Dragons nur der Anfang? Kleine Vereine ohne Zukunft in der BBL?
-
Nach dem ersten Schock über den drastischen Schritt der Artland Dragons, der Fans, Angestellte und Basketballdeutschland sehr überraschend traf, stellt sich nun die Frage: War das womöglich nur der Anfang?
Die Argumente für den Rückzug( Standortnachteile, kleine Halle, zu wenig Sponsoren, Abhängigkeit von einem Mäzen) treffen in ähnlicher Weise, wenn auch nicht immer in allen Punkten, noch auf andere kleinere Basketballstandorte der BBL zu.
Der offensichtliche Wille der Liga zunehmend auf Großstadtbasketball zu setzen und immer größere Bedingungen für den Spielbetrieb zu stellen, macht es Aufsteigern aus der Pro A und kleinen, wenn auch Traditionsstandorten nicht einfach, in der Liga mitzuhalten.
Somit könnte eine Spirale beginnen, die für kleinere Clubs, das Aus bedeuten könnte. Trier und Gießen (Glückwunsch zur Pro A-Meisterschaft) aktuell oder in der Vergangenheit mit finanziellen Schwierigkeiten. Vereine, die sich mit dem “Abenteuer BBL” übernommen haben.
Das Thema kursiert ja schon länger in den verschiedenen Threads:
Wie ist euere Meinung: Können kleinere Vereine zukünftig noch dauerhaft und erfolgreich in der BBL spielen? Würde in Deutschland eine BBL ohne kleine Traditionsstandorte bei den Fans funktionieren? Wird es in naher Zukunft nur noch BBBL Basketball in Großstädten und Ballungsräumen mit Angliederung an Großvereine ( wie Bayern) oder Großkonzerne geben? -
Ich denke, dass kleine Vereine nur noch mit einem Mäzen, der sehr viel Geld reinbuttert, in der BBL überleben können.
Kritisch wird es dann, wenn ein einzelner Sponsor mehr als 20% des Gesamtetats stellt. Das steigert das Risiko, dass bei Rückzug des Sponsors oder Mäzen der Club die Lücke nicht schließen kann und ins trudeln gerät.
Die nächsten Großstadtvereine sind schon mit Hamburg und Köln in Lauerstellung. An diesen Standorten hat man einfach mehr Möglichkeiten, viele Sponsoren zu finden.
Es wird, denke ich, auch eine Entwicklung dahin geben, dass es mehr Fussballvereine geben wird, die eine Basketballmannschaft im Profibereich auf die Beine stellen werden. Wollte nicht Schalke evtl in diese Richtung?
-
Man muss sich vor Augen führen das die Dragons überhaupt gar nicht mit den üblichen “kleinen Vereinen” zu vergleichen ist. Quakenbrück ist klein, ja. Der Etat war es aber mit Sicherheit nicht. Die Dragons sind nicht Opfer der ach so bösen wachsenden Liga, sondern Opfer einer jahrelang zu unflexiblen Finanzplanung. Die Region Osnabrück/Vechta/Cloppenburg hätte mit ein bisschen Sponsorensuche über die letzten 10-15 Jahre mit Sicherheit einen halbwegs akzeptablen Kader über Sponsorengelder ermöglicht. Und wenn dann am Ende der nächsten Saison der Abstieg gestanden hätte, dann wäre das so gewesen (Das ist halt Sport).
Lirum Larum: Meiner Meinung nach ist der Rückzug der Artland Dragons, kein Zeichen dafür das kleine Vereine in naher Zukunft keine Chance mehr auf BBL haben. Ganz einfach deshalb, weil die Dragons finanziell kein kleiner Verein waren.
-
Einfach um Missverständnisse zu vermeiden, sollte hier das Vokabular ausdifferenziert werden.
Die Artland Dragons bzw. der QTSV ist kein “kleiner” Verein. Ganz im Gegenteil. Es gibt bundesweit nur 5 “größere” Basketballabteilungen.Wenn Größe relevant ist, dann die der Stadt bzw des Standortes.
Daher vll. besser die Überschrift:
“Dragons nur der Anfang? Kleine Standorte ohne Zukunft in der BBL?”
-
Kleine Vereine ohne Zukunft…. nein. Denn die Liga war dieses Jahr sehr ausgeglichen, und Göttingen z.B. hatte auch nicht den MEGA Etat dies Jahr und war nicht schlecht.
Schwierig wirds wenn der Haupt Geldgeber auch noch der Besitzer des Clubs ist (wie im Fall der Dragons).
Wenn der dann den Geldhahn zudreht, kann er auch im gleich Zug sagen ich schmeiß alles hin.
So kann keiner mit meinem “Spielzeug” weiter spielen.So machts dort zumindest den Eindruck.
Heißt für mich aber nicht dass das generell auf andere Clubs ähnlich zutrifft. Die Konstellation wie bei den Dragons gibts so extrem bei keinem andern Club in der BBL.
Selbst Bamberg die ja auch einen großen Geldgeber haben, haben genug andere dazu. Da verhält sichs schon anders. -
Welche anderen Vereine werden denn von Mäzen gesponsert?
Ich bin auch der Meinung, dass Quakenbrück ein Sonderfall ist. Ganz offensichtlich hätte man ja weitermachen können, aber man hatte einfach keine Lust mehr, da es zum ganz großen Wurf nicht mehr gereicht hat. Nach der Logik müssten allerdings mindestens 10 Vereine (und alle unteren Ligen dirkte mit) die Pforten dicht machen, weil sie nie etwas gewinnen werden…
-
Ja, das heißt es schon seit Jahren-in meinen Augen eine Augenwischerei! Warum hat man denn in Hamburg eine BBL-Teilnahme erst mal vorsichtig für frühestens 2014 anberaumt? Zudem wurde das ja nix, man wollte den Weg über die Pro A gehen, wo man sportlich scheiterte In Google ist der letzte Artikel zu einem Hamburger BBL-Team aus 2014. Ähnliches gilt nach meiner Ansicht für Köln–was ist denn dort seit dem Ausstieg aus der BBL 2009 anders geworden. Ich glaube das weder in Köln, noch in Hamburg Sponsoren Schlange stehen die bereit wären ad hoc ein Team mit einem Etat von 6-8 Mio.€ ins Rennen zu schicken. Bayern ist seinerzeit ja gleich richtig massiv und oben in die Liga eingestiegen und hat bestehende Kräfteverhältnisse verschoben.
Eine BBL aus Ablegerabteilungen erfolgreicher Fußballbundesligisten sehe ich als unrealistisch an, ebenso den Zusammenschluss ehemaliger Traditionsstandorte wie z.B. Leverkusen und Köln.
