Taktisches Foul beim Fastbreak
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Hi Leute,
vlt gab es das schon immer. Dieses Jahr fällt mir bei BBL/Europäischen(NBA) Spielen vermehrt taktische Fouls auf, um einen Fastbreakangriff zu stoppen. Geht das nur mir so oder wird das mit der Zeit immer schlimmer? Klar es ist legitim und ein taktisches Mittel, aber es nervt vor dem TV extrem.
In der NBA gibt es ja diese sogenannte “clear path” Foul, welches bei uns wohl das unsportliche ist. Das finde ich auch soweit ok. Sollte man eventuell nicht nachdenken, diese taktischen Fouls beim Fastbreak z.b. mit einem Freiwurf zu ahnden oder würde das noch mehr Chaos verbreiten?
Eure Meinung ist gefragt…
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ich weiß nicht, ob es das “schon immer” gab, aber in den letzten zehn Jahren habe ich es durchgehend beobachtet. wobei die Anwendung dieser Taktik durchaus nach und nach perfektioniert wurde bzw. “gut ausgebildete” Basketballer das mittlerweile zumindest in Europa schon reflexartig machen. Ich finde es für die Attraktivität des Spiels auch nicht prickelnd, aber es ist schwer, dem Phänomen angemessen zu begegnen.
besser als mit der aktuellen Regel kann man es imho kaum lösen, vielleicht sollte sie konsequenter angewandt/gepfiffen werden.
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Meinst Du solche Situationen wie
? Oder ? Oder ?
(= alles unsportliche Fouls)Nachfolgend die Erklärung von nba.com:
Clear Path to the Basket: If a fast break starts in a team’s backcourt and a defender fouls any offensive player when the team is going to score an easy basket, a clear path foul has occurred. When the foul happens, no defender can be ahead of the ball where he could defend against the easy basket.
Das gilt bei FIBA/BBL/DBB sinngemäß genauso.Bei FIBA heißt es:
If a defensive player causes contact with an opponent from behind or laterally in an attempt to stop a fast break and there is no opponent between the offensive player and the opponents’ basket, it is an unsportsmanlike foul.
In den 2012er Vorgaben BBL/DBB heißt es zum unsportlichen Foul:_Ein UNSPORTLICHES Foul eines Spielers ist generell ein Kontakt, bei dem ein Spieler keinen für den Schiedsrichter erkennbaren legalen Versuch im Sinne der Regeln unternimmt, direkt den Ball zu spielen.
Wenn ein Spieler ein Foul begeht, weil er einen aussichtsreichen Versuch unternimmt der Ball zu spielen (normal play), dann ist es KEIN UNSPORTLICHES FOUL.U-Foul
1. EXCESSIVE CONTACT:
grob, heftig, gefährlich, keine realistische Chance Ball zu spielen; Fouls nach SR-Pfiff!
2. BREAKAWAY FOUL:
von hinten oder der Seite, stop des Fastbreaks offensichtlich keine Absicht des Verteidigers den Ball zu spielen, letzter Mann
3. LETZTE SPIELPERIODE, LETZTE 2 MINUTEN:
Defensiver Kontakt, Ball noch in den Händen des SR oder des Einwerfers („WENN“!!!)
4. ELLENBOGEN SCHWINGEN mit Kontakt:
um sich Freiraum zu verschaffen zum pivotieren, einen Pass zu spielen oder zu dribbeln_ -
Hi Aldimarkt,
clear path oder unsportliches ist soweit klar.
Diese Fouls, die ich meine sind mir öfters bei den Eurocup Spielen von Bamberg aufgefallen. Würde sie eher als taktische Fouls einordnen, die einzig u allein den Fastbreak stoppen sollen.
Bamberg leitet ein Fastbreak ein, der Ballführende wird direkt gefoult. Es gibt danach Einwurf und der Fastbreak wurde clever unterbunden.
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In den 2012er Vorgaben BBL/DBB heißt es zum unsportlichen Foul:
_Ein UNSPORTLICHES Foul eines Spielers ist generell ein Kontakt, bei dem ein Spieler keinen für den Schiedsrichter erkennbaren legalen Versuch im Sinne der Regeln unternimmt, direkt den Ball zu spielen.
