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So, da es ziemlich sicher nicht mehr für den Verbleib in der BBL reicht, hier schon mal das neue Thread für die nächste Saison in der ProA.
Vermutlich hängt alles an neuen Trainer.
Bin gespannt, wer es wird.
Welche Spieler haben noch einen gültigen Vertrag?
Wer sollte bleiben?
Die Frage Quo Vadis, mal ernst gemeint, mal weniger ernst gemeint, hat inzwischen den Kult-Status bei Schoenen Dunk erreicht und wird inzwischen auch als Meme verwendet. In Bezug auf ALBA war sie allerdings seit Jahren nicht mehr Thema, nicht seit Aíto García Reneses im Sommer 2017 das Traineramt in der Hauptstadt übernahm und eine Ära begann, von der wir heute noch das letzte Ausströmen erleben. Doch jetzt im Frühsommer ist diese Frage wieder sehr präsent, eigentlich hat sie uns seit fast eineinhalb Jahren begleitet. Still, leise, aus ganz unterschiedlichen Gründen und auch wenn wir sie nicht immer bemerkt haben, sie war da. Es ist Zeit diese Frage zu stellen, denn im Sommer Eins nach Luke Sikma sind die Fragezeichen so deutlich und zahlreich, dass sie thematisiert werden müssen, denn ALBA könnte in diesen Wochen am Scheideweg stehen.
Quo vadis ALBA in der Euroleague?
Um dieser komplexen Frage eine halbwegs vernünftige Antwort zu geben, muss man die Situation verstehen, in der sich ALBA befindet. ALBA Berlin ist eine Marke, nicht nur in der deutschen Basketball-Landschaft, sondern auch in der europäischen. Man hat in Berlin die Dominanz und den Niedergang von Bayer Leverkusen erlebt, den Aufstieg und das Verglühen des Bamberger Basketballs gesehen und den Einstieg des FC Bayern in den deutschen&europäischen Basketball begleitet und trotzdem war Berlin immer eine Top-Drei Adresse in Deutschland. Doch trotz aller Tradition, 23 Titeln und 37 Finalteilnahmen in der Vereinsgeschichte, was ALBA zum erfolgreichsten Klub Deutschlands macht, die Frage nach der Zugehörigkeit zum elitären und selbst geschaffenen Kreis der Top-Klubs in Europa kann aktuell nicht klar beantwortet werden. Keine ganz unbekannte Situation für Marco Baldi und ALBA Berlin. Zwischen 2004 und 2019 pendelte der Klub zwischen EuroCup und Euroleague, sportlich reichte es in der Hochphase der Bamberger Dominanz nur selten für die Qualifikation zur Euroleague, doch am Stammsitz der Euroleague in Barcelona weiß man in der Zeit um die Bedeutung von ALBA, zweimal findet in der Zeit das Final Four in Berlin statt und man bekommt regelmäßig Wildcards oder Einladungen zu den Qualifikationsrunden. Trotz alledem erwächst in dieser Phase der Anspruch und die Identität des Berliner Clubs. Man schlägt einen neuen Weg ein, um sich trotz finanzieller und struktureller Nachteile gegenüber vielen europäischen Top-Clubs in Europa behaupten zu können. Man setzt auf die Entwicklung von talentierten Spielern, sei es ausländischen oder einheimischen und installiert eines der flächendeckendsten Nachwuchsprogramme Europas unter der Führung von Henning Harnisch. 2015 kommt es zu einer Reform im europäischen Vereins Basketball, der Konflikt zwischen der Euroleague und der FIBA eskaliert, mit weitreichenden Folgen, auch für ALBA: Aus dem Turnier-Modus mit mehreren Gruppen wird zur Saison 16/17 eine eigene Liga, mit 16 Teams und elf festen Startern, die FIBA eröffnet zeitgleich mit der Champions League einen ganz neuen Wettbewerb. ALBA soll im Zuge der Reform einen festen Startplatz angeboten bekommen, diesen aber zugunsten der BBL und ihrem deutschen Meister abgelehnt haben. Damals wurden die fünf, später sieben freien Plätze in der Euroleague über ausgewählte nationale Ligen ermittelt, doch in Deutschland ist kaum ein Vorbeikommen am finanzstarken Trinchieri-Bamberg und auch der FC Bayern hat sich schnell zu der Nummer Zwei in Deutschland entwickelt. ALBA ist nicht erst mit der desaströsen Saison unter Ahmet Caki nur noch europäisches Mittelmaß.
Der Aufschwung kommt allerdings schnell. Bereits im Winter 2016 übernahm der Spanier Himar Ojeda das Amt des Sportdirektors in Berlin, er lotste im Sommer 2017 einen der größten Trainer Europas nach Berlin: Aíto García Reneses. Der Grande Senior und bekannteste Talentförderer Spaniens ist so angezogen und überzeugt vom ALBA-Weg, dass er im Alter von 71 Jahren das erste Mal den Schritt ins Ausland wagt. Mit ihm kommt eine neue Philosophie nach Berlin, eine neue Spielidee, neue Ansätze, eine neue Kultur und ein sportlicher Aufschwung. Die strukturelle Identität von ALBA bleibt aber die gleiche. Mit neuen Spielern und einem in Deutschland nie zuvor gesehenen Spielstil streiten sich die Berliner ab 2018 mit dem FC Bayern um die Vorherrschaft in Deutschland und begegnen sich in zahlreichen (Final-) Serien. In Bamberg beginnt zeitgleich der Absturz, denn die Euroleague vergibt im Frühjahr des Jahres 2018 eine zweijährige Wildcard nach München als Vorlauf zur A-Lizenz, um die man sich in Franken über die Jahre erfolglos mehrfach bemüht hatte. Daraufhin wendet man sich dort der FIBA Champions League zu, eine Entscheidung, deren Resultat man noch bis heute spürt. ALBA baut in der Zeit das Fundament für die Zukunft auf, mit einem Kern aus Luke Sikma, Peyton Siva, Johannes Thiemann und Marcus Eriksson findet man ein erfolgreiches Grundgerüst für Aito, der in den folgenden Jahren immer wieder entsprechende Puzzleteile findet, die sich selbst, aber auch ALBA Stück für Stück näher an die europäische Spitze bringen. Dem Headcoach gelingt es Jahr für Jahr scheinbar mühelos Spieler auf das höchste europäische Niveau zu entwickeln, die mit ihrem individuellen Erfolg ALBAs Resümee und Bankkonto aufbessern, aus vielen verschiedenen Charakteren eine verschworene und homogene Einheit zu bilden und Talente aus dem eigenen Nachwuchs auf BBL-Niveau zu bringen, die dann entweder bei ALBA oder anderen deutschen Clubs in die Rotationen drängen. 2019 erreichte man das Finale des EuroCups, was in Spiel Drei in Valencia zwar verloren geht, doch den bis dato Höhepunkt der Entwicklung unter Aito darstellt. Durch die Vize-Meisterschaft in der BBL tritt man im Jahr darauf auch wieder in der Euroleague an.
2021 verließ García Reneses dann Berlin und übergab das Zepter an seinen langjährigen Assistenten und zuletzt auch gleichberechtigten Trainerpartner Israel Gonzalez. Auch Peyton Siva muss den Verein verlassen und mit den beiden gehen zwei Gesichter der Berliner Erfolgs-Ära. Zwar holte Gonzalez gleich in seinem ersten Jahr das Double aus Meisterschaft und Pokal, erreichte in der Euroleague das beste Ergebnis der letzten Jahre, doch es wird auch klar, dass sich Dinge verändern werden. 2022/2023 startet ALBA zwar entgegen vieler Meinung zwar international gut, doch es folgen zwölf Niederlagen in Serie, die ersten Risse und eine erstmals enttäuschende Saison. National dominiert man zwar weiter, spielt die beste Saison der Vereinsgeschichte mit 31 Siegen aus 34 Spielen, doch in den Playoffs scheitert man krachend am späteren Meister ratiopharm Ulm. Der ganz große Knall folgt aber erst in den Wochen darauf. Mit Luke Sikma, dessen rätselhafter Abschied bis heute Fragen aufwirft, Maodo Lo, Jaleen Smith und weiteren Spielern, verlassen fast alle Leistungsträger der letzten Jahre Berlin. Zwar gelingt es Ojeda Louis Olinde langfristig zu verlängern und mit Matt Thomas und Sterling Brown zwei namhafte Spieler nach Berlin zu locken, doch die Kaderplanung gestaltet sich sehr schwierig, viele Spieler springen auf oder sogar erst nach der Zielgeraden ab und am Ende steht ein Kader dar, der sehr jung, roh und risikoreich besetzt ist. Was folgt, ist die zweitschlechteste Saison einer Euroleague-Mannschaft seit ihrer Reformierung, mit vielen Fragezeichen, Unkostantheiten und Verletzungen, die national, nach einem harten Winter, noch mit dem zweiten Rang in der Hauptrunde positiv beendet werden kann.
Doch egal wie die Playoffs für ALBA ausgehen werden, in Berlin wird man in diesem Sommer große und wichtige Entscheidungen treffen müssen. ALBAs Anspruch ist klar formuliert: Wir wollen uns mit den besten Teams in Europa messen! Dabei ist dieses Ziel kein junges, sondern seit Jahrzehnten formuliert, ebenso wie ALBAs Identität und ihr Weg dorthin: Talentierte Spieler finden und sie auf das benötigte Niveau entwickeln, um entweder sportlich oder finanziell davon zu profitieren. Die Euroleague kommt mit dem Anspruch, die beste Liga Europas zu sein und dem wunderschönen Slogan every game matters. Sie ist keine, wie oft tituliert, Mini-NBA, denn finanziell gibt es kaum Regularien, kein Team macht Profit und schlechte Teams werden nicht durch hohe Draft-Picks entschädigt, im Gegenteil ihnen entgehen sogar noch Preisgelder. In ihrer idealen Welt malen sich die Macher der Euroleague eine Liga mit 18 Teams, die vom ersten bis zum letzten Spieltag um die Teilnahme an den Playoffs kämpfen. So gibt es aktuell 17 Teams, die um die Playoffs spielen - und ALBA. Die Berliner wollen da auch hin, sind es aber noch nicht. Marco Baldi: Dauerhaft ist es unser Ziel, uns dort zu etablieren und uns zu verbessern. Wir sind noch kein ernsthafter Anwärter auf die Playoffs, das muss man klar sagen -- auch aus wirtschaftlichen Gründen. Aber wir werden weiter versuchen, uns in diese Richtung zu entwickeln. (November 2023) und Zu sagen, wir wollen jetzt die Playoffs attackieren, da sind wir noch nicht. und Für uns ist das nicht unbedingt realistisch (März 2022). Zwei Jahre und zwei Spielzeiten, die man als Rückschritt von nicht unbedingt realistisch betrachten muss, wirken die Ansprüche von ALBA Berlin und der Euroleague so entfernt wie lange nicht mehr. Eine bittere Situation, denn nach dem EuroCup-Sieg von Paris Basketball streiten sich fünf Teams um vier freie Plätze in Europas Eliteliga. Die Konkurrenz ist dabei nicht nur finanzstark, sondern bietet kurzfristig auch die bessere sportliche Perspektive, doch Deutschland und Berlin, auch in diesem Jahr wieder Austragungsort des Final Fours, ist ein wichtiger Markt für die Liga um zu wachsen. Die Zeichen deuten auch auf einen Verbleib in der Euroleague, doch sicher ist noch nichts. Umso wichtiger wird dieser Sommer bei einer weiteren Saison im Wettbewerb. Gerüchten zufolge wird mit Dubai im kommenden Sommer ein weiterer finanzstarker Klub in die Euroleague drängen und die Liga will auf mehrjährige Wildcards umstellen. Geht ALBA dort leer aus, ist die Tür für diese Zeit zu. Eine weitere schwache Saison kann man sich in Berlin also nicht leisten und es ist ohnehin an der Zeit, über den ALBA-Weg intensiv und kritisch zu diskutieren.