Nein, die BBL wird auf absehbare Zeit mit den Vereinen planen müssen, die zur Verfügung stehen und hoffen, das ein einigermaßen attraktiver Wettbewerb bleibt und die Saisons nicht jedes Jahr von solchen Negativmeldungen überschattet werden.
-
Nicht ganz unwichtig ist in der Diskussion, dass sich die Dragons zurückziehen, weil sie nicht mehr oben mitspielen können, und nicht etwa, weil sie nicht mehr mitspielen können.
Kleine Standorte/Budgets haben so lange eine Chance, wie es andere kleine Standorte/Budgets gibt. Wenn Standorte wie München, Bamberg, Ulm, Oldenburg in den letzten Jahren die Budgets anzogen, wird es halt schwieriger, um die Playoffs oder gar Titel zu spielen, wobei Frankfurt und Göttingen dieses Jahr gute Gegenbeispiele (in Sachen PO-Kampf) sind.
Letztlich wäre da auch noch die Mähr der Liga-Strategie. Die Liga ist nichts anderes als ihre Teams. Die Vorgaben sind 1 Mio Budget und eine 3000er Halle. Kein Aufsteiger wird aber mit einem 1 Mio-Etat antreten, einfach weil es keine Konkurrenz in der BBL gibt, die mit ähnlich wenig antritt. Das liegt letztlich daran, dass auch die “Kleinen” Etats gesteigert haben. Und größere Hallen bedeuten nunmal meist mehr Einnahmen. brose, Ulm, Bonn dürften durch die neuen/ausgebauten Hallen einen Etatsprung gemacht haben oder noch machen (Bonn vielleicht erst, wenn der Kredit abgezahlt ist).
Die BBL hat viele Standorte, die eben schon funktionieren und sich entwickeln. Wenn ein Standort wie Trier dann Nachteile gegenüber der Konkurrenz (im Tabellenkeller) hat, und die nur durch Trickserei ausgleichen konnte, sind sie halt der bestehenden Konkurrenz unterlegen und steigen ab. Wenn der Standort Quakenbrück Nachteile gegenüber der Konkurrenz (im Titelrennen) hat, und keine Lust auf Konkurrenz im Mittelfeld hat, dann hören sie halt auf. Das heißt aber nicht, dass Standorte wie Oldenburg, Göttingen, Braunschweig, Bayreuth, Bamberg, Crailsheim, Ludwigsburg, Tübingen etc. nun keine Chancen mehr sehen, gegen Konkurrenz (auf welchem Niveau auch immer) zu bestehen.
-
Der Basketball in Deutschland war ja eigentlich schon immer oder zumindest seit den 1990ern eine Sportart deren Spitzenstandorte mit einzelnen Sponsoren stehen oder fallen (Leverkusen war hier das beste Beispiel). Da kann es kleinere Standorte, wie die Samtgemeinde Artland ebenso erwischen wie Teams in aus Millionenstädten wie Köln.
Natürlich können eine große (und volle) Halle sowie ein breiteres Netz an potentiellen Sponsoren helfen ein Team abzusichern und beide Faktoren sind in einer Großstadt oder einem Ballungsgebiet sicher leichter zu realisieren als auf der grünen Wiese.
Ziel für alle BBL-Teams sollte es sein, die Abhängigkeit von einzelnen Firmen oder Personen zu reduzieren und sich über eigene Infrastruktur und eine eigene Nachwuchsarbeit möglichst stark abzusichern und lieber langfristig ein Team aufbauen als sich zugunsten des kurzfristigen Erfolges zu verheben.
-
Wenn man es mit dem Fußball vergleicht, dann gibt es eben dort auch kleinere Standorte. Ob jahrzehntelang Kaiserslautern, aktuell gerade Paderborn oder dank Sponsor Hoffenheim, es kommt halt auch ein wenig auf die Identifikation der Region mit der Mannschaft an.
Fernsehgelder machen es für die kleineren an sich nicht einfacher. Zwar verteilt die Fußball-Bundesliga um, so dass die großen nicht wesentlich mehr kriegen als die kleinen, aber durch Mehreinnahmen im DFB- und Europapokal können sich die “Großkopferten” einen derartigen Einnahmevorteil allein schon bei den Fernsehgeldern selbst verschaffen, so dass die Schere zwischen Großen und Kleinen im Fußball im Grunde größer als kleiner ist als im Basketball. Tatsächliche Einnahmen über Fernsehgelder im Basketball wären dann wieder Fluch und Segen für die Kleinen zugleich. Natürlich hätte man dann zum einen Mehreinnahmen durch TV-Gelder selbst, zum anderen würde das Reichweite bedeuten, wenn Fernsehsender soweit kämen, für Basketball Geld zu bezahlen. Und Reichweite bedeutet wieder leichtere Sponsorenakquise und Mehreinnahmen. Doch machen wir uns nichts vor. Diese Vorteile über eine höhere Reichweite können sich natürlich die Standorte in der Nähe von Metropolen wesentlich leichter zunutze machen als die Kleinen, wie sich bei den Artland Dragons ohne Sponsor Kollmann zeigt.
Letzten Ende hängt es aber am Umfeld und den “Stakeholdern” ab, und letztere sind wir alle. Ich denke schon, dass ein kleinerer Standort mit großer Tradition und geschicktem Management sich über Wasser halten kann. Wenn da eine entsprechende Bindung ist und ein Sponsorenpool gebildet wird, der einen Basketball-Erstligisten als Standortvorteil interpretiert (siehe aggressive Personalwerbung von Brose), dann kann auch ein Verein an einem kleineren Standort in der BBL überleben. Man sollte die Stakeholder bzw. das Umfeld nicht unterschätzen, denn irgendwo kommen sie auch immer wieder hoch (ob VfL, BC Giants Osnabrück, TuS/BG Bramsche, Artland Dragons oder SSV Brandt -> BG Phoenix Hagen oder ASC 1846 -> BG 74 Göttingen etc.).
-
Köln arbeitet daran, wieder nach oben zu krabbeln. Aber sie werden den sportlichen Weg gehen und der Anspruch ist aktuell nicht, einen titelfähigen Kader zusammenzustellen, sondern überhaupt die BBL zu erreichen. Abgesehen davon haben sie gar keine BBL-taugliche Halle. Die Lanxess-Arena können sie sich nicht leisten.
Hamburg muss erstmal in die BBL. Ich hoffe, dass sie nicht den Fehler machen, eine Wildcard zu beantragen. Siehe die Ex-Kölner. Es ist also nicht so, dass beide Standorte jetzt mit Macht in die BBL drängen oder kleinere Teams plattmachen würden.Verändert hat sich in der BBL die Ligaspitze: Bamberg, Berlin und Bayern haben einen zu großen Vorsprung, als dass Quakenbrück noch um den Titel mitspielen könnte, das gilt genau so aber zum Beispiel auch für Bonn. Grundsätzlich hätte der Standort Quakenbrück die Strukturen, um ein BBL-Team zu tragen. Leider hat Herr Kollmann aber beschlossen, dass es nicht mehr weitergehen soll. Dabei gäbe es viele alternative Handlungsoptionen.
