0815 Pressemitteilungen zu Spielerentlassungen
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Mit dem näher kommen der Wechselfrist haben Spielerentlassungen gerade mal wieder Konjunktur in der BBL. Vereine schaffen Platz im Kader für etwaige Verstärkungen und sortieren Spieler aus, die man doch nicht bis zum Ende der Saison oder gar weiter „mitschleppen“ will. Andere Spielerentlassungen kommen, Liga weit, zwar mehr oder weniger regelmäßig vor, sind im Einzelfall dann aber doch oft überraschend. Dann wird hier gemunkelt: Positiver Dopingbefund beim Eingangstest oder während der Saison, grobes Fehlverhalten teamintern oder -extern usw…
Im Zuge der Entlassungen gibt es auch immer eine PM in der erklärt wird, dass und warum der Spieler entlassen wird. In diese Pressemitteilungen tauchen immer wieder wiederkehrende Inhalte auf, wie:
„…im gegenseitigen Einvernehmen…“
„…bat aus persönlichen Gründen…“
„…trotz guter Leistungen entschied man sich…“
„…musste auf Grund eines Trauerfalls in der Familie kurzfristig…“Jeder der hier schon etwas länger aktiv ist könnte andere Phrasen hinzufügen. Der Grundton ist all zu oft der gleiche: alles lief harmonisch ab oder wegen äußerer Umstände war dieser Schritt notwendig.
Später, speziell hier im Forum, kommen dann oft andere Versionen ans Licht. Der Spieler hatte ein Dopingproblem, hat sich in einer Disco geprügelt, den Trainer angegangen, war einfach schlichtweg viel zu schlecht usw…
Diese neuen Versionen, die sicherlich auch oft genug übertrieben oder schlicht falsch sind stellen aber insofern eine Kontraposition zu öffentlichen Version dar, als dass die den Spieler in ein schlechteres Licht rücken.
Ich möchte hier betonen, dass ich keinen Verein der Lüge bezichtigen will und dass es mir auch überhaupt nicht um einen einzelnen Verein geht, aber wenn man sich die PMs so anguckt, drängt sich der Verdacht auf, dass nicht immer die Wahrheit gesagt wird und die Spieler oft trotz individueller Fehler vom Verein geschützt werden.Dieses Verhalten kenne ich aus anderen Sportarten so nicht. Z.B. beim Fussball ziehen Spielerentlassungen oft noch Wochenlange Pressefehden hinter sich her oder bei Individualsportarten kommt allzu oft dann doch das Doping ans Licht.
Jetzt stellt sich die Frag: Warum machen dass die Vereine?
Warum leisten sie es sich, die Öffentlichkeit und vor allem die eigenen Fans im Dunkeln zu lassen oder gar etwas zu vertuschen obwohl sie selber oft nicht die „Schuldigen“ sind?Läuft man Gefahr der „üblen Nachrede“ bezichtigt zu werden oder ähnliches?
Möchte man Presseschlachten, auch wenn man selber im Recht ist vermeiden?
Will man den Spieler nicht bloßstellen, da dessen Agent vielleicht andere für die Zukunft interessante Spieler vertritt?
Ist vielleicht die Presse um den Basketball herum selber so wenig investigativ, so wenig hinter der Wahrheit her, dass man einfach irgendwas erzählt um das Thema möglichst unauffällig zu erledigen? Da man weiß,dass eh niemand nachkarken wird
Es mag viele Gründe geben. Ich würde gerne von euch wissen,
was ihr von diesen 0815 PMs haltet.
Findet ihr, ihr hättet als Fan und Öffentlichkeit das Recht auf etwas genauere Erklärungen?
Was glaubt ihr, warum verstecken sich die Vereine allzu oft hinter diesen nichtssagenden Dreizeilern anstatt die individuelle Geschichte dann doch etwas genauer zu erklären?
Ist es nur mein individuelles Empfinden, dass dieses vermeintliche Phänomen ganz besonderes stark im Basketball zu finden ist?
Edith hat ein paar Fehler korrigiert.
