Jan Jagla kritisiert die Bundesliga
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Der Haken an der Argumentation: DIe Spieler, die jetzt europäische Wettkampferfahrung sammeln, bevor sie BBL-Minuten haben, waren letzte Saison zu teuer? Das glaubt Herr Reil doch selber nicht. Dass Spieler, die bewiesen haben, dass sie was können, Geld kosten, ist klar. Genau deshalb gibt es wohl auch keine europäischen Nationalspieler in der BBL.
Wer sammelt denn grade europäische Wettkampferfahrung, dem BBL-Minuten bösartig versagt wurden? Niemand stand in Gießen so lange auf dem Feld wie Schaffartzik, Staiger war am College, Harris musste in Speyer bleiben, um seinen College-Zugang nicht zu gefährden und Benzing hat doch, wenn ich nicht ganz falsch liege, auch erst sehr spät vor der letzten Saison erfahren, dass er nicht nach Michigan geht, sondern in Deutschland bleibt. Außer ihm, der durchaus ja in Frankfurt hätte eingesetzt werden können, haben doch eigentlich alle anderen Spieler in ihren Clubs Einsatzzeiten erhalten.
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Wollen wir den Thread jetzt nach jedem Spiel wieder rauskramen, wenn Jagla ein schlechteres Spiel macht?
btw. Wo war Benzig? Wo war Wysocki? Wo war Hamann? Wo war Schultze? Kramen wir da jetzt auch wieder Threads raus?
Kann mich nur an die blöden Aussagen von Jagla Richtung Bundesliga erinnern, von Benzing, Wysocki, Hamann, Schultze ist mir nichts in dieser Richtung bekannt.
Es geht nicht um ein schlechtes Spiel sondern um eine realistische Selbsteinschätzung und eine akzeptable Sicht auf die Bundesliga.
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@Bodenwischer. “Wir setzen momentan nur auf Ausländer”. Das vereinfacht das Problem. Es sind nicht “Ausländer”, die den Stil prägen. Es ist das Vertrauen auf eine bestimmte Gruppe von Basketballspielern. Nämlich auf solche - und das sind in der Regel US-Amerikaner, die den Traum der NBA nicht geschafft haben - die eine Collegeausbildung mit dem Ziel “NBA” absolviert haben. Der durchschnittliche BBL-Profi ist jung, war College-Sternchen und lebt von der Athletik. Er hat Basketball in einem bestimmten System gelernt. Er kann oft dank überragend austrainierter Athletik durch Dunks, Blocks und individuelles Können Menschen begeistern. Doch nur in den seltensten Fällen kann ein solches Team gegen die über viele Jahre eingespielten, gewachsenen und “europäisch” spielenden Teams aus den anderen Ligen bestehen.
Europäischer Basketball ist nicht NBA, er ist anders. Hier steht der Star nicht in diesem Maße im Vordergrund, der Star ist die oftmals lange gewachsene Mannschaft. Hier gilt Teamdefense und Teamplay in der Offense. Und wenn sie neu zusammengewürfelt ist, dann sind es in der Regel Spieler, die seit Jahren in Europa spielen. Die Systeme und Spielweise kennen. Das ist doch der Grund, warum ein so hoher Draftpick wie Jennings in Rom nicht der Star war, ein Josh Childress bei Oly nicht der dominierende Spieler seiner Position in der Euroleague. Klar braucht jedes Team Difference Maker, bereichert ein Ford, Eidson oder Paulding die Liga und gibt der Mannschaft eine neue Dimension. Leider können sich die wenigsten Teams Profis leisten, die über den Rookie-Status hinausgekommen sind. Die Spieler, die lange genug dabei sind - Ensminger, McElroy, Fox, Jenkins, Carl Brown, Rickey Paulding, Jeff Gibbs - die sind längst Identifikationsfiguren der Liga.
Und was hat das jetzt mit Quote zu tun? Andernorts formulierte es jemand treffend. “Unser Problem ist doch, dass wir kein Collegeäquivalent für die 18-22jährigen haben.” Ja, das ist das Problem. Die ProA ist vom Niveau was anderes als College oder die serbische Liga. Daher braucht es - zu einem gewissen Maße - einen Schutzraum für diese Spieler in den Profimannschaften. Dabei ist mir der Pass egal. Sie können gerne auch Senegalesen, Kroaten, Türken, Vietnamesen oder Russen sein, solange sie mindestens drei Jahre ihrer Jugend in einem deutschen Club gespielt haben. Das ist die home grown players rule.