U-Foul
[…]
2. BREAKAWAY FOUL:
von hinten oder der Seite, stop des Fastbreaks offensichtlich keine Absicht des Verteidigers den Ball zu spielen, letzter Mann_Hier steht doch im Prinzip alles dazu
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Jedes Foul, das nicht aus Versehen (also unabsichtlich) begangen wird, ist ein taktisches Foul! Einmal dient es den Fastbreak zu unterbinden, das andere Mal, um einen Korb zu verhindern oder einen Rebound zu erlangen. Genauso andersrum: der Werfer versucht noch nen Kontakt vom Gegner zu erlangen, um ein AND1 draus zu machen. Taktische Fouls sind taktische Mittel innerhalb des Basketballsports (wer hätt’s gedacht). Diese gibt es in anderen Sportarten genauso (z.B. im Football werden Auszeiten überwiegend dazu benutzt, um die Spieluhr anzuhalten, wenn am Ende die Zeit knapp wird. Zwar kein Foul, aber dem ursprünglichen Sinn entfremdet und taktisch benutzt). Wo willst du da anfangen? wo willst du aufhören?
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In den 2012er Vorgaben BBL/DBB heißt es zum unsportlichen Foul:
Ein UNSPORTLICHES Foul eines Spielers ist generell ein Kontakt, bei dem ein Spieler keinen für den Schiedsrichter erkennbaren legalen Versuch im Sinne der Regeln unternimmt, direkt den Ball zu spielen.
Wenn ein Spieler ein Foul begeht, weil er einen aussichtsreichen Versuch unternimmt der Ball zu spielen (normal play), dann ist es KEIN UNSPORTLICHES FOUL.Und bei einer vernünftigen Auslegung wird viel zu selten ein U gepfiffen!!!
Ich habe nichts dagegen, wenn versucht wir einen Fastbreak mit einem Foul zu stoppen, aber der Verteidiger soll dafür auch was tun, sprich mitsprinten und sich eine realistische Chance auf dem Ball erarbeiten oder die Bewegung auf nehmen und den Laufweg abschneiden… und dann kann es auch zu einem Foul kommen.Aber wenn das Fastbreak gestoppt wird in dem im Vorbeilaufen irgendwie nach dem Gegner gegriffen wird und dabei am besten gleich noch der Arm hochgerissen wird: hallo hier ich foule (Benzing ist so ein Kollege) dann ist aus meiner Sicht kein legaler Versuch im Sinne der Regeln. In der Hoffnung, dass diese Unsitte wieder weniger wird, sollte es dann auch gleich ein U geben.
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Ich habe nichts dagegen, wenn versucht wir einen Fastbreak mit einem Foul zu stoppen, aber der Verteidiger soll dafür auch was tun, sprich mitsprinten und sich eine realistische Chance auf dem Ball erarbeiten oder die Bewegung auf nehmen und den Laufweg abschneiden… und dann kann es auch zu einem Foul kommen.
Das sehe ich auch so und mich nervt es auch tierisch, wenn sich ein Verteidiger nur hinstellt und den Arm ausfährt. Das ist mir einfach zu “billig”. Ich habe aber leider den Eindruck, dass viele Schiedsrichter extrem in ihre Beurteilung solch einer Szene einfließen lassen, ob der Verteidiger letzter Mann ist oder nicht.
Ich gestehe einem Team taktische Fouls zu, aber man darf als Spieler nicht den Eindruck gewinnen, man könne jeden Schnellangriff durch einfaches Armausfahren (und mehr ist es meistens nicht) stoppen, solange man nicht letzter Mann ist.
Nicht, dass ich nicht auch schon U-Pfiffe bei solchen Szenen gesehen hätte. An der Aufregung v.a. bei den Zuschauern konnte man aber dann immer sehen, dass diese Pfiffe nicht häufig vorkommen und dass auch die Zuschauer mehr darauf getrimmt sind: “Unsportliches Foul nur wenn letzter Mann”. Beim Spiel der Bamberger gegen Ankara ging es mir übrigens ähnlich. Ich habe mich gar nicht darüber aufgeregt, dass es keine Us gab, obwohl es mir irgendwann auf die Nerven ging.
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Wie der Wachtmeister schon schreibt, Fouls werden im Basketball als taktisches Mittel eingesetzt. Oder will man zukünftig bei jeder stopp-the-clock Situation ein
U-Foul pfeifen?
Ich finde es auch schöner wenn das Spiel schnell gemacht wird. Dafür gibt es ja auch div. Regeln die da eine Mannschaft unterstützen.
Doch wie will man zukünftig diese taktischen (absichtlichen) Fouls unterbinden. Soll der Schiri im eingenen ermessen auf U entscheiden wenn er der Meinung ist das der Verteidiger absichtlich gefoult hat?
Wenn das mal keinen Aufschrei gibt! -
Soll der Schiri im eingenen ermessen auf U entscheiden wenn er der Meinung ist das der Verteidiger absichtlich gefoult hat?
Nach eigenem Ermessen entscheidet er jetzt doch auch schon. Was heißt “keine Absicht, den Ball zu spielen”? Für mich als Laien ist dies bei vielen taktischen Fouls gegeben. Da wird nicht einmal richtig versucht, den Ball zu spielen.