Kleine Standorte haben in der BBL immer noch eine Chance: Vechta, Gotha, Crailsheim - warum nicht?
-
Maximierung des sportlichen Erfolgs bei Vermeidung der Insolvenz. Profibasketball ist ein schwieriges Geschäft (BBL und ProA). Beinah jedes Modell hat seine Risiken und seinen Charme. - Ende des Phrasenteils
Der Mäzenbasketball bietet eine hohe finanzielle Flexibilität. Da wird die Schatulle aufgemacht und zack, die Amis 7 und 8 können vom Flughafen abgeholt werden oder ein finanzielles Defizit wird mit einem Federstrich ausgeglichen. Nachteil: Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen.
In Göttingen gibt es keine Schatulle. Dafür gibt es sehr viele kleine und mittlere Sponsoren. Wenn da mal einer abspringt, ist das weniger gravierend.
Mein Fazit: Um mit El Amin zu sprechen: “Unglücklicherweise ist Basketball ein Business”. Realismus und Bescheidenheit scheinen mir die wichtigsten Tugenden zu sein. Zur Zeit ist es so, dass man auch mit wenig Geld erfolgreich an der BBL teilnehmen kann, wenn es gut läuft (Verletzungen) und man vieles richtig macht (Coach, Speilerverpflichtungen). Vielleicht ändert sich das in der Zukunft (>Großstädte), aber zur Zeit gibt es noch Platz für Clubs wie Göttingen, Gießen und Co. Sollte sich der Basketball in die hier von vielen kritische gesehene Richtung verändern, fände ich das nicht zwangsläufig schlecht. Wenn sich der BB in Deutschland entwickeln soll, brauchen wir Hamburg, gerne auch wieder Köln und am besten auch Großstädte aus Ostdeutschland. In der NBA spielen auch nur Großstädte. Dann würde ich mir eben in Göttingen oder Paderborn zweitklassigen BB oder Nachwuchsteams ansehen und für die große Show gelegentlich in die nächstgroße Stadt fahren.
Die kleinen Vereine müssen realistisch bleiben, Funktionäre genauso wie die Fans. Für Göttingen heißt die Perspektive Fahrstuhlmannschaft. Wenn es super läuft, können wir sogar an den Playoffs schnuppern. Wenn sich El-Amin verletzt hätte, wären wir eben abgestiegen. Na und? Dann spielen wir eben wieder Pro A, steigen irgendwann wieder auf….
-
Im Grunde hat es doch nichts mit klein oder groß zu tun.
Bamberg ist sicher ein “großer” Verein in der Liga, eine kleine Stadt mit ca. 70 Tausend Einwohnern und trotzdem abhängig von ihrem Mäzen.
Wenn ALBA bei Berlin aussteigt, wird es auch eng. Dort sucht man doch auch schon über Jahre neue große Sponsoren.
Wenn die EWE in Oldenburg keine Lust mehr auf die Baskets hat, spielt der Club auch Jahr für Jahr eher um den Abstieg, als um die Playoffs.
In Frankfurt nichts anderes mit Fraport, oder in Bonn mit der Telekom.Basketball in Deutschland hat einfach das Problem, dass es keine Massen bewegt.
Somit wird es auch wirtschaftlich immer einige wenige mit viel Geld geben, die diesen Sport unterstützen. Sei es ein Mäzen oder ein Großsponsor.
Und deshalb bleibt die Gefahr bestehen, dass diese einigen wenigen Geldgeber auch diversen Gründen anspringen.
Sie verlieren die Lust oder schaffen es wirtschaftlich nicht mehr, Geld in den Verein zu pumpen.
Wir dürfen das alles nicht mit dem Fußball vergleichen, wo es Traditionsvereine wie Sand am Meer gibt und ein FC St. Pauli oder Dortmund vor der Pleite gerettet werden.
Basketball juckt keine Sau in diesem Land.
Die Meldung aus dem Artland schafft es bei spOn grade mal zu einem kleinen Artikel mit zwei Absätzen (Kopie der PM) - wenn sich ein Mainzer Fußballspieler schwer verletzt gibt es einen großen Artikel inkl. O-Tönen. -
Wenn ALBA bei Berlin aussteigt, wird es auch eng. Dort sucht man doch auch schon über Jahre neue große Sponsoren.
Wenn die EWE in Oldenburg keine Lust mehr auf die Baskets hat, spielt der Club auch Jahr für Jahr eher um den Abstieg, als um die Playoffs.
In Frankfurt nichts anderes mit Fraport, oder in Bonn mit der Telekom.Das stimmt nur zum Teil. ALBA ist selbstverständlich auch nah am Mäzenatentum und ohne ALBA würde Berlin vermutlich im Mittelmaß verschwinden. Aber Frankfurt hat mehrfach die Sponsoren wechseln können; in Bonn sind wir durch die Halle unabhängiger und es gab in der Vergangenheit schon Angebote anderer Bonner Unternehmen, anstelle der Telekom einzusteigen, also könnten wir verhalten optimistisch sein, dass es für die Bonner Baskets auch ein Leben ohne Telekom gäbe.
Nach allem, was ich aus Quakenbrück höre, könnte auch im dortigen Umfeld eine Weiterführung des Spielbetriebs möglich sein, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Die Frage ist, ob Kollmann mitspielt oder mitspielen müsste.
Es hängt also jeweils von den lokalen Gegegebenheiten ab. Grundsätzlich gilt wohl noch die Aussage von unserem Präsi Wolfgang Wiedlich, dass ein Basketball-Bundesligist überall dort hervorragend existieren kann, wo es keinen Fußball gibt. Ausnahmen bestätigen die Regel. -
So ganz stimmt deine Aussage zu Bamberg nicht, deshalb
-
ca. 70.000 Einwohner - JA; doch ein Einzugsgebiet von ca. 200.000. Wenn Du siehst wie weit etliche fahren zum Basketball dann erkennt man das Potential.
-
Abhängigkeit von M. Stoschek
Klick mal durch www.brosebaskets.de/business/partner/, ferner hatten wir schon vor Brose einen Etat um die 3-4 Mio.
den würden wir sicher wieder haben wenn Brose geht. -
-
Er schrieb ja auch nicht, dass Bamberg dann von der Bildfläche verschwindet, sondern auch nur noch im Mittelfeld ist und nicht mehr um den Titel mitspielt.
In Oldenburg ist es auch so. Mit der EWE gehört man wohl zu den Top6 im Etatranking…ohne die EWE gibt es aber auch noch genug Sponsoren um Bundesligabasketball betreiben zu können.
