Wettbetrug, Schiedsrichterbestechung, Manipulation - wie sieht's im Basketball aus?
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@aldi-baldi: genau deswegen sagte ich ja bereits mehrfach, dass es, wenn es funktionieren soll, MEHRERE Spieler sein müssen, die verantwortlich sind. Erst lesen….
Ich vermute mal, dass wenn es sich nur um eine einzige Partie handeln sollte, es wohl eine art Testlauf gewesen ist, ob sowas im Basketball funktioniert.
@qnibert: Der Sinn hinter Wettbetrug ist ja eine sichere Geldquelle. Wenn in jedem Spiel nur 50% Chancen besteht, dass die Manipulation auch klappt - dann kann man es auch bleiben lassen. Die Sicherheit eines Betruges ist bei Sportarten, in denen eine oder zwei Entscheidungen das Spiel entscheiden weitaus höher. Und Wettbetrüger sind ja keine Zocker, die den Kick des Zockens brauchen (sonst könnten sie ja gleich richtig wetten ) Deine Argumentation, das da mal Fehler einkalkuliert sind, zieht beim Fußball, aber nicht beim Basketball - finde ich jedenfalls.
Kommt auf die Quote drauf an. Alles über 2 würde rein rechnerisch Profit bringen on the long run, aber richtig darin liegt nicht der Sinn des Wettbetrugs.
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Der Punkt ist doch, daß du, wenn du sowas vorhast, relativ viel Geld darauf setzt, daß “deine” Leute auf dem Feld das Spiel entscheiden. Jetzt besteht aber bei einzelnen Spielern, die sich zurücknehmen, immer das Risiko, daß der Coach die einfach aus dem Spiel nimmt. Ich stell mir vor, daß mir dieses Risiko zu hoch wäre, weil die Auswechslungen ein unkalkulierbares Risiko darstellen. Hast du dagegen den Coach im Sack, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen
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so, jetzt ist es auch bei spiegel.de angekommen
es wird nur nicht erwähnt welches Spiel bzw. Spieler
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Also es reicht auch für die Verschiebung eines Basketballspieles, wenn nur ein Spieler tätig ist.
ich kann mich aus der letzten Saison erinnern, wo ein spieler bei einem 2 punkte Rückstand in 50 sekunden einen dreipunktversuch als airball, einen Fehlpass und ein offensivfoul gemacht hat. daraufhin hat er in der verteidigung sein 5. foul abgeholt. Damit will ich hier auch keine Manipulation unterstellen, sondern betonen, dass auch ein einzelner spieler ausreichend ist, um eine Niederlage herbeizuführen.
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Wobei Manipulation nicht zwangsläufig nur mit Sieg oder Niederlage etwas zu tun haben muß, sondern vielleicht auch nur mi TO, Punktedifferenz im letzten Viertel, 3er Quote, Mannschaftfouls usw. Soweit ich auch hier bei SD schon gelesen habe, wird auf alles mögliche gewettet…
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Kommt drauf an…
Bei Sportwettenanbietern gibts diverse Spezialwetten aber die Limits sind da unter aller Sau. Damit kannst du kein Geschäft machen.
Bwin bietet z.b. an in welchem Viertel am meißten Punkte fallen, mit wievielen Punkten ein Team gewinnt, aber da gehen nicht mehr als 100, 200 euro und viele andere Buchmacher bieten solche Spezialwetten erst gar nicht an. Lohnenswert, wenn überhaupt, wären Siegwetten, Spreadwetten und Over/Underwetten. Für alle anderen Spezialwetten sind die sonst schon nicht rosigen Einsatzmöglichkeiten noch viel erbärmlicher.Was unter dem Tisch abläuft ist eine andere Sache, aber ich frag mich wer so dumm ist und einen kleineren bis mittleren 5stelligen Betrag setzt gg Insider. Wenn ich aus dem Business komme und an einen gerate dann weiß ich doch das der Dreck am Stecken hat.
