BBL Saisonvorschau 2024/2025 - Hamburg Towers
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BBL Saisonvorschau 2024/2025 - Hamburg Towers
Die Spielzeit 23/24 der Hamburg Towers in Worte zu fassen ist nicht ganz einfach, zu viele verschiedene Beschreibungen und Schlagworte wären notwendig. Am einfachsten lässt sich die dritte EuroCup-Saison der Hansestädter beschreiben, lediglich zwei der 18 Spiele konnten gewonnen werden und acht der 16 Niederlagen endeten in Blowouts mit mindestens 15 Punkten Differenz, fünf davon sogar mit 30 Punkten oder mehr. Besonders bitter der Auftritt im vorletzten Heimspiele als man mit 31 Punkten gegen Cedevita Olimpija verlor, die bis dato kein Spiel gewannen. Der Höhepunkt der Saison war der überraschende Auswärtssieg beim Spitzenteams der London Lions mit 81-83 gewann und Mark Hughes mit seinem Gamewinner eine der Szenen der Saison produzierte.
Auf nationaler Ebene war es dagegen ein Auf- und Ab, überzeugende Auftritte wechselten sich mit desaströsen ab. Exemplarisch das Auftaktwochenende in der BBL als man erst am Freitagabend mit 79:87 ein Ausrufezeichen bei den MHP Riesen Ludwigsburg setzte und zwei Tage später mit 58:88 die Heim-Premiere gegen die Würzburg Baskets in den Sand setzte. Trotz eines eigentlich soliden Auftakts offenbarten sich schnell Baustellen. So funktionierte der etatmäßige Starter auf der Point Position, Terrell Gomez, von Beginn an nicht und Barloschky fand keine Lösung dafür. So kam die Trennung Anfang November nicht mehr überraschend, nachdem Seth Hinrichs keinen deutschen Pass bekam und man so ohnehin einen Import zu viel für die BBL hatte. Doch auch Lukas Meisner, Seth Hinrichs und Nico Brauner hatten Schwierigkeiten ihre Rollen zu finden, insbesondere Meisner steckte fast die komplette Saison im Formtief. Dies war besonders bitter, da Meisner noch im Jahr zuvor eine Standout-Saison spielte.
Hatten Marvin Willoughby und Benka Barloschky bei ihren Neuverpflichtungen im Sommer vor allem auf die Wurfqualitäten geachtet, so wurde der Dreier zum Zünglein an der Waage im Spiel der Towers. Mit Durham, King, Christmas und WoBo an der Spitze etablierte Barloschky eine Spielidee, die auf massiver Rimpressure und Zonenpräsenz basierte, so dass die regelmäßig absurde Dreierschwäche kompensiert werden konnte. Die Towers zogen mit fast 24 Fouls 26 Freiwürfen die mit Abstand meisten der Liga. Insbesondere Durham entwickelte sich rasend schnell zum Fixpunkt und Kopf der Mannschaft und trug das Team mit seinem athletischen Zug zum Korb oft im Alleingang.In seiner ersten vollen Saison als Headcoach der Towers wusste Barloschky oft zu überzeugen, entwickelte eine stabile Offensive und klare Hierarchie im Team, doch defensiv fehlte es oft an der klaren Identität und Variabilität, die auch offensiv etwas abging. Baustellen, die im Sommer angegangen wurden.
Wie fast schon üblich, musste der Kader weitestgehend umgebaut werden, allerdings betraf dies in diesem Sommer nicht nur die Import-Spots. Lediglich Leif Möller und Brae Ivey blieben aus der letztjährigen Kernrotation in der Hansestadt, zudem wurde der laufende Vertrag mit Lukas Meisner aufgelöst. Dass Leistungsträger und Durchstarter wie Durham, King oder Christmas nicht zu halten waren, war keine Überraschung, doch auch auf den anderen Positionen entschied man sich für einen Umbruch. Eine Entscheidung, die in Fankreisen durchaus kritisch gesehen wurde, aber durchaus sinnvoll ist.
