Mehr Minis braucht das Land!
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Die Frage um die es dabei geht ist doch: Wer packt denn eigentlich an ? Überlässt der Verband den Vereinen die Umsetzung, oder kümmert sich der Verband mit Unterstützung der Vereine darum, dass bei den Kommunen langsam aber stetig ein Umdenken und eine Umrüstung erfolgt ?
Auf lange Sicht macht es ja anscheinend nur Sinn höhenverstellbare Körbe anzuschaffen….zu den entsprechenden Kosten.
Aber jenseits dieser technischen Debatte stellt sich doch die Frage was wichtiger ist ? Höhenverstellbare Körbe oder Kinder, die gerne ins Training kommen und zusammen mit dem Trainer und den anderen Kindern gerne Basketball gerne spielen und trainieren ?
Wenn sie gerne kommen und es Spass macht, stellt sich die Frage der Körbe nur sekundär. Leider gibt es hier keine Meinungen der sog. Experten.
Ich verstehe z.B. nicht warum 4-4 besser seine soll als ein 5-5 ?
Gibt es darüber Meinungen ? -
Kinder sehen in der U 10 max. 2 -3 weitere Mitspieler, mehr können sie nicht gut überblicken. Außerdem sollen durch das DBB Konzept ja die 1:1 Fertigkeiten verstärkt gefördert werden und bei insgesamt 8 Kindern auf dem Feld ist einfach mehr Platz.
Was die niedrigen Körbe betrifft bin ich irgendwie unentschlossen. Die Kinder gewöhnen sich rasch an die Korbhöhe und können nach kurzer Zeit schon ganz ordentlich auf die hohen Körbe werfen. Andererseits wäre es für die Kinder vermutlich schöner, wenn sie es einfacher hätten und sie würden die richtige Technik leichter lernen. Aber auch im Alter von 12 bzw. sogar im Erwachsenenalter lässt sich ein Wurf noch umstellen bzw. an Kleinigkeiten arbeiten. Es hat bei mir noch kein Kind aufgehört zu spielen, weil es Probleme mit der Korbhöhe hatte.
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Die Hoffnung, dass über die Grundschulen mit den niedrigeren Körben mehr Kids für den Basketball gewonnen werden können, wird sich zumindest im ländlichen Bereich nicht erfüllen. Hier werden höchstens Gemeinden, deren Sportverein eine Basketballabteilung hat, die Körbe umrüsten. In allen anderen Hallen wird alles beim alten bleiben. Für unseren Landkreis sind das 5 Hallen, im einen Nachbarlandkreis 1 und im anderen 0 Hallen. Entsprechend wenige Kinder werden auch im Schulsport die Möglichkeit haben auf niedrigere Körbe zu werfen. Hier merkt man vielleicht, warum das neue Konzept überwiegend von Personen aus großen Städten (Berlin, München, …) befürwortet wird…
Ist nicht jede Halle die umgerüstet wird ein Schritt in die richtige Richtung. Lohnt sich nicht jede Halle, in der die Kinder die Möglichkeit haben?
Minimal-Ziel muss es ja zumindest sein, dass jede Halle die neu gebaut wird, mit höhenverstellbaren Körben ausgestattet wird, wie es halt in anderen Ländern Standard ist.Und bereits jetzt sind viele Hallen höhenverstellbar ohne das es jemand weiß oder nutzt.
Das Thema muss halt er ist die Köpfe der Trainer und Lehrer rein.Was das Thema mit Stadt oder Land zu tun hat, verstehe ich nicht ganz.
Aber ist doch klar, da wo es Vereine gibt, wird es schneller gehen, als da wo keine sind, egal ob Stadt oder Land.Lasst uns doch mal 5 Jahre alle zusammen anpacken und dann gucken wir. Und irgendwann muss man halt anpacken.
Bei Stadt oder Land ging es darum, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass Grundschulkinder (Nicht-Basketballer) auf die niedrigeren Körbe treffen. Zum Beispiel in München mit X-Basketball-Vereinen, die (fast) alle die städtischen Schulturnhallen nutzen, wird das -wenn die neuen Regeln umgesetzt werden müssen- eher passieren, als z.B. in Rosenheim, wo 1 Schulturnhalle für Mini-Basketball genutzt wird.
In den Hallen bei uns gibt es übrigens nirgends bereits höhenverstellbare Körbe, die aus Unwissenheit nur nicht genutzt werden - Ausnahme, die die direkt an der Wand hängen (die bringen aber nichts - da kann man keinen Korbleger machen). -
Kinder sehen in der U 10 max. 2 -3 weitere Mitspieler, mehr können sie nicht gut überblicken. Außerdem sollen durch das DBB Konzept ja die 1:1 Fertigkeiten verstärkt gefördert werden und bei insgesamt 8 Kindern auf dem Feld ist einfach mehr Platz.
Was die niedrigen Körbe betrifft bin ich irgendwie unentschlossen. Die Kinder gewöhnen sich rasch an die Korbhöhe und können nach kurzer Zeit schon ganz ordentlich auf die hohen Körbe werfen. Andererseits wäre es für die Kinder vermutlich schöner, wenn sie es einfacher hätten und sie würden die richtige Technik leichter lernen. Aber auch im Alter von 12 bzw. sogar im Erwachsenenalter lässt sich ein Wurf noch umstellen bzw. an Kleinigkeiten arbeiten. Es hat bei mir noch kein Kind aufgehört zu spielen, weil es Probleme mit der Korbhöhe hatte.
Also ich glaube nicht, dass Kinder in dem Alter so reflektiert sind und sagen, dass sie aufhören, weil der Korb zu hoch ist. Ich glaube viel mehr, dass das Interesse sinkt, wenn die Erfolgserlebnisse ausbleiben bzw. zu wenig sind. Auf niedrigere Körbe kann ein Kind auch in jüngerem Alter schon ganz andere Dinge üben und lernen und sich auf andere Dinge konzentrieren als hauptsächlich darauf einfach irgendwie den Ball in den Korb zu befördern. Und diese Entwicklung bei sich selbst merken Kinder sehr wohl.