Ich wüsste auch nicht, wie man das besser regeln könnte, nur soviel dazu…
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Ich finde bei diesen unmotivierten Hineingreifen sollte einfach gar nicht mehr gepfiffen werden sondern der Fastbreak weiterlaufen gelassen werden. Ausnahme natürlich es wäre ein U gepfiffen worden oder der ballführenden Spieler hätte durch das Foul einen Nachteil.
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Ich finde bei diesen unmotivierten Hineingreifen sollte einfach gar nicht mehr gepfiffen werden sondern der Fastbreak weiterlaufen gelassen werden. Ausnahme natürlich es wäre ein U gepfiffen worden oder der ballführenden Spieler hätte durch das Foul einen Nachteil.
Ist eigentlich ein guter Ansatz, nur was machen wenn der ballführende Spieler den Ball verliert/ins aus kommt/einen schnellen Pass nicht spielen kann?
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Dachte ich mir auch schon, aber es gibt da einen gravierenden Unterschied: Beim Basketball zieht JEDES Foul auch persönliche Konsequenzen nach sich. Im Fußball ist das nicht immer so. Da können und werden zwar gelbe Karte auch nachträglich verhängt, aber meistens ist diese nicht nötig.
Wie wäre das im Basketball? Würde ein Team lieber einen schnellen Fastbreak spielen wollen oder das persönliche Foul gegen einen Gegenspieler, das dann womöglich im Laufe des Spiels noch wichtig wird?
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Ich finde bei diesen unmotivierten Hineingreifen sollte einfach gar nicht mehr gepfiffen werden sondern der Fastbreak weiterlaufen gelassen werden. Ausnahme natürlich es wäre ein U gepfiffen worden oder der ballführenden Spieler hätte durch das Foul einen Nachteil.
Auch durch “unmotiviertes Hineingreifen” (was ich gar nicht so sehe, weil es höchst motiviert ist) wird der Ballführende deutlich in seiner Spielweise gehindert. Er muss ggf. den Ball wieder unter Kontrolle bringen, er wird deutlich verlangsamt in seiner Geschwindigkeit, muss ggf. seinen Laufweg anpassen etc. Der Fastbreak würde womöglich weiterlaufen, wenn nicht mehr gepfiffen wird, allerdings oft genug nicht so optimal wie ohne Eingriff des Verteidigers. Alles Dinge, die der verteidigenden Mannschaft einen Vorteil bringt. Wenn das nicht mehr gepfiffen werden sollte, dann haben wir noch mehr solcher Szenen, die zwar alle weiterlaufen, aber den Fastbreak durchaus beeinflussen und zwar zugunsten des Verteidigers. Zumal der Verteidiger noch weniger damit rechnen muss ein persönliches Foul zu kassieren. Ergo hättest du MEHR solcher Szenen wie jetzt schon.
Abgesehen davon würdest du jedes “richtige” Foul dannnicht mehr pfeifen? Und schon sind wir wieder im Dilemma: Ab wann wäre ein Foul “pfeifenswert”?Wenn dann würde ich (auch um das Spiel schneller unter die Körbe zu bringen) die Regel einführen, dass in der gegnerischen Hälfte alle Fouls von hinten unsportliche Fouls sind. Entweder kann der Verteidiger von hinten eh nicht ernsthaft an den Ball gelangen oder, er muss es sich halt zweimal überlegen, ob er diese Art des verteidigens in der gegnerischen Hälfte macht.
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Ich finde bei diesen unmotivierten Hineingreifen sollte einfach gar nicht mehr gepfiffen werden sondern der Fastbreak weiterlaufen gelassen werden. Ausnahme natürlich es wäre ein U gepfiffen worden oder der ballführenden Spieler hätte durch das Foul einen Nachteil.
Auch durch “unmotiviertes Hineingreifen” (was ich gar nicht so sehe, weil es höchst motiviert ist) wird der Ballführende deutlich in seiner Spielweise gehindert. Er muss ggf. den Ball wieder unter Kontrolle bringen, er wird deutlich verlangsamt in seiner Geschwindigkeit, muss ggf. seinen Laufweg anpassen etc. Der Fastbreak würde womöglich weiterlaufen, wenn nicht mehr gepfiffen wird, allerdings oft genug nicht so optimal wie ohne Eingriff des Verteidigers. Alles Dinge, die der verteidigenden Mannschaft einen Vorteil bringt. Wenn das nicht mehr gepfiffen werden sollte, dann haben wir noch mehr solcher Szenen, die zwar alle weiterlaufen, aber den Fastbreak durchaus beeinflussen und zwar zugunsten des Verteidigers. Zumal der Verteidiger noch weniger damit rechnen muss ein persönliches Foul zu kassieren. Ergo hättest du MEHR solcher Szenen wie jetzt schon.
