U18 Nationalmannschaft Sommer 2019
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Stimme dir bei einigen Sachen zu, jedoch rede ich von besserem Talent, da die u18 vor beiden Turnieren als stärker als die u20 angesehen wurde. Der Leader der u20 Mattisek beispielsweise auch weniger Minuten bei Alba gesehen als Wagner. Klar sind so Vergleiche sehr schwierig, Aber auf dem Papier war der kläre Tenor vor beiden Turnieren, dass die u18 talentierter sei. Nach den Turnieren muss ich zugeben, dass es schwer zu sagen ist, wobei ich bei der u18 immernoch mehr “potentielle” nba Spieler oder euroleague Spieler sehe als bei der u20. Time will tell
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Das hervorragende Abschneiden der U20 mache ich zunächst einmal an der Position von P.Herkenhoff fest. Gerade durch die Saison in Vechta, reifte Phil in meinen Augen auch zum Spieler dieses Turniers. Da war das Pendant bei den Guards J.Mattisseck die ideale Ergänzung für eine herrliche Oldschool-Combo. Als dritte Kraft konnten immer wieder andere Spieler (Vrcic, Hassfuhrter o.a.) an deren Seite treten. In der U18 tut man sich da wesentlich schwerer. Der Frankfurter L.Schoormann konnte die Guardrolle aufgrund seiner Verletzung nicht wahrnehmen, einen adäquaten Backup-Spieler auf europäischen U18-Topniveau habe ich nicht wirklich erkannt (Wir sprechen aber über Jugendspieler, also entwickeln diese sich weiter und werden ihren Weg weiter erfolgreich gehen!). Die Rollen unserer beiden Center mit der von Herkenhoff zu vergleichen wäre eine Anmaßung. In die Rolle von F.Wagner wurde viel Hoffnung gesetzt aber die konnte er aus uns derzeit nur zu spekulierenden Gründen nicht erfüllen. Eigentlich sollte diese Spielart exakt seinem herausragenden Spielvermögen entsprechen! So wird ein Schuh daraus, daß wir nicht oben mitspielen. Wer auch immer uns als Mitfavorit gesehen hat, soll seine Spekulatiusbrösel-Leserei mal hinterfragen.
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Mal abgesehen davon, dass Talent genauso viel Körbe wirft wie Potenzial, nämlich nicht einen einzigen, frage ich mich auch, wo dieses außerordentliche und überragende Talent sein soll. Da gibt es einige Spieler mit sehr guten individuellen Fähigkeiten und einen, der für sein Alter schon sehr weit entwickelt ist, aber ansonsten extreme Defizite aufweist, aber das alles ergibt doch keinen Teamerfolg.
Diese Mannschaft hat mit 7 Spielern des aktuellen Kaders plus Lanmüller, George und Bruhnke vor zwei Jahren als U16 den 13. Platz geholt und haarscharf den Abstieg vermieden. Übrigens mit Ibrahimagic, mit dem man - so man denn SD-Experten glauben darf - dieses Jahr nahezu sicher Europameister geworden wäre.
Diese Mannschaft hat mit (nur) 5 Spielern des aktuellen Kaders, aber gleich einer handvoll Spielern, denen - ohne respektlos sein zu wollen - nicht die ganz große europäische bzw. nicht mal BBL-Karriere prognostiziert wird, im letzten Jahr auch (nur) den 9. Platz geholt. Das dann schon mit Femerling. Vielleicht liegt ja nicht alles am Coach. Klar ist allerdings, dass ein echter Coach niemals so gut sein kann, wie ein Couch-Coach. Natürlich kann man den jeweiligen Coach auch nicht von allem freisprechen, an Niederlagen hat der selbstverständlich auch seinen Anteil.
