Ist das Format der Bastketball-Weltmeisterschaft noch zeitgemäß?
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dass die USA nunmal die weltbeste Basketball-Nation sind und einen Spielerpool haben, der vermutlich größer ist als der von ganz Europa zusammen. Das ist zwar schade, aber nicht zu ändern.
@ ThorstenBG74
Was ist denn daran schade? Die Ausgangslage ist eben so wie sie ist. Amerika hat viel Einwohner und fördert ihre Sportler in diesem Bereich sehr gut.
Und natürlich ist da etwas dran zu ändern. Man muss sich halt nur enorm anstrengen, wenn man auch mal gewinnen will.Und wie du schon richtig festgestellt hast, ist Quantität auch nicht gleich Qualität. Litauen ist schon viel Jahre ganz oben mit dabei. Das liegt dort auch nicht an der schieren Menge an Menschen, die zur Verfügung stehen. Demnach MÜSSTE Deutschland mindesten zu den Top 3 Nationen in Europa gehören.
Langweilt euch die WM vor allem, weil Deutschland so schlecht abschneidet in letzter Zeit (und deshalb nur noch selten eine Rolle spielt)? Oder vor allem weil die USA meistens gewinnt? Dann müsste bei der Winter Olympiade auch keiner mehr beim Rodeln zuschauen wollen, speziell bei den Damen. Oder Tischtennis. Es ist ja nicht so, als hätten die USA die letzten 30 Jahre kein Spiel mehr verloren. Nur eben sehr wenige.
@Alfred
ich verstehe dein Ansatz immer noch nicht. Eine Weltmeisterschaft in einer Sportart ist doch kein „Modell“. Das ist doch kein Wettbewerb, deren grundlegende Bedingungen man nach Gutdünken umstellen kann. Das hat ja nichts mit Tradition oder Rückständigkeit zu tun.
Verweigert sich die FIFA bei einer WM dem Videobeweis, könnet man darüber diskutieren, ob man an dieser Tradition festhalten muss oder nicht. Aber trotzdem wäre es immer noch ein WM, also der Wettstreit aller Nationen im Fußball.
Stellst du das in Frage ist jede andere WM auch überflüssig., Aber auch bei der Olympiade. Dann brauchst du überhaupt keine internationalen Wettbewerb mehr zwischen den Nationen.OK, dann bin ich wohl ein reaktionärer Ewiggestriger. Ich fände es nämlich extrem schade, wenn es keine WMs mehr gäbe. Und mir ist immer noch nicht klar, wo der so große Mehrwert beim Zuschauer (oder im sportlichen Vergleich im allgemeinen?) bestehen soll. Zusammengekaufte Teams streiten sich im Namen der größten Geldgeber um die Krone?
Hört sich schwer nach NBA an.Meine Frage an dich ist auch: Warum?
ich versteh dein verbessertes, zukünftiges Modell dieses Wettbewerbes (wie auch immer du das dann nennen willst) immer noch nicht. Erklär doch mal.
Vielleicht versteh ich dich dann. -
dass die USA nunmal die weltbeste Basketball-Nation sind und einen Spielerpool haben, der vermutlich größer ist als der von ganz Europa zusammen. Das ist zwar schade, aber nicht zu ändern.
@ ThorstenBG74
Was ist denn daran schade? Die Ausgangslage ist eben so wie sie ist. Amerika hat viel Einwohner und fördert ihre Sportler in diesem Bereich sehr gut.
Und natürlich ist da etwas dran zu ändern. Man muss sich halt nur enorm anstrengen, wenn man auch mal gewinnen will.Und wie du schon richtig festgestellt hast, ist Quantität auch nicht gleich Qualität. Litauen ist schon viel Jahre ganz oben mit dabei. Das liegt dort auch nicht an der schieren Menge an Menschen, die zur Verfügung stehen. Demnach MÜSSTE Deutschland mindesten zu den Top 3 Nationen in Europa gehören.