Abgesehen davon würdest du jedes “richtige” Foul dannnicht mehr pfeifen? Und schon sind wir wieder im Dilemma: Ab wann wäre ein Foul “pfeifenswert”?Wenn dann würde ich (auch um das Spiel schneller unter die Körbe zu bringen) die Regel einführen, dass in der gegnerischen Hälfte alle Fouls von hinten unsportliche Fouls sind. Entweder kann der Verteidiger von hinten eh nicht ernsthaft an den Ball gelangen oder, er muss es sich halt zweimal überlegen, ob er diese Art des verteidigens in der gegnerischen Hälfte macht.
Wobei man auch bei einer Vorteilsauslegung wie beim Fußball, das Foul bei der nächsten Unterbrechung bestrafen könnte. Das heißt das man es weiterläuft und ein normales Foul bei der nächsten Unterbrechung/Korb notiert.
Die Umsetzung wäre aber auch so schwer, den taktische Fouls komplett verbieten wäre am ende eines knappen Spiels auch schade und auch hier gäbe es tendenziell recht häufig vorteil.
Meiner meinung sollte man auch mal länger bei einer regelauslegung und Regelwerk bleiben, das quasi jede Saison 1-2 größere Regeländerungen mitbringt ist meiner Meinung nach auch nicht in Sinne des erfinders und sorgt für viel Verwirrung und unsicherheit bei Spielern und besonders Zuschauern.(bei Schiris auch, die sind aber zumindest uptodate)
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Taktische Fouls sind taktische Mittel innerhalb des Basketballsports (wer hätt’s gedacht).
Wir müssen uns davon befreien, Aktionen nach ihrer (vermeindlichen) Intention beurteilen zu wollen. Natürlich ist es grundsätzlich sehr wichtig, dass ein Ref Spielverständnis hat und nachvollziehen kann, was die Teams gerade in taktischer Hinsicht versuchen. Die einzelne Situation muss allerdings nach ihrer konkreten Umsetzung (gelungen im Sinne der Regeln/missglückt im Sinne der Regeln) und nicht nach ihrer Intention beurteilt werden.@wachtmeister_dimpflmoser:
Wo willst du da anfangen? wo willst du aufhören?
Indem es für die Beurteilung völlig unerheblich ist, WARUM es passiert - zu beurteilen ist allein WAS passiert.
___@Marduk:Und bei einer vernünftigen Auslegung wird viel zu selten ein U gepfiffen!!!
Das sehe ich genauso wie Du.@Marduk:
Ich habe nichts dagegen, wenn versucht wir einen Fastbreak mit einem Foul zu stoppen, aber der Verteidiger soll dafür auch was tun, sprich mitsprinten und sich eine realistische Chance auf dem Ball erarbeiten oder die Bewegung auf nehmen und den Laufweg abschneiden… und dann kann es auch zu einem Foul kommen.
Sehr gut erklärt … genau das ist das Anforderungsprofil an einen Verteidiger, der es sich verdient, dass man als Ref nicht das unsportliche Foul geben muss.@Marduk:
Aber wenn das Fastbreak gestoppt wird in dem im Vorbeilaufen irgendwie nach dem Gegner gegriffen wird und dabei am besten gleich noch der Arm hochgerissen wird: hallo hier ich foule (Benzing ist so ein Kollege) dann ist aus meiner Sicht kein legaler Versuch im Sinne der Regeln. In der Hoffnung, dass diese Unsitte wieder weniger wird, sollte es dann auch gleich ein U geben.
Du hast sowas von recht.
Kurzes Greifen zur Seite … keine Anstrengung, eine basketballtypische Aktion zu machen … der Foulpfiff stellt eine Belohnung für den Foulenden dar (die Konterkarierung der Foulregel!) … sofortiges Hochreißen des Ich-war-es-ich-war-es-Arms = das sind die Indizien für unsportliches Foul.
So weit ich das mitverfolgen kann, wird momentan vermehrt in diese Richtung aus-/fortgebildet. Allerdings ist nicht jede Erkenntnis sofort auf jedem SR-Level vorhanden. Es wird dauern, bis überall so verfahren wird wie Du und ich es uns wünschen.
___@Mastermind00:Ich habe aber leider den Eindruck, dass viele Schiedsrichter extrem in ihre Beurteilung solch einer Szene einfließen lassen, ob der Verteidiger letzter Mann ist oder nicht.
Das siehst Du richtig.