Aber dann bekommen sie doch keine Spielzeit? Momentan bekommen sie keine Spielzeit, weil sie auf Platz 9 bis 12 des Kaders stehen. Ausnahmen gibt es wenige (Ulm, 99ers, etc…). Solange man auf Platz 5 bis 8 des Kaders vier sehr preiswerte (das hat auch mit dem Wechselkurs der letzten Jahre zu tun), junge Collegeabsolventen - die es dank der hervorragenden NCAA-Programme wie Sand am Meer gibt (alleine die NCAA I hat über 300 Teams, d.h. etwa 1000 Absolventen pro Jahr) und zu einem großen Teil einen Job haben wollen - sind diese natürlich im Vorteil gegenüber einem 18jährigen.
Aber was wäre, wenn man nun sagen würde: Ihr dürft in drei, vier Jahren nur noch 4 oder 5 der 12 Spieler aus dem unerschöpflichen Pool der College-Absolventen verpflichten? Wo ihr die anderen hernehmt, das überlassen wir euch, mit einer Ausnahme: Fünf Spieler müssen in Deutschland ausgebildet worden sein. Wen verpflichte ich nun als Club? Gestandene italienische, serbische, kroatische Profis? Oder werde ich mich richtig anstrengen, damit ich dann die “hier ausgebildeten” auch spielen können? Ich versuche, die besten Talente des Landes an meinen Club zu binden und an den Profibasketball heranzuführen? Es wird sicherlich Clubs geben, die mit allen erlaubten Tricks dann drei weitere “naturalisierte”-US-Amerikaner haben. Das war in den 90ern auch so. Aber das geht eben auch nicht unbegrenzt. Und wie verändert sich dann der Stil der Liga, wenn plötzlich die Hälfte auch mal wieder in Europa einkauft, statt in der Summerleague? Spieler, gegen die unsere Nachwuchsnationalspieler auch im direkten Vergleich diesen Sommer nicht ganz schlecht aussahen.
Ich glaube, dass hiervon alle profitieren würden. Die kleinen Clubs würden aufhören sich ein Wettrennen um den besten Griff in der Collegelotterie zu setzen und sich stattdessen ein solides internationales Teamgerüst samt ihres eigenen Nachwuchses basteln und dies mit dem einen oder anderen US-Star spicken. Die finanziell starken Teams könnten selbstbewusst in Europa einkaufen und dann ist ein Sven Schultze eben genauso attraktiv und vielleicht sogar preisweiter als ein serbischer/griechischer/spanischer Kandidat.
Meine Idealvorstellung ist es, dass die Spitze der BBL in vier bis fünf Jahren konstant unter den Top 40 Teams Europas spielt. Finanziell dürfte sie da mittlerweile locker angekommen sein. Sportlich noch lange nicht. Und nur dann, wenn die BBL-Clubs auch im Europäischen Vergleich bestehen, kann ich wirklich sagen, dass unser Wettbewerb, unsere Liga stark und erfolgreich ist.
Um eine Kausalität herzustellen, die nicht existiert, werden Vorurteile und Phrasen bis zum Erbrechen wiederholt. Einige Klarstellungen seien jedoch erlaubt. Das Vertrauen auf eine “bestimmte Gruppe Ausländer” kommt daher, dass in Qualität und Quantität natürlich kein anderes Land da mithalten kann. Eine europäische Basketballschule existiert nicht, es gibt eine jugoslawische, die in Grundzügen vor allem von Aleksandar Nikolic als Hauptideenträger in den 60er und 70er Jahren entwickelt wurde. Übrigens wurden ganze Trainingskonzeptionen 1 zu 1 nach Studienreisen aus den USA abgekupfert. Im Laufe der Jahre kam es auch als Folge der Regeländerungen zu Adaptionen, jedoch ähneln sich Trainingsabläufe, Menschenführung und Spieltaktik bei Trainern aus diesem System sehr. Ob eine litauische Basketballschule existiert kann diskutiert werden, aber es gibt keine originär spanische, italienische oder auch griechische Basketballschule in diesem Sinne. Es gibt aber auch genausowenig eine typisch amerikanische Basketballschule. Die über 300 Colleges in der Division 1 spielen jedes System, das auf dieser Welt existiert, sei es offensiv oder defensiv, in der Mehrzahl dominieren jedoch eher rigide Spielsysteme, die weitaus konservativer und teamorientierter durchgespielt werden, als das in Europa der Fall ist. Auch wenn es von außen nicht so ausschaut, sind Colleges in erster Linie akademische Lerneinrichtungen, in der die Frequenz der gemeinsamen Trainingszeiten lächerlich gering ist. Ein 12-jähriger Knirps bei FMP Zeleznik trainiert an 1 Tag fast die gleiche Zeit wie ein angehender NBA-Profi an der North Carolina Uni in Chapel Hill über die ganze Woche. Dass dieses hypokritische System von allen Seiten besch…. werden will, ist klar. Andererseits sind die akademischen Ansprüche an einigen Unis wie Duke, Stanford oder Georgetown auch für zukünftige Profis keine Fata Morgana.
