Schiedsrichter aus Familie in höchster reg. Jugendliga-Unparteilichkeit gewahrt?
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Hallo,
ich habe mal eine Frage aus dem Jugendbereich, im Zusammenhang mit einem Spiel der Oberliga männlich U16 (Hessen) in Kassel.
Wie geht man mit einer Situation um, bei der der Bruder eines Leistungsträgers der Mannschaft Schiedsrichter des Spieles ist und parteiisch gepfiffen und entschieden wird?
Das Spiel findet in einer engen Halle statt und die Zuschauer sitzen direkt am Spielfeldrand. Unter
den Zuschauern sitzt auch der Vater des Schiedsrichters, der regelmässig zwischenruft und seinem Schiedsrichter-Sohn Anweisungen gibt.
Der Schiedsrichter geht, auch während des Spieles, mehrfach zu seinem Vater und spricht mit ihm, in den Auszeiten auch länger.
Gibt es hier irgendwelche Möglichkeiten?" -
Am Besten spricht man zuerst einmal die Betroffenen bei erst bester Möglichkeit darauf an (nach dem Spiel oder in der Halbzeitpause).
Es sollte dem Vater klar sein, dass eine Leitung des eigenen Sohnes vom Spielfeldrand nicht gerade förderlich ist.Wenn das nicht hilft, sollte man den eigenen Verein darauf ansprechen.
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Ähnliches Thema hatten wir hier:
http://www.schoenen-dunk.de/forum_t93551_Parteiische-Schiedsrichter-was-tun.htmAllerdings sehe ich in deiner Schilderung keinerlei Fehlverhalten des Schiris (außer deiner subjektiven Meinung das er parteiisch war).
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Das ist doch in §11-3 der Schiedsrichter-Ordnung des DBB klar geregelt:
Fühlt ein Schiedsrichter sich einer Mannschaft gegenüber befangen, so hat er um
Absetzung … nachzusuchen.Wenn sein Bruder dort als Spieler auf dem Feld steht, ist der Schiedsrichter ohne jede Frage befangen und hat den Spielleitungsauftrag abzugeben.
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und du denkst ein Schiedsrichter in der Oberliga männlich U16 kennt §11-3 der DBB Schiedsrichter-Ordnung?
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Die Schiedsrichter sind doch eine überschaubare Gruppe. Normalerweise weiß doch der SR-Einteiler, wo Konflikte bestehen, sodass es zu solchen Einteilungen nicht kommen sollte, ohne dass sich der SR selbst meldet.
Ich würde solche Sachverhalte in aller Sachlichkeit dem SR-Einteiler und dem Staffelleiter zukommen lassen, damit da in Zukunft drauf geachtet wird. Für das gelaufene Spiel gilt: Pech gehabt.
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dazu kommt: der SR-Einteiler wüsste doch niemals wo solche Konflikte auftauchen können. Woher soll er denn wissen dass in dieser Mannschaft der Bruder spielt? Wenn sich der Schiedsrichter nicht von selbst meldet.
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Man sollte doch nicht gleich die Keule auspacken, eine direkte Ansprache auf die Sportliche Idee sollte da nachhelfen.
Zudem sollte man nach dem Spiel feinfühlig nachforschen - d.h. ohne dabei mit der Nase auf das Problem zu stubsen -, ob sich die Spieler durch diese Situation benachteiligt gefühlt haben. Dies sollte aber der Trainer tun, wenn er kein Problem sah, sollte man da kein Fass aufmachen. -
Das Problem scheint doch weniger der Bruder als Spieler als vielmehr der Vater am Seitenrand zu sein.
Sehe das so ähnlich wie ein Vorredner, das es überhaupt erst ein Problem gibt, wenn parteiisch agiert wird.
Ich kann allerdings nicht nachvollziehen wie der betreffende Schiri und sein Vater sich so verhalten können.
Ich würde Kommunikation bewusst unterlassen um gar nicht erst einen skeptischen Eindruck bei anderen Beteiligten zu hinterlassen. -
Vielleicht steht der Schiedsrichter ja auch ganz am Anfang seiner Karriere und ist sich noch sehr unsicher? Weshalb es von außen wirken könnte, als würde er “schlecht” oder “parteiisch” pfeifen. Und weshalb er sich noch Tipps von seinem Vater holt, der vielleicht auch Schiedsrichter ist?
Vielleicht aber natürlich auch nicht.
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…auch der Vater des Schiedsrichters, der regelmässig zwischenruft und seinem Schiedsrichter-Sohn Anweisungen gibt.
Der Schiedsrichter geht, auch während des Spieles, mehrfach zu seinem Vater und spricht mit ihm, in den Auszeiten auch länger.
…"Welcher Art sind den die Zwischenrufe und Anweisungen gewesen?
“Boxing in!”, “Move” etc. sind vielleicht doch eher Anweisungen an den Sohn, wie er die SR-Leistung verbessern kann.
“Das ist Foul”, “Das musst Du doch sehen” sind dann eher Anweisungen, die eine andere Intention haben.So lange der TE sich dazu nicht äußert, ist es eigentlich müßig, darüber zu diskutieren.
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Wir haben auch in Kassel gespielt und wurden heftig verpfipffen! Da waren unglaubliche Entscheidungen gegen uns dabei. Unser Trainer hat sich mächtig aufgeregt und wollte mal beim Staffelleiter nachfragen ob man was dagegen machen kann.
@ georgia: war es ein schlanker, dunkelhaariger Schiedsrichter? Ist er wirklich auch noch der Bruder von der Nummer 1 von Kassel? Das wäre ja krass. -
@ Mtv-playa: ja, es war ein schlanker, schwarzhaariger Schiedsrichter
@ Alfred: die gegnerische Mannschaft fühlte sich erheblich benachteiligt (u.a Foulungleichgewicht, Freiwurfungleichgewicht) und das Spiel wurde letztlich verloren
@ Moderator: die Zwischenrufe waren definitiv keine, die die Schiedsrichtersusbildung begleiten, sondern hatten eine andere AbsichtNachdem was wir bisher gehört haben, haben sich andere Mannschaften ähnlich gefühlt.
Kann man eigentlich im Nachhinein noch etwas machen - ich kenne den Paragraphen von oben und die Auslegung nicht gut?
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Am besten mal das komplette Video an den SR-Verantwortlichen schicken
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Am besten mal das komplette Video an den SR-Verantwortlichen schicken
Wie regelmäßig werden denn Oberliga-Jugendspiele gefilmt?
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Und genau das ist es ja: Worauf will er eine Beschwerde stützen? Ohne Video wird sich da kaum jemand der Sache annehmen…
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@MTVplaya: Ich kann deinen Aussagen nur beipflichten. Ich habe ebenfalls ein Spiel in der Oberliga männlich U16 in Kassel besucht, in welchem die Gastmannschaft von besagtem Schiedsrichter nach allen
“Regeln der Kunst” verpfiffen wurde. Ergänzend sei angeführt, daß mich ein Jugendlicher (blond, Alter zwischen 16-18 Jahren), offensichtlich aus Kassel stammend, nach dem Spiel “belehrte”: Originalzitat.: “Wir werden in Südhessen ständig verpfiffen, also werdet ihr eben in Kassel verpfiffen”. Mit welcher Selbstverständlichkeit wird da das “fairyplay”
contra kariert und welches Rechtsempfinden macht diesbezüglich bei Jugendlichen breit! Hier sollten die dafür zuständigen Gremien im Verband den “Ball” aufnehmen, die mehr fach aufgezeigten Verfehlungen analysieren und mit entsprechenden Sanktionen diesem “Treiben” ein Ende bereiten. -
@MTVplaya: Ich kann deinen Aussagen nur beipflichten. Ich habe ebenfalls ein Spiel in der Oberliga männlich U16 in Kassel besucht, in welchem die Gastmannschaft von besagtem Schiedsrichter nach allen
“Regeln der Kunst” verpfiffen wurde. Ergänzend sei angeführt, daß mich ein Jugendlicher (blond, Alter zwischen 16-18 Jahren), offensichtlich aus Kassel stammend, nach dem Spiel “belehrte”: Originalzitat.: “Wir werden in Südhessen ständig verpfiffen, also werdet ihr eben in Kassel verpfiffen”. Mit welcher Selbstverständlichkeit wird da das “fairyplay”
contra kariert und welches Rechtsempfinden macht diesbezüglich bei Jugendlichen breit! Hier sollten die dafür zuständigen Gremien im Verband den “Ball” aufnehmen, die mehr fach aufgezeigten Verfehlungen analysieren und mit entsprechenden Sanktionen diesem “Treiben” ein Ende bereiten.Wenn das alles so eindeutig und bekannt ist, warum nutzt keine Auswärtsmannschaft sein Recht und stellt den zweiten Schiri???
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Wir wussten vorher nichts von dem parteiischen Schiedsrichter in Kassel, der Coach der Eintracht hat aber nach unserem Spiel beim ACT unserem Trainer gesagt, das es bei ihnen auch so war als er ihn gefragt hat. Bei den anderen Spielen läuft das ja auch gut mit den Heimschiedsrichtern. Das in Kassel war aber echt unfair und nur gewollt! Ich frage mich ob auch andere Vereine die gleichen Erfahrungen in Kassel gemacht haben. Wenn das so ist ist es mir ein Rätsel warum der Schiedsrichter noch weiterpfeifen darf und nicht gesperrt wird. Geht das überhaupt und wer macht das oder darf man pfeifen wie man will und es passiert nichts? Wir haben ein Video vom Schiedsrichter gemacht, an wen muss das geschickt werden?
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http://www.hbv-basketball.de/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=40
Bezirksvorstand Kassel und Schiedsrichterwart wären mal meine erste Anlaufstelle. Jugendwart und Staffelleiter der Liga wären vielleicht auch nicht verkehrt. Oder gleich die Schiedsrichterkommission für Hessen . … http://hbv-srk.de/blog/
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Der Schiedsrichter hat sich nicht als befangen erklärt, obwohl er der Bruder einer der Leistungsträger der Mannschaft ist und mehrfach während des Spieles zu seinem Vater gegangen ist.
Wie ist denn jetzt mit dem Paragraphen 11-3 der Schiedsrichter-Ordnung umzugehen?
Kann das Spiel nachträglich als verloren gewertet werden oder muss eine Wiederholung erfolgen?Unserer Mannschaft wurde das Aufnehmen eines Videos des Spieles von besagtem Schiedsrichter untersagt - der Mannschaft von MTVplaya ist es ja aber offensichtlich gelungen.
Der Fall wurde bereits der Staffelleitung und dem Schiedsrichter-Koordinatoren angezeigt - bisher ohne Erfolg.
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Kann das Spiel nachträglich als verloren gewertet werden oder muss eine Wiederholung erfolgen?
Ich wage hier mal eine Aussage: NEIN!
Unserer Mannschaft wurde das Aufnehmen eines Videos des Spieles von besagtem Schiedsrichter untersagt - der Mannschaft von MTVplaya ist es ja aber offensichtlich gelungen.
Mit welcher Begründung denn bitte schön???
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An alle Mannschaften der U18 Oberliga in Hessen und allen anderen Ligen mit nicht vereinsneutralen SR,
ihr habt es selber in der Hand. Auf dem nächsten Verbandstag einen Antrag stellen, dass die entsprechenden Ligen durch den Verband mit vereinsneutralen SR angesetzt werden.
Dann wird es diese Probleme nicht mehr (zumindestens nicht in diese Anzahl) geben.
Mist! Dabei habe ich vergessen, dass die Vereine ja jetzt schon zu wenig SR stellen und auch die SR-Kosten würden ja steigen.
Tut mir leid. Situation wird so bleiben.
Gruß
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Unserer Mannschaft wurde das Aufnehmen eines Videos des Spieles von besagtem Schiedsrichter untersagt.
Das kann ein Schiri gar nicht verbieten.
Solange es kein Mannschaftsmitglied ist (Trainer, Spieler, Betreuer), der von der Bank aus filmt, kann der Schiri keinem in der Halle das Filmen untersagen. -
Ich glaube es wurde beim HBV schon der Schiedsrichterverantwortliche und der Staffelleiter informiert. Es ist aber noch nichts passiert. Der eine Schiedsrichter aus Kassel kann weiter parteiisch pfeifen. Was kann denn da geschehen von Verbandsseite aus? Gibt es da Regelungen bei so Fällen?
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Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Die Kritik kommt von Personen, die selbst eine rosarote Brille aufhaben. Das ist kein Problem, Selbstkritik üben.
2. Die Kritik ist berechtigt, hält sich aber im Rahmen, d.h. der Nutzen des Spiels ist höher als der Schaden durch den SR. Hier muss man den eigenen Spielern vermitteln, dass man über diesen Dingen stehen muss.
3. Die Beeinflussung ist so stark, dass der Grundgedanke des sportlichen Verhaltens total in Frage gestellt ist. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten!
A. Eigenen SR mitnehmen, hilft jedoch nur eingeschränkt, da dieser ja fair pfeifen sollte.
B. Beschwerde einreichen, wenn dies alle Mannschaften machen, wird auch was passieren, wenn nicht bleibt immer noch Fall C
C. Man reist erst gar nicht mehr zu diesen Spielen an oder legt zu Beginn des Spiels Protest ein. In diesem Fall wirft man den Ball ein und überlässt diesen dem Gegner. Soll er sich alleine vergnügen. Spätestens nach dem 10 Korb haben die keine Lust mehr. Wenn es dann die Verantwortlichen der anderen Mannschaft immer noch nicht kapieren kann man denen auch nicht mehr helfen. -
@MTVplaya: Ich kann deinen Aussagen nur beipflichten. Ich habe ebenfalls ein Spiel in der Oberliga männlich U16 in Kassel besucht, in welchem die Gastmannschaft von besagtem Schiedsrichter nach allen
“Regeln der Kunst” verpfiffen wurde. Ergänzend sei angeführt, daß mich ein Jugendlicher (blond, Alter zwischen 16-18 Jahren), offensichtlich aus Kassel stammend, nach dem Spiel “belehrte”: Originalzitat.: “Wir werden in Südhessen ständig verpfiffen, also werdet ihr eben in Kassel verpfiffen”. Mit welcher Selbstverständlichkeit wird da das “fairyplay”
contra kariert und welches Rechtsempfinden macht diesbezüglich bei Jugendlichen breit! Hier sollten die dafür zuständigen Gremien im Verband den “Ball” aufnehmen, die mehr fach aufgezeigten Verfehlungen analysieren und mit entsprechenden Sanktionen diesem “Treiben” ein Ende bereiten.Die Aussage eines pubertierenden Jugendlichen vom Format “deine Mutter aber auch…” ist zwar sehr ärgerlich und sagt - wie du ja schreibst - etwas über den Jugendlichen und dessen Rechtsempfinden aus, aber eben kein bisschen darüber, ob der SR tatsächlich zur Parteilichkeit neigt.
Worüber die Anekdote etwas aussagt, ist jedoch dass - wenn man die richtigen Personen fragt - in so gut wie jedem Basketballspiel ein Team verpfiffen wird und in den allermeisten Fällen sogar beide Teams. Man kann hier auf SD regelmäßig lesen, dass die SR den Gegner total bevorzugen, jedoch liest man eigentlich nie, dass das “eigene” Team bevorzugt wurde. Daher ist das mit dem “Verpfeifen” offenbar eine sehr subjektive Angelegenheit. Ich frage mich auch, wie sich das auswirkt, wenn dieser Schiri in den Heimspielen der Mannschaft seines Bruders nach “allen Regeln der Kunst” manipuliert. Muss ich mir das so vorstellen, dass das Team dann immer mit +40 blowouts gewinnt, oder gewinnen sie durch die Mithilfe gerade mal so? Wenn ja, müsste das Team ja auswärts ohne die “Unterstützung der Familie” wiederum brutal baden gehen, wenn ihm Siege nur mit unlauteren Mitteln möglich sind.
Ich will überhaupt nicht anzweifeln, dass in der beschriebenen Konstellation ein solcher Interessenskonflikt besteht und sich dieser auch aktiv auswirkt, aber mir fehlt ein bisschen die Fantasie, dass die SR-Funktion so haarsträubend und massiv missbraucht wird, da sich das ja bei einem Sport wie Basketball deutlich erkennbar in den Ergebnissen wiederspiegeln müsste.@Rinaldo78:
Wenn das alles so eindeutig und bekannt ist, warum nutzt keine Auswärtsmannschaft sein Recht und stellt den zweiten Schiri???
Wenn das möglich ist, dann drängt sich diese Frage auch mir auf und eine Antwort darauf würde mich interessieren.
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Es gab bisher keine Notwendigkeit, vereinseigene SR mitzunehmen, dann in allen anderen Spielen wurde gut, aber vor allem fair bzw. ausgegelichenen gepfiffen. Dies war hier anders.
Insgesamt hat sich die gleiche Situation neben unserem Spiel bei 3 weiteren Spielen ergeben, wie sich jetzt herausgestellt hat.
@ qnibert - ja, die bevorzugte Mannschaft hat meistens knapp zu Hause gewonnen. Auswärts wurde sehr deutlich verloren. Alle Mannschaften stehen vor, z.T. weit vor der Kasseler Mannschaft in der Tabelle.
Macht es denn Sinn, den Punkt 11-3 der Schiedsrichterordnung sportjuristisch aufzuarbeiten in diesem Fall? Der Bruder eines Spielers ist ja zusammen den Eltern der nähste Verwandtschaftsgrad - dies wird zumindest in fast allem anderen gesellschaftlichen Situationen so gesehen - und wenn der SR (=Bruder) eines Spielers dies nicht so sieht, sich im nachhinein das Verwandtschaftsverhältnis dann auch für Aussenstehende ersichtlich wird, dann müssen es eben andere dem SR bzw. der Staffelleitung sagen, mit entsprechenden Konsequenzen.