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My 2 cents:
Man sollte sich leben lassen, wenn man sich trennt. Schlammschlachten sind nicht ok, Angestellte haben ein Anrecht auf ein vernünftiges Zeugnis.
Und nein, wir haben sicherlich nicht das Recht, jedes Detail zu erfahren.
Kann ich gut mit leben. Wenn man als Fan nahe dran ist, bekommt man für seinen Verein ohnehin mehr mit als für die Allgemeinheit nötig.
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Auch hier gilt: Der Spieler ist (war) Angestellter des Vereins und beide Seiten haben sich nach geltendem Arbeits- und Persönlichkeitsrecht zu verhalten!
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„…im gegenseitigen Einvernehmen…“
„…bat aus persönlichen Gründen…“
„…trotz guter Leistungen entschied man sich…“
„…musste auf Grund eines Trauerfalls in der Familie kurzfristig…“Dieses Verhalten kenne ich aus anderen Sportarten so nicht. Z.B. beim Fussball ziehen Spielerentlassungen oft noch Wochenlange Pressefehden hinter sich her oder bei Individualsportarten kommt allzu oft dann doch das Doping ans Licht.
Jetzt stellt sich die Frag: Warum machen dass die Vereine?
Warum leisten sie es sich, die Öffentlichkeit und vor allem die eigenen Fans im Dunkeln zu lassen oder gar etwas zu vertuschen obwohl sie selber oft nicht die „Schuldigen“ sind?ich kann es eigl. nur mit Fußball vergleichen, und muss sagen dort haben Verträge eine andere Bedeutung. Um das näher zu Beleuchten, picke ich mir mal den VFL Wolfsburg heraus der ähnlich wie viele Basketball viele Spieler nachverpflichtet obwohl noch vertragsverhältnisse für diese Position/rolle bestanden. Ein Basketballverein hätte nach dieser Wechselorgie, wohl immernoch genauso viele Spieler unter vertrag wie davor ein Fußballverein bezahlt die Spieler weiter und läßt sie bei den Amateuren spielen/trainieren.
Das liegt sicherlich auch daran, da Wolfsburg durchaus Chanchen hat den ein oder anderen zu verkaufen und bei längeren Vertragslaufzeiten ein rauskaufen/entlassen nicht so einfach ist. Wenn dort also ein Spieler entlassen wird, ist die Situation meist viel extremer als bei einen basketball Team.Während ein Basketballspieler meist nur einen ein Jahresvertrag besitzt, und gute Chanchen hat noch einen neuen Arbeitgeber zu finden und wohl wirklich meist einvernehmlich geht und mit einen kleinen Handgeld und Bezügen von einen anderen Verein indem er besser zur Geltung bekommt, für neue Verträge empfehlen kann.
Wenn du auf die Kooperation des Spieler angewiesen bist, kannst du ihn in Falle eines Abgangs aber auch nicht mit Schmutz bewerfen da er sonst schlechtere Aussichten auf einen neueren Vertrag hat.Absagen nach einen Medizinischen Test, sind aber auch beim Fußball oft nichtsagend.
Edit: Und ja ich möchte gerne mehr erfahren über die Gründe, fände es aber ziemlich unprofessionell wenn die vereine diesen bedürfniss von mir nachkommen.
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Jetzt stellt sich die Frag: Warum machen dass die Vereine?
Vor der Aufhebung des Vertrages wird ein Aufhebungsvertrag geschlossen, in dem mit Sicherheit die Form der Pressemitteilung etc. vereinbart wird. Wenn der Verein eine wohlwollende Pressemitteilung verschickt, senkt dies die Abfindung. Für den Verein bringt es im Zweifelsfall nur Nachteile, wenn er sich anders verhält.
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Was kann der Basketball dafür wenn die sich um Fussball verhält wie kleine Mädchen?
Dieses “Mimimi” und “das war aber so” ist nur für den sensationsgeilen Bildleser interessant. Mich hats im Normalfall nicht zu interessieren warum ein Spieler gekickt wird oder warum er “aus privaten Gründen” gehen möchte. Ich möchte ja auch nicht das man sowas in meiner Firma öffentlich preisgibt.
