutsche) Coaches und Schiris scheinen ein arges problem zu sein. Geht aber jetzt über den Thread mal wieder heraus.
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@Knupp Seine Mutter ist Deutsche. Für mich ist er damit auch Deutscher. Halt in den USA aufgewachsen und dort herrscht ja Geburtsrecht. Wenn er will geht es schnell.
Bisher wollte er halt immer nicht so richtig weil das mit der doppelten Staatsbürgerschaft so ein Ding ist. Keine Ahnung ob sich das geändert hat weil Carchia sich auf “a few month ago” bezieht. In Göttingen weiß man ob seiner Familie seit September.Wenn ich was stört ist, dass wenn man als Deutscher in der BBL spielt trotzdem für Holland, Belgien oder Timbuktu Nationalmannschaft spielen kann. Das ist für mich ein Widerspruch.
6plus6 ist selbst mit den Naturalisierten für die kleinen Teams ungerecht (Marktangebot zu klein) so dass ohne diese Spieler das Leistungsgefälle noch größer wäre. Macht 7plus5 der gar 8plus4 und die Tabelle wird ordentlich durchgeschüttelt. Will keiner hören, die arme Nationallmannschaft Blablaba. -
Du hast ja bei 6+6 schon oft, dass es in Wahrheit nur 4 deutsche oder sogar 3 sind die Minuten bekommen.
Bei 7+5 oder sogar 8+4 bist du schnell bei 2.
Es ist denke ich auch nicht so, dass die Rotationen einfach tiefer werden. Man kann eher davon ausgehen dass die Leistung noch mehr auf die Ausländer geht und du einfach 2 deutsche hast die Nebenrollen einnehmen wie 3&d oder Rebounden -
@9alive sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@Knupp Seine Mutter ist Deutsche. Für mich ist er damit auch Deutscher. Halt in den USA aufgewachsen und dort herrscht ja Geburtsrecht. Wenn er will geht es schnell.
Bisher wollte er halt immer nicht so richtig weil das mit der doppelten Staatsbürgerschaft so ein Ding ist. Keine Ahnung ob sich das geändert hat weil Carchia sich auf “a few month ago” bezieht. In Göttingen weiß man ob seiner Familie seit September.Wenn ich was stört ist, dass wenn man als Deutscher in der BBL spielt trotzdem für Holland, Belgien oder Timbuktu Nationalmannschaft spielen kann. Das ist für mich ein Widerspruch.
6plus6 ist selbst mit den Naturalisierten für die kleinen Teams ungerecht (Marktangebot zu klein) so dass ohne diese Spieler das Leistungsgefälle noch größer wäre. Macht 7plus5 der gar 8plus4 und die Tabelle wird ordentlich durchgeschüttelt. Will keiner hören, die arme Nationallmannschaft Blablaba.Das mit seiner Mutter wusste ich tatsächlich nicht. Dann würde es im Zweifel tatsächlich schnell gehen, solange er es nicht bei einem Berliner Amt versucht
Die FIBA Regelung zur Nationalität halte ich für ungeschickt. Dadurch ist es möglich, dass man in der Theorie jeden Spieler zu einem Nationalspieler für jede Nation machen könnte. Zum Schutz davor hat man entschieden, dass maximal ein Spieler naturalisiert werden darf. Ich finde, dass man Naturalisierungen deutlich differenzierter betrachten sollte. Themen wie Familiäre Hintergründe und ein entsprechendes Recht auf einen europäischen Pass sollten anders bewertet werden als eine Einbürgerung ohne ein entsprechendes Recht auf einen Pass. Ggf. sollte man hinsichtlich der Nationalmannschaften letzteres ganz ausschließen. Die Ligen können das dann immer noch entsprechend selbst bewerten.
6 + 6 hat hinsichtlich der Nationalmannschaft anscheinend schon einen Einfluss gehabt, wenn man auf die aktuelle Mannschaft schaut. Allerdings muss man die Frage stellen, ob nicht die deutlich ausgeweitete Jugendförderung der eigentliche Grund für die Erfolge ist und ob der entsprechende Erfolg auch mit einer 7 + 5 oder 8 + 4 Regelung möglich gewesen wäre.
Hinsichtlich des internationalen Standings der BBL könnte es sinnvoll sein die 7 + 5 Regel der Fiba Wettbewerbe zu übernehmen.
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Ich bin für 8+4, sprich 8 deutsche und 4 Ausländer, hierunter maximal einer mit amerikanischer Staatsbürgerschaft.