Die Gründe für die letzten beiden schwachen internationalen Saisons sind vielschichtig und können nicht auf ein oder zwei Gründe oder Charaktere reduziert werden:
Was ALBA in den Jahren unter Aito ausgezeichnet hat, war neben der dem Coaching von Aito, das Scouting von Ojeda. Marius Grigonis, Simone Fontecchio, Martin Hermansson, Peyton Siva, Luke Sikma, Johannes Thiemann, Marcus Eriksson, Jaleen Smith, Ben Lammers, Tamir Blatt, sie alle kamen unproven zu ALBA und hoben das Team und sich auf das nächste Level. Dazu hatten aber auch alle schon ein gewisses Alter, Erfahrung auf europäischem Niveau und Schlüsselpositionen bei guten, nationalen Teams. Die Mischung aus Erfahrung und Reife, vor allem auf Schlüsselpositionen, plus das existierende Grundgerüst, sorgten dafür, dass die Teams schnell genug zusammen wuchsen und einen eigenen Rhythmus entwickeln konnten. Dank der oftmals mehrjährigen Verträge hatten die Spieler die Sicherheit sich in Ruhe entwickeln zu können und der Verein konnte bei entsprechender Entwicklung davon profitieren. In den letzten beiden Sommern wurden dagegen mehr und mehr jüngere Spieler verpflichtet und bei den älteren Spielern ging man größere Risiken ein. Erst wurden Ziga Samar und Gabriele Procida verpflichtet, ein Jahr darauf stieß Matteo Spagnolo dazu, alle noch keine 23 zum Zeitpunkt ihrer Verpflichtung. Für Sterling Brown und Justin Bean nahm man viel Geld in die Hand und stattete beide mit mehrjährigen Verträgen aus, obwohl sie bisher noch keine Erfahrung in Europa hatten. Einzig Matt Thomas hatte vor seinem NBA-Stint bereits zwei Jahre auf hohem Niveau in Spanien verbracht, nach drei Jahren NBA brauchte er aber Zeit, um sich wieder in Europa zurechtzufinden und hatte so keine erfolgreiche Saison bei Panathinaikos. Über die Gründe für das Abweichen vom bisherigen Erfolgskonzept lässt sich nur spekulieren, zumal über den vergangenen Sommer dann auch bekannt wurde, an welchen Spielern man noch interessiert war und man teilweise sogar schon unter Vertrag hatte. Sie passten aber ins Schema der anderen Verpflichtungen.
Mit Spagnolo und Procida gelang es Ojeda zwei sehr junge und hochtalentierte Spieler zu verpflichten, die als gedraftete Spieler auch eine, für Berliner und europäische Verhältnisse, überdurchschnittliche finanzielle Entschädigung versprechen. In den Zeiten, wo junge talentierte Spieler mit Euroleague-Interesse selten zu finden sind, weil man in den USA inzwischen sehr früh den europäischen Markt scoutet und die Top-Prospects früh und für viel Geld in die NBA wechseln, ans College gehen oder andere Wege nutzen, um in die NBA zu kommen, zwei vielversprechende Investitionen für ALBA. Andererseits auch mit großem Risiko für den Verein. Junge Spieler machen Fehler, müssen reifen, sowohl menschlich wie sportlich, bringen ein vergleichsweise geringes Identifikationspotential mit, brauchen Minuten und Vertrauen und das alles in einer Situation, die nicht optimal für sie ist. Zwar spielen sie regelmäßig gegen Veteranen und können im direkten Duell von ihnen lernen, im Haifischbecken Euroleague wird aber auch jeder Fehler eiskalt bestraft und in einer Liga, wo es nur um das Gewinnen geht, steigt auch das Frustrationspotential. Und sie haben im besten Fall ein Ablaufdatum. Zwar ist dieses mit einem dicken Preisschild markiert, doch man muss sich auch eines bewusst sein: Die wenigsten 18-23-jährigen sind schon so stark, dass sie gegen erfahrene Profis über 70+ Spiele bestehen können. Können sie das oder traut man ihnen das schon auf dem Niveau zu, sind sie schnell in der NBA, genauso bei den ersten Anzeichen, dass sie so weit sind und das ist dann oft auch vor dem Punkt der Fall, wo sie in der Euroleague Leistungsträger sein können. Für ALBA Berlin ein zweischneidiges Schwert, denn man entwickelt Spieler, wo die Chance, deren Potenzial wirklich nutzen zu können, gering ist, aber gleichzeitig versprechen sie Einnahmen, die anders kaum zu generieren sind. Im Worst Case fehlt die sportliche Entwicklung sowie der finanzielle und sportliche Profit.
Anders lassen sich dagegen die Verpflichtungen von Brown und Thomas betrachten. Beide mit 29 Jahren in ihrer Prime versprechen sie Qualität und Erfahrung, müssen aber auch den Sprung von Rollenspielern zu Eckpfeilern meistern in einem Umfeld, womit sie noch gar keine oder lange keine mehr Erfahrungen gemacht haben. Mit ihren Verpflichtungen dürfte man sich erhofft haben, dass sie sportliche Qualität, Führungsfähigkeiten und Erfahrung in das sonst sehr junge Team bringen. Hoffnungen, die sie nicht immer erfüllen konnten, auch wenn sie sich bemühten. Mit 29 Jahren sind beide noch nicht am Ende ihrer Karrieren, ob sie in Berlin allerdings ein neues, langfristiges Zuhause finden werden, ist noch fraglich. Dass solche Verpflichtungen aber auch positive Impulse für eine Mannschaft sein können, hat man bei den Verpflichtungen von Maodo Lo und Jayson Granger gesehen, Charaktere, die mit ihrer ganz eigenen Art einen positiven Einfluss hatten.
Einzig bei Justin Bean könnte man auf den Gedanken kommen, dass er sich in die Reihe seiner erfolgreichen Vorgänger auf den Forward-Positionen einreiht, doch so ganz passt er da nicht rein. Mit 27 spielt der Combo-Forward seine zweite Profi-Saison und seine erste in Europa. Nach der High-School leistete er zwei Jahre Missionsarbeit für seine Kirche, bevor er mit 22 sein Freshman-Year in Oklahoma absolvierte, ein etwas ungewöhnlicher Weg für einen Profisportler.
Vielleicht musste Ojeda aber auch von seinem bewährten Konzept abweichen, weil der Markt wenig Alternativen anbot und man sich im Jahr des Umbruchs für die finanziell beste Variante entschieden hat, nachdem im Übergangsjahr keine großen sportlichen Erfolge zu erwarten waren. Eine andere Möglichkeit ist allerdings, dass ALBA den Zugriff auf seinen Zielmarkt verloren hat.
Mit dem Ausscheiden des zahlungskräftigen russischen Marktes gab es nach 2016 die nächste Talent Komprimierung auf dem europäischen Markt. Dazu sind die Euroleague Kader von 12 bis 14 auf 16 bis 18 gewachsen, um der Belastung standzuhalten und Verletzung kompensieren zu können. Konnte ALBA zu Beginn der Aito-Jahre im EuroCup noch vergleichsweise geringe Gehälter mit Minuten und sportlicher Exposure kompensieren, verringerte sich dieses Faustpfand in den letzten Jahren zunehmend. Spielten die Imports selbst in der ersten Euroleague-Saison noch über 69 % der Minuten, was selbst im Euroleague-Vergleich noch ein geringer Wert ist, so reduzierten sich die Minuten auf bis zu 50 % in den letzten drei Jahren. So spielt ein Import im Schnitt pro Spiel nur noch 11 Minuten statt 20 in der Saison 19/20. Durch die tiefe Rotation der Albatrosse spielt ein Import in Berlin im Schnitt nur fast die Hälfte der Minuten, die ein Import bei anderen Vereinen bekommt. Durch die geringe Durchlässigkeit innerhalb der Rotation dürfte die inzwischen geringe Exposure im Verbund mit dem geringen Gehalt wenig attraktiv sein für Spieler zwischen 24 und 27 an der Schwelle zur Euroleague. Diese stehen vor der Wahl zwischen wenigen Minuten und wenig Gehalt bei einem schwächeren Team der Euroleague oder ein Jahr zu gamblen und sich mit einem guten Jahr in einem schwächeren Wettbewerb, wo die Qualitätsdichte auch wesentlich geringer ist, sich in die Notizbücher der Euroleague-Teams zu schreiben. Auch wenn diesen der ganz große finanzielle Upside fehlt, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ende der ersten Saison, Mitte der zweiten Saison auf solidem Euroleague-Niveau performen, deutlich höher.
Ist es auch an der Zeit, den deutschen Kern aufzubrechen? Mit Johannes Thiemann dürfte der letzte Spieler des Aito-Kerns in diesem Sommer ALBA verlassen, ohne ihn verliert ALBA sehr viel Qualität auf den deutschen Positionen. Doch der deutsche Markt gibt inzwischen eine durchaus breite Auswahl an Spielern her, die sich auf Euroleague-Niveau entwickeln können und zum Teil auch schon auf dem Sprung dorthin sind. Doch auch ohne ihn hat ALBA bereits sechs Deutsche unter Vertrag, Eckpfeiler in der Euroleague-Rotation waren aber nur zwei von ihnen. Die Förderung des eigenen Nachwuchs ist ein Kernpunkt in ALBAs Identität, seit Malte Delow hat es aber kein Nachwuchsspieler mehr geschafft, sich nachhaltig in die Rotation zu spielen und zuletzt wanderte vermehrt der talentierte Nachwuchs ab. Die Durchlässigkeit zu den Profis scheint, auch bedingt durch die Euroleague, nicht mehr gegeben zu sein. Hat man auch während des Umbruchs im letzten Sommer die Bedeutung des deutschen und vereinseigenen Kerns überschätzt? Nur selten gelang es ihnen, für Akzente und Konstanz im ALBA-Spiel zu sorgen, was es den Neuen vielleicht auch erleichtert hätte, sich in ALBAs Philosophie einzufügen.