Wenn ich keine Ahnung habe und mich in dem Milieu herum treibe muß ich doch damit rechnen abgezockt zu werden von daher wirds ihm auch nicht weh tun, wenn er vorher nicht drüber nachdenkt. -
Andererseits sind auch blinde Vertrauensbekundungen wie “Ich kann mir nicht vorstellen, dass [hier beliebigen Halbfinalistennamen einsetzen] so etwas macht” wohl fehl am Platze. Die rein rechnerische Wahrscheinlichkeit ist für alle gleich.
Das ist totaler Unfug. Es handelt sich hier nicht um ein zukünftiges Zufallsereignis, dessen Ausgang ungewiss ist. 0 bis 4 der beteiligten Vereine haben betrogen, bei denen ist die Wahrscheinlichkeit 100%, dass sie betrogen haben. Und der Rest hat nicht betrogen, bei denen ist die Wahrscheinlichkeit 0%, dass sie betrogen haben. Mit der Aussage, dass die Wahrscheinlichkeit bei allen gleich ist, unterstellt Du, dass entweder alle, oder keiner betrogen hat.
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Bei Sportwettenanbietern gibts diverse Spezialwetten aber die Limits sind da unter aller Sau. Damit kannst du kein Geschäft machen.
Wir reden hier von einer großen Tätergruppe. Wenn 100 Täter alle da drauf setzen, kommt man schon auf nette Sümmchen. Es stimmt allerdings, dass diese Art von Wetten dadurch eher ungeeignet sind, da der Umsatz auf so einer Wette üblicherweise niedrig sein dürfte (wer wettet eigentlich auf so einen Mist? Im Casino auf Rot zu setzen ist zumindest erheblich klüger), wodurch hohe Einsätze auch in Summe auffallen.
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Nun ja… Ist eben letztlich wieder ein willkommenes Thema das die Medien ausschlachten können. Und nebenbei ihrer Aufgabe nachkommen die Bevölkerung von den wirklichen Problemen und Missständen abzulenken.
Was Tag für Tag an den internationelen Finanzzentren und Börsen bestochen, betrogen und manipuliert wird ist dagegen egal. Dabei geht es ja auch nur um die Zukunft von Unternehmen und somit um das Schicksal von Millionen von Menschen. Peanuts im Vergleich zu kleinen Verlusten von Wettanbietern bzw. einigen verschobenen Spielen im Sport. -
Bei Sportwettenanbietern gibts diverse Spezialwetten aber die Limits sind da unter aller Sau. Damit kannst du kein Geschäft machen.
Wir reden hier von einer großen Tätergruppe. Wenn 100 Täter alle da drauf setzen, kommt man schon auf nette Sümmchen. Es stimmt allerdings, dass diese Art von Wetten dadurch eher ungeeignet sind, da der Umsatz auf so einer Wette üblicherweise niedrig sein dürfte (wer wettet eigentlich auf so einen Mist? Im Casino auf Rot zu setzen ist zumindest erheblich klüger), wodurch hohe Einsätze auch in Summe auffallen.
Völliger Unsinn. 100 “Täter” könnten niemals so viel Geld darauf setzen vor allen Dingen bei Spezialwetten… Jeder Sportwettenanbieter hat ein Warnsystem. Wenn auf einen Spielausgang viele Beträge eingehen, läuten die Alarmglocken Erst wird die Quote gesenkt und irgendwann wird das Spiel oder die Spezialwette rausgenommen. Bei Bwin ist das z.b. so: Du setzt 100 Euro auf Wette x zu Quote 1,85, zig andere Leute setzen auch. Irgendwann ist die Quote noch 1,55 z.b. Wenn man dann noch setzen will erscheint etwas nach dem Motto: Mit diesem Einsatz können sie 155 Euro gewinnen. Das Gewinnlimit beträgt aber 15,43 Euro.
So was ähnliches gibts z.b. auch beim Tennis. Bwin zahlt nach erstem Aufschlag bei Aufgabe durch Verletzung aus. Bei anderen Anbieter gibt es Cashback. Wenn bekannt ist das ein Spieler eine Verletzung hat oder hatte und die Chance das er aufgibt im folgenden extrem hoch ist, kann man statt den üblichen paar hundert Euro nur noch 5 oder 10 setzen je nach dem was der Bookie halt vorgibt bis die Quote entsprchend angepasst ist.