Manchmal weiss man ja auch als Fan warum. Wenn man den Spieler an jeden Abend vor Spielen bis 03:00 Uhr noch fugenzu inner Disco gesehen hat und der dann ein paar Wochen später “im beiderseitigen Einvernehmen” gekickt wird lässt das wenig Raum für Spekulationen.
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Jetzt stellt sich die Frag: Warum machen dass die Vereine?
Vor der Aufhebung des Vertrages wird ein Aufhebungsvertrag geschlossen, in dem mit Sicherheit die Form der Pressemitteilung etc. vereinbart wird. Wenn der Verein eine wohlwollende Pressemitteilung verschickt, senkt dies die Abfindung. Für den Verein bringt es im Zweifelsfall nur Nachteile, wenn er sich anders verhält.
Halte ich auch für die wahrscheinlichste Variante. Gerade beim deutschen Arbeitsrecht kann den Vereinen solch ein Aufhebungsvertrag auch schonmal um die Ohren fliegen. Einen anschließenden Rechtsstreit will man da dann sicher nicht provozieren (der dann auchnoch öffentlich wäre).
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Aber kann man den Vertag eines Profibasketballers mit einem Arbeitsvertrag eines üblichen Angestellten vergleichen? Ich weiß es nciht, aber gelten da wirklich die exakt gleichen Regeln? Ein Basketballer steht ganz anderes in der Öffentlichkeit und ist Teil der “Show”. Ein Fan, der Zeit und Geld für “seinen” Verein investiert, der Teil einer Liga ist, die nur durch Sponsoren exestieren kann, die sich wiederum nur engagieren, um an diese Fans zukommen… Das ist doch ein sehr viel mehr auf Öffenlichkeit basierendes System als der Aldi gegenüber. Und wenn das alles ein rein Arbeits- , Persönlichkeitsrechtliches Ding ist, warum dann (nach meinem Empfinden) nur im Basketball so.
Bei “persönlichen Gründen” ist es klar, dass man dort nichts weiteres erfährt, es gibt aber pro Saison so viele “persönliche Gründe”, dass man doch an dem Wahrheitsgehalt im einzelfall zweifeln muss. Wäre es nicht ein Skandal, wenn die wirklich ernstzunehmenden “persönlichen Gründe” oft einfach inflationär oder gar falsch verwendet werden nur um ein eventuelles nachharken verbitten zu können?
Dass die aktuelle Handhabe für die Vereine die einfachste ist, ist klar, aber ist es auch die korrekteste?
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Eine “Schlammschlacht” hat ja immer auch zwei Seiten. Durchaus häufig liest man bei Neuverpflichtungen Statements der Spieler, man habe sich bei ehemaligen Spielern des Vereins erkundigt und von diesen nur Gutes erfahren. O.K., unter der Hand mag auch ein Spieler, dem nahegelegt wurde, den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben, in Zukunft auch mal Anti-Werbung für den Club machen.
Aber wie sieht die Reputation eines Clubs aus, der andauern Spieler entlässt und das dann auch dementsprechend kommuniziert ? Interessanter werde ich dadurch mit Sicherheit für potentielle Neuverpflichtungen nicht.
(dürfte allerdings nur einer von vielen Gründen sein, die bisher genannten halte ich für meist noch bedeutender) -
0815-überschrift heute in der Braunschweiger Zeitung:
“Jeremiah Davis hat die Phantoms verlassen.
Der Vertrag mit dem angeschlagenen Spielmacher wurde einvernehmlich aufgelöst.”ich gehe davon aus, dass anstelle von “angeschlagen” und "einvernehmlich"auch andere worte hätten ausgelost werden können.
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aber wenn man sich die PMs so anguckt, drängt sich der Verdacht auf, dass nicht immer die Wahrheit gesagt wird und die Spieler oft trotz individueller Fehler vom Verein geschützt werden.
Vielleicht erwartest Du da ja auch einfach das falsche von einer PM. Eine PM ist nie dazu da DIE Wahrheit (falls es DIE Wahrheit überhaupt geben kann) zu verkünden, sondern sind immer der Versuch des Mitteilenden die Dinge, einer für ihn relevanten Öffentlichkeit, aus seiner Sicht zu schildern. Oder eben um eine Sache möglichste geräuschlos über die Bühne zu bringen, die aber eben nicht ohne offizielles Statement über die Bühne gehen kann.
