Sportsponsoring durch die Bundeswehr - unfair?
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@ Mastermind00
Ich verstehe deinen Punkt. Aber ich glaube da haben solche Unternehmen keine Wahl. Ab einen bestimmten Einkaufwerts (1.000 €, 5.000 €, keine Ahnung) muss ein offizielles, transparentes Auswahlverfahren durchgeführt werden.
Als Dienstleister für die Deutsche Welle bekommst du z.B. bei jedem Auftrag ein ca. 30 seitiges Dokument, dass genau vorgibt, wie dein Angebot auszusehen hat. Dazu musst du einmalig Firmenstruktur und im Projekt involvierte Mitarbeiter(-kenntnisse) aufführen.
@ Flash_Fan
Ehrlich gesagt weiss ich nicht genau was ich dir darauf antworten soll. Du zitierst einen Satz der - alleine heraus gestellt - nicht die Intention meines Posts wiedergibt. Also entweder bitte bis zum Schluss lesen, damit du die Gesamtaussage verstehst, oder ganz auf das Zitat verzichten.
Ich habe nicht behauptet, dass die Bundeswehr kein umfassendes Sponsoring betreibt. Im Gegenteil, ich sage, dass solche Organisation auf Transparenz und eine umfassende Marktsicht achten müssen. Deine Beispiele belegen dies. Solche Organisationen sind angehalten, möglichst breitgefächert Ihren Etat zu streuen.
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Und soweit ich informiert bin in Dänemark und Schweden. Aber darum geht es doch hier garnicht. Ich finde einfach ein explizites Sponsoring einer staatlichen Institution gehört u.a. öffentlich (Politik) gemacht, wie beim Bau einer neuen Flugbahn etc… Ich hätte schon gerne gewußt, wo mein Geld evtl.gut angelegt oder verplempert wird.
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Sportkooperationen der Bundeswehr 2013 und 2014 siehe Seite 16 ff :
http://www.bundeswehr-monitoring.de/fileadmin/user_upload/media/BT1802325.pdfDemnach machte die Bundeswehr auch beim Mitteldeutschen BC schon Bandenwerbung.
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@ Flash_Fan
Ehrlich gesagt weiss ich nicht genau was ich dir darauf antworten soll. Du zitierst einen Satz der - alleine heraus gestellt - nicht die Intention meines Posts wiedergibt. Also entweder bitte bis zum Schluss lesen, damit du die Gesamtaussage verstehst, oder ganz auf das Zitat verzichten.Ich probier’s noch mal:
Ich habe nicht behauptet, dass die Bundeswehr kein umfassendes Sponsoring betreibt. Im Gegenteil, ich sage, dass solche Organisation auf Transparenz und eine umfassende Marktsicht achten müssen. Deine Beispiele belegen dies. Solche Organisationen sind angehalten, möglichst breitgefächert Ihren Etat zu streuen.
Das ist jetzt aber (in meinen Augen) eine ziemlich andere Aussage als deine vorherige.
Ich glaube nicht, dass die Bundeswehr als staatliches Unternehmen einfach mal so Werbung bei einem Veranstalter schalten darf. Meines Wissens müssen solche Organisationen bei größeren Summen transparente Business-Cases vorlegen die aufzeigen, dass man sorgfältig die Alternativen geprüft und sich für die Beste entschieden hat.
Ich Beispiele legen die Lesart nahe, dass eben nicht durchgängig “sorgfältig geprüft” und “für das Beste entschieden” wird.
Sondern vielmehr genau die Lesart der taz: Es gibt halt irgendwelche persönlichen Connections, nach denen da (zumindest teilweise) Geld “rausgehauen” wird. Und wenn es nur Peanuts sind, wird sich schon niemand darüber aufregen… Jedenfalls ist das in meinen Augen Beleg genug, dass die Vergabepraxis nicht durchgängig objektiv nachvollziehbar und professionell ist.
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Ab einer gewissen Summe müssen alle öffentlichen Organe Aufträge nach bestimmten Kriterien vergeben. Das sind dann die öffentlichen Ausschreibungen bzw. nach Überschreitung der Schwellenwerte EU-weite Ausschreibungen.
Das gilt auch eingeschränkt für die Bundeswehr. Die Summen von denen wir hier reden liegen unterhalb der Schwellenwerte, so dass die Aufträge “freihändig” vergeben werden können.
Die Bundeswehr wird also wie eine “normale” Firma sich Werbepartner suchen, wo sie ein möglichst viel für ihr Geld kriegt.