Die 6+6 ist ein großer Erfolg uns sollte weiter ausgedehnt werden, damit noch mehr deutsche Spieler die Chancen bekommen Fuß zz fassen
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Damit würde man sich auf Jahre hinweg selber ein Loch schaufeln, aus dem man sich dann selbst wieder rausziehen muss und würde sich international komplett wettbewerbsunfähig machen.
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@XXXBasketXXX Und warum sollte das nur ein Amerikaner sein? Sind Litauer, Uruguayer, Chinesen oder Kenianer etwa besser für den deutschen Basketball?
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@Barack_Alabama sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@XXXBasketXXX Und warum sollte das nur ein Amerikaner sein? Sind Litauer, Uruguayer, Chinesen oder Kenianer etwa besser für den deutschen Basketball?
Die Bundesliga ist doch sowieso wettbewerbsunfähig, wenn man von dem einmaligen Triumph der Bonner sowie der starken Coronazeit der Bayern absieht. Ich weiß, meine Meinung ist ziemlich unpopulär, aber ich sehe mehr Potenzial, wenn die Bundesliga eine Ausbildungsliga wird. Die Fans stehen hinter ihren Teams, unabhängig davon, wie sie im Europapokal abschneiden. Unsere Fankultur im Basketball ist viel mehr auf die nationale Liga zugeschnitten als im Fußball. Junge einheimische Spieler würden mehr Identität schaffen als ein Amerikaner, der nach einer stärkeren Saison wieder abzieht. Außerdem würde man mit einem leichten wirtschaftlichen Abschwung ein bisschen den Kommerz zurückdrängen. Eine positive Konsequenz hieraus könnte sein, dass die Teams vielleicht nicht ihren Namen an das nächstbeste Unternehmen verkaufen müssten. Vielleicht könnte man so auch Namen wie “Gartenzaun Paderborn” vermeiden?
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@XXXBasketXXX Ich sehe nicht, wo das damit zusammenhinge, ob da nun vier Amerikaner spielen oder maximal einer…
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Unabhängig davon dass die Bundesliga sehr wohl konkurrenzfähig ist (Ulm war zuletzt zwei mal im EC Viertelfinale, Lubu und Bamberg bereits im BCL Final 4, Göttingen und Frankfurt haben den Europe Cup gewonnen bzw die Challenge man könnte jetzt ewig weitermachen), verstehe ich immer noch nicht den Zusammenhang und die Sondierung von Amerikanern.
So wären halt vermutlich vermehrt Europäer, Afrikaner etc in der Liga, jedoch nicht auf gleichem Basketballerischen Niveau, was wiederum auch den deutschen Spielern nicht zu gute käme, weil das Niveau mangels Spieler Pool sinken würde.Macht für mich null Sinn.
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@XXXBasketXXX sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@Barack_Alabama sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@XXXBasketXXX Und warum sollte das nur ein Amerikaner sein? Sind Litauer, Uruguayer, Chinesen oder Kenianer etwa besser für den deutschen Basketball?
Die Bundesliga ist doch sowieso wettbewerbsunfähig, wenn man von dem einmaligen Triumph der Bonner sowie der starken Coronazeit der Bayern absieht. Ich weiß, meine Meinung ist ziemlich unpopulär, aber ich sehe mehr Potenzial, wenn die Bundesliga eine Ausbildungsliga wird. Die Fans stehen hinter ihren Teams, unabhängig davon, wie sie im Europapokal abschneiden. Unsere Fankultur im Basketball ist viel mehr auf die nationale Liga zugeschnitten als im Fußball. Junge einheimische Spieler würden mehr Identität schaffen als ein Amerikaner, der nach einer stärkeren Saison wieder abzieht. Außerdem würde man mit einem leichten wirtschaftlichen Abschwung ein bisschen den Kommerz zurückdrängen. Eine positive Konsequenz hieraus könnte sein, dass die Teams vielleicht nicht ihren Namen an das nächstbeste Unternehmen verkaufen müssten. Vielleicht könnte man so auch Namen wie “Gartenzaun Paderborn” vermeiden?
Das ist in meinen Augen ein kompletter Trugschluss. 8+4 würde einen Rattenschwanz hinter sich her ziehen, der die BBL nur schwächen würde und die finanzstarken Clubs stärkt.