Der QTSV ist doch bestens aufgestellt. Dann sollen die Dragons Fans halt jetzt die Mannschaft in der 2. Regionalliga unterstützen. Mit den Mehreinnahmen und Talenten sollte doch auch ein Durchmarsch auf Pro B Niveau möglich sein. Dann kann sich das Umfeld zeigen ob auf Dauer auch ohne Kollmann Bundesligabasketball möglich ist.
Das ist alles keine Frage von “kleinen Vereinen”. Bei den Dragons hat man sich auf Kollmann verlassen und in keine Richtung irgendwas getan. -
Aber ist es in Bamberg nicht auch so, dass Herrn Stoschek (Firma?) die Lizenz gehört und er auch wie bei den Dragons diese plattmachen könnte, egal wie viele Sponsoren im Hintergrund lauern?
Stoschek würde die Lizenz verkaufen, ist doch logisch. Dass Kollmann dies nicht tut ist in meinen Augen etwas seltsam bzw. doof.
Stoschek hat die Lizenz von Frau Günther gekauft, diese kaufte sie ebenfalls (Vermutung von Herrn Tröster)
-
Wie viel Prozent des Etats trägt denn die Telekom in Bonn?
So ganz genau weiß das natürlich hier keiner, aber es dürften so ca 40%-50% sein, je nach Saisonverlauf… Es gab aber auch schon Firmen die etwas mehr geboten haben als die Telekom, aber nach 20 Jahren ist das schon eine sehr stabile Ehe, die man für 1-2 Jahre etwas mehr Geld nicht so einfach aufs Spiel setzt. Sicher ist, die Baskets würden auch ohne Telekom nicht den Spielbetrieb einstellen!
-
Wenn ALBA bei Berlin aussteigt, wird es auch eng. Dort sucht man doch auch schon über Jahre neue große Sponsoren.
Aber ist es nicht genau wegen der Dominanz der Marke ALBA so, dass sich keine weiteren potenten Sponsoren finden?
Wer spielt schon gerne die zweite (unscheinbare) Geige in so einem Verein? Gerade wenn man als Unternehmen in einem Verein einen solchen Stellenwert erreicht hat, das viele - vor allem keine Basketballfans - in ALBA nicht das Recyclingunternehmen sehen sondern hauptsächlich den Basketballverein?
Ich denke das wenn sich ein Sponsor wie ALBA zurückziehen würde es wesentlich einfacher ist einen potenten Nachfolger zu finden, da dieser diese mediale Präsenz “erbt”.Und dieses Phänomen des (Groß-)Sponsormäzenatentums breitet sich aus in der BBL. Berlin, Bamberg, Bonn, Oldenburg, Bayreuth, Würzburg, Tubingen, usw. Alle heißen schon wie ihr Hauptsponsor.
-
Wenn ALBA bei Berlin aussteigt, wird es auch eng. Dort sucht man doch auch schon über Jahre neue große Sponsoren.
Aber ist es nicht genau wegen der Dominanz der Marke ALBA so, dass sich keine weiteren potenten Sponsoren finden?
Wer spielt schon gerne die zweite (unscheinbare) Geige in so einem Verein? Gerade wenn man als Unternehmen in einem Verein einen solchen Stellenwert erreicht hat, das viele - vor allem keine Basketballfans - in ALBA nicht das Recyclingunternehmen sehen sondern hauptsächlich den Basketballverein?
Ich denke das wenn sich ein Sponsor wie ALBA zurückziehen würde es wesentlich einfacher ist einen potenten Nachfolger zu finden, da dieser diese mediale Präsenz “erbt”.Und dieses Phänomen des (Groß-)Sponsormäzenatentums breitet sich aus in der BBL. Berlin, Bamberg, Bonn, Oldenburg, Bayreuth, Würzburg, Tubingen, usw. Alle heißen schon wie ihr Hauptsponsor.
Alba Berlin
Brose Baskets Bamberg
EWE Baskets Oldenburg
Walter Tigers Tübingen
Fraport Skyliners
Medi Bayreuth
Telekom Baskets Bonn
Ratiopharm Ulm
MHP Riesen Ludwigsburghinzu kommt
s.Oliver Baskets Würzburg
= mehr als 50% aller Teams haben den Hauptsponsor im Namen.
-
Als Beispiel Ol…
Die EWE ist der Hauptsponsor. Man such ja auch hier nach Zuwachs. Wenn die EWE wegbricht, sind wir kein Top 6 Team mehr aber Mittelfeld halte ich immer für möglich.
Andererseits wäre es ja dann auch vielleicht möglich, dass einer einsteigt, der nur als Namensgeber oder Hauptfirma agieren will, aber nicht neben der EWE.
Im Augenblick ist es aber ok, so wie es ist. Einen besseren Werbeträger als die Baskets und die Akademie, kann die EWE kaum haben.
Aber man darf sich eben nie zu sicher sein, mit den Dingen die man hat, wie man nun gelernt hat. -
Und dieses Phänomen des (Groß-)Sponsormäzenatentums breitet sich aus in der BBL. Berlin, Bamberg, Bonn, Oldenburg, Bayreuth, Würzburg, Tubingen, usw. Alle heißen schon wie ihr Hauptsponsor.
“Breitet sich aus” würde ich nicht sagen, viel mehr ist das schon seit Jahren so, Tendenz nicht unbedingt steigend. Einfach mal durch die Jahre zurück klicken. http://www.beko-bbl.de/de/saison/tabelle/gesamt/
-
Ich denke, die letzten Posts zeigen, dass man zwischen der Zukunft von “kleineren Vereinen” (um mal beim Threadtitel zu bleiben) im Allgemeinen und den Sonderfall Quakenbrück unterscheiden muss.
Zunächst mal zu den Artland Dragons: Sie stellen einen Sonderfall dar, weil sie nicht nur von einem großen Hauptsponsor abhängig waren (das trifft auf viele Teams in der BBL zu), sondern tatsächlich diesem Sponsor “gehörten”. Welche Konsequenzen das hat, konnte man soeben trefflich bewundern. Allerdings verstehe ich die Beweggründe von Herrn Kollmann nicht. Wenn ich schon - aus nachvollziehbaren Gründen - mein finanzielles Engagement einstellen möchte, dann muss ich doch nicht den Spielbetrieb einstellen. Bamberg wurde als alternatives Beispiel, wie es auch gehen kann, ja schon genannt. Aber sei’s drum.
im Übrigen kann ich mit dem Threadtitel nicht viel anfangen. Warum sollten “kleine Vereine” ohne Zukunft in der BBL sein? Wenn ein kleiner Verein ein größeres Budget zusammenstellen kann (z.B. weil er in einer wirtschaftlich prosperierenden Region liegt, weil er einen “rainmaker” als Sponsoring-Verantwortlichen hat, oder weil er einen BB-verrückten Haupt-(Groß-)Sponsor hat), hat dieser Verein eine Zukunft in der BBL. Vereine mit einem kleineren Budget werden es hingegen schwer haben, ihre Zugehörigkeit zur BBL zu sichern. Das ist eine völlig normale Situation. Aber auch diese Vereine haben eine Zukunft.