Wenn es dabei halt einen Verein trifft und einen nicht, dann seh ich das unkritisch, solange nach objektiv sinnvollen Kriterien ausgewählt wurde. Wenn das nicht zutrifft, ist es in meinen Augen für eine Bundeseinrichtung nicht in Ordnung. -
Die Bundeswehr wird also wie eine “normale” Firma sich Werbepartner suchen, wo sie ein möglichst viel für ihr Geld kriegt.
Wenn es dabei halt einen Verein trifft und einen nicht, dann seh ich das unkritisch, solange nach objektiv sinnvollen Kriterien ausgewählt wurde.Mal ein Beispiel: Die 37500 EUR für “Bandenwerbung, Printmedien, Videospot: 3x a 30 sec. pro Spiel” beim HSV-Fussball erscheinen ja auch geradezu als Schnäppchen, verglichen mit den 10400 für Bandenwerbung, Printmedien bei den Artland Dragons.
- Alle Einwohner Quakenbrücks passten mehr als 4 mal ins Volksparkstadion…
- Der HSV hatte im Schnitt mehr als 17 mal soviele Zuschauer wie die Artland Dragons…
- Und in Hamburg wurden sogar Videospots gespielt…
- Dazu noch die zigmal weitere Verbreitung im Fernsehen (letzte Saison)…
Ich kann mir nicht vorstellen, anhand welcher “Business Cases” und “sorgfältiger Prüfungen” die auf diese auf diese Relationen gekommen sind. Bzw. wie man da auf “möglichst viel fürs Geld bekommt”.
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@ Flash_Fan
Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber anhand deiner Posts habe ich den Eindruck, das du keinerlei Erfahrungen mit großen Unternehmen und deren Einkaufsvorgängen hast. Dir das jetzt im Detail näher zu bringen, führt etwas weit.
Wenn ein großes Privatunternehmen Werbemaßnahmen einkauft wird es in der Regel recht genaue Vorstellungen haben, was es will. Trotzdem wird die interne Firmenpolitik vorgeben, Vergleichsangebote einzuholen. Ist eine Entscheidung getroffen, muss derjenige dies gegenüber dem Einkauf (-Abteilung) begründen. Wenn es Sinn macht muss der Einkauf dem Wunsch folgen. Passiert 1.000x am Tag, geht schnell und problemlos.
Bei einem staatlichen Unternehmen ist dieser Vorgang deutlich komplexer, bürokratischer eben. So eine Organisation kann nicht eben mal 30.000 € ausgeben, ohne dazu Vorgang und Kriterien schriftlich in festzuhalten. Andererseits hat so eine Organisation auch nicht beliebig viel Zeit und Personen zur Verfügung. Man wird also die Regularien einhalten, ohne bis ins Letzte alle Optionen zu prüfen. Das können diese Unternehmen auch gar nicht.
Ähnlich wie du es in deiner Liste aufführst, wird der letzte Entscheider immer ein Auge auf die Gesamtausgaben und -Verteilung werfen. Wenn es am Ende für jede Tätigkeit eine nachvollziehbare Begründung gibt und das Geld gut verteilt wurde: Optimal. Wer will sich schon nachsagen lassen, dass er Vetternwirtschaft betreibt?! Hier reden wir über eine Straftat.
Wie überall, wird es auch hier schwarze Schafe geben. Aber im Alltag ist sowas schon recht genau geregelt.
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@ Flash_Fan
Sorry, aber wenn ich jetzt deine Vergleiche zur Fußball-Werbung und co. lese… du hast echt keine Ahnung.
Es gibt dabei so viele weitere Faktoren. Streuverluste, Conversion-Rate (Anzahl Rekrutierte je Maßnahme), Image-Gewinn, indirekte Convertierung bei Folge-Aktionen usw. Diese Zahlen kennst du, kennen wir doch gar nicht.
Selbst der beste Manager von Microsoft wird dir vor Werbemaßnahmen nicht garantieren können, dass die Eine besser bei der Zielgruppe funktioniert als die Andere. Jede Maßnahme hat Vor- und Nachteile. Die Praxis heißt ausprobieren und lernen, Erfahrungen sammeln.
Am Ende bist du gut, wenn du einen gewissen Quotienten erreichst. Dabei sollen die bürokratischen Vorgaben staatlicher Unternehmen sicher stellen, dass ein transparentes Auswahlverfahren zu Grunde liegt.
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Oh, der Eindruck täuscht, ich habe da durchaus Einblick.
Aber nun noch ein Beispiel:Im Jahre 2014 sind offensichtlich neu die Fussballer des VfR Schneckenlohe als Kooperationspartner der Bundeswehr hinzugekommen. Schneckenlohe liegt in der Bamberger Region, nicht allzuweit von Coburg (Sitz von Brose) entfernt:
- Die Gemeinde hat 1100 Einwohner.