Bei dem Fankultur-Punkt bin ich bei dir, aber das ist dann auch zu romantisch gedacht. Die BBL, wie auch fast jede andere Liga, abgesehen vond er EL, ist inzwischen eine Ausbildungsliga, zwar mehr für junge Amerikaner, aber das ist nur sekundär. Die NBA steht über allem drüber, kaum ein junger Basketballer träumt davon mal BBL zu spielen, die wollen in die NBA. Das Geld, das Prestige, das Spielniveau. Und die NBA greift seit einigen Jahren alles ab was Talent hat und im Alter zwischen 18-22 ist. Agenturen schicken ihre Spieler zu kleineren Teams damit sie sich da entwickeln für die NBA. G-League Ignite und Overtime Elite sind inzwischen, neben dem College, die Ziele für hoch talentierte Nachwuchsspieler aus der ganzen Welt. Z.B. spielt der MVP der U19 WM aus Spanien nächstes Jahr in der Overtime Elite, die gerade zwei Brüder an 4&5 in die NBA gebracht hat. Bestes Beispiel: Bilal Coulibaly. Während der Saison von der U21 in die Profi-Mannschaft als 17-jähriger hochgezogen und nach einem halben Jahr dort als 7. Pick in die NBA gegangen.
Diese Entwicklung wird auch vor Deutschland nicht halt machen. Aktuell bleiben ja noch junge Basketballer in Deutschland, weil sie nicht die Chance haben alles zu zeigen was sie können. Wenn sich das Talent dann durchsetzt, wie bei Wagner, Krämer, D. Schröder geht der Weg dann schnell über den Teich. Das wird in Zukunft noch mehr werden. Und mit einer guten Rolle mit einem Mittelklasse-Team wird kein 20-jähriger in der BBL bleiben wenn die NBA ruft, sei es ein garantierter, ungarantierter, Two-Way oder Training-Camp Vertrag. Die Nationalmannschaften werden sicherlich davon profitieren für die großen Turniere, aber die Liga ? Die wird abstürzen.
Mit 8+4 werden die finanzschwachen Teams abstürzen vom Niveau her. International werden sie kaum noch mithalten können, was den Wettbewerb unattraktiver macht. Weniger Teams werden das Risiko eingehen, dadurch gehen Sponsoren verloren und die Etats schrumpfen. Eine gute Rolle bei einem Mittelklasse-Club wird dann noch unattraktiver, weil das Geld dann noch weniger wird. Die großen Teams werden weiter international spielen, weil sie es sich leisten können trotz 8+4 6-8 Imports zu finanzieren. Da sitzen dann in der BBL die bekannten Busfahrer auf den Positionen 5-8 auf Deutsch. Wer sich bei den Mittelklasse-Teams als Spätentwickler auf ein gutes Niveau entwickelt wird zu den international spielenden Teams gehen, weil die ihre Spieler ja auch bei entsprechender Entwicklung verlieren und das internationale Level + mehr Gehalt dann mehr zieht. Und die BBL kann nicht die ganz großen Ablösen einfordern wie es in Spanien normal ist. Khalifa Diop, NBA-Prospect, hat Gran Canaria 700.000 Ablöse von Baskonia eingebracht, das ist mehr als Alba für Fontecchio, Smith und Giedraitis zusammen bekommen würde/hat.
Mit 8+4 werden wir mehr Gartenzaun24 Baskets bekommen, weil die Vereine noch mehr verschiedene Sponsoren akquirieren müssen um an Geld zu kommen. Ohne (regelmäßigen) internationalen Wettbewerb oder die Perspektive davon, werden die meisten Sponsoren weniger zahlen als heute.
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@Junes sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@XXXBasketXXX sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@Barack_Alabama sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@XXXBasketXXX Und warum sollte das nur ein Amerikaner sein? Sind Litauer, Uruguayer, Chinesen oder Kenianer etwa besser für den deutschen Basketball?
Die Bundesliga ist doch sowieso wettbewerbsunfähig, wenn man von dem einmaligen Triumph der Bonner sowie der starken Coronazeit der Bayern absieht. Ich weiß, meine Meinung ist ziemlich unpopulär, aber ich sehe mehr Potenzial, wenn die Bundesliga eine Ausbildungsliga wird. Die Fans stehen hinter ihren Teams, unabhängig davon, wie sie im Europapokal abschneiden. Unsere Fankultur im Basketball ist viel mehr auf die nationale Liga zugeschnitten als im Fußball. Junge einheimische Spieler würden mehr Identität schaffen als ein Amerikaner, der nach einer stärkeren Saison wieder abzieht. Außerdem würde man mit einem leichten wirtschaftlichen Abschwung ein bisschen den Kommerz zurückdrängen. Eine positive Konsequenz hieraus könnte sein, dass die Teams vielleicht nicht ihren Namen an das nächstbeste Unternehmen verkaufen müssten. Vielleicht könnte man so auch Namen wie “Gartenzaun Paderborn” vermeiden?