Die Frage ist auf jeden Fall, wo in den letzten 2 Jahren auf einmal so ein Boost hergekommen sein, um diese Jungs von einem Fast-Absteiger zum Titelfavoriten zu machen. Nicht sehr realistisch, zumal die Entwicklung bei der Konkurrenz ja auch nicht stehen bleibt. Sicher wurde die Hoffnung auch dadurch genährt, dass einige der Jungs gegen Gleichaltrige teilweise sehr dominiert haben. Das kann vieles bedeuten, vielleicht auch einfach nur, dass die Gegner überdurchschnittlich schlecht waren. Das fördert das Selbstbewusstsein, nimmt aber ein stückweit den Blick für das tatsächliche Leistungsvermögen. Deutschland ist das einzige Land Europas (mglw. der Welt) mit einer U19 Liga, überall sonst ist mit 18 Schluss. Regelmäßig fällt fast ein kompletter Jahrgang nach der U16 erst mal in ein Loch. Europa ist der einzige Kontintent mit einer U20-Meisterschaft. Das muss beides hinterfragt werden, international wird es das schon. National? Frühere Competition gegen Erwachsene könnte den einen oder anderen Kopf aus den Wolken und die Füße auf die Erde holen.
Der Fisch “stinkt” bei diesem Team schon ein wenig vom Kopf her, wobei mit Kopf der Aufbau gemeint ist. Beide haben klare Schwächen, der eine zu klein und zu schwach und dadurch defensiven Defiziten, der andere auch nicht wirklich Organisator sondern eher off guard mit etwas besserer Defense. Die Zahlen 4,5 Punkte 2,5 Assists respektive 4,0 Punkte 2,8 Assists (und damit schon Teambester) spiegeln das wider. Auf der Eins fehlt Autorität. Da hier schon ab und an die U20 erwähnt wurde: Das Standing von Mattisseck und Haßfurther gegenüber den Mitspielern ist um Welten besser, als bei den Pendants in der U18.
Die Rolle als Anführer definieren andere für sich. Genau die wollen es dann zu sehr zwingen. Die drei, die die meisten Würfe des Teams nehmen, sind auch die mit den schlechtesten Quoten. Mit viel werfen, wenig treffen macht man sich im Team nicht viele Freunde, ist eigentlich immer ein Stimmungskiller. Wenn man die vielen fehlenden Hilfen und Blöcke sieht, scheint es mit der Stimmung eh nicht mehr so gut bestellt zu sein. Hier wurden schon mal die vielen Häuptlinge und die wenigen Indianer angesprochen. Da könnte etwas dran sein. Wobei die paar Indianer noch am ehesten ihre Rolle erfüllen. Womöglich ist es von Trainerseite auch zu viel Respekt vor großen Namen ist (wobei Femerling eher nicht dafür bekannt ist). Dass das deutsche Spiel mit Samare auf C um Welten besser läuft, als mit Hukporti ist ja sehr offensichtlich. In den Einsatzzeiten spiegelt sich das nicht wider. Hukporti ist ein Rohdiamant mit im Moment noch starker Betonung auf roh, Samare bietet jedoch instant impact. Wenn der einzige verlässliche Wurf der Dunk ist und de facto selbst nichts kreieren und vernünftig den Ball auf den Boden setzen kann, ist das schnell gescoutet, selbst wenn man 4 Meter groß und 300 kg schwer ist (Übertreibung).
Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und man kann bestenfalls noch so abschneiden, wie letztes Jahr und wird es hoffentlich besser, als vor 2 Jahren. Absteigen sollte man nicht, um es nicht dem nachfolgenden Jahrgang zu versauen. Arschbacken zusammen kneifen! Auch wenn mental die Spirale gerade ziemlich rasant nach unten geht.
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Es scheint ja nicht so zu sein, dass die Mannschaft es nicht kann. Sie hat talentierte Spieler, zeigte immer wieder gute Phasen in den einzelnen Spielen. Auch heute in den letzten 5 Minuten des zweiten Viertels. Hier kam die Mannschaft von -18 auf -2. Allerdings nur, um dann das 3 Viertel wieder deutlich zu verlieren.
Die Verletzungen von Wagner, Schoormann und auch von Bruhnke und George fallen sicherlich ins Gewicht. Für die Leistungsschwankungen innerhalb eines Spiels sind sie jedoch nicht verantwortlich.-12; +10, -9; 0 in den Vierteln gegen Russland. -6; -2; +14; - 14 in den Vierteln gegen die Türkei.
Warum es nicht möglich ist, positives Momentum zu verlängern und negatives Momentum zu verkürzen, ist eine Frage, die der Trainer(stab) beantworten muss. Mit anderen Antworten als denen, dass (1) “Basketball ein Spiel der Läufe ist” und (2) Läufe bei Jugendspielen noch intensiver sind als im Erwachsenenbereich!