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Neben einer großen Tätergruppe geht es vor allem auch um eine große Anzahl an Wettanbietern, nehme ich an.
Weiß der Geier, was für Anbieter - egal ob legal oder nicht - es zum Beispiel im asiatischen oder südamerikanischen Raum gibt.Die meisten kennen doch nur bwin und oddset.
Selbst ein europäischer Anbieter wie betfair, bei dem man als “Kunde” nicht nur auf Ereignisse setzen, sondern auch selbst Wetten mit eigenen (!) Quoten anbieten kann, sind doch weitgehend unbekannt.
Von daher ist es sicherlich möglich, durch gestreute Wetten einen riesigen Haufen Kohle auf ein und das selbe Ergebnis zu setzen, bzw. durch hohe angebotene Quoten für das durch Bestechung ja bereits ausgeschlossene Ereignis dafür zu sorgen, dass die Leute, die nichts davon wissen, diese hohen Quoten nehmen und damit das Geld an die Betrüger geben… -
N-TV: Wettmanipulationen überall - Weitere Sportarten betroffen
“Schon vor einigen Tagen haben wir bei der Staatsanwaltschaft Akteneinsicht beantragt. Denn der gesunde Menschenverstand hat uns gesagt, dass neben dem Fußball auch andere Sportarten betroffen sein könnten”, sagte BBL-Boss Jan Pommer: “Die Akteneinsicht wurde jedoch auch uns noch nicht gewährt. Folglich fehlen uns zum Handeln jegliche Anhaltspunkte. Und wir müssen handeln, es wird dringend. Insgesamt ist die Situation bedrückend.”
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NDR Nachrichten
Nach Spiegel Informationen soll ein Play OFF Spiel der Basketball Bundesliga soll betroffen sein.
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Lieber User, bitte lest euch doch die letzten Postings durch, dann müsstet ihr nicht immer die selben Links posten
Der Spiegel-Link befindet sich schon auf Seite 4. Und aufgrund des Inhalts wurden seit heute Vormittag auch schon zwei Seiten mehr gefüllt.
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Ein paar Gedanken von mir dazu. Waren wir so naiv zu glauben, dass der Basketball verschont bleibt? Jan Pommer ja offensichtlich nicht, wenn die Liga Akteneinsicht beantragt hat.
Ich will mich @pucki in der Hoffnung anschließen, dass wir hier nicht in wilde Spekulation abdriften.
Und @whistleblower und andere. Ohne jemanden hier angreifen zu wollen. Warnsysteme oder Wettmechanik hin oder her, schon 2005 brauchten sie wohl nicht Hunderte an Strohmännern, eine zweistellige Anzahl an Wettscheinen reichte. Ein paar zehntausend hier, ein paar zehntausend dort. Über die damaligen Geständnisse berichtet die Süddeutsche. Jetzt deutet sich eben an, dass ein gutes Netzwerk besteht, international agierend… das System gut verstehend und nutzend.
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Ach Pucki, so ist das schon mal mit den Usern. Denken immer Sie wären die ersten, die es gelesen haben.
Es wird ja jetzt wild spekuliert, wer wie eventuell manipuliert hat. Doch das ganze ist sehr müssig. Eventuell kommt ja am Ende heraus, dass gar nichts war.
Ich lass mich da mal überraschen.
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Die Stellungnahme der GF der BBL von heute relativiert: “Erst auf Grundlage der Fakten sind wir in der Lage zu handeln.” Dies klingt schon etwas milder als die im Spiegel-Online zitierte Aussage von Pommer “Und wir müssen handeln, es wird dringend. Insgesamt ist die Situation bedrückend”
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milder? da steht nur: noch keine akteneinsicht gehabt, kann/will mich deshalb nicht wirklich zum thema äußern.