Die Abhängigkeit von einem großen Sponsor, die bei zahlreichen Vereinen in der BBL besteht, ist aus meiner Sicht dabei nicht wirklich kritisch, solange diese Sponsoren - anders als dies bei den Artland Dragons der Fall war - dem betreffenden Verein bei einem Rückzug die Möglichkeit einer weiteren Existenz lassen. Dann muss die GF halt neue Sponsoren suchen und versuchen, die Lücke so gut es geht zu schließen. Wenn das vollständig gelingt - perfekt. Wenn dies nur teilweise gelingt, müssen halt zumindest temporär kleinere Brötchen gebacken werden. Die meisten Fans können gut damit umgehen, wenn man es nur sauber kommuniziert. Und wenn sich die Lücke nicht in ausreichendem Umfang schließen lässt, dann geht es halt in der Saison nach dem Rückzug des Hauptsponsors gegen den Abstieg.
Mein Fazit: Es wird für Vereine mit einem kleineren Budget sicherlich schwieriger werden, einen ganz großen Ausreißer nach oben hinzulegen. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Top-Etat-Teams sind im Vergleich zu den weiteren Teams in der BBL m.E. so groß, dass ein Qualitätsunterschied beim Kader besteht. Das ist keine Garantie für sportlichen Erfolg, macht ihn aber wahrscheinlicher. Nur: Die BBL besteht nicht nur aus Top-Etat-Teams. Vielmehr gibt es eine große Anzahl von Teams, die mit kleinerem Etat wunderbar in der BBL mitspielen können. Nur sollte dort nicht die Erwartungshaltung herrschen, dass man ganz oben mitspielen kann. Beispiele für erfolgreiche Spielzeiten “kleinerer” Teams, d.h. Teams mit einem relativ kleinen Etat gibt es doch jedes Jahr. Dieses Jahr Göttingen, auch Frankfurt würde ich dazu zählen. Ludwigsburg 2x hintereinander in den Play-Offs. Hagen vor zwei Jahren. Der MBC, der seit mehreren Jahren - gemessen am Etat - overperformed. “Erfolgreich” bedeutet für diese Teams die Teilnahme an den Play-Offs (oder zumindest das “Kratzen” an den PO-Plätzen) oder ein frühzeitig gesicherter Klassenerhalt. Ja, Teams mit kleinerem Etat haben auf absehbare Zeit definitiv eine Zukunft in der BBL - aber mit realistischer Erwartungshaltung.
Das klingt jetzt vielleicht ein wenig hart, ist aber Realität in jeder Profiliga, die mir auf die Schnelle einfällt (Systeme wie die NBA bewusst außen vor gelassen). Ich kenne keine Liga, wo jedes Team um die vorderen Plätze mitspielen kann. Vielmehr ist es doch ganz normal, dass es einige Teams gibt, die auf Grund ihres hohen Etats um den Titel spielen, während die Teams mit niedrigerem Etat um die Plätze dahinter spielen (und es immer wieder Ausreißer gibt, die in die Phalanx der “Großen” einbrechen) oder versuchen, zumindest den Abstieg zu vermeiden. Beispiel Fußball-Bundesliga: FCB, Wolfsburg, Leverkusen, Dortmund (+ 1 oder 2 weitere Teams) im Kampf um Meisterschaft und internationale Plätze. Keiner käme auf die Idee, den anderen Teams wie z.B. Mainz, Freiburg etc. ihre Existenzberechtigung abzusprechen. Beispiel DKB Handball Bundesliga: Kiel, Rhein-Neckar Löwen, Flensburg (+ 1 oder 2 weitere Teams) im Kampf um Meisterschaft. Traditionsvereine wie Großwallstadt steigen ab. Trotz dieser Situation stellt keiner die Frage, ob Vereine wie Melsungen oder Lemgo eine Zukunft haben. Der HSV Handball hat sogar den partiellen Rückzug seines Großsponsors überlebt und spielt jetzt im Mittelfeld.
-
Das ist ja jetzt auch meine Befürchtung bei Würzburg.
S Oliver hatte ja früher auch sein Sponsoring beendet, dass es nimmer konkurrenzfähig war und damit dem Umbruch in Würzburg begonnen. Jetzt gehört der Verein nach der Insolvenz 50/50 den Inhabern von S Oliver und Flyeralarm. Jetzt wird davon geredet, dass wir mehr Etat haben werden als jemals zuvor. Wir sind also auch jetzt so ne Art von Spielzeug und abhängig von den Besitzern, auch wenn wir ne große Sponsorenkulisse haben, wenn wir auf der HP schauen. -
Ich finde die Namenssponsoren jetzt nicht ganz so verwerflich, wenn langfristig Kooperationen bestehen.
Die Frage ist doch eher, welche Macht hat der Hauptsponsor? Ein hoher Anteil am Etat ist ja das eine, aber wenn dieser durch seine Gesellschaft auch die Lizenz hält und alle Fäden in der Hand? Ein Sponsor kann mit seinem Geld meinetwegen Einfluss auf den Verein ausüben, durch seinen Abzug auch eine Etatlücke hinterlassen, so dass sich sportliche Ziele verändern. Der Verein sollte trotzdem unabhängig bleiben und die Möglichkeit haben einen neune Hauptsponsor zu werben, wenn der alte Sponsor abspringt.
Ich finde bei der Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Verein, muss der Verein doch irgendwie ein Mitspracherecht bzw. Anteile an der Gesellschaft einnehmen. Im Fußball ist das doch ganz normal.
Ich habe keine Ahnung wie das bei den anderen BBL oder PRO A/B Teams ist. Kann da jemand was zu sagen?
Wer oder was steckt denn hinter dem “Baskets Oldenburg GmbH & Co. KG”?
-
Ich glaube, dass mittel- bis langfristig kleine Standorte weniger werden, bzw. ganz aussterben. das ist der Gang der Dinge, wenn sich Wirtschaftlichkeit, Umsatzstärke etc. durchsetzen. Allerdings haben mittelgroße Standorte / kleine Großstädte hier ihre Nischenchance, wenn der Fußball in den Orten schwach ist und Basketball die Nr. 1 ist (Bamberg). Ein starker Namenssponsor/Hauptsponsor ist ohnehin Pflicht. Die Abhängigkeit von einem Geldgeber ohne Alternativen führt zum Sudden Death…
-
Okay ich finde hier findet ein wenig zu viel Schwarzmalerei statt und es wird einfach komplett undifferenziert mit der Thematik umgegangen.
