Sinn und Unsinn der Deutschenquote
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Leere Stadien wegen Ausländern im Fussball? Das letzte Mal, dass dt. Stadien leer war, war in den 80er Jahren als selbst Bayern München zum Teil Mühe hatte mehr als 20.000 Zuschauern zu haben. Seit den 90er mit der Vermarktung der Liga (erst RTL mit Anpfiff und dann Sat.1 mit ran) läuft die Liga. Auch in den Jahren, als ein Energie Cottbus mit 11 Ausländern das Spiel begann. Man hatte im dt. Fussball nur gedacht, dass man nach der WM 90 und der Wiedervereinigung nichts mehr in der Ausbildung der Spielen machen muss und Länder wie Frankreich, die extrem in die Ausbildung investiert haben, sind vorbeigezogen. Die Liga wuchs aber auch in dieser Zeit weiter und weiter.
Mit dem Vorunderaus bei der EM 2000 hat man dann extrem nach Frankreich gesehen, die “damals” das Maß der Dinge waren in der Ausbildung der Spieler und hat allen Vereien vorgeschrieben Leistungszentren zu errichten. Sowas ist aber kaum auf andere Sportarten kopierbar, einfach aufgrund der nicht vergleichbaren Mittel der Sportarten. Mit den neuen Stadien zur WM 2006 und der Wiedererstarkung der Nationalmannschaft hat dann Fußball den Boom einfach nur weiter fortgesetzt, der auch in der Zeit der vielen Ausländer in der Liga immer vorhanden war.
Auch im Basketball hat es die letzten 10,15 Jahre eine ständige Entwicklung gegeben. Wer das auf die Quote zurückführt, muss in den Jahren ohne Quote irgendwie geschlafen haben. Was wurde “damals” zu Beginn der Öffnung diskutiert, dass das den Basketball ruinieren würde. Und was ist passiert? Es wurden massiv neue Hallen gebaut, die zum Großteil schon vor jeder Quote fertig waren oder begonnen worden sind. Was hat es nicht für Diskussionen gegeben, dass die 1 Mio Mindestetat die Sportart kaputt machen würden und schon vor der Einführung der ersten kleinen Quote krähte da kein Hahn mehr nach. Die Liga hat es also in den Jahren der totalen Öffnung für ausländische Spieler geschafft, sich von der Turnhallenliga in eine professionelle Liga zu entwickeln. Und diese Entwicklung geht nun weiter.
Was im Basketball einfach sehr gut funktioniert, ist das Live-Ergebnis in der Halle. Es gibt einfach keine andere Sportart, die derartiges Drama und Unterhaltung bietet, wenn Du in der Halle bist und am besten mit einer Mannschaft mitfieberst. Scheinbar unaufholbare Rückstände werden gedreht, usw. Und das Woche für Woche. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand neues ein Spiel gesehen hat und es langweilig fand. Und genau deswegen expandieren die Standorte. Du musst für das Live-Erlebnis auch nicht der große Regelexperte sein oder alle Feinheiten des Spiels verstehen. Das machen 80% der Leute nicht. Aber man wird in der Halle von dem Drama einfach mitgerissen. Und dafür ist es total egal, ob da nun 10 Ausländer gegeneinander spielen oder 10 Deutsche. Das Spiel funktioniert einfahch, es macht Spaß. Und das spricht sich herum an den Standorten.
Wir hatten hier in Jena die Situation, dass sich nach dem Aufstieg, der mittlerweile auch lange her ist, die Zuschauerzahl fast verdreifacht hatte. Trotz Heimniederlage nach Heimniederlage. Viele Leute, die zu Zweitligazeiten immer kommen wollten, aber es nicht getan haben, gingen dann in die Halle - naja, in das Zelt. In der Zeit hatte ich im Büro dann mein Whiteboard zweigeteilt. Hälfte arbeiten, andere Hälfte Basketballregeln. Kein Mensch hatte wirklich einen Zugang zu der Sportart. Die ganzen Regeln, etc. In den Gesprächen mit den Leuten hast Du dann gemerkt, dass sie sich vor allem für die spektakulären Aktionen begeistert haben, die fast immer von den Amerikanern ausgingen. Selbst bei den Sponsoren gab es dann immer so den Tenor: Den Spieler müssen wir unbedingt halten. Der macht so geile Dunkings. Das war manchmal schwer zu hören.