- Wie auch in Bamberg sind mir - trotz Recherche - keine nennenswerten Bundesstandorte in der Nähe bekannt
- Die Fussballer spielen Kreisklasse.
- Bei den Fussballern findet man im Internet sogar zwei Zuschauerzahlen: Einmal schauten angeblich 80, einmal 45 Zuschauer zu (wir wissen, wie das sein dürfte: viele Familie und Freunde dabei)
- Da gibt die Bundeswehr schonmal ein paar hunderte EUR für Bandenwerbung und eine Anzeige im Vereinsschaukasten aus
Hier von “business cases”, “Regularien”, man dürfe “nicht einfach mal so” Werbung schalten, “Angebote einholen”, “transparentes Auswahlverfahren”, “umfassende Marktsicht” etc. zu reden ist (angesichts der bundesweit gesamthaft geringen Anzahl solcher Kooperationen) in meinen Augen einfach absurd. Nichts gegen die Fussballer des VfR Schneckenlohe, denen ich wirklich erdenklich viel sportlichen Erfolg wünsche. Aber es ist schlicht nicht einsichtig, warum die aus dem Verteidigungsetat gesponsort werden sollen/müssen.
Ich masse mir keine rechtliche Beurteilung an, aber da spreche ich genau von dem: “Vetternwirtschaft”!
Davon bin ich überzeugt. Das Bundeswehr-Karrierecenter München macht offensichtlich nicht einfach nur “wie jede andere Firma auch” einfach nur da Werbung, wo sie am meisten “Impact” hat. Und weisst du was? Wenn das unter der Herrschaft desselben Bundeswehr-Karrierecenters wie bei den Brose Baskets geschieht, dann brauche ich auch gar nicht weiter zu diskutieren, ob die Entscheidung punkto Brose Baskets (wo es ja um mehr Geld geht) anders zustande gekommen ist. Nein, das reicht mir schon, um zu sagen: Solche selektiven Sportkooperationen sind demnach weder richtig - noch fair. "Das System stinkt".
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@ Flash_Fan
Vielleicht ist Schneckenlohe eine gewachsene Siedlung ehemaliger Soldaten, die sich dort ihr Eigenheim aufgebaut haben. Die Söhne dieser Familien besitzen durch ihr Elternhaus eine besondere Beziehung zur Armee. Dadurch steigen wiederum die Chancen diese zu rekrutieren. Als Teil der Imagearbeit, sponsort die Bundeswehr den örtlichen Fußballverein um den Nachwuchs zu zeigen, wie sehr sich die Armee um ihre (ehemaligen) Angestellten kümmert. Vielleicht?! Ich habe keine Ahnung, und du auch nicht.
Aber wenn du dir so sicher bist, dann melde dich doch bei SpiegelTV. Dort wird jedoch Mittwoch Abend von den größten Verschwendungen öffentlicher Gelder berichtet und man bittet die Zuschauer um weitere Beispiele. Deine Chance!
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@rorschach: Aufgrund der Nähe zur ehemaligen deutsch-deutschen Grenze wäre es nicht einmal die allerschlechteste Story. Aber nein, kaufen würde ich sie nicht.
Und an der Vetternwirtschaft änderte es für mich auch nichts, wie auch nicht bei der Kostenrelation, angesichts dessen, dass dort ca. nur 50 männliche Jugendliche/Junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren (werberelevante Zielgruppe) wohnen.
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Nochmal: DIE BUNDESWEHR IST KEIN UNTERNEHMEN!!!
Was denn dann? Die Bundeswehr ist doch inzwischen Dienstleister in ganz vielen Bereichen, die außerhalb des ursprünglichen Gedankens (Verteidigung Deutschlands) liegt.
Aber irgendwie ist man hier jetzt arg vom Thema Sport-Sponsoring abgekommen.
Deswegen schnell meine Meinung: Finde das von der Sache her in Ordnung, wenn es beim Sponsoring bleibt, wenn damit aber, wie hier eingangs beschrieben Verpflichtungen (Kinder in zu Sport in Kasernenhallen) einher gehen, bin ich nicht einverstanden. -
natürlich ist die Bundeswehr kein Unternehmen in einer privatwirtschaftlichen Rechtsform. Das waren “früher” die Bahn und die Post auch nicht. Aber auch diese haben Werbung geschaltet, da wo sie es für sinnvoll erachtet haben.
Das ist doch die gleiche Diskussion, ob die Bundeswehr auch eine Anzeige im Spiegel beauftragen muss, wenn sie eine im Fokus schaltet.
Es geht nicht um die Rechtsform, sondern darum, dass die Bundeswehr ein Werbe-/Marketing-Budget hat, das sie in ihrem Sinne möglichst sinnvoll einsetzt. Das kann für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar sein, muss es aber auch nicht.