Langweilt euch die WM vor allem, weil Deutschland so schlecht abschneidet in letzter Zeit (und deshalb nur noch selten eine Rolle spielt)? Oder vor allem weil die USA meistens gewinnt? Dann müsste bei der Winter Olympiade auch keiner mehr beim Rodeln zuschauen wollen, speziell bei den Damen. Oder Tischtennis. Es ist ja nicht so, als hätten die USA die letzten 30 Jahre kein Spiel mehr verloren. Nur eben sehr wenige.
Die Gesamtbevölkerung ist doch eher nebensächlich. Viel wichtiger ist die Anzahl der Basketball spielenden Menschen. Und da haperts natürlich nicht nur in Deutschland. Ist natürlich klar wenn man schon in der Kindheit lernt, dass Fußball der einzige Sport ist.
In Litauen ist Basketball die unangefochtene Nr.1. Das kompensiert die geringe Bevölkerung von nur 3 Mio. Dafür geht dann in anderen Sportarten so gut wie nichts, während Deutschland mit seinen 80. Mio in anderen Sportarten halbwegs mithalten kann. Wenn Basketball doch populärer wäre…
Und Rodeln ist ja wohl das Lächerlichste überhaupt und symptomatisch für die deutsche Sportförderung bei der es ausschließlich um den Medaillenspiegel geht. Breitensportliche Basis? Egal? Internationale Konkurrenz vorhanden? Nein? Super, dann lasst uns Millionen reinpumpen. Aber Basketball und andere Mannschaftssportarten? Da kann man ja nur höchstens 2 Medaillen gewinnen und die anderen Länder strengen sich zu doll an. Dann lieber nur ne Förderung im kleinen 6-stelligen Bereich.
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Vorschlag zur Güte: Die USA starten bei Weltmeisterschaften jedes Spiel mit - 40 Punkten. Dann müssen sie sich auch mal anstrengen
@Alfred: Ich verstehe Deine Idee auch nicht. Es ist eben eine WM, der Sieger ist der beste der Welt. Das sind nunmal die USA. Bei der Fussball WM sind auch nur eine handvoll Mannschaften dabei, die Weltmeister werden könnten. Warum spielen Algerien, Portugal, Ghana, etc. denn mit? Ist doch Quatsch, weil es die Großen unter sich ausmachen.
Ich finde das Modell der WM sehr gut. Die Spieler, die daran teilnehmen wollen auch und geben für ihr Land alles. Das ist mir hundertmal lieber als RS Spiele der NBA. Des Weiteren kann man dort Spieler sehen, die man sonst seltener sieht und sehen, wie sie sich im Wettbewerb mit tw. besseren Spielern machen.
Meiner Ansicht nach ist der ganze Thread totaler Nonsens… -
Die Idee der WM besteht nun seit vielen Jahren, was einen gewiesen Reiz des Nostalgischen ausübt und sich der Zuschauer gerne mit seiner Herkunft identifiziert.
Dies kann eine Menge Spass machen und man kann auch glauben, dass der Sieger des Tuniers auch die beste Mannschaft der Welt per Definition ist.
Definition: Der Sieger des Tuniers ist Weltmeister, so einfach ist das.So kann jede Vereinigung ein Tunier ausrufen und den Sieger zum WM ausrufen. Die Fans und Zuschaiuer, die daran teilhaben können sich dann freuen und jubeln.
das habe ich bei jedem kleinen international besetzten Dorftunier und da kommt bestimmt so manch Charm und Spass rüber, den so ein Megatunier der FIBA vermissen läßt.Alles ein Blickwinkel der Betrachtungsweise Im Radpsort gibt es doch die Amateuer-WM und die Profi-WM. Auch eine schöne Idee.
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- eine Mannschaft gewinnt mit den Spielern, die da sind. Wie ich schon mehrfach anführte, ist das in anderen Ligen ja auch oft der Fall. Allein der Gedanke, dass du Siege 2. Klasse anführst ist doch so abwertend gegenüber dem siegreichen Team.