Zunächst einmal muss man festhalten, dass Quakenbrück in einer extrem Strukturschwachen Region mit sehr wenig Bevölkerung liegt. Was soll man denn in einem Nirgendwo mit einer Basketballhalle für 6.000 Zuschauer anfangen, wenn die Zuschauerzahlen in den letzten Jahren in Quakenbrück auch noch rückläufig gewesen sind. Auch kann man dort potentielle Sponsoren an einer Hand abzählen und das macht es nunmal so schwierig. Ich denke man hat jetzt über Jahre versucht weitere Sponsoren zu gewinnen, nur mussten man feststellen, dass wo nichts ist, auch nicht viel Potential besteht und Kollmann alleine wird auf dauer keine Lust gehabt haben das Projekt zu finanzieren. Ich gestehe ihm schon zu, dass sein Ziel war einen soliden Basketballverein auf die Beine zu stellen, allerdings ist er gescheitert an den oben genannten Punkten. In der Hinsicht finde ich, war es zu eine Frage der Zeit, dass es irgendwann zuende geht in Quakenbrück. Allerdings kam es zum gestrigen Zeitpunkt sehr überraschend, denn der Etat war definitiv konkurrenzfähig, um an den PlayOffs teilzunehmen. Andererseits kann ich verstehen, dass es keinen Sinn macht für Quackenbrück weiter zu gehen, denn sie haben das maximale erreicht, was finanziell aus diesem Standort herauszuholen ist.Jetzt meine entscheidende Frage: Welcher Standort ist klein? Wieso ist Hagen oder Tübingen ein kleiner Standort und Oldenburg, Ulm oder Bamberg ein Großer? Rein von den Einwoherzahlen und dem Einzugsgebiet betrachtet, hat Hagen dort eigentlich die größten Vorteilen und Oldenburg auf Grund eines strukturschwachen Wirtschaftsraums eigentlich sogar eher Nachteile gegenüber den anderen. Also nein diese Beurteilung geht komplett an der Sache vorbei. Klar haben die drei letzt genannten Teams EWE, Ratiopharm oder Brose im Namen stehen, aber irgendwoher muss doch das ganze Geld kommen. Oldenburg würde sich auch wünschen, dass neben EWE noch fünf andere Sponsoren die gleiche Summe überweisen, aber sollten sie weil es nicht der Fall ist jetzt auf das Geld von EWE zu verzichten und argumentieren, dass sie einen ausgeglicheneren Sponsorenpool gerne hätten? Nein, so kann man nicht argumentieren. Es hat jeder Profisportverein eine Sponsorenpyramide, wo einer mehr zahlt als der andere und jeder ist etwas mehr von einigen Sponsoren abhängig. Was soll man denn daran ändern? Soll man Geldflüsse in den Basketballsport verhindern und sich somit selber unattraktiv machen und auf Dauer das spielerische Niveau auf ProB künstlich selber wieder herunterheben?
Daraus folgend nun die Frage: Wieso ist Hagen und Tübingen (etc.) nicht Artland? Alle diese Standorte haben noch Wachstumsmöglichkeiten. Das Wachstum bei Artland resultierte in den letzten Jahren allein in der Person Kollmann. Hagen als einziger Ruhrstandort der ganzen Liga hat ein Einzugsgebiet von mehreren Millionen Einwohern als Potential vor sich. Tübingen liegt in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands. Dort kann man sich erhoffen und erträumen stärker zu wachsen als andere Konkurrenten. Die Beispiele Ulm und Oldenburg sind finde ich eher Beispiele, wie sich aus “kleinen” Standorten Große entwickeln können. Einzig bei Artland muss ich selber halt eingestehen, dass man dort keinerlei Potential erkennen kann, dass dort ein großer Standort draus werden könnte, wenn Medico nicht wäre. Die Regionen um Ulm und Oldenburg bieten aber auch noch andere potentielle Unternehmen an, die in das Projekt einsteigen könnten. Dort können EWE und Ratiopharm Motor sein, bei Artland war Medico aber nicht nur Motor, sondern das ganze Auto.
Bleibt die Frage nach Hamburg und Köln. Was hat die BBL dafür getan wenn ich fragen darf, dass Köln in der BBL spielen kann? Rein gar nichts. Ich halte die Aussage, dass man gerne Hamburg und Köln in der Liga hätte als nicht gerade intelligent platziert, um Fans glücklich zu machen, allerdings hat die BBL keinem der Vereine eine Halle gebaut, Geld angeboten oder in irgend einer Form das Lizensierungsverfahren insofern geändert, alsdass es einem der beiden Standorte einfacher gemacht wird in die Liga zu gelangen. Vielmehr ist Köln aus der 2. Regionalliga angetreten und hat nunmal durch gutes Marketing Gelder gesammelt, die es ihnen möglich machte recht einfach den Weg zu gehen. Auch hat weder Hamburg noch Köln (im Gegensatz zu Bayreuth oder Tübingen) einen Namenssponsor im Namen stehen. Also wieso funktioniert es? Ganz einfach: Das sind zwei Metropolen und die zweit bzw. viertgrößte Stadt unseres Landes. Dort leben nunmal viel mehr Menschen und somit auch mehr potentielle Zuschauer. Hamburg konnte von heute auf morgen seine komplette Halle in der ProA regelmäßig füllen. Köln hat bei einem Testspiel als Regionalliga Mannschaft gegen Bayern München über 4.000 Zuschauer. Das sind Fakten durch die immer eine Stadt wie Tübingen oder Weißenfels Nachteile haben wird. Dagegen zu protestieren, dass Großstädte mehr Unternehmen haben, die Teams sponsoren können und mehr Einwohner haben, die sich Spiele ansehen können ist doch etwas weit her gegriffen. Auch stellt sich dabei die Frage wozu in Städten wie Ludwigsburg jemand eine Halle bauen sollte, in die 10.000 Zuschauer passen würden. Solche Hallen rentieren sich nunmal in Deutschland leider lediglich nur in Hamburg, Köln, München, Berlin. Es gibt nunmal natürliche Standortvorteile für solche Städte und daran kann weder die BBL noch irgendwer anderes etwas ändern.
Bleibt festzuhalten, dass Städte mit weniger als 300.000 Einwohern immer ein geschickteres Marketing benötigen, alsdass es Teams in Metropolen brauchen und dass strukturschwache Regionen mit sehr wenig Einwohner von den natürlichen Begebenheiten immer einen Nachteil im Profisport haben (im Falle von Artland eigentlich gar keine Chance haben). Dort hat weder die BBL, DFL oder sonst irgendeine Organisation einen Einfluss drauf. -
Ich meinte bei der Threaderöffnung schon “Kleine Vereine” im Sinne von kleinen Standorten.