Natürlich kann und sollte man auch später noch an diesen Dingen arbeiten, aber wie bei vielen anderen Dingen im Leben hilft es sicherlich, so früh wie möglich die bestmögliche Grundlage für die spätere Entwicklung zu schaffen.
Ich verstehe, dass das nicht überall so einfach umzusetzen ist und hier Gesprächsbedarf mit Ländern und Kommunen besteht. Aber in Bezug auf die grundsätzliche Sinnhaftigkeit der Maßnahme gibt es für mich überhaupt keinen Diskussionsbedarf. -
So, hab jetzt mal ein U 12 Spiel gesehen, leider mit hohen Körben, da verstellen in der Halle nicht ging.
Also, die Kids 4-4 spielen zu lassen, finde ich eine super Idee. Die Spieler sind involvierter ins Geschehen (eigentlich hat jede mal den Ball pro Angriff), 1-1-Fähigkeiten und Spielwitz kommen besser zum Tragen.
Niedrigere Körbe - kann ich nach dem Spiel nicht beurteilen. Ich habe aber 2 Saisons eine U 12 trainiert in einem Hallendrittel, wo man den Korb runterkurbeln kann. Habe ich regelmäßig gemacht, ist sehr gut für die Wurftechnik und die Kreativität. Da kann man sie auch mal beim Korbleger von links unter dem Korb durchtauchen und mit rechtem Baby-Hook abschließen lassen. Bringt Spaß und gute technische Grundlagen.
Keine 24 Sekunden: Macht Sinn, die U 12er sind “korbgeil” und denken nicht daran, die Uhr zu melken. Missbrauch kann ja geahndet werden, soweit ich weiss, da brauch man halt gute und kundige Schiris.
Kritikpunkte:
keine Auszeit. In dem Alter überdrehen die Spieler halt auch gerne mal und verlieren dann komplett über längere Zeit den Faden, ich fände es gut, wenn man da als Trainer mal kurz eingreifen könnte.
keine Wechsel: Wenn man 12 Spieler am Start hat, hocken sie dann halt 10 Minuten rum, um 5 zu spielen. Passt für mich nicht. Ehrgeizige Trainer werden dann halt zudem schwache Spieler nicht mitnehmen, um das zu umgehen. Gab’s ja leider bisher auch, als jeder Spieler zumindest eingesetzt werden musste. Für mich ist das allenfalls sowas wie eine Übergangslösung, um ein Umdenken zu bewirken.
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Artikel zu Anabel Neuber-Valdez (U18w Nationalmannschaft) die in der 2. Klasse über die Basketball AG der Chemcats zum Basketball kam:
www.freiepresse.de/sport/lokalsport/chemnitz/von-der-schul-ag-in-die-deutsche-nationalmannschaft-artikel10573668 -
Ich finde es interessant, die Beiträge auf Seite 1 zu lesen und festzustellen, dass viele der Probleme und Themen, die es vor knapp 20 Jahren gab, auch heute noch die gleichen sind. Stichwort: fehlende Hallenzeiten, fehlende Trainer…
Eine Sache, die ich interessant finde: ich hab mir einen Podcast des DBB zum Thema Minibasketball angehört und dort wurden an einer Stelle Mitgliederzahlen im U12-Bereich genannt. Es wurde gesagt, dass in Spanien, Italien und Frankreich etwa 130.000-150.000 Kinder im U12-Bereich Basketball in den Vereinen spielen. In Deutschland liege die Zahl dagegen nur bei 35.000 Kindern (Stand: Anfang 2023).
Finde diesen Unterschied schon krass. 150.000 in anderen Ländern vs 35.000 in Deutschland. Was mich insbesondere nachdenklich macht, ist, dass bei uns in Deutschland momentan allenthalben gesagt wird, dass es an Hallenzeiten und Trainern im Minibereich fehlt, dass die Vereine teilweise schon Wartelisten haben, etc.
Wie kann es sein, dass man in Deutschland bei 35.000 U12-Kindern im Basketball bereits an Grenzen stößt (fehlende Hallenzeiten, Trainer, …), während in anderen Ländern einfach mal ohne Weiteres 130.000-150.000 Kinder spielen? Warum gehen in diesen Ländern Dinge, die für ein Land wie Deutschland (viertgrößte Volkswirtschaft der Welt) völlig utopisch klingen?
Eine andere Sache, die in dem Podcast erwähnt wurde: in Berlin spielen mittlerweile (Stand 2023) 75% der Teams im Spielbetrieb im Minibereich auf abgesenkte Körbe. Wenn es selbst in Berlin Jahre nach der Einführung nur 75% sind, dann wird es wahrscheinlich andernorts in Deutschland noch wesentlich schlechter aussehen. Und da reden wir nur über die Hallen, die auch entsprechende Vereine im Minibereich haben.
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@daahook sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
…
Schön, das anscheind doch so großes Interesse am Mini-Basketball gibt und auch eine entsprechende Diskussion.
@FooBar:Correlation does not imply causation. Nur weil die Kids wo anders früher anfangen und dafür berechtigterweise tiefere Körbe haben heißt das nicht dass es damit zwingend für die U12 richtig ist.
Vollkommen richtig. Allerdings habe ich von dir bisher keine richtigen Argumente gehört, warum auf 3,05 Meter gespielt werden soll und nach Erwachsenen Regeln. Ich kann dir jede Menge Studien schicken, die für die neuen Regeln sprechen.