Ich denke du solltest hier die Perspektive wechseln. In dem Beispiel das du nennst, versuchen die Vereine das Bestmögliche aus ihren Möglichkeiten heraus zu holen. Die Ausgangslage, die Motivation für den Wettkampf stimmt, gegen Verletzungspech kann man natürlich nichts machen.
Und selbst dort bleibt ein Makel, wenn der Topspieler eines Teams nicht dabei ist. Bestes Beispiel hatten wir ja gerade bei der Fußball-WM. Dort wurde genau aus diesem Grund die Regelung der Sperren nach gelben Karten geändert, weil alle genervt waren von Finalspielen, bei denen einige Stars (unnötig) fehlen.
Bei der Basketball-WM liegt das Problem woanders. Die Spieler sind nichts verletzt oder gesperrt, sondern verzichten freiwillig (oder gedrängt durch die NBA-Clubs). Nicht wir Zuseher stempeln die WM zu einem Turnier 2. Klasse, sondern Spieler und Clubs.
Nimm den Davis-Cup im Tennis. Früher eine Top-Veranstaltung. Heute spielen hier und da mal gute Leute mit, wenn es halt in den Kalender passt. Natürlich wird es trotzdem gute Spiele geben, aber der Ausgang ist völlig belanglos. Ein WM-Sieg 3, 4, 5ter Klasse.
Die Basketball-WM muss aufpassen, nicht zu einer “Davis-Cup-Veranstaltung” zu werden.
Was man dagegen machen kann? Keine Ahnung.
Geld ist im Sport längst wichtiger als nationaler Stolz. Beim Fußball kann man eine WM (noch) so gut vermarkten, dass die Besten teilnehmen. Aber selbst hier hast du bei der Vielzahl von Spielen und Höhepunkten im Jahr starke Abnutzungserscheinungen.
Was ich damit sagen will: Es ist kein spezifisches Basketball-Problem, sondern ein generelles im Sport.
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Dann wohl hier ;-).
Also, nur weil das Geld der NBA alles zu dominieren scheint, sollte man das Format einer FIBA-WM dahin gehend verändern, dass man viele der Teilnehmer quasi setzt, damit auch die (Traditions-)-Mannschaften, deren beste Stars sich gerade in materieller Gefangenschaft der NBA oder der ECA befinden, garantiert an einer WM teilnehmen können??
Wenn es danach geht, kann man auch die Fußball-WM in die Tonne kloppen, denn die CL setzt wesentlich mehr Gelder um, grundsätzlich könnte man damit die Berechtigung jeder Sportart anzweifeln, die in professionellem Maße auch in den USA praktiziert werden.
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Damit die FIBA-Veranstaltungen von der NBA ernst genommen werden, müssten die anderen Nationen den Vereinigten Staaten gefährlicher werden.