Im TV hast du das Drama einfach nicht. Da läuft ein kompliziertes Spiel, dessen Regeln kaum jemand kennt und zu dem man keinen Bezug hat. Schon alleine deswegen braucht man viele, viele Jahre Geduld mit Basketball im TV. Wenn man sich mit Leuten unterhält, merkt man, dass es ihnen so geht, wie mir mit (Feld-)Hockey. Da die deutsche Nationalmannschaft seit Jahren dort extrem erfolgreich ist, kann man mindestens alle 4 Jahre bei Olympia diese Sportart sehen. Ich muss sagen, dass ich bis heute nicht wirklich verstanden habe, was es dort an Regeln gibt. Ähnlich wie Basketball wird das Spiel permanent unterbrochen und oft genug nimmt man das halt so hin, aber weiß eigentlich auch nicht warum. Trotzdem gucke ich das immer mal wieder ganz gerne. Die dt. Mannschaft gewinnt ja auch meistens. Aber das reicht mir dann auch. Ich würde nie auf die Idee kommen, mir ein Hockey Ligaspiel anzusehen. Und wenn man sich die nicht vorhandene TV-Präzenz der Hockey-Bundesliga anguckt, dann bin ich dort nicht alleine. In Hockey-Kreises fragt man sich dann auch immer, was noch passieren muss, dass der Sport in Deutschland eine größe Präzenz bekommt. Zwei Olympiasiege, diverse WM- und EM-Titel scheinen nicht zu reichen.
Ich habe es damals in den Quoten-Diskussion auch oft gesagt: Guckt zum Eishockey. Dort hat man nach dem Abstieg in die B-WM 1998 die Quote einführt und erhöht und erhöht. Die Liga hatte zwischenzeitlich von Fussball, Handball, Basketball und Eishockey die mit Abstand höchste Zahl an deutschen Spielern. Hat es dieser Sportart irgendwas geholfen in der Wahrnehmung? Trotz 60% dt. Spieler in der Liga findet die Liga im TV weiterhin kaum statt und auch sonst findet sich hier bestimmt kaum jemand, der ein paar Spieler aus der DEL nennen könnte. Sportlich ist man nach der Quoteneinführung weitere zwei Male abgestiegen. Nach dem 2. Abstieg 2009, der nicht angetreten werden muss, weil die WM 2010 in Deutschland stattfand, waren sich dann alle einig, dass man nach 10 Jahren Quote in der DEL sagen musste: Hat nicht das geschafft, was sich alle davon erhofft haben, nämlich mehr Aufmerksamkeit und eine bessere Nationalmannschaft. (Und ja, der 4. Platz bei WM 2010 war wirklich geil nach Jahren Abstiegskampf, aber mittlerweile ist man fast wieder da, wie die letzte WM gezeigt hat.)
Auf (junge) dt. Spieler muss man setzen WOLLEN, nicht MÜSSEN. Das ist genauso wie der Versuch per Gesetz Firmen zu zwingen Azubis auszubilden. Wenn die Firma das nicht will, dann hat niemand etwas davon, die Firma versucht sich so günstig wie möglich durchzumogeln und der Azubi lernt nichts. Das was Ulm noch vor Einführung der Quote macht, war genau das, was richtig ist. Sie haben zu einer Zeit, als sie es nicht mussten, z.B. auf einen dt. Spieler wie Per Günther gesetzt, weil sie es wollten. Und dieser Wille hat es ihnen ermöglicht, dass sich Per Günther entwickeln konnte, denn die ersten beiden Jahre lief es nicht unbedingt so rosig für Ulm und sie hätten sportlich sicher mehr Erfolg haben können, wenn sie mit einem Amerikaner an der Stelle geplant hätten. Und genau brauchst es: Willen auf dt. Spieler zu setzten. Und den kann man nicht erzwingen. Seit wann funktioniert es dann, dass, wenn gesagt bekommt, was man machen muss, dass man das dann auch will? Da muss sich doch nur jeder selbst hinterfragen, wie motiviert man ist, wenn man gezwungen wird Dinge zu machen, an die man selbst nicht glaubt.