Athletik ist nicht nur eine, sondern die Voraussetzung im Spitzensport, dies jemandem vorzuwerfen, oft angedeutet in einem rassistischen Zusammenhang wie von vielen auf SD (“der Schwarze kann springen ist aber doof” ) ist einfach unredlich, chauvinistisch, unappetitlich, stösst mich sowas von ab. Kein einziges Mal erwähnen @gruebler oder @robbe, dass der billige Ami auf der Aufbauposition nicht nur schneller laufen, besser springen kann, sondern in der Regel mit seiner schwachen Hand besser mit dem Ball umgehen kann, als der deutsche oder “europäische Aufbau” mit seiner starken Hand. Das der amerikanische Flügel oft der einzige Spieler auf dem Feld ist, der aus dem Dribbling einen Korb treffen kann, ist SKILL, eine Fähigkeit. Wenn ich mir in allen Ligen Europas die besten Assistenten ansehe, dominieren nicht zufällig amerikanische point guards. Noch einmal, die Amerikaner spielen in Europa weil sie bessere Basketballer sind, ganz einfach, niemand erpresst einen deutschen Verein oder einen italienischen oder auch spanischen Verein, Amerikaner spielen zu lassen. Na klar, die NBA ist die höchste Klasse im Basketball, nicht nur in Amerika, auch in Europa möchte dies jedes Kind erreichen, wenn es beginnt, Basketball zu spielen. Da das Reservoir in den USA aber so groß ist, verbringen Tausende nach Collegeende im Ausland ihre sportliche Laufbahn, da es in den USA keine Vereine wie in Deutschland gibt. Die Colleges schaffen dieses Reservoir nicht, es besteht ein so riesiges Grassrootssystem, das die Colleges es nur benutzen. Das beste Beispiel dafür ist die letzte Woche im August, wenn in Las Vegas in hunderten von Hallen tausende von Kids AAU Ball spielen. Wenn mehr europäische Spieler anstelle von Amerikanern gefordert werden, muss ich fragen, wer soll das denn sein? Selbst ein land wie Litauen hat nur eine begrenzte Anzahl von Spielern die in mittelklassigen europäischen Ligen mitspielen könnten. Serbien, dass immer noch quantitativ am besten produziert, könnte nur mit Not eine ansehbare 14er Liga mit reinen Eigengewächsen auf die Beine stellen.Ein “europäisch spielendes” Team, was soll denn das sein? War Maccabi ein europäisch spielendes Team als es Europa dominierte? Ich glaube eher in Europa dominieren “teure” Mannschaften. Als Zeljko Obradovic in der Zeit 2001-2004 das Budget fast halbiert wurde, hat Pana glaube ich nicht am F4 teilgenommen. Hat ZSKA in den 8 Jahren in Europa dominiert weil sie “europäisch” spielen oder weil sie die höchsten Ausgaben hatten? In Europa ist das gewachsene Team die große Ausnahme, die Fluktuation in den Rostern in allen Ligen Europas ist gewaltig, je mehr Geld da ist, je größer aber die Möglichkeit, eine Mannschaft zusammenzuhalten.
Deutsche Mannschaften haben traditionell in Europa schlecht ausgesehen, diese Wettbewerbe interessieren in Deutschland niemanden. Auf SD werden manche Eurochallengespiele mit dutzenden Seiten begleitet, wobei niemand schreibt, dass in der Regel Vereinsführung und Trainer den Mannschaften schon am Saisonstart mitgeben, wie unwichtig diese Wettbewerbe für sie sind, es gibt hier eine fulfilling prophecy.
Vielleicht dominieren die Mannschaften die teurere und erfahrenere Spieler einsetzen, dass eine für mich ominöse “europäische” Spielkultur per se den Sieg über die “amerikanische” davonträgt ist einfach lächerlich.