Letztlich ist es so, dass ähnlich wie beim Fußball in Deutschland die drei US-Sportarten Baseball, (American) Football und Basketball (sowie Hockey) die Sportlandschaft der Vereinigten Staaten dominieren. Einzige Möglichkeit, als Sportler einer anderen Sportart in den Staaten auf sich aufmerksam zu machen (ich lasse jetzt mal Radsport zu Zeiten von Lance Armstrong sowie den Ironman auf Hawaii außer Acht und sehe gleichwohl die Regel bestätigt) ist Olympia. Die Olympischen Spiele haben umgekehrt für die anderen Sportarten in den Staaten praktisch einen noch höheren Stellenwert als für diese in Deutschland. American Football ist nicht im olympischen Programm, Baseball erst wieder seit kurzem und Eishockey macht sein Ding bei olympischen Winterspielen, was aber auch hinsichtlich des Wert der Übertragungsrechte dort auch immer wieder Konflikte hervorruft, falls die NHL besseres vorhat. Basketball ist seit 1936 olympisch und damit quasi am arriviertesten. Bis auf das ominöse Olympia-Finale 1972 waren die Amerikaner bis 1988 fest davon überzeugt, dass ein College-Team schon reichen wird, um den Rest der Welt zu besiegen. Und in der Regel hatten sie ja bis dahin damit auch recht. Erst Olympia 1988 sowie IMHO die Junioren-WM 1987 in Bormio machten deutlich, dass die Regel USA = Basketball-Olympiasieger zur Ausnahme werden sollte, wenn nur semi-professionelle Studenten-Auswahlen antreten. Weil es auch gerade David Sterns globaler Vermarktungsstrategie entgegen kam und das IOC unter Samaranch damals den (weitgehend nicht mehr vorhandenen) Amateur-Status der Teilnehmer aufgegeben hatte, haben die Staaten ab 1992 ähnlich wie auch die Eishockeyspieler dann NBA-Profi-Auswahlmannschaften zu Olympia geschickt, damit der Nimbus im Basketball gewahrt bleibt. Das hat auch soweit geklappt bis auf Olympia 2004 (sowie die noch die an sich noch katastrophalere Heim-WM 2002). Danach hat man sich in den Staaten soweit organisiert, dass die Auswahlteams vernünftig vorbereitet zu Olympia und WM kamen. Als Titelverteidiger war man immer automatisch qualifiziert, so dass man an Kontinentalwettbewerben nicht oder nur mit College-Auswahlen oder einer Auswahl aus Übersee-Profis teilnahm. Insofern ist es schon ein Zugeständnis von US-Basketball, dass man jetzt mit einer G-League-Auswahl sich der Quali für die WM stellt.
Die NBA-Eigner können es sich gleichwohl nicht leisten, dass eine US-amerikanische Olympiaauswahl scheitert. Sollte eine solche Auswahl keine Goldmedaille holen oder am besser noch gar keine Medaille, würde das als nationale Schmach verstanden und auch dem Nimbus der NBA Schaden zufügen. (Wie völlig selbstverständlich druckten die NBA-Champions der 1980er Jahre Caps, auf denen die Sieger gleichzeitig als “World Champions” bezeichnet wurden.) Für mich ist der einzige Weg, mit dem die NBA die FIBA ernster nimmt, derjenige wie 1987/88 sowie 2002/04. Wenn US-Auswahlen bei Olympia scheitern, dann gibt es ernsthafte Kratzer am Selbstverständnis und als Reaktion darauf, dass die USA/NBA die internationalen FIBA-Wettbewerbe ernster nehmen und sich besser darauf vorbereiten. Dazu müsste man dann im Zweifel auch den Wettbewerbskalender besser miteinander abstimmen. Ist ein solches Szenario in naher Zukunft zu erwarten?
Antwort gibt vielleicht dies: … USA is still firm in the qualifiers
Obwohl nur mit einer drittklassigen Auswahl von G-League-Spielern antretend, vornehmlich Two-Way-Spieler, habe die US-Amerikaner die Urus 114:57 vorgeführt, die ihrerseits ihre besten Spieler für das ihnen wichtiger erscheinende Spiel zwei Tage später gegen Mexiko schonten und nicht auf die Nordhalbkugel reisen ließen. Fairerweise muss man sagen, dass wenigsten die Mexikaner, die anschließend in Uruguay tatsächlich verloren, zuvor in der Quali-Vorrunde USA C bis D wenigstens zuhause einmal besiegt hatten. Die Antwort muss also lauten, eine US-amerikanische A-Auswahl von NBA-Profis erscheint praktisch unbesiegbar und wird an sich von keiner anderen Nation gefährdet. Da es also keine Konkurrenz und keinen ernstzunehmenden sportlichen Wettbewerb gibt, richtet sich die NBA dementsprechend an den FIBA-Wettbewerben aus, nämlich gar nicht. -
Ich mag die Fenster, aber unabhängig davon, ist es so nicht besser, als die Qualifikation bei einer EM oder WM durch eine Achtelfinalniederlage zu verkacken gegen einen Gegner der in der Gruppenphase underperformt hat?
