Jetzt muss ich mich hier doch einmal einmischen. Ich weiß nicht was viele sich hier von der WNBL erwarten?
Hier wird gebasht, draufgehauen, gemotzt, angegriffen ohne jemals auch nur den Ansatz einer besseren Lösung zu präsentieren. Sollen die Mädls mit 14 auf College? Sollen sie bis zur U18 z.B. RheinlandPfalz Liga spielen?
Was müssen die Vereine denn in euren Augen so anders und viel besser machen als bisher?
Am Ende ist die WNBL das selbe Konzept wie JBBL/NBBL, und die laufen ziemlich gut und haben dem deutschen Nachwuchsbasketball einen ziemlichen Schub verpasst. Was bei den Mädls vor allem fehlt ist Geld, da steht halt kein Bundesligaverein mit kleinerem Millionenetat dahinter sondern im besten Falle ein Damenbundesligaverein mit ein paar Hundertausend Etat (mal ausgenommen ALBA als Gesamtverein).
Auch denke ich müssen wir weg von dem Gedanken, dass die Toptalente alias Geiselsöder oder Sabally momentan in irgendeiner deutschen Liga wirklich aufblühen können, da sind selbst die Bundesligen zu schwach. Wenn du so viel Talent hast landest du halt leider momentan im Ausland. Am Ende ist das bei den Jungs nicht viel anders, da sind nur die deutschen Ligen im Vergleich stärker und somit auch attraktiver und sinnvoller. Das Groß der WNBL Spielerinnen landet in Oberliga, Regio und vlt. 2DBBL, aber das ist bei den Jungs auch so.
Was jedoch eine WNBL fördert sind Vereinsstrukturen, ich brauche eben einen Kader aus mindestens mal 12 Mädls mit einem zumindest brauchbaren Niveau und dafür muss ich sowohl in Breite als dann auch in Qualität in jüngeren Altersklassen investieren.
Und ja, gerade in basketballstrukturschwachen Regionen wie dem Osten Deutschland kann das hart sein. Wenn ich im Fußballverein maximal ne halbe Stunde fahr und im Basketball immer zwei bis zum nächsten attraktiven Gegner, dann macht das den Sport nicht gerade attraktiver. Und ja, die Aussicht dann deswegen irgendwann WNBL spielen zu können ist da schon attraktiv. Hier geht es ja auch um das Erlebnis, das letzte mal zusammen als Team was erleben bevor sich im Damenbereich durch verschiedene Leistungniveaus, verschiedene Studienorte etc. alles verstreut. Gerade bei den Mädls ist der Teamfaktor oft ein wahnsinnig großer.
Und wie kommt ihr auf die Idee, dass Entwicklung und Ergebnis so wahnsinnig weit auseinanderligen? Was sollte denn hier in einer U18 (keine U12!) anders gemacht werden um eurem Wunsch Rechnung zu tragen?
Sämtliche Vereine bemühen sich den Spielerinnen bestmögliche Entwicklungschancen zu bieten, je nach Niveau heißt das zusätzlich Oberliga, Regio usw usw…
Und zum Thema Niveau in der WNBL, was erwartet ihr wieder? Wisst ihr wie schmal die Menge an weiblichen Jugendteams gerade z.b. in der U12w noch ist? Wie wenig Vereine da wirklich aktiv konstant auf hohem Niveau arbeiten? Aber genau da muss es bereits los gehen, selbst von da sinds nur 4-6 Jahre zur WNBL. Hier mal kurz am Beispiel Bayerns (Oberfranken fehlt noch): Teams U12w: 27, Teams U12m: 130, Ich denke da wird einem die Relation mal klar, auch wenn natürlich einige Vereine mixed spielen. Auch spannend, strukturstarkes Oberbayern mit kurzen Wegen: 61 Jungs-, 16 Mädls-, Rest: 69 Jungs-, 11 Mädls-teams, das wird in noch schwächeren Regionen noch deutlicher. Bei den Mädls fehlt es brutal an Breite und daraus auch Spitze, natürlich merkst du das auch in der WNBL.
Ich habe mich jetzt sicher ein paar mal wiederholt aber mich nervt dieses Grundsatzgebashe langsam sowas von. Vereine geben sich hier Mühe investieren Zeit und Ressourcen, gerade auch neu einsteigende wie z.B. Bonn die WNBL Spiele mit mehr Zuschauern bestreiten als manch Bundesligateam ihre DBBL Spiele und hier wird nur gemotzt.
LG Johannes