Sinn und Unsinn der Deutschenquote
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Die - sehr wahrscheinliche - Gavel-Verpflichtung des FCBB zu einem Gesamtgehalt in Höhe von ca. 880.000 € netto für zwei Jahre zeigt wieder einmal die negativen Auswirkungen der “6+6”-Quote auf die Gehaltsentwicklung im deutschen Basketball. Damit verdient ein Gavel - allein aufgrund seines deutschen Passes - in etwa so viel, wie ein Malcolm Delaney in zwei Jahren bei Piräus verdienen könnte (er hat wohl ein Angebot über 1,1 Mio. € netto für 2 Vertragsjahre). Gavel sehe ich spielerisch indes nicht auf dem Delaney-Niveau….
Genau das sehe ich als schlechtes Beispiel. Ich denke mal, dass er im Ausland das gleiche Gehalt bekommen würde. Ich war erstaunt wegen der geringen Summe und hätte mehr erwartet.
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Ich halte die Diskussion über die rechtlichen Grundlagen der Quote für relativ überflüssig.
1. Die entsprechende Entscheider werden sich schon ausreichend abgesichert haben.Mit Loriot: Ach
Zum Basketball konkret, wo sich auch schon mal Entscheider “abgesichert” hatten:
http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/dorsten/auslaenderregelung-ist-nichtig-id3398895.html
http://www.binb.info/cms/fileadmin/content/News/News_2010-11/2010-11_Sonst/10-07-23_DBB_RA_Entscheidung_1-10_Auslaenderklausel_RL.pdfEine gute Abhandlung zu dem Thema:
http://sportrecht.org/cms/upload/seminararbeiten/Proll-auslaenderklauseln.pdf
@Exil-Berliner:2. Der Markt für Sportler ist schlecht mit anderen Berufsgruppen vergleichbar. Es gibt eh so viele Einschränkungen aufgrund Größe, Geschlecht und anderen körperlichen Merkmalen, das völlige Gleichberechtigung unmöglich ist.
Nur weil Dein Auto gerade einen Motorschaden hatte und Du eh geschädigt bist, gibt das Anderen noch lange nicht das Recht, von Deinem Karren auch noch die Räder zu klauen. Auch wenn manche böse Buben sowas tun
Im Übrigen Gleichbehandlung vs. Gleichheit …
Du magst die Gesetzeslage gut oder schlecht finden, das ist egal.
Denn sie ist über den EuGH und die EU Verträge extrem zementiert und auch für Sportverbände bindend.
Das gilt insbesondere, da diese eine Monopolstellung in ihrem Bereich haben.Again: Freizügigkeit gilt nur für EU-Land, also Unionsbürger. Bedenke: Wenn Du selber im EU “Ausland” bist, findest Du es auch netter, wenn man Dich Unionsbürger anstatt “EU Ausländer” nennt
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Ich halte die Diskussion über die rechtlichen Grundlagen der Quote für relativ überflüssig.
1. Die entsprechende Entscheider werden sich schon ausreichend abgesichert haben.Mit Loriot: Ach
naja, vielleicht bin ich da ein wenig optimistisch, was die Kompetenz der Verantwortlichen angeht, aber im Zweifel für den Angeklagten, oder? ;)@obartels:
Zum Basketball konkret, wo sich auch schon mal Entscheider “abgesichert” hatten:
http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/dorsten/auslaenderregelung-ist-nichtig-id3398895.html
http://www.binb.info/cms/fileadmin/content/News/News_2010-11/2010-11_Sonst/10-07-23_DBB_RA_Entscheidung_1-10_Auslaenderklausel_RL.pdfSo auf den ersten Blick erscheint es mir als anderer Sachverhalt. Da ging es doch darum, das (EU)-Ausländer generell gesperrt werden sollten, oder? Das in bei der Quotenregelung nicht der Fall, keiner ist generell gesperrt.@obartels:
Eine gute Abhandlung zu dem Thema:
http://sportrecht.org/cms/upload/seminararbeiten/Proll-auslaenderklauseln.pdfUpps, das ist ja richtig was für die Bildung.
Kannst du die entscheidenen Teile zur Quote zusammenfassen, das auch ein juristendeutsch-Laie wie ich das versteht?Nur weil Dein Auto gerade einen Motorschaden hatte und Du eh geschädigt bist, gibt das Anderen noch lange nicht das Recht, von Deinem Karren auch noch die Räder zu klauen. Auch wenn manche böse Buben sowas tun
richtig. Aber wenn ich mir einen 4m breiten Geländewagen baue, brauche ich mich hinterher nicht beschweren, das die Karre nicht auf die normalen Straßen passt.
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Die - sehr wahrscheinliche - Gavel-Verpflichtung des FCBB zu einem Gesamtgehalt in Höhe von ca. 880.000 € netto für zwei Jahre zeigt wieder einmal die negativen Auswirkungen der “6+6”-Quote auf die Gehaltsentwicklung im deutschen Basketball. Damit verdient ein Gavel - allein aufgrund seines deutschen Passes - in etwa so viel, wie ein Malcolm Delaney in zwei Jahren bei Piräus verdienen könnte (er hat wohl ein Angebot über 1,1 Mio. € netto für 2 Vertragsjahre). Gavel sehe ich spielerisch indes nicht auf dem Delaney-Niveau….
Du beziehst deine Analyse ausschließlich auf den direkten sportlichen Outcome beim Status Quo. Entwicklungsmöglichkeiten des Teams, Bildung von Mannschaftsstrukturen sowie Medien- und Öffentlichkeitswirkung vergisst du.
Das ist genau der Fehler den die BBL-Klubs die letzten Jahre gemacht haben! Und auch das Dilemma für Clubs, die mangels Etat-Perspektive keinerlei Möglichkeit haben, eine Mannschaft zu planen und entwickeln.
Ambitionierte Legionäre wirst du kaum längerfristig in der BBL halten können. Somit kannst du mit Ihnen keinen Mannschaftskern aufbauen. Die Identifikation mit Verein und Stadt ist dementsprechend gering, schließlich spielt man im nächsten Jahr wieder wo anders. Eigene Statistiken stehen im Vordergrund.
Medien, Öffentlichkeit und auch wir “Fans” auf SD suchen und konzentrieren uns auf deutschen Spieler. Ich habe es schon oft geschrieben: Achte einmal darauf, welche Spieler in den Zeitungen abgebildet und interviewt werden? Welche Spieler werden im TV interviewt? Welche Spieler siehst du mehrheitlich auf den Fachzeitschriften, der BIG? Welche Namen fallen hier bei SD? Und dann überlege, ob diese Verteilung mit der tatsächlichen Verteilungen in den Teams und deren Qualität übereinstimmt.
Meiner Meinung nach, war / ist Hamann der unterbezahlteste Spieler bei den Bayern. Hamann ist auf den Plakaten in München omnipräsent. Er ist eines der Zugpferde der Bayern, immer noch. Und das ist für eine Sportart wie Basketball super wichtig.