“Letzter Mann” ist für unsportliche Fouls, die mit der Begründung “Clear-Path-Foul” gegeben werden, ein zwingendes Kriterien. Allerdings gibt es genügend Möglichkeiten auf U zu entscheiden, ohne dass das U etwas mit Clear-Path/Letzter Mann zu tun hat. Die gar nicht neue Kerndefinition für ein U, nämlich “Kontakt mit den Gegenspieler, der beim Versuch entsteht, den Ball nicht gemäß Geist und Sinn der Regeln zu spielen” (vgl. Art. 36.1) ermöglicht es ganz bequem, dass das “lieblose und anstrengungsfreie Reingreifen zum Körper” (gern mit gleichzeitigem Stehenbleiben sowie Handhochheben) als U geahndet wird.
P.S.: So einfach es einem die Regeln machen (bzw. machen würden) so zu verfahren, so schwer ist es, mit den Anti-Reaktionen auf solche Calls klarzukommen. Wenn ich mir die Spiele-Threads angucke, dann haben doch mindestens 7 von 10 regelgerecht gepfiffenen Us heftige Ref-Anfeindungen durch die Fans zur Folge. Als Ref würde ich mir da auch überlegen, ob ich die Anzahl der Us noch steigere …
__@Rinaldo78:… will man zukünftig bei jeder stopp-the-clock Situation ein
U-Foul pfeifen?
Ich finde es auch schöner wenn das Spiel schnell gemacht wird. …
Doch wie will man zukünftig diese taktischen (absichtlichen) Fouls unterbinden. Soll der Schiri im eingenen ermessen auf U entscheiden wenn er der Meinung ist das der Verteidiger absichtlich gefoult hat?Über das Ziel sind wir uns einig.
Das Nachdenken über den Grund für ein Foul ist m.E. der falsche Ansatz. Refs sollen nicht über “stop the clock”, “Absicht” etc. nachdenken. Sie sollen Aktionen beurteilen. Wenn einer eine typische Basketballaktion macht, dann kann mir als Ref der Grund dafür egal sein (nicht falsch verstehen: ich mag Refs, die die Vorgänge auf dem Feld verstehen!). Für die Foulbeurteilung ist es unbedeutend, ob dem Spieler das “Missgeschick” absichtlich oder unabsichtlich passiert. Bedeutend ist es, WIE die Kontakte ablaufen. Dieser Punkt ist wichtigster Bestandteil der Situations-Beurteilung. Dem sind sich leider viele Kollegen nicht bewusst.
Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, wenn für die Refs die Kenntnis der Spieler-Beweggründe eine Rolle spielen würden. Wie soll das gehen? Gedankenlesen wird zur Pflicht? Keiner kann in einen Spieler reingucken! Ich kann Vermutungen anstellen - aber ich will keine Entscheidungen auf Vermutungen aufbauen.
Ich will als Ref eine Vorgabe, wie ich eine auftretende Handlung grundsätzlich zu beurteilen habe. Mit einer Vorgabe in der Richtung “macht ein Spieler eine basketballuntypische Verteidigungsaktion, bei er insbesondere nicht versucht, den Ball zu spielen oder bei der er keinerlei Chance hat, den Ball zu spielen, so liegt ein U vor” könnte ich gut leben.
mögliche Stichworte für die Aktionsbeurteilung:
wahrscheinlich kein U = Verteidiger bewegt sich; läuft mit; bewahrt sich dadurch die Möglichkeit ohne Foul an den Ball zu kommen; greift zum Ball; versucht zu Überholen; greift nicht von der falschen Seite rein; Verteidiger macht etwas, dass eine typische Basketballaktion ist;
Indizien sprechen für U = stehender Verteidiger greift in weglaufenden Angreifer; Verteidiger bewegt sich nicht oder nur bis er den Körper des anderen erreichen kann; (chancenloses) Reingreifen von der falschen Seite; Reingreifen wird so ausgeführt, dass nur der Körper, aber niemals der Ball getroffen werden kann.Ich sage nicht, dass man nicht stop-the-clock spielen darf. Ich vertrete aber die Ansicht, dass man als Team stop-the-clock nur spielen sollte, wenn es beherrscht. Ein stop-the-clock-Foul bedarf der entsprechenden technisch-guten Umsetzung, damit es nur ein persönliches Foul und nicht etwa das unerwünschte unsportliche Foul ist. Momentan wird man als Spieler für plump-destruktives Verhalten viel zu oft belohnt.
__@DefenseFirst:Ich finde bei diesen unmotivierten Hineingreifen sollte einfach gar nicht mehr gepfiffen werden sondern der Fastbreak weiterlaufen gelassen werden. Ausnahme natürlich es wäre ein U gepfiffen worden oder der ballführenden Spieler hätte durch das Foul einen Nachteil.
Auf dem ersten Blick ein charmanter Ansatz. Problem in der Praxis: das “Weggucken” bei Mini-Fouls hätte zur Folge, dass die Verteidiger merken, dass es so nicht funktioniert. Also werden sie kräftiger zulangen. Wollen wir das? Ich möchte das nicht.