Denn von Aitos Spielidee und Philosophie ist so nur noch wenig im ALBA von 2024 zu finden. Schon in der vergangenen Saison verlor ALBA immer mehr von der Leichtigkeit, dem freien Spiel und der spielerischen Identität der Jahre zuvor. Jetzt sind auch Marcus Eriksson und Luke Sikma aus dem alten Kern nicht mehr da. Insbesondere Sikma verkörperte den Aito-Basketball wie kaum ein anderer, sein IQ, seine Führungsqualitäten und seine Fähigkeiten sind nicht oder kaum zu ersetzen und er war der Fixpunkt der ALBA Offensive. JT zeigte zwar gute Ansätze in diese Fußstapfen zu treten, doch diese Saison hat gezeigt, dass es nicht sein Spiel ist. Ist es an der Zeit, sich neu zu orientieren? Vergleicht man ALBA heute mit den Mannschaften von 18/19-21/22, so wirkt es wie ein Schatten von diesen Teams. Es ist nicht der besondere, freie, unbeschwerte Stil, wo man viel Freude und Geschlossenheit auf dem Feld und der Bank wahrnahm, egal ob der Ball gut oder schlecht gerade lief. Das neue ALBA ist schwer zu greifen und unorthodox. Noch immer bewegt sich die Mannschaft viel, doch ohne wirklichen Ertrag, Post-Ups und Floppy-Sets prägen das Bild der Berliner Offensive. Sollte Aito nochmal als Mentor zurückkommen, wäre es spannend zu sehen, ob man sich spielerisch zurückentwickelt. Doch eine Kopie bleibt immer eine Kopie, egal ob es Aito, Tuomas Iisalo oder Gregg Popovich ist. Muss ALBA auch bei der Spielidee einen eigenen Weg gehen und sich vom gewöhnlichen Spielstil, der inzwischen von Missmatch-Hunting und Pick&Rolls geprägt ist, abheben? Eine Sache hat man aus den Aito-Jahren allerdings mitgenommen, die Turnover bleiben weiterhin ein Problem, doch die Eleganz und Schönheit des Spiels sind verloren gegangen.
Was die Frage nach dem Trainer aufmacht, ist Israel Gonzalez der richtige Trainer für ALBA Berlin. An dieser Frage scheiden sich die Geister. Schon nach dem Viertelfinal-Aus gegen Ulm in der vergangenen Saison kam die Forderung nach einem Trainerwechsel auf, während der aktuellen Saison wurden diese Stimmen lauter. Die Fußstapfen, in die der Spanier treten musste, waren groß, doch wie viel Schuld trägt Gonzalez an den vergangenen zwei Spielzeiten wirklich? Während Aito sich zu Beginn zwei Jahre mit dem EuroCup und vielen Trainingseinheiten auch einen Kern aufbauen konnte, geht Gonzalez vieles davon ab. Mit nur wenig Trainingseinheiten und nur wenig Erfahrung als Head-Coach muss er nun eine Mannschaft formen, deren Zusammenstellung er wohl auch nur bedingt beeinflussen kann. Dazu muss er den Spagat schaffen aus der Förderung der jungen Spieler, der Belastungssteuerung des Kaders, des Formen einer Mannschaft, dem Streicheln von Egos und dem Gewinnen von möglichst vielen Spielen, was mit dem Kader ohnehin schon eine Herkulesaufgabe ist. Und das alles auch ohne einen Kern von sportlichen und zwischenmenschlichen Führungsspielern, die sowohl auf als auch neben dem Feld die Führung vorgeben.
Ganz aus der Pflicht darf man Gonzalez aber auch nicht nehmen, denn der von Aito Quübernommene Ansatz, sich nicht wirklich auf den Gegner einzustellen und Anpassungen vorzunehmen, funktioniert kaum noch. Auch wirft sein Ingame-Coaching auch immer Fragen auf, schwer nachzuvollziehende Minuten Verteilungen und Line-Ups, keine nachvollziehbaren Wechsel- und Auszeiten Strategien und ein Gebahren an der Seitenlinie, was sich mehr mit den Entscheidungen der Schiedsrichter, als dem seiner Spieler zu beschäftigen scheint. Doch die Führungsetage stärkte ihm zuletzt vermehrt den Rücken und sieht auch ihn als Entwicklungs-Position an, genauso wie bei den Spielern. Doch auch im dritten Jahr gibt es nur wenig Fortschritte in der Entwicklung zu sehen, der Punkt, die Reißleine zu ziehen, wäre im kommenden Sommer eigentlich ideal.
ALBA Berlin gehört in die Euroleague. Dass die sportlichen Qualitäten eines Clubs nur wenig Relevanz über die Zugehörigkeit zur Euroleague haben, bewiesen die beiden zuletzt aufgenommenen Anteilseigner, FC Bayern Basketball und ASVEL. Berlin ist als Deutschlands Hauptstadt und zentraler Ort mit großem Wachstumspotenzial ein Kerngebiet in den Plänen der Euroleague. Doch nachdem sich die neue Führungsetage und Anteilseigner gegen die Erweiterung ihres Kreises entschieden haben, sollte ALBA seine Strategie überdenken. Eine Abkehr von der Euroleague könnte langfristig große negative Auswirkungen haben, für einen Verbleib in der Euroleague müsste man aufgrund der schneller und stark wachsenden Konkurrenz vermutlich zwei Anreize bieten: einen signifikanten Anstieg des Budgets bzw. eine verlässliche Aussicht darauf oder eine deutlich verbesserte sportliche Perspektive. Mit London und Dubai drängen zwei weitere Teams in die Euroleague, in der Türkei bahnt sich bei Besiktas ein neues Großprojekt an und auch CSKA Moskau wird früher oder später in die Liga zurückkehren. Da die Euroleague zeitnah plant auf drei- bis fünf-jährige Wildcards umzusteigen, könnte ohne Expansion die Tür zur Euroleague bald sehr schwer aufzukriegen sein.
ALBAs Anspruch ist es, sich mit den Besten in Europa zu messen, will man das weiter tun, müssen in diesem Sommer große Veränderungen vollzogen werden, denn der Anspruch der Euroleague ist inzwischen ALBAs entwachsen. Will man diese erfüllen oder geht man weiter seinen eigenen Weg? Weg von der Euroleague…
Quo Vadis ALBA Berlin?
Es wurde der von vielen erwartete Sweep: Bayern setzt sich mit 3:0 gegen ersatzgeschwächte Würzburger durch und steht im Finale der BBL-Playoffs 2023/24. Würzburg hat in allen drei Spielen alles gegeben und versucht Bayern Paroli zu bieten, doch die Ausfälle von Livingston, Böhmer und in Spiel 3 auch noch Washington wogen zu schwer. Bei Bayern fehlten zwar mit Francisco und NWB auch zwei wichtige Spieler, aber der Kader der Bayern kann das ohne große Probleme kompensieren. Durch den Sweep hat man nun 5 Tage Pause, um zu regenerieren und neue Kräfte zu sammeln, während Chemnitz und Alba morgen und evtl auch am Donnerstag noch einmal ran müssen. In der Presse wird gemunkelt, dass Francisco und NWB ihre Verletzungen bis zum Spiel 1 des Finals auskuriert haben werden und Bayern dann aus dem Vollen schöpfen kann. Mal sehen, ob Brankovic sich dann noch einmal beweisen darf und wer für ihn, Francisco und NWB pausieren muss/darf.
4 Tage und 2 weitere spannende Spiele später steht nun fest: Alba Berlin ist der zweite Finalist der BBL 2023/24. Zum Beginn der Halbfinalserie Alba - Chemnitz gelang Chemnitz der Coup und man klaute Spiel 1 mit 82:95. In Spiel 2 schlug Alba zurück und gewann deutlich (86:64). Das erste Spiel in der heimischen Halle konnte Chemnitz dann mit 84:72 wieder für sich entscheiden und hatte damit 2 Matchbälle zum Finaleinzug. Doch keinen der beiden konnte Chemnitz verwerten - in Spiel 4 (ohne den gesperrten Kevin Yebo) verlor man mit 85:96, Spiel 5 (in das Alba nach der Verletzung von Martin Hermannson ohne etatmäßigen Pointguard und mit angeschlagenem Johannes Thiemann ging) ging mit 97:84 an Berlin. Somit sicherte sich Berlin in einer spannenden und mitreißenden Serie den Finaleinzug. Zur Regeneration und Vorbereitung auf das erste Finalspiel bleibt nun wenig Zeit - schon übermorgen geht es weiter.
Nach 4 Aufeinandertreffen in der regulären Saison folgen nun mindestens 3 weitere Partien. Für beide Teams wird es im Spiel des Gegners kaum noch Überraschungen geben - man kennt sich… Während bei Bayern voraussichtlich alle an Bord sein werden, wurden bei Alba die Verletzungssorgen im Halbfinale noch größer. Zu den bereits länger verletzten Samar, Spagnolo und Procida gesellte sich nun auch noch Hermannson. Thiemann spielte in Spiel 5 des Halbfinales zwar, war aber sichtlich angeschlagen. Allerdings konnte man die Saison fast schon den Eindruck gewinnen, dass Alba immer dann am besten spielt, wenn sich das Team aufgrund der Verletzungssorgen schon fast von selbst aufstellte. Mal sehen, ob man diesen Trend im Finale fortsetzen kann.
Ich freue mich auf die Spiele - möge der Bessere gewinnen!
Vor der Saison ist nach der Saison… und da im “alten Thread” schon fleißig spekuliert wurde gehts nun hier in die Post-Saison…
Lasst hören wie ihr euch den neuen Kader vorstellt. Wer weiß was? wer hat wen im Ort gesehen? Auf gehts in die alljährliche Gerüchterunde.
Mein Eindruck aus der abgelaufenen Saison hat sich total bestätigt. Ein so Katastrophal falsch zusammengestellter Kader darf sich nicht wiederholen!
Uns fehlte ein Floor General (bis zur, viel zu späten, Nachverpflichtung von Buzz Anthony) gut das er bleibt!
Uns fehlte ein zuverlässiger Scorer der uns um die 15 Punkte pro Spiel Garantiert!
Uns fehlte Durchschlagskraft unterm Korb!
Döding, Hundt, Kayser, Thomas haben noch Vertrag + Anthony verlängert.
Döding und Kayser als Busfahrer blocken schonmal zwei wichtige Spots im Kader die es besser zu besetzen gallt.
Thomas lässt an guten Tagen alte Fähigkeiten aufblitzen, taucht aber insgesamt viel zu oft vollständig ab!
Hundt defensiv aggressiv wenn man ihn richtig einsetzt, Grüße an den “Coach”! Offensiv keine nennenswerte Option.
Hoffe für den Rest des Kaders wird frisches Blut kommen, denn insgesamt war das viel, viel zu schwach!
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Am Wochenende ist der 19. Spieltag in der Pro B und die Playoffs stehen bald an. Höchste Zeit also zu spekulieren, wer in die Pro A aufsteigen will bzw. wer überhaupt kann.