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3. In andern Ländern gibts auch Inländer-Quoten. Ich glaube, das z.B. Spanien eine solche Quote lange vor den Deutschen hatte. Sind da irgendwelche Klagen bekannt?
…Genau deshalb hatte ich den Thread wieder hervorgekramt:
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Meiner Meinung nach, war / ist Hamann der unterbezahlteste Spieler bei den Bayern. Hamann ist auf den Plakaten in München omnipräsent. Er ist eines der Zugpferde der Bayern, immer noch. Und das ist für eine Sportart wie Basketball super wichtig.
Also immer wenn ich in München Geld abheben bin, sehe ich um mich herum lauter Plakate mit Schaffartzik drauf und nicht Hamann. Genauso bei der groß angelegten Plakataktion zur “Ultimate Fan Experience” war Schaffartzik mittig zwischen Delaney und Thompson zu sehen. Das mit Hamann hat man in dieser Saison schon sehr zurückgefahren und offenbar versucht man da Schaffartzik als neues deutsches Aushängeschild zu etablieren (zufälligerweise ja auch der Nachfolger als Kapitän der Nationalmannschaft). Der Auftritt im finalen Finalspiel war in der Hinsicht sicher nicht hinderlich.
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Also immer wenn ich in München Geld abheben bin, sehe ich um mich herum lauter Plakate mit Schaffartzik drauf und nicht Hamann. Genauso bei der groß angelegten Plakataktion zur “Ultimate Fan Experience” war Schaffartzik mittig zwischen Delaney und Thompson zu sehen. Das mit Hamann hat man in dieser Saison schon sehr zurückgefahren und offenbar versucht man da Schaffartzik als neues deutsches Aushängeschild zu etablieren (zufälligerweise ja auch der Nachfolger als Kapitän der Nationalmannschaft). Der Auftritt im finalen Finalspiel war in der Hinsicht sicher nicht hinderlich.
Ok, dann hat sich das in den letzten Monaten, in denen ich nur noch unregelmäßig in München bin, verlagert. Aber die Logik bleibt ja die gleiche.
Der Diskussion um Heikos Abgang ist übrigens auch ein gutes Beispiel. Alleine diese Aktion hat sicherlich 10 Seiten im Thread gefüllt. Dabei gab es so viele andere Geschichten in der Serie, insbesondere auf Bayern-Seite.
Delaney gegen Logan, das Duell der beiden Stars der Liga. Delaney schießt Alba 3 mal aus der Halle… Randnotiz. Bryant, 2maliger MVP gegen Wobo im Ellenbogenduell… Randnotiz, Taylor… wird kurz erwähnt, war gut, Thompson… hat überhaupt keinen interessiert.
Hier in Berlin ist übrigens Vargas der Spieler, auf den sich Medien und Öffentlichkeit besonders konzentrieren. Sogar die Cheerleaders haben eine eigene Choreo für ihn. Von den Stats gibt es natürlich ganz andere Spieler, aber das ist eben nicht alles.
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@Henk: Sorry, hatte ich überlesen.
@Henk:Ich poste das mal hier, angeblich soll in der ACB die Quotenregelung praktisch aufgehoben werden. Begründet wird dies laut sportando angeblich mit einer Intervention der EU:
Wenn das mit der EU stimmt, dann ist wohl die Quote in der BBL nicht mehr haltbar.
Da ist von einer “Anfrage” der EU-Kommision zu lesen. Wieviel Gewicht hat das und wie ist die Begründung dahinter?
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Oh hier wird aber von einigen nur bis zum Tellerrand geschaut, aber nicht darüber hinaus. Klar kosten die deutschen Spieler im Augenblick viel Geld, aber auf Dauer wird sich das ändern. Und das wird durch die Vereine und die Liga selbst geändert, nämlich durch Jugendarbeit.
Ich persönlich habe gar kein Problem damit, dass das Leistungsniveau im Augenblick nicht so hoch ist, um die großen internationalen Erfolge zu feiern. Aber auch das wird sich ändern. Es wird der Zeitpunkt kommen, wo die Liga, die Quote von sich aus herunter regelt. Nämlich dann, wenn die Jugendarbeit soweit fruchtet, dass Liga und Nationalmannschaft dadurch zählbares erreichen. Wenn es soweit ist, wird es einen Markt für deutsche Spieler geben, der auch ein normales Preisniveau hat. -
Ohne die “6+6”-Regelung wäre der deutsche Basketball international schon wesentlich konkurrenzfähiger.
Die Deutschen wären also konkurrenzfähiger, wenn sie keine Deutschen einsetzen müssten? Köstlich!
Mit dem deutschen Vereinsbasketball dürfte er da ja nicht ganz unrecht haben.
Ich denke aber das die langfristigen Positiven auswirkungen es wert sind, noch ein paar jahre zu warten bis der FCBB die EL gewinnt. -
Ich bin mir nichtmal sicher, wir hatten viele Jahre ohne Quote in denen wir kaum weiterentwickelt haben. ich glaube dem Produkt BBL hat die deutschen Quote gut getan, wodurch die Etats gesteigert werden konnten in einigen Standorten wodurch wir inzwischen mehr Erfolg in Europa haben.
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Hier in Berlin ist übrigens Vargas der Spieler, auf den sich Medien und Öffentlichkeit besonders konzentrieren. Sogar die Cheerleaders haben eine eigene Choreo für ihn. Von den Stats gibt es natürlich ganz andere Spieler, aber das ist eben nicht alles.
Das tut mir leid!Würde das auf jeden Fall als Argument gegen jegliche Quote sehen
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Ohne die “6+6”-Regelung wäre der deutsche Basketball international schon wesentlich konkurrenzfähiger.
Die Deutschen wären also konkurrenzfähiger, wenn sie keine Deutschen einsetzen müssten? Köstlich!
habe auch heftig geschmunzelt.
Politisch korrekt hätte er vielleicht schreiben müssen: “sind die international zusammengestellten Mannschaften, die ihre “sogenannten” Heimspiele im Geltungsbereich des deutschen Grundgesetzes austragen, in den für sie entscheidenen internationalen Wettbewerben (und nicht nur in den Länder-/Trainingspokalen) schon wesentlich konkurrenzfähiger”
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Ein Punkt der hier nicht richtig bzw. zu wenig dargestellt wird:Zwar kosten die “Deutschen” Spieler nun “unverhältnismäßig” mehr, jedoch werden jetzt Summen bezahlt, womit man nun eine Basketballkarriere sich bei Talent auch als berufliche Option offen halten kann. Früher war “deutscher Berufsbasketballer” eher ein Zufallsprodukt. Ein 1.Liga Basketballer hat sicherlich nicht viel weniger Zeit für seinen Sport eingesetzt wie ein 1.Liga Fußballer (und dieser verdient noch um einiges mehr - vor allen in unteren Ligen bereits)
Ich bin absolut für die Quote 6/6, wobei man in einigen Jahren vielleicht eine 8 (EU)/4 Nicht-EU stattdessen einsetzen könnte. Aber noch sind wir nicht so weit.Ich denke zudem dass immer diejenigen die die Quote wieder abschaffen wollen, von den “kleineren” Vereinen kommen - jedoch wenn deswegen Trier/Tübingen/MBC, jedes Jahr mit 10 neuen Spielern im Kader antreten und während der Saison alle auch super oft die Spieler auswechseln, kommt null Identifikation auf - und ich denke auch, dass will dann niemand (außer den lokalen Fans) im Fernsehen sehen - vielleicht wird ja auch deswegen so oft Bayern, Bamberg, Berlin gezeigt, weil man die Spielernamen hier bereits kennt.