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Ich frag mich auch, wie eine Ausschreibung für Werbung aussehen soll…
Die BW möchte bestimmte Kriterien erfüllt haben (BW-Kaserne in unmittelbarer Nähe gehört da wohl nicht dazu, wohl aber: garantiertes Aufmerksammachen der Zielgruppe, Leistungssport, Jugendprogramm innerhalb des Vereins, sauberes Image, ordentliche Präsentation).
Ich sehe auch immernoch einen himmelweiten Unterschied zwischen Sponsoring und Werbung.
Frau Spencer.
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Ich frag mich auch, wie eine Ausschreibung für Werbung aussehen soll…
Die BW möchte bestimmte Kriterien erfüllt haben (BW-Kaserne in unmittelbarer Nähe gehört da wohl nicht dazu, wohl aber: garantiertes Aufmerksammachen der Zielgruppe, Leistungssport, Jugendprogramm innerhalb des Vereins, sauberes Image, ordentliche Präsentation).
Ich sehe auch immernoch einen himmelweiten Unterschied zwischen Sponsoring und Werbung.
Frau Spencer.
Da hast du vollkommen recht. Das geht bei Werbung auch nicht wirklich, da man ja die Sache eben nicht an verschiedenen Orten mit gleicher Eigenschaft kaufen kann. Daher wird dies in den meisten fällen auch nicht auszuschreiben sein.
Eine Imagekampagne (Imagefilm, neues Logo, Prospekte etc,) zum Beispiel müsste ab einer gewissen Summe ausgeschrieben werden.In meinen Augen ist das realtiv unkritisch was hier abläuft.
Zum einen steht der BW zu, wie jeder Firma auch, verschiedene Konstellationen der Werbung zu probieren , um zu schauen wo es am meisten Rücklauf gibt.
So macht eine Mischung HSV (einer unter vielen, aber vielleicht im Unterbewusstsein dann präsent) und kleiner Verein (auffälliger und vielleicht noch leichter Kontaktmöglichkeit zu der Zielgruppe) und B-Ball (als Zwischending) vielleicht Sinn.
In Hamburg hat man als potentieller Arbeitgeber sicher mehr Konkurrenz als vielleicht in anderen Städten.
Es gibt also ne ganz Menge Faktoren, die eine Rolle spielen können bei der Schaltung der Werbung. -
In der Antwort auf die Anfrage im Bundestag heißt es auch allgemeiner “Sportkooperationen”. Damit werden diese Maßnahmen vermutlich auch als eine Art Imagepflege betrieben werden. In dem Dokument steht nicht, wie darüber entschieden wird. Das scheint laut taz ja individuell abzulaufen, ähnlich wie bei den Städtepartnerschaften und sozialen Begegnungen. Das kann man jetzt toll finden oder auch nicht, im Vergleich zum Gesamtetat sind diese Beträge verschwindend gering und als Gegenstand eines Plebiszits taugen sie garantiert nicht, in keinem Land der Welt.
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@ frau-spencer, basketfuchs
Die wenigsten großen Unternehmen oder Organisationen kaufen Werbeflächen / -zeiten direkt ein. Das System funktioniert so, dass Medienagenturen als Mittler diese Aufgabe übernehmen und dafür wiederum beim Werbeanbieter einen Rabbat als Agenturprovision beziehen.
Das Unternehmen, in diese Fall die Bundeswehr, schreibt seinen Werbe-/Sponsorwunsch aus. Also z.B. Imagekampagne mit Ziel X, Zielgruppe Y, Etat XY usw. In dieser Ausschreibung sind dann auch die rechtlichen Vorgaben (z.B. transparentes Auswahlverfahren etc.) enthalten.
Wie komplex dieses Verfahren ist, hängt von der Höhe der Kostensumme ab. D.h. neben der Vergabe, wird man sich ggf. die Ausschreibung auch intern “absegnen” lassen müssen.
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@ frau-spencer, basketfuchs
Die wenigsten großen Unternehmen oder Organisationen kaufen Werbeflächen / -zeiten direkt ein. Das System funktioniert so, dass Medienagenturen als Mittler diese Aufgabe übernehmen und dafür wiederum beim Werbeanbieter einen Rabbat als Agenturprovision beziehen.
Das Unternehmen, in diese Fall die Bundeswehr, schreibt seinen Werbe-/Sponsorwunsch aus. Also z.B. Imagekampagne mit Ziel X, Zielgruppe Y, Etat XY usw. In dieser Ausschreibung sind dann auch die rechtlichen Vorgaben (z.B. transparentes Auswahlverfahren etc.) enthalten.