Wer sich an die U-16 EM aus 2018 noch erinnern kann wird zudem feststellen: Die Coaching-Leistung des Trainerstabs hat sich innerhalb eines Jahres nicht gesteigert!
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Der Coach bzw. der Coaching-Staff, muss versuchen das Beste aus dem raus zu holen, was da ist. Wenn ich das hier so lese, dann gehen bei Letzterem die Meinungen weit auseinander.
Ich bin da eher bei @0-Ahnung.
Ich sehe da auch zu viele Spieler, die ein größeres Ego haben als es ihre Trefferquote gebietet. Basketball-IQ würde für mich z.B. bedeuten, bei schlechter Quote mal den Indianer, der trifft, weiter werfen zu lassen und dafür die Drecksarbeit zu übernehmen. Das fehlte mir bisher.Die beste Phase war m.E. am Ende des zweiten Viertels, als m.E. Baggette, Samare, Begue, Herzog und Zdravevski auf dem Feld waren. Da gab es auch das Spiel füreinander (z.B. der letzte Korb von Samare).
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Ich bin eigentlich für Spieler die ihre Wurfauswahl wenig verändern, und weder erzwingen/überdrehen oder sich verstecken wenn es nicht läuft oder Heat Checks abfeuern wenn sie einen lauf haben. Die Spielintelligenz ist dann eher die generelle Wurfauswahl, d.h. das man würfe nimmt die man vernünftig trifft in abhängigkeit zur Spielsituation und Mitspielern (und dem Gameplan).
Da ist es sicherlich auch für dem ein oder anderen schwierig umzustellen, wenn man in Club dank der eigenen Mitspielern viel mehr selbst kreieren muss und soll da entwickeln sich auch automatism die man mit 1-2 Wochen vorbereitung auch nicht rauskriegt.
Von Talent in der Spitze ist die U18 definitiv stark, auch wenn sie es zu selten zeigen konnte. Wagner konnte sich schon auf sehr hohen Niveau beweisen, was in der U18 definitiv selten ist. Hukporti hat schon viele starke spiele gemacht, und das nicht nur dank körperlicher überlegenheit er hat ja auch relativ früh gegen ältere gespielt. Van Slooten ist immernoch sehr stark, auch wenn seine altersgenossen schon aufgeholt haben mit 14 war er ja ein richtiger überflieger. In der tiefe habe ich selten ein Gefühl fand sie aber bei diesem Tunier nicht so stark, wobei hier auch einige andere ihre Leistung nicht abrufen konnten. Die dreier Quote (nicht nur heute) ist aber auch ein Zeichen das dort etwas nicht gestimmt hatte, das können die besser und auch eine bessere D erklärt auch nicht diesen Abfall (wobei diese in Club auch nicht viel schlechter sein sollte da die Abstimmung in allgemeinen bei diesen Tunieren nie gut ist) -
Es ist natürlich jetzt einfach zu sagen, dass das Team eventuell gar nicht so talentiert ist. Frage mich nur warum keiner davon gesprochen hat bevor das Turnier Los ging. Da gab es nämlich ausschließlich positive Kommentare und es wurde von Medaillen gesprochen. Wagner und hukporti hätten sogar lieber u20 mitspielen müssen weil sie so toll sind. Selbst nach der u20 em wurde gesagt die u18 ist noch stärker einzuschätzen. Ich bleibe dabei, im großen und ganzen war das keine gute Leistung in Trainerteam , das war echt größtenteils grauenvoll anzuschauen und das Talent da ist hat man auch phasenweise gesehen
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Der Beitrag von O-Ahnung ist sehr interessant.
Während bei der U 20 drei Spieler (Herkenhoff, Haßfurther und Mattisseck) die Mannschaft durch das Turnier geführt haben, fehlte bei der U 18 diese Typen von Spieler.
Wesentlichen Unterschied zwischen beiden Mannschaften finde ich bei der technischen Ausbildung und Fertigkeiten der Spieler (Ballhandling, Passqualitäz, Dribbling unter Bedrängnis etc) sowie im Basketball IQ.
Dazu fehlte mir bei der U 18 ein Spieler, der einfach bereits einen soliden Wurf hat. Eben jemand, der wenn die Mannschaft mal Scoring benötigt auch mal einen rein wirft.