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Ich halte die Diskussion über die rechtlichen Grundlagen der Quote für relativ überflüssig.
1. Die entsprechende Entscheider werden sich schon ausreichend abgesichert haben.Stimmt und stimmt auch wieder nicht. Wir hatten das Thema mal vor vielen Jahren bei einem Treffen der SD-User mit der BBL-Spitze. Sie weiß und wusste damals schon um die Problematik, auch das war neben anderen ein Grund, dass die Quote zunächst nicht kam. Es ist wohl eine Grauzone. Es könnte sein, dass eine nicht zu strenge Quote mit dem EU-Recht vereinbar ist, da es genug Arbeitsplätze gibt und niemand diskriminiert wird. Ob das konkret aber auch für die Obergrenze von sechs gilt, wäre zu überprüfen. Aber alle hoffen, dass es keiner tut.
Ich bin kein Jurist, ich hoffe, dass ich jetzt keinen Quatsch geschrieben habe. Ansonsten korrigiert mich bitte! -
Die Arbeitsrechtliche Seite der Quote kann ich nicht beurteilen.
Aber die generelle Wirkung der Quote ist meines Erachtens nach doch eindeutig:
Wenn man den deutschen Nachwuchs fördern und am Leben erhalten will, dann geht es nicht ohne eine bemerkbare Quote. Der Standpunkt, die BBL ist nicht für die Entwicklung deutscher Spieler zuständig, ist zwar legitim, aber nicht meiner.Ohne deutsche Spieler in der BBL, d.h. deren Gehälter, Spielzeit, Verantwortung und Öffentlichkeit macht Nachwuchsarbeit so gut wie keinen Sinn, bzw. kann sich nicht rentieren. Die Quote ist in meinen Augen schlicht notwendig, weil beim aktuellen BBL Niveau der Ami vom College IMMER billiger zu haben sein wird, als ein etwa gleichstarker deutscher Spieler. Ich halte die Quote daher für sehr wichtig und auch erfolgreich (Siehe deutsche Minuten in der EL bei z.B. Bayern München).
Mir persönlich macht eine deutsche Liga, in der Deutsche auch nennenswerte Rollen spielen aber auch deutlich mehr Spass als eine Liga in der sich auschließlich Fremdenlegionäre tummeln. Bevor ich mir drittklassige Amis ansehe, guck ich lieber gleich NBA.
(Edith hat ein paar Tippfehler verbessert)
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Die Arbeitsrechtliche Seite der Quote kann ich nicht beurteilen.
Aber die generelle Wirkung der Quote ist meines erachtens doch eindeutig:
Wenn man den deutschen Nachwuchs fördern und am Leben erhalten will, dann geht es nicht ohne eine bemerkbare Quote. Der Standpunkt, die BBL ist nicht für die Entwicklung deutscher Spieler zuständig, ist legitim, aber nicht meiner.
Ohne deutsche Spieler in der BBL, d.h. deren Gehälter, Spielzeit, Verantwortung, Öffentlichkeit, macht Nachwuchsarbeit so gut wie keinen Sinn, bzw. kann sich nicht rentieren. Der Ami vom College wird IMMER billiger zu haben sein, deswegen ist dei Quote m.E. nach notwendi:. Ich halte die Quote für sehr wichtig und auch erfolgreich (Siehe deutsche Minuten in der EL bei z.B. Bayern München).
Mir persönlich macht eine deutsche Liga, in der Deutsche auch nennenswerte Rollen spielen aber auch deutlich mehr Spass, als eine Liga in der sich auschließlich Fremdenlegionäre tummeln.
Bevor ich mir drittklassige Amis ansehe, guck ich lieber gleich NBA,Dieser Beitrag bringt es völlig nachvollziehbar zum Ausdruck. Es ist zur Identifikation mit dem Verein ganz wichtig, “einheimische” Spieler entsprechend zu fördern und in den Kader einzubauen!
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Die Arbeitsrechtliche Seite der Quote kann ich nicht beurteilen.
Aber die generelle Wirkung der Quote ist meines Erachtens nach doch eindeutig:
Wenn man den deutschen Nachwuchs fördern und am Leben erhalten will, dann geht es nicht ohne eine bemerkbare Quote. Der Standpunkt, die BBL ist nicht für die Entwicklung deutscher Spieler zuständig, ist zwar legitim, aber nicht meiner.Ohne deutsche Spieler in der BBL, d.h. deren Gehälter, Spielzeit, Verantwortung und Öffentlichkeit macht Nachwuchsarbeit so gut wie keinen Sinn, bzw. kann sich nicht rentieren. Die Quote ist in meinen Augen schlicht notwendig, weil beim aktuellen BBL Niveau der Ami vom College IMMER billiger zu haben sein wird, als ein etwa gleichstarker deutscher Spieler. Ich halte die Quote daher für sehr wichtig und auch erfolgreich (Siehe deutsche Minuten in der EL bei z.B. Bayern München).
Mir persönlich macht eine deutsche Liga, in der Deutsche auch nennenswerte Rollen spielen aber auch deutlich mehr Spass als eine Liga in der sich auschließlich Fremdenlegionäre tummeln. Bevor ich mir drittklassige Amis ansehe, guck ich lieber gleich NBA.
+1
Zu 100%
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Wohin es führt, wenn in den nationalen Ligen zu viele Ausländer eingesetzt werden, kann mna im Moment bei der Fußball WM sehen: England, Spanien…
Das England-Argument stimmt auf jeden Fall, Spanien darfst du aber streichen!! Weder sind dort zu viele Ausländer in der Liga, noch sind dort zu wenig Talente vorhanden. Ganz im Gegenteil: Diese Masse an jungen Spielern von großem internationalen Format wünscht sich jedes Land. Diese WM war nur ein Ausrutscher und die nächsten Jahre werden das auch zeigen.