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@cn8:
also ich denke aufjedenfall das ein spieler ein Spiel manipulieren kann…
zB. das dumme foul von frazier gegen oldenburg in den letzten sekunden
ich will ihm NICHTS vorwerfen nur als bsp das einzelne aktionen entscheiden seien könnenDas sind sie immer. Nur wie gerade in Deinem Beispiel geschrieben war das am Ende des Spiels. Was wäre denn, wenn Bonn zu diesem Zeitpunkt mit 10-12 Punkten weg gewesen wäre. Wie soll da ein einzelner Spieler das Spiel noch zu seinen ungunsten drehen.
Ich sage ja, alles wilde Spekulationen die keinen in diesem Fall weiter bringen.
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Ich bin nicht wirklich überrascht. Soetwas ist in jedem Sport möglich, von Fußball - über Basketball - bis zu keine Ahnung was.
Ich bin gespannt, ob bald noch mehr an die Öffentlichkeit gelangt, oder ob es nur eine Vermutung ist.Es ist, wenn man die sich mehrenden Quellen jenseits des SpOn-Textes genau liest, der Verdacht (also tatsächliche Anhaltspunkte für das Vorliegen einer verfolgbaren Straftat, viel weniger als das, was man für eine Anklage braucht) der Ermittler, dass Ante S. ein PO-Spiel habe kaufen wollen. Das ist noch ziemlich dünn.
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Ich glaube, was Wendigo sagen wollte ist, dass für Außenstehende keiner der vier Halbfinalclubs augenscheinliche Gründe hatte, wegen denen er mehr als die anderen unter Verdacht steht. Das ist da nicht sooo schwer rauszulesen…
Danke. So war es gemeint.
Und bloß weil der gute whistelblower eine Statistikvorlesung gehört hat (mein Beileid dazu) muß man nicht gleich mit “Unfug” beleidigend werden, nicht wahr? -
Ich bin nicht wirklich überrascht. Soetwas ist in jedem Sport möglich, von Fußball - über Basketball - bis zu keine Ahnung was.
Ich bin gespannt, ob bald noch mehr an die Öffentlichkeit gelangt, oder ob es nur eine Vermutung ist.Es ist, wenn man die sich mehrenden Quellen jenseits des SpOn-Textes genau liest, der Verdacht (also tatsächliche Anhaltspunkte für das Vorliegen einer verfolgbaren Straftat, viel weniger als das, was man für eine Anklage braucht) der Ermittler, dass Ante S. ein PO-Spiel habe kaufen wollen. Das ist noch ziemlich dünn.
Juhu noch ein Jurist! Jetzt definieren wir mal schnell hinreichender Tatverdacht, Anfangsverdacht und dringender Tatverdacht runter.
Bis jetzt sehe ich, dass alles auch (noch) als sehr dünn an, wenn man bedenkt dass € 500.000 von einem Zweitliga(?)-Coach nicht angenommen worden sind. Die Hoffnung in die Integrität der betreffenden Leute stirbt zuletzt.
ABER, wenn man sich mal den Wortlaut(^^) der Spiegelmeldung (direkt auf der Startseite) anschaut, scheint das Playoffspiel nicht das einzige unter Manipulationsverdacht stehende zu sein.
Buschi
Edith sagt, das es tatsächlich nicht nur Juristen gibt : Anfangsverdacht = Möglichkeit einer Straftat.
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Die Kölner Rundschau mit einer ausführliche dpa-Meldung: Auch Tennis und Basketball? Sportwetten-Skandal weitet sich aus
Im Juni fanden die Halbfinalserien Telekom Baskets Bonn gegen ALBA Berlin und EWE Baskets Oldenburg gegen Brose Baskets Bamberg sowie das fünf Spiele umfassende Endspiel zwischen dem späteren Meister Oldenburg und Bonn statt. “Wir haben bislang keinerlei Anhaltspunkte, um welche Partie es sich, wenn überhaupt, handeln könnte”, versicherte Kaiser.