__@Marduk:Dann Foul pfeifen. Quasi Vorteil wie beim Fußball. Wäre auf jeden Fall ein Ansatz.
Das funktioniert auch heute schon. Es ist doch common sense, dass kleine Kontakte ohne Auswirkung NICHT als Foul zu pfeifen sind (47.3, 2. Unterpunkt). Zumindest gilt das während des ganzen Spiels bis weit ins vierte Viertel hinein - sonst hätten wir deutlich mehr als Foul abzupfeifen. Das will keiner. Warum ist das am Ende anders? Warum soll ich jetzt einen auswirkungslosen Marginal-Kontakt pfeifen? Das sieht die Regel gar nicht vor.
Ich habe neulich eine mit Video-Szenen unterlegte Vereinsbeschwerde bekommen. Es beschwerte sich die verteidigende Mannschaft heftigst darüber, dass die SR ihre (!) Fouls nicht abgepfiffen haben. Die SR hätten dem Team die Taktik zerstört.
Was sah ich auf den Bildern? Schlussphase, spannendes Spiel, Verteidiger machen Mini-Mini-Mini-Kontakte, der zuständige Ref schüttelt leicht den Kopf, No Call (goldrichtig!), Pass, dasselbe noch mal. Ich muste loslachen und hab geacht: “Tja, auch stop-the-clock-Spielen will erlernt sein”.
Es war einfach zum Schreien komisch. Ein Verteidiger der mit der einen Hand minimal zum (stehenden) Dribbler greift und sich mit der anderen Hand meldet, dann der Pass zum nächsten Angreifer, der komplett ungedeckt ist, weil das ganze Team aufgehört zu verteidigen und die Gesichter wegen der No Calls …
__@wachtmeister_dimpflmoser:Wenn dann würde ich (auch um das Spiel schneller unter die Körbe zu bringen) die Regel einführen, dass in der gegnerischen Hälfte alle Fouls von hinten unsportliche Fouls sind. Entweder kann der Verteidiger von hinten eh nicht ernsthaft an den Ball gelangen oder, er muss es sich halt zweimal überlegen, ob er diese Art des verteidigens in der gegnerischen Hälfte macht.
Interessanter Ansatz.
Momentan würde es mir reichen, wenn die vorhandenen Regeln a) überhaupt umgesetzt und b) einheitlich umgesetzt würden.
__@Crazy_Eye:Wobei man auch bei einer Vorteilsauslegung wie beim Fußball, das Foul bei der nächsten Unterbrechung bestrafen könnte. Das heißt das man es weiterläuft und ein normales Foul bei der nächsten Unterbrechung/Korb notiert.
Sportarten mit eher wenig SR-Eingriffen (z.B. Fußball) funktionieren ganz anders als solche wie Basketball.
Du würdest bei uns in der Praxis z.B. oft das Problem bekommen, dass nach einem [angezeigten, aber noch nicht bestraften] Foul a) das nächste Foul oder b) ein Schrittfehler passiert.
Fall a) mit Teamfouls: jetzt vier Freiwürfe?
Muss dann eigentlich beim zweiten Foul das Spiel gestoppt werden oder gilt die Vorteilsregel weiter? Merkt sich dann der Ref 2 Fouls? Wo ist die Grenze?
Fall b): Angreifer behalten den Ball trotz Schrittfehler? Ist das vermittelbar? @Crazy_Eye:Die Umsetzung wäre aber auch so schwer, den taktische Fouls komplett verbieten wäre am ende eines knappen Spiels auch schade …
Es würde vor allem voraussetzen, dass mehr Refs als heute verstehen müssten, was taktische Fouls sind und ob wirklich eines vorliegt. Diese Hürde scheint mir doch recht hoch zu sein.
Ich bleibe dabei: nicht über Absicht und/oder Taktik nachdenken, sondern Aktionen bewerten. Basketballaktionen erlauben, untypische Aktionen unterbinden. Dafür reicht das bestehende Regelwerk aus.@Crazy_Eye:
Meiner meinung sollte man auch mal länger bei einer regelauslegung und Regelwerk bleiben, …
Natürlich ist Dir dahingehend zuzustimmen, dass das schön wäre. Ich mag die Jahre ohne Regeländerungen, weil man dann in den SR-Fortbildungen endlich mal Alltagsprobleme aufarbeiten kann statt das man Änderungen zu vermitteln hat.
Andererseits ändert sich das Spiel in einem ziemlich rasanten Tempo. Wenn es dann zu unschönen Entwicklungen kommt, sollte eine nötige Lösung nicht deshalb verschoben werden, weil man sich vorgenommen hat, nur zweijährlich zu ändern.