Die Bayer Giants Leverkusen haben ihre Absichten im Sommer schon deutlich kommuniziert. Man möchte so schnell wie möglich hoch. Der Kader gibt den Giants durchaus recht. Finanziell scheint es zu passen, der Zuschauerschnitt liegt bei knapp 1500 also besser als in Pro A letztes Jahr. Wahrscheinlichkeit liegt bei 100 Prozent (das man hochgeht, wenn es sportlich klappt)
Die Dragons Rhöndorf haben auch einen starken Kader, sind im Süden sehr dominant, hängt aber wahrscheinlich auch von den Bonner Baskets ab. Reicht die Halle noch um Pro A zu spielen? Wie sieht es finanziell aus?
Auch interessant ist die Situation in bei den EN Baskets Schwelm. Schöne Halle, angenehmes Publikum und dieses Jahr auch mit einem fein ausgestatteten Kader. Ich war in den vergangenen Jahren sehr oft in Schwelm und in dieser Saison scheint es zu passen. Frage ist, ob es finanziell möglich. Die Wahrscheinlichkeit sehe ich bei 60 bis 70 Prozent.
Ansonsten traue ich den Basketball Löwen Erfurt den Gang in die Pro A zu. Die Mannschaft liefert ab, das Umfeld entwickelt sich auch weiter. Offiziell ist der Schnitt im vierstelligen Bereich. Ich war noch nie in der Halle. Genügt diese den Anforderungen?
Außenseiterchancen sehe ich bei Lok Bernau (neue Halle, Koop. mit Alba), den Berlin Braves (große Halle, guter Kader) und Wolmirstedt (große Visionen, Hallenmöglichkeit in Magdeburg?) im Norden… Im Süden würde sicherlich die Orange Academie (waren schon in der Pro A) aufsteigen, wenn sie es sportlich packen.
Was sagen die Kenner? Oder gibt es sogar eine Wildcard für einen Pro A Absteiger?
Nach der Saison ist vor der Saison.
Pape und Sengfelder haben einen gültigen Vertrag für die nächste Saison. Laut GA werden Griesel und Kennedy bleiben, da entsprechende Optionen bereits vereinsseitig gezogen wurden. Bekannt sind außerdem Gespräche mit Turudic, Thiemann und Fobbs. Zu Kirkwood, Frey, Flagg und Watson hingegen nichts, was aus meiner Sicht daran liegt, dass man hier eventuell nach Upgrades oder anderen Spielertypen suchen wird. Die von Milovic genannten Eigenschaften (Erfahrung, mentale Stärke und Defense), die neue Spieler mitbringen sollen, können sehr wahrscheinlich kaum in Personalunion abgedeckt werden.
Vielleicht ist es zu früh, dann kann dieser Thread gerne erstmal ignoriert werden. Nachdem im Thread 2022/23 aber schon über eventuelle Vertragsverlängerungen diskutiert wurde, hoffe ich, dass es in Ordnung ist, wenn ich diesen neuen Thread erstelle.
Über was reden wir jetzt eigentlich? Alba ist in der BBL mit nur einer Niederlage ziemlich souverän Tabellenerster. Alba hat aber auch das erste Mal seit fünf (!) Jahren ein nationales Finale verpasst und ist Tabellenletzter in der Euroleague. Das zeigt zum einen, dass wir über die letzten Jahre einen anderen Anspruch entwickelt haben, aber auch, dass es dieses Jahr (zumindest gefühlt) nicht den “next step” gibt wie in den letzten Jahren.
Worin liegt das? Komischerweise ist das Team ja so ziemlich das selbe wie im Jahr zuvor. Da Silva war natürlich ein großer Verlust (nicht umsonst hat ihn Barca geholt), gerade auch was seinen Pass betrifft. Aber das alleine kann es nicht erklären.
Ist es Frage des Trainers? Israel Gonzalez ist in seiner ersten Cheftrainerrolle auf diesem (oder auch nur halbwegs vergleichbarem) Niveau. Deshalb finde ich es nicht grundsätzlich falsch zu fragen, ob er der Richtige in dieser Rolle ist. Im Gegensatz zu letztem Jahr, wo es nach holprigem Start eine klare Entwicklung gab, ist es dieses Jahr gefühlt anders. Nach drei Startsiegen in der EL, ist man jetzt Letzter. Die Euphorie oder den “Drive” den man die letzten Jahre hatte, gibt es dieses Jahr in der Form nicht wirklich. Ich denke aber, dass wir da aufpassen müssen, dass wir die letzten Jahre nicht für “normal” halten, sondern anerkennen, dass es einfach nicht immer weiter nach oben gehen kann. Deshalb würde ich (außer es passiert jetzt noch etwas komplett unvorhergesehenes) auch mit Israel in die neue Saison gehen.
Kommen wir also zu den Spielern:
Wenn ich das richtig sehe, laufen bei sechs Spielern die Verträge zum Ende der Saison aus.
Sikma: Aus meiner Sicht ein No-Brainer ihm nochmal einen Zwei- oder Dreijahresvertrag zu geben. Klar, er wird wohl nicht mehr das Gehalt des letzten Vertrages bekommen können, aber er hat sowohl spielerisch wie auch menschlich einen riesigen Anteil an den Erfolgen der letzten Jahre und ich glaube auch, dass er es schaffen kann sein Spiel halbwegs zu konservieren, da sein Spiel weniger von der Athletik lebt als bei anderen.
Bei Maodo Lo hat Alba das “Glück”, dass er nicht so spielt wie letztes Jahr. Wäre das der Fall, wäre es aus meiner Sicht sehr schwer ihn zu halten. So ist es wahrscheinlicher geworden und wenn es wirtschaftlich vertretbar ist, ist es aus meiner Sicht ein No-Brainer.
Noch wichtiger ist in meinen Augen fast die Verlängerung von Olindes Vertrag. Er hat sich stark entwickelt und ist mit seiner Größe und seinem Shooting ein Spieler, den man so leicht nicht findet (gerade auf den deutschen Positionen). Außerdem ist er mit seiner Freude und Emotion jemand, der sehr für das Alba-Spiel steht.
Bei Mattiseck gilt das für Olinde gesagt mindestens genauso. Ich würde mir zwar wünschen, dass er sein Ballhandling verbessert, um offensiv noch flexibler zu werden, aber dass man mit ihm verlängern sollte, ist es meiner Sicht ebenso klar.
Dann gibt es mit Lammers und Koumadje zwei Center deren Verträge auslaufen. Beide waren wahrscheinlich relativ günstig als sie kamen. Und beide haben gezeigt, dass sie in der Euroleague spielen können. Ich glaube, dass beide auch für höherambitionierte Clubs interessant wären. Ich habe das hier schonmal geschrieben, dass ich glaube, dass ein Koumadje ein Spiel verändern kann, er aus meiner Sicht aber auch das Spiel der eigenen Mannschaft zu häufig (dann im negativen) verändert. Lammers dagegen ist mit seiner Defense und seinem Shooting jemand, der sehr gut zum Alba-Spiel passt. Sollte es finanziell möglich sein, dann würde ich auf jeden Fall mit Lammers verlängern und Koumadje gehen lassen.
Dann gibt es die Spieler, die noch Vertrag haben. Ich glaube wir sind uns (leider) alle einig, dass wir Jaleen Smith nächstes Jahr nicht mehr in Berlin sehen werden. Dafür waren seine letzten zwei Jahre einfach zu gut und er bringt einfach alles mit um auch bei einem Top-EL-Team zu spielen.
Schneider, Delow und Thiemann (!) werden auf den deutschen Positionen hoffentlich auch bleiben. Ich glaube zu denen muss ich jetzt nichts groß schreiben.
Tamir Blatt hat zum Ende der letzten und zu Beginn dieser Saison einen überragenden Basketball gespielt. Er ist ein Pass-First-PG, der (im Normalfall) den Dreier hochprozentig trifft. Diese Entwicklung habe ich ihm zu Beginn nicht zugetraut. Gleichzeitig sieht man aber auch, dass er defensiv anfällig ist und offensiv außer dem Wurf keinerlei Korbgefahr austrahlt.
Zoosman ist der stärkste Flügelverteidiger den wir haben und hat sich aus meiner Sicht auch offensiv verbessert zu seinem ersten Jahr. Er ist jemand, der der Mannschaft viel bringt, was nicht in den Statistiken auftaucht. Trotzdem bleibt die Frage: ist das genug für einen Ausländer-Spot?
Wetzell wird immer besser und rein von den Zahlen ist er (zumindest in der BBL) nicht viel schlechter als da Silva. Aber ihm fehlt natürlich dessen Athletik und Explosivität. Es wäre sehr wichtig, dass er einen deutschen Pass erhält, damit man in der Rotation da einfach noch flexibler ist.
Procida hat angedeutet was für Talent er hat. Gleichzeitig ist er aus meiner Sicht noch nicht weit genug um dem Team wirklich konstant zu helfen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es gut finden soll, wenn man auf den Ausländerspots so ein “Projekt” hat. Es kann natürlich richtig gut laufen, aber gefühlt hat er das Problem des Ausländerspots, so dass er in der BBL eben nicht “risikofrei” eingesetzt werden kann, weil jemand anderes eben aussetzen müsste. Vielleicht wäre eine Leihe hier für beide Seiten das richtige.
Smith wird also wohl weg sein, bei allen anderen denke ich nicht, dass sie nach diesem Jahr die unfassbar tollen Angebote bekommen werden. Ich weiß nicht was Alba da für Optionen hat, aber ich hoffe, dass es da zu Veränderungen kommt.
Wer wird kommen? Zunächst natürlich Samar. Viele hier sehen ihn als den Blatt-Ersatz. Wenn das so kommen sollte, wäre ich zufrieden. Samar hat die bessere Größe in der EL und hat angedeutet, dass er ins Alba-Spiel passt.
Wer sollte kommen? Es aus meiner Sicht zwei spannende deutsche College-Spieler mit Sam Griesel und Tristan da Silva. Griesel spielt sein letztes College-Jahr, da Silva hätte noch eins. Griesel ist 2/3er, da Silva 3/4er. Ich weiß jetzt nicht, ob beide Alba wirklich helfen könnten, aber wenn es um die Vertiefung der deutschen Postionen geht, dann sind das für mich gute Kandidaten.
Darüber hinaus wird es wichtig, dass man Smith ersetzt mit einem Spieler, der ebenso selbst punkten kann und bei einem eventuellen Ersatz für Zoosman dort vielleicht auch ein klein wenig mehr Augenmerk auf das 1:1 offensiv legt. Als Ersatz für Koumadje wünsche ich mir einen Spieler, der im Gegensatz zu Lammers Inside-Game und vielleicht auch einen kräftigeren Körper hat. Dafür kann er dann auch etwas kleiner sein als 2,21m.
Insgesamt würde das also so aussehen:
Lo/Samar
“Smith-Ersatz”/Griesel/Delow/Mattiseck
Olinde/“Zoosman-Ersatz”/da Silva
Thiemann/Sikma/Schneider
Lammers/Wetzell (mit deutschem Pass)/“Koumadje-Ersatz”)
Das wären ohne Jugendspieler 14 Leute und man würde nur sechs Ausländer haben, so dass man zwischen den Ligen flexibel rotieren könnte. Ich bin kein Fan davon acht Ausländer im Kader zu haben. Das mag rein individuell die Mannschaft vielleicht besser machen, aber es nimmt auch Flexibilität.