Das Team der Hamburg Towers 2024/2025:
Backcourt:
Jaizec Lottie (PG, 26): Die Fußstapfen von Durham sind groß, so groß, dass man die Vergleiche von vornherein vermeiden sollte, auch wenn Lottie das Zeug dazu hat, in Hamburg einen ähnlich großen Eindruck zu hinterlassen Lottie ist ein Projekt, allerdings ein sehr spannendes. In der NCAA Division I in Little Rock reichte es nicht für den Durchbruch und so musste sich der Guard über das Division II College Flagler in Florida den Weg in den Profibasketball erkämpfen. Über die Schweiz landete er in Italien, doch beim Lega A-Aufsteiger Scafatti passte es nicht ganz und er wechselte nach Lettland zum Champions League Champions League-Team des mittlerweile neuen MBC-Trainers Janis Gailitis, VEF Riga. In Hamburg soll nun der nächste Schritt folgen. Der US-Amerikaner ist noch roh, bringt aber viel Upside mit, wenn er die Anpassungen vollziehen kann, wenn nicht, kann das Projekt auch krachend scheitern. Offensiv bringt Lottie viel mit, schneller erster Schritt, ein breites Repertoire an Socring-Fähigkeiten, einen runden Jumper, defensiv agiert er mit viel Energie, schnellen Füßen und Händen und arbeitet gut am defensiven Brett, um die Transition-Offense einzuleiten, wo er bereits sehr gut ist. Was ihm vor allem fehlt ist eine spielerische Reife, er geht auf beiden Seiten des Feldes ein hohes Risiko ein, sei es am defensiven Ende, wo er gerne gamblet oder am offensiven, wo er es zu oft mit dem Kopf durch die Wand versucht und dann in mehrere Gegenspieler rennt. Dazu ist er turnoveranfällig und zieht verhältnismäßig wenig Freiwürfe für seinen Spielstil, doch auch jederzeit in der Lage den offenen Mitspieler zu ginden. Zusammen mit Brae Ivey bildet er eine Kombination zweier Skillsets, die sich gut ergänzen.
Brae Ivey (PG/SG, 26): Zurück für sein zweites Jahr ist die einzige Nachverpflichtung der vergangenen Saison. Nach zwei Jahren in Mazedonien, lief Ivey letztes Jahr für drei verschiedene Teams auf, in Litauen, Spanien und Deutschland, vollends überzeugen konnte er bei keinem Team, doch die Towers-Verantwortlichen glauben an ihn und das aus gutem Grund. Der US-Amerikaner ist auf beiden Guard-Positionen einsetzbar und ein begnadeter Werfer, der sich seine Würfe auch selber kreieren kann. Defensiv ist er zwar nicht herausragend, aber er hängt sich rein und agiert sehr solide, was Lottie noch fehlt, bringt Ivey an Reife mit. Der 1,91 m große Guard könnte eine der (positiven) Überraschungen der neuen Saison werden.
Leif Möller (PG/SG, 21): Das Eigengewächs kämpfte sich in der vergangenen Saison in die Rotation. Anfangs noch etwas zurückhaltend, agierte der knapp zwei Meter große Guard im Laufe der Saison immer mutiger und nahm sich auch immer mehr Würfe. Diese fallen auch immer konstanter, die Baustellen sind derzeit der Zug zum Korb und das Ballhandling. Gerade letzteres führt dazu, dass er die gegnerische Defensive noch nicht in Bewegung bringen kann, weil der Drive noch recht harmlos ist. Als 3&D-Guard aber sehr wertvoll und mit 21 Jahren hat er noch viele gute Jahre vor sich. Benka Barloschky hat ihm letztes Jahr das Vertrauen geschenkt und es hat sich ausgezahlt, in dieser Saison kann der nächste Schritt folgen.
Jürgen Osaro Rich (SG/PG, 26): Das zweite Eigengewächs kehrt nach zwei Jahren in die Hansestadt zurück. In Bayreuth und vor allem in Göttingen profilierte sich Rich als High-Energy-Player, der mit seiner Defensive, seinem Einsatz und seinen Dreiern eine Mannschaft mitreißen kann. Zudem attackierte der Guard auch vermehrt den Korb und zeigte sein wahres Potenzial. Der eher kleine Guard passt so perfekt in die Mannschaft, denn als Glue-Guy und Energizer, der den Ball nicht in den Händen braucht, um einen Impact zu haben, wird er seine Minuten bekommen.