Mir ist es deutlich lieber, wenn eine Qualifikation in 12 Spielen entschieden wird, als in in einem Spiel bei einer EM.
Wenn die USA in Ihrer Gruppe mit G-League Spielern durchkommt, dann müssen dort ggf. die Startplätze reduziert werden. Glaube nicht, dass es in Europa so einfach wäre. -
Damit die FIBA-Veranstaltungen von der NBA ernst genommen werden, müssten die anderen Nationen den Vereinigten Staaten gefährlicher werden.
… Da es also keine Konkurrenz und keinen ernstzunehmenden sportlichen Wettbewerb gibt, richtet sich die NBA dementsprechend an den FIBA-Wettbewerben aus, nämlich gar nicht.
P.S.: Habe gerade gesehen, dass auf SBNation.com eine Woche vor meinem Post Tom Ziller in ein ähnliches Horn stieß:
sbnation.com: Is Team USA men’s basketball headed back toward disaster?Im Kern befürchtet Ziller, dass es Popovich als Coach nicht gelingt, ein funktionierendes Team mit ausreichend Vorbereitung zur WM 2019 zusammenzustellen. Mal davon abgesehen, dass dies mMn in der Folge positive Nebenwirkungen für den globalen Basketball hätte, halte ich dies für Panikmache und (leider sehr) unwahrscheinlich.
Im übrigen hat NBA Commissioner Adam Silver beim World Basketball Summit vermeintlich die Nationalmannschaftswettbewerbe der FIBA und Baumann gestützt, wobei mehr als leere Worte und heiße Luft offenbar nicht kamen, denn in der Abstellungsproblematik gab es diesbezüglich keine Zugeständnisse:
eurohoops.net: Adam Silver supports FIBA Windows, even if most NBA players can’t compete
Wenn dann Silver explizit auf die “van-Gundy”-B-Nationalmannschaft verweist, wo die “Nachwuchsspieler” wertvolle Erfahrungen sammeln können, dann kann man zwischen den Zeilen von Silvers statement auch auf andere Schlussfolgerungen wie der Artikelschreiber St. Djordjevic von eurohoops.net kommen. Dieser “support” wirkt IMHO für die FIBA wie keinerlei Unterstützung. -
Realpolitisch ist es nun mal so, dass die NBA am absolut längeren Hebel sitzt. Das wären sie auch, wenn FIBA, ULEB und Euroleague konsequent an einem Strang ziehen würden (haha).
Die sportliche und wirtschaftliche Übermacht der NBA / USA Basketball ist derzeit eben so ausgeprägt, dass der Rest der Basketballwelt sich mit Vorschlägen an die NBA herantreten muss. Somit müsste jedes neues Konzept auf die NBA zugeschnitten sein – ansonsten scheitert es.Scheitern heißt in diesem Fall, dass eben ein Wettbewerb stattfindet, bei dem eben nicht die weltbesten Spieler in einer Weltmeisterschaft dabei sind.
@korbballfreund:Sind dann die Spurs keine „richtigen“ Champions, weil Ibaka zeitweise gefehlt hat, bzw. angeschlagen war?
Wo fängt man da an und hört auf mit dem relativieren von Leistungen? Sehr fragwürdig.Der Vergleich zu aufgrund von Verletzungen geschwächten Mannschaften hinkt gewaltig. Denn es geht ja um ein strukturelles Problem der ganzen Veranstaltung. Ein passenderer Vergleich wären die Olympiaden von ’80 und ’84 – die Medaillen waren zwar auch Gold, der sportliche Wert der Veranstaltungen aber nicht den Olympischen Spielen gerecht.
Da die NBA letztendlich auch nur eine Versammlung von 30 Multi-Milliardären ist, die dass sagen haben, fällt auch die Argumentation von @Henk für mich wenig ins Gesicht.