Was heißt den “Teamdefense”, heißt das in Europa spielt die ganze Mannschaft Verteidigung? Tatsache ist, dass das Schriedsrichtern in Europa tragigkomische Züge trägt, abseits des Balles kann gehackt werden bis zum Umfallen, ob gepfiffen wird unter dem Korb ist Glückssache bzw. Geldsache. Die Regelauslegung so bunt, dass in einem Spiel oft von Pfiff jedes Kriterium gewechselt wird.
Oder heißt es, dass die Spieler individuell einfach schlechter Defense spielen, deshalb in einer teamdefense versteckt werden müssen?Die homegrown Quote ist einfach nur theoretische Quatscherei. Im Fußball begleiten Scouts den ganzen Erdball nach talentierten 12-jährigen. Und jetzt wird der BBL-Klub mit einem Etat von 2,5 € junge Senegalesen, Usbeken oder Senegalesen nach Deutschland holen? Die Emigranten sollen halt den deutschen Pass bekommen, hat sich die Sache.
Die Logik, dass der 18-jährige vor dem 22-jährigen geschützt ist etwas wirr, geht davon aus, dass Spielzeit Qualität erzeugt. Wie bekommt der Handball-oder Fußballprofi seine Spielzeit? Oft muß sich der Trainer entscheiden ob er den talentierten Youngster fördern will oder auf Erfahrung setzt. Der Schutz des jungen 18-jährigen wird ihn in seiner sportlichen Laufbahn nur zurücksetzten, es sei denn wir wollen eine Liga in der Leistung durch Pass erstzt wird? Die Voraussetzung für Qualität wird aber durch Training und Ausbildung im Alter von 12-18 Jahren entscheidend vorbereitet. Spielzeit in einer qualitativ schlechteren Leistungsumgebung ist äußerst ambivalent zu betrachten. Es ist ja kein Zufall, dass alle ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken seit der Teilung keinen einzigen wirklichen Weltklassemann rausbrachten, bei den ganzen dominierenden U Mannschaften.
Lange Rede, kurzer Sinn. Die Argumentation zur Quotenregelung hat ungefähr soviel Substanz wie Jaglas Defense.
Ja, noch einmal, die Ausbildung der kids ist der einzige Weg. Was dies aber mit einer Reglementierung oder Quotierung zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Alle Beispiele wie es in Rußland, Spanien oder Serbien, Italien zugeht, bestätigen mich nur darin. -
Es geht nicht um ein schlechtes Spiel sondern um eine realistische Selbsteinschätzung und eine akzeptable Sicht auf die Bundesliga.
Gut dann anders… was hat eine akzeptable Sicht auf die Bundesliga (definiert mir mal einer was das ist? ) mit einem heute schlechten Spiel zu tun? Und was hat eine realistische Selbsteinschätzung mit einer akzeptablen Sicht auf die Bundesliga ( ) zu tun und dann im Endeffekt wieder mit dem Spiel heute?
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Ehrlich gesagt bin ich richtig froh, dass keiner der sogenannten “deutschstämmigen” Basketballer, die heute den Bundesadler spazieren trugen, einen Vertrag mit der EnBW Ludwigsburg hat. Da lobe ich mir den weltoffenen Kader, mit denen Ludwigsburg in diesem Jahr an den Start geht. Zudem empfinde ich eine Diskussion wie diese hier als einen Anachronismus in einer globalisierten Welt!
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Ziemlich einfach, die aus meiner Sicht wirklich unverhältnismäßige und anmaßende Kritik, in der Bundesliga würde grausamer Basketball gespielt, fand doch nur ein mediales und SD Echo, weil danach ein Sieg gegen Russland folgte (übrigens bisher der einzige bei 4 Niederlagen). Ich meine nach dem heutigen grottigen Spiel gegen Mazedonien (!) würde man ein solches Interview doch als das einordnen, was es ist: Ein Dokument der Selbstüberschätzung.
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Ehrlich gesagt bin ich richtig froh, dass keiner der sogenannten “deutschstämmigen” Basketballer, die heute den Bundesadler spazieren trugen, einen Vertrag mit der EnBW Ludwigsburg hat. Da lobe ich mir den weltoffenen Kader, mit denen Ludwigsburg in diesem Jahr an den Start geht. Zudem empfinde ich eine Diskussion wie diese hier als einen Anachronismus in einer globalisierten Welt!
seh ich genau so. da sehe ich lieber einen john allen als einen greene oder einen nate fox als jagla.
