Mini Regeln DBB 2019/20 Korbhöhe U10/12 für alle Ligen
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Dass ich grundsätzlich alles schlecht rede, ist der größte Unsinn allerzeiten. Ich liebe diesen Sport seit über 30 Jahren, es gibt kaum einen geileren Sport als Basketball. Er begeistert Kinder wie Fans, er ist technisch anspruchsvoll.
Ja, ich bin Kritiker der absenkbaren Körbe - weil ich weiß, wie es an der Basis abläuft. Das “Dunking”-Thema der 14-jährigen habe ich dabei noch gar nicht thematisiert. Aber es ist auch ein Argument.
Jetzt bin ich schon ein paar Jahre länger dabei und habe das mit den abgehängten Körben schon in den 1980er Jahren erlebt. Dann wurde es abgeschafft und dafür die Bälle kleiner gemacht. Jetzt werden die Körbe wieder abgehängt. Ich prohezeie Euch, dass ich es noch erleben werde, dass alle wieder auf 3,05 m spielen…. -
Ohne alle vorherigen Seiten gelesen zu haben:
Bei den niedrigen Korbhöhen geht es nicht darum, ob die Kids überhaupt so hoch kommen. Sondern dass sie bei einer niedrigeren Korbhöhe eine bessere Technik entwickeln können, statt all ihre Kraft für die Höhe aufzuwenden.
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Das ist leider so nicht richtig, hier ist z.B. mehrfach nach dem pädagogischen Hintergrund bei Entfall von Auszeit und Halbzeit gefragt worden.
Die einzige Antwort war: „ich selber bin mit den neuen Regeln auch nicht zu 100% einverstanden. Mehr kam nicht.
Versteh mich nicht falsch, niemand ist hier verpflichtet sich zu rechtfertigen oder Rede und Antwort zu stehen - hat aber auch noch niemand.
Ich beantworte diese Frage mal im parallelen Thema “neue Mini-Regeln”, da es hier ja eigentlich nur um die Korbhöhe geht.
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@embee15:
Ohne alle vorherigen Seiten gelesen zu haben:
Bei den niedrigen Korbhöhen geht es nicht darum, ob die Kids überhaupt so hoch kommen. Sondern dass sie bei einer niedrigeren Korbhöhe eine bessere Technik entwickeln können, statt all ihre Kraft für die Höhe aufzuwenden.
Genau!
Ich habe am Wochenende mein erstes U11 - Spiel nach/mit den neuen Bedingungen erlebt. Ich fand es gruselig. Das nicht wechseln können, die fehlenden Pausen, das rumgeeiere mit dem Spielstand, alles nicht meine Welt!
ABER: Warum ist das so? Ist es denkbar, dass ich mich nur so dagegen wehre weil es halt anders ist als ich das Spiel seit 40 Jahren kenne und macht es vielleicht am Ende sogar Sinn? Sind wirklich alle die das beschlossen haben per se Idioten? Kurzum, nachdem ich in den ersten 4/8 geflucht habe wie ein Kesselflicker habe ich mich entschieden mich darauf einzulassen und die Nummer so positiv wie möglich die Saison zu begleiten und dann am Ende zu bewerten wie ich es halt finde und nicht schon jetzt.
Wäre ich “Gott bewahre” Trainer würde ich mich glaube ich mit dem Gegner absprechen und die Achtel nach Qualität aufstellen zwar so, dass die schon etwas besseren Spieler gegeneinander spielen und halt die Anfänger auch. Die fehlende Pause stört mich aus Gewohnheit, inhaltlich braucht man sie nicht wirklich und gefallen hat mir dass die ganze Nummer 30 Minuten schneller zu Ende war.
Der Vorteil der niedrigen Körbe ist für mich evident. Das einzige was ich daran blöd finde ist, dass Jungs die schon auf Landesniveau spielen jetzt auf niedrige Körbe werfen sollen und das obwohl sie seit Jahren auch 3.05 zocken. Ich hätte mehr sukzessive eingeführt aber mir ist klar warum man das nicht wollte.
Nun gut, ich bin gespannt wie sich die Berwertung allgemein und meine persönliche Meinung über die Saison ändert.
Für das Minitunier hat die BG74eV (nicht mein Verein) 13 Felder mit niedrigen Körben. Das ist eine gigantische Zahl für eine Stadt der Größe von Göttingen. Ob man die halt für U8-10/11 nutzt und die U12 auf “hoch” spielen lässt wird spannend. Das Ganze macht die Orga noch schwieriger finde ich. Der DBB als “Verursacher” und die BBL als Co-Ausrichter müssen imo da der BG74 auch finanziell helfen ein vernünftiges Turnier hinstellen zu können. Wir reden hier immerhin von einem in Europa einmaligem Event in der Altersgruppe. -
Dir ist klar, warum man die neuen Mini-Regeln und die niedrigeren Körbe nicht sukzessive einführen konnte? Mir nicht! Kannst du es mir bitte erklären?
Wenn es so eh besser ist, warum warten und nicht gleich alle Vorteile geniesen?
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Wem es helfen würde? Zum Beispiel allen 2004ern, die seit mehr als 2 Jahren Basketball spielen und sich nun für 1 Jahr auf neue Regeln einstellen sollen. Insbesondere die Korbhöhe, die nun von Spiel zu Spiel variiert, finden unsere Jungs doof. Sie haben schon in den letzten Jahren auf die hohen Körbe im Schnitt mehr als 70 Punkte pro Spiel erzielt und werfen technisch alle ordentlich, da die Trainerin großen Wert darauf legt. Welchen Nutzen haben diese Kinder von den neuen Regeln???
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Wem es helfen würde? Zum Beispiel allen 2004ern, die seit mehr als 2 Jahren Basketball spielen und sich nun für 1 Jahr auf neue Regeln einstellen sollen. Insbesondere die Korbhöhe, die nun von Spiel zu Spiel variiert, finden unsere Jungs doof. Sie haben schon in den letzten Jahren auf die hohen Körbe im Schnitt mehr als 70 Punkte pro Spiel erzielt und werfen technisch alle ordentlich, da die Trainerin großen Wert darauf legt. Welchen Nutzen haben diese Kinder von den neuen Regeln???
In welchem Landesverband ist denn das, dass die u16 auf 2,60m-Körbe spielt? Das ist doch etwas übertrieben….
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Am Wochenende ist der Herbstcup in Ludwigsburg.
Die U12m und U14m vieler bekannter BB Standorte spielen dort ein hochklassiges Turnier.
https://mhp-riesen-ludwigsburg.de/news/herbstcup-deutsche-elite-zu-gast-in-schwaben/Da die U12 und U14 Teams in einigen Hallen oft abwechselnd spielen wäre interessant zu wissen ob da wirklich jedes mal die Körbe hoch und runtergekurbelt werden.