Hilfreich wäre, wenn man für Änderungen festlegt:
- eine MUST-Änderung geht jedes Jahr
- eine NICE-2-HAVE-Änderung geht nur alle 4 Jahre
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Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ein Foul am Passgeber an der Mittellinie abgepfiffen wird und der Ball bereits beim Mitspieler war, der einen einfachen Fastbreak gehabt hätte. Statt 2 Punkte gibt es Einwurf und dadurch einen Vorteil für die zu bestrafende Mannschaft, die sich nicht an die Regeln gehalten hat.
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Ich denke, dass mit aus diesem Grund auf U entschieden werden soll.
Wenn der Ball schon weg ist, kommt der Pfiff aber ganz schön spät.
Dann sollte die Pfeife wohl besser still bleiben, wenn es kein deutliches Foul ist, denn der Fastbreak ist ja nicht unterbrochen. -
Basketball ist eh eine ziemlich regellastige Sportart, wenn dann noch jedes Jahr oder alle zwei an der Regelschraube gedreht werden soll, um bestimmten neuen Taktiken zu begegnen, macht es die Sportart nicht attraktiver.
Aktuell geht es ein wenig in Richtung Handball, sobald der Wurf die Angreiferhand verlassen hat, rennt mindestens ein Verteidiger nach vorn, um den Fastbreak laufen zu können.
Lässt man ihn dann laufen, bekommt man leichte Punkte eingeschenkt, also wird gefoult.
So wie der Fastbreak schon ohne eigene Ballkontrolle eingeleitet wird, so ist eben auch das zugehörige Foul eine taktische Maßnahme.
Ich wüsste nicht, wie das regeltechnisch und vor allem für den Zuschauer nachvollziehbar eingegrenzt werden soll.
Ich sehe das Problem in der Realität als nicht so wichtig an.
Schon, dass es im Basketball keinen Vorteil geben soll, ist gegenüber anderen Ballsportarten ja ein größer Unterschied…
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Wobei man auch bei einer Vorteilsauslegung wie beim Fußball, das Foul bei der nächsten Unterbrechung bestrafen könnte. Das heißt das man es weiterläuft und ein normales Foul bei der nächsten Unterbrechung/Korb notiert.
Sportarten mit eher wenig SR-Eingriffen (z.B. Fußball) funktionieren ganz anders als solche wie Basketball.
Du würdest bei uns in der Praxis z.B. oft das Problem bekommen, dass nach einem [angezeigten, aber noch nicht bestraften] Foul a) das nächste Foul oder b) ein Schrittfehler passiert.
Fall a) mit Teamfouls: jetzt vier Freiwürfe?
Muss dann eigentlich beim zweiten Foul das Spiel gestoppt werden oder gilt die Vorteilsregel weiter? Merkt sich dann der Ref 2 Fouls? Wo ist die Grenze?
Fall b): Angreifer behalten den Ball trotz Schrittfehler? Ist das vermittelbar?Ich würde es wirklich so machen wie beim Fußball, wenn der Schiri merkt es ist ein Vorteil hebt er die Hand und pfeift nicht … Wenn er merkt das er durchs foul, doch die Ballkontrolle oder geschwindigkeit verloren hat das der Vorteil doch kein Vorteil ist kann er noch 1-2s seine Meinung revidieren.(oder der pass nicht ankommt)
Ansonsten läuft das Spiel wie gehabt weiter, nur das Spieler X bei der nächsten Unterbrechung 3 statt 2 Fouls bei sich stehen hat.In Fall a gebe es also 2 Freiwürfe, in Fall b einen schrittfehler wenn er nicht aus den Foul resultiert.
Bei Szenen die mit Freiwürfen geahndet werden, würde ich aber generell die Spieler an die Linie schicken auch wenn man in amateur Bereich oder gegen den ein oder anderen Center dann immernoch taktisch foulen kann.
Aber wie gesagt, ich könnte gut mit den aktuellen Regeln weiterleben und brauche keine gravierenden änderungen.
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Ich würde es wirklich so machen wie beim Fußball, wenn der Schiri merkt es ist ein Vorteil hebt er die Hand und pfeift nicht …
Eine (weitere) potentielle Streitquelle.
Der Top-Spieler des Gegners foult, aber der Ref entscheidet auf Vorteil. Den Trainer möchte ich nicht erleben …Wenn er merkt das er durchs foul, doch die Ballkontrolle oder geschwindigkeit verloren hat das der Vorteil doch kein Vorteil ist kann er noch 1-2s seine Meinung revidieren.(oder der pass nicht ankommt)
Wenn ich als Trainer also lieber das Foul haben möchte als das Weiterlaufen (ich muss die meinung des Refs, dass sein No Call für mich vorteilhaft ist, nicht teilen!), dann erreiche ich das dadurch, dass meine Spieler nach Kontakten langsamer werden oder Bälle verlieren. Es gibt also zusätzlich zu Flopping und Faking die nächsten Schauspieleinlagen. Namensvorschlag: AAthncpa, Acting-against-the-no-call-pseudo-advantage. Kürzer: AAA, Anti-Advantage-Acting.