Ich nehme mal die letzten News aus dem GT für die Eröffnung des neuen BBL-Jahres:
Lizenz bekommt man wohl mit auflösender Bedingung, weil das EK nach Rückzahlung der Corona Hilfen auf 250k zurück muss. Ich vermute mal, dass man das schaffen wird.
Keine Europateilnahme und volle Konzentration auf die BBL. Ziel ist Kampf um die Play-Inns vermute ich mal.
Im Kader sind laut Meinertshagen Ensminger, Mönninghoff und Jünemann.
Wiedersehen möchte ich Hartwich, Rich, Hume und Gibson. DeJulius bin ich mir nicht so sicher.
Anticevich ist bereits weg. Zugic, Hemschemeier und Silins muss ich nicht wieder bei uns haben.
Bin gespannt wie Foucart in seiner zweiten Saison adjustieren wird bei der Zusammenstellung des Kaders.
Wie gerne hätte ich diesen Thread in der Kategorie BBL erstellt, aber durch Chancenwucher(er) spielen wir ein weiteres Jahr ProA und dürfen uns u.a. auf zwei Duelle gegen Koblenz freuen. Um meine Enttäuschung etwas einzudämmen, versuche ich mal diesen Thread hier zu starten, damit wir nach vorne blicken und nicht zu lange Trübsal blasen.
Wer bleibt? Vertrag haben müssten meines Wissens
Guards:
Haris Hujic
Evans Rapieque
Aime Olma
Behnam Yakhchali
Forwards:
Moritz Krimmer
Marco Hollersbacher
Center:
Marten Linßen
Marco Bacak
Coaches:
Don Beck (?)
Jacques Schneider
Die Verträge von Jordan Barnes, Marcus Graves, JJ Mann, Maik Zirbes und Clay Guillozet laufen aus.
Moritz Krimmer: Hier würde ich aufgrund seiner herausragenden Leistungen, trotz des 2-Jahres-Vertrags, ein Fragezeichen setzen. Das war derart stark, dass ich vor allem einem Denis Wucherer zutraue, die Fühler nach ihm auszustrecken. Passt perfekt in seine Philosophie, Basketball zu spielen. Einfach BBL Kalibert
Marcus Graves: Bis zu seiner Verletzung DER Taktgeber des Teams. Würde ich gerne wiedersehen.
JJ Mann: Genie und Wahnsinn. Defensiv oftmals anfällig. Günstig dürfte er auch nicht sein und er wird auch nicht schneller. Wäre nicht enttäuscht, wenn er bleibt, aber würde mich jetzt auch nicht aus den Latschen hauen. An seiner Stelle würde ich mir auch einen athletischen Ami mit gutem Dreipunktwurf wünschen.
Maik Zirbes: Aufgrund seiner Probleme mit den ProA Schiedsrichtern tippe ich auf Karriereende. Das tut er sich nicht nochmal an. Keine Ahnung, was er kostet (dieses Jahr wohl so gut wie nichts, da noch von Lissabon bezahlt), aber ich sehe ihn trotz des Faktors als Lokalmatador nicht als “Must have” an. Defensiv teilweise grausam, offensiv auch mit teils haarsträubenden Fehlern. Wenn er günstig zu haben ist, okay. Das würde aber für mich automatisch zu…
Marco Bacak: …führen, für den ich nur eine Zukunft in Trier sehe, wenn Zirbes seine Karriere beendet. Auch dann halte ich das Centerduo Linßen/Bacak offensiv aber für limitiert. Bin gespannt, was wir in dieser Personalie hören. Glaube hier könnte auch ein Comeback im Artland folgen.
Jordan Barnes: Leider ein Ballhog, der zwar oft spektakuläre Dinge macht, aber eben in solch entscheidenden Spielen dann auch nicht der Heilsbringer ist. Melkt mir zu sehr die Uhr, zu wenig Zug zum Korb. Zu klein gebaut und wird von körperlich überlegenen Aufbauspielern entsprechend attackiert. Hätte bis vor kurzem nicht gedacht, dass ich das schreibe, aber: Muss ich nicht unbedingt wiedersehen.
Clay Guillozet: Super Typ, toller Scorer und hat sich wieder gefangen, nachdem er nach seiner Verletzung länger nicht in Tritt kam. Darf gerne bleiben!
Allgemein wünsche ich mir emotionale Spieler. Gerne mehr Athletik als Ergänzung zum bestehenden Kern und einfach ein ebenso glückliches Händchen für die Verantwortlichen, wie in dieser Saison. Wenn man nach Luxemburg schaut, könnte da u.a. mit einem Leon Ayers III wieder viel Potenzial direkt vor der Haustür eingekauft werden. Bin sicher, dass Schneider häufiger Spiele in Luxemburg schauen war, nachdem man mit Clay so gute Erfahrungen gemacht hat.
Ich denke nach der gestrigen Abschlussfeier sollten wir auch die Saison hier beenden und einen neuen Diskussionsbereich eröffnen.
Entgegen meiner Hoffnung wurde gestern leider keine weitere Vertragsverlängerung bekannt gegeben.
Aktuell sieht der Kader dann wie folgt aus
PG X / Kraushaar
SG X / X
SF X / Nawrocki
PF X / Omuvwie / Uhlemann
C X / X
Ich bin mir nicht sicher wie man Uhlemann einordnen soll/will. Eigentlich ein PF, der dieses Jahr quasi ja als C gespielt hat.
Gewünscht hätte ich mir tatsächlich das Krause und Boner weiter in unseren Reihen bleiben. Krause meiner Meinung nach eine mega Entwicklung vollzogen dieses Jahr. Zu seiner wie immer bissigen Verteidigung, manchmal überzogen von den Emotionen her, zu einem verlässlichen Scoren mit 10 Punkten im Schnitt entwickeln. Dieses wird sicherlich nicht unentdeckt geblieben sein. Seine Rolle wird sicherlich auch besser betuchten Vereinen gut zu Gesicht stehen. Auch ein fitter Boner war vor allem mit seinem Rebounding eine absolute Bereicherung für die Mannschaft. Mal schauen was mit den beiden passiert.
Jeder der Jungs hat einen phantastischen Job gemacht mit seinen Stärken, mal ein wenig überdreht, mal angemessen.
Schwierig ist einfach die Tatsache das ohne Shooting von außerhalb es Schwierig sein wird den nächsten step zu machen. Da hat sicherlich das Fehlen von Brock dazu beigetragen, dass man am Ende zu berechenbar war.
Ich hoffe, dass man neben der Geschlossenheit (Charakter), dem biss in der Verteidigung, diesmal auch ein wenig mehr auf Shooting geschaut wird.
Ich freue mich auf die neue Saison.
Btw Dauerkarten wurden auch wieder erhöht.
Nachdem sämtliche Abgänge bei unseren ausländischen Profis u.a. James Graham, Hilmar Petursson, Nate Scott bekannt geworden sind und bei Avi Toomer und Carlos Carter wohl auch eher ein Abschied bevorsteht, müssen sich die Baskets nun wieder völlig neu auf den Profi- Positionen ordnen.
Aktiv verlängert haben bisher Trainer Götz Rohdewald und Adam Touray, der insbesondere länger gehalten und durch die Ausbildung bei einem Partner auch an Münster gebunden bleibt. Inwieweit Verträge für 2 Jahre geschlossen wurden, ist mir nicht weiter bekannt.
Fest steht ebenfalls ein neuer Ticketing- Partner. Dort steigt man laut dem Hallenmagazin nun auf das Düsseldorfer Unternehmen vivenu um. Neben dem FC Schalke, nutzt auch u.a. der USC Münster diese Plattform. Dadurch ergeben sich vielleicht 2 Vorteile: 1. Anders als bei Ticketmaster können die digitalen Tickets leichter im Google oder Apple Wallet angezeigt werden. Sprich werden in der Benachrichtigungsleiste am Smartphone angezeigt. Demnach muss man sein Ticket nicht in irgendwelchen Apps oder Screenshots suchen. 2. Unterschiedliche Shops für „Frei- und Sponsorenkarten“. Beim USC werden 2 Shops benutzt, wobei die Kultursemesterticket- Karten über einen separaten Shop laufen und das eingeben von Codes ebenfalls entfällt.
Laut UBC sollen der neue Partner zudem noch mehr Bezahlmöglichkeiten anbieten.
Als ich das 1. Mal dieses Forum genutzt habe hießen sie glaube ich gerade “Schröno Baskets” und die bis heute unübertroffene 50 Siege-Serie begann, mein erstes Spiel in der Halle war wohl noch zu forbo-Zeiten, was all diese Zeiten und auch mein Erleben eint, immer waren die Paderborner Basketballer mindestens zweitklassig, nun sind sie praktisch erstmals seit ich lebe (und mit dem bescheidensten Namen ever, noch vor Huibuh oder so) in der Drittklassigkeit angekommen, das ist nun alles gesicherter Fakt, also gehen wir es an.
Ganz aktuell dazu der Presseartikel von morgen, online bereits verfügbar:
Baskets wollen mit Steven Esterkamp als Coach in die ProB gehen
Daraus:
Die Zeit in der ProB soll effektiv genutzt werden, um „Schwung zu holen für die nächsten Jahre“, betont Meyer. Der macht keinen Hehl daraus, dass Steven Esterkamp sein Trainer-Wunschkandidat für die ProB ist. „Steven passt einfach zu uns und hat eine erfolgreiche Zeit mitgeprägt.“ Der Jahr für Jahr umworbene und ehrgeizige Amerikaner stellt klar, dass die BBL weiterhin die Leistungsebene ist, wo er sich mal sieht. Kategorisch ausschließen will er eine Fortsetzung seines Engagements in der Stadt, in der er ein Viertel seines Lebens verbracht hat, aber auch nicht. „Ich mache diesen Job, weil ich gerne coache. Es liegt noch nichts auf dem Tisch. Die ProB ist eine Option.“
Esterkamp wird nicht zu lange überlegen und sich bald dazu äußern. „Ich hatte niemals im Kopf, dass wir absteigen würden, und bis zum Schluss daran geglaubt, dass wir es schaffen“, erläutert er. Dominik Meyer wünscht sich rasche Planungssicherheit, gibt dem Trainer aber die Zeit, die er braucht. Nur soviel: „Ich möchte nicht, dass Steve eine emotionale Entscheidung trifft. Wenn er bleibt, dann nicht aus Schuldgefühlen, wegen eines schlechten Gewissens, dass er etwas auszubügeln habe oder so. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das wird er irgendwann bereuen. Nein, ich möchte, dass Steve zu 100 Prozent hinter dem steht, was wir vorhaben und eine Entscheidung trifft, mit der er sich wohlfühlt.“ (…)
Ob er für die BBL noch begehrt sein wird nach dieser Saison ist die Frage, auf jeden Fall kann man ja personaltechnisch auch ansonsten komplett bei 0 anfangen, denn selbst bei den deutschen Talenten sieht es nicht gut aus:
Zuallererst sollen Personalien mit dem eigenen Talentschuppen festgezurrt werden. Meyer: „Das hat jetzt Priorität.“ Auch einen Lucas Mayer würden sie gerne als Anführer behalten, doch der Geschäftsführer gibt sich keinen Illusionen hin. „Andere Vereine aus der ProA sind auf ihn aufmerksam geworden.“
Dass wahrscheinlich Bochum mit runtergeht (aber auch im Artland würde man wohl mehr Budget und dieselben Ambitonen und dieselbe Staffel haben) macht es natürlich nicht leichter, ebenso wie die Playoffs ansich, 1, 2 schlechte Spiele oder Verletzte zur Unzeit und das ganze floppt.