Die Guards waren bemüht, aber es reicht auf diesem Level nicht mehr, den Ball sicher nach vorne zu bringen, sondern die Mitspieler müssen entsprechend eingesetzt werden oder man muss aus dem System ausbrechen und selbst scoren. Das hat mir gänzlich gefehlt.
Wichtige Erkenntnis bringt zudem auch der ± Wert, den die Coaches gefühlsmäßig nicht so Beachtung geschenkt haben.
Ich denke die überragenden physischen Voraussetzungen einiger Spieler hat man mit Talentpotenzial verwechselt. Ebenso habe ich, außer bei Wagner, bei dem man gesehen hat, was der Unterschied ist in einem starken Team sehr ordentlich mitzuspielen (neben Spielern wie Sikma, Siva) oder selbst ein Team anzuführen, kein wirkliches herausragendes Potenzial erkennen können. Mir werden viele Spieler viel zu schnell in Mannschaften eingesetzt, in denen sie nur mitspielen dürfen, anstatt dass sie in einem Team spielen, welches sie anführen müssen.
Mattisseck (Pro B Team) und Haßfurther (Pro A Team) sind hier als Gegenbeispiele zu nennen, aber auch ein Herkenhoff hatte letztes Jahr noch Regionalliga Einsätze, wie Spieler durch verantwortungsvolle Spielzeit ihre individuelle Qualität erhöhen.
Die Spielzeit ist m.E. ganz wichtig in diesem Alter. Ebenso die technischen Fertigkeiten, da sehe ich die größten Defizite bei vielen U 18 Spielern.
Bleibt sportlich und manchmal lernt man aus so einer negativen Situation mehr, als aus positiven Erlebnissen, zumal es sich um junge Spieler handelt.
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Die EM war natürlich eine bittere Enttäuschung, nicht nur für uns Fans, sondern für alle Beteiligten. Besonders Franz Wagner hat man doch schon während der Spiele deutlich seine Unzufriedenheit, vor allen Dingen mit sich selbst, angesehen.
Die Mannschaft kann deutlich besser spielen und einzelne Spieler können viel besser spielen. Gründe, warum bei der EM so gar nichts ging, kann man von außen nur sehr spekulativ erahnen. Aber wer glaubt, dass er bei dieser EM den wahren Leistungsstand des Teams gesehen hat, der irrt sich. Natürlich müssen sich sowohl das Trainerteam, wie auch die Spieler hinterfragen und es werden hoffentlich viele zu der Erkenntnis kommen, dass sie sich nicht optimal verkauft haben.
Femerling hat sicher seinen Anteil am Misserfolg, aber dass z.B. Wagner sein Wurf (eigentlich seine größte Stärke) total verlassen hat, dafür kann Femerling relativ wenig. -
Bei Franz Wagner sollte man die Verletzungsthematik auch nicht außer Acht lassen. Er war sichtbar gehandicapt - trotz des “krassen” Dunkings zum Beginn gegen die Russen. Er hat nicht umsonst zwei Spiele pausiert.
Von van Slooten habe ich mir ebenso mehr erhofft. Er hat BBL Luft “geschnuppert” und ist in der Regionalliga Mannschaft immer mehr als Führungsspieler gereift. Ich hatte mir daher erhofft, das er dies auch in der Nationalmannschaft bringen kann - auch wenn natürlich die RLN nicht mit einem internationalen Turnier vergleichbar ist. Im Endeffekt hatte er im gesamten (!) Turnier aber lediglich eine gute Halbzeit (HZ1 gegen GB). Dennoch: er ist noch immer jung. Er wird weiterhin Fehler machen und darauf reagieren/ besser werden. Das muss man diesen Jungs einfach zugestehen.
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Ich habe jetzt doch einige Spiele dieser U18 EM gesehen, muss sagen, das Niveau ist erschreckend! 3er und Freiwurfquoten bei allen Teams unterirdisch! Und das liegt nicht an der überragenden Defense auf der anderen Seite, was man vielleicht noch als Entschuldigung anführen könnte. Es gibt viele offene Würfe, aber wenn man mal NUR auf die Wurftechnik der Spieler schaut sieht man schon, der kann nicht rein gehen.
Punkteausbeuten von 2, 4 oder 6 Punkten pro Viertel, keine Seltenheit. Aber auch auf der anderen Seite steht dann nicht 26, 28 oder 30 (was eine Überlegenheit erklären könnte) sondern nur 10, 12 oder 14.