Aber wie gesagt, ich könnte gut mit den aktuellen Regeln weiterleben und brauche keine gravierenden änderungen.
Das ist ein guter Plan.
Das machen wir so. -
ich würde für solche fouls das alte 1Freiwurf+Einwurf MItte wieder einführen. NIcht ganz so har twie ein U aber es würde dieses unsportlche unterbinden des fastbreaks bestrafen und dieses sch…. stop the clock fou geschiss würde auch aufhören.
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ich würde für solche fouls das alte 1Freiwurf+Einwurf MItte wieder einführen.
Wann gab es das?
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Die Threadüberschrift heißt…
“Taktisches-Foul-beim-Fastbreak”
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Das suggestiert doch schon, das es sich um ein absichtliches Foul handelt.
Bei vielen Fouls geht es dem Verteidiger weniger um das erreichen der Ballkontrolle, es geht einfach darum den Angriff zu stoppen.
Ganz zu schweigen von den Fouls, zum stoppen der Uhr, am Ende eines Spiels.
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Warum wird da nicht viel, viel öfter auf U-Foul entschieden ?
Es ist doch meist offensichtlich ein “absichtliches Foul”. -
Ab einem gewissen spielerischen und technischem Niveau der Spieler sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass die allermeisten Fouls absichtlich passieren.
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Ab einem gewissen spielerischen und technischem Niveau der Spieler sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass die allermeisten Fouls absichtlich passieren.
Ob es die “allermeisten” sind, können wir dahingestellt lassen. Ich teile grundsätzlich Deine Meinung, dass gute Spieler ihre erlaubten vier Fouls sehr bewußt einsetzen.
Aus genau diesem Grund habe ich weiter oben dafür plädiert, dass wir uns keine Gedanken über die Intention der Spieler machen, sondern dass wir die Durchführungs-Qualität der Aktionen beurteilen.
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Die Threadüberschrift heißt…
“Taktisches-Foul-beim-Fastbreak”
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Das suggestiert doch schon, das es sich um ein absichtliches Foul handelt.
Bei vielen Fouls geht es dem Verteidiger weniger um das erreichen der Ballkontrolle, es geht einfach darum den Angriff zu stoppen.
Ganz zu schweigen von den Fouls, zum stoppen der Uhr, am Ende eines Spiels.
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Warum wird da nicht viel, viel öfter auf U-Foul entschieden ?
Es ist doch meist offensichtlich ein “absichtliches Foul”.Ich zietiere mich mal selber.
Ich meine natürlich mit “absichtlichem” Foul, die Fouls, wo der Verteidiger gar nicht an den Ball kommen kann.
Auch die werden meist nicht als U-Foul gepfiffen.
Warum? -
Euroleague-Spiel läuft seit gerade einmal 14 Minuten und es sind schon 2 klare Unsportliche Fouls (“Bahnschranke”), die nicht als solche geahndet wurden, sondern nur als “normales” mit Einwurf Seite. Kein Wunder, dass die Spieler und Zuschauer es nie verstehen werden, wenn bei Spielen, die im Fernsehen übertragen werden, solche Sachen nicht korrekt geahndet werden…
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und die waren sogar geschenkt, normalerweise 2 dankbare Pfiffe. Schade…
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Genau das, direkt vor der eigenen Bank. Ziemlich genau an der gleichen Stelle gab es aber auch umgekehrt ein schönes von einem Maccabi-Spieler. Ich find´s einfach billig, einen Schnellangriff so stoppen zu dürfen…
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Genau das, direkt vor der eigenen Bank. Ziemlich genau an der gleichen Stelle gab es aber auch umgekehrt ein schönes von einem Maccabi-Spieler. Ich find´s einfach billig, einen Schnellangriff so stoppen zu dürfen…
Da bin ich voll bei dir!
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Ich habe den Thread wieder ausgegraben mit der Frage, ob die Handhabung der taktischen Fouls ab dieser Saison eine andere sein wird?
Beim Vorbereitungsturnier dieses Wochenende haben die Schiedsrichter die NBA Regel angewendet und taktische Fouls, die den Fastbreak stoppen sollten, als unsportliche Fouls gehandhabt.
Ich würde die neue Auslegung sehr begrüßen, aber kommt das auch wirklich so diese Saison? Habe darüber nirgendwo etwas gelesen… -
Dazu gibt es bereits einen aktuelleren Thread:
www.schoenen-dunk.de/forum_t92846_Fastbreak-Stop-durch-Foul.htm