Wenigstens droht kein Hallenproblem, denn selbst wenn die Halle kurzfristig gesperrt werden müsste wäre die Alternative allemal ausreichend für die neue Liga.
Die aktuelle Saison läuft zwar noch, aber trotz des aufopferungsvollen Kampfes unserer Mannschaft um die goldene Ananas kann man schon einen Blick in die ungewisse Zukunft werfen.
HC: Hier steht eine neue Besetzung an. Ich wünsche mir jemanden, der mit einem klaren Konzept an die Sache rangeht. Wir brauchen niemanden, der einfach nur Geld aus dem Fenster wirft. Der neue Coach muss sich am Markt der deutschen Spieler hervorragend auskennen, da er vermutlich der einzige Mann im Verein mit sportlicher Expertise ist.
PG/SG:
Fofana und Gatling werden wir nicht mehr sehen und insgesamt ist das wohl auch ok. Beide mit teils überragenden, teils mit katastrophalen Leistungen wobei Gatling da noch deutlich schwankender unterwegs war. PJ nicht der vom Verein erwartet Dreh- und Angelpunkt. Zum einen natürlich aufgrund Verletzung zum anderen aber auch mangels Fähigkeiten. Eine Verlängerung nur zu wirklich guten Konditionen. Ist ein bisschen wie die Situation mit Basti vergangene Saison. Moritz Plescher einer der Lichtblick diese Spielzeit. Ohne seine Verletzung wäre er wohl der Spieler der Saison geworden. Hoffe die Entwicklung geht so weiter, dann wird er eine Säule der Mannschaft nächstes Jahr.
SF/PF:
Hier war unsere große Baustelle. Keiner der noch verbleibenden Spieler auf diesen Positionen ist (aktuell) ein wirklicher Starter in der Liga. Der einzige Spieler der halbwegs gepasst hat, hat uns mitten in der Saison verlassen und wurde durch einen der größten Fehlgriffe der Vereinsgeschichte ersetzt. Potential ist mit Lenny vorhanden aber auch noch nicht als Starter für die kommende Saison. Bei Rahn sollte man vermutlich noch mal über den Vertrag sprechen. Das ist zu wenig. Giotis kann uns helfen, muss aber auch noch einen großen Schritt machen.
😄
Unser „Prunkstück“! Mit Ahmad und Carver haben wir wohl das beste Centerduo der Liga. Beide mehr oder weniger durchgehend mit guten Leistungen. Wenn ich mir einen der beiden aussuchen dürfte würde ich wohl mit Carver gehen und ihm einen „Brecher“ zur Seite stellen. Sillah darf auch sehr gerne noch ein Jahr bleiben, dann müssen wir uns hier keine Gedanken machen.
Alles in allem hat die Balance nicht gestimmt. Weder zwischen den Positionen noch zwischen der Qualität der nationalen und internationalen Spielern. Hier muss in der Pro A das Pendel deutlich in Richtung der Deutschen gehen, gerade wenn das Budget nicht für jede Position eine hochkarätige ausländische Alternative zulässt.
Ps Alle anderen Spieler haben leider nichts zu dieser Saison beigetragen. Daher auch keine gesonderte Erwähnung.
Was man noch erwähnen sollte, daher habe ich auch das Wort „Kader“ nicht mit in den Titel gepackt, ist die Situation in den Fanblocks. Bitte liebe BATS und auch letzte traurige Überbleibsel von Bayreuth X, setzt euch zusammen und stellt euch wieder in einen Block. Das ist ein Trauerspiel.
Auf eine gute Sommerpause
Kaum steht fest, dass Chemnitz und Alba im Halbfinale gegeneinander spielen, starten auch schon die ersten Diskussionen dazu. Da diese im Kader-Thread von Alba nix zu suchen haben, gibt es hier den passenden Thread dazu.
Sicherheitshalber mal zur Erinnerung: Seid nett zueinander!
Wann ist der richtige Zeitpunkt für diesen neuen Thread? Manche starten schon in der laufenden Saison, ich fange mal direkt mit dem Saisonende an, wenn es OK ist 😉 :
Eine äußerst anspruchsvolle Saison ist zu Ende. Eine Saison im Mittelfeld für eine Mittelfeld-Mannschaft. Mehr war das diese Saison nicht. Punkt. Wie üblich war auch diese Spielzeit von Höhen und Tiefen geprägt. Zwei bemerkenswerte Siegesserien von jeweils fünf Spielen standen zahlreichen Niederlagen in der Mitte der Saison gegenüber. Einige dieser Herausforderungen lassen sich auf Verletzungen und die Notwendigkeit von Nachverpflichtungen zurückführen, ebenso wie auf das möglicherweise zu lange Festhalten an defensiven Strategien wie dem hohen Hedging. Bezüglich der Verletzungen muss betont werden, wie außergewöhnlich viel Pech uns in dieser Saison begleitet hat. Es ist bemerkenswert, dass Russell und Schoormann die einzigen Spieler waren, die in jedem einzelnen Spiel zum Einsatz kamen, wobei Russell sich während der Vorbereitung lange verletzt hatte und womöglich sogar mit einem gebrochenen Finger in der Saison spielte. So oder so, ich habe noch nie eine derart herausfordernde Saison mit einer derart hohen Verletztenzahl erlebt. Nun jedoch liegt der Fokus auf der Zukunft, und in diesem Zusammenhang habe ich einige Einzelkritiken zusammengestellt.
#0 Schoormann: Eine äußerst gelungene Verpflichtung, die trotz seines jungen Alters beeindruckende Leistungen erbracht hat. Sein Beitrag erstreckt sich sowohl auf das offensive als auch das defensive Spiel, weshalb er zurecht eine Schlüsselrolle als Starter innehat. Es scheint, als hätte er sich langsam aber sicher in die Fußstapfen von DiLeo begeben. Die Tatsache, dass Schoormann einen Vertrag für die kommende Spielzeit hat, erfüllt mich mit Freude, und ich freue mich auf mindestens ein weiteres Jahr mit ihm! Seine Wahl zum zweitbesten Nachwuchsspieler hinter Grünloh ist natürlich lobenswert und meiner Meinung nach absolut verdient.
#2 Chapman: Letzten Sommer war ich sehr erwartungsvoll bezüglich seiner Verpflichtung. Leider wurden meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt. Chapman hat in seiner Karriere stets mit Verletzungsproblemen zu kämpfen gehabt und zeigt eine eher unbeständige Leistung. Obwohl er als Power Forward sehr beweglich ist, ist er als Center nur bedingt einsetzbar. Meiner Einschätzung nach neigt es sich wohl eher dem Ende zu, was seinen Verbleib betrifft.
#3 DiLeo: Nun, das ist eine entscheidende Frage. DiLeo und Calles sind mittlerweile „untrennbar“ miteinander verbunden, aber reicht es sportlich noch für DiLeo? Probleme mit der Hüfte, den Knien, den Sprunggelenken und der Lunge (wie wir alle bereits gesehen haben…) tragen dazu bei. Ich könnte mir vorstellen, dass DiLeo auch eine Rolle als Co-Trainer bei den Baskets übernehmen könnte. Zudem haben wir mit Schoormann eine vielversprechende Alternative, die zudem noch jünger und größer ist. Als emotionaler Anführer außerhalb des Spielfelds könnte DiLeo jedoch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wenn DiLeo ein Selbstläufer gewesen wäre, hätte man wahrscheinlich bereits eine Verlängerung vereinbart. Die erneute Verletzung “auf unbestimmte Zeit” verstärkt diese Überlegungen. Daher stammt auch meine Theorie.
#4 Russell: Nun, was ist da nur passiert? Er konnte seinen Titel als “Offensivspieler des Jahres” nicht verteidigen. Fast alle Statistiken sind eingebrochen, und sein Anführerstatus auf dem Feld scheint geschwunden zu sein. Einige haarsträubende Ballverluste, besonders zu Beginn von Spielen, lassen Zweifel an Russell aufkommen. Zusätzlich ist er in der Verteidigung oft ein Schwachpunkt. Trotzdem erzielt er natürlich weiterhin solide Punkte und hat einen laufenden Vertrag. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Russell bleiben wird und seinen Vertrag erfüllen wird. Und wenn die Mannschaft nächstes Jahr wieder besser harmoniert, wird Russell sicherlich auch wieder aufblühen. Hoffen wir, dass das auch Russells Plan ist und er wieder seine Rolle als Anführer einnimmt und er die Offseason nutzt um den Ballast (verletzter Finger?!), der ihn hemmt, loszuwerden.
#7 Hemschemeier: Ich verstehe, dass es für einige schwer zu akzeptieren ist, aber es mangelt ihm an Qualität. Ja, für fünf Minuten Verteidigung ist er ausreichend, aber kann das auf Dauer befriedigend sein? Im Angriff spielt man praktisch 4 gegen 5 mit Hemschemeier. Seine knapp über 40 Minuten Spielzeit in der gesamten Saison sprechen eine deutliche Sprache, und vermutlich wären es noch weniger gewesen, wenn der Kader nicht so stark von Verletzungen gebeutelt gewesen wäre. Mit 25 Jahren besteht auch nicht mehr viel Potenzial für eine deutliche Verbesserung. Es wäre wohl ratsam für ihn, zumindest eine Liga tiefer zu spielen.
#9 Crandall: Hier ist die Situation ähnlich wie bei Schoormann und DiLeo. Auch Crandall hat beinahe Russell den Rang abgelaufen und vermutlich seinen Marktwert enorm gesteigert. Crandall neigt zwar dazu, nach gelungenen Aktionen etwas zu überdrehen, aber insgesamt war seine Verpflichtung eine echte Bereicherung. Aktuell kann ich mir keine weitere Saison mit Russell und Crandall als Duo vorstellen, aber wer weiß? Andererseits hat Manning noch einen gültigen Vertrag. Für mich könnte Manning dann die direkte Alternative zu Crandall sein. Allerdings ist auch Manning aufgrund seiner Verletzungshistorie anfällig. Dennoch haben wir genug medizinisches Personal, um seine Situation angemessen zu beurteilen. So oder so wird es wohl auf Manning ODER Crandall hinauslaufen. Die Kombination aus Russell, Crandall UND Manning wäre wohl zu viel des Guten.