Ich habe Basketball verfolgt, als noch nur 2 Ausländer erlaubt worden, in der 2. Liga nur einer und somit finde ich persönlich prima, wenn viele deutsche Spieler in der Liga spielen. Aber diese Effekte, dass die dt. Spieler die Liga auf ein anderes Level heben, usw. usw. die wird es so einfach nicht geben. Die Leute hier auf SD muss man doch nicht überzeugen, dass die dt. Spieler interessanter sind. Hier gibt es auch genügend Leute, die jeden 22-jährigen Amerikaner, der schlecht spielt, sofort wegschicken wollen, während ein 27-jähriger Deutscher auch weiterhin ein Riesentalent ist, der nichts dafür kann, dass er immernoch nicht den Durchbruch geschafft hat. Klar, ich übertreibe hier, aber es ist nunmal so, dass Leute, die so sehr in der Sportart verwurzelt sind, sich immer viel mehr für die dt. Spieler interessieren werden, während der Großteil der Zuschauer das gar nicht wirklich interessiert. Man muss sich nur mal überlegen, dass ein Forum wie SD reicht für Basketball-Deutschland und es im Grund auch sogar noch als (Heim-)Forum für die größten Vereine fungiert.
Und zum Handball: Die Liga, die gerade ein rein deutsches Champions League Finale gesehen hat, wo ein ein anderer dt. Verein als Titelträger abgelöst wurde? Klar würden die im Handball auch gerne weiter wachsen und Bayern München haben, aber denen geht doch bei aller Liebe, nicht der Arsch auf Grundeis. Die Nationalmannschaft läuft seit Jahren nicht und trotzdem ist die Liga weiterhin die beste der Welt. Geht also auch ohne Nationalmannschaft. In der Sponsors gab es gab es in den letzten Jahren nach der WM 2007 immer mal wieder Analysen, wie sich Handball entwickelt. Wenn man die verfolgt hat, konnte man gut erkennen, dass die Kausilität nicht so ist, wie man das immer wieder darstellt. Direkt nach der WM und dem Titel stiegen bei Umfragen die Werte für Handballinteresse extrem in die Höhe, 6 Monate nach der WM waren sie noch leicht höher und ein Jahr danach auf dem selben Level wie vor dem WM-Titel. Beim Versuch von RTL, die Sportart 2009 zu vermarkten, wurden auch Umfragen durchgeführt, u.a. um Herauszufinden, wie die Liga von der Nationalmannschaft profiert. Während zumindest ein Teil durch die Übertragung angab, sich mehr für Handball zu interessieren, sagte dann nur ein Bruchteil dieses Interessierten-Teils, dass sie sich in Zukunft auch Liga-Spiele ansehen würden. Das fürfte (Feld-)Hockey-Fans bekannt vorkommen.
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Auf (junge) dt. Spieler muss man setzen WOLLEN, nicht MÜSSEN. Das ist genauso wie der Versuch per Gesetz Firmen zu zwingen Azubis auszubilden. Wenn die Firma das nicht will, dann hat niemand etwas davon, die Firma versucht sich so günstig wie möglich durchzumogeln und der Azubi lernt nichts. Das was Ulm noch vor Einführung der Quote macht, war genau das, was richtig ist. Sie haben zu einer Zeit, als sie es nicht mussten, z.B. auf einen dt. Spieler wie Per Günther gesetzt, weil sie es wollten. Und dieser Wille hat es ihnen ermöglicht, dass sich Per Günther entwickeln konnte, denn die ersten beiden Jahre lief es nicht unbedingt so rosig für Ulm und sie hätten sportlich sicher mehr Erfolg haben können, wenn sie mit einem Amerikaner an der Stelle geplant hätten. Und genau brauchst es: Willen auf dt. Spieler zu setzten. Und den kann man nicht erzwingen. Seit wann funktioniert es dann, dass, wenn gesagt bekommt, was man machen muss, dass man das dann auch will? Da muss sich doch nur jeder selbst hinterfragen, wie motiviert man ist, wenn man gezwungen wird Dinge zu machen, an die man selbst nicht glaubt.