Eine einfach Verhältnisrechnung zeigt dir schon, dass er Korb für 11 jährige auf ca 2,42 Meter sein müsste (wenn du 1,80 für den durchschnittlichen Erwachsenen und 1,43 für den durchnittlichen 11 jährigen nimmst)
Im Fußball ist es total normal, dass in der U13 sogar (= D-Jugend) auf kleinere Felder, kleinere Tore, 7:7 mit verkürzter Spielzeit ohne Abseits gespielt wird
Ich frage mich, ob die jetzige Regelung, Körbe im Minibereich auf 2,60m abzusenken, nicht immer noch viel zu starr ist.
Ich hab mir zB mal angeguckt, wie es in den USA geregelt ist: https://www.usab.com/play/youth-basketball-guidelines
Wenn man da runterscrollt, kommt man zu einer Tabelle, wo beschrieben wird, wie hoch die Korbhöhe im jeweiligen Alter sein sollte:
- U8: 8 Feet (= 2,44m)
- U11: 9 Feet (= 2,74m)
- ab 12: 10 Feet (= 3,05m)
Unabhängig ob man diese spezifischen Höhen nun passend findet oder nicht, finde ich den Ansatz richtig, eine weitere, dritte Höhenstufe einzubauen. Denn warum sollten 7-jährige und 11-jährige beide auf 2,60m Körbe werfen? Warum die beiden pauschal gleich behandeln? Der eine ist ein Erstklässler, der andere ist ein Gymnasiast! Das sind doch körperlich zwei komplett unterschiedliche Entwicklungsstufen. Da müsste man doch mit einem 7-8 jährigen anders umgehen als mit einem 10-11 jährigen.
Da du den Fußball in deinem Beitrag angesprochen hast: hier geht man übrigens mittlerweile genau diesen Weg.
Früher gab es im Fußball ab der D-Jugend und höher das Spiel 11:11, und bei E-Jugend und tiefer das Spiel 7:7. Also zwei verschiedene Stufen für den kompletten Jugendbereich. Dies wurde mittlerweile als zu starr erkannt, und man hat jetzt ein neues System eingeführt, das stärker nach Altersstufe differenziert und wo das Spiel peu a peu mit den Kindern mitwächst:
- Bei den ganz kleinen wird 2vs2 empfohlen
- In der G-Jugend (U7) wird 3vs3 gespielt
- In der F-Jugend (U9) wird 5vs5 gespielt
- In der E-Jugend (U11) wird 7vs7 gespielt
- In der D-Jugend (U13) wird 9vs9 gespielt
Es gibt also fünf unterschiedliche Größen je nach Altersstufe, das Spielfeld, der Ball, die Spieleranzahl etc wachsen mit den Kindern mit von Altersbereich zu Altersbereich.
Genau das wäre finde ich auch beim Basketball sinnvoll, auch bzgl der Korbhöhe. Man kann einen 8-jährigen nicht mit einem 11-jährigen vergleichen. Und dass dann mit 12 bereits auf die Herrenhöhe gespielt wird (3,05m), könnte man auch hinterfragen, denn körperlich sind 12-jährige ja noch längst nicht ausgewachsen und längst nicht auf dem Level von Erwachsenen. Warum also dann mit 12 Jahren nach Herren-Regeln spielen? Und warum mit 7 Jahren nach Regeln von 11-jährigen spielen?
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Mit den Flummis -sorry, ich meine mit den 4er Bällen- haben die Kinder in der ersten Klasse bis auf wenige Ausnahmen kein Problem auf die niedrigen Körbe zu werfen. Man kann ja nicht nur bei der Korbhöhe, sondern auch bei Größe und Gewicht des Balls variieren.
Ich finde allerdings den Schritt von U12 (leichterer Ball, niedrige Körbe, Zone=Dreierlinie, teilweise geänderte Regeln, …) zur U14 (schwererer Ball, höherer Korb, Linien und Regeln wie bei den Erwachsenen) zu groß. Hier wären mehr Abstufungen wünschenswert.
Zum Beispiel:
U 8: 4er-Ball, 3 gegen 3, niedrige Körbe, vereinfachte Regeln
U10: 5er-Ball, 4 gegen 4, niedrige Körbe, vereinfachte Regeln
U12: 5er-Ball, 5 gegen 5, normale Körbe, Regeln näher an denen der U14 (3 Sekunden, 24 Sekunden, Schritte, …)
U14: 6er-Ball, Regeln wie bei den Erwachsenen, evtl auch mit Zonenverteidigung (wie die Jugend-EMs gezeigt haben, stellt diese unsere Natios teilweise vor unlösbare Probleme…)Man könnte auch zwischen Leistungsteams (höhere Ligen) und Anfängern (niedrigere Ligen) unterscheiden und in letzteren mit niedrigeren Körben/leichteren Bällen/vereinfachten Regeln bis zur U12/U14 arbeiten, während die Leistungsteams schon früher an die “normalen” Basketballregeln herangeführt werden.
Aber all das wird nicht mehr Kinder zum Basketball bringen, wenn nicht genug Trainer und Hallenzeiten zur Verfügung stehen.
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@Wasbro sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Man könnte auch zwischen Leistungsteams (höhere Ligen) und Anfängern (niedrigere Ligen) unterscheiden und in letzteren mit niedrigeren Körben/leichteren Bällen/vereinfachten Regeln bis zur U12/U14 arbeiten, während die Leistungsteams schon früher an die “normalen” Basketballregeln herangeführt werden.
Aber warum sollten Leistungsteams schon früher an die normalen Regeln rangeführt werden?
Es ist doch aus sportlicher Sicht gut für die Kinder und ihre Entwicklung, wenn sie zB nur 4 gegen 4 statt 5 gegen 5 spielen (jeder hat öfter den Ball, kann sich mehr im Dribbling üben, etc) und wenn die Körbe auf einer Höhe sind, die in einer gewissen Relation zu ihrer Körpergröße sind. Gerade für leistungsorientierte Teams ist das doch gut bzw wichtig.