Ein wenig Offtopic, daher weitere Diskussionen zu diesem Thema gerne per PN
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England ist ein gutes und warnendes Beispiel richtig - aber man muss auch sagen, gerade junge Spieler können von sehr guten Ausländern auch viel lernen. Boggy hat in Tübigen von Nadfej ja auch viel noch lernen können
Die Quote an sich ist ok, aber die Preise sind schon hart und heftig. Denke dem Sport hilft es für die Nationalmannschaft, aber die Kluft zwischen Arm und Reich wird dadurch noch größer. Die besten Deutschen haben eben ihren Wert, so dass schlechtere Teams oftmals auf C Ware oder aber Jungendspieler zurückgreifen müssen. Kann man immer so und so sehen - mir wäre es aber lieber, wenn einfach die deutschen jungen Spieler so gut wären, dass eine Diskussion um die Quote nicht notwendig wäre
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England ist ein gutes und warnendes Beispiel richtig - aber man muss auch sagen, gerade junge Spieler können von sehr guten Ausländern auch viel lernen. Boggy hat in Tübigen von Nadfej ja auch viel noch lernen können
Die Quote an sich ist ok, aber die Preise sind schon hart und heftig. Denke dem Sport hilft es für die Nationalmannschaft, aber die Kluft zwischen Arm und Reich wird dadurch noch größer. Die besten Deutschen haben eben ihren Wert, so dass schlechtere Teams oftmals auf C Ware oder aber Jungendspieler zurückgreifen müssen. Kann man immer so und so sehen - mir wäre es aber lieber, wenn einfach die deutschen jungen Spieler so gut wären, dass eine Diskussion um die Quote nicht notwendig wäre
Wie kannst du denn die Preise für deutsche Spieler einschätzen?
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@KurtKirLeeOMasta: Die Gehälter der Deutschen sind mit die einfachsten, wenn man schätzen muss. Oft sagen die Spieler auch selbst, was sie oder ihre Kollegen verdienen. Bei den Amis ist es eine Wundertüte. Da lässt sich nur bei den bekannten Topspielern wirklich etwas sagen. Darunter gibt es alles zwischen 1500 bis zu 20000 brutto im Monat.
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Ist das Kostenargument gegen die Quote überhaupt eines?
Freilich zwingt die Quote die Clubs dazu, einen Teil ihres Personals aus einem deutlich kleineren Pool (Deutsche eben) zu rekrutieren, die gestiegene Nachfrage erhöht den preis, deutsche Spielergehälter steigen also im Vergleich zu denen internationaler Spieler.
Allerdings bedeutet das doch keine Mehrbelastung für die Clubs, die geben das aus was der jeweilige Etat eben hergibt. Das spielerische Niveau wird durch diese künstliche Verknappung etwas gedrückt, aber das ist doch sehr relativ (Aus Zuschauersicht könnte es mir nicht gleichgültiger sein, ob die Liga nun 30% oder 35% unterhalb des benchmarks NBA angesiedelt ist).
Ich kann mir vorstellen, dass die Spreizung des Qualitätslevels bei den deutschen Spielern, aufgrund der eher überschaubaren Anzahl an profi-tauglichen Kandidaten, größer ausfällt, aber ob dieser Effekt so gravierend ist?Ohne Quote würden die Top-Clubs das Geld, dass sie deutschen Top-Leuten bezahlen, eben internationalen Top-Leuten geben – das Wesen des Profisports, in dem finanzstärkere Clubs immer bessere personelle Möglichkeiten haben als die “kleinen”, wird von der Quote doch kaum angetastet.
Und nur die Quote bietet einen konkreten Ansatz kostenintensive Jugendarbeit zu betreiben, weil sich damit langfristig Geld sparen oder gar verdienen lässt. -
Wie gesagt: Es ist sinnvoll, dass deutsche Spieler eine “Mörderkohle” verdienen. Weshalb sonst sollte ein talentierter 18-Jähriger denn eine Profikarriere anstreben? Etwa für Ruhm und Ehre? Sehr komisch. Förderungskompanien gibt es im Basketball ja nun auch nicht. Eine Deckelung wäre deshalb auch völliger Schwachsinn. Und für eine BBL-Karriere neben dem Studium wie früher dürfte mittlerweile beiderseits der Anspruch zu hoch bzw. der Aufwand zu groß sein.
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Clown gefrühstückt?
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Die Quote ist absolut richtig und auch wichtig zur weiteren Vermarktung der Liga. Das es früher oder später rechtliche Probleme mit der EU geben wird war doch von Anfang an klar.
Ziel muss es sein die Quote so lange wie möglich zu halten und dann vielleicht in etwas wie eine" 4 non EU Players / 8 EU Players" Quote abzuändern.Zusammen mit der Einführung der JBBL und NBBL und der Schaffung der Übergangsliga ProB, ist die “Deutschen Quote” über alle deutschen Basketballligen hinweg das beste Instrument um die Menge an deutschen Profispielern mittelfristig drastisch zu erhöhen. Und es funktioniert. Das die “reichen” Klubs jetzt am Anfang die besten Spieler vom Markt kaufen ist doch normal. Aber wer 2-3 Jahre weiter denkt und sich anschaut wie viele Talente bei den Vereinen aktuell heranwachsen und wieviele die nächsten Jahre vom College zurück nach Deutschland kommen, dem wir doch sofort klar, dass dies genau der richtige Weg ist und sich das Problem der zu teuren und zu wenigen deutschen Spielern bald von selbst löst.
Die Vereine haben scheinbar genau diesen Gedankengang durchexerziert, sonst hätten sie diese Vorgehensweise nicht beschlossen. Das an der ein oder anderen Ecke gemeckert wird war doch klar und muss man so hinnehmen. Beispielsweise das Problem des “Aufkaufens” der Nationalmannschaft in den ersten Jahren der Quote. Das wurde versucht durch die Einschränkung des Bundestraineramtes in der BBL aus dem Weg zu gehen. Hat nicht so wirklich geklappt, muss man jetzt mit leben. Weitere Fragezeichen wie Teransferrechte und Ausbildungsvergütungen werden intern sicherlich gerade heiss diskutiert und Lösungen zeitnah präsentiert. Und auch dabei wird jemanden auf die Füße getreten werden. Aber das stellt doch nicht das gesamte Projekt in Frage.
Wenn man die letzten Jahre betrachtet, hat die BBL in Zusammenarbeit mit den unteren Ligen sehr viel mehr richtig als falsch gemacht. Und das muss man auch mal bedingungslos anerkennen.
Pro Quote von mir.
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Ich will nicht sagen, ich hätte es ja “schon immer” gesagt, aber ich habe es ja auf der vorhergehenden Seite schon gesagt.
Die “grossen” kaufen den Markt leer:“Theis erhielt daraufhin ein Angebot, das aus Ulmer Sicht unrealistische Höhen erreichte. „Wir hätten Daniel auch für die kommende Saison gerne in unserem Kader behalten, doch das Matchen dieses hohen Angebots hätte für uns eine unvernünftige strategische Entscheidung bedeutet”
Meine Prognose: Vorbild Lucca Steiger. Oder Robin Benzing.