Es ist ja nicht so das die Vereine zur Quote gezwungen wurden, sondern es war ein gemeinsamer Entschluss u.a. auch der Vereine die Quote einzuführen: http://www.schoenen-dunk.de/news_a10184_Beko-BBL_BBL-hebt-saemtliche-Auslaenderbeschraenkungen-auf.htm
Ob die Entwicklung der Liga ohne die Quoteneinführung genau gelaufen wäre vermag niemand zu sagen, geschadet hat die Quote der Liga auf jeden Fall nicht. Allenfalls indem man International nicht ganz so konkurrenzfähig ist wie man es ohne Quote hätte sein können. Ich vermute das durch die Einführung der Maßnahmen (auch NBBL, JBBL) mittelfristig (in 5 bis 10 Jahren) ein wesentlich größerer Pool an guten deutschen Spielern die Liga bereichern wird. Und das wird wiederum der Ligastärke und der Nationalmannschaft zugutekommen. Die Quote ist erst viel zu kurz in Kraft als das sie ihre volle Kraft schon entfalten kann, wir sehen nur eine Momentaufnahme.
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Es gibt gute Gründe, für oder gegen die Quote zu sein, kein Grund ist allerdings Identifikation. Der Grad zur ziemlich unangenehmen Deutschtümelei ist verdammt schmal, das rutscht ganz schnell ins Widerliche ab. Und es gibt ehrlich gesagt auch keine Anhaltspunkte dafür, daß die Nationalität irgend eine Rolle für die Identifikation spielen würde. Ganz im Gegenteil. Ob es zur Identifikation kommt, liegt einzig und allein in der Persönlichkeit und dem Verhalten des Menschen begründet. Ein Typ wie Matej Mamic hat in Berlin keine zwei Spiele gebraucht, um zum Publikumsliebling zu werden. Wendell Alexis, Rickey Paulding oder Charlie Brown sind/waren es eben so. Mit Robert Maras oder Steffen Hamann sind - unabhängig von der Nationalität - in Berlin viele nie so richtig warm geworden. Ganz das Gegenteil bei Henrik Rödl. Die Identifikation mit Anton Gavel ist doch als Slowake keine andere als als Deutscher. Sollte an Beispielen reichen. Manche machen den Fehler und verwenden Identifikation und Vermarktung synonym, das ist aber mitnichten das Gleiche.
Man kann sicherlich über “Sinn und Unsinn der Deutschenquote” (Threadtitel) diskutieren (das beweisen ja schon die vielen Beiträge hier). Aber die ist nicht das eigentliche und größte Problem, wenn es um das Thema Nachwuchsarbeit geht. Die Quote für die BBL betrifft gerade 18 Teams! Die machen Elite-Förderung. Die Basisarbeit muss aber vorab in der Tiefe der Ebene geleistet werden. Und da hapert es gewaltig! Ein 14jähriges serbisches, litauisches oder spanisches Talent schlägt das deutsche Pendant in wirklich jedem Bereich um Längen! Physis, Grundausbildung, Technik, Taktik, Spielverständnis, Ballhandling. Der Abstand ist riesig. Was da teilweise bei den Deutschen so alles an basics fehlt, ist zum Heulen! Das kann die Eliteförderung oft nicht mehr ausbügeln. Neben der Qualität fehlt es auch an Quantität. Spitze entsteht aus der Breite. Das liegt alles im Bereich des DBB, die haben allerdings an der Spitze genug mit Machterhaltung zu tun, können sich nicht auch noch um solche wichtigen Dinge kümmern. Die “Quote” ist ja gut und schön, immerhin sorgt sie bei den kids für eine stärkere Motivation, sich überhaupt dem Basketball zu verschreiben, aber sie verpufft im Prinzip, wenn von unten viel zu wenig kommt. Insgesamt ist die Quote, die ja nur 18 Vereine betrifft, nicht so fürchterlich relevant. An der Basis muss viel, viel mehr passieren. Nur dann kann man (irgendwann mal) an den Punkt kommen, daß Spieler einfach spielen, weil sie gut sind, nicht weil sie deutsch sind. Und wenn sie so gut sind, können sie im Prinzip auch irgendwo in Europa spielen.
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Das hier ist ein typisches SD-Diskussion-Thema, dem man nicht immer folgen möchte (ich tue es irgendwie trotzdem ;)). Es schwingt immer mit: ICH habe Recht. Vielleicht sollte man manchmal auch die Meinung der anderen User akzeptieren - dann ist das Mitlesen doch deutlich angenehmer.