Mir scheint, dass man sich von frühem 5vs5 vor allem Vorteile im taktischen Bereich erhofft. Dass also die Kinder schon früh taktische Aspekte im Spiel lernen. Das sollte aber für 12-jährige mMn gar keine Rolle spielen, da ist die Entwicklung ihrer individuellen Skills (Dribbling, Ballhandling, Defense, etc) viel wichtiger, und das wird eher gefördert über kleinere Spielerzahlen und niedrigere Körbe.
Sehe keinen Grund, warum 12-jährige wie Erwachsene spielen sollten.
@Wasbro sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Mit den Flummis -sorry, ich meine mit den 4er Bällen- haben die Kinder in der ersten Klasse bis auf wenige Ausnahmen kein Problem auf die niedrigen Körbe zu werfen. Man kann ja nicht nur bei der Korbhöhe, sondern auch bei Größe und Gewicht des Balls variieren.
Aber es geht ja nicht nur darum, ob sie den Ball bis zum Korb packen.
Wenn man die height-to-basket ratio verändert, dann verändert man auch das Spiel an sich, und man verändert den Wurf, die Wurftechnik, etc. 1,30m große 8-jährige werden anders spielen, anders werfen etc, wenn sie auf einen 2,10m hohen Korb werfen müssen, als wenn sie auf einen 2,60m hohen Korb werfen müssen.
Wenn 1,30m große Kinder auf einen 2,10m hohen Korb werfen, ist das im Höhenverhältnis ungefähr ähnlich, wie wenn 1,90m große Erwachsene auf einen 3,05m hohen Korb werfen.
Man kann jetzt natürlich sagen, dass 2,10m etwas zu niedrig ist, weil es vielleicht nicht sinnvoll ist, 8-jährige schon zu Dunkings zu befähigen… Aber dann könnte man in dem Altersbereich immer noch auf 2,30m oder so gehen.
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@Hyde sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Ich frage mich, ob die jetzige Regelung, Körbe im Minibereich auf 2,60m abzusenken, nicht immer noch viel zu starr ist.
Ist sie ziemlich sicher viel zu starr. und ich unterschreibe auch das meiste von dir geschriebene. Im Idealfall ist der Kinder Betreib maximal flexibel!
ABER du musst irgendwie anfangen. Und die ganzen verkrusteten Strukturen aufbrechen. Und das geht leichter, wenn es erstmal simpel ist, als wenn du kommst mit. in der u8 2,44m in der u10 2,60m und dann in der u12 2,75m.
Und ja, das Spiel wird immer noch zu viel aus Erwachsenen Sicht gedacht.
Diesen Drang danach in der u12 schon möglichst komplett nach Erwachsenen Regeln zu spielen verstehe ich null und finde ich auch in der Entwicklung nicht hilfreich.
Ich würde gefühlt die u14 noch vereinfachen.Ich habe letztes Jahr in keinem einzigen Training in der u12 5vs5 gemacht.
Trotzdem konnten die Kinder am Wochenende ohne Probleme 5vs5 spielen, wenn der gegnerische Trainer 5vs5 wollte. Wenn wir uns auf 4vs4 einigen konnten, um so besser - tat dem Spiel gut. In der u12 passiert eh nichts, was 5 Spieler involviert.Die Körbe sind in einigen Trainingshallen oben, in anderen unten. Wo immer es die Halle her gibt, haben die Kinder selber die Kinder runter gekurbelt (Auf 2,60m). Am Wochenende haben wir gespielt auf was immer die Halle her gab.
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@Hyde Das Problem ist allerdings, dass auch Kinder nicht im gleichen Alter alle gleich groß sind - nicht einmal annähernd. Ich habe beispielsweise Declan Duru in der U12 erleben dürfen (oder Kilian Dück in der U14). Beide waren damals schon geschätzt ca 1,90 - 2,00m groß. Bei niedrigen Körben mussten die beiden nicht mal springen, um den Ball einfach in den Korb legen zu können. Ein vernünftiger Wurf entwickelt sich dadurch sicher nicht. Deshalb die Idee mit den Leistungsteams, in denen man auch solchen Ausnahmen gerecht werden kann.
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Mich erstaunt es ja schon länger nicht mehr, mit welcher Pedanterie sich Themen innerhalb von ein paar Postings gedanklich in windige Höhen schrauben.
Der Faden heißt ganz anders und im Eingangspost (nach fünfjähriger Pause) werden mal wieder die Zahlen veröffentlicht, um die es substantiell geht: 35K Minis in D und 120 - 150 K Minis in Frankreich, Spanien, Italien etc.
Bevor man sich darüber streitet, wie die Kleinen am besten mit welchem Ball auf welche Korbhöhen werfen, sollte man erstmal eine Bestandsaufnahme machen, warum wir nicht mehr Kinder zum Spielen bringen, warum in den Kommunen soviel Sportfeindlichkeit vorhanden ist und sich seit Jahren, auch von Verbandsseite, nullkommanull ändert ?
Bei uns drücken die Kinder zum Beispiel wirklich rein und was sagt uns die Stadt für die nächste Saison ? Das wir keine Hallen mehr vor 18 Uhr von denen bekommen (jetzt 16:00 Uhr). DAS IST EIN PROBLEM !!!
Mir ist das völlig egal wie die Körbe beschaffen sind oder welche Ballgröße notwendig ist.
Die Bälle sind immer zu beschaffen und wenn es sein muss mit Spenden der Eltern und ich habe kein Problem damit, mit einer U10 auf große Körbe zu spielen. Ich mache den schon ein Training, an dem sie Spaß haben. Ist nicht optimal, aber die Hauptsache, dass ich sie zusammen bekomme. Aber ich kann nicht um 18 Uhr mit denen in die Halle gehen, wenn die Jugendlichen kommen und ihr Training machen wollen.