Wenn jemand die Gelddusche anwirft und einen Verein an einem kleinen Standort mit einem großen Budget ausstattet, ist es natürlich einfacher in der BBL zu bestehen. Das dürfte unbestritten sein. Allerdings ist auch die Abhängigkeit größer.Die Realität in kleinen Standorten sieht jedoch meist anders aus:
1. Da Ausreisser nach oben, wie selbst schreibst, eher unwahrscheinlich sind, wird es schon schwierig einen zahlungskräftigen und -willigen Haupt- oder Namensponsor zu finden. Wenn der dann aussteigt oder nicht verlängert, wirds schon brenzlig.
2. Eine breite Basis von regionalen, treuen Sponsoren und Partnern können zwar die Budgetbasis sein, aber ohne einen Großen on top wird der Club die BBL nicht erhalten können.Natürlich ist das nur ein chronisches Problem, das den deutschen Basketball schon lange begleitet (siehe in der Vergangenheit Bayer mit Leverkusen oder Steiner Optik mit Bayreuth als Beispiele), aber es ist aus meiner Sicht halt derzeit wieder akut und verschärft sich womöglich auch noch in den nächsten Jahren.
Und nun nennt mich Nostalgiefan, eine BBL nur noch mit Fussballablegern oder Großstadtretortenvereinen möchte ich nicht sehen. Ich hoffe, dass es nicht soweit kommt, denn sonst schau ich mir lieber ProA/B oder Regio hoffentlich mit gewachsenen Traditionsstandorten und hungrigen deutschen und ausländischen (Nachwuchs)spielern an.
Allerdings ist dann halt die Frage: Geht das ohne/geringer Option Auftstieg (siehe DEL) langfristig auch in der ProA gut? -
Ich finde die Namenssponsoren jetzt nicht ganz so verwerflich, wenn langfristig Kooperationen bestehen.
Die Frage ist doch eher, welche Macht hat der Hauptsponsor? Ein hoher Anteil am Etat ist ja das eine, aber wenn dieser durch seine Gesellschaft auch die Lizenz hält und alle Fäden in der Hand? Ein Sponsor kann mit seinem Geld meinetwegen Einfluss auf den Verein ausüben, durch seinen Abzug auch eine Etatlücke hinterlassen, so dass sich sportliche Ziele verändern. Der Verein sollte trotzdem unabhängig bleiben und die Möglichkeit haben einen neune Hauptsponsor zu werben, wenn der alte Sponsor abspringt.
Ich finde bei der Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Verein, muss der Verein doch irgendwie ein Mitspracherecht bzw. Anteile an der Gesellschaft einnehmen. Im Fußball ist das doch ganz normal.
Ich habe keine Ahnung wie das bei den anderen BBL oder PRO A/B Teams ist. Kann da jemand was zu sagen?
Wer oder was steckt denn hinter dem “Baskets Oldenburg GmbH & Co. KG”?
Hinter der KG steckt Schüller, und 2 andere Privatleute, der OTB zum Beispiel hat damit nichts zu tun.
-
Die von Dir angesprochene Verschärfung des Problems sehe ich eben nicht.
Ich glaube, dass die Schere zwischen den Teams mit Top-Etats und den “kleineren” Teams in den kommenden Jahren weiter auseinandergehen wird. Das ist ein sicherlich nicht zu vernachlässigendes Problem, weil damit nur wenige Teams für die Meisterschaft in Betracht kommen werden (gab es aber auch schon immer, vielleicht nicht in dieser Schärfe). Aber abseits dieser Teams mit den Top-Etats wird es immer einen Platz und eine Zukunft für die “kleineren” Teams geben. Dies gilt jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich eine deutlich größere Zahl an “Projekten” (in Ermangelung einer besseren Bezeichnung) in der BBL etabliert haben. Und diesen (für manche ja schon fast apokalyptischen) Zustand sehe ich auf viele Jahre hinweg nicht. Die in diesem Zusammenhang gerne zitierten Äußerungen von Herrn Pommer sind für mich dabei nur Floskeln, denen keine aktiven Handlungen seitens der BBL folgen. Wie schon ein Vorposter geschrieben hat: Was hat die BBL denn zur Förderung von Projekten in Großstädten getan? Nix - kann sie auch nicht.
Ich will jetzt keine Diskussion über die jeweiligen Geschäftsmodelle anzetteln (die hier ohnehin off-Topic wäre), ich will nur noch auf einen Aspekt hinweisen: In der Diskussion wird teilweise unterschwellig “klein” gleichgesetzt mit “Traditionsverein, viele Kleinsponsoren, gut”. Als Gegenpol werden die “Fussballableger und Großstadtretortenvereine” gesetzt, gleichbedeutend mit “null Tradition, von einem starken Mäzen aufgepimpt, böse”. Das ist für mich viel zu schwarz/weiß.
Die Grenzen zwischen den “kleinen” und den “großen” Vereinen werden immer stärker verschwimmen, wenn es sie denn jemals gab. Was sind für Dich denn eigentlich diese “Fussballableger” und “Großstadtretortenvereine”, denen Du mit solcher Skepsis begegnest? Ich vermute mal, der FCBB fällt für Dich auf alle Fälle drunter. Das will ich auch gar nicht kritisieren, weil ich die Argumente zumindest nachvollziehen kann. Was ist aber mit den Brose Baskets? Unstreitig ein Traditionsverein, aber mittlerweile scheinbar fest in der Hand einer Person, was ja teilweise kritisch gesehen wird. Was ist mit Würzburg, bei denen sich nach den finanziellen Problemen zwei starke Männer tummeln? Sind das “kleine” Vereine, weil Traditionsclubs, oder “große” Vereine, weil finanzstarke Sponsoren und Gesellschafter im Hintergrund?
Vereine werden vermutlich auch mal “klein”, mal “groß” sein - je nach aktueller Sponsorenlage. Auch das ist nichts neues oder böses, die wechselhafte Vergangenheit z.B. des in Bamberg ansässigen Basketball-Vereins zeigt das doch.
M.E. wird diese Thematik zu sehr aufgebauscht - und das Beispiel der Artland Dragons, das als Aufmacher dieser Diskussion dient, ist eben kein echtes Beispiel, weil Sondersituation.
-
Ich verstehe die Argumentaion nicht, dass so viele “kleine” Teams ja keine chance auf die Meisterschaft hätten. Wann hatten sie die denn jemals? Wenn man sich die Meister der letzten 25 Jahre anschaut, dann ist da kein einziges (zu dem jeweilen Zeitpunkt) kleines Team dabei. Einzig vielleicht Oldenburg 2009 und Bamberg 2005 waren damals eher Mittelfeld teams.