Wie komplex dieses Verfahren ist, hängt von der Höhe der Kostensumme ab. D.h. neben der Vergabe, wird man sich ggf. die Ausschreibung auch intern “absegnen” lassen müssen.
Nur um es mal klar zu stellen… die Bundeswehr beauftragt keine externen Werbeagenturen um Werbung zu schalten. Ok vielleicht zusätzlich… aber die haben dafür eigene Abteilungen.
Du kannst sogar über die Bundeswehr Marketing studieten.
Glaubst nicht dass es die Abteilungen gibt ?
Nur mal eine als Beispiel…
Bundesamt für das Personalmanagement
der Bundeswehr
Abteilung II 1.2 JugendmarketingKölner Straße 262
51149 Köln -
Die Bundeswehr hat auch eigene Medienproduktionen, trotzdem kaufen sie Leistungen ein. Ein schnell ergoogeltes Beispiel: http://mannstein.de/bundeswehr/
Damit wird auch die Medienplanung und -buchung verbunden sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bundeswehr selbst da die Expertise hat Außerdem lohnt sich aus Sicht der Werbeagentur weniger die Entwicklung der Kampagne. Geld verdienen sie in der Regel mit dem Werbeplan, also als “Makler” der Buchung von Werbeplätzen. -
Damit etwas unfair sein kann, müsste es gegen die Regeln des Sponsoring bzw. gegen Richtlinien der Werbung im Profisport des Basketballs sein?
Wenn es jemanden stört, dass hier Gelder von öffentlicher Seite einfließen, sollte bedenken, dass viele Bereiche, die nicht so offensichtlich sind, davon betroffen wären.
Sparkassen und gesetzliche Krankenkassen sind zum Beispiel Körperschaften des öffentlichen Rechts. Aber es gibt auch Firmen, die einen wesentlichen Anteil Ihrer Einnahmen aus öffentlichen Aufträgen erzielen.
Auch gibt es Unternehmen, die aufgrund gesetzlicher Preisvorgaben unter Umständen Renditen erzielen, die ohne eine solche Regelung nicht möglich wären. Siehe Anwälte, niedergelassene Ärzte sowie die Landwirtschaft mit Ihren Subventionen. Aber die ganzen Zulieferer des Gesundheitswesens und der Rüstungsindustrie zum Beispiel.Die Rahmenbedingungen sind nun mal so wie sie sind, marktwirtschaftlich orientiert. Wem dies nicht gefällt, kann dem Profisport selbst fern bleiben. Wenn es keine Zielgruppe mehr für den Profisport gibt, würde der Profisport in seiner jetzigen Form nicht mehr da sein. Aber offensichtlich gibt es genügend Interessierte und keine bessere Lösung, wie Sport auf dem Niveau organisiert werden könnte.
Edith meint arme Ulmer und Leverkusener -
Du willst dann auch gefragt werden, welche Straßen gerade saniert werden sollen? Sind ja auch Steuergelder…
In anderen, demokratischeren Ländern ist das grundsätzlich so.
Und viele Leute würden dir den Vogel zeigen, wenn du ihnen dieses grundsätzlich absprächest.In welchen Ländern?
Ph alias opahugo(2047) alias Patriarch
Das meiste, was in den öffentlichen Verwaltungen geschieht - und dazu gehört eben auch die Bundeswehr -, geschieht einzig und allein nach interner Verwaltungskontrolle, da gibt es für jede Behörde unendliche viele Verwaltungsvorschriften.
Nur ganz wenige grundsätzliche Dinge werden durch Volksvertreter auf den verschiedenen politischen Ebenen (Bund, Länder, Gemeinden) begleitet.Ich fürchte, es würde jegliche Meinungsfindung und Verwaltungshandeln blockieren, wenn für jede Verwaltungshandlung VORHER oder NACHHER ein politischer Entscheid gefordert werden sollte.
Das jeweils zuständige parlamentarische Gremium gibt der jeweiligen Verwaltung / Behörde - darunter eben auch die Bundeswehr - einen mehr oder minder passenden Etat, womit die Verwaltung dann selbstverantwortlich haushaltet.
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll wäre, wenn sich bspw der Verteidigungsminister vdL als oberste Dienstbehörde und anschließend der Deutsche Bundestag jeden Monat mit dem Ersatz abgebrochener Bleistifte beschäftigen müsste - und ich als Steuerzahler möchte da auch nicht mit belangt werden, auch wenn da vielleicht “mein Steuergeld” in neue Bleistifte investiert wird.
Und wenn ich als Sportverein oder Profisportfirma persönliche Kontakte zu einer Behörde, welche einen Werbeetat hat, (gibt ja genügend Behörden ohne Werbeetats), dann wäre ich Verantwortlicher ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich ein solches Angebot nicht annehmen würde.