Das ist in meinen Augen ein kompletter Trugschluss. 8+4 würde einen Rattenschwanz hinter sich her ziehen, der die BBL nur schwächen würde und die finanzstarken Clubs stärkt.
Bei dem Fankultur-Punkt bin ich bei dir, aber das ist dann auch zu romantisch gedacht. Die BBL, wie auch fast jede andere Liga, abgesehen vond er EL, ist inzwischen eine Ausbildungsliga, zwar mehr für junge Amerikaner, aber das ist nur sekundär. Die NBA steht über allem drüber, kaum ein junger Basketballer träumt davon mal BBL zu spielen, die wollen in die NBA. Das Geld, das Prestige, das Spielniveau. Und die NBA greift seit einigen Jahren alles ab was Talent hat und im Alter zwischen 18-22 ist. Agenturen schicken ihre Spieler zu kleineren Teams damit sie sich da entwickeln für die NBA. G-League Ignite und Overtime Elite sind inzwischen, neben dem College, die Ziele für hoch talentierte Nachwuchsspieler aus der ganzen Welt. Z.B. spielt der MVP der U19 WM aus Spanien nächstes Jahr in der Overtime Elite, die gerade zwei Brüder an 4&5 in die NBA gebracht hat. Bestes Beispiel: Bilal Coulibaly. Während der Saison von der U21 in die Profi-Mannschaft als 17-jähriger hochgezogen und nach einem halben Jahr dort als 7. Pick in die NBA gegangen.
Diese Entwicklung wird auch vor Deutschland nicht halt machen. Aktuell bleiben ja noch junge Basketballer in Deutschland, weil sie nicht die Chance haben alles zu zeigen was sie können. Wenn sich das Talent dann durchsetzt, wie bei Wagner, Krämer, D. Schröder geht der Weg dann schnell über den Teich. Das wird in Zukunft noch mehr werden. Und mit einer guten Rolle mit einem Mittelklasse-Team wird kein 20-jähriger in der BBL bleiben wenn die NBA ruft, sei es ein garantierter, ungarantierter, Two-Way oder Training-Camp Vertrag. Die Nationalmannschaften werden sicherlich davon profitieren für die großen Turniere, aber die Liga ? Die wird abstürzen.
Mit 8+4 werden die finanzschwachen Teams abstürzen vom Niveau her. International werden sie kaum noch mithalten können, was den Wettbewerb unattraktiver macht. Weniger Teams werden das Risiko eingehen, dadurch gehen Sponsoren verloren und die Etats schrumpfen. Eine gute Rolle bei einem Mittelklasse-Club wird dann noch unattraktiver, weil das Geld dann noch weniger wird. Die großen Teams werden weiter international spielen, weil sie es sich leisten können trotz 8+4 6-8 Imports zu finanzieren. Da sitzen dann in der BBL die bekannten Busfahrer auf den Positionen 5-8 auf Deutsch. Wer sich bei den Mittelklasse-Teams als Spätentwickler auf ein gutes Niveau entwickelt wird zu den international spielenden Teams gehen, weil die ihre Spieler ja auch bei entsprechender Entwicklung verlieren und das internationale Level + mehr Gehalt dann mehr zieht. Und die BBL kann nicht die ganz großen Ablösen einfordern wie es in Spanien normal ist. Khalifa Diop, NBA-Prospect, hat Gran Canaria 700.000 Ablöse von Baskonia eingebracht, das ist mehr als Alba für Fontecchio, Smith und Giedraitis zusammen bekommen würde/hat.
Mit 8+4 werden wir mehr Gartenzaun24 Baskets bekommen, weil die Vereine noch mehr verschiedene Sponsoren akquirieren müssen um an Geld zu kommen. Ohne (regelmäßigen) internationalen Wettbewerb oder die Perspektive davon, werden die meisten Sponsoren weniger zahlen als heute.
Deine Meinung klingt durchaus schlüssig, danke dafür. Ich werde nochmal in mich gehen. Vllt führen wir die Diskssion irgendwann nochmal.