#11 Foster: Hier gab es wieder einmal Missverständnisse unter Calles, ähnlich wie bei Teague. Foster sollte der Schütze im System von Calles werden, konnte jedoch weder offensiv noch defensiv das System umsetzen. Auch bei FMP in der ABA-Liga lief es für Foster nicht besser. In 13 Spielen kam er durchschnittlich auf 14 Minuten Spielzeit mit einer Dreierquote von 28%. Eine sehr gebrauchte Saison für Foster, mehr gibt es wohl dazu nicht zu sagen.
#15 Izundu: Beim Schreiben darüber muss ich irgendwie seufzen. Was gibt es hier zu sagen? Vermutlich hat kein Center der Oldenburger mehr gedunkt als Izundu in dieser Saison. Ich schätze grob, dass etwa 80% seiner Punkte aus Dunkings stammen. Aber reicht das aus? Es fehlt ihm an einem Post-Spiel, an Elite-Defense und vielleicht auch an einem höheren Basketball-IQ. Oft gerät er in Foulprobleme, besonders gegen Gegenspieler, die ihm ebenbürtig sind. Zwar schafft er es erfolgreich, den Weg für die Guards frei zu machen, aber reicht das aus, um in sein zweites Jahr bei den Baskets zu gehen? Ich bin mir da nicht so sicher, trotz seines laufenden Vertrags. Und während ich das so aufschreibe, erinnert mich vieles an Odiase – viel Athletik, wenig Basketball-IQ und ein begrenztes Skillset. Möglicherweise hat man ein Auge auf Bango geworfen, aber würde das die Probleme lösen? Das wäre dann wohl Odiase 3.0.
#16 Brown: Wieder eine herausragende Nachverpflichtung. Ich bin wirklich ein großer Fan von Brown – seine bullige Statur, seine Ausstrahlung, all das verkörpert für mich das, wofür ich Calles in Verbindung bringe: Defense, Physis und Härte. Dazu kommt noch seine gute Scoring-Leistung, was ich nach seinem Aufenthalt in Straßburg nicht erwartet hätte. Für mich ist seine Entwicklung äußerst positiv und seine Verpflichtung eine echte Bereicherung. Allerdings wird er seinen Marktwert sicherlich enorm gesteigert haben, und ohne europäische Spiele ist die Chance auf eine Weiterverpflichtung wohl gering. Es ist auch erwähnenswert, dass Brown erst 25 Jahre alt ist, gerade einmal 6 Tage älter als Fritz Hemschemeier – nur so zum Vergleich. Verbesserungspotenzial sehe ich möglicherweise im Bereich der Court Vision und der Assist-Zahlen, aber ansonsten habe ich nichts zu beanstanden. Ich würde mich freuen, wenn er bleibt!
#17 Agbakoko: Und er hat den nächsten Schritt gemacht! Seine Entwicklung ist weiterhin gut, auch wenn Agbakoko weiterhin anfällig für Verletzungen ist. Vielleicht ist das aber genau das, was ihn für einen Verein wie Oldenburg in Zukunft bezahlbar macht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Agbakoko längst auf den Zetteln finanzstärkerer Clubs steht. Aber eine Effektivität von fast 11 über die Saison hinweg ist wirklich eine großartige Entwicklung. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr mit Agbakoko, und für mich könnten die Verantwortlichen seinen Vertrag sogar bis mindestens 2030 verlängern. Agbakoko hätte sogar die einmalige Gelegenheit, länger als 15 Jahre für Oldenburg zu spielen und sich damit in die Geschichtsbücher einzutragen. Ich traue es Agbakoko mittelfristig zu, zu einem festen Bestandteil in Oldenburg zu werden. Wenn man in Zukunft über Oldenburg oder den Oldenburger Basketball spricht, dann, so meine Vision, wird man in 5 Jahren über Paulding und Agbakoko sprechen.
#20 Harms: Mit 21 Jahren zählt er sicherlich nicht mehr zu den Top-Talenten. Hier würde ich tatsächlich empfehlen, die Herausforderung und Spielzeit in der ProA zu suchen. Vielleicht reicht es einfach nicht zu mehr, wenn ich an Spieler wie Isemann und Bacak denke. Auch hier, zum Vergleich: Schoormann ist nur fünf Monate älter als Harms.
#21 Manning: Ich habe ein enormes Potenzial in Manning gesehen. Seine fließenden Bewegungen erinnern mich stark an Doron Perkins während seiner Zeit in Oldenburg. Eine vollständige Saison mit Manning würde mich sehr erfreuen, vorausgesetzt, die Ärzte geben grünes Licht für seine Füße, zumal er noch einen laufenden Vertrag hat. Ich denke, wir könnten mit Manning viel Spaß und Freude haben. Auf der anderen Seite der Medaille würde das bedeuten, dass wir Crandall garantiert nicht mehr wiedersehen …
#22 Wank: Er kam kurz vor Saisonbeginn dazu, und die erste Hälfte der Saison war durchaus passabel für ihn. Aber je mehr verletzte Spieler zurückkehrten, desto weniger wurde Wanks Rolle und damit auch seine Leistung. Eine Dreierquote von knapp über 30% für einen deutschen Shooter sind keine guten Zahlen, besonders wenn er auch nicht durch Athletik oder überragende Verteidigung glänzt. Für mich scheint er ein Kandidat für einen Abschied zu sein.
#24 Williams: Vor seiner langen Verletzung war er über meinen Erwartungen, danach jedoch unter meinen Erwartungen. Er neigt dazu, viele Fouls zu machen und seine Leistung ist sehr unbeständig. Auch die Entwicklung seiner Spielzeit vor und nach den Verletzungen ist eindeutig fallend. Für mich ist Williams ebenfalls ein Kandidat für einen Abschied.
#25 Ogbe: Hier muss ich tief durchatmen. Ogbe hat im Grunde das geliefert, was er zuvor auch geliefert hat – weder mehr noch weniger. Die Frage ist, reicht das für einen neuen Vertrag? Aber auch er ist anfällig für Verletzungen und wird im November 30 Jahre alt. Mein Bauchgefühl sagt mir hier: Es ist Zeit für einen Abschied. Vor allem, da wir mit Pjanic und Schoormann (vielleicht sogar auf der Small Forward Position?) gute Alternativen haben. Und vielleicht sollten wir mal bei den Tischlers anrufen?!
#34 Konontsuk: Um ehrlich zu sein, nach seinen ersten Spielen dachte ich: Oh je, das wird nichts. Aber meine Güte, wie habe ich mich geirrt. Konontsuk ist aktuell unser bester Power Forward, ohne Zweifel. Er bringt Einsatz, Kampfgeist und sichert Rebounds. Und dabei ist er noch so jung. Für mich ist er ein Juwel, und ich würde ernsthaft darüber nachdenken, ihn zu halten. Ja, er mag jung sein und vielleicht nicht der schnellste oder athletischste Spieler sein. Aber er hat Potenzial. Zudem passt er augenscheinlich sehr gut zu Calles. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass er sich in Oldenburg auch wirklich wohlfühlt. Für mich ist er zusammen mit Brown eine ernsthafte Überlegung für die kommende Saison! Man braucht immer harte Arbeiter und er erinnert mich vom Spielertyp her an Holyfield. Aber wird das alles reichen? Vielleicht doch einen besseren Schützen suchen?
#35 Pjanic: Er war lange Zeit verletzt, aber am Ende erwies er sich als äußerst wertvoll für die Mannschaft. Mit seiner Größe und Athletik auf der Small Forward Position bin ich froh, dass er noch ein weiteres Jahr bleibt. Hoffentlich bleibt er gesund. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass seine Rolle letzte Saison größer war, aber das könnte auch nur mein Bauchgefühl sein. Wenn er eine volle Vorbereitung mitmacht, wird seine Rolle im neuen Team sicherlich wieder wachsen.
Aktuell vermisse ich insgesamt Erfahrung und eine klare Rollenverteilung innerhalb des Teams. Letztes Jahr schien das Gefüge besser zu funktionieren. DiLeo war dieses Jahr häufig und intensiv von Verletzungen geplagt, während Russell nicht mehr durchgehend als DER Anführer durch Leistung überzeugte. Zudem waren die internen Rollen zwischen Russell und Crandall für mich nicht deutlich genug definiert.
Wenn es nach mir ginge, so hätten wir einen sehr soliden Kern für nächste Saison:
Russell / Manning (oder Crandall)
Schoormann / Manning (oder Crandall) / Brown
Pjanic / Brown / Schoormann
Konontsuk / AAA
BBB / Agbakoko / AAA
Derzeit hätten wir vier ausländische Spieler und drei deutsche im Team. Bei DiLeo sehe ich ehrlich gesagt keine Zukunft mehr im Kader, da ich vermute, dass seine körperlichen Probleme zu groß sind. AAA erinnert mich an einen robusten Chapman, der dennoch agil ist. Angesichts der „Jugend“ im aktuellen Kader würde AAA für mich auch eine Führungsrolle in Bezug auf Erfahrung einnehmen. BBB wäre für mich ein Spieler, der auch im Post-Up überzeugen kann und dennoch in das Spielsystem von Calles passt. Ein gutes Beispiel hierfür war damals Kotsar in Hamburg unter Calles. Zum Beispiel fand ich Martynas Sajus in Bayreuth vor zwei Jahren sehr ansprechend. Jonas Richter aus Chemnitz wäre grundsätzlich auch interessant, aber er wird sicherlich dort bleiben. Der Hauptsponsor verdoppelt dort sein Sponsoring und die haben die Vision, bis 2030 eine 10.000er Halle in Chemnitz zu haben. Mittelfristig wollen sie auch in die Top 4 der Etats aufsteigen. Es ist wirklich spannend, was in Chemnitz passiert. Wir müssen darauf achten, den Anschluss nicht zu verlieren. Auch Vechta hat Pläne mit einer neuen, größeren Halle. Oldenburg hingegen investiert lieber in ein 10.000er Fußballstadion für den VfB mit einem jährlichen Zuschuss von >2.000.000 EURO für den Unterhalt, obwohl die Oldenburger Basketballer zigfach saisonübergreifend ausverkauft waren mit 6200 Karten. Aber gut, das ist ein anderes Thema. Freuen wir uns lieber auf das Jürgen-Krogmann-Stadion.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir in dieser Saison extrem vom Pech mit Verletzungen geplagt waren. Die genauen Gründe dafür kann ich nicht benennen oder beurteilen. Es steht außer Frage, dass wir eine bessere Leistung hätten erbringen können, wenn alle Spieler von Anfang bis Ende fit gewesen wären. Es ist jedoch anzuerkennen, dass alle Nachverpflichtungen äußerst positiv waren. Dies lief deutlich besser als letzte Saison mit Juiston und Gravett. Insgesamt war dies eine sehr herausfordernde Saison mit wenigen Höhepunkten (für mich: der Sieg gegen München, der Sieg in Vechta) und vielen negativen Erfahrungen. Warum war das so? Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte: Viele Verletzungen, möglicherweise zu späte Anpassungen (z.B. das hohe Hedging), unklare Rollenverteilungen aufgrund vieler neuer Spieler und Rückkehrer in den Spielbetrieb. Für die kommende Saison wünsche ich mir wieder mehr Erfahrung und eine klarere Rollenverteilung. So wie mehr FEUER bei den Spielern. Mehr Emotionen, mehr Bindung zum Publikum (ok, fairerweise kann man das nicht wirklich planen)
In all meinen Überlegungen bin ich davon ausgegangen, dass Calles sein drittes Vertragsjahr erfüllen darf. Und was ist eigentlich mit dem geplanten Campus? Gibt es immer noch keine Neuigkeiten dazu? Sollte der Baubeginn nicht im Juni sein? Jetzt, wo die JBBL und NBBL mächtig Schlagzeilen gemacht haben, wäre doch der Baubeginn ein deutliches Zeichen für die Zukunft! Meinen Glückwunsch nochmal an die Jugend - tolle Leistung. Deutlich besser als die “Profis” diese Saison 😉
So ich probiere es mal damit einen Thread selber zu eröffnen, ist mein erstes mal😅.