Theis wird in Bamberg hinter einem Ausländer seine 15min sehen.
Und - für mehr Geld - weniger als in Ulm spielen.
So viel auch zum Thema “Identifikation”. -
Die Arbeitsrechtliche Seite der Quote kann ich nicht beurteilen.
Aber die generelle Wirkung der Quote ist meines Erachtens nach doch eindeutig:
Wenn man den deutschen Nachwuchs fördern und am Leben erhalten will, dann geht es nicht ohne eine bemerkbare Quote. Der Standpunkt, die BBL ist nicht für die Entwicklung deutscher Spieler zuständig, ist zwar legitim, aber nicht meiner.Ohne deutsche Spieler in der BBL, d.h. deren Gehälter, Spielzeit, Verantwortung und Öffentlichkeit macht Nachwuchsarbeit so gut wie keinen Sinn, bzw. kann sich nicht rentieren. Die Quote ist in meinen Augen schlicht notwendig, weil beim aktuellen BBL Niveau der Ami vom College IMMER billiger zu haben sein wird, als ein etwa gleichstarker deutscher Spieler. Ich halte die Quote daher für sehr wichtig und auch erfolgreich (Siehe deutsche Minuten in der EL bei z.B. Bayern München).
Mir persönlich macht eine deutsche Liga, in der Deutsche auch nennenswerte Rollen spielen aber auch deutlich mehr Spass als eine Liga in der sich auschließlich Fremdenlegionäre tummeln. Bevor ich mir drittklassige Amis ansehe, guck ich lieber gleich NBA.
+1
Zu 100%
Das sehe ich auch so, die Liga hat sich mit der Quote positiv entwickelt. Und wenn ich mir hier das Forum so ansehe, sind die Befürworter auch deutlich in der Überzahl.
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@FlashFan:
Wo ist das Problem?
Ein Spieler entwickelt sich weiter und wird besser. Dadurch wird er für finanzstärkere Vereine interessant und diese können Ihn dann mit ihren größeren Mitteln und der sportlichen Perspektive für sich gewinnen. Das ist der normale Verlauf im Profisport. Ist bei Amis jetzt auch nicht anders, da gibts z.B. einen Delaney der für Bayern schwer zu halten sein wird.
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Die Quotierung war, ist und bleibt ein klassisches Eigentor, das habe ich schon 2010 in einem ähnlichen Thread geäußert und dabei bleibe ich.
Bevor ich das kurz ausführe, zugespitzt formuliert an alle Befürworter der Hinweis, dass Ricky Rubio mit 14 in der ACB spielte keiner Quotenregelung zu verdanken ist, sondern seinem außergewöhnlichen Talent und guter Ausbildung und Förderung von seinem neunten Lebensjahr an. Im Finale der U 16 Europameisterschaft hatte er ein Quadruple-Double mit 50 Punkten und einem Buzzerbeater zur Verlängerung über das halbe Spielfeld gemacht. Deswegen hat er gespielt, weil er so gut war und vor allem so talentiert.
Wieso eine Quotierung der Popularisierung Vorschub leisten soll, die Spielqualität der Deutschen steigern und damit zukünftige internationale Erfolge sichert? Auch bei tausendfacher Wiederholung der Pro-Erklärungsansätze erschließt sich mir keine Kausalität.
Konkret, die Finalspiele der BBL hatten irgendwo im Schnitt 150000 Zuschauer, da ist viel Luft nach oben was die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit angeht. Und ob da 10 Deutsche oder 10 Eskimos auf dem Court stehen, das ist doch nicht von Bedeutung, war es nie, wird es nie sein. In den 90ern spielten Leverkusen und Alba noch mit maximal 2 Ausländern die Meisterschaft aus. Die Einschaltquoten mit deutschen Spielern auf DSF lagen im Schnitt etwas über 100000 Zuschauern, mit Ausreißern in den Finalserien bis 300000 Zuschauern. Und bitte nicht immer die gleiche Legendenbildung, dass die Messgeräte bei einer so hippen Sportart versagen, die einzigen Gelegenheiten bei denen Basketball in den Millionenbereich rutschte waren sportliche Sensationen der Nati wie 1993, 2001 oder 2005.
Die Kader blieben damals sehr konstant, ob Deutsche oder Amerikaner, sicherlich ist es für die Fans der Heimatvereine angenehm, dass die Spieler Wurzeln schlagen, zu Identifikationsfiguren werden. Aber, dieser lokale und regionale Bezug zu den Spielern hat mit einer nationalen Identität absolut gar nichts zu tun. Der Gelegenheitsseher wird keinen dauerhaften Bezug zu einem Spieler der bbl finden, sei er Deutscher oder Amerikaner, ob er mit einem bekannten Model schläft oder in jedem Spiel 50 Punkte erzielt. Es macht keinen Unterschied. Auf diesem Forum tummeln sich Fans, Freaks, Nerds und Geeks. Ein überschaubares Publikum, es gibt ein vielfaches an Handballfans oder genauso viele Eishockey Fans. Deswegen eine Frage an alle Befürworter der Quotenregelung. Wer wird anfangen, sich regelmäßig Spiele der DEL anzuschauen, wenn dort nur noch Deutsche spielen? Eben!Als Selbstversuch, fragt Bekannte und Freunde, die keine Ahnung von Basketball haben, also fast jeden, ob sie sich für die bbl interessieren würden wenn nur noch Deutsche spielen. Die werden alle sagen-WTF.
Also der große Denkfehler, die Gleichsetzung von wenigen, sehr wenigen Fans mit Bezug zum Heimatclub zu der großen Masse des zwar leidlich sportlich interessierten aber mit absoluter Gleichgültigkeit gegenüber Basketball gekennzeichneten Publikums.
Basketball ist eine ganz kleine Nummer in Deutschland, solche Hammer wie Angeln, Wandern oder Kegeln erzeugen ein Vielfaches an Interesse.
Die Deutschenquote führt leider zu einer Wettbewerbsverzerrung gegenüber allen anderen Ligen in Europa. Mit teilweise größeren Budgets werden leistungsschwächere Kader zusammengestellt.
In der abgelaufenen Saison haben die bbl Vereine so zwischen 5 Millionen und 500000 Euro für die Spielergehälter ausgegeben, mit Lohnsteuer, Sozialkassen und Extras wie Wohnung, Auto oder Flug. Das sind keine riesigen Etats, wenn die Hälfte des Kaders nicht leistungsgerecht sondern wegen seines Passes doppelt bezahlt wird, dann entstehen große Verwerfungen. Wir haben nun deutsche Spieler, die wen sie auf dem Court stehen, absolute Schwachpunkte sind und 150000 netto im Jahr verdienen, während der amerikanische Leistungsträger 100000 verdient. Und das soll der Nationalmannschaft helfen? Durch die Quotenregelung bleiben Erfolge in der Euroleague kaum erreichbar, ich rede von Final Four und mehr, das sind die Knaller die auch dann auf die bbl ausstrahlen könnten, wahrscheinlich die einzige Möglichkeit wirklich mehr Sportinteressierte zu fesseln. Unmöglich, nein, siehe Maccabi, alles Spieler die in Deutschland zu finanzieren sind.Nein, die Quotenregelung führt zu einer signifikanten Qualitätsminderung in der bbl. Die deutschen Spieler haben mehr Spielzeit in einer mittelmäßgen statt einer guten Liga. Entscheidend ist die Selektion, Schulung und Förderung von Talenten spätestens ab dem 10. Lebensjahr über alle Jugendstufen, und da gibt es auch Fortschritte.