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@9alive sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Wenn ich was stört ist, dass wenn man als Deutscher in der BBL spielt trotzdem für Holland, Belgien oder Timbuktu Nationalmannschaft spielen kann. Das ist für mich ein Widerspruch.
Aber was will man tun, wenn jemand Doppelbürger ist?
*„Du giltst nur in dem Land als Inländer, für das du Nationalmannschaft spielst. Oder „du giltst (nur deswegen) nicht als Inländer, wenn du für ausländische Nationalmannschaft spielst/gespielt hast““?Geht nicht bzw. wäre ungerecht, weil ja nicht jeder dafür ausgewählt wird. Und benachteiligt Spieler kleiner bzw. schwächerer Nationen (Spanier vs. Luxemburger - wer wird wahrscheinlicher als Nationalspieler gewählt?)
Die Bundesrepublik erlaubt ja insbesondere für EU/EFTA-Bundesländer auch die Annahme einer anderen, zweiten Staatsbürgerschaft, ohne den deutschen Pass zu verlieren.
@Knupp sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Ich finde, dass man Naturalisierungen deutlich differenzierter betrachten sollte. Themen wie Familiäre Hintergründe und ein entsprechendes Recht auf einen europäischen Pass sollten anders bewertet werden als eine Einbürgerung ohne ein entsprechendes Recht auf einen Pass.
Inwiefern? Ein klares „Recht“ bzw. quasi automatischen Erwerb hat man vor allem aufgrund der Abstammung (wenn man ansonsten staatenlos würde). Das betrifft auch im Ausland geboren, die dort aufgewachsen sind und ggf. noch nie in Deutschland gelebt haben.
Umgekehrt gelten auch für in Deutschland geborene, inkl. Local players erst Einbürgerungsvoraussetzungen (die sicher für die allermeisten erfüllbar sind, wenn man erstmal lange genug im Land - was man erstmal muss). Inklusive grundsätzlicher Aufgabe der bisherigen Staatsbürgerschaft - was für manche zwar rechtlich zumutbar sein mag, aber verständlicherweise unerwünscht.
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@Flash_Fan sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@9alive sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Wenn ich was stört ist, dass wenn man als Deutscher in der BBL spielt trotzdem für Holland, Belgien oder Timbuktu Nationalmannschaft spielen kann. Das ist für mich ein Widerspruch.
Aber was will man tun, wenn jemand Doppelbürger ist?
*„Du giltst nur in dem Land als Inländer, für das du Nationalmannschaft spielst. Oder „du giltst (nur deswegen) nicht als Inländer, wenn du für ausländische Nationalmannschaft spielst/gespielt hast““?Geht nicht bzw. wäre ungerecht, weil ja nicht jeder dafür ausgewählt wird. Und benachteiligt Spieler kleiner bzw. schwächerer Nationen (Spanier vs. Luxemburger - wer wird wahrscheinlicher als Nationalspieler gewählt?)
Könnte man trotzdem so reglementieren: “max. 6 Spieler, die nicht für die deutsche Nationalmannschaft eligible sind”. Rein EU-rechtlich ist das jetzige Regelwerk eh nicht haltbar (und nach meinem Verständnis einer EU-Freizügigkeit auch nicht gerecht). Mit der Nationalmannschaft könnte mein Gerechtigkeitssinn zumindest eher mit leben.
Die Bundesrepublik erlaubt ja insbesondere für EU/EFTA-Bundesländer auch die Annahme einer anderen, zweiten Staatsbürgerschaft, ohne den deutschen Pass zu verlieren.
@Knupp sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Ich finde, dass man Naturalisierungen deutlich differenzierter betrachten sollte. Themen wie Familiäre Hintergründe und ein entsprechendes Recht auf einen europäischen Pass sollten anders bewertet werden als eine Einbürgerung ohne ein entsprechendes Recht auf einen Pass.
Inwiefern? Ein klares „Recht“ hat man vor allem aufgrund der Abstammung (wenn man ansonsten staatenlos würde). Das betrifft auch im Ausland geborene, die im Ausland geboren, aufgewachsen sind und ggf. noch nie in Deutschland gelebt haben.
Umgekehrt gelten auch für in Deutschland geborene, inkl. Local players erst Einbürgerungsvoraussetzungen (die sicher für die allermeisten erfüllbar sind, wenn man erstmal lange genug im Land - was man erstmal muss).
Das ist die deutsche Sicht/Variante. Andere Staaten handhaben Einbürgerungen sehr viel laxer oder strikter. Auch die Abstammungsstaatsangehörigkeit ist nicht überall die Regel. @Knupp kritisiert aber ja gerade, dass das nicht differenziert geregelt ist, sondern nur die Regel “max 1 naturalisierter Spieler” greift.