Keondre Kennedy (SG/SF, 24): Aus der zweiten italienischen Liga kommt Kennedy in die Hansestadt. Der Flügelspieler spielte in Turin seine Rookie-Saison und wusste mit seinem breiten Skillset zu überzeugen. Der 1,98 m große Guard ist vielseitig einsetzbar, bringt neben viel Athletik und einem guten Zug zum Korb auch einiges an Playmaking und IQ mit, nur der Dreier ist noch etwas wackelig, fällt aber auch aus dem Dribbling. Defensiv bringt er alle Fähigkeiten mit, um ein sehr guter Verteidiger zu sein, auch wenn er physisch noch etwas schmal wirkt. Was ihm etwas abgeht ist der schnelle erste Schritt, da könnte er in der BBL Probleme bekommen seinen Gegenspieler zu schlagen, sobald er in Korbnähe ist, kann er aber sehr vielseitig abschließen. Letzte Saison hatte Barloschky viele Catch&Go-Ausstiege in seinen Plays, dafür bringt er alle Anlagen mit und könnte sogar noch effektiver sein als es Will Christmas war. Dessen Fähigkeit eine Offensive anzuleiten fehlt Kennedy aber.
Al-Fayed Alegbe (SG/SF, 20): Auch Alegbe steht wieder im Kader, allerdings spielte das Eigengewächs schon in der vergangenen Saison kaum eine Rolle und dürfte im tiefen Backcourt der Towers ohne Verletzungen keine große Rolle spielen. Aber vielleicht gelingt dem Youngster ja eine Überraschung.
Frontcourt:
Kenneth Ogbe (SF/SG, 29): Neu in Hamburg aber in Norddeutschland geblieben ist Kenneth Ogbe. Zwei schwierige Spielzeiten liegen hinter dem Flügelspieler, der in Oldenburg verletzungsbedingt nur 47 Spiele absolvieren konnte. Der Flügelspieler verfügt über die Erfahrung aus 52 Spielen in Euroleague, EuroCup und Champions League und ist einer der erfahrensten Spieler im Kader. Ogbe bringt eine gute Physis mit und attackierte früher gerne mit seiner Athletik hart den Korb. Unter Calles entwickelte er sich aber mehr und mehr zum 3&D-Spieler, eine Entwicklung die ihn zwar aus seiner Komfortzone zwang, aber sein Spiel etwas breiter machte, auch wenn dort nicht seine Stärken liegen. Als Cutter, harter Arbeiter und Edel-Verteidiger wird er von Lottie besonders profitieren, wenn er gesund bleibt. Das war bisher Ogbes großes Problem, immer wieder bremsten ihn kleinere oder größere Verletzungen aus.
Jordan Barnett (SF/PF, 28): Nach drei Jahren in Ungarn kehrt Jordan Barnett zurück in die Liga, wo er bereits von 2019 bis 2021 für die Gießen 46ers und Rasta Vechta auflief. Der Forward kann auf beiden Positionen spielen und bringt jede Menge Athletik und Beweglichkeit mit, gepaart mit etwas Shooting und Ballhandling. Sportlich steht er etwas zwischen den Stühlen, auf der Drei fehlt es ihm an der Beweglichkeit, um kleinere Spieler vor sich zu halten oder mit dem Ball in der Hand zu schlagen, defensiv fehlt es ihm auf der Vier etwas an Masse, dafür kann er nur schwer gestoppt werden. Es wird interessant zu sehen sein welche Rolle Barloschky für ihn vorgesehen hat, mit und ohne Wimberg, ihn auf den Dreier und und Catch&Go-Aktionen zu reduzieren, wäre schade.
Linus Hoffmann (SF/PF, 21): Ähnlich wie Alegbe spielte auch Hoffmann im letzten Jahr keine wirkliche Rolle, auch wenn er immerhin siebenmal national auflaufen durfte, wenn auch nur durchschnittlich drei Minuten. Durch die Verletzung von Wimberg könnte sich Hoffmann in den nächsten Wochen für mehr Minuten empfehlen.Zsombor Maronka (PF, 21): Aus Ungarn stammend, aber aus Spanien kommend ist Zsombor Maronka. In der bekannten Akademie von Badalona ausgebildet, spielte der Power Forward zuletzt leihweise für Betis Sevilla und Neptunas Klaipeda in Litauen, jetzt ist er für ein Jahr an die Towers ausgeliehen. Der 2,08 m große Forward ist noch sehr roh und hat bisher auch nur kleine Rollen gehabt, allerdings auch schon auf hohem Niveau. Ausgestattet mit einer soliden Athletik und guter Beweglichkeit passt er gut in das Bild des großen Frontcourts, der außergewöhnlich beweglich und flexibel ist. Es gibt aber auch einige Schwachstellen, neben der fehlenden Erfahrung ist er physisch noch nicht auf dem notwendigen Level und auch der Wurf ist noch inkonstant. Die Verletzung von Wimberg könnte aber den nötigen Push geben, der seine Entwicklung noch stärker vorantreibt.
Niklas Wimberg (PF, 28): Vom Double-Gewinner aus München kommt Niklas Wimberg ans andere Ende Deutschlands. Nach zwei schwierigen Jahren will der Forward in Hamburg wieder eine größere Rolle einnehmen und sollte dies auch als Starter tun. Allerdings verletzte sich der 2.07 m große Big Man bereits früh in der Vorbereitung und wird zwischen zwei und sechs Monaten ausfallen. Bei den Bayern schaffte Wimberg zwar nicht den Durchbruch, deutete aber immer wieder seine Qualitäten als Teamplayer und vielseitiger Allrounder an. Bei den Towers wird er nun aber auch gezwungen sein aktiver in der Offensive zu sein, was ihm in München und Chemnitz nicht ganz gelungen ist.Patrick Heckmann (PF/SF, 32): Für vorerst drei Monate ist auch Hamburg die neue Heimat von Patrick Heckmann, der die Position vom verletzten Niklas Wimberg einnehmen wird. Nach sieben Jahren in Bamberg, dazwischen zwei in Ulm, war der Forward zuletzt vertragslos und hielt sich bei den Skyliners aus Frankfurt fit, jetzt geht es für ihn das erste Mal in den Norden. Heckmann hat in seiner Karriere schon vieles gesehen, lief unter anderem 65 mal in der Euroleague und 276 mal in der BBL auf und wird mit seiner Spielintelligenz und Erfahrung dem unerfahrenen Hamburger Team gut tun. Zuletzt wurde er mehr und mehr auf der großen Forward-Position eingesetzt, glänzte dort vor allem mit seiner Übersicht als sekundärer Playmaker und seinem Einsatz. Mit 32 ist Heckmann nicht mehr auf dem Zenit seiner Karriere, kann aber mit seinen Fähigkeiten noch immer eine große Rolle in Hamburg einnehmen. Wichtig wäre es aber auch, dass sein Dreier wieder besser fällt, der in den letzten Jahren oft nur schwach fiel und seltener genommen wurde.
Benedikt Turudic (C/PF, 27): Einen kleineren Neuanfang wagt auch Turudic, der im Sommer aus Bonn nach Hamburg wechselte. Der Big Man hat sich über die Jahre in der BBL hochgearbeitet, musste zuletzt aber über ein halbes Jahr verletzungsbedingt aussetzen. Bene bringt vieles im Paket mit, vieles davon aber auch nicht überdurchschnittlich gut. Als beweglicher Rebounder und Hustler, der sich über die Jahre auch einen Wurf erarbeitet hat, wird er dem Team auch mit seiner Emotionalität, Energie und zusätzliche Ballbesitze bringen. Knackpunkt wird sein, dass er seine Foulanfälligkeit besser in den Griff bekommt, um mehr Konstanz in sein Spiel zu bekommen.