Gibt man Fehler oder Skandale offiziell zu, kann das das eigene Image schädigen, was sich wiederum auf das Sponsoring auswirken kann. Oder als Fehler des Mangagments gewertet werden kann, weil es Gerüchte o.ä. schon über den Spieler/Lieferanten,… gab. Man möchte das Thema möglichst schnell vom Tisch haben und da ist so eine belanglose PM ebn genau das richtige.
Aber ich fände es natürlich auch interessanter, wenn Schmutzwäsche gewaschen werden würde
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Manchmal würde ich mir auch etwas mehr Inhalt in Pressemitteilungen wünschen, andererseits ist es nicht das Interesse der Klubs, Interna an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie informieren, dass der Spieler geht - und das war’s dann meistens auch. Der Rest ist dann Aufgabe der Medien.
Wir hatten letztes Jahr den Fall mit Misan Haldin bzw. vielleicht besser bekannt als Nikagbatse, wo Björn Harmsen deutlich wurde. Ungewöhnlich, dass in der PM, wenn auch nur als Zitat, steht, dass ein Spieler nicht die entsprechende Einstellung an den Tag legt. Dafür gab es nicht nur lobende Worte.
Das krasse Gegenbeispiel: Die PM zum Abgang von Jimmy Baxter, der wohl intern ordentlich Dampf gegen den Trainer gemacht hat. Da stand nichts Negatives über ihn drin.
Ich denke, keiner will dem anderen da etwas böses, ist auch immer die Frage, wie das vom Arbeitsvertrag geregelt ist und so weiter. Von daher sollte man von PM’s keine tiefgründige Berichterstattung in solchen Sachen erwarten. Dann kommt eben heraus, dass es immer die gleichen Flosklen sind, die man liest.
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“Verbrennt” man einen Spieler öffentlich in einer Pm, sinkt natürlich sein Marktwert und man verschertzt es sich auch mit deren Berater. Im Vergleich zum Fussball kann man sicher sagen das es dort öfter frei Berater gibt die sich um eine Hand voll Spieler kümmern. Wird ein Transfer eingefädelt gibt es genug Geld um für den Rest des Jahre über die Runden zu kommen. Hier ist es verschmerzbar wenn man es sich mit diesem Berater verschertzt.
Im Basketball sind aber eher große Beratungsagenturen am Werk. Da man nie weiß welcher Spieler sich vieleicht später von der selben Agentur wie der geschasste Spieler beraten lässt, ist es schlicht weg unklug zu riskieren es sich auch mit der Agentur zu verscherzen. Letztendlich gewinnt man ja auch nichts dadurch. -
Lebbe geht weiter, wie ein berühmter Eintracht-Trainer unschlagbar formuliert hat.
Was ist gewonnen, wenn immer die Wahrheit ans Licht käme?
Was wäre dann plötzlich interessanter, die aktuelle sportliche Lage oder die Vergangenheit?Eine Pressemeldung dient allein der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.
Der will aber immer im guten Licht dastehen.
Wäscht man schmutzige Wäsche, schimmert das gute Licht nur noch schwach.Im Fussball kann man mit schmutziger Wäsche immer viel Quote oder Auflage erzielen. Das geht im Basketball, einer Randsportart, nicht, selbst wenn es sie gebe.
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„…im gegenseitigen Einvernehmen…“
„…bat aus persönlichen Gründen…“
„…trotz guter Leistungen entschied man sich…“
„…musste auf Grund eines Trauerfalls in der Familie kurzfristig…“Das sagt es doch schon aus. Alles persönliche Dinge, die einen Außenstehenden nicht zu interessieren haben. Nein, auch nicht den treuen Fans nicht.
Im Fußball sind die PM die selben. Der einzige Unterschied liegt wohl darin, das Basketball medial eher ine regionale Angelegenheit ist und solche Geschichten dann im Sande verlaufen und nicht bekannt werden…