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Das mit seiner Mutter hat man vorher nicht gewußt?
Hat die BG schon daraus Konsequenzen gezogen?
Immerhin ist die Verwaltung doch gegenüber der BG eindeutig in einer Bringschuld und hätte Smith als Ausgleich für die Bombenstimmung rund um die Arena bis Dezember locker einbürgern können… -
@Jeep_Rich Voraussetzung ist erstmal dass der Spieler will…warum Deutscher wenn ich eh in der NBA lande…(well…)
Schöne Diskussion hier. Bei 7 plus5 und 6plus6 geht es mir um Chancengleichheit. Das finanzielle Tabellenende kann sich nur auf der Resterampe bedienen. Es ist von vornerei klar, dass die Position (7) 8 9 10 einfach deutlich weniger Niveau haben. Mach einen deutschen Spieler weniger und schwupps sieht die Lage ganz anders aus.
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@9alive Das ist ein interrassenter Ansatz und auch ein Argument für die Erhöhung der Attraktivität des Wettkampfs in der BBL. Würde meiner Meinung nach aber zu Ende gedacht nur dazu führen dass mit der gleichen Argumentation als nächstes 4 plus 8, 3 plus 9 usw. diskutiert würde. Soll 6 plus 6 dazu führen, deutsche Spieler zu fördern dass sie ihr Niveau steigern bzw. sich weiterentwickeln können, macht 6 plus 6 für mich auch weiter Sinn. Die Schieflage in der BBL liegt ja nicht an 6 plus 6 oder 5 plus 7 etc., sondern an den unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der Vereine. So ist das in fast jedem Profimannschaftssport. Aber nur durch 6 plus 6 haben deutsche Spieler in der BBL, die nicht, oder eben noch nicht, zur nationalen Spitze
gehören, die Möglichkeit, sich mit besseren wie z.B. Euroleague-Spielern im Wettkampf zu messen. Und darum geht es doch: Lernen und sich weiterentwickeln… -
Nö, darum geht es nicht.
Und ich will auch deutsche Spieler fördern. Wir brauchen sie ja auch für die Identität der Liga etc. Ich sage nur, das 7plus5 weit gerechter ist und dem Markt entspricht. Das kann ma übrigens daran sehen, dass aktuell kaum noch deutsche Spieler mit BBL-Niveau auf dem Markt sind. Der Markt ist zu klein für 6plus6. So muss Team xy den Spieler z verpflichten der kaum nen Linkskorbleger kann aber für Minuten gebraucht wird. Der bekommt auch noch richtig Geld weil der nächste schon gar kein Korbleger mehr kann.
Guck Dir mal München an: Die leisten sich 10 Ausländer um in der EL in die obere Hälfte zu kommen. Auch die würde davon profitieren weniger deutsche Spieler zu benötigen.Aber gut, die Qualität an deutschen Spielern steigt. In 5 bis 8 Jahren sieht es wahrscheinlich etwas besser aus. Das will ich gar nicht beschreiten. Nur ist die Ursache für nicht 6plus6 sondern eine deutliche Verbesserung der Jugendarbeit in der Breite. Jetzt müssen wir nur schaffen bessere Trainer zu bekommen und die besser auszubilden und natürlich besser zu bezahlen. Das ist viel wichtiger als 6plus6.
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Wird langsam richtig schwierig für die BBL Vereine, ihre Quoten zu erfüllen. So nett das für die Spieler ist, so schwierig wird es langsam für die Vereine.
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@serge sagte in Joshua Obiesie bei den Houston Rockets:
Wird langsam richtig schwierig für die BBL Vereine, ihre Quoten zu erfüllen. So nett das für die Spieler ist, so schwierig wird es langsam für die Vereine.
Da bin ich anderer Meinung. Natürlich wechseln immer mehr Deutsche ins Ausland. Dennoch war die Breite an guten deutschen Spielern noch nie so gut wie jetzt. Langsam könnte man durchaus über eine weitere Verschärfung der Quote nachdenken
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Wer ist denn, vielleicht außer den top Playoffs Teams, noch in der Lage alle deutschen Spots, in die Rotation zu integrieren und damit wettbewerbsfähig zu bleiben?
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Da ist aber eine spannende Meinung.
Kann ich absolut nicht erkennen. -
@serge sagte in Joshua Obiesie bei den Houston Rockets:
Wer ist denn, vielleicht außer den top Playoffs Teams, noch in der Lage alle deutschen Spots, in die Rotation zu integrieren und damit wettbewerbsfähig zu bleiben?
Die unteren Teams spielen doch meist sowieso mit einer kleineren Rotation, vllt 10 oder 11 Spleler. Die paar Minuten, die hinten abfallen, können auch von jungen Talenten genutzt werden.
Mal ernsthaft: Die Quote ist bis jetzt ein Erfolg und es ist davon auszugehen, dass noch mehr deutsche Spieler nachrücken werden. Wollen wir ernsthaft wieder dahin, dass unsere schöne Liga wieder fast nur aus Amis besteht? Ganz ehrlich, dann aber ohne mich. Wenn die Quote geht, bin ich auch weg.
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Denke über die Quote braucht man nicht ernsthaft diskutieren, deren Erfolg lässt sich nicht leugnen, das sieht man nicht nur am Erfolg der Nationalmannschaft (deren Erfolg nicht wie damals an einem Spieler liegt, sondern an einer enormen Breite), sondern auch an den zahlreichen Spielern die eine tragende Rolle bei ihren Vereinen haben und nicht reine Statisten sind, bzw. Spieler zum auffüllen des Rosters sind.
Auch wenn das bei den Teams abseits der Playoffs sicherlich ausbaufähig ist, dennoch war es der einzig richtige Schritt.Ich will die Zeiten wo man Leistungsträger an einer Hand abzählen konnte auch ungern zurück.
Wenn ich mich daran erinnere kommen mir nicht viele in den Sinn (Roller, Desmond Greene, Steffen Hamann, Femerling, Okulaja).[ Den 2. Teil des Posts hab ich im Ursprungsthread belassen. Gruß BBC-Dalmi]
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Ich habe ja auch nur angemerkt, daß durch Abwanderung ins Ausland es mittlerweile schwierig wird, überhaupt eine wettbewerbsfähige deutsche Rotation hin zu bekommen.
Damit meine ich dies auch durchaus für die Playoffs Mannschaften hinter Berlin und München.
Hierdurch wird die Lücke wieder größer im nationalen Wettbewerb, da die beiden aus dem vollen schöpfen können und die Mannschaften dahinter, ganz tief in die Tasche greifen müssen, um überhaupt im Ansatz rotationsfähige Spieler verpflichten zu können.
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Komisch wie du reagierst, wenn du in Frage gestellt wirst.
Die Plätze 10,11,12, na schönen Dank auch.
Am besten noch mit Jugendspielern die parallel NBBL und Pro B spielen sollen.
Es geht darum, dass die sechs Spieler pro Team auch vernünftig bezahlt werden.
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@serge sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Ich habe ja auch nur angemerkt, daß durch Abwanderung ins Ausland es mittlerweile schwierig wird, überhaupt eine wettbewerbsfähige deutsche Rotation hin zu bekommen.
Damit meine ich dies auch durchaus für die Playoffs Mannschaften hinter Berlin und München.
Hierdurch wird die Lücke wieder größer im nationalen Wettbewerb, da die beiden aus dem vollen schöpfen können und die Mannschaften dahinter, ganz tief in die Tasche greifen müssen, um überhaupt im Ansatz rotationsfähige Spieler verpflichten zu können.
Das Gegenteil ist der Fall oder sagen wir mal, am Abstand ändert sich nichts. München und Berlin konkurrieren bei der Verpflichtung ihrer besten deutschen Spieler mit dem EL-Markt, also Olympiakos, Real, Mailand usw. Dadurch sind deren deutsche Spieler wirklich wahnsinnig teuer bzw. überhaupt nicht mehr erreichbar wie Voigtmann oder da Silva.
Crailsheim (willkürliches Beispiel) konkurriert bei den Deutschen mit Rostock, Heidelberg und dem MBC und muss “nur” attraktiver (finanziell oder anderweitig) sein, als die Konkurrenten. Das ist letztendlich nicht so wahnsinnig teuer, da in der Peer Group nicht so viel Geld vorhanden ist.
Man kann das gerne mal durchspielen mit einem Deutschen weniger. Logisch fällt dann der teuerste weg und wird durch einen Ami (Ausländer) ersetzt. Klar, Crailsheim kriegt für das Gehalt von Boggy vermutlich / sehr sicher einen Ami, der besser ist als Boggy. Aber München kriegt für das enorm hohe Gehalt von Obst einen Ami, der viel, viel besser als Obst ist und natürlich auch viel, viel besser als der Ami, den sich Crailsheim als Ersatz für Boggy geholt hat.
Am Kräfteverhältnis würde sich reinweg fast nichts ändern. Eher ist es noch positiv für die kleineren Vereine, dass Vereine wie München und Berlin sehr, sehr viel Etat mit den extraordinär teuren Deutschen wie Obst, Thiemann usw. binden. Die Nachwuchsförderung würde aber auf jeden Fall leiden, wenn man die Quote (stark) absenkt.
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Ich glaube nicht, dass man für das Gehalt von Obst einen „Ami“ verpflichten könnte, der deutlich besser ist als er. In seiner spezifischen Rolle „Shooter“ gibt es nicht viele Spieler in der Euroleague, die besser sind als er. Egal ob aus den USA, Europa etc.
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@ballsportler46 Aber die BBL-Klubs würden in ihre Nachwuchsprogramme nicht so viel investieren ohne die 6+6-Regel, sondern viele würden das Geld dann für fertige Spieler und Einbürgerungen ausgeben wie die Nuller-Jahre gezeigt habe.
Mit den Regelungen, zu denen sich die BBL-Klubs mehrheitlich selbst verpflichtet haben, sind erst die Voraussetzungen für NBBL und JBBL geschaffen worden, so dass auch alle Klubs solche Programme unterhalten müssen. Und wenn die Klubs kein Team in der NBBL und JBBL unterhalten, dann sind sie verpflichtet, (Straf-)Zahlungen in Fördertöpfe zu leisten.
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Interessant ist doch, wo wir mit 6+4 hergekommen sind. Als die Regelung eingeführt wurde, dachten die meisten, mich eingeschlossen, dass das nichts wird. Weil es kaum deutsche Spieler auf BBL-Niveau gab. Bonn hatte damals wohl mit am besten kapiert, auf Rollenspieler zu setzen. So wurde Andrej Mangold als Terrier zu einem wichtigen Spieler; vorher hätte man an seiner Stelle einen Ausländer verpflichtet, der auch offensiv 'was beigesteuert hätte. Heute sehen wir im Mittelfeld der BBL meist eine Achter- oder Neunerrotation, und das Entscheidende ist: Wir haben dafür ausreichend Spieler, und das, obwohl viele international unterwegs sind. Vermutlich hätten wir ohne die Quote gar nicht die große Zahl an international spielenden Deutschen inkl. NBA. 7+3 würde vermutlich dazu führen, dass einige Teams versuchen, eine Achterrotation durchzuziehen, man könnte die Ausbildung schleifen lassen und den Talenten würde die Perspektive fehlen. Es wäre ein enormer Rückschritt für die Talentförderung.
Bei uns in Bonn hat vor Jahren Thülig die Basketballschuhe an den Nagel gehängt, um Jura zu studieren. Wir müssen eben auch sehen: Mit ein bisschen was in der Birne kassieren Zwanzigjährige woanders gute Gehälter. Sollten sie da auf die unsichere Karte Profisport setzen? Die BBL-Teams stehen nicht nur untereinander im Wettbewerb um Talente, sondern auch nach außen. Und unter dem Aspekt des Employer Brandings wäre eine Abschwächung ein Desaster.
Dass dann alles versucht wird, Deutsche zu finden und zu machen, ist doch klar, aber für mich auch kein Problem. Die Regeln sind klar und schlüssig, und es gibt nicht mehr die Sean Dundees, die mal eben per Ukas eingedeutscht werden. Yorman Polas Bartolo, Patrick Flomo, Bryce Taylor, Nihad Djedovic, Anton Gavel, jetzt bei uns in Bonn Sam Griesel: Alles prima.
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Die Gesetzesänderung könnte auch massive Auswirkungen auf die BBL haben. Nun können Spieler wohl bereits nach 5 statt 8 Jahren eingebürgert werden. Auch wenn ich die Auswirkung auf den Basketball als eher negativ betrachte, finde ich die Idee der Ampel-Koalition gut
"Nun hat die Bundesregierung den Gesetzentwurf beschlossen. Danach soll eine Einbürgerung künftig in der Regel schon nach fünf Jahren - statt wir bisher nach acht Jahren - möglich sein. "
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/staatsangehoerigkeitsrecht-100.html
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@Langer_Eugen sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Bryan Taylor
Du meinst sicherlich “Bryce Taylor”???