Kur Kuath (C, 26): Vom spanischen Erste-Liga-Aufsteiger Lleida kommt ein richtiges Kraftpaket zu den Towers. Wie Lottie ist auch Kuath ein Spätstarter, der sich nach oben gekämpft hat: Insgesamt sechs Jahre verbrachte das Kind südsudanesischer Flüchtlinge in den USA auf dem College, zwei davon an einem Community College in Salt Lake City, danach drei Jahre in Oklahoma, unter anderem an der Seite von Lakers-Star Austin Reaves, und ein Jahr an der renommierten Marquette University. Der 2,08 Meter große Big Man stach während seiner College-Karriere zwar nur selten heraus, doch seine zweieinhalb Blocks pro Spiel für Marquette bei nur 19 Minuten Einsatzzeit waren mehr als beeindruckend. So nahm ihn im Sommer 2022 mit Lavrio ein Team aus Griechenlands erster Liga unter Vertrag, wo er unter anderem auf Aljami Durham traf, doch sowohl er als auch das gesamte Team hatten Probleme und er verließ Griechenland nach nur sechs Spielen, um in die zweite spanische Liga zu wechseln. Dort bestach er mit seiner Athletik, Rim-Protection und Zonenpräsenz als Finals MVP beim Gewinner der Playoffs und spielte sich weit oben auf die Liste der Towers-Verantwortlichen. Kuath ist immer noch roh, im Gegensatz zu Dziewa kein spielender Center und so ziemlich das Gegenteil des polnischen Nationalspielers. Kuath, der bereits in der LEB Oro als bester Verteidiger ausgezeichnet wurde, bringt alle Voraussetzungen mit, um auch in der BBL ein dominanter Zonenspieler zu werden.Head-Coach:
Benka Barloschky (36): Die erste komplette Saison als Trainer der Towers kann man getrost als Erfolg bezeichnen, auch wenn sie sehr wechselhaft verlief. Dem gebürtigen Bremer gelang es, den Towers eine klare offensive Identität zu geben und sie bis in die Play-Ins zu führen, wo sie nur knapp in den Playoffs scheiterten. Allerdings lief auch sportlich nicht alles rund, defensiv konnten Stellschrauben nicht gedreht werden und auch offensiv fehlte es an spielerischen Alternativen. Im letzten Sommer wollte Barloschky den Kader voll auf Shooting ausrichten, in diesem Sommer steht Flexibilität ganz oben auf der Prioritätenliste. Das neue Team bietet viele Möglichkeiten für Barloschkys Ideen, muss aber auch kontinuierlich und mit wenig Training durch den EuroCup weiterentwickelt werden. Gelingt dies, kann das Team mehr als positiv überraschen.
Stärken:
Habe ich schon erwähnt, wie flexibel der Kader ist? Zudem ist der Kader dieses Jahr relativ tief, man leistet sich gleich 11 Rotationsspieler, obwohl man letztes Jahr erstaunlich gut durch die Saison gekommen ist und nur wenig größeres Verletzungspech hatte. Die frühe Verletzung von Niklas Wimberg ist ohne Frage sehr bitter für die Towers, eine Nachverpflichtung ist aber vorerst nicht nötig, denn der Kader ist tief genug, um den Ausfall zu kompensieren. Shooting, Athletik, IQ und ein kantiger Spieler in der Mitte, das Hamburger Team ist gut ausbalanciert und mit verschiedenen Spielertypen besetzt. Lottie, Kuath, Möller, Moranka und Kennedy, bringen den Upside ins Team, Wimberg, Ogbe und Ivey Erfahrung und Konstanz. Eine Mischung, die im besten Fall für eine sehr erfolgreiche Saison sorgen kann.
Schwächen:
Der Nachteil von Spielern mit Upside ist, dass sie sich erst dorthin entwickeln müssen. Lottie, Kennedy und Maronka sind Spieler mit Schwächen, die auf dem neuen Niveau Dealbreaker sein können, aber Schlüsselpositionen bekommen haben oder jetzt übernehmen müssen. Und im Kader fehlt ein Aljami Durham, der sich in sehr kurzer Zeit zu einem dominanten Leader entwickelt hat. Ivey kann zwar auch ein Team führen, doch sollte er sich mehr auf seine Rolle als Scorer konzentrieren. Die BBL ist eine von Point Guards dominierte Liga, ein guter Point Guard im richtigen System kann ein Team vom Abstiegskandidaten zum Play-In-Anwärter transformieren. Schafft es Lottie nicht, sich an die physische, defensiv-geprägte BBL zu gewöhnen, sollte man sich schnell nach Alternativen umsehen. Auch bei Barnett gibt es Fragezeichen bezüglich seiner Position, sowohl in Vechta als auch in Gießen hatte der High-Flyer Probleme, seine Rolle zu finden und seine Stärken auf der kleinen Forward-Position auszuspielen.