P.S. Ich bin übrigens ganz klar für die Quote, Argumente gab es hier schon zuhauf.
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Man kann sicherlich über “Sinn und Unsinn der Deutschenquote” (Threadtitel) diskutieren (das beweisen ja schon die vielen Beiträge hier). Aber die ist nicht das eigentliche und größte Problem, wenn es um das Thema Nachwuchsarbeit geht. Die Quote für die BBL betrifft gerade 18 Teams! Die machen Elite-Förderung. Die Basisarbeit muss aber vorab in der Tiefe der Ebene geleistet werden. Und da hapert es gewaltig!
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Neben der Qualität fehlt es auch an Quantität. Spitze entsteht aus der Breite.
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. Insgesamt ist die Quote, die ja nur 18 Vereine betrifft, nicht so fürchterlich relevant. An der Basis muss viel, viel mehr passieren. Nur dann kann man (irgendwann mal) an den Punkt kommen, daß Spieler einfach spielen, weil sie gut sind, nicht weil sie deutsch sind. Und wenn sie so gut sind, können sie im Prinzip auch irgendwo in Europa spielen.Dass nur in der BBl eine Quote ist, sehe ich anders. wimre war zumindest vor ein paar Jahren in der BBL erforderlich, dass mindestens 2 (oder waren es gar 3) Deutsche auf dem Feld stehen müssen.
Wie die aktuelle Regelung weiter unten Richtung Regional-, Landes-, Kreisliga ist, weiß ich nicht. Kennt da jemand eine Mannschaft, in der keiner mit deutschem Pass steht?
Ob Spitze aus der Breite entsteht lässt sich für mich auch nicht so ohne Weiteres unterschreiben. Damit würde die aktuelle Fußball-WM obsolet sein. Der Pokal geht nach China. Und Uruguay würde nicht mal die Quali Südamerika überstehen.
Dass wir zu wenig gute Talente haben und dieser echte Talentepool breiter wünschenswert ist, da bin ich wieder dabei.
Auch dass das Ganze von der Basis ausgehen muss. Das Engagement der Skyliners finde ich gut. Aber auch da müssen wir uns fragen: Kommt das aus reiner Überzeugung oder weil ein bestimmter Teil des Etats in die Nachwuchsförderung muss?
Mein Sohn musste beim Übertritt in die 4. Klasse seine Karriere aufgeben. Training hat sich mit Nachmittagsunterricht überschnitten. Wenn aber keine anderen Hallenzeiten verfügbar sind. Und wenn die Trainerin nur montags ihren freien Tag hat, geht es halt auch nicht umlegen.
Zur aktuellen Breite: ich war ein paar Wochen auf dem Hessenpokal WU13. Das fand ich schon beachtlich, was da manche Mädels schon draufhatten: sowohl im ballhandling als auch im Spielverständnis. Bei den Groupies war eine aus den WU 15 mitgereist. Was die in den Pausen gezeigt hat. Aber hoppla. Scheint bei den Mädels nach meiner Wahrnehmung eher traditionell zu sein, schon recht jung bei den Erwachsenen (oder heißt das jetzt Erwachseninnen?) mitspielen + mithalten können.
Wenn da wirklich eine Welle von unten kommt, braucht man vielleicht keine Quote mehr. Dann muss man sie aber auch nicht abschaffen, weil dann genügend sowieso spielen! Dann ist sie nur die Rückversicherung, dass wir nicht wieder rückwärts laufen.
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Und es gibt ehrlich gesagt auch keine Anhaltspunkte dafür, daß die Nationalität irgend eine Rolle für die Identifikation spielen würde.
Falsch.
Zur Persönlichkeit gehören Sprache und Herkunft. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich deutsche Fans mit deutschen Spielern identifizieren ist höher gegenüber Nicht-Deutschsprachigen. Umgekehrt ist die Anpassung von Deutschen Spielern in Deutsche BBL-Teams/Standorte einfacher, was wiederum die Identifikation bei den Fans erhöht.,Die BBL 2014 ist immer noch eine Legionärsliga in der 70% der Spielzeit auf internationale Spieler entfällt. Die Leistungsträger der BBL waren und sind keine Deutschen. Eine sehr hohe Ausländerquote führt zudem zu hoher Fluktuation und selten langjährig stabilen Kadern. Ein weiterer Punkt der die Identifikation erschwert.
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Die Quote für die BBL betrifft gerade 18 Teams! Die machen Elite-Förderung.
Nöö, die Quote in der BBL zieht Spieler durch alle Ligen nach oben. Liesst man Pro A Themen, dann scheinen die Deutschen sehr wichtig für den Erfolg. Die BBL nimmt viele weg, daher rücken andere auf, setzt sich in der ProB fort, bis in die “Amateur-Ligen”.
Iserlohn und BG Hagen haben letzte Saison die RLW angeführt, nicht zuletzt, wegen den Doppellizenzlern von Phoenix Hagen und den guten Spielern, die in den letzten Jahren aus dem regionalen Programm hervorgegangen sind. Die Quote zieht und daher wagen mehr Spieler den Versuch mit Basketball Geld zu verdienen.
Eine Branche in der gut gezahlt wird, zieht einfach mehr talentierte Arbeitskräfte, ansonsten macht man was anderes.
Daher sollte die Quote sich durch alle Ligen positiv auf die Einkommenssituation der deutschen Spieler auswirken, und somit auch auf die professionelle Sichtweise des Sports als Einkommensquelle. -
Die “Quote” ist ja gut und schön, immerhin sorgt sie bei den kids für eine stärkere Motivation, sich überhaupt dem Basketball zu verschreiben, aber sie verpufft im Prinzip, wenn von unten viel zu wenig kommt. Insgesamt ist die Quote, die ja nur 18 Vereine betrifft, nicht so fürchterlich relevant.
Es betrifft schon mehr Vereine, auch wenn eine Quote für die Deutschen nicht genau festgelegt ist . In der Pro A müssen immer mindestens 2, in der Pro B sogar 3 Deutsche auf dem Feld stehen.
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Was passiert eigentlich, wenn sich der erste nicht-Deutsche EU-Spieler in die deutsche Nationalmannschaft klagen will?
Von der Berufung in die Nationalmannschaft lebt der Spieler nicht, von seinem monatlichen Gehalt im Verein schon. Unterschied erkannt? Falls nein, sind alle weiteren Erklärungen vergeudete Zeit
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Danke für den Hinweis.
…Unterschied erkannt? Falls nein, sind alle weiteren Erklärungen vergeudete Zeit
???
Warum so polemisch und voreingenommen?
Schlechten Tag? -
Je nach Nationalmannschaft kann man aber schon ordentlich Geld dafür bekommen um mal etwas konkreter zu werden, der Gerichtshof der Europäischen Union hat sich vor laanger Zeit (1974) mal zum Thema Nationalmannschaften geäußert, ob heutzutage immer noch so geurteilt werden würde…wahrscheinlich schon, ganz weltfremd sind Juristen ja auch nicht außerdem könnte der Satz von “ausschließlich sportlichem Interesse” so immer noch zutreffen…? http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/;ELX_SESSIONID=QlRpTw3f7LHxv7Pphm4W183NH4GHYhGGMLWR2PZNh8yv02ccKPLR!-694022248?isOldUri=true&uri=CELEX:61974CJ0036
"3 . DAS VERBOT DER DISKRIMINIERUNG AUS GRÜNDEN DER STAATSANGEHÖRIGKEIT SPIELT KEINE ROLLE BEI DER AUFSTELLUNG VON WETTKAMPFMANNSCHAFTEN, ETWA IN DER FORM VON NATIONALMANNSCHAFTEN, DA ES BEI DER BILDUNG DIESER MANNSCHAFTEN UM FRAGEN GEHT, DIE AUSSCHLIESSLICH VON SPORTLICHEM INTERESSE SIND UND ALS SOLCHE NICHTS MIT WIRTSCHAFTLICHER BETÄTIGUNG ZU TUN HABEN . "
(wegen der Großschreibung bitte beim Gerichtshof der Europäischen Union beschweren -
Was passiert eigentlich, wenn sich der erste nicht-Deutsche EU-Spieler in die deutsche Nationalmannschaft klagen will?
Von der Berufung in die Nationalmannschaft lebt der Spieler nicht, von seinem monatlichen Gehalt im Verein schon. Unterschied erkannt? Falls nein, sind alle weiteren Erklärungen vergeudete Zeit
Naja, eine Berufung zur Nationalmannschaft kann die Einkommensaussichten eines Spielers deutlich verbessern, Stichwort Werbeverträge.
Ist es Rechtskonform, dass man dem Deutschen Staatbürger Anton Gavel verbietet für die Nationnalmannschaft zu spielen?
Möglicherweise würde der FCBB Ihm als deutschen Nationalspieler mehr bezahlen, oder er würde das neue Ing-Diba Gesicht?
Er kann also wie ein 7. Ausländer in einem BBL Team nicht vollumfänglich seine beruflichen Möglichkeiten ausschöpfen… -
Was passiert eigentlich, wenn sich der erste nicht-Deutsche EU-Spieler in die deutsche Nationalmannschaft klagen will?
Von der Berufung in die Nationalmannschaft lebt der Spieler nicht, von seinem monatlichen Gehalt im Verein schon. Unterschied erkannt? Falls nein, sind alle weiteren Erklärungen vergeudete Zeit
Naja, eine Berufung zur Nationalmannschaft kann die Einkommensaussichten eines Spielers deutlich verbessern, Stichwort Werbeverträge.
Ist es Rechtskonform, dass man dem Deutschen Staatbürger Anton Gavel verbietet für die Nationnalmannschaft zu spielen?
Möglicherweise würde der FCBB Ihm als deutschen Nationalspieler mehr bezahlen, oder er würde das neue Ing-Diba Gesicht?
Er kann also wie ein 7. Ausländer in einem BBL Team nicht vollumfänglich seine seine beruflichen Möglichkeiten ausschöpfen…und erst der armamputierte der erst gar kein bbl vertrag bekommt… wie ungerecht die welt doch ist… (is scho wieder arg tief, das Sommerloch, oder?)
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Ja ,es ist rechtskonform dass der Spieler nicht für Deutschland spielt ,weil er bereits für eine andere Nation gespielt hat,und das ganze hat somit sportrechtliche Gründe.
Mit der Deutschenquote und somit diesem Thread hat das aber nun mal gar nichts zu tun… -
Ja ,es ist rechtskonform dass der Spieler nicht für Deutschland spielt ,weil er bereits für eine andere Nation gespielt hat,und das ganze hat somit sportrechtliche Gründe.
Mit der Deutschenquote und somit diesem Thread hat das aber nun mal gar nichts zu tun…Und die Deutschenquote in der BBL hat keine “sportrechtlichen Gründe”? Das hat sehr wohl etwas mit der Deutschenquote zu tun, und zwar dann, wenn es darum geht wer festlegen darf, was Recht ist und was nicht.
Gavel ist Deutscher und darf nicht für Deutschland spielen, der FCBB darf 100 ausländische Basketballer beschäftigen, was er kaum tun wird, aber mit der Deutschenquote wird das Recht wesentlich schwächer gebeugt, da diese nicht vorschreibt wieviele Ausländer von einem Verein verpflichtet werden dürfen. -
Und wo sollte Anton spielen bei Slowakei gegen Deutschland …? 5 min hier ,5 min da? Absurd ,oder ?
Deshalb gibt’s Regeln… Zudem ist bzw war Anton zuerst mal Slowake ,und als dieser hat er Spiele für sein Heimatland bestritten.
Un ja ,Deutschenquote ist sportrechtliches Thema - so lautet allerdings nicht der Threadtitel ,bzw die Diskussion zu Anton etc gehört in den Thread hier…http://www.schoenen-dunk.de/forum_t41470_Deutsche-Nationalmannschaft-der-Zukunft.htm
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Und wo sollte Anton spielen bei Slowakei gegen Deutschland …? 5 min hier ,5 min da? Absurd ,oder ?
Deshalb gibt’s Regeln…
Un ja ,Deutschenquote ist sportrechtliches Thema - so lautet allerdings nicht der Threadtitel…Jupp, dafür gibts Regeln, wie 6 Deutsche auf dem Spielberichtbogen, und widerspruch: sehr viele lassen sich hier über der Rechtkonformität der Deutschenquote aus, ist aber einer der Hauptinhