Fastbreak-Stop durch Foul
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In den meisten Fällen im Spiel gegen Spanien hätte ich mich z.B. für den noncall entschieden.
Also bei diesen Fouls (sofern ich mich recht erinnere, waren das fast immer Fouls an Dennis Schröder) hätte es nach den aktuell gültigen Kriterien auch bei maximaler Strenge kein U geben dürfen. Hat es ja auch nicht.
–> Foul während eines Schnellangriffes, vor Beginn der Wurfbewegung
–> Kontakt von hinten oder der Seite
–> freier Weg zum KorbEs waren Fouls während des Schnellangriffes und vor Beginn der Wurfbewegung. Aber die beiden anderen Kriterien waren in keinem der Fälle erfüllt.
Mitunter hat der Verteidiger sogar von vorn verteidigt und dann gefoult.Ich bin da mit mir selbst in Diskussion, wie ich das finden soll.
Einerseits unterbindet das Foul einfach nur den Schnellangriff. Es ist ein reines taktisches Mittel.ABER: Wenn klar erkennbar ist, dass die Kriterien für ein “breakaway-U” nicht erfüllt sind, sollte das auch genügen, um der verteidigenden Mannschaft dieses taktische Mittel zuzugestehen.
Oder?Dass dieses Foul absichtlich passierte, sollte jedenfalls kein Faktor sein. Denn, wie schon so oft gesagt, erwarte ich von einem guten Spieler aufwärts, dass er die meisten oder gar alle seiner Fouls, absichtlich begeht, weil er seinen Körper so gut unter Kontrolle hat. Zu Recht gibt es das “absichtliche Foul” in den Regeln nicht.
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Mir ist das bei dem Spiel auch aufgefallen und es ging mir in der Halle ähnlich wie JamesTiberius … es war meist nicht das ganz klare “letzter Mann von hinten oder der Seite”-U. Ich würde sowas trotzdem gerne als U sehen.
Was ich auch interessant fand bei der EM - Handchecking wurde sehr streng geahndet. Zwei Hände am aufpostenden Spieler -> sofort Foulpfiff. Das gab es vor ein paar Jahren schon einmal, meine ich. Dann flachte es wieder ein wenig ab. Bei der EM fand ich es recht auffällig. Und auch recht störend. Viele dieser “Fouls” hatten wirklich keinerlei Einfluss aufs Spiel. Außer, dass das Publikum aufgeheizt wurde und Spieler früh in Foulprobleme kamen.
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@James Tiberius
Hab mir gerade noch mal dein post aus August durchgelesen. Da bin ich eigentlich komplett deiner Meinung.
Nur die letzten beiden Bemerkungen von gestern sehe ich etwas anders.
Muss man der verteidigenden Mannschaft fouls als taktisches Mittel zugestehen? - Ich meine nein, denn es ist nicht im Sinne des Sports einer Regelwidrigkeit den Deckmantel der Taktik über zu stülpen. Mit konsequentem Ahnden würde m.M.n. der Hang zu (absichtlichen) fouls merklich gebremst.
Und dass man grundsätzlich fouls nur absichtlich aufgrund von Körperkontrolle begeht, halte ich für nicht haltbar - auch auf Profiebene nicht. Dazu kommt, dass Schiris Dinge auch anders sehen, als man selbst. Schon alleine perspektivisch. Ich meine damit foulcalls, die für die Schiris zumindest so aussehen, als wäre eine Berührung o.ä. da gewesen, obwohl nicht der Fall.
Also noch einmal meine Frage: warum werden die Regeln eigentlich nicht konsequent angewandt?Und weiß jemand, wie das so in anderen europäischen oder amerikanischen Ligen gehandhabt wird?
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@James Tiberius
Hab mir gerade noch mal dein post aus August durchgelesen. Da bin ich eigentlich komplett deiner Meinung.
Nur die letzten beiden Bemerkungen von gestern sehe ich etwas anders.Die beiden Posts von gestern und aus dem August widersprechen sich nicht.
Beide gehen von der gleichen Regelgrundlage aus.
Im ersten Post geht es um Fouls, die per Regel unsportliche Fouls sind.
Die Fouls aus dem Spiel gg Spanien erfüllten die notwendigen Kriterien aber nicht.Muss man der verteidigenden Mannschaft fouls als taktisches Mittel zugestehen? - Ich meine nein, denn es ist nicht im Sinne des Sports einer Regelwidrigkeit den Deckmantel der Taktik über zu stülpen. Mit konsequentem Ahnden würde m.M.n. der Hang zu (absichtlichen) fouls merklich gebremst.
Selbstverständlich musst Du das!
Die Frage ist, wo die Grenze gezogen wird.Es gibt zig Varianten taktischer Fouls. Die willst Du alle verbieten.
Das ist nicht meine Auffassung des Spiels.
Woran erkennst Du denn im übrigen Absicht? Das ist ein reines Mutmaßen!
Es gibt Spieler, bei denen sieht ein vollkommen zufälliges Foul aus, wie Absicht und umgekehrt.
Wie willst Du das als SR verlässlich erkennen? Und zwar so verlässlich, dass andere Dir diese Verlässlichkeit auch zugestehen.Also noch einmal meine Frage: warum werden die Regeln eigentlich nicht konsequent angewandt?
Welche Regeln meinst Du?
Du redest ja ganz offensichtlich nicht über die Us im Schnellangriff. -
Die FIBA soll sich wohl mittlerweile auch Gedanken darüber machen, aber zumindest in der BBL bist runter in die Regionalligen soll es da ab dieser Saison deutlich strenger zugehen, sofern die Schiedsrichter sich an die Vorgaben halten. Tun sie dies nicht, soll da eine Pause zum Nachdenken wohl helfen…
Der Hinweis auf eine Pause des Schiedsrichters stand aber im Zusammenhang mit “Trainer steht im Feld”, und nicht allgemein mit den Vorgaben.
Aber hier geht jetzt irgendwie etwas durcheinander. Mein Verständnis:
vor ich glaube 2 Jahren wurde ausschließlich in Deutschland das Transition-U eingeführt. Interpretation wie folgt:
Es ist beim Fastbreak auf U zu entscheiden wenn- keine Absicht vorlag den Ball zu spielen
- und/oder keine Chance vorlag den Ball zu spielen
was ziemlich viel Spielraum für den Ref lässt und somit eine einheitliche Linie sehr schwer gemacht hat.
in der neuen Saison wurde das wieder abgeschafft und sich der FIBA und Euroleague wieder angeglichen. D.h. bei einem Foul während des Fast-Breaks ist auf U zu entscheiden, wenn eines der normalen Kriterien für ein U erfüllt ist.
Sind wir uns soweit einig?
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@ Tiberius
Nun, natürlich “will” ich nicht grundsätzlich taktische fouls jeglicher Art verbieten. Das wäre unmöglich.
Eigentlich geht es also um die “Grenze”, von der du sprichst.
Mein Standpunkt: diese Grenze muss verschoben werden, nicht neu gemacht. Die Schiris müssen so oder so eine schnelle Entscheidung treffen, und die Aktiven müssen ihnen Zuverlässigkeit (und natürlich auch Fehler) zugestehen. Daran würde sich nicht im Geringsten etwas ändern.
Es sind doch keine Roboter unterwegs. Man kann also schon situations- bzw. spielstand- und spielzeitabhängig die Situation einschätzen. Nach dem Motto: “ups, jetzt muss ich aufpassen, der Schiri wird schnell ein U geben, wenn ich mit ausgestrecktem Arm zu Werke gehe oder etwas in meinen Gegenspieler hineinrenne”.
Andererseits muss ich dir Recht geben, in Sachen Spanienspiel. Wenn die, nennen wir es: Mindestkriterien nicht erfüllt sind, muss man diese fouls wohl zähneknirschend als “normal” akzeptieren. Auch wenn es mir nicht gefällt, aber eine eng definierte Regel, die allen Situationen gerecht wird, ist wahrscheinlich schwierig zu formulieren.
Und doch bleibe ich dabei: wenn das erste oder zweite spanische foul als U gegeben worden wäre, …
Somit wären wir wieder bei der Grenze und der Hoffnung, dass diese Situationen zukünftig mehr im Sinne des Sports und des Zuschauers gehandhabt werden und nicht im Sinne des zwar rational richtig, aber ehr “unsportlich” handelnden Verteidigers. -
@b-ballmvp:
in der neuen Saison wurde das wieder abgeschafft und sich der FIBA und Euroleague wieder angeglichen. D.h. bei einem Foul während des Fast-Breaks ist auf U zu entscheiden, wenn eines der normalen Kriterien für ein U erfüllt ist.
Sind wir uns soweit einig?
Und die “normalen Kriterien” sind?
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36.1.1
Ein unsportliche Foul ist ein Foul eines Spielers, das Kontakt mit einem Gegenspieler einschließt und nach Meinung des Schiedsrichters keinerlei legitimen Versuch darstellt, unmittelbar den Ball entsprechend Geist und Sinn der Regeln zu spielen.36.1.2
Unsportliche Fouls müssen während des ganzen Spiels nach gleichen Maßstäben beurteilt werden.36.1.3
Der Schiedsrichter hat nur die Aktion des Spielers zu beurteilen.36.1.4
Zur Beurteilung der Aktion, ob es sich um ein unsportliches Foul handelt, sollen die Schiedsrichter folgende Grundsätze anwenden:- Zielt die Aktion des Spielers offensichtlich nicht darauf ab, den Ball zu spielen, und es
kommt zum Kontakt, ist dies ein unsportliches Foul. - Verursacht ein Spieler beim Versuch, den Ball zu spielen, einen heftigen Kontakt
(hartes Foul), ist dieser Kontakt als unsportliches Foul zu beurteilen. - Unternimmt jedoch ein Spieler einen legitimen Versuch, den Ball zu spielen (normale
Basketballaktion), und begeht dabei ein Foul, ist dies kein unsportliches Foul.
für mich zusammenfassend:
- hartes Foul
- keine basketballtypische Aktion
- kein Angriff zum Ball
- Zielt die Aktion des Spielers offensichtlich nicht darauf ab, den Ball zu spielen, und es
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Und genau da ist der Punkt für mich! Wenn der Gegenspieler nur den Arm reinstreckt oder den Spieler seitlich hinten “tackled” OHNE die Intension den Ball zu spielen >>> U-Foul !!! Vor allem, wenn reflexartig die andere Hand zum “Foulzugeben” hochgeht…
Ich denke, ein SR kann sehr wohl unterscheiden, ob die Absicht den Ball zu spielen, da war oder nicht!
Das vielfach beschriebene taktische Foul wäre nur solange “zulässig”, solange die Aktion wirklich dem Ball gilt (und nicht gleichzeitig ein überhartes Foul darstellt). -
@b-ballmvp:
36.1.1
Ein unsportliche Foul ist ein Foul eines Spielers, das Kontakt mit einem Gegenspieler einschließt und nach Meinung des Schiedsrichters keinerlei legitimen Versuch darstellt, unmittelbar den Ball entsprechend Geist und Sinn der Regeln zu spielen.36.1.2
Unsportliche Fouls müssen während des ganzen Spiels nach gleichen Maßstäben beurteilt werden.36.1.3
Der Schiedsrichter hat nur die Aktion des Spielers zu beurteilen.36.1.4
Zur Beurteilung der Aktion, ob es sich um ein unsportliches Foul handelt, sollen die Schiedsrichter folgende Grundsätze anwenden:- Zielt die Aktion des Spielers offensichtlich nicht darauf ab, den Ball zu spielen, und es
kommt zum Kontakt, ist dies ein unsportliches Foul. - Verursacht ein Spieler beim Versuch, den Ball zu spielen, einen heftigen Kontakt
(hartes Foul), ist dieser Kontakt als unsportliches Foul zu beurteilen. - Unternimmt jedoch ein Spieler einen legitimen Versuch, den Ball zu spielen (normale
Basketballaktion), und begeht dabei ein Foul, ist dies kein unsportliches Foul.
für mich zusammenfassend:
- hartes Foul
- keine basketballtypische Aktion
- kein Angriff zum Ball
Verzeih bitte die Frage nach den Kriterien.
Aber ich sehe, dass ich sie zu Recht gestellt habe.Die Schnellangriffs-Us fehlen in Deiner Aufzählung.
Art. 37.1.1, dritter Anstrich:
“Der Versuch eines Verteidigers, einen Schnellangriff zu stoppen, indem er dabei von hinten oder seitlich Kontakt an seinem Gegenspieler verursacht, während sich kein Verteidiger zwischen diesem Angreifer und dem Korb befindet.”Und der Originaltext von der FIBA-Seite:
“Art. 37
Unsportsmanlike foul
37.1. (…)
Definition
37.1.1.
•
Contact by the defensive player from behind or laterally on an opponent in an attempt to stop the fast break and there is no defensive player between the offensive player and the opponent’s basket.”Ich kann nicht erkennen, wo diese Regelung wieder abgeschafft wurde.
Auch wenn bei einem solchen Kontakt von hinten oder der Seite natürlich oft kein ernsthafter Versuch vorliegt den Ball zu spielen. Ab und an kann man den Versuch aber erkennen. Trotzdem sind das unsportliche Fouls.Das Regelheft ist ja nun auch erst im vergangenen Jahr zu Beginn der Saison veröffentlicht worden.
Wesentliche Regeländerungen gab es zu dieser Saison nicht.
Nur eine strikte Vorgabe bezüglich Trainern, die die Coaching Box verlassen.Auch in den Regelinterpretationen steht nichts dazu, dass die Transition-Us nichtmehr gepfiffen werden sollen.
- Zielt die Aktion des Spielers offensichtlich nicht darauf ab, den Ball zu spielen, und es
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Ich denke, ein SR kann sehr wohl unterscheiden, ob die Absicht den Ball zu spielen, da war oder nicht!
Das vielfach beschriebene taktische Foul wäre nur solange “zulässig”, solange die Aktion wirklich dem Ball gilt (und nicht gleichzeitig ein überhartes Foul darstellt).Ein klassiches Stop-the-clock-Foul würdest Du dann als unsportlich pfeifen?
Oder ein 4. und 5. Mannschaftsfoul um schnell den Gegner an die Linie zu schicken, wenn man noch nicht in den Teamfouls ist?
Oder das 4. Teamfoul am Ende eines Viertels, um den letzten Angriff der gegnerischen Mannschaft zu verkomplizieren, zu verkürzen, sie zum Neuaufbau zu zwingen?Das sind alles Fouls, die taktisch sind und die in der Regel nicht nach dem Ball gehen.
Naja, man kann der Meinung sein, genau, wie gegen das Verhindern des Schnellangriffes.
Aber:
Stell Dir vor, Du pfeifst die obigen taktischen Fouls als Us.
Passt das zum Spiel? Aus meiner Sicht gehört diese Art Fouls zum Spiel. Hier kann man auch nicht erkennen, dass durch das Foul zwei sichere Punkte genommen würden.Ich bin der Meinung, dass dies nun hinreichend hart bestraft wird. Und dann reicht es auch mit dem Bestrafen taktischer Fouls. Vorausgesetzt, es wird auch von allen SRn konsequent gleich bewertet.
Habe ich in der Defense geackert und es geschafft, vor den Angreifer zu kommen und foule dann, sollte es aus meiner Sicht kein U geben dürfen.Ein bewegter Block ist übrigens auch ein Foul, bei dem kein legitimer Versuch stattfindet, den Ball zu spielen. Wie bei jedem anderen Foul abseits des Balles auch.
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@JamesTiberius: natürlich gehört das von dir genannte Kriterium auch zu den U’s. Ich habe es nicht vergessen, sondern als selbstverständlich vorausgesetzt. Und zwar aus dem Grund, dass dies weder die letzten Jahre, noch jetzt zur Debatte steht. Es ist ja immer noch so dass auf U zu entscheiden ist bei einem Kontakt von hinten oder der Seite und kein Gegenspieler mehr zwischen Angreifer und Korb. Das ist soweit klar, hat aber meiner Meinung nach nichts mit den taktischen Fouls zu tun über die wir hier reden und wurde auch nicht abgeschafft
Wir reden über die taktischen Fouls, Bahnschranke, beim Fastbreak stoppen. Dafür gab es vor ca. 2 Jahren eine Interpretation und Vorgabe. Die Kriterien dazu hatte ich genannt. Diese Vorgabe wurde jetzt abgeschafft, es ist auf normales Foul zu entscheiden bzw. die normalen Kriterien des U-Fouls anzuwenden. Auch die habe ich genannt.
Die sind losgelöst von deiner, wenn auch richtigen Ergänzung bei 1-gegen-0 Angriff.
Bitte nicht zwei verschiedene Sachen vermischen, auch wenn es die gleiche Strafe (gewesen) ist.
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Okay, dann hatte ch Dich missverstanden.
Wobei man bei dieser Bahnschranke ja ohne weiteres sagen könnte, es liegt kein Versuch den Ball zu spielen (am ballführenden Spieler) vor, also kann man auch getrost das U geben. Auch ohne Vorgabe. -
Okay, dann hatte ch Dich missverstanden.
Wobei man bei dieser Bahnschranke ja ohne weiteres sagen könnte, es liegt kein Versuch den Ball zu spielen (am ballführenden Spieler) vor, also kann man auch getrost das U geben. Auch ohne Vorgabe.Korrekt, das könnte man ohne Probleme und wäre durch die Regeln gedeckt. Aber die Interpretation die auf den Lehrgängen von oben bis zu den Regionalligen vermittelt wird sagt: bitte nicht als U pfeifen, es soll als taktisches Foul zugelassen werden.
Natürlich kann ein halten, Trikot ziehen, wegschubsen nach der schönen Bahnschranke ein U sein…
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Um das Thema nochmal hoch zu holen: Gibt es hier nun eine aktualisierte Interpretation oder nicht? Einen DBB Rulesletter habe ich bis jetzt diesbezüglich noch nicht bekommen… und habe schon zwei verschiedene Auslegungen gesehen dieses Jahr: In der Euroleague wurden die taktischen Fouls als Unsportliches gepfiffen, in der BBL wurde am WE einfach laufen gelassen und so ein Fastbreak ermöglicht, während die Spieler gedanklich schon abgeschaltet hatten.
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In der Regionalliga West wurde keine solche geänderte Interpretation an die Schiedsrichter durchgegeben. Spannend, wenn das die einzige Liga sein sollte, wo weiterhin Transition-Fouls als U gepfiffen werden…
Für die Leute mit Sportlounge Account kann ich nur empfehlen sich mal ein paar Spiele der RLW anzugucken. Das Problem ist das dort kaum eine Linie zu erkennen ist auf die man sich als Spieler einstellen kann.
In einem Spiel wird die Line gefahren das seitliches Reingreifen und noch mindestens 1 oder 2 verteidigende Spieler hinter dem foulenden Spieler sind als U gepiffen wird und im nächsten Spiel wird nur das “letzter Mann foult Spieler von hinten der quasi 1 gegen 0 durch ist” als U gewertet, seitliches Reingreifen und weiterer Spieler hinter dem foulenden ist aber wieder OK. -
Lassen wir mal einen Schiedsrichter sprechen (Oliver Krause)
Frage: Wenn wir jetzt bei absichtlichen Fouls im Fastbreak bleiben. Gibt es da auch Diskussionen zwischen den Schiedsrichtern? Das Thema wird ja oft ziemlich heiß diskutiert.Antwort: Das ist genau der Punkt. Das heißt ja nicht mehr absichtliches Foul. Es gibt nur ein unsportliches Foul. Es gibt klare Vorgaben, wie das zu bewerten ist. Solange es eine basketballtypische Aktion ist, d.h. der Verteidiger vor dem Spieler ist und sogar den Ball trifft, dann ist ein unsportliches Foul nicht die richtige Entscheidung. Die Regeln sagen: Kontakt von hinten oder von der Seite. Da fängt das Problem an. Es ist eine schnelle Situation. Sehr gute Verteidiger schaffen es immer, vor den Angreifer zu kommen. Nur die schlechten Verteidiger machen den Kontakt von hinten. Die meisten überholen den Angreifer und stellen sich vor ihn. Die Auswirkung ist genau die gleiche, aber es ist kein unsportliches Foul.
Das ist für den Schiedsrichter manchmal auch schwer zu entscheiden, da er sich ja mitbewegt und unter Umständen einen Verteidiger nicht im Blickfeld hat oder sich die Spieler zwischen Pfiff und Blickkontakt weiter bewegt haben. Wenn ein anderer Schiedsrichter einen besseren Blick hat, dann soll er deshalb auch seine Wahrnehmung mitteilen. Dieses Thema wurde auch im Zwischenlehrgang der letzten Saison behandelt, um ein gleiches Maß unter den Schiedsrichtern zu erreichen. Allerdings hat das auch viel mit Wahrnehmung auf dem Feld zu tun.
Quelle: http://basketball.de/bbl/ein-basketballspiel-ist-keine-talkshow
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Oli Krause bezieht sich hier doch sehr deutlich auf die 1-0 Situation und Kontakt von hinten/seitlich oder Verteidiger kommt noch vor den Angreifer. Meiner Meinung nach hat das nichts mit der “Bahnschranke” zu tun. So sehe ich den Abschnitt aus dem Interview.
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In der Euroleague wurden die taktischen Fouls als Unsportliches gepfiffen,
Im Ernst? Gerade aus der Euroleague kommt das ja > taktisches Foul ist nicht gleich unsportliches Foul. Vielleicht war es eine Fehlentscheidung, oder du hast es nicht verstanden
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@b-ballmvp:
Oli Krause bezieht sich hier doch sehr deutlich auf die 1-0 Situation und Kontakt von hinten/seitlich oder Verteidiger kommt noch vor den Angreifer.
Ja richtig. Es geht ja darum, ob es neue Interpretationen gibt. Und die gibt es offensichtlich nicht. (Siehe vorletzter Satz).
@b-ballmvp:
Meiner Meinung nach hat das nichts mit der “Bahnschranke” zu tun. So sehe ich den Abschnitt aus dem Interview.
Bahnschranke ist auch ein U, wenn er einfach nur den Arm raus hält. Wenn er versucht an den Ball zu kommen, dann nicht (siehe oben).
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siehe oben? wo siehe oben? Ich habs doch “oben” erklärt… Bahnschranke ist nicht U. Man will das taktische Foul wie bei FIBA/Euroleague zulassen.
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@b-ballmvp:
siehe oben? wo siehe oben? Ich habs doch “oben” erklärt… Bahnschranke ist nicht U. Man will das taktische Foul wie bei FIBA/Euroleague zulassen.
Dann entschuldige, dann war es mein Fehler.
Ich bin aber schon der Meinung, dass es die Regeln zulassen es unsportlich zu werten, weil mEn ein bloßes blockieren mit dem Arm nicht mit der Intention des Sports vereinbar ist. Wenn ich mich in den Weg stelle ist das was anderes.
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ja, natürlich, die Regeln decken das. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: normales oder unsportliches Foul. Man hat es doch auch versucht in den letzten 2 Jahren. Die Regel hat man so ausgelegt, dass man auf U entscheiden sollte. Was war die Folge? Keine halbwegs gleiche Linie über alle (Bundes)Ligen hinweg. Kein Trainer wollte da ein U. International gab es diese Regelauslegung eh nicht. Nach einiger Zeit hat man gemerkt > oh, bisschen doof. Es wird mit der Zeit auch nicht besser. Also ändern wir das wieder. Nehmen die Interpretation der FIBA, schmeissen die nur in Germany geltenden Vorgaben über Bord, und lassen halt die taktischen Fouls wieder zu.
meine persönliche Meinung: lieber taktische Fouls zulassen und zu 70-90% (werden wir sehen) richtig pfeifen, als ein U zu fordern mit einer maximal 50% Erfolgsquote. -
Sehe ich das richtig, dass ihr zwei Themen besprecht.
Beispiele: 1. Fastbreak wird durch Foul (seitlich) gestoppt an der Mittellinie, es sind noch weitere Spieler auf mindestens gleicher Höhe2. Fastbreak wird durch Foul (seitlich) gestoppt an der Mittellinie, weitere Spieler sind hinter dem Ball
3. Stopp-the-Clock als taktisches Foul
Bei 1. + 2. habe ich dieses Jahr in NBBL u. Regio u. ProB beides gesehen, U-Pfiffe und normales Foul. Welche Linie hier gelten soll, ist mir mittlerweilie nicht mehr klar. Im letzten Jahren waren das überwiegend unsportliche Fouls.
Bei 3. habe ich bisher nur normale Foulpfiffe gesehen.
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Sehe ich das richtig, dass ihr zwei Themen besprecht.