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Ich finde, zur Winterpause wird es mal Zeit, über die Erfahrungen mit den neuen Regeln zu reden.
Das Thema Korbhöhe bleibt in NRW ein Problem, viel Bewegung seitens der Städte gibt es bisher nicht, mal schauen, wie lang es noch dauern wird, bis umgestellt ist.
Persönlich gefällt mir die Regelung mit den Wechselregelungen und den 8x5 Minuten sehr gut, so können mehr Kinder Verantwortung übernehmen, wenn die starken Spieler auch mal auf der Bank sitzen. Die Trainer untergraben das zwar, weil die Aufstellung eher kleiner werden, aber trotzdem profitieren zumindest die Kinder, die nominiert sind.
Eine Katastrophe ist für mich das 4:4, Ballbewegung wird dadurch nicht wirklich gefördert und das ist jetzt noch nett formuliert, in den Spielen, die ich sehen konnte gab es so viele Einzelaktionen durch die entstandenen Räume, dass das Zuschauen einfach nur grausam ist. Spielverständnis wird hier bei den Kindern gar nicht aufgebaut, es wird nur noch 1:1 gezogen.
Wie sind eure Erfahrungen? -
Ich bin generell mit den neuen Regeln in der U12 zufrieden. 4gg4 schafft Platz für das 1gg1, vielleicht sollte es das auch fördern. Es ist natürlich dann auch eine Frage der Reife der Kids (oder des Coaches ) trotzdem noch eine Pass spielen bzw. spielen zu lassen. Die Korbhöhe finde ich generell gut, es gibt viele Teams auf Kreisliga Niveau die sonst nur 10 Punkte im Spiel machen würden.
Einzig fraglich finde ich den Wechsel in die U14, das ist nun natürlich ein großer Sprung an mehreren Ecken. Das sollte man ab Saisonende (April/Mai) stark beachten und die Kinder heranführen. -
Korbhöhe ist bei 80 % der Vereine in unserer Liga die normale Höhe, also nicht abgesenkt.
4:4 spielen wir nicht, bei uns wird 5:5 gespielt, mit 8x5, ohne Wechselmöglichkeit und mit kurzen Achtelpausen und normaler Halbzeitpause. Dazu eine Auszeit in der zweiten Halbzeit. Das klappt gut, wird überall so angewendet. Die Kinder kommen damit gut zurecht. Vorteil hat ein Verein mit 8 Kindern, statt mit 12 (wo vermutlich auch immer U10 oder U8 dabei sein werden), aber wir nehmen immer 12 Kinder mit. Damit wird die Spielfähigkeit der Kleinen schon gefördert und dann steht statt dem Gewinnen die Entwicklung der Kinder im Vordergrund. Das ist uns wichtig. Wir trainieren überwiegend auf niedrige Körbe und spielen meist auf hohe. Das ist kein Problem.
Den Wechsel zur U14 finde ich nicht schwierig, unsere neuen U14er haben sich innerhalb von zwei, drei Spielen dran gewöhnt. Mittlerweile treffen sie die Freiwürfe auch besser von der normalen Linie, die Zeitregeln waren auch kein Problem. Ähnlich wird es mit einem Wechsel der Korbhöhe sein, da die Saison im Frühjahr endet und erst ab September wieder gespielt wird, da kann man monatelang auf normal hohe Körbe trainieren.
Ich habe mich am Wochenende mit dem Verantwortlichen eines anderen Clubs unterhalten, da wir nun ein Angebot für die Umrüstung der Korbanlage auf absenkbare Hauptkörbe vorliegen haben. Er hatte die gleiche Anlage in seiner Halle. Auf meine Nachfrage meinte er nur, dass er das alles für Schwachsinn hält, der das Geld lieber in Trainer investiert und falls das tatsächlich verpflichtend wird, er die U12 abmelden wird. Dass die Halle Gemeindeeigentum ist und die Trainer vom Verein bezahlt werden, war kein Argument für ihn. Soviel zur breiten Akzeptanz, da war man nicht mal bereit, mit der Gemeinde zu reden.
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Hallo,
als Schiedsrichter (und ehemaliger Jugendtrainer) finde ich die Regeln immer noch nicht gut. Meine Kritikpunkte sind kurioserweise die Punkte, die einige hier auch auflisten, wenn sie mit den neuen Regeln zufrieden sind.Die Trainer untergraben das zwar, weil die Aufstellung eher kleiner werden, aber trotzdem profitieren zumindest die Kinder, die nominiert sind.
Kein Team, welches ich bisher in U10 und U12 gepfiffen habe, war komplett. Im Gegenteil, es war sogar of so pervers, dass etliche Spieler in Zivil auf der Bank oder der Tribüne waren. Sie waren zu schwach und die Trainer wollten nicht riskieren, ihnen Minuten zu geben. Eine Regel, die dazu führt, dass gesunde Kinder nicht eingesetzt werden, ist idiotisch.
- Korbhöhe ist bei 80 % der Vereine in unserer Liga die normale Höhe- 4:4 spielen wir nicht- normaler Halbzeitpause- Dazu eine Auszeit in der zweiten Halbzeit
Okay, ihr ignoriert die neuen Regel also nahezu komplett. Das unterläuft die Regeln und darf nicht sein. Aber … verstehen kann ich euch. Nur … ich wiederhole mich, Regeln, die so schlecht sind, dass sie ignoriert werden, sind irgendwie nicht durchdacht.
er die U12 abmelden wird
Das müsste er bei uns wahrscheinlich eh machen. 50% aller Coaches, mit denen ich mich unterhalte, wollen nach der Saison aufgrund der neuen Regeln aufhören. Klar, ich denke, einige werden wieder zurückrudern, aber ein paar hören tatsächlich auf.
Viele Schiedsrichter wollen die U10 & U12 Spiele nicht mehr pfeifen - und wenn ich mir anschaue, wie viele U10 & U12 - Spiele jetzt schon im Umbesetzungsportal landen … sehr viele geben ihre Ansetzungen jetzt schon zurück. -
Viele Schiedsrichter haben auch schon vorher die Spiele zurückgegeben.
Viele Schiedsrichter geben Jugendspiele generell zurück. Unabhängig der Regeln.Nicht umsonst gibt es eine Pflicht für RegioSR Jugendspiele zu pfeifen.
Es gibt immer welche, die sich die Rosinen picken.Und natürlich geben nun einige SR Spiele in der u12 zurück. Dann müsste man sich ja vorher nochmal richtig mit den Regeln befassen.
Andere SR finden es hingegen total toll die u12 Spiele alleine nun zu pfeifen. Die Atmosphäre ist gut. Die Bezahlung für den einzelnen Ref auch besser.Aber so sind eben die Geschmäcker unterschiedlich.