Selten, ich würde sogar behaupten noch nie, gab es vor einer Saison so viele offene Fragen wie bei dieser!
Die wichtigste Frage für uns, als auch die Geschäftsführung, wird sein in welcher Liga die Giants nächstes Jahr partizipieren werden.
Schaffen wir es mit Glück in die pro A oder werden wir, sportlich gesehen verdient, uns in der pro B wiederfinden?
Das zweite große Fragezeichen steht hinter unserem Trainer Hansi Gnad. Er stand bereits letztes Jahr unter großer Kritik, aber mit dem nicht erreichen des sportlichen Aufstiegsrechts wird es sehr eng für ihn. Viele Fans fordern seine Vertragsauflösung, und wollen besonders gerne Michael Koch im Amt des Head Coaches sehen.
Wie sehen dort die nächsten Schritte von Fronda und Rothweiler aus?
Die letzte offene Frage befasst sich natürlich mit den Spielern. Hierbei ist es leider zu früh um konkret über Verträge zu sprechen mit pro A Option, weil man ja überhaupt nicht weiß ob man dort überhaupt nächste Saison spielen wird. Es gibt allerdings 3 Spieler mit einem festen weiteren Vertragsjahr:
Hübner, Oldham, Heinzmann
In der pro B sicherlich im richtigen System Star Spieler, und in der pro A solide Rotationsspieler. Doch wie sieht es mit Heinzmann nach seinen schweren Verletzungen aus?
Wie seht ihr die Situation?
PS: Die Kategorie hab ich jetzt einfach mal auf pro B gesetzt, weil wir uns sportlich immernoch dort befinden. Falls man aufsteigt kann man ja die Kategorie anpassen.
So, nachdem die letzte Saison verarbeitet ist und im Juni meistens die Off-Season an Fahrt aufnimmt, versuche ich es mal mit einem kleinen Ausblick auf die neue Saison:
Allgemeines
Ich denke, dass die Lizenzerteilung kein Problem darstellen sollte und die Dragons wieder in der ProB Nord antreten werden. Die wird m.E. noch stärker als letzte Saison, mit einem Top-Favoriten (Bayer Giants) und vielen weiteren Teams mit Aufstiegsambitionen (Bernau, Wolmirstedt, Köln…). Als südlichster Standort in der ProB Nord besteht natürlich auch noch die unwahrscheinliche Möglichkeit, dass wir im Süden antreten, zumal dort m.W. noch einige “Wackelkandidaten” für die Lizenz (Schwenningen, Frankfurt und die Aufsteiger) sind und man dann abwarten muss, ob und wer ggf. dafür nachrückt.
Auch interessant: wird es nach langer Zeit mal wieder einen Namenssponsor geben? Beim Saisonabschluss soll so etwas angeklungen sein.
Coaches
Ich denke, Julius Thomas wird weitermachen. Bei Martin Otto darf man gespannt sein, ob er nochmal 1 Jahr als Co dranhängt.
Kader
Goodman
Hat eine überragende Saison gespielt und sich für höhere Aufgaben empfohlen. Das Spiel war durch ihn allerdings auch sehr “PG-lastig”, eben “Iisalo-Style”, er war der TJ Shorts der Dragons. Teilweise hatten sich die Gegner sehr gut auf seine Spielweise eingestellt und Devon das Leben sehr schwer gemacht. Dann stotterte es manchmal im Spiel der Dragons. Er wird mit Sicherheit den nächsten Schritt in einer höheren Liga machen. Hat vor 3 Tagen auch schon auf Intagram gepostet “Germany…Dankeschön”.
Buchholz
Seine Saison ist etwas anders verlaufen als 21/22, da es mit Goodman einen sehr dominanten PG und mit Flo Koch einen weiteren überragenden Shooter gab. Trotzdem aus meiner Sicht wieder eine überaus starke Saison. Würde ihn gerne weiter in Rhöndorf sehen, aber ich befürchte, auch er wird jetzt den nächsten Schritt in die ProA machen.
Koch
Flo war neben Goodman die Seele des Spiels, außerdem neben Paule Albrecht der erfahrene Leader auf und abseits des Spielfelds, hat noch ein weiteres Jahr Vertrag, ist derzeit unersetzlich. Hoffentlich hält die Gesundheit!
Bangala
Für mich die Überraschung der Saison. Teilweise großartige Leistungen, wenn auch manchmal zu eigensinnig und mit einer etwas lustlos wirkenden Körpersprache, aber so ist er nun mal. Wird für die Dragons nicht zu halten sein, es sei denn, die Baskets sehen in ihm so viel Potenzial, dass sie ihm nochmal eine Doppel-Lizenz anbieten.
Albrecht
Nach 3 Jahren in Rhöndorf einfach nicht mehr wegzudenken. Ein echter Capitano und Leader des Teams. Unbedingt Vertrag verlängern, ich denke, er und seine Familie fühlen sich auch wohl in Bad Honnef.
Falkenstein
Echtes Bonn/Rhöndorfer Eigengewächs, immer 100% Einsatz, in einigen Spielen hat er schon angedeutet, dass er noch viel Potenzial hat. Hat sich aber besonders wohl gefühlt durch die Doppel-Lizenz in Bonn, Training mit den Stars und einzigartige sportliche Erlebnisse dort, die vielleicht sogar noch mit einem weiteren Titel gekrönt werden könnten. Ob er nach Wegfall der Doppel-Lizenz überhaupt noch Lust auf Rhöndorf hat? Es wäre zu wünschen, zumal ich ihm nächste Saison durchaus eine noch größere Rolle im Team zutraue.
Nellessen
Als echter “Rhöndorfer” ist er der Beweis für die gute Nachwuchsarbeit in Bonn/Rhöndorf. Keine Ahnung, wie seine beruflichen Pläne aussehen, und ob Schule/Ausbildung/Studium mit einer weiteren Saison in Rhöndorf vereinbar sind. Außerdem wird er sicher mit seinen Einsatzzeiten in der letzten Saison nicht ganz zufrieden sein.
Bergmann
Eher unauffällige Saison, als Rollenspieler aber immer sofort präsent und mit vorbildlichem Einsatz, wenn er aufs Feld kam. Sicher auch noch entwicklungsfähig, hat m.W. noch Vertrag.
Wendeler
Auch ein “Rhöndorfer” Gesicht und sehr netter Kerl, als Back-Up-Center sehr wertvoll, stabile Leistungen. Könnte mir eine weitere Saison sehr gut vorstellen.
Neuzugänge
Sind zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Deshalb nur ein Blick auf unser NBBL-Team und die Regio-Mannschaft von Bonn:
Janne Müller
Mit seinen 16 Jahren der überragende Spieler des NBBL-Teams (26 Punkte im Schnitt!!!) und eine gute Saison in der Regio (12,3 Punkte im Schnitt). Wenn er Schule (m.W. in Tannenbusch) und Training in Rhöndorf vereinbaren kann, wären erste Schritte in der ProB durchaus denkbar für dieses größte Bonner Talent seit Jahren.
Noah Völzgen
Auch ein Bonner Eigengewächs mit viel Talent und jetzt schon ein erfahrener Regio-Spieler mit guten Statistiken. Hatte aber wohl Verletzungsprobleme. Als Back-Up auf der 1 aber durchaus vorstellbar.
Justin Andrew
Kanadischer Combo-Guard mit italienischem Pass (!!!). Sehr starker Shooter (23,4 ppg), somit also ausgesprochen interessant. Allerdings anderer Spielertyp als Goodman und somit nicht so passend für den “Iisalo-Style”. Aber nachdem im letzten Jahr Frierson und Rombley nach ihrer Zeit in Bonn richtig gut in der ProA und der ProB eingeschlagen sind, sollte man über Andrew durchaus mal nachdenken.
So, liebe Dragons-Fans, jetzt seid ihr dran
Wie immer, für alles abseits der Teamkader der 1.DBBL und was bei Spielerinnen/Coaches noch spekulativ ist. Allen viel Spaß dabei.
Nach der WM ist vor Olympia.
Das Basketballturnier wird bei den Olympischen Spiele 2024 in Paris einen Tag nach der Eröffnungsfeier beginnen mit dem ersten Spiel am 27. Juli. Das schwierigste für europäische Teams ist, sich für Olympia zu qualifizieren. Zehn der 13 besten Teams sind aus Europa. Das Ticket für Paris 2024 haben unsere Jungs, nach dem eigenen Halbfinaleinzug und dem Sieg der kanadischen Basketballer über Slowenien gelöst. Keine Quali mehr.
Einen Großteil der Spiele findet für unsere Basketballer in Lille statt. Erst zu den Medaillenspielen geht es nach Paris. Der Fight um die Goldmedaille dürfte bei Olympia ähnlich hart werden wie heute bei der WM. Frankreich als Gastgeber dürfte mit Supertalent Victor Wembanyama an den Start gehen. Die USA und Kanada sind gesetzt und dürften wohl mit geballter NBApower an der Start gehen. Bei Olympia stellen die US-Basketballer wegen des höheren Stellenwerts stärkere Teams als bei Weltmeisterschaften. Australien und Serbien sind nach ihren WM Ergebnissen ebenfalls schon gesetzt und zählen auch wieder zum Favoritenkreis. Slowenien und Spanien können auch noch über die Quali dazukommen. Aus Asien und Afrika kommt je ein Team dazu (Südsudan und Japan). 4 Wildcards die in 4 Olympic Qualifying Tournaments vergeben werden.
Also da kommt einiges zusammen aber ich bei der WM kein Spiel gesehen, wo ich nicht an unsere Jungs geglaubt habe. Also wieder Spiel für Spiel angehen bis zur Goldmedaille.
Und das Team. Kann so bleiben, aber es gibt auch genug Spieler die auf rücken können wenn einer ausfällt. Lo bei Mailand, die Wagners in der NBA und Hollatz und Bonga in der Euroleague werden in dem Jahr gewiß noch einen weiteren Schritt machen. Die alten Haasen brauchen „nur“ ihre Form zu konservieren. Und Coach Gordie hat sich ja schon bis Paris zum Team comittet.
Also Projekt Olympia kann starten.