Und ja, jedes Geld, welches an den EINEN Verein geht, ist für JEDEN anderen VERLOREN.
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Nur um es mal klar zu stellen… die Bundeswehr beauftragt keine externen Werbeagenturen um Werbung zu schalten. Ok vielleicht zusätzlich… aber die haben dafür eigene Abteilungen.
Du kannst sogar über die Bundeswehr Marketing studieten.
Glaubst nicht dass es die Abteilungen gibt ?
Nur mal eine als Beispiel…
Bundesamt für das Personalmanagement
der Bundeswehr
Abteilung II 1.2 JugendmarketingKölner Straße 262
51149 KölnSag mal Spatz ist das dein Ernst???
Jedes (mittel-)große Unternehmen hat eigene Marketingabteilungen. Online-Marketing, Offline-Marketing, Marketing für Produktgruppe A oder Region X… Je größer die Firma desto spezifischer werden die Abteilungen runter gebrochen.
Deswegen ruft dort trotzdem keiner beim Radio an und sagt, entschuldigen Sie bitte ich bin von der Audi AG und möchte gerne einen 30sekünder um 17 Uhr nach dem Nachrichtenblock schalten.
Klar, theoretisch könnten die das auch. Fast alle haben mal bei einer Agentur angefangen und “gelernt”. Die Aufgaben der Marketing-Leute auf Kundenseite bestehen jedoch darin, Werbemaßnahmen zu initieren und koordinieren. Die etwickeln die Werbung nicht selber und sie machen auch keinen Marketingplan für den Einsatz der Mittel. Solche “einfachen Aufgaben” werden an Agenturen delegiert und danach gemeinsam abgestimmt.
Ausnahmen wird es bei Standardmaßnahmen geben. Also z.B. die - eine Seite vorher beschriebene - Fußballwerbung für den Kleinverein. Dort stehen ja die Vereinbarungen seit Jahren. Wahrscheinlich wird dort einmal im Jahr das Budget bestätigt und das wars.
Selbst bei Stellenanzeigen kenne ich mittlerweile kaum noch ein größeres Unternehmen, die wirklich selber beim Online-Dienstleister anrufen und Grafik und Text direkt abstimmen. In der Regel lassen sich die Firmen einmalig ein Template erstellen, geben den gewünschten Text an die Agentur und geben das Go nachdem sie die fertige Anzeige gesehen haben.
Frag am besten mal jemanden den du kennst der in einem Unternehmen arbeitet, deinen Vater oder keine Ahnung…
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Ich finde einfach ein explizites Sponsoring einer staatlichen Institution
Du siehst es als Sponsoring - für andere ist dies Werbung. Maggi sponsort auch nicht RTL und Pro7, sie schalten dort Werbung!
Du siehst es als Werbung - für andere ist dies Sponsoring. Maggi kann sehr wohl bei RTL und Pro7 Sponsorings schalten.
Es ist gut, dass die Diskussion sich inzwischen vom Politischen etwas gelöst hat, dennoch drehen sich hier viele Disskussionsgedanken allein duch unterschiedliche Begriffsdefinitionen und Kenntnissstände immer wieder im Kreis. -
Sparkassen und gesetzliche Krankenkassen sind zum Beispiel Körperschaften des öffentlichen Rechts. Aber es gibt auch Firmen, die einen wesentlichen Anteil Ihrer Einnahmen aus öffentlichen Aufträgen erzielen.
Auch gibt es Unternehmen, die aufgrund gesetzlicher Preisvorgaben unter Umständen Renditen erzielen, die ohne eine solche Regelung nicht möglich wären.Aber diese Organisationen sind primär wirtschaftlich geführt und erzielen ihre Umsätze nicht primär aus Steuergeldern - sondern “am Markt”. Man wird nicht zum “Mitmachen” bei einer bestimmten Kasse oder Bank gezwungen. Und umgekehrt - auch wenn es jetzt wieder etwas moralisch wird - sind deren Geschäftsmodelle auch nicht so “heikel”, dass der Staat einen aus Gewissensgründen entlässt.@Alfred:
Die Rahmenbedingungen sind nun mal so wie sie sind, marktwirtschaftlich orientiert. Wem dies nicht gefällt, kann dem Profisport selbst fern bleiben.
Sparkassen und - bei aller Reglementierung - selbst Krankenkassen sind in marktwirtschaftlichen Hauptgeschäftsfeldern tätig. Ebenso wie auch die Bahn oder Telekom. Die Rahmenbedingungen für die Bundeswehr sind eben nicht "marktwirtschaftlich orientiert". Es gibt keinen Markt für (staatliche) Verteidigungsdienstleistungen.