Bevor aber nicht alle Hallen umgerüstet sind (bzw min 80-90 %) kann man diesen Punkt nicht bewerten, ob die Korbhöhe zu einer besseren Entwicklung beiträgt.Und es ist schade, dass du scheinbar mit so vielen unbelehrbaren Trainern und SR zu tun hast, die Neuerungen nicht offen gegenüber stehen.
Und Trainer, die in der u12 alles dem sportlichen Erfolg unterordnen und daher Spieler nicht aufstellen sollten sowieso im u12 Bereich aufhören als Coach.Das kann ich nur begrüßen.
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In welchen Landesverbänden werden denn Spiele bis zur Landesliga von externen Refs gepfiffen? Habt ihr soviele SR?
In BW werden Spiele von U10 - U20 Landesliga und alles drunter von eigenen “Heimschiedsrichtern” gepfiffen, die Ansetzungen muss also jeder Verein selbstständig machen.
Höhenverstellbare Körbe hat in unserem Bezirk so gut wie niemand. Ich habe aber auch die letzten Jahre nie feststellen können das sich viele Kinder schwer tun den hohen Korb zu treffen. Unsere U12 scort im Schnitt über 90 Punkte auf normalen Körben. Die U10 auch mit ganz normalen Scores. Die 5er Bälle reichen meiner Meinung nach völlig aus und richtige Dreier werfen muss in dem Alter ja nicht sein.
In BW gilt noch diese Saison als Übergangsjahr wo auch normale Körbe zugelassen sind, nächste Saison sieht das dann anders aus. Es wird aber zahlreiche Vereine geben, gerade aus ländlicheren Regionen die nicht in der Lage sein werden Hallen bzw. Körbe aufzubieten die verstellbar sind. Das scheitert fast immer an der Gemeinde/Stadt die die Kosten für die Hallen tragen. Da bin ich gespannt was man dann macht.
Als SR der auch ab und an Minispiele mit den neuen Regeln pfeift kann ich bisher sagen, dass es Vor- und Nachteile gibt. Das 4x4 und die Auswechselregeln finde ich nach wie vor idiotisch. In der Praxis führt das dazu, dass das riesige Feld noch größer wird für die Spieler und der jeweilige Leistungsträger noch mehr 1v1 zockt.
Den Trainern wird durch die fehlenden Wechselmöglichkeiten ein Hauptteil ihres Jobs genommen was zu Unmut führt, egal ob man jetzt verbissen gewinnen will oder nicht.
Sehr gut bewährt hat sich der fehlende Score auf der Anzeigetafel. Das führt gerade bei den Kleinen wirklich dazu das sie sich ausschließlich aufs Spiel konzentrieren und nicht nach jedem Angriff auf die Anzeige schauen oder sich aufgeben wenn sie hinten liegen.
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… Eine Regel, die dazu führt, dass gesunde Kinder nicht eingesetzt werden, ist idiotisch. …
Sorry, allenfalls sind Trainer, die gesunde Kinder nicht einsetzen, idiotisch.
Zum einen kann man eine zweite Mannschaft melden.Zum anderen, wen interessiert es in 10 Jahren, ob du mit deiner U 10 oder U 12 mal 6. in der Kreisliga oder 1. in der Bezirksliga geworden bist? Interessiert mich seit 5 Jahren ausdrücklich nicht, den Jugendspielern hat es nicht geschadet, vielmehr werden die ersten bald in unseren Herrenmannschaften aufschlagen. Darunter einige, die man im ersten Jahr U 12 vielleicht auch lieber auf die Bank gesetzt hätte.
Auch nach den alten Regeln gab es ja das Problem der unterschiedlichen Leistungsstärken. Der Typ Trainer, von dem hier die Rede zu sein scheint, hat auch vorher schon Schwächere daheim gelassen oder 3 Minuten in der Garbage Time gebracht.
Wie oben angedeutet, ich habe schon U 12 trainiert (nach alten Regeln), hatte auch mal 11 oder 12 Spieler dabei, und es gab eine feste Regel: Jeder, bei dem der Einsatz stimmt, wird pro Viertel mindestens einmal gebracht. Unabhängig vom Spielstand oder der Tabellenplazierung.
Ich kann diese ganze Bedenkträgerei hier nicht verstehen. Es ist ja nicht so, dass wir seit Jahrzehnten eine flächendeckend ausnehmend gute Jugendförderung im europäischen Vergleich haben. Es ist ja genau umgekehrt, seit Jahren und Jahrzehnten hinken wir da hinterher.
Und wenn es irgendwelche ehrenamtlichen oder 450 €-Basis Jugendtrainer* meinen, Konzepte nicht umsetzen zu müssen, die in anderen Ländern schon lange Usus sind und von Profis entwickelt wurden, kann ich nur an den alten Witz mit dem Geisterfahrer denken.
- und nein, das ist kein Bashing, wir dürfen und müssen über jeden Jugendtrainer froh sein. Nur sind wir in einer Vielzahl von Vereinen von einer professionellen Jugendarbeit meilenweit entfernt. Auch, weil das nicht anständig bezahlt wird bzw. werden kann.
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Ich denke auch, dass wir die Jugendförderung vorantreiben müssen. Das ist ja das Ziel der neuen Regeln. In anderen Ländern funktionieren diese Regeln gut, warum also nicht ausprobieren? Ich kann diese Bedenken gegen alles Neue auch nicht verstehen. Ist das dann eben so, müssen sie mit leben.
Die Einführung der NBBL/ JBBL war sehr erfolgreich, also hat der DBB von mir schon mal einen Vertrauensbonus. Schreibt ein U12-Trainer…
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Und es ist schade, dass du scheinbar mit so vielen unbelehrbaren Trainern und SR zu tun hast, die Neuerungen nicht offen gegenüber stehen.
Falsch. Ich habe mit mündigen Trainern zu tun. Die sich eine Halbserie Zeit genommen haben und nun die neuen Regeln bewerten. Deren Ergebnis lautet: Weg damit. Neuerungen würden sie durchaus offen stehen, aber sie hecheln nicht jeder Neuerung hinterher.
Zum anderen, wen interessiert es in 10 Jahren, ob du mit deiner U 10 oder U 12 mal 6. in der Kreisliga oder 1. in der Bezirksliga geworden bist? Interessiert mich seit 5 Jahren ausdrücklich nicht
Ist ja löblich, dass es Dich nicht interessiert, andere Trainer und Vereine sind an Ranglistenpunkten für die kommenden Jahrgänge durchaus interessiert.
Auch nach den alten Regeln gab es ja das Problem der unterschiedlichen Leistungsstärken. Der Typ Trainer, von dem hier die Rede zu sein scheint, hat auch vorher schon Schwächere daheim gelassen oder 3 Minuten in der Garbage Time gebracht.
Auch richtig. Nur - da hatte dann der Trainer die Wahl. Nun hat er sie nicht mehr. Ich finde den Ansatz durchaus okay - aber es hätte meiner Meinung nach gereicht zu sagen: Jeder Spieler spielt max. 6/8. Damit wäre sichergestellt, dass die guten Spieler nicht durchspielen, aber die schwächeren hätten auch mal für 2-3 Minuten in einigen Vierteln kommen können.
Nenn es ruhig Garbage Time, aber ich bin sicher, ein Kind, welches als blutiger Anfänger mit dem Sport beginnt, spielt lieber 3 Minuten Garbage Time, als in zivil auf der Tribüne zu hocken. DAS verschafft dann nur den Eindruck: “Du bist zu schlecht, Du gehörst nicht dazu”. Sitzt das Kind aber im Trikot auf der Bank - es ist etwas ganz anderes.
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Ist ja löblich, dass es Dich nicht interessiert, andere Trainer und Vereine sind an Ranglistenpunkten für die kommenden Jahrgänge durchaus interessiert.
Auch richtig. Nur - da hatte dann der Trainer die Wahl. Nun hat er sie nicht mehr. Ich finde den Ansatz durchaus okay - aber es hätte meiner Meinung nach gereicht zu sagen: Jeder Spieler spielt max. 6/8. Damit wäre sichergestellt, dass die guten Spieler nicht durchspielen, aber die schwächeren hätten auch mal für 2-3 Minuten in einigen Vierteln kommen können.
Nenn es ruhig Garbage Time, aber ich bin sicher, ein Kind, welches als blutiger Anfänger mit dem Sport beginnt, spielt lieber 3 Minuten Garbage Time, als in zivil auf der Tribüne zu hocken. DAS verschafft dann nur den Eindruck: “Du bist zu schlecht, Du gehörst nicht dazu”. Sitzt das Kind aber im Trikot auf der Bank - es ist etwas ganz anderes.
Zu 1.: Was sind das für Punkte? Wenn ich raten müsste: Bekommst du für eine Platzierung Punkte die darüber entscheiden, in welcher Liga man nächste Saison spielt?
Wenn ja: der nächste alte Zopf, wo man ran muss. Und gibt es hier nicht. Du meldest für die Liga, die du für realistisch hältst. Für Oberliga spielt man eine Quali aus.
Zu 2.: Ja, über 6/8 etc. könnte man nachdenken, das wären dann ja Anpassungen innerhalb der neuen Regeln, why not.
Zu 3.: Falls wir hier nicht aneinander vorbei reden: Das Kind, das nur bei + oder -30 Punkten 4 Minuten vor Spielende ran darf, hat doch auch nix davon. Und bekommt auch nur signalisiert, du bist zu schlecht. Das Kind kommt dann vielleicht sogar lieber in zivil. Mir geht es darum, dass jeder Spieler auch mal beispielsweise bei 36-35 im dritten Viertel ran muss. Spielpraxis in relevanten Minuten ist doch entscheidend.
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Zu 1.: Was sind das für Punkte? Wenn ich raten müsste: Bekommst du für eine Platzierung Punkte die darüber entscheiden, in welcher Liga man nächste Saison spielt?
Nicht nur Dein Team in der nächsten Saison, sondern evtl. auch das nächst jüngere Team in der Zukunft. Aber ja, genau dafür sind diese Punkte.
Wenn ja: der nächste alte Zopf, wo man ran muss. Und gibt es hier nicht. Du meldest für die Liga, die du für realistisch hältst. Für Oberliga spielt man eine Quali aus.
Gut möglich. Sind aber aktuell die Rahmenbedingungen, unter denen die Trainer hier arbeiten müssen. Und die deshalb dafür sorgen, im Zweifel lieber Punkte zu sammeln als ein Spiel knapp zu verlieren.
Zu 3.: Falls wir hier nicht aneinander vorbei reden: Das Kind, das nur bei + oder -30 Punkten 4 Minuten vor Spielende ran darf, hat doch auch nix davon.
Doch. Nenn es Psychologie. Das schwache Kind hat ein Trikot an, es wärmt sich mit auf, es macht die Korbleger mit. Es gehört zum Team. Sitzt es aber in Jeans rum und wärmt sich nicht mit auf, ist es psychologisch etwas ganz anderes.
Wie gesagt … ich fände es schön, wenn die guten nur in max. 6/8 eingesetzt werden dürften, es aber keine Minimum-Einsatzzeit gäbe. Dann steht es jedem Trainer frei, selber zu entscheiden, wie lange er - bei welchem Spielstand - die Kids ranlässt. -
Den Trainern wird durch die fehlenden Wechselmöglichkeiten ein Hauptteil ihres Jobs genommen was zu Unmut führt, egal ob man jetzt verbissen gewinnen will oder nicht.
Bei allem Respekt, aber wenn das der Hauptteil des Jobs des Mini Trainers ist, dann ist mir auch klar, warum teilweise wirklich Probleme mit der Qualität haben…
Vielleicht fehlt es dann - und das ist ernst gemeint - an Qualifizierung. Vielleicht muss es wirklich mal eine Coach Clinic geben - in game coaching im Mini Basketball.
Meine Erfahrung ist, dass man sich viel mehr Gedanken machen muss, wer wann mit wem spielt…Hier nochmal ein paar Zahlen gegen die Weltuntergangs-Stimmung zu den neuen Regeln:
Anzahl Mini-Team in Berlin im Spielbetrieb:
2013: 101 Teams
2015:119 Teams
2017:153 Teams
2019: 202 Teams -
Hier nochmal ein paar Zahlen gegen die Weltuntergangs-Stimmung zu den neuen Regeln:
Anzahl Mini-Team in Berlin im Spielbetrieb:
2013: 101 Teams
2015:119 Teams
2017:153 Teams
2019: 202 TeamsAlso … bisher fand ich Deine Argumentation hier seriös und zielführend … aber diesen Beitrag verstehe ich nicht. Der prozentuale Anstieg zwischen 2015 und 2017 ist nahezu identisch mit dem von 2017 auf 2019.
Für was soll das jetzt ein Beispiel sein? Dafür, dass es auch ohne die neuen Regeln ähnliche Zuwachsraten gab, oder dafür, dass trotz der neuen Regeln der Anstieg der Zahlen nicht wesentlich größer geworden ist?
Der Untergang des Abendlandes ist nicht zu befürchten, eine unglaubliche Steigerung der Basketball spielenden Kinder gibt es aber auch nicht.
Davon abgesehen … die Kritik geht ja meist in die Richtung, dass bei Spielen nur noch die guten mit dürfen und die Anfänger als Ballast angesehen und auf die Tribüne gesetzt werden. Da ändert sich an der Zahl der Teams nichts. Aber … Du kannst es ja aus erster Hand berichten … wieso hat man denn nicht nur die Einsatzzeiten der Kinder nach oben begrenzt (max 6/8 ), wieso denn auch nach unten - mit den von vielen hier beschriebenen Konsequenzen? -
Meine Erfahrung ist, dass man sich viel mehr Gedanken machen muss, wer wann mit wem spielt…
Ich muss gestehen das mich der Wechselpunkt auch massiv stört, während der 5 Minunten bin ich viel zu sehr “im Spiel” als mir Gedanken über die nächsten 5 zu machen.
In der kurzen Achtelpause wird´s dann hektisch, wer kann mit wem wie spielen und wer war schon wie oft auf dem Platz. Die normalen Wechselregeln sind da deutlich entspannter.Ich habe auch Kinder im Team die 2011 geboren sind, den 08ern sind die hoffnungslos unterlegen. Nach normalen Regeln könnte ich die immer mal wieder 2-3 Min bringen. Jetzt muss ich sie 10Min. eingesetzen.
Bei engen Spielen kann das entscheidend sein.
Ich hatte auch schon Kids die freiwillig nicht aufs Feld wollten weil eben das Spiel so knapp war und sie einen Sieg mit dem Team über die eigene Spielzeit gestellt haben.Eine Mutter hat ihr Kind sogar vom Spielbetrieb abgemeldet weil ihre Tochter eben nicht so lange Spielen möchte (deutlich die kleinste und Angst vorm Ball und Gegenspieler), im Training ist sie aber mit Spaß dabei. Gerade die wär mit paar Min. hier und da zufrieden und hätte trotzdem das Gefühl zu Team zu gehören.
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Hier nochmal ein paar Zahlen gegen die Weltuntergangs-Stimmung zu den neuen Regeln:
Anzahl Mini-Team in Berlin im Spielbetrieb:
2013: 101 Teams
2015:119 Teams
2017:153 Teams
2019: 202 TeamsAlso … bisher fand ich Deine Argumentation hier seriös und zielführend … aber diesen Beitrag verstehe ich nicht. Der prozentuale Anstieg zwischen 2015 und 2017 ist nahezu identisch mit dem von 2017 auf 2019.
https://www.albaberlin.de/jugend/weitere-bereiche/hoehenverstellbare-koerbe/
Vielleicht sind die Zahlen auch deswegen dort, weil in Berlin schon viel früher angefangen wurde, die Regeln umzustellen?
Und Alba Berlin dort mit eine Vorreiterrolle in Deutschland eingenommen hatte.Genauer gesagt wurde dort begonnen 2016 die Körbe nach unten zu setzen. Im o.g. Link sind noch 2 Zeitungsartikel und auch ein Interview.
Jetzt hat dahook leider keine Zahl von 2016 angegeben, sodass es Spekulation ist, ob der Wachstum zwischne 2015 und 2017 im Zusammenhang damit zu führen ist.
Und natürlich kann man argumentieren, dass Berlin ja durch die große Bevölkerungsdichte sowieso Vorteile hat und so weiter und sofort.
Der WBV hat in der u12 aktuelle 276 Teams (inkl. Mädels, inkl. Kreisligen). Das sind gerade mal 70 Teams weniger…
Und das bei der 4-fachen Bevölkerung.Und ob der WBV in letzter Zeit eine Steigerung erlebt hat? Oder der WBV in letzter Zeit einen Qualitätssprung gemacht hat? Ich bezweifle das…
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Die neuen Regeln sollten differenzierter betrachtet werden. Ich kann nicht sagen alles ist gut oder alles ist schlecht.
- 4 vs 4 finde ich durchaus okay
- abgesenkte Körbe - gab es früher schon, der Punkt ist mir egal
- max 6/8 spielen - finde ich gut
- min 2/8 spielen müssen - für mich katastrophal
- keine Halbzeit, keine Auszeit - für mich auch katastrophal
Aber im Gesamtpaket: finde ich die neuen Regeln nicht gut, sie sind nicht durchdacht und zu wenig kindgerecht.
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Also im Bezirk Oberbayern werden sowohl Bezirks- wie auch Bezirksoberliga von neutralen SR gepfiffen.
Ich hatte neulich die Ehre, ein echtes Spitzenspiel zu pfeifen. Keine Ballübergabe, außer bei Freiwürfen, es ging mit voller Geschwindigkeit rauf und runter. Obwohl es nur ein Querfeld war, die Hauptkörbe lassen sich dort nicht absenken, war es sehr viel zu laufen. Und dann quasi keine Viertelpause und so gut wie keine Halbzeitpause? Puuuuuh. Echt fordernd, anstrengend. Das Spiel war schneller rum als früher, aber in der Spielzeit ständig in Bewegung, oft auch im Sprint. Diese Racker können rennen.
Hat eigentlich irgendeiner bei der Regelerstellung an die Schiedsrichter gedacht? Dass die 75 Minuten am Stück nur am Rennen sind? Anscheinend eher nicht. Und ich pfeife durchaus auch Leistungsligen im Sniorenbereich. Dank Auszeiten, Viertelpausen, Ballübergaben beim Einwurf, Auswechslungen, richtige Halbzeitpause sind eigentlich anstrengendere Spiele leichter zu schaffen.
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So, servus, jetzt muss ich mich hier doch auch mal zu Wort melden… Bin selber ebenfalls aus dem Bezirk Oberbayern. Bin jetzt seit einigen Jahren Trainer im Minibereich, aktuell U12w und auch selber Schiedsrichter. Bisher nehme ich die Regeln im großen und ganzen positiv wahr.
4v4? Top, es schafft einfach mehr Platz und Übersicht, macht erfolgreiche und gut gespielte Aktionen zum einen etwas einfache, zum anderen aber auch belohnender. Bei Anfängern fast noch mehr, bei 5v5 stehn sich nur alle auf den Füßen.