Achtung Ironie: Ganz wichtig ist es natürlich, die Kinder gleich wieder zu separieren, am besten nach Leistungsklassen: Die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Tröpfchen.
Warum lassen wir die Kinder nicht einfach mal zusammen spielen und achten darauf, das keiner zu kurz kommt, aber auch nicht alle Unterschiede nivelliert werden ? Das ist nicht schwer, wenn man sich ein wenig dafür engagiert.
Ne Zeit lang war dieser Thread mal der Lesenswerteste von allen, aber das war lange, bevor das hier zu einem (fast) reinen Fan-Forum umgemodelt wurde. Vielleicht nimmt es ja doch noch etwas Fahrt auf. -
@Willy97 Ganz einfach. Hallenzeiten sind begrenzt und Basketball ist nicht der Nabel der Welt, wenn man als Stadt den Kindern ein möglichst breit gefächertes Sportangebot bieten möchte. Das hat nichts mit Sportfeindlichkeit zu tun sondern schlicht äußeren Zwängen. Klar kannst Du jetzt argumentieren, dann baut’s halt noch 'ne Dreifachturnhalle, aber ich möchte mal sehen, welche Stadt oder Gemeinde (außer den Schmarotzern aus Monheim) das leisten kann, wenn es genug andere Posten gibt, die auch gerne finanziert werden möchten. Wenn dann die Grundsteuer erhöht wird, motzen auch wieder alle.
Hier (Dunstkreis Bonn) drücken die Kids auch rein wie jeck und unser Sportvorstand hat auch schon Tryouts eingeführt, was für den Breitensportgedanken einfach Kacke ist. Aber was willst Du machen? Losen? Es kommen super viele Kinder vom Fußball, auch weil der da an vielen Stellen mittlerweile herrschende Umgang vielen Kindern kein gutes Gefühl mehr macht. Aber vom Fußball werden keine Hallenzeiten frei. Im Gegenteil wollen auch die im Winter noch Hallenzeit für die Kleinsten, wenn es draußen stürmt und schneit.
EDIT: Ach, falsch verstanden, die haben Euch die Hallenzeiten von 16.00 Uhr auf 18.00 Uhr GEKÜRZT. Das ist mehr als Kacke und relativiert mein Geschreibsel etwas. Da bin ich völlig bei Dir.
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@dimeoverdunk Tryouts sind genau das, was wir nicht machen. Finde ich tödlich dieses Prinzip.
Ich lasse erstmal alle kommen und habe dann teilweise 40-50 Kinder (u10 und U12) in einer Dreifach-Turnhalle und schaue, dass ich die bestmöglich beschäftige. Ich habe aus dem Jugendbereich des Vereins noch 2-3 Assistenten. Das ist gut, weil die selber noch jung sind und mit den Kindern besser auf Augenhöhe kommunizieren können.
Es sind alle beschäftigt, die Kinder bewegen sich und spielen auch viel. Es ist in dem Alter nicht so wichtig, dass alles perfekt funktioniert, aber es muss Spaß machen und natürlich auch etwas bringen. Kinder müssen erleben, dass sie besser werden können. Nach dem zweiten Training bekommt jedes Kind einen Aufnahmeantrag mit nach Hause. Der wird beim nächsten Termin meinerseits auch wieder eingefordert (Listen !..machen Arbeit, aber ich habe auch alle Namen) und darf auch beim übernächsten Termin noch gebracht werden. Danach ist Schluss. Das ist dann mein Aussieben.
Falls wenig Geld da ist, können die Eltern an den Verein einen Antrag stellen. Klar. -
Im Moment müsste der Thread wohl in “Mehr Hallen und Trainer für die Minis braucht das Land” umbenannt werden. Das Interesse der Kinder (und/oder ihrer Eltern) hat man ja offensichtlich geweckt, wenn alle melden, dass die Kapazitäten in ihren Vereinen erschöpft sind. Leider ist das eine Forderung, die schwieriger zu erfüllen ist. Wie schon gesagt, können es sich die wenigsten Kommunen, geschweige denn Vereine, leisten neue Hallen zu bauen. Die vorhandenen sind in der Regel komplett ausgebucht - insbesondere zu den Zeiten, die für Minis zumutbar sind. Zustände wie bei uns im Eishockey und Eiskunstlauf, wo Jugendtrainings zum Teil schon vor der Schule stattfinden, weil sonst keine passenden Zeiten zur Verfügung stehen, will ja auch keiner und sind bei den Minis auch gar nicht machbar.
Das andere Problem ist allerdings Trainer für die Kids zu finden. Das ist nicht unbedingt einfacher zu lösen. Wenn ein Jugendlicher selbst 3-4x pro Woche trainiert, bleibt neben der Schule nicht mehr viel Zeit für anderes. Neue Trainer wird man aber hauptsächlich aus den Jugendlichen rekrutieren müssen. Die Eltern, die als “Späteinsteiger” eine Trainerausbildung machen oder ihren Trainerschein reaktivieren sind ja eher rar gesät. -
Völlig richtig. Das ist genau das, worum es geht. Als Verein muss man sich sehr früh darum kümmern, die eigenen Jugendlichen als Trainer zu rekrutieren. Das ist schon Arbeit. Die meisten, die es dann aber machen, machen es sehr schnell sehr gerne. Wenn sie bei den Kindern gut ankommen, also gemocht werden, kommen die immer wieder. Man muss halt mit den Jugendlichen reden und die erstmal als Assistenten beim Training mitlaufen lassen, dann kommen die schon rein. FSJler sind natürlich auch nicht schlecht.
Und wegen der Hallen: Das Problem wird es immer geben. Aber das ist ja kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen.
Basketball ist für mich vor allem deswegen ein so toller Sport, weil er für Kinder und Jugendliche super gut geeignet ist in Bewegung zu kommen, Mannschaftssport zu betreiben und auch lange dabei zu bleiben. Wenn wir in Deutschland immer so gerne über mangelnde Integration schwadronieren, dann kann Basketball wirklich ein Baustein sein, möglichst viele Kinder aller Nationalitäten zu versammeln.