Wenn man sich aber den derzeitigen Kader der Nati anschaut, auch die ganzen Kader im Juniorenbereich, so werden Erfolge in den nächsten beiden olympischen Zyklen nicht zu erwarten sein. An Europameisterschaften wird man teilnehmen können, das lässt sich kaum vermeiden, aber Qualifikationen für Weltmeisterschaft oder Olympia bleiben kaum realisierbar.
Eine Deutschenquote wird da nichts ändern, ganz im Gegenteil.
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Interesannte Punkte die du da ansprichst.
Du hast recht, das die reine quote und das rummsitzen von 6 deutschen auf der Bank nichts bringt.
Und am meißten hilft eine frühe und gute Förderung junger Talente, damit hast du vollkommen recht. Nur wer fördert die und warum?
Angenommen es gäbe keine Quote, was sollte mich als Verein veranlassen meinen Etat in die Jugendförderung zu stecken, wenn ich genug fertig ausgebildete und günstige Spieler vom College bekommen kann? Wer soll diese Jugendförderung übernehmen wenn nicht die Vereine? In Deutschland ist sowas eben immer Sache von Vereinen und nicht der Öffentlichen Schulen im gegensatz zu den Amis (was besser is is ja wurscht, das system is wie es is)Ohne Quote auch keine Förderung der Jugendspieler durch die Vereine da es Geldverschwendung wäre. Nur durch die Quote ist es reizvoll seine eigene Jugend nachzuziehen um dadurch langfristig günstigere deutsche Spieler zu haben! Ausnahmetalente wie Dirk werden es immer schaffen aber eine breite Basis schafft man nur durch eine breit angelegte Jugendarbeit der Vereine und diese ermutige ich umso mehr die Jugend zu fördern, je wichtiger diese Spieler im Profikader sind. Sind diese unwichtig werde ich nicht mehr Jugendförderung betreiben wie umbedingt notwendig.
Das sowas Zeit braucht sich zu entwickeln ist klar, da muss man kein Olympia abwarten, da muss man eigentlich abwarten bis einer ganze Generation eine entsprechende Förderung zugekommen ist um die positiven Folgen zu sehen.Im Prinzip sind wir uns denke ich einig, dass das wichtigste für den deutschen BB, für die Nationalmanschaft ist, eine starke und Flächendeckende Jugendförderung um alle möglichen Talente finden zu können und diesen die Chance zu geben sich zu entwickeln. Für mich unterstützt die Quote dies, da hierdurch der Anreiz für die Vereine deutlich größer ist das zu tun. Wodurch sollte man dies sonst stärken?
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Ich denke zudem dass immer diejenigen die die Quote wieder abschaffen wollen, von den “kleineren” Vereinen kommen - jedoch wenn deswegen Trier/Tübingen/MBC, jedes Jahr mit 10 neuen Spielern im Kader antreten und während der Saison alle auch super oft die Spieler auswechseln, kommt null Identifikation auf - und ich denke auch, dass will dann niemand (außer den lokalen Fans) im Fernsehen sehen - vielleicht wird ja auch deswegen so oft Bayern, Bamberg, Berlin gezeigt, weil man die Spielernamen hier bereits kennt.
Was soll das?
Es ist ja nicht so, als würden Trier oder Tübingen “jedes Jahr mit 10 neuen Spielern” antreten (wollen). Tyrone Nash und Josh Young haben jetzt 3 Jahre in Tübingen gespielt. Selbst ein Reggie Redding und Jonathan Wallace haben nach einem Jahr für ein weiteres unterschrieben, obwohl das sicher bei beiden deutlich mehr Geld gekostet hat. Und es ist beispielsweise auch nicht so, als würde man gerade in Tübingen den Ligakonkurrenten während der laufenden Saison den besten Spieler abjagen. wo wir schon beim Thema Identifikation sind.@Juhani:Ein Spieler entwickelt sich weiter und wird besser. Dadurch wird er für finanzstärkere Vereine interessant und diese können Ihn dann mit ihren größeren Mitteln und der sportlichen Perspektive für sich gewinnen. Das ist der normale Verlauf im Profisport. Ist bei Amis jetzt auch nicht anders, da gibts z.B. einen Delaney der für Bayern schwer zu halten sein wird.
Das könnte schon sein.
Aber um mal den Fall Delaney zu nehmen:
Glaubst du, dass Delaney irgendwohin wechseln wird, um dort weniger zu spielen?@Juhani:@FlashFan:
Wo ist das Problem?Habe ich doch geschrieben: Die Leute spielen für mehr Kohle weniger.
Und mittlerweile sind es ja oft Spieler, die 25 Jahre oder jünger sind, und schon diesen Weg gehen (Staiger, Benzing, Zirbes), bei denen man also annehmen könnte, dass sie noch nicht am Ende Ihrer potentiellen Entwicklung sind.Man könnte jetzt natürlich einwerfen, dass die BBL-Minuten ja durch internationale Minuten kompensiert werden.
Nur: Es ändert nichts daran, dass die deutschen Quotenspieler im “Windschatten” der ausländischen Leistungsträger fahren.Das halte ich sowohl spielerisch als auch hinsichtlich der viel zitierten “Identifikation” für ein Problem. (bzw. bzgl. letzterer einfach nicht schlüssig)@andrejjan:
Die Deutschenquote führt leider zu einer Wettbewerbsverzerrung gegenüber allen anderen Ligen in Europa. Mit teilweise größeren Budgets werden leistungsschwächere Kader zusammengestellt.
Und auch innerhalb der BBL.@andrejjan:
Der Gelegenheitsseher wird keinen dauerhaften Bezug zu einem Spieler der bbl finden, sei er Deutscher oder Amerikaner, ob er mit einem bekannten Model schläft oder in jedem Spiel 50 Punkte erzielt. Es macht keinen Unterschied.
Einspruch!
Es ist jetzt beispielsweise ein Uhr nachts, ich bin müde und gehe gleich schlafen. Wenn du mich jetzt beispielsweise nach irgendeinem …sagen wir mal Handballspieler fragtest, dann würde mir beispielsweise Silvio Heinevetter einfallen. Und sonst… ad hoc keiner. Das ist für mich halt - salopp gesagt - “dieser Handballgoalie mit der 20 Jahre älteren Freundin aus’m Tatort und Playboy”. Deshalb kenn ich den halt - obwohl ich sonst weder diese Sportart noch Medienerzeugnisse verfolge. Ich will jetzt damit nicht sagen, dass ich oder andere gerade deswegen mehr Handball schauen. Aber hat einen gewissen Wiedererkennungs- und Wiedererinnerungswert hat es halt schon.