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Allerdings versteh ich auch nicht, warum die Aussage, dass in der BBL kein guter Basketball gespielt werde, an die Leistung der Nationalmannschaft und im Speziellen an die Leistung Jaglas gebunden wird. Der BBL-Stil wird eben nicht durch deutsche und nur im geringen Maße durch europäische Spieler geprägt, sondern in erster Linie durch zweitklassige College-Importe und vor allem durch die Trainer, die diese Spieler verpflichten und mit entsprechender Taktik einsetzt. Das ist ein Kritikpunkt, der nicht erst mit den Aussagen von Jagla besteht.
Sich die ganze Zeit darüber aufzuregen, dass Jagla anmaßend sei und nicht in der Position ist, überhaupt irgendwas über die BBL zu sagen, sind doch nur Nebenkriegsschauplätze, um von der eigentlichen Problematik abzulenken. -
Das sehe ich genauso. Hier wird doch zum Teil ganz erheblich am Problem und an der Kernaussage Jaglas vorbeidiskutiert.
Da fühlten sich wohl die angegriffen, die auf´m Freiplatz gerne die Namen ihrer BBL-Idole blöken, wenn sie nach zwanzig Fehlversuchen mal wieder einen gemacht haben…
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Ziemlich einfach, die aus meiner Sicht wirklich unverhältnismäßige und anmaßende Kritik, in der Bundesliga würde grausamer Basketball gespielt, fand doch nur ein mediales und SD Echo, weil danach ein Sieg gegen Russland folgte (übrigens bisher der einzige bei 4 Niederlagen). Ich meine nach dem heutigen grottigen Spiel gegen Mazedonien (!) würde man ein solches Interview doch als das einordnen, was es ist: Ein Dokument der Selbstüberschätzung.
Meinst Du? Vielleicht wäre es dann auch erst richtig durch die Medien gegangen, weil ja gerade “bewiesen” wurde, dass die Deutschen in Deutschland keine Chance hätten und Deutschland auf Grund mangelender Erfahrung im “europäischen” Basketball verloren hat.
Das SD Echo ist sicherlich auch dadurch zu erklären, dass hier doch sowieso die Legende herrscht, dass Jagla keinen Basketball spielen kann und dazu auch noch ne “ganz schlimme Person” sein muss. Hätte das ein Nowe oder ein Benzing gesagt, wäre das wohl nicht so gewesen. Bei Hamann und Femerling wäre es dafür genauso abgegangen.
Warum man aber nach einem Spiel in dem sich wirklich die meisten der deutschen Spieler nicht mit Ruhm bekleckert haben (ja auch Jagla nicht), diesen Thread mit einem “Wo war Jagla?” wieder aufwärmen muss, verstehe ich leider immer noch nicht.
@ForTheWin: Aber Heiko (und Yassin) siehst Du schon gerne in Braunschweig, oder nicht? Gehört ja wie Greene und Jagla auch zu den “deutschstämmingen Basketballspielern”, die Sushi-Fan hier “dissen” wollte!
Sich die ganze Zeit darüber aufzuregen, dass Jagla anmaßend sei und nicht in der Position ist, überhaupt irgendwas über die BBL zu sagen, sind doch nur Nebenkriegsschauplätze, um von der eigentlichen Problematik abzulenken.
sign
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Ehrlich gesagt bin ich richtig froh, dass keiner der sogenannten “deutschstämmigen” Basketballer, die heute den Bundesadler spazieren trugen, einen Vertrag mit der EnBW Ludwigsburg hat. Da lobe ich mir den weltoffenen Kader, mit denen Ludwigsburg in diesem Jahr an den Start geht. Zudem empfinde ich eine Diskussion wie diese hier als einen Anachronismus in einer globalisierten Welt!
Ich verstehe ja nicht, wie sich eine Aussage wie ‘sogenannte “deutschstämmige” Basketballer’ mit dem Postulat der Weltoffenheit vertragen soll, aber das nur am Rande. Inhaltlich liege ich da ganz bei @rubmaster.
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@ andrejjan: Das ist endlich mal eine zusammenhängende Analyse. Sehr gut!
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In LB hat man bei einigen Nationalpielern angefragt gehabt. Da vielen Namen wie Benzig, Schulze, Wysocki, Staiger. Warum es da nicht zu einer Verpflicgtung kam kann ich natürlich nicht sagen.
In den letzten Jahren setzt man hier aber auch auf verstärkte Aufbauareit. Die Kooperation mit Kirchheim geht in die dritte Saison. So konnte man McCray (A2), Heyden (A2 wenn mal nicht verletzt) und Chenoufi (stand in einer der Jugend Natios) her bekommen. Alle drei stehen mittlerweile im BBL Kader und bekommen Minuten als Backups.