2014 FC Bayern München
2013 Brose Baskets
2012 Brose Baskets
2011 Brose Baskets
2010 Brose Baskets
2009 EWE Baskets Oldenburg
2008 Alba Berlin
2007 Brose Baskets
2006 RheinEnergie Köln
2005 GHP Bamberg
2004 Opel Skyliners Frankfurt
2003 Alba Berlin
2002 Alba Berlin
2001 Alba Berlin
2000 Alba Berlin
1999 Alba Berlin
1998 Alba Berlin
1997 Alba Berlin
1996 TSV Bayer 04 Leverkusen
1995 TSV Bayer 04 Leverkusen
1994 TSV Bayer 04 Leverkusen
1993 TSV Bayer 04 Leverkusen
1992 TSV Bayer 04 Leverkusen
1991 TSV Bayer 04 Leverkusen
1990 TSV Bayer 04 Leverkusen -
Sorry, aber gerade Franken zeigt doch, dass es mit kleinen Vereinen geht:
Würzburg ist für mich eine kleine Stadt, Bamberg noch kleiner und Bayreuth noch eine Stufe tiefer und alle 3 spielen in der BBL. Das so starke Oberbayern im Vergleich hat nur den Fußballclub, weil ohne diesen würde es nicht gehen.
-
der THW kiel ist der Krösus in der Handballbundesliga aber Kiel hat unter 300 TSD Einwohner. Der Etat soll um die 10 Mio liegen: Handball hat mehr Fernsehpräsenz als Basketball. Flensburg Handewitt immer Top 3 in der Bundesliga hat einen Etat von 6,5 Mio €. (und 2014 die Champions League gewonnen)
Bedeutet: Der Etat von Bayern und Brose ist eigentlich für die Sportart Basketball zu hoch, was man auch an den Abständigen innerhalb der Liga sieht.
Auch “kleinere” Städte haben in Nischensportarten im Vergleich zum Fuball Chancen.
Ebenso die Erkenntnis, Zuschauer alleine werden keinen 2-stelligen Etat ermöglichen.
Wenn ich als Mannschaft was erreichen möchte werde ich einfach im Marketing mehr machen müssen, als nur Bandenwerbung zu verkaufen. Wenn ich die neuen Medien nutze, werde ich aber auch nicht nur auf regionale Unternehmen setzen müssen. Wer wirbt denn z.B. bei den Events von Stefan Raab? Vielfach Internetunternehmen
Und übrigens, auch Kaiserlautern wurde mal Deutsche Fußballmeister als Aufsteiger aus der 2.Liga
-
Sorry, aber gerade Franken zeigt doch, dass es mit kleinen Vereinen geht:
Würzburg ist für mich eine kleine Stadt, Bamberg noch kleiner und Bayreuth noch eine Stufe tiefer und alle 3 spielen in der BBL. Das so starke Oberbayern im Vergleich hat nur den Fußballclub, weil ohne diesen würde es nicht gehen.
Liegt aber auch daran, dass Fussball in Franken net hochklassig ist, abgesehen von Nürnberg und Fürth. Da sieht es in Bayern schon anders aus mit München, Augsburg und bald Ingolstadt.
-
Ich finde die Namenssponsoren jetzt nicht ganz so verwerflich, wenn langfristig Kooperationen bestehen.
Die Frage ist doch eher, welche Macht hat der Hauptsponsor? Ein hoher Anteil am Etat ist ja das eine, aber wenn dieser durch seine Gesellschaft auch die Lizenz hält und alle Fäden in der Hand? Ein Sponsor kann mit seinem Geld meinetwegen Einfluss auf den Verein ausüben, durch seinen Abzug auch eine Etatlücke hinterlassen, so dass sich sportliche Ziele verändern. Der Verein sollte trotzdem unabhängig bleiben und die Möglichkeit haben einen neune Hauptsponsor zu werben, wenn der alte Sponsor abspringt.
Ich finde bei der Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Verein, muss der Verein doch irgendwie ein Mitspracherecht bzw. Anteile an der Gesellschaft einnehmen. Im Fußball ist das doch ganz normal.
Ich habe keine Ahnung wie das bei den anderen BBL oder PRO A/B Teams ist. Kann da jemand was zu sagen?
Wer oder was steckt denn hinter dem “Baskets Oldenburg GmbH & Co. KG”?
Hinter der KG steckt Schüller, und 2 andere Privatleute, der OTB zum Beispiel hat damit nichts zu tun.
Und die Lizenz liegt dann natürlich auch bei der GmbH & Co. KG? Theoretisch könnte dann ja ein gleiches Szenario eintreten, wobei ich jetzt nur von der Theorie ausgehe und nicht ansatzweise glaube, dass sowas in Oldenburg passieren wird. Nur allein wenn es möglich wäre und der OTB nichts machen könnte, die Lizens sagen wir mal nach Hamburg verkauft werden würde. Oldenburg hat natürlich ganz andere, gefestigte Strukturen und eine OTB Mannschaft, die auch noch etwas höherklassig spielt.
Ich find das nur erschreckend, dass die Vereine, aus denen die Proficlubs entstehen, einzig vll Kooperationsverträge haben und die gesamte Macht dann doch in Händen anderer liegt.
-
Sorry, aber gerade Franken zeigt doch, dass es mit kleinen Vereinen geht:
Würzburg ist für mich eine kleine Stadt, Bamberg noch kleiner und Bayreuth noch eine Stufe tiefer und alle 3 spielen in der BBL. Das so starke Oberbayern im Vergleich hat nur den Fußballclub, weil ohne diesen würde es nicht gehen.
Würzburg und Bayreuth waren auch schon mal pleite und Bamberg vor dem Einstieg von Stosckek auch eher ein Wackelkandidat.
-
Es werden weiterhin kleinere Standorte in wechselnder Reihenfolge in der BBL spielen, allerdings teilen sie sich die Plätze südlich von Platz 10. Bamberg ist zwar kein großer Standort, hat aber einen riesigen (Namens-) Sponsorenvorteil, den es in Regionen des MBC, Artland, Trier, Vechta,… in dieser Art nicht zu geben scheint. Die riesige Bitburger Brauerei ist ca. 30 km von Trier entfernt, sie pumpen aber lieber viele Millionen in den DFB als ein paar Hunderttausend regional in die TBB. Der Fußballweltmeister ist eine Premiummarke. So entsteht an anderen Standorten auch eine Abwärtsspirale im Kampf der Sportarten untereinander.Die Schere zwischen den großen Standorten und Sponsoren (Alba, Ratiopharm, Telekom) oder Marken (FC Bayern) wird weiter auseinander gehen. Die BBL forciert, 2020 die beste Liga des Kontinents zu sein. Die Playoffs sind in den letzten Jahren weitestgehend mit einem Stamm an Mannschaften besetzt, da ist jetzt schon wenig Bewegung drin.