Könnten wir deshalb nicht gut mehr Spieler brauchen, die mit bekannten Models schlafen (bzw. umgekehrt)?
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ich glaube in Bezug auf die Models hätten die Spieler sicher auch nichts dagegen
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Die Quotierung war, ist und bleibt ein klassisches Eigentor, das habe ich schon 2010 in einem ähnlichen Thread geäußert und dabei bleibe ich.
Bevor ich das kurz ausführe, zugespitzt formuliert an alle Befürworter der Hinweis, dass Ricky Rubio mit 14 in der ACB spielte keiner Quotenregelung zu verdanken ist, sondern seinem außergewöhnlichen Talent und guter Ausbildung und Förderung von seinem neunten Lebensjahr an. Im Finale der U 16 Europameisterschaft hatte er ein Quadruple-Double mit 50 Punkten und einem Buzzerbeater zur Verlängerung über das halbe Spielfeld gemacht. Deswegen hat er gespielt, weil er so gut war und vor allem so talentiert.
Wieso eine Quotierung der Popularisierung Vorschub leisten soll, die Spielqualität der Deutschen steigern und damit zukünftige internationale Erfolge sichert? Auch bei tausendfacher Wiederholung der Pro-Erklärungsansätze erschließt sich mir keine Kausalität.
Konkret, die Finalspiele der BBL hatten irgendwo im Schnitt 150000 Zuschauer, da ist viel Luft nach oben was die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit angeht. Und ob da 10 Deutsche oder 10 Eskimos auf dem Court stehen, das ist doch nicht von Bedeutung, war es nie, wird es nie sein. In den 90ern spielten Leverkusen und Alba noch mit maximal 2 Ausländern die Meisterschaft aus. Die Einschaltquoten mit deutschen Spielern auf DSF lagen im Schnitt etwas über 100000 Zuschauern, mit Ausreißern in den Finalserien bis 300000 Zuschauern. Und bitte nicht immer die gleiche Legendenbildung, dass die Messgeräte bei einer so hippen Sportart versagen, die einzigen Gelegenheiten bei denen Basketball in den Millionenbereich rutschte waren sportliche Sensationen der Nati wie 1993, 2001 oder 2005.
Die Kader blieben damals sehr konstant, ob Deutsche oder Amerikaner, sicherlich ist es für die Fans der Heimatvereine angenehm, dass die Spieler Wurzeln schlagen, zu Identifikationsfiguren werden. Aber, dieser lokale und regionale Bezug zu den Spielern hat mit einer nationalen Identität absolut gar nichts zu tun. Der Gelegenheitsseher wird keinen dauerhaften Bezug zu einem Spieler der bbl finden, sei er Deutscher oder Amerikaner, ob er mit einem bekannten Model schläft oder in jedem Spiel 50 Punkte erzielt. Es macht keinen Unterschied. Auf diesem Forum tummeln sich Fans, Freaks, Nerds und Geeks. Ein überschaubares Publikum, es gibt ein vielfaches an Handballfans oder genauso viele Eishockey Fans. Deswegen eine Frage an alle Befürworter der Quotenregelung. Wer wird anfangen, sich regelmäßig Spiele der DEL anzuschauen, wenn dort nur noch Deutsche spielen? Eben!Als Selbstversuch, fragt Bekannte und Freunde, die keine Ahnung von Basketball haben, also fast jeden, ob sie sich für die bbl interessieren würden wenn nur noch Deutsche spielen. Die werden alle sagen-WTF.
Also der große Denkfehler, die Gleichsetzung von wenigen, sehr wenigen Fans mit Bezug zum Heimatclub zu der großen Masse des zwar leidlich sportlich interessierten aber mit absoluter Gleichgültigkeit gegenüber Basketball gekennzeichneten Publikums.
Basketball ist eine ganz kleine Nummer in Deutschland, solche Hammer wie Angeln, Wandern oder Kegeln erzeugen ein Vielfaches an Interesse.
Die Deutschenquote führt leider zu einer Wettbewerbsverzerrung gegenüber allen anderen Ligen in Europa. Mit teilweise größeren Budgets werden leistungsschwächere Kader zusammengestellt.
In der abgelaufenen Saison haben die bbl Vereine so zwischen 5 Millionen und 500000 Euro für die Spielergehälter ausgegeben, mit Lohnsteuer, Sozialkassen und Extras wie Wohnung, Auto oder Flug. Das sind keine riesigen Etats, wenn die Hälfte des Kaders nicht leistungsgerecht sondern wegen seines Passes doppelt bezahlt wird, dann entstehen große Verwerfungen. Wir haben nun deutsche Spieler, die wen sie auf dem Court stehen, absolute Schwachpunkte sind und 150000 netto im Jahr verdienen, während der amerikanische Leistungsträger 100000 verdient. Und das soll der Nationalmannschaft helfen? Durch die Quotenregelung bleiben Erfolge in der Euroleague kaum erreichbar, ich rede von Final Four und mehr, das sind die Knaller die auch dann auf die bbl ausstrahlen könnten, wahrscheinlich die einzige Möglichkeit wirklich mehr Sportinteressierte zu fesseln. Unmöglich, nein, siehe Maccabi, alles Spieler die in Deutschland zu finanzieren sind.Nein, die Quotenregelung führt zu einer signifikanten Qualitätsminderung in der bbl. Die deutschen Spieler haben mehr Spielzeit in einer mittelmäßgen statt einer guten Liga. Entscheidend ist die Selektion, Schulung und Förderung von Talenten spätestens ab dem 10. Lebensjahr über alle Jugendstufen, und da gibt es auch Fortschritte.
Wenn man sich aber den derzeitigen Kader der Nati anschaut, auch die ganzen Kader im Juniorenbereich, so werden Erfolge in den nächsten beiden olympischen Zyklen nicht zu erwarten sein. An Europameisterschaften wird man teilnehmen können, das lässt sich kaum vermeiden, aber Qualifikationen für Weltmeisterschaft oder Olympia bleiben kaum realisierbar.
Eine Deutschenquote wird da nichts ändern, ganz im Gegenteil.
Wenn der sechzehnjährige deutsche Ricky Rubio im Basketball keine Perspektive hat, wird er sich anderen Sportarten zuwenden. Er ist ja kein Trottel. Denn wer für 30.000 Euro Basketball-Profi wird, muss die Sportart, nun ja, schon sehr lieben. Für die genannten 150.000 Euro aber reißt sich jeder den Arsch bis zur Halskrause auf.