Scahhartzik hatte man vor der letzten Saison angeboten zu bleiben, das finanzielle hätte wohl auch gepasst. Nur hat man ihm den S5 Platz nicht garantiert. E hieß nur, er kann sich diesen erspielen. Er wollte aber nunmal auf jedenfall starten, was man ihm auch nicht verenken kann. Wo sonst hätte er das denn aber auch, außer in Giessen?
Reil sagte in diversen Gesprächen bei Fanclubtreffen, das er die Quote nicht erhöhen will. Er war nicht komlett gegen Qutoe, nur gegen eine die den deutschen Spielern Spielzeit garantieren würde, wie es bei 6 deutschen auf dem Bogen oder X-deutschen die jederzeit auf dem Feld sein müssen der Fall wäre.
So waren die Aussagen zumindest wenn er bei unseren Fanclubtreffen war -
Hätte das ein Nowe oder ein Benzing gesagt, wäre das wohl nicht so gewesen. Bei Hamann und Femerling wäre es dafür genauso abgegangen.
Aber sie haben es nicht gesagt und sie hätten sowas auch nicht gesagt, das ist der entscheidende Unterschied, weil da bei ihnen in irgendeiner Hirnwindung noch die nötige Sicherung greift. Und wenn Jagla so das Maul aufreißt, sollen diejenigen höflich schweigen, wenn er eine Spielweise an den Tag legt, wie er sie an der BBL kritisiert? Nein, er hat doch die Kritiker geradezu eingeladen und das war töricht, es war hochgradig dumm. Und ich finde, nach dem Mazedonien-Spiel sind die Reaktionen aus der Liga besonnen. Im Gegensatz zu Jaglas “Medienoffensive”.
Diese EM ist eben kein “Schlag ins Gesicht der BBL”, sondern zeigt das, was nahezu alle einvernehmlich bestätigen werden: Die wenigen (!) Talente, die wir haben, müssen wir aufbauen und an die Liga heranführen. Da gibt es nur graduelle Unterschiede in der Einschätzung des Nachwuchspotenzials und es gibt Differenzen um die beste Quote. Aber das ist bei weitem nicht so gravierend, wie es hier hochgekocht wird. -
ich rede ja von der liga nicht von vom europapokal.
und er hätte ja auch mit oldenburg und alba verhandeln können, wenn er denn euroleague will.aber bei dieser entwicklung, ist sein statement wirklich schwach
Mit Alba verhandeln wenn er EL spielen will?
Bis jetzt ist die Alba-EL-Teilnahme noch in der Abteilung Wunschkonzert.
Sicher wünschenswert, doch die Polen bieten im die sichere Teilnahme. -
ich rede ja von der liga nicht von vom europapokal.
und er hätte ja auch mit oldenburg und alba verhandeln können, wenn er denn euroleague will.aber bei dieser entwicklung, ist sein statement wirklich schwach
Oldenburg war auf seiner Position bereits komplett, ALBA hat eine 25% Chance auf die Euroleague. In Polen hingegen ist die EL-Teilnahme sicher. Allein die sichere EL-Teilnahme dürfte das ausschlaggebende Argument für Polen sein.
Ich bin kein Euro-Experte, aber viel schlechter als die BBL ist Polen nicht, wenn sicher auch nicht nennenswert besser.
Unabhängig davon freue ich mich, dass mit Jan Jagla erneut ein deutscher Nationalspieler in der Euroleague spielen darf. Hoffentlich kommen noch weitere hinzu
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Polen kann seiner Entwicklung und seinem internationalen Ansehen sehr förderlich sein, auch, weil er die Sprache nicht spricht.
Ich find’s auch gut, dass er EL spielt, ich denke, da gibt’s allenfalls die Wahl zwischen hervorragenden und nicht ganz so hervorragenden Vereinen. Gute Sache für ihn und fürs NT, Glückwunsch.
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Sicher viiiiiiel besser als bbl, war sicher das Ziel seiner Träume.
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Ist bei ALBA nicht immer das Euroleague-Argument dass dann bessere Spieler verpflichtet werden können, die sonst nicht in der BBL spielen würden?
Wieso wird Jagla jetzt ein Strick daraus gedreht?
Vielleicht will er sich wie viele andere Spieler auch über die EL für bessere Ligen empfehlen?
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*Wieso wird Jagla jetzt ein Strick daraus gedreht?
Verstehe ich auch nicht. Zumindest können und wollen die Polen Ihn offenbar auch bezahlen. Mit dem bezahlen ist es in anderen Ligen immer so eine Sache. Aber mit Pleiten, Pech und Pannen haben unsere BBL-Vereine ja nun wirklich nichts zu tun.
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Vermutlich geht Jagla diese gesamte Diskussion - warum Polen - so ziemlich am Allerwertesten vorbei.
Ist eigentlich einfach: Jagla ohne Vertrag ist offen für Angebote, der polnische EL-Teilnehmer macht ein Angebot, dieses passt für Jagla und deshalb Polen.
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In ein Team mit sechs Amis, fünf davon die Starter, die auch alle schon etliche Vereine hinter sich haben. Übrigens Jaglas sechstes Team in fünf Saisons in Europa.
Was hatte er nochmal kritisiert, was für Teams und Spieler fand er “grausam”? -
Ist die polnische Liga besser oder schlechter? Schaut man sich die Wechselbewegungen der letzten Jahre an, sah man lange ein einseitiges Wechseln von Polen in die BBL. Ein Indiz dafür, dass die BBL zumindest finanziell stärker ist. Gortat war da sicher das prominenteste Beispiel. Aber auch andere wäre da zu erwähnen. Das dürfte in der Breite noch immer gelten. Aber viel schlechtere Stats legen die Stars aus Polen in der BBL eben auch nicht auf.
Anders sieht es jedoch in der Ligaspitze aus. Asseco Prokom allein weist in den letzten Jahren mehr Erfolge in der Euroleague auf, als die BBL-Clubs zusammen (Eurobasket):
European cups:
2000-2001: Korac Cup: took 1st place (3-3) in Group A), lost to Hemofarm (YUG) in quarterfinals
2001-2002: Korac Cup: took 1st place (5-1) in Group G, lost in the Quarterfinals to Lokomotiv Min.Vody (RUS)
2002-2003: FIBA Champions Cup: lost in the Final to Aris 83-84
2003-2004: ULEB Cup: took 2nd place (7-3) in Group F: lost to Hapoel Jerusalem in the 1/8 finals
2004-2005: Euroleague: took 5th place (7-7) in Group A, then took 4th place (0-6) in Group G of Top16
2005-2006: Euroleague: took 7th place (5-9) in Group B
2006-2007: Euroleague: took 5th place (5-9) in Group A, then took 4th place (1-5) in Group F of Top 16
2007-2008: Euroleague: took 7th place (4-10) in Group A
2008-2009: took 4th place (2-8) in Group B of Regular Season, took 4th place (1-5) in Group E of Top16Die anderen großen Teams in Polen haben in den letzten Jahren auch nicht schlechter abgeschnitten, als die BBL-Teams.
Turow 2007/08 im Viertelfinale des UlebCups.
Anwil hat im UlebCup/EuroCup immer knapp die Hürde zur Zwischenrunde verpasst.Jagla bleibt bei einem Euroleague-Team. Das ist hier das Entscheidende.
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im grunde genommen hat jagla vieles richtig gemacht, er hat gepokert, eventuell in spanien etwas zu hoch - letztendlich hat er es aber bis in die el geschafft.
wenn er sich nun in der el behaupten kann und gute leistung zeigt, könnte das sprungbrett richtung süden sein.
wird er allerdings enttäuschen könnte der schritt richtung polen auch negative folgen haben … -
Ich denke Jagla hat den richtigen Schritt gemacht. Die Liga in Polen ist sicherlich ungefähr mit der Stärke der BBL zu vergleichen. Zumindest in der Breite gesehen. Aber gerade in der EL sind die Mannschaften aus Polen oft sehr solide und können gut mithalten. Dazu wird dort auch gutes Geld bezahlt. Jagla hat nun die Chance sich in der EL zu beweisen und vermehrt auf sich aufmerksam zu machen. Sollte dies gelingen, wird er sicherlich den Sprung zu einem der großen Vereine nach Italien oder Spanien schaffen.
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@Gruebler auch wenn die polnische Liga mindestens gleichwertig stark sein sollte wie die deutsche BBL, spielt ja Jan Jagla demzufolge jetzt in einer “grausamen” Liga.
Die EL mag wohl ein positiver Zusatz für einen Spieler darstellen allerdings wie schon erwähnt gehe ich davon aus das er die Hauptsaison nicht mit seinem Team in der EL sondern in der polnischen Liga verbringen wird.
Der gute Herr sollte sich nächste mal einfach überlegen was er öffentlich sagt, dann wird sich auch niemand mehr über ihn lustig machen und kleine Sticheleien wird ein Spieler ja wohl noch ertragen können. -
@anonyme22 Ist das so? Ist die 1. Liga in Polen auch komplett geöffnet für ausländische Spieler? Ich habe eben keine Info zur Quote in Polen gefunden. Meine mich aber dunkel an eine modifizierte Feldquote zu erinnern.
PS: Ich hab übrigens nicht geschrieben, dass die Liga als solche stärker sei. Nur in der absoluten Spitze europäisch erfolgreicher und in bei den anderen Euro-Teams zumindest nicht schlechter. .
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Noch mal meine Meinung: Jagla soll spielen wo er will (solange es nicht bei ALBA ist ), aber er soll keine blöden Sprüche über die BBL machen und dann in einer Liga spielen, wo entsprechend seiner Wahrnehmung genauso ein “grausamer” BB gespielt wird.
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Soooooo große Auswahl hat auch ein Jan Jagla in Europa nicht, was seinen Arbeitsplatz angeht. In Spanien hat er sich (möglicherweise, aber wer hat hier schon genauere Infos) vielleicht verspekuliert.
Und soviel Auswahl bleibt da eben nicht, was ich gar nicht negativ bewerten möchte.Im übrigen bleibt das Recht zur Kritik einem Jagla ja unbenommen, auch wenn er sich im Ernstfall nun einer Liga anschließt, die nicht ganz seinem Ideal entspricht.
Die, hier latent geforderte, Alternative wäre ja ein Jahr Pause gewesen. DAS ist aber keine Alternative für ihn.Im Gegensatz zu manchem hier halte ich die erlaubte Anzahl von Amerikanern nicht per se für ein Qualitätsmerkmal einer Basketballliga in Europa.
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Aus dem Sport1 Artikel der Grundlage für diesen Thread war:
Außerdem bemängelt der 28-Jährige das Niveau in der heimischen Liga: “Dort wird grausamer Basketball gespielt, zum Weggucken. Da kann man sich genauso Streetbasketball im Hinterhof anschauen.”
Im europäischen Vergleich rangiere die Bundesliga allenfalls auf Rang fünf und hinke Spanien, Griechenland, Italien und der Türkei immer drei bis vier Schritte hinterher.
Er siedelt die polnische Liga also selbst hinter der BBL an.
Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass Jagla nach Polen (und damit in die Euroleague) geht.
Mich stört seine herabfällige Aussage im Vergleich zu seinem Verhalten (den selben “grausamen” Basketball in einem anderen Land zu akzeptieren).
Manch Hinterhof fühlt sich dabei auch auf den Schlips getreten - und das bei den Wurzeln des Schlipstreters … -
Ich möchte Herrn Jan Jagla zu diesem grandiosen Sprung in die wohl nach der NBA zweitbesten Basketballliga der Welt gratulieren! Dort wird Basketball aus einer fernen Zukunft gespielt, grandiose Techniker, Hallen mit 20.000 Fans, die bedingslos ihre Teams nach vorne pushen. Dagegen sind die Lotterligen in Spanien und Italien nur 3.Wahl, und die BBL ist nicht mehr als der Wurm unter den Stiefeln der Meister aller polnischen Basketballkünstler.
JA! Wir sollten ALLE sofort die BBL mit ihrem grottenschlechten Basketball boykottieren und geschlossen zu den Meistern nebenan abwandern.
wir sind unwürdig! wir sind unwürdig! oh großer Meister Jagla, erhelle uns mit der grandiosen Qualtät des polnischen Ligaalltages! Wir liegen Dir und Deiner grandios erleuchteten Weisheit zu Füßen!
Was für ein Schritt! von Badalona nach Polen! Da TRÄUMT man von! das ist ja wie von Bochum nach Rumänien! Besser gehts nicht!! Ich motte sofort jede deutschen bzw. Berliner Basketballfanartikel ein und kaufe mir Autoreifen in rot - weiß!
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immer werden die
guten
deutschen spieler kritisiert ob das jagla, schaffartzig oder hamann ist ich finde wir sollten stolz auf jeden el teilnehmer sein außerdem denke ich nicht das jagla nur 10 min von der bank kommt sondern eine wichtige rolle im team spielt……jeder spieler kann sich mal verzocken siehe jeff gibbs. vllt steigert er sich ja noch oder bekommt die dringend notwendige konstanz.
ich bin zwar vom wechsel nach polen nicht begeistert aber ich würde erst mal abwarten und nicht im vorraus alles schlecht reden.