„Die NBA-Eigner können es sich gleichwohl nicht leisten, dass eine US-amerikanische Olympiaauswahl scheitert. Sollte eine solche Auswahl keine Goldmedaille holen oder am besser noch gar keine Medaille, würde das als nationale Schmach verstanden und auch dem Nimbus der NBA Schaden zufügen.“
Was interessiert es den Besitzer der Milwaukee Bucks, ob die Amis die Xte Goldmedaille bei einer WM holen, wenn sich Giannis im Achtelfinale mit Griechenland das Bein bricht? Mögliche zukünftige Einnahmeverluste durch schlechtere Vermarktungsmöglichkeiten ins Ausland sind sowohl abstrakt als auch unsicher. Die Gefahr des Verlustes eines Superstars aber sind konkret und (aus Sicht des jeweiligen Owners) millionenschwer.
Hinzu kommt, dass in der heutigen Zeit geneigte Fans jederzeit Zugriff auf NBA-Content haben. In ihrer Internationalisierungspolitik spielen Weltmeisterschaften eine sehr viel kleinere Rolle für die NBA als noch in den 80er und 90er Jahren. Mir ist sehr wohl bewusst, dass das Barcelona Dream Team einen immensen Boom ausgelöst hat – aber die Zeiten sind nicht mehr vergleichbar.
So gerne ich auch alle zwei/vier Jahre ein hochklassiges Nationenturnier im Basketball sehen würde, so wie die Lage jetzt ist, bliebe der internationalen Basketball-Gemeinschaft hierfür nichts anderes übrig als sich eine braune Nase bei 29 amerikanischen und einem russischen Milliardär abzuholen.
Wenn mir eine bessere Lösung einfällt, werde ich mich als FIBA Präsident bewerben…Kleine Klugscheißereien:
@Schnorri: FIFA Umsatz durch die WM 2018: $6 Milliarde
UEFA Umsatz durch die CL im Zeitraum von 2014 – 18: $7 Milliarde
In den Dimensionen kein gewaltiger Unterschied -
Einige wichtige Fakten zur besseren Bewertung der aktuellen Situation hinsichtlich großer internationaler Wettbewerbe und ihr Bezug zur NBA. Vieles habe ich hier schon vor 6,7 Jahren geschrieben und das kann jederzeit abgerufen werden. Zuerst einige grundsätzliche historische Hinweise. Die Weltmeisterschaft ist ein Wettbewerb, der einfach in den USA buchstäblich bis in die 80er Jahre nicht verstanden wurde. Der Weltmeister, die beste Mannschaft der Welt, die vielleicht bei der jährlichen USA Tournee von Kentucky mit 40 Punkten abgezogen wurde? Damit befanden sich die Staaten aber nicht in einer Außenseiterposition, denn die Weltmeisterschaften liefen unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit ab, die Amerikaner schickten zu den ersten Titelkämpfen wirklich Betriebssportgruppen, kaum zu glauben. Erst mit Ljubljana 1970 und dem Durchbruch des jugoslawischen Basketballs kam eine andere Dynamik hinzu, vereinzelt waren interessante College Talente dabei wie Bill Walton 1970 oder Doc Rivers 1982 in Cali, als er 20-jährig MVP wurde. Die erste “sich richtig anfühlende” Weltmeisterschaft fand 1986 in Spanien statt, parallel zum Boom des Talentlevels in Jugoslawien und der UdSSR (Litauen) und der ersten ernstzunehmenden USA College Auswahl. Nach der Zulassung der NBA Profis auf dem Weltkongress der Fiba 1989, übrigens eine der Gegenstimmen damals kam von USA Basketball, gab es seit 1996 und den Spielen in Atlanta mindestens 3 Versuche von verschiedenen NBA Besitzern die NBA Spieler nicht mehr an Fiba Wettbewerben teilnehmen zu lassen. Der großmäuligste Besitzer war sicherlich Marc Cuban, den die Einnahmen des IOC stören. Vor 1989 konnte kein Spieler gleichzeitig NBA und Fiba spielen. So entscheiden sich die 2 dynamischsten Scorer der Fiba Geschichte, nicht in die NBA zu gehen. Oscar und Drazen Dalipagic hätten zumindestens solide Karrieren hingelegt. Aber da das NBA Geld damals bei sehr bescheiden blieb, fiel diesen beiden Spielern diese Entscheidung nicht soooo schwer. So weit geschichtliches,