Wenn das vernünftig gemacht wird, kommen die Kinder auch vom Fußball rüber, wie oben von @dimeoverdunk schon beschrieben. -
Es wäre schon mal hilfreich, wenn die Verbände auf Landes- und Bundesebene sich mal grundsätzlich darüber Gedanken machen würden, wie vernünftige Trainings auch mit vielen Kindern in der Halle organisiert werden können. Es gibt für alles Lösungsansätze, wenn man denn will. Aber man darf dann natürlich nicht von idealen Bedingungen ausgehen, wie 12 Spieler, 6 Bälle und 4 Körbe, sondern pragmatische Ansätze wie Trainings gestaltet werden können mit 15-20 Kindern. Wir wollen die Kinder zum spielen bringen, oder ?
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@Wasbro sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Die Eltern, die als “Späteinsteiger” eine Trainerausbildung machen oder ihren Trainerschein reaktivieren sind ja eher rar gesät.
Klar, da fehlt wie bei mir die Zeit. Die Verbände machen das aber extrem niederschwellig, was vielleicht hilft. In Berlin genügt im Bereich Fußball ein online Kurs (für die Minis).
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@Wasbro sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Im Moment müsste der Thread wohl in “Mehr Hallen und Trainer für die Minis braucht das Land” umbenannt werden. Das Interesse der Kinder (und/oder ihrer Eltern) hat man ja offensichtlich geweckt, wenn alle melden, dass die Kapazitäten in ihren Vereinen erschöpft sind. Leider ist das eine Forderung, die schwieriger zu erfüllen ist. Wie schon gesagt, können es sich die wenigsten Kommunen, geschweige denn Vereine, leisten neue Hallen zu bauen.
Da frage ich mich dann aber, warum andere Länder das hinbekommen. Warum spielen in Frankreich, Italien, Spanien und Co 150.000 Kinder Basketball, und wir kommen mit 40.000 Kindern an Kapazitätsgrenzen? Ich hab neulich mal ne Statistik aus Frankreich gesehen. Die Anzahl der Vereinsspieler im Handball, Basketball und Volleyball hat dort in den letzten Jahren unglaublich zugenommen, sie ist explodiert. In Deutschland ist das Gegenteil der Fall, die üblichen Hallensportarten wie Handball, Basketball, Volleyball, Tischtennis usw haben heutzutage in der Summe wesentlich weniger Vereinsmitglieder als noch in den 90ern und 2000ern.
Wie kann es dann trotzdem sein, dass andere Länder das hinkriegen mit den Hallenkapazitäten, während Deutschland (wo die Mitgliedszahlen der Hallensportarten seit Jahrzehnten zurückgehen!) mit Wartelisten gearbeitet werden muss, weil man nicht genug Hallenkapazität für alle schaffen kann? Sind Frankreich, Italien, Spanien usw derart viel wirtschaftsstärker als Deutschland? Haben die so viel mehr Geld zur Verfügung zum Hallenbauen? Sind andere Faktoren das Problem? Also ernstgemeinte Frage, mir ist das nicht klar, woran es liegt, dass das gerade in Deutschland so schwierig ist.
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Wer mal auf einem Turnier (nicht absoluter Leistungssport) z.B. in Spanien war, erfährt, dass in den meisten Regionen von Ostern bis Allerheiligen das Wetter so gut (warm) ist, dass man draußen spielen kann. Wir haben auch draußen “trainiert” und (spät)abends dann unsere Turnierspiele in der Halle gehabt. Ich habe das so verstanden, dass auch die Vereinsspieler dadurch wesentlich mehr Trainingskapazitäten haben, als wenn sie nur die Hallen hätten.
Zudem kommt die Dominanz des Königs Fußball in Deutschland dazu. Während man in den 70er/80er-Jahren im Winter draußen durchtrainiert hat (nur wenn es 1 Meter Schnee hatte, ist das Training mal ausgefallen, aber, ganz ehrlich, wie oft passiert das heutzutage noch?) beanspruchen heute oft Fußballer Hallenzeiten in Jahreszeiten, wo in den letzten 100 Jahren einmal eine einzelne Schneeflocke kurz gesichtet wurde). Blöd ist halt, dass Basketball eine “Wintersportart” ist und genau in dieser Zeit die Hallenkapazitäten wirklich bräuchte. Es hilft auch nicht, wenn die Fußballer bei schönem Wetter dann lieber draußen trainieren, die Halle steht dann einfach leer, weil man kann ja sein (Basketball)training nicht planen, wenn spontan umdisponiert wird.
In München ist es deshalb nicht in erster Linie der Zuzug von Einwohnern, sondern das Hauen und Stechen um Trainingszeiten, dass quasi alle Vereine Probetrainings nur nach Anmeldung zulassen und während der Saison einen Aufnahmestopp haben. Dabei wären weitere Mitglieder durchaus finanziell attraktiv. Es gibt schlicht keine weiteren Trainingszeiten.
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Deutschland hat ja ein sehr kleinteiliges Vereinswesen und es werden damit sehr viele Sportarten angeboten von (bei uns) super vielen Bewegungsangeboten für (Klein-)Kinder über die “großen” Sportarten wie Handball, Basketball, Volleyball, Tischtennis, Hallenhockey (um nur die von DYN zu listen) oder div. Kampfsportarten bis hin zu Exoten wie Rhönrad, Kunstradfahren oder Hallenhalma, die alle um Zeiten konkurrieren. Vielleicht ist das in anderen Ländern anders, so dass dort für die großen Sportarten viel Hallenzeit zur Verfügung steht, schlicht weil es keine oder nur wenig kleine Sportarten gibt?