Und selbstverständlich sind deutsche Identifikationsfiguren fürs Marketing wichtig. Wie kann man das Gegenteil behaupten? Das geht doch schon beim Radiointerview los. Dann: Wenn nur eine Mannschaft mit austauschbaren Ausländern spielt, wird der Basketball zum Zirkusbetrieb. Harlem Globetrotters. So etwas funktioniert in Deutschland nicht - und hat im übrigen medial auch nicht funktioniert. In der deutschen Sportkultur brauchst du eine im weitesten Sinne gesellschaftliche Bindung. Ob da jetzt der 83. Ami für ALBA aufläuft, interessiert auf Sport1 tatsächlich keinen neutralen Zuschauer. Aber gute Talent-Stories und eine Vereinskultur - die interessieren. Verkauf nicht das Produkt, erzähl eine Geschichte. Wenn du das nicht kannst, dann gehst du tatsächlich unter.
Zu behaupten, dass Basketball im TV eh keine Chance hätte, ist originell. Wäre es so: Gut, dann könnte man natürlich alle Bemühungen einstellen, das BBL-Büro auflösen und wieder in Turnhallen spielen. Super Ansatz. Ich will hier keine große Analyse starten, aber die Chancen für Basketball sind aktuell vielversprechend. Das liegt natürlich auch an guter Arbeit, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde. Was hoffentlich eine Eigendynamik entwickelt: Mehr Aufmerksamkeit, mehr Talente, mehr Qualität, mehr Kohle.
Das Gegenbeispiel ist aktuell Handball, wo die Vereine der Reihe nach abschmieren und die Nationalmannschaft abstürzt. Das liegt unter anderem auch an fehlender Nachwuchsförderung. Da hat der deutsche Handball ähnliche Probleme wie die englische Premier-League im Fußball, sie ist nur schon ein paar Schritte weiter in Richtung Abgrund. Und das liegt vor allem an einem: Fehlenden nationalen Talenten.
Man muss den Basketball den deutschen Gegebenheiten anpassen, sonst bleibt man Zirkussportart. Für das Gesamtpaket sind deshalb deutsche Gesichter wichtig. Aktuell haben wir leider den Trend, dass sich die Spieler auf die großen Vereine konzentrieren. Falls sich die Marktlage nicht durch nachrückende Talente entspannt, muss da ein Weg gefunden werden, gegenzusteuern. Aber grundsätzlich tut die Quote dem Sport gut. Anders: Sie ist für die BBL existenziell.
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@LangerEugen: +1
@andrejjan: führe mir bitte den Beweis, dass die deutschen Spieler über die Maßen teuer sind! Wenn dem so wäre, dann müsste die Qualität der Amerikaner, die in der BBL spielen, stark abgenommen haben, da die Teams ja überproportional viel Geld für ihre sechs deutschen Spieler ausgeben müssen. Wieso spielt dann der zweimalige MVP einer fremden Liga in Deutschland? Delaney wäre doch sicherlich für die ach so finanzstarken griechischen, italienischen, russischen, spanischen Ligen interessant gewesen? Anderes Beispiel, Harris ist ein “Borderline-NBA-Spieler”, wieso hatte Bamberg genug Geld für ihn, wenn sein deutscher Pass ihn so teuer macht? Ich kann diese Mär von den teuren deutschen Spieler nicht mehr hören. Die paar deutschen Spieler, die wirklich um ihr Gehalt zwischen ALBA, Bayern und Brose pokern können, die tun den anderen Vereinen nicht weh. -
Ich manchen Bereichen hast du sicher recht, inbesondere wenn man auf die blossen Fakten sieht, z.B. der Vergleich diverser Einschaltquoten. Viele der anderen Punkte, die du anführst, sind aber sehr spekulativ, insbesondere wenn es um Effekte wie Identifikation und Popularität geht.
Ich gehe mal davon aus, dass wir letztlich nicht beurteilen können, wie es um die Perspektive der BBL bestellt ist (Auch wenn alles sehr, sehr stark nach positiver Entwicklung aussieht:
Einschaltquoten, Etats, Medienvertrag, Wahrnehmung (OK, letzteres bitte wieder streichen ))Am Argument der “Wettbewerbsverzerrung” ist freilich etwas dran, dazu ist aber zu sagen:
• Die Quote ist ein Provisorium (und m.M.n. Vorraussetzung) um Jugendarbeit in Deutschland zu fördern und damit das Niveau des deutschen Basketballs langfristig anzuheben (um die Quote letztlich wieder abschaffen zu können?). Noch ist sie zu jung um darüber ein Urteil zu fällen.
• Was ist die Alternative? Wozu brauchen wir einen nationalen Profisport-Betrieb, der aufgrund struktureller Gegebenheiten, ausschließlich internationales Personal beschäftigt (und nationales aus wettbewerbsgründen ausschließt)? Wo sollte der Sinn so einer Organisation liegen?
Gegen ein 200mio.Volk mit hoher Armutsquote aber dafür den fortschrittlichsten Jugendsportförderungsprogrammen der Welt, zudem extrem hoher Basketballaffinität werden wir, ohne künstliche Eingriffe, nicht ankommen. Der Nachschub an guten (besseren) US Basketballspielern ist quasi unendlich.Am Ende steht wieder die Frage was man erreichen möchte: Den höchsten Basketball-Level erreicht man nur ohne Quote, eine Steigerung des deutschen Basketball-Levels nur mit Quote.
Ersteres ist mir völlig egal, das zweite unterstütze ich vorbehaltlos. Von daher bin ich für die Quote.
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Und selbstverständlich sind deutsche Identifikationsfiguren fürs Marketing wichtig. Wie kann man das Gegenteil behaupten? Das geht doch schon beim Radiointerview los. Dann: Wenn nur eine Mannschaft mit austauschbaren Ausländern spielt, wird der Basketball zum Zirkusbetrieb. Harlem Globetrotters. So etwas funktioniert in Deutschland nicht - und hat im übrigen medial auch nicht funktioniert. In der deutschen Sportkultur brauchst du eine im weitesten Sinne gesellschaftliche Bindung. Ob da jetzt der 83. Ami für ALBA aufläuft, interessiert auf Sport1 tatsächlich keinen neutralen Zuschauer. Aber gute Talent-Stories und eine Vereinskultur - die interessieren. Verkauf nicht das Produkt, erzähl eine Geschichte. Wenn du das nicht kannst, dann gehst du tatsächlich unter.
Die gesellschaftliche Bindung, das Identifikations- und Geschichtspotenzial hängt aber nicht in erster Linie von der Nationalität des Spielers ab.
Spieler, die lange für einen Verein spielen, sich mit dem Verein identifizieren und evtl. sogar große Erfolge gefeiert haben, tragen ebenso zur gesellschaftlichen Bindung bei. Spieler wie Paulding in Oldenburg oder Jacobsen in Bamberg sind sicherlich Identifikationsfiguren, die auch im Bereich Marketing funktionieren.