Wenn wir die Zeit vorspulen und etwa 2010 erreichen, so gab es zu dieser Zeit Gespräche auf der Ebene Stern/Baumann. Die Fiba zeigte sich hinsichtlich der ökonomischen und medialen Präsenz ihrer WM in der Türkei gegenüber der Fußball WM in Südafrika sehr enttäuscht. Die von der Türkei mit riesigen Versprechen gepushte Veranstaltung war ein riesiger Misserfolg, im Vergleich zum Fußball ein kaum sichtbares Krümelchen auf der Landkarte des Sports. Welche Idee hatte damals die Fiba Spitze? Wieso übernimmt nicht die NBA die Orga einer WM, aber voll und ganz, baut ihre Werbe-und TV-Partner ein und denkt sich ein Spielsystem aus, dass vielleicht Außenstehende anziehen könnte. Die Kommentare nach Olympia 2012 in London, als David Stern davon sprach, dass ab sofort Olympia U21 oder U23 Charakter haben sollte, war die mediale Vorbereitung einer WM in Regie der NBA. Der Commissioner unterrichtete die wichtigsten Besitzer von den ersten Planungen im Lagezentrum in New York und einem Erlös für die NBA von einer 1 Milliarde $ für ein Endturnier, motivational. Jedoch übernahmen mehrere ehemalige Fifa Angestellte, die von Baumann abgeworben worden, in Lausanne bei der Fiba die konzeptionelle Kontrolle. Der Einfluss dieser Manager führte zu all diesen Entscheidungen, die wir heute erst abschätzen können. Die kriegerische Konfrontation mit der el, die Quali-Fenster während der Saison, überhaupt der Glaube Fußball ließe sich geschäftlich auf den Basketball übertragen. Die NBA reagierte 2012 dann irritiert, blieb aber weitgehend neutral, da hier die Geschäftsgrundlagen der Liga nicht betroffen sind. Aber, und hier ein Hinweis z.B. auf den Podcast von Körner mit Baldi, es ist ein Irrglaube, dass die Fiba auch nur den Hauch eines Einflusses auf die NBA hätte. Die NBA zeigt eine Goodwill-Kooperation, die mit dem Vertrag NBA/Fiba die Teilnahme der NBA Spieler and Fiba Spielen seit mehr als 4 Jahren regelt. Die Teams können den Spielern das Spielen nicht verbieten, es sei denn es stehen gesundheitliche Fakten dem entgegen, andererseits sind Tage, Trainingszeiten bis ins Detail vorgegeben. Dieser Vertrag kann jederzeit aufgelöst werden. Sollte irgendwann eine qualifizierte Mehrheit der Besitzer sagen das war’s, in dem Augenblick war es das. In keinem Vertrag eines Spielers ist die Teilnahme an Fiba Spielen irgendwo garantiert, kein Wort. Derzeit ist das Thema Nationalmannschaften auf der Agenda der Liga irgendwo hinter 100 anderen weitaus wichtigeren Themen versteckt. Das kann sich durch die eine oder andere Verletzung eines Spielers schnell verändern. Die NBA braucht die Fiba so wenig, wie die NHL die Olympischen Spiele, wie zuletzt zu beobachten war. Was ist für den Jugendlichen, der heute Basketball spielt wichtiger, welcher Traum bedeutender? NBA oder Olympia z.B.? Diese Frage stellt sich nicht.