@schnorri:Das jeweils zuständige parlamentarische Gremium gibt der jeweiligen Verwaltung / Behörde - darunter eben auch die Bundeswehr - einen mehr oder minder passenden Etat, womit die Verwaltung dann selbstverantwortlich haushaltet.
(…)Und wenn ich als Sportverein oder Profisportfirma persönliche Kontakte zu einer Behörde, welche einen Werbeetat hat, (gibt ja genügend Behörden ohne Werbeetats)
Eben: Es gibt ja genügend Behörden ohne Werbeetat. Jetzt aber doch die Frage nach der Verwendung:
Machen andere Bundesbehörden/-verwaltungen oder bundeseigene Firmen auch so selektiv Werbung wie die Bundeswehr?
Von der Bundesfinanzagentur habe ich bisher beispielsweise nur Werbung in der “Öffentlichkeit” (überregionale Zeitungen mit breitem Publikum) gesehen, aber nicht im kleinen Käseblatt. Ähnliches gilt für andere Werbungen mit dem Bundeslogo.
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Du hast nicht ganz unrecht.
Es scheint halt zwei Arten von Leuten hier zu geben:
- Die, die meinen, Soldat sei ein Job wie jeder andere, die Bundeswehr eine Firma wie jede andere, und das Werbebudget nach Gutdünken zu verwenden (mehr oder weniger jedenfalls).
- Und die, die meinen, das sei eben nicht so.
Und da scheinen die Überzeugungen und Fronten recht festgefahren.
(Nein, das heisst aber nicht, dass man den Thread jetzt für immer schliessen müsste) -
Nur haben diese zwei Ansichten rein gar nichts mit der Fragestellung zu zun.
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Du hast nicht ganz unrecht.
Es scheint halt zwei Arten von Leuten hier zu geben:
- Die, die meinen, Soldat sei ein Job wie jeder andere, die Bundeswehr eine Firma wie jede andere, und das Werbebudget nach Gutdünken zu verwenden (mehr oder weniger jedenfalls).
- Und die, die meinen, das sei eben nicht so.
Und da scheinen die Überzeugungen und Fronten recht festgefahren.
(Nein, das heisst aber nicht, dass man den Thread jetzt für immer schliessen müsste)Es geht doch nichts über ein klar gegliedertes Weltbild.
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Und schuld ist der Russe ! ….sorry…der lag zu nahe…ich bin nicht böse, wenn er als Off-Topic wieder gelöscht wird.
Aber nochmal On-Topic. Für mich geht es nicht darum ob es sponsoring wie jedes andere ist, für mich geht es darum ob die BW dadurch signifikant den Markt beeinflusst, und daher is für mich die Höhe der Förderung eben relevant. Und die stellt für mich noch keien Wettbewerbsverzerrung dar. Wäre der Etat höher müsste man dies wohl tatsächlich als öffentl. Ausschreibung eines Werbekonzepts gestalten
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Für mich geht es nicht darum ob es sponsoring wie jedes andere ist, für mich geht es darum ob die BW dadurch signifikant den Markt beeinflusst, und daher is für mich die Höhe der Förderung eben relevant. Und die stellt für mich noch keien Wettbewerbsverzerrung dar. Wäre der Etat höher müsste man dies wohl tatsächlich als öffentl. Ausschreibung eines Werbekonzepts gestalten
Ja, natürlich. Momentan ist der Haufen Geld, den die Bundeswehr für Werbemaßnahmen “in die Ligen bläst” – relativ – gering (wobei eine halbe Million summa summarum nicht wirklich wenig Geld ist). Ich glaube aber kaum, dass damit das Ende der Werbeoffensive erreicht ist. Selbst wenn es durch diese (und andere) Maßnahme gelänge, endlich genügend Freiwillige für den Dienst an der Waffe zu finden, könnte dann im nächsten Schritt argumentiert werden, dass man nun auch noch “die Besten” eines Jahrgangs etc. für sich gewinnen möchte. Kurzum: Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass der Werbeetat der BW steigen wird und dann stellt sich eben schon die Frage, ob es vernünftiger – und gleichzeitig fairer! – wäre, wenn man flächendeckender werben würde oder ob man in einige wenige Werbepartner entsprechend mehr Geld steckt. Und das hätte ich dann eben lieber in einem zumindest auf Nachfrage (parlament. Anfrage o.ä.) transparenten Verfahren und nicht auf die bisher vollzogene Art und Weise.
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Nur haben diese zwei Ansichten rein gar nichts mit der Fragestellung zu zun.
Find ich schon.