Berliner Morgenpost: Internationaler Wettskandal: Jetzt steht auch Basketball unter Verdacht
Unklar ist für die BBL auch noch, in welcher Richtung sich Unregelmäßigkeiten abgespielt haben könnten. Jan Pommer: „Wir wissen im Moment nicht, wonach wir suchen: Geht es um Schiedsrichter? Geht es um Spieler? Welche Vereine sind beteiligt? Ich habe unseren Schiedsrichterverantwortlichen angewiesen, alle fraglichen Partien noch mal auf Video zu sichten, ob es dort Auffälligkeiten gibt.“
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Ich denke, wenn überhaupt, ist es am einfachsten einen oder die Schiedsrichter “für sich zu gewinnen”.
Das ein Hf oder Finale von Spielerseite verschoben wird, ist für mich nicht navollziebar, denn warum sollte ein Spieler freiwillig verlieren, für einen relativ geringen Betrag, wenn er durch Prämien und ggf. verbesserte Verträge bei einem Titelgewinn sogar mehr herausschlagen könnte.
Macht alles nicht wirklich Sinn.
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Ich denke, wenn überhaupt, ist es am einfachsten einen oder die Schiedsrichter “für sich zu gewinnen”.
Das ein Hf oder Finale von Spielerseite verschoben wird, ist für mich nicht navollziebar, denn warum sollte ein Spieler freiwillig verlieren, für einen relativ geringen Betrag, wenn er durch Prämien und ggf. verbesserte Verträge bei einem Titelgewinn sogar mehr herausschlagen könnte.
Macht alles nicht wirklich Sinn.
Wir wissen weder wieviel Geld BBL-Spieler verdienen, noch wieviel die ominöse “Wettmafia” zu zahlen bereit ist. Und es waren in den 11 Spielen im Juni 2008 nur 10 eingesetzte Refs mit je 2 bis 6 Spielen. Nein, unseren BBL-Refs traue ich es eher nicht zu. Ein Ref würde ja auch nicht reichen, du bräuchtest wohl schon eine Dominanz im Trio.
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Das ein Hf oder Finale von Spielerseite verschoben wird, ist für mich nicht navollziebar, denn warum sollte ein Spieler freiwillig verlieren, für einen relativ geringen Betrag, wenn er durch Prämien und ggf. verbesserte Verträge bei einem Titelgewinn sogar mehr herausschlagen könnte.
Das könnte auch der Grund dafür sein, dass nach meiner Erinnerung im Spiegel-Online stand “…dass versucht wurde, ein Playoff-Spiel zu verschieben…”. Evtl. haben die Gangster unterschätzt, dass es für die Aktiven in den Playoffs um mehr geht als um Geld und ein Erfolg in den Playoffs für einen einzelnen Spieler zukünftig auch viel Geld bringen kann.
Unabhängig von der Thematik der strafrechtlichen Verfolgung, zu der wir ja ohnehin nicht genug Faktenwissen haben, um ernsthaft darüber zu diskutieren, wäre es doch evtl. erbaulicher und auch sinnvoller zu diskutieren, ob es Methoden geben kann, so etwas grundsätzlich zu verhindern oder zumindest zu erschweren.
Ich komme leider relativ schnell zu dem Schluss, dass es eigentlich keinen wirksamen Schutz davor geben kann, wenn man so absurde Varianten ausschließt wie
- Profisport abschaffen
- Wetten global verbieten
- Aktive überwachen
Da dies alles wohl keine ernstzunehmenden Alternativen sind, glaube ich, dass die Möglichkeit der Manipulation immer gegeben sein wird und im Gegensatz zu vielen anderen Verbrechen wahrscheinlich sehr schlecht aufspürbar/nachvollziehbar ist, im Gegenzug aber sehr große Einnahmepotentiale birgt. Zumal die Einnahmen angesichts der riesigen Anzahl von Wettanbietern weltweit erheblich skalierbar sind, sofern die Banden sich die Infrastruktur schaffen.
Das schafft wenig Raum für Optimismus.
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Einen Grund für die neueren Enthüllungen bzw. Ereignisse sehe ich eigentlich auch in einem Wegsehen der staatlichen Institutionen. Gerade im Fußballbereich wurde ja bereits bestätigt, dass bei den überwachten Wettanbietern keine besondere Wetteinsätze festgestellt wurden. Es handelt sich also um Wetten bei nicht registrierten Anbieter, wie manche Wettbuden in Asien.
In Europa wird ganz verschieden auf die Wettindustrie reagiert. In Deutschland verschliesst man die Augen und meint, dass man mit einem eigenen Wettanbieter und einem Verbot für alle anderen Anbieter weiterkommt. Viel sinnvoller würde ich da eine allgemeine Lizenzierung halten, die dafür sorgt, dass Wettbüros und -anbieter sich so überwachsen lassen müssen, dass ungewöhnliche Wetten schnell auffallen. Andererseits sehe ich den Bedarf da eigentlich auch v.a. bei kleineren Anbietern, denn die großen dürften ja wie hier bereits geschildert schon aus Selbstschutz verhindern, dass zuviel Geld gesetzt wird. Diese recht “einfach” Lizenzierung könnte dann auch einen Weg frei machen, systematisch unlizenzierte Wettanbieter zu schließen. Genau damit hat man in der Vergangenheit ja im Grunde schon oft Erfolg gehabt. Man zieht illegale Geschäfte ins Licht und legalisiere es mit einfach Auflagen und sorgt dafür, dass nur noch ein illegales Rumpfgeschäft bleibt, dass so oder so nicht zu verhindern ist.
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Was den Vorschlag von jochensge betrifft, eine allgemeine Lizensierung zu schaffen, wundert mich eh, dass die Sportverbände noch nicht daran gedacht haben, die Rechte auf die Ergebnisverwertung der Spiele ihrer Verbände zu lizensieren. Das Recht auf freie Berichterstattung der Presse braucht man ja nicht zu beeinträchtigen. Aber wenn Wettanbieter mit offiziellen Wetten auf Ergebnisse von Veranstaltungen eines Sportverbands ihr Geld verdienen, sollten sie eine zeitlich beschränkte Lizenz dieses Verbandes erwerben und sich zu Kontrollen durch den Verband verpflichten müssen. Im Gegenzug dürfen sie damit werben, offizieller Wettanbieter für Spiele des Verbandes zu sein.
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@DKN42
Das würde allerdings in einem ganz anderem Feld Probleme schaffen. Wieso meint eine Liga bei Ergebnissmeldungen ein bestimmtes Nutzungsrecht zu haben und andere dafür zahlen zu lassen? Das könnte ja sogar dazu führen, dass man hier bei SD die Ergebnisse nur nach Zahlung einer Gebühr zeigen darf.
Da fehlt mir jegliche Schöpungskraft bei Terminkalendern und Ergebnissen um deren Nutzung urheber- bzw. leistungsschutzrechtlich zu restriktieren. -
Wenn man den Aussagen aus der SZ von gestern Glauben schenken mag, dann beruhen diese neuen Vorwürfe weitgehend auf abgehörten Telefonaten zwischen den beteiligten und inzwischen in Haft befindlichen Personen auf der Wettbetrügerseite. Das ist mMn eine sehr schwache Beweislage, wenn nicht einer der Beteiligten auspackt. Aber, warum auspacken, wenn man auch durch pures Schweigen wieder aus der Haftanstalt heraus kommt.
Und in anderen Medien ist idR nur von Versuchshandlungen die Rede, wenn es um das Kapitel Basketball geht.
Die Versuchshandlung ist in diesem Zusammenhang aber schwer zu beweisen, da im Ernstfall eben Aussage gegen Aussage steht, und gerade die angestiftete Seite keine Vorteile aus einer Aussage zum jetzigen Zeitpunkt mehr ziehen kann. Wenn ich als Spieler/Manager/Sr jetzt auspacke, was mir im Sommer angeboten wurde, dann ist meine Karriere beendet, auch wenn ich dem Betrugsversuch nicht nachgekommen bin, es damals sogar ausdrücklich ablehnte.Möglich halte ich Betrügereien auch in dieser Liga immer.