Fazit:
Mit dem Abstiegskampf dürften die Towers auch im Worst Case nur wenig zu tun haben. Der neue Kader hat im Vergleich zum letzten Jahr weniger Wundertüten und Spieler, die sich gegenseitig absichern. Wenn sich alle Spieler positiv entwickeln, könnten die Towers das Überraschungsteam der Saison werden und den direkten Playoff-Einzug schaffen, vielleicht sogar mit Heimvorteil, wenn nicht, sollten die Play-Ins aber erreicht werden. -
“Auf nationaler Ebene war es dagegen ein Auf- und Ab”
Ich weiß nicht, ob jemals ein Team aus dem BBL-Mittelfeld so konstant gespielt hat. Gegen die Teams von Platz 1-9 konnte man nur die beiden Spiele gegen Lubu sowie das Heimspiel gegen Vechta gewinnen und hat eine 3-15 Bilanz erzielt. Gegen die Teams von Platz 11 bis 18 hingegen hat man nur in Bamberg und gegen durch Ingo Freyers beflügelte Heidelberg verloren und eine14-2 Bilanz hingelegt. Viel Auf und Ab gab es da nicht.
Die zitierte Niederlage gegen Würzburg nach dem Sieg in Lubu muss man im Kontext der Belastung sehen. Die Towers mussten gegen Würzburg nicht einmal 48 Stunden nach dem Spiel in Lubu ran, während Würzburg sich eine Woche auf das Spiel vorbereiten konnte und frisch in die Partie ging. Die Towers haben bis Anfang des 3. Viertels mitgehalten (sogar geführt) und sind dann eingebrochen, was durch die Ansetzung erklärbar ist. -
@blog Insgesamt ist das in meinen Augen eine sehr ausgewogene und gut begründete Einschätzung. Sehr ausführlich sowieso! Danke für die Arbeit, das Lesen hat viel Freude gemacht!
Darf man erfahren, wer den Artikel geschrieben hat?
@Caesar Was du schreibst, ist imho völlig richtig. Sehe ich eigentlich nicht so sehr im Widerspruch zum Blog-Posting, sondern als Reframing. Denn einerseits ist es ein Auf und Ab gewesen, weil sich Siege und Niederlagen abgewechselt haben. Andererseits haben die Towers eben konstant gegen die unteren Teams gewonnen und gegen die oberen verloren. Kann man so und so sehen, oder?
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@Volksdorf sagte in BBL Saisonvorschau 2024/2025 - Hamburg Towers:
Darf man erfahren, wer den Artikel geschrieben hat?
Also im Zweifel würde ich auf ChatGPT tippen, wenn es schon ohne Namen veröffentlicht wird. Dann würde es auch passen, dass Heckmann nicht erwähnt wird, da die neuen Artikel möglicherweise noch nicht eingespielt sind. Ist ansonsten merkwürdig.
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Lässt sich relativ leicht dadurch erklären, dass der Text schon 2 Wochen fertig und eingespielt war. Dadurch war der mental schon abgehakt als die Heckmann-Verpflichtung kam. Ich reiche Heckmann nach.
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@Centerzwerg Mein letzter Stand ist, dass ChatGpt so wenig aktuell ist, dass eine solche Saisonvorschau völlig unmöglich ist. Vielleicht wäre eine Saison"vorschau" für die vorletzte Saison so gerade eben möglich. Aber die Qualität kann ChatGpt sowieso nicht erreichen.
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@Volksdorf sagte in BBL Saisonvorschau 2024/2025 - Hamburg Towers:
@Centerzwerg Mein letzter Stand ist, dass ChatGpt so wenig aktuell ist, dass eine solche Saisonvorschau völlig unmöglich ist. Vielleicht wäre eine Saison"vorschau" für die vorletzte Saison so gerade eben möglich. Aber die Qualität kann ChatGpt sowieso nicht erreichen.
Die kostenpflichtige Version soll doch einigermaßen aktuell sein. Und bei der Qualität wäre ich mir nicht mehr so sicher, auch nicht bei den Konkurrenzprodukten.
Aber Junes hat es ja erklärt.