Sehr, sehr viele falsche Entscheidungen werden getroffen, dumme Aktionen teilweise “mit dem Kopf durch die Wand”. Und man bedenke, das ist die Elite aus Europa, da wird mir echt schlecht vom zuschauen! Und jetzt kommt bitte nicht mit: “Das ist halt Jugendbasketball”. Auf Kreisliga oder Oberliga Niveau mag sein, aber wir reden hier von den besten 12 eines Landes, auch wenn mir bewusst ist, das der ein oder andere fehlt.
Und zu uns: ich weiss, Femerling ist nicht schuld für die schlechte Ausbildung der Spieler, aber mal eine Frage: kennt ihr EINEN guten Center, der es als Trainer weit gebracht hat oder top ist?? Ich nicht wirklich! Und wenn es doch EINEN mal gibt, im Gesamtverhältnis guter Trainer ein verschwindend geringer Prozentsatz!
So, das musste jetzt mal sein, schaue jetzt weiter das Grottenspiel GB:SLO -
Ich verstehe nicht warum so viele 2002er im U18 Kader sind. Hunkporti kann ich wegen seine Grosse, sehr gut verstehen . Van Slooten finde ich ziemlich “Over-rated” aber ich wuerde ihn trotzdem nehmen. Es gibt aber einige 2001er die (meine Meinung nach) deutlich besser spielen als Rapieque oder Baggette. (z.b. Hollatz, Hopp, oder 3x3 Kader Spieler wie Lagerman und Bojang)
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Ist halt auch immer die Frage, wer spielen will und darf. Z.B. fehlen einige Toptalente bei Kroatien wie U16 EM-MVP Prkacin oder Perasovic. Und ein Doncic hat auch nicht viele U Länderspiele gemacht.
Je nachdem bei welchem Berater/Agentur die Jungs sind wird ihnen nach einigen Erfolgen und/oder Auszeichnungen abgeraten, noch zusätzlich eine U Meisterschaft zu spielen. Auf der einen Seite richtig um eine Überbelastung zu verhindern, andererseits schade für das Niveau. -
EM ist vorbei, Zeit noch ein paar Gedanken (ohne große Agenda und Struktur) hinterherzuschieben. Nicht unter den TOP 10 ist natürlich unter Wert verkauft, aber dazu ist schon (zu) viel geschrieben worden. Also lieber andersrum. Der Start war wirklich völlig unfoskussiert und teilweise auch planlos bzw. fehlgeplant (hier aber keine Trainerdiskussion). Vielleicht kam man auch nicht mit der Rolle zurecht, zum Favoritenkreis zu gehören und liefern zu müssen.
Positiv bleibt aber bei mir hängen, dass man es geschafft hat sich ein wenig neu zu justieren. Als Mannschaft und auch bei einigen individuell. Bestes Beispiel ist Van Slooten. Er hat erkannt, dass er dem Team mehr geben kann über Hustle und als Facilitator (zumindest in manchen Full Court Pässen kann er Avdija das Wasser reichen), und auch dass die ein oder andere Verzögerung mal mehr bringt, als einfach immer nur volle Kante aufs/zum Brett. Wenn das Turnier hier also einen Lernprozess in Gang gebracht hat …
Auch Wagner hat versucht sich aus seinem Shooting Slumb (just off oder doch Probleme im Lendenwirbelbereich(?), wo er sich gelegentlich hingefasst hat?) herauszuarbeiten. Durchaus interessant, denn so konnte man mal wieder seine Skills als Ballhandler und Slasher bewundern, die man bei ALBA derzeit kaum sieht. Hatte einige Pfiffe gegen sich, wo er sich wohl eher vera§$%&t gefühlt hat.
Delow: Er bringt eine sehr gute Ausbildung mit, hier aber m.E. falsch eingesetzt. Er ist am Besten (mangels Schnelligkeit aus dem Ballvortrag), wenn er als zweiter Ballhandler bereits aus der Bewegung kommen kann, die Abwehr sich bereits neu justieren muss und er dann gute Entscheidungen oder Abschlüsse liefert. Hier fehlte wirklich ein echter zweiter PG (wer genau hatte ich bereits geschrieben).
Hukporti: Spürbar gewillt sich besser zu positionieren, aber immer noch gelegentlich unaufmerksam ohne Ball. Konnte einige gute Anspiele nicht verwerten, weil noch nicht auf Empfang geschaltet. Ihm zu attestieren, er habe kein Spiel im low post, ist aber Quatsch. Beim ANGT hat er fast nur dort in der Isolation gespielt. Und vieles (leider immer über die recht Schulter) auch verwertet. Bei diesem Turnier hat man das aber in der Tat recht selten erfolgreich gesucht.
Leider konnte man auch grundsätzlich aus kick-out-Pässen selten gute (und erfolgreiche) Dreier generieren. (Ich erinnere mich an eine Szene gegen GB oder Lettland(?), wo Hukporti aus dem Doppel heraus passen wollte und seine Mitspieler auf der Ballseite es geschafft haben, sekundenlang direkt hintereinander(!) zu stehen. Natürlich Turnover, aber das hat nichts mit seinen Passqualitäten zu tun.)
Begue: Offensichtlich muss er an seiner linken Hand und seinem Wurf arbeiten (niedriger und langsamer Release und insgesamt nicht wirklich flüssig), defensiv und auf dem Weg zum Brett aber durchaus sehenswert.
Auch einige andere mit guten Ansätzen, aber wenig verlässlicher Produktion.
Es bleibt ein Team mit interessanten, talentierten Spielern, das leider in den entscheidenden Phasen (vor allem gegen Russland) nicht die richtige Execution gefunden hat, um zumindest unter den Top 8 zulanden. Und mit den Verletztungen, den vielen 2002ern als Leistungsträgern und
der grotesk schlechten Dreierquote (und ja auch zumindest am Anfang dem falschen Gameplan) wäre wohl auch das Erreichen des Halbfinales schwer
geworden.
Viele der Spieler haben aber definitiv eine Chance verdient, sich auf höchstem europäischem Niveau erneut zu beweisen. -
Mir fiel immer wieder (negativ) auf, dass zu oft - vor allem im Vergleich zu anderen, erfolgreicheren Mannschaften - der Hero-Ball versucht wurde.
Es gab mir zu viel gezwungene Aktionen, zu viele wirklich schlechte Entscheidungen, die ich auf dem Niveau nicht mehr erwartet hätte. -
Also wenn sich in einem Fachforum jemand über Fachbegriffe aufregt…
Ich halte stretchsix’ Beitrag für sehr gut verständlich ohne übermäßigen Gebrauch englischer Begriffe, insbesondere da sich viele Fachbegriffe nur schwer und selten flüssig und präzise ins Deutsche übersetzen lassen.
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Genau, @cheb_marx: Dr. stretchsix, bitte schön! Dass ihr Linken immer was gegen die Bildungszirkel haben müsst …
Aber recht hast Du: Ich Basketballschlumbf krieg das mit den b und p nicht immer so hin, weder auf Deutsch noch auf Englisch und schon gar nicht kurz vor Bettizeit. Werd mir Mühe geben.
Um aber auch noch gerade so on topic oder besser: beim Thema zu bleiben. Ich fand den Kommentar von @bibola auf der vorletzen Seite zum Thema Systembasketball vs. Motion Offense à la Read and React-Prinzip bei einer U18 EM sehr spannend, wenn auch irgendwie noch ewas zu kurz gegriffen. Natürlich ist es gut, dass der DBB sich zunehmend an Letzterem orientiert als den 23. Ausstieg aus einem System nach dem 15. Handoff spielen zu lassen. Aber was genau braucht es an Vorgaben (Spielprinzipien, Rollenverteilung etc.), an grundlegendem (und schwer erlernbarem) Spielverständnis, aber auch Einfühlungsvermögen und Zusprache seitens der Coaches, damit das funktioniert? Warum kriegen die Spanier das immer so gut hin und wir noch so selten?
Vielleicht mal eine Diskussion für die U16 EM ab Freitag … -
Genau, @cheb_marx: Dr. stretchsix, bitte schön! Dass ihr Linken immer was gegen die Bildungszirkel haben müsst …
Ich bin für einen besseren Bildungszirkel! Ich habe aktuell keine Spiele der U18 gesehen. Aber wenn jetzt mehr “read and react” gespielt wird, dann geht das sicherlich in die richtige Richtung. Vor 10 Jahren mussten sich die Nachwuchsmannschaften am Playbook der A-Nationalmannschaft orientieren. Damit der Übergang leichter fällt…