Das Format wäre selbstverständlich unter Ägide der NBA anders. Wahrscheinlich gebe es zunächst mehrere Turniere weltweit, die dann im gleichen Sommer zum Endturnier führen würden. Das Endturnier wäre quantitativ begrenzt, aber dafür gebe es dann vielleicht kein Finale, sondern eine best-of-Serie. Wenn bei dieser Turnierserie die allerbesten teilnehmen würden, auch im Gegensatz zu Olympia, hätte sicher eine ganz andere mediale Präsenz erzeugt werden können. Aktuell interessiert die Liga das Geschehen der Fiba aber wenig und nein, irgendein Debakel einer USA Selektion hätte keine Auswirkungen auf das Geschäft. Welche denn? Würden dann in China weniger Menschen NBA schauen? Übrigens waren es Freitag 42 Millionen bei den Mavs vs 76ers. Werden die Fernsehverträge dann günstiger ausfallen oder das Wettrüsten, dass die Warriors mit dem Chase Center und der Maximierung der Einnahmen aus der Heimstätte herausholen, obsolet? Nein, da Fiba Basketball für das Geschäft eine solche minore Bedeutung hat, wird es toleriert. Die Liga hat derzeit mit ihre fähigsten Anwälte nur mit der Sache Wetten beauftragt, die versuchen werden in diesem Chaos Milliarden für die Liga zu generieren. Ob das Format zeitgemäß ist eine vollkommen irrelevante Frage. Vielmehr sieht sich der mögliche Höhepunkt des internationalen Basketballs, die WM, mit seiner faktischen Bedeutungslosigkeit konfrontiert. Und ja, so schlecht ist das alles nicht, es kann höchstens schlechter werden. -
@andrejjan Danke für die Geschichtsstunde. Interessant!
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andrejjan, ich bewundere dein Fachwissen, aber mich nervt, das für dich die NBA oder das US-amerikanische System immer die allein glücklich machende Lösung ist.
Wieviele Basketballspieler weltweit spielen in verschiedenstens (Fiba)Ligen weltweit und wieviele spielen in der NBA? Wie kann man angesichts solcher Verhältnisse fordern, das die NBA alles kontrolliert?
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Pesic on Fire:
Eurohoops.net: Svetislav Pesic: “The NBA is not basketball”hmm …, wenn es denn kein Basketball ist dort, dann wäre es schon mal nicht schlecht, wenn eine Nationalmannschaft oder von mir aus eine Euroleague-All-Star-Auswahl eine Auswahl von NBA-Spielern nach FIBA-Regeln bezwingen könnte. Von NBA-Regeln will ich ja gar nicht schreiben, aber ansonsten sind solche Ausführungen albern.
Blatt sehr diplomatisch:
Eurohoops.net: Blatt addresses Pesic’s comments about NBA/EuroLeague -
Ich verlasse mich immer gern darauf, was ich mit eigenen Augen gesehen habe.
Und demnach braucht es doch nun wahrlich keine EL-ALL-STARS.
Immer, wirklich immer, wenn der selbsternannte World-Champion, sprich der aktuelle NBA-meister in Deutschland gespielt hat, hat es doch bisher ausgereicht, dass ihn ein deutsches Team mit ein paar wenigen besseren Amerikanern und sonst eher mittelmäßigen BBL-Spielern (ala King, Wobo,…) schlagen konnte.Auch wenn Tante Edith unbedingt zwinkernde Smileys will…Es sind doch die Fakten.
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Steht eigentlich bereits fest wer die WM dieses Jahr überträgt ?
Der Telekom Deal mit der Fiba geht zwar noch, konnte jedoch nicht ganz eruieren, ob dass die WM mit inkludiert.8 Millionen beim Handball vorrunden Spiel gegen die Franzosen.
Das würden wir vermutlich nicht mal bei einem Finale erreichen.
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Die WM findet in China statt, wohin eine nicht geringe Zeitunterschied zu verzeichnen ist.
Ich glaube, es wird am Geld liegen, kostet es wenig bis nichts, überträgt die Telekom die deutschen Spiele plus ausgewählte andere ;-), wird es teurer: DAZN.