Denn die meisten, die mit dem Sponsoring “kein Problem” haben, begründen es ja genauso,@Simonius:Aber nochmal On-Topic. Für mich geht es nicht darum ob es sponsoring wie jedes andere ist, für mich geht es darum ob die BW dadurch signifikant den Markt beeinflusst, und daher is für mich die Höhe der Förderung eben relevant. Und die stellt für mich noch keien Wettbewerbsverzerrung dar.
Gegenfrage(n), um mal auf den Threadtitel zurückzukommen:
Auch wenn es den sportlichen Wettbewerb vielleicht nicht beeinflusst - findest du es auch “fair”?
Ist etwa alles “fair”, was nicht “wettbewerbsverzerrend” ist?Zum Begriff der Fairness zitiere ich einmal Wikipedia: "Fairness: “the perceived appropriateness of the distribution of goods, benefits, and other outcomes in a society, group, or organization”
Ist es “gerecht” oder “angemessen”, wenn die Bundesrepublik Deutschland aus Bundessteuergeldern (nur) einzelne Basketballteams fördert/subventioniert/sponsert, die gegen andere, nicht geförderte Teams in einer Bundesliga im Wettbewerb antreten?
An den Sport stelle ich da übrigens durchaus höhere Ansprüche als an andere Organisationen und Wettbewerbe. Auf das sportliche übertragen:
Ist eine fehlerhafte oder ungerechtfertigte Disqualifikation (mit automatischer Spielsperre, sagen wir mal in den Playoffs) eines Spielers “schlimmer”, wenn er Mbakwe heisst und “weniger schlimm” wenn es Bagaric ist, da der ja ohnehin kaum spielt - und es in seinem Falle den Wettbewerb wohl nicht verzerrt?
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Werden andere denn nicht auch gefördert? Wer hat die meisten Hallen gebaut, sind die Mieten fair? Oder bezahlen die Vereine vielleicht eher zu wenig (im Vergleich zu anderen). In Freiburg schwärmt man (ist Fussball ich weiss) gerade von einem 108 Mio. Programm. Neues Stadion klasse Sache, die Hälfte kommt in etwa von der öffentlichen Hand. Und seien es Infrastrukturmaßnahmen. Ist das fair?
Nein ist es dann wohl nicht. Die EU ermittelt sowohl gegen München (Fussball) wie auch gegen Schalke) wegen Beihilfeverfahren, in München geht es um die Infrastruktur, in Gelsenkirchen ging/geht (kenne den Stand aktuell nicht) um die Mio. als Darlehen aus der öffentlichen Hand die Schalke am leben gehalten haben, als man (so Gerüchte) nichtmal mehr die Gehälter püntklich zahlen konnte im Herbst (schon ein paar Jahre her).
Nehmen wir beim BB Bremerhaven. Ist es fair das die Stadt Bremerhaven subventioniert, was nach EU Recht wohl nicht darf. Oder ist es überhaupt fair? Vielleicht kriegt Bamberg das von der Stadt nicht in gleicher Höhe. Vielleicht ist mit den 30T€ von der Bundeswehr wieder Gleichstand mit Bremerhaven und dann wäre es ja fair.
Werden wir aber wohl nie vernünftig rauskriegen.
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Nehmen wir beim BB Bremerhaven. Ist es fair das die Stadt Bremerhaven subventioniert, was nach EU Recht wohl nicht darf. Oder ist es überhaupt fair? Vielleicht kriegt Bamberg das von der Stadt nicht in gleicher Höhe. Vielleicht ist mit den 30T€ von der Bundeswehr wieder Gleichstand mit Bremerhaven und dann wäre es ja fair.
Um im Beispiel zu bleiben: Mbakwe hat tatsächlich gefoult (vielleicht hart oder sein 5.), aber sicher nicht disqualifikationswürdig - bekommt aber überhaupt keinen Pfiff. Wenn man nun aber einen tatsächlich völlig unbeteiligten Bagaric disqualifizierte, wäre die Fairness wieder ein Stück weit hergestellt?
Die Fragen bzgl. Bremerhaven und co. sind natürlich berechtigt. Zumal, so lange es einen Länder- und kommunalen Finanzausgleich gibt. Aber tut mir leid, für mich geht diese Argumentation nicht auf. Ist wie im Rechtsstaat: Das eine Unrecht ist (im Normalfalle) mit dem anderen nicht aufzuwiegen. Man lässt auch keine Diebe, Räuber und Betrüger laufen, nur weil viele andere unbehelligt stehlen, rauben und betrügen.
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Mich würde schon mal interessieren, wie die einzelnen Clubs durch die Stadt oder durch städtische tochterunternehmen(Stadtwerke, tourismus und Marketing, etc.) direkt finanziell (bspw. 112.000 Euro Göttingen) oder indirekt durch mietfreie Überlassung der Spielstätte unterstützt werden. Gibt es hier belastbare Zahlen?