Beispiele: 1. Fastbreak wird durch Foul (seitlich) gestoppt an der Mittellinie, es sind noch weitere Spieler auf mindestens gleicher Höhe2. Fastbreak wird durch Foul (seitlich) gestoppt an der Mittellinie, weitere Spieler sind hinter dem Ball
3. Stopp-the-Clock als taktisches Foul
Bei 1. + 2. habe ich dieses Jahr in NBBL u. Regio u. ProB beides gesehen, U-Pfiffe und normales Foul. Welche Linie hier gelten soll, ist mir mittlerweilie nicht mehr klar. Im letzten Jahren waren das überwiegend unsportliche Fouls.
Bei 3. habe ich bisher nur normale Foulpfiffe gesehen.
Ich greife mal die 3 Unterscheidungen auf. Ich habe all das schon lang nicht mehr als unsportliches gesehen. Ich frage mich nur ob mein Eindruck täuscht, dass gerade 1. und 2. diese Saison wieder massiv zunimmt und es stört mich zunehmends. Ich bin der Meinung man sollte mal darüber nachdenken das konsequent als U zu pfeiren, damit diese Unsitte endlich wieder aufhört.
Stop-the-clock ist ein taktisches Mittel das man trotzdem weiter zulassen sollte. Ist das praktikabel ?Ich weiß, es ist eine “neverending story”. aber ich halte eine “strengere Linie” da für unabdingbar, weil ich das Gefühl habe, dass inzwischen bei fast jedem Angriff der annähernd etwas schneller sen könnte unmotiviert dazwischen gegriffen wird.
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Und gestern beim Spiel Bonn/Ulm war es wieder der Fall, ebenso bei den Spielen die ich als “neutraler” Beobachter sehe, sehe ich mind. ein “unmotiviertes Reingreifen” und meistens auch eine Ungleichbehandlung. Ich bleib dabei: Da muss dringend IRGENDWAS passieren. Wie genau man das löst, da bin ich offen, aber es braucht definitiv eine klare Linie. Momentan hat man das Gefühl es liegt an der Tagesform und Laune der Refs.
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…und daran, dass es im laufenden Spiel nicht einfach zu pfeifen ist
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Die Geste habe ich anders gedeutet. Der Angriff war ja auch deutlich nicht am Hals. Für mich hat der Ref eher darauf angespielt, dass der Verteidiger mit der zweiten Hand von hinten noch nachgegriffen und an der Hüfte zugepackt hat.
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ja, der war auch unsicher denke er hat sich hinterher innerlich in den Arsch gebissen
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@b-ballmvp:
ja, der war auch unsicher denke er hat sich hinterher innerlich in den Arsch gebissen
Ändert aber aus meiner Sicht nichts daran dass sich da dringend etwas tun muss. Sonst wird das wirklich zur “neverending story”
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Mach nen Vorschlag
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Ich wäre dafür, eine Grenze an der Mittellinie zu ziehen:
A) Das Foul beim Fastbreak passiert in der gegnerischen Hälfte: automatisches U.
B) Das Foul beim Fastbreak passier in der eigenen Hälfte: die bisherige Regelinterpretation (von der Seite oder von hinten, kein eigener Spieler dahinter) findet Anwendung.Ich könnte mir vorstellen, dass dann zumindest dieses reflexhafte Stoppen aufhört.
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jedes Foul in der gegnerischen Hälfte wär dann ein U (beim Fastbreak).
3 Dinge dazu:
1. der Ref muss entscheiden wann es ein Fastbreak ist oder nicht, hat er schon begonnen oder nicht.
2. selbst die einfachsten aller Fouls, noch nicht mal die reflexartigen, wären ein U.
3. alle Fouls kurz vor, nach oder auf der Mittellinie führen unweigerlich zu Diskussionen und Fehlentscheidungenfür mich um ein vielfaches komplizierter als jetzt. Willst du das wirklich so?
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Ich traue es den Refs durchaus zu, zu entscheiden, ob eine Aktion ein fastbreak ist oder nicht
Und Fehlentscheidungen wird es immer geben und gibt es auch jetzt schon.
Letztlich ist und bleibt es Geschmackssache: möchte ich offensiv orientierten Basketball mit mehr spektakulären Szenen sehen (NBA-like), bei dem das Spektakel im Vordergrund steht oder ist für mich taktisch / ergebnis-orientierter Basketball (Europäisch) attraktiver?
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