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@Hyde
Ich antworte mal aus meiner Wahrnehmung als kleine Basketballabteilung mit ein paar grob skizzierten und ggf. verkürzten Punkten.Die Ganztagsschule, die nicht auf Hausaufgaben verzichten kann, führt dazu, dass die Kinder ein immer größeres Zeitproblem haben.
Die Ganztagsschule, die Sporthallen teilweise bis 18h reserviert hat, führt zu Trainingszeitproblemen bei den Vereinen.
Höhere Ansprüche an Flexibilität und Mobilität führen zu weniger freier Zeit für mögliche Engagierte (Funktionäre, Trainer, …).
Sport hat in Deutschland einen anderen Stellenwert als in anderen von dir genannten Ländern. Das gilt für die Gesellschaft, den Bildungssektor, etc…
Dazu gehört m.E. auch, dass es in D eben Fußball und anderen Sport gibt, während es in anderen Ländern eine etwas gleichmäßigere Darstellung gibt.
Mein Eindruck ist, dass wir nur noch einen Teil derer in unseren Sportvereinen und beim aktiven (Mannschafts-)Sport finden, die wir früher dort hatten, nämlich die aus dem besser situierten finanziellen und familieren Umfeld. Auch das hat seine Auswirkungen auf die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die u.a. Basketball spielen.
Unsere Sportorganisationen sind viel mit sich selber beschäftigt und zu wenig mit der Organisation des Sports für die Vereine/Mannschaften/… Allein die Diskrepanz zwischen der Einfachheit der Organisation eines 3x3-Turniers und der Schwerfälligkeit für 5:5 ist eklatant. Und das liegt nicht daran, dass es ein einfaches Turnier gegen eine Punktspielrunde ist.@bemha
Der erste Punkt ist m.E., dass es in Deutschland nicht so viele Spiel- bzw. Freiplätze gibt. Hier beschweren sich ja schon Nachbarn, wenn man nachmittags die Hallentür aufmacht um Frischluft hereinzulassen. Freiluftplätze werden teilweise schneller wieder dicht gemacht, als ein entfernter Anwohner zum Telefon greifen kann.
Kinder und Jugendliche gehen ggf. auch bei schlechterem Wetter auf den Platz raus, wenn sie von den Erwachsenen gelassen werden.@dimeoverdunk
Auch in anderen Ländern gibt es andere Sportarten. Allerdings sind dort Sporträume ggf. etwas anders geplant. Da hast du dann auch mal eine größere Ballsporthalle mit Nebenhalle und weiteren (Gymnastik-)Räumen.
Bei uns wird für den Schulsport eine Zwei-/Dreifachsporthalle hingestellt, die alles abdecken muss. Wenn dann die Gymnastikgruppe oder der Kampfsportverein auch Training hat, dann fehlt eben ein Drittel und du hoffst, dass die Querfelder gut genug sind. Das macht es nicht attraktiver.Insgesamt halte ich das fehlende Ansehen für Sport in der Breite der Gesellschaft in Deutschland für den gravierenden Punkt.
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@2short sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Allein die Diskrepanz zwischen der Einfachheit der Organisation eines 3x3-Turniers und der Schwerfälligkeit für 5:5 ist eklatant. Und das liegt nicht daran, dass es ein einfaches Turnier gegen eine Punktspielrunde ist.
An der These habe ich massive Zweifel. Es sei denn, man macht sich die Arbeitsauffassung einiger Gastgeber der 3x3 Bayern-Tour zu eigen. Da werden dann meist in Dreifachturnhallen 4 Felder gleichzeitig bespielt, man braucht also 8 Kampfrichter (je 4 für Shotclock, sehr wichtig bei 3x3, dass diese kompetent bedient wird, und für SBB/Anzeige). Das funktioniert oft nicht besonders gut und wird deshalb immer wieder von Leuten übernommen, die nicht so richtig wissen, worauf es ankommt. Einen guten Ablaufplan für ein 3x3-Turnier ist sehr komplex. Zumindest, wenn man es gut machen will.
Wenn man, ähnlich wie für ein 3x3-Turnier notwendig, den ganzen Tag eine Halle hat, kann man 5 Spiele an einem Tag durchführen (z.B. 10/12:30/15/17:30/20 Uhr). Ich weiß, nicht jeder Spieler kann ordentliches Kampfgericht machen, aber wenn man stets das nachfolgende bzw. zuvor spielende Team einteilt, ist das einfach zu machen. Man muss nur einmal die Halle einrichten, ggf. Körbe aufstellen, Wurfuhr, Bedienung Anzeigentafel, SBB/Tablet organisieren) und man kann ca. 100 Spieler aktiv sein lassen. Eine besondere Schwerfälligkeit kann ich dabei deshalb nicht wahrnehmen.
Übrigens war ich beim Deutschen Finale der 3x3-Trophy in München. Ich möchte nicht wissen, was das für ein Aufwand war, das alles hinzustellen, inkl. Zeltüberdachung und was das gekostet hat. Beim Nebencourt hat man sich dann auch u.a. die Überdachung gespart und dann viel Spaß gehabt (auch bei der Organisation) als es doch angefangen hat zu regnen. Da 3x3 derzeit ein Sommersport ist, ist die Alternative, bei möglicherweise 30 Grad in der aufgeheizten Dreifachhalle zu spielen, auch nur sehr begrenzt ein Spaß.
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Bei der Diagnose, dass die Minizahlen in anderen Ländern so viel höher ist, müssten wir wissen, wie der Sport dort überhaupt organisiert ist. Wie funktioniert der Wettkampfbetrieb im Kinderbasketball in Spanien, Frankreich oder Italien? Ich vermute, dass das viel mehr über die Schulen funktioniert. Hat Sport / der Sportunterricht dort evtl. mehr Gewicht? In Deutschland haben wir 3 Sportstunden à 45 Minuten - wie viele fallen durchschnittlich weg wegen fehlender Hallen oder fehlender Lehrer?
Wir brauchen eine engere Verzahnung Vereinssport und Schule! Deshalb möchte ich euch einladen, die Ganztagsschule in Deutschland auch als Chance wahrzunehmen. Entweder man schafft es, die Sportlehrer an den Schulen für Basketball zu “infizieren” (z.B. Lehrer-Fortbildungen anbieten).
Oder man beschäftigt sich damit, wie der Verein an die Schule kommt. Das ist ein eigenes Projekt mit vielen kleinen Schritten bis zum Erfolg: Finanzierungsmöglichkeit Übungsleitung für Schule finden, geeignete Person für die ÜL finden usw. Da kann man mit einer Basketball-AG anfangen (3/4, 5/6, gemischte Gruppen, dann lieber Jungen+Mädchen), Profilkurs BB (gibt es in Berlin für 5./6. Klasse), Ballspielgruppe (1/2 Klasse).
Hier in Berlin sind die meisten solcher AGs sehr breitensportliche und niedrigschwellige Gruppen. Zumindest hat man es - meines Wissens - über die ALBA Grundschulliga geschafft, dass die hier spielenden Kinder auch in der Mitgliederstatistik gezählt werden. (Da mussten mehrere dicke Bretter gebohrt werden, kann ich mir vorstellen.) Nur ein paar Kinder wechseln dann zusätzlich noch in den Wettkampf-Basketball im Verein. - Aber irgendwo muss man ja anfangen!
Die hohe Kunst ist es dann, eine Schulmannschaft zu gründen. Die Kids sind dann - ganz normal - Mitglieder im Sportverein, haben hier ihren Spielerpass und nehmen am WE am Spielbetrieb teil. Die Trainingseinheiten finden komplett in der Schulzeit statt (manchmal auch 1x Schule, 1x Verein), am Wochenende dann im besten Fall auch in der Halle der Schule (wenn sie wettkampftauglich ist).
Sorry, wenn das irgendwo schon mal hier oder in anderen Threads gepostet habe. Und mir ist klar, dass die Bildungslandschaft in Deutschland sehr, sehr unterschiedlich ist und überall unterschiedliche Bedingungen herrschen.
Ich meine, dass ALBA Berlin mit seinem Projekt “Sport vernetzt” all diese Ideen deutschlandweit verbreitet. Man geht in interessierte Kommunen. Und es geht nicht ausschließlich um Basketball. (Und ich glaube, die reden nicht über Korbhöhen und Bälle…) -
@2short sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Die Ganztagsschule, die Sporthallen teilweise bis 18h reserviert hat, führt zu Trainingszeitproblemen bei den Vereinen.
Wobei in Berlin und Verein und Schule eine Einheit sind. Zumindest in den Alba Partnerschulen.
AG ( mit Alba-Trainer) geht bis 16.00 Uhr. Danach ist für die Kinder die Bock auf mehr mehr Basketball haben, Vereinstraining. Das gilt so für u 10 und u 12.
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@LeninElvis sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
@2short sagte in Mehr Minis braucht das Land !:
Wobei in Berlin und Verein und Schule eine Einheit sind. Zumindest in den Alba Partnerschulen.Ist eher die Ausnahme in meiner Wahrnehmung.
Diese Sportidee wird in Berlin in Kooperation mit ALBA und mehreren Basketball-Vereinen in den verschiedensten Berliner Kiezen durchgeführt. Jeder der Kieze und jeder dieser Vereine gibt es unterschiedliche Voraussetzungen.
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@bemha
Ich denke die Kampfrichter bei 3x3 und bei 5:5 nehmen sich nichts. Mit dem digitalen Anschreibebogen ist man dann hoffentlich auch bald soweit, dass man nur noch 2 statt 3 Kampfrichter braucht.
Die Organisation am Spieltag meine ich auch nicht mit schwerfälliger.Bzgl. des Turnierspielplans für 3x3-Turniere über die FIBA-Plattform meines Wissens auch einen Turnierorganisator, der dir auch einen Spielplan in Abhängigkeit der vorhandenen Felder automatisch erstellen kann. Jetzt dazu ggf. noch eine passende SR-App, die die registrierten 3x3-Schiedsrichter im Umkreis des Turniers informiert und ggf. nach Verfügbarkeit abfragt…
Das Ganze funktioniert auch mit kurzfristigen Meldungen.Mit “Schwerfälligkeit” beziehe ich mich auf die Organisation des 5:5 Spielbetriebes, die noch so abläuft wie vor 30-40 Jahren. Und damit meine ich nicht vorrangig die oberen Ligen.
Hier fehlt mir teilweise die Nutzung von möglichen Hilfsmitteln und eine Flexibilität, die möglich und in meinen Augen auch nötig wäre. -
Die Basketball-Vereine hier im Umkreis haben seit 2-3 Jahren einen Aufnahme-Stopp in nahezu sämtlichen Altersklassen. Klar ist es schwierig Trainer zu finden, aber das Hallenproblem steht seit Jahren an erster Stelle der Probleme. Am Ende des Tages kommt wieder irgendeiner mit “Typisch deutsche Meckerkultur” um die Ecke, aber für ein Land wie Deutschland ist es absolut erbärmlich, dass möglicherweise zehntausende Kinder nicht mit ihrer Lieblingssportart anfangen können, da keine Hallenzeiten zur Verfügung stehen. Ich denke in vielen anderen Sportarten ist es nicht anders.
Das schlimmste ist noch, dass Leute vorbeikommen und die Lage beurteilen und am Ende das Ergebnis rauskommt: “Eine weitere Halle ist nicht notwendig” und das wird dann in der Form an verantwortlichen Personen weitergegen, kein Wunder das da nichts passiert.
Hinzu kommt, dass in den nächsten 10 Jahren wahrscheinlich weniger neue Hallen entstehen als marode Hallen abgerissen und gesperrt werden.