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Das Glücksspiel ist in D nur staatlich lizensiert möglich. Ein Sportverband hat da gar keine Möglichkeiten selbst irgendwie einzugreifen oder selbst zu veranstalten oder zu sublizensieren.
Der Vorschlag von jochensge ist gut gemeint, scheitert aber an der Gesetzeslage in D. Diese ist vom EUGH auch bereits abgesegnet worden, weil die Deutsche Seite das staatliche Glücksspielwesen mit Fürsorge gegenüber den Bürgern begründet. Seitdem ist aber auch die exzessive Lotto/Toto/etc. Werbung in D deswegen wieder verschwunden. -
Der Vorschlag von jochensge ist gut gemeint, scheitert aber an der Gesetzeslage in D. Diese ist vom EUGH auch bereits abgesegnet worden, weil die Deutsche Seite das staatliche Glücksspielwesen mit Fürsorge gegenüber den Bürgern begründet. Seitdem ist aber auch die exzessive Lotto/Toto/etc. Werbung in D deswegen wieder verschwunden.
Der EuGH hat noch gar nichts abgesegnet, die ersten Verhandelungen finden erst noch statt. Was Du meinst, ist zum einen das BVerfG, das den Staatsvertrag für gültig erklärt hat (daran besteht nach deutschen Gesetzen auch nur wenig Grund zur Kritik) und eine EuGH-Entscheidung zum portugiesischen Wettmonopol.
Aber selbst abgesehen von dieser Regelung ist der Staatsvertrag nicht in Stein gemeißelt. Denn ich fordere ja bereits in meinem Beitrag eine Änderung des Vertrages (da ich ja auch auf die rechtliche Lage hingewiesen habe). Denn wie geschrieben kann eine Öffnung und Legalisierung meiner Meinung nach viel effektiver die Probleme bekämpfen als ein Totschweigen durch Verbot. Denn eine Legalisierung könnte beispielsweise auch die Organisationen zurück in die eignenen Länder holen um sie dort besser zu beaufsichtigen. Denn am Verbot von bwin, Interwetten und wie sie alle heißen, wird sich ja kaum was ändern. Es ist weiterhin möglich im Internet dort zu wetten, abgewickelt wird alles in Malta, Gibraltar, usw.
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wir in deutschland sind viel zu zimperlich!
heute hat man in der schweiz, der ur-demokratie in europa schlechthin, per volksentscheid gegen den bau von minaretten abgestimmt.
ohne das schweizer ergebnis werten zu wollen:warum wird das glücksspiel an sich in deutschland nicht unter strafe gestellt?
egal ob gesetzlich oder über den weg des volksentscheides.bringt nur unglück über die spielsüchtigen und einige wenige unternehmen sowie der staat verdienen.
auf diesen gesamten zinnober mit lug, betrug und menschlichen schicksalen können wir in deutschland sehr wohl verzichten. -
Gut, da hatte ich die bereits entschiedene EUGH-Sache anders in Erinnerung.
Was bleibt, ist, dass sich 16 Bundesländer auf einen neuen Staatsvertrag einigen müssten, der aber ja nicht nur das jetzige Glücksspielwesen umfassen müsste, sondern auch alle anderen Sport- und sonstige Wetten umfassen müsste.
Da das ganze bislang Einnahmen für die Länder bedeuten, stellt sich die Frage, wie man einen asiatischen Wettanbieter dazu zwingen möchte, In D Gebühren/Steuern zu zahlen, weil die betreffende Wette hier stattgefunden hat.
Anders herum, warum sollte ich mich als Deutscher Kunde bei einer Legalisierung von Sportwetten hierzulande, plötzlich auf deutsche Anbieter besinnen, wenn diese hier dafür eben Steuern/Abgaben entrichten müssten, damit aber auch die Quoten sinken würden. Da wäre der Fernost-Anbieter weit im Vorteil. Aber dem hiesigen Wettanbieter Steuervorteile einzuräumen, wäre eine Subvention, die dann prinzipiell ja auch allen anderen Gewerbetreibenden mit den gleichen Geschäftskonkurrenten außerhalb der EU zukommen müsste.