niedrige Körbe? Hat aktuell leider fast keiner. Meine Erfahrungen sind aber zu 100% positiv: -unglaublich viel Spas für die Kinder - sie spielen einfach gerne da drauf.-sauberere Wurftechnik bei weiten Würfen und damit breiteres und variableres Spiel-schnellere Erfolge mit sauberer Technik für Anfänger
**Einsatzregeln? **
zuersteinmal, ja, 12 Spieler machen hier mit 4v4 keinen Sinn - 10 sind in nem harten Spiel auch schwierig. Aber hört mir doch auf mit bis U12 sollen eh alle gleich viel spielen… Die Kinder wollen gewinnen! Die Kinder sind auch nicht doof und bekommen das nicht mit. Und das gilt auch für die U12-3 in der Kreisklasse mit ner Differenz von 60:250. Lösung dafür sollte halt nicht sein deswegen gleich alle daheim zu lassen sondern 2 Teams zu melden, bei 4v4 reichen 6 Spieler aus, mit 7 bist du komplett auf der sicheren Seite. Und jetzt erzählt mir wer früher konnte man 12 Kinder mitnehmen und alle einsetzten? Lieber spiele ich mit zwei mal sieben und alle bekommen auf angemessenem Niveau angemessene Einsatzzeiten… es bringt dem Anfänger nämlich auch nicht viel mit 4 die seit vier Jahren spielen auf dem Feld zu stehen, hier blockieren sich nur beide Seiten…Innerhalb dieser Konstellationen fördert die jetztige Regelung aber sehr wohl einen breiteren Einsatz, 2 einzelne Leistungsträger die einfach durchspielen gehn eben nicht mehr. Und ich als Trainer empfinde es zwar ungewohnt aber keineswegs ohne Herausforderung - eine durchgehend konkurrenzfähige vier aufs Feld zu bringen ist nämlich gar nicht so einfach, erfordert viel Überlegung und Auseinandersetzung mit den einzelnen Spielern, ich kann eben nicht einfach schnell reagieren.Als Schiedsrichter pfeife ich U12 übrigens sehr gerne…
Was wir tatsächlich durchgehend nicht so machen ist die Halbzeitpause, hier sind weiterhin 10min üblich
VG Johannes
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Gem. der Miniregeln ist aber auch so, dass die Spielbeteiligten Pausen festlegen können und auch das die Viertelpausen solange dauern, wie die Teams brauchen.
Bei absoluten Anfängern (Trainer wie Spieler) dauert das Wechseln und auch dann das Einteilen der GEgenspieler deutlich länger als 10 Sekunden.
Zwei Trainer, die vor dem Spiel eine Liste fertigmachen und genau danach wechseln sind da deutlich schneller.
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Meine Erfahrung ist, dass man sich viel mehr Gedanken machen muss, wer wann mit wem spielt…
Ich muss gestehen das mich der Wechselpunkt auch massiv stört, während der 5 Minunten bin ich viel zu sehr “im Spiel” als mir Gedanken über die nächsten 5 zu machen.
In der kurzen Achtelpause wird´s dann hektisch, wer kann mit wem wie spielen und wer war schon wie oft auf dem Platz. Die normalen Wechselregeln sind da deutlich entspannter.Das ist halt Spielvorbereitung für den Trainer. Er muss sich schon im Vorfeld überlegen, wer in welchem Viertel mit wem auf dem Feld ist. Bei den U12-Spielen, die ich bisher gesehen habe, hatten beide Coaches entsprechende Zettel.
Ich mache mir ja selbst bei “normalen” Spielen im Vorfeld Gedanken dazu, wer mit wem zusammen auf dem Feld stehen könnte/sollte bzw. wen ich wie wechsle.
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Die Idee zwei Teams zu melden, damit alle spielen können ist grundsätzlich ja nicht schlecht. Leider in der Realität auch nicht überall machbar, da es auch hier eine Regeländerung gab.
Letzte Saison hatte unser Verein ein Team in der Bezirksoberliga männlich gemeldet und ein Team in der Kreisliga mixed. Für zwei komplette Teams gibt es hier nicht genügend Kinder, also wurden alle (egal welcher Jahrgang) für beide Teams gemeldet. In der Bezirksoberliga gab es Stammspieler, die in wechselnder Besetzung durch schwächere Kinder ergänzt wurden. In der Kreisliga waren die schwächeren die Stammspieler und die starken ergänzten bei Bedarf (z.B. während der Grippewelle) in wechselnder Besetzung. So kamen alle Kinder zu ausreichend Spielzeit.Diese Saison ist das nicht mehr möglich, Der ältere Jahrgang darf nur noch begrenzt in der Bezirksoberliga aushelfen, wenn auch in der Kreisliga gespielt wird. Da der ältere Jahrgang bei uns in der U12 die Mehrheit der Spieler stellt, entschied man sich nur noch in der Bezirksoberliga anzutreten. Mit dem Ergebnis, dass es 8 Stammspieler gibt, die für alle Spiele gesetzt sind. In den letzten 2 Spielen durfte ein weiteres Kind dabei sein, 1 weiteres Kind wird weiterhin vertröstet. Die übrigen Kinder (starke U10er, schwächere U12er und Anfänger) haben voraussichtlich nur geringe bis gar keine Chancen diese Saison mal spielen zu dürfen - die Wechselregel verschärft diese Situation noch zusätzlich. Für eine eigene U12/2 sind es aber einfach zu wenige. Leider…
Zu den niedrigen Körben: Unsere Jungs trainieren und spielen zu Hause auf die hohen Körbe. Auswärts haben wir meistens auf niedrige Körbe gespielt. Wider Erwarten haben die Jungs nur wenig Probleme sich umzustellen. Allerdings werfen sie auf die niedrigen Körbe nicht so technisch sauber wie auf die gewohnten hohen (z.B. oft kein gestreckter Arm). Auch bei Teams, die auf niedrige Körbe trainieren, kann ich nicht erkennen, dass diese technisch besser/korrekter werfen als unsere Kinder. Auch gibt es keinen Unterschied in den Ergebnissen - auf beide Körbe wurden schon deutlich über 100 Punkte erzielt. Auf die hohen Körbe reichte einmal sogar der neue Spielberichtsbogen nicht aus - der endet bei 146 Punkten. Übrigens kein Einzelfall in dieser Liga - haben auch schon andere Teams geschafft.
In Bayern ein weiteres Problem in der U10: Die Turnierform soll hier die Regel sein. In der Bezirksoberliga (8Teams, die in 2 Gruppen aufgeteilt wurden) wurde das umgesetzt mit dem Ergebnis, dass unsere U10 nun seit September 3 (!) Turnier mit 2 Spielen an einem Tag bei verkürzter Spielzeit (letztes mal wurde 6x5 Minuten gespielt) hatte. Weitere Termine gibt es nicht, ob es weitere geben wird ist unklar. Ergebnis: Einige völlig frustrierte Kinder, die dreimal die Woche trainieren und sich in Spielen beweisen wollen, aber kaum Gelegenheit bekommen zu spielen und Spielpraxis zu sammeln.
4:4 hat bei uns nicht zur Verschärfung der “Egozocker-Problematik” geführt, obwohl wir Spieler haben, die die nötigen Skills dafür perfekt beherrschen. Es gibt Phasen (oder Spiele), in denen das Problem auftritt, aber insgesamt spielen unsere Jungs dieses Jahr viel mehr als Team mit gut herausgespielten Körben als letzte Saison.
Pausen im Spiel: Das Spiel ist durch die fehlende Ballübergabe deutlich schneller geworden. Für manche Kinder werden da 5 Minuten Spielzeit ohne nennenswerte Pausen (eigentlich nur bei Freiwürfen) ganz schön lang und sehr anstrengend - nicht nur für die Schiris . Zudem darf jetzt über das ganze Feld und jeder Einwurf verteidigt werden - auch das kostet mehr Kraft bei allen Spielern.
“Diskriminierung” von schwächeren Spielern: Das Problem existiert nach wie vor. Wer 6/8 spielen darf, ist der King. Wer 2/8 spielt, ist genauso frustriert wie früher, wenn er nur wenige Minuten spielen durfte…
Zusammenfassung: Ich denke, dass die neuen Regeln nicht komplett schlecht sind, es aber in einigen Bereichen noch Verbesserungsbedarf gibt. Ob sie den gewünschten Erfolg bringen, wird man dann eh erst später feststellen können, wenn die jetzigen Minis alt genug für die Jugend-Nationalmannschaften sind.
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Also im Bezirk Oberbayern werden sowohl Bezirks- wie auch Bezirksoberliga von neutralen SR gepfiffen.
Ich hatte neulich die Ehre, ein echtes Spitzenspiel zu pfeifen. Keine Ballübergabe, außer bei Freiwürfen, es ging mit voller Geschwindigkeit rauf und runter. Obwohl es nur ein Querfeld war, die Hauptkörbe lassen sich dort nicht absenken, war es sehr viel zu laufen. Und dann quasi keine Viertelpause und so gut wie keine Halbzeitpause? Puuuuuh. Echt fordernd, anstrengend. Das Spiel war schneller rum als früher, aber in der Spielzeit ständig in Bewegung, oft auch im Sprint. Diese Racker können rennen.
Hat eigentlich irgendeiner bei der Regelerstellung an die Schiedsrichter gedacht? Dass die 75 Minuten am Stück nur am Rennen sind? Anscheinend eher nicht. Und ich pfeife durchaus auch Leistungsligen im Sniorenbereich. Dank Auszeiten, Viertelpausen, Ballübergaben beim Einwurf, Auswechslungen, richtige Halbzeitpause sind eigentlich anstrengendere Spiele leichter zu schaffen.
Ich nehme deine Aussage nun einfach mal als Anlass, ebenfalls in die Diskussion einzusteigen. Ich halte es nämlich für richtig und wichtig, sich nach den ersten Erfahrungen mit den neuen Regeln darüber auszutauschen, damit “Kinderkrankheiten” in den zukünftigen Spielzeiten behoben werden können.
Ob gewollt oder nicht, und ich kann mir sogar vorstellen, dass du deine Aussagen teilweise sogar ironisch meinst, aber der Satz “Hat eigentlich irgendeiner bei der Regelerstellung an die Schiedsrichter gedacht?” beschreibt meiner Meinung nach das Problem mit den Mini-Regeln ziemlich treffend: Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre blicken aus ihrer Sicht auf den Mini-Basketball und müssen sich diese Saison anpassen. Die Frage, ob die Regeln aus Kindersicht sinnvoll sind, bleibt meist maximal zweitrangig. Was bleibt, ist der Eindruck, dass alles negativ ist. Weil Veränderung doch sehr häufig mit Verschlechterung gleichgesetzt wird.Von außen betrachtet habe ich als Trainer einer U12-Mannschaft in der Bezirksoberliga diese Saison folgendes festgestellt:
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Korbhöhe: Das ist den Kindern, auch als 08er Jahrgang mit teilweise 4-5 Jahren Erfahrung, ziemlich egal. Die Kinder wollen einfach den Ball in den Korb werfen. Ich konnte diese Saison aber beobachten, wie die Trefferquote aus größerer Entfernung nach oben geht. Interessanterweise auch, wenn die Körbe hochgekurbelt sind und/oder ein größerer Ball verwendet wird. Ich schreibe das der verbesserten Technik durch schnellere Erfolgserlebnisse bei einem Coachingtipp auf die niedrigen Körbe zu. Insgesamt sehr erfreulich, dass viele Vereine in unserer Liga mittlerweile auch mit niedrigen Körben ausgestattet sind, teilweise wurden dafür komplette Dreifachhallen nachgerüstet. Einige Vereine nutzen Körbe zum Einhängen - ist zwar nicht die beste Lösung, aber sinnvoll, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt.
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4vs4: Das sehe ich ziemlich neutral. Ja, man hat mehr Platz, andererseits kompensiert sich das, da in den meisten Hallen auf Querfelder gespielt wird und das Feld somit etwas kleiner ist. Auf dem Hauptfeld mögen die Lücken etwas größer sein, aber wenn wir ehrlich sind, sind sie für gute 1vs1-Spieler auch mit zehn U12-Spielern auf dem Feld sehr groß. Entweder weil sie so gut sind, dass ihnen die Lücken reichen oder weil ihnen bewusst Platz gemacht wird. Ich fühle mich mit dem 4vs4 zudem sehr wohl, weil es den Spielern die ersten taktischen Schritte einfacher macht. Wenn Spieler nicht ganz aus der Offense genommen wurden, war im 5vs5 mehr Chaos auf dem Feld.Mein einziger Wermutstropfen ist, dass die Entscheidung für das 4vs4 bei uns erst im September und somit lange nach Meldeschluss getroffen wurde. Viele Mannschaften haben so viele Spieler, dass einige Vereine wahrscheinlich zusätzliche Mannschaften gemeldet hätten. Ich bin dabei übrigens der Meinung, dass man mit 8-10 Spielern sinnvoll spielen kann. Alles darüber führt dazu, dass die Spieler viel mehr Pausenzeit als Spielzeit sehen, das ist meiner Meinung nach auch nicht zielführend.
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Einsatzzeiten/fehlende Wechsel: Finde ich super. Natürlich nur, wenn die Regelung nicht dadurch untergraben wird, dass schwächere Spieler nicht aufgestellt sind. Die Spieler schöpfen aus ihrer Spielzeit viel Selbstvertrauen. Vielen Anfängern mangelt es doch hauptsächlich daran. Mit garantierter Spielzeit kann ein Kind frei spielen, ohne die Angst, dass es beim nächsten Fehler ausgewechselt wird. Ich lasse alle meine Spieler mindestens 3/8 spielen (bei 9 Spielern sind es im 4vs4 vier Spieler, die 3/8 spielen. Der Rest spielt 4/8 ) und ja, man merkt einen Unterschied zu früher. Die schwächeren Spieler sind motivierter als in den Vorjahren, denn sie bekommen garantiert wertvolle Einsatzzeit in den Spielen. Das motiviert einen Spieler ungemein und wirkt sich somit wieder auf das Training aus. Und jetzt kommt der Clou an der Sache: Ich habe diese Saison bisher kein Spiel zweier gleichwertiger Gegner erlebt, in dem sich die Mannschaft durchsetzen konnte, die nur einen überragenden Einzelspieler in ihren Reihen hatte und gegen eine ausgeglichene Mannschaft spielen musste. Das hat sicherlich auch mit der 6/8-Begrenzung und der schnelleren und anstrengenderen Spielweise zu tun. Sollte es uns nicht genau darum gehen, den Kindern Basketball als Mannschaftssport zu präsentieren? Sollte nicht die geschlossenere Mannschaft eher als das Team mit dem überragenden Einzelspieler belohnt werden? Meiner Meinung nach helfen die neuen Einsatzregeln genau dabei, solange wir allen Kindern gleich viel Vertrauen entgegenbringen.
In Kombination mit dem 4vs4 ist es für kommende Saison vielleicht auch eine Chance, dass mehr Mannschaften pro Altersklasse ausgeglichener gestaltet werden können. Dass dazu möglicherweise die zusätzlichen Trainer fehlen, ist eine andere Baustelle, die ich hier nicht weiter vertiefen möchte. -
Zeitregeln: In unserer Liga wird ohne Sekundenregeln gespielt. An sich stören mich die fehlenden 24 Sekunden nicht, die meisten U12-Angriffe sind sowieso schneller wieder vorbei. Allerdings ist es schon ärgerlich, wenn man den Einwurf gut verteidigt und die Gegenspieler einfach so lange wild umherrennen, bis mal ein Kind unachtsam ist. Hier habe ich teilweise schon Sequenzen erlebt, in denen der Ball 15 Sekunden beim Einwerfer war und dann noch erfolgreich in’s Feld gepasst werden konnte. Ja, ich kenne die Regel mit dem Passus der unfairen Überschreitung, aber im Spiel ist man dann doch lieber beim Spiel seiner Mannschaft, als in der Diskussion mit den SR. Für höhere U12-Ligen halte ich die Zeitregeln an sich aber für sinnvoll.
Insgesamt halte ich die Regeln nach der Hinrunde für sehr kindgerecht und zielführend. Allerdings müssen wir Erwachsenen lernen, diese im Sinne der Kinder zu deuten und müssen dafür ab und an unsere eigene Komfortzone verlassen. Ich fände es einen Schritt in die falsche Richtung, wenn sich die Regeln in Zukunft durch Wegfall der Mindesteinsatzzeit oder Wechselmöglichkeit wieder verändern würden.
Interessant wird sicher auch der Übergang der schwächeren U12-Spieler oder Anfänger in die U14. Ob Spieler dann abspringen werden, oder ob sie durch den leichteren Einstieg dann schon so verbunden mit unserem Sport sind, dass sie diese Hürde meistern wollen, bleibt abzuwarten.
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@comeback
Interessante Einblicke, besten Dank dafür. Und ich denke schon, dass bei der Gestaltung der Regeln zumindest versucht wurde, die Brille der Kinder aufzusetzen.
Deshalb habe ich es auch durchaus nicht ironisch gemeint, ob irgendjemand dabei auch an die SR gedacht hat. Ich meine an die SR, die ihre Aufgabe ernstnehmen und mit Herzblut dabei sind, eben weil es Spiele von den jüngsten Altersklassen sind. Also nicht die, die nur einfach Geld verdienen wollen und nur übers Spielfeld spazieren, sondern die SR, di schauen, dass sie ständig die richtige Position einnehmen. Oft sind solche Spiele ja auch Doppeleinsätze und da muss sich dann der SR nicht nur auf fast komplett andere Regeln einstellen, sondern definitiv ganz andere Schwerpunkte bei der Spielbeobachtung setzen. Und wenn man ein wirklich hochwertiges U12-Spiel mit diesen Regeln pfefift und seine beste Leistung bieten will, ohne Achtelpausen, quasi ohne Halbzeitpause, ohne Auszeiten und Unterbrechungen beim Wechsel, dann bedeutet dass 75 Minuten Vollgas.Da ist ein Spiel in der U18 männlich in ähnlicher Liga, wo viel Testostoron in der Luft liegt und es richtig zur Sache geht, weniger anstrengend, weil man da zwar mehr Athletik zu matchen hat, aber deutlich mehr Pausen hat. Wenn ich also das bestmögliche Spielerlebnis schaffen möchte, sollte ich mich auch mal für einen Moment in die Position der Schiedsrichter versetzen.
Weil sonst gibt es die Gruppe der SR, die das Ganze blöd oder eine ganz andere Sportart finden oder einfach keine Lust darauf haben und es gar nicht mehr pfeifen.
Diejenigen, die Dienst nach Vorschrift leisten bzw. eben deutlich darunter.
Diejenigen, die hin und her rennen, es aber irgendwann eine Zumutung finden.
Und dann, mit viel Glück noch die, die das viele Sprinten sehr sportlich nehmen, motiviert sind U12 oder jünger zu pfeifen und idealerweise auch noch die Erfahrung und das “Händchen” mitbringen, solche Spiele altersgerecht zu leiten.Es könnte sein, dass man bald mal feststellen muss, dass die letzte Gruppe eine sehr kleine sein könnte.
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Die Idee zwei Teams zu melden, damit alle spielen können ist grundsätzlich ja nicht schlecht. Leider in der Realität auch nicht überall machbar…
…Die übrigen Kinder (starke U10er, schwächere U12er und Anfänger) haben voraussichtlich nur geringe bis gar keine Chancen diese Saison mal spielen zu dürfen - die Wechselregel verschärft diese Situation noch zusätzlich. Für eine eigene U12/2 sind es aber einfach zu wenige. Leider…
In Bayern ein weiteres Problem in der U10: Die Turnierform soll hier die Regel sein. In der Bezirksoberliga (8Teams, die in 2 Gruppen aufgeteilt wurden) wurde das umgesetzt mit dem Ergebnis, dass unsere U10 nun seit September 3 (!) Turnier mit 2 Spielen an einem Tag bei verkürzter Spielzeit (letztes mal wurde 6x5 Minuten gespielt) hatte. Weitere Termine gibt es nicht, ob es weitere geben wird ist unklar. Ergebnis: Einige völlig frustrierte Kinder, die dreimal die Woche trainieren und sich in Spielen beweisen wollen, aber kaum Gelegenheit bekommen zu spielen und Spielpraxis zu sammeln.
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Wäre dann nicht die Lösung gewesen eine U12/2 zu melden, in der genau diese beide Gruppen zusammenspielen? Also Spieler, die in der U12/1 nicht zum Zuge kommen und Spieler aus der U10, die frustriert sind, weil sie in ihrer Altersklasse so wenige Spiele haben. Und schon hast du genügend Spieler, die sich in einer unteren U12 Liga beweisen können. Das Niveau sollte auch für die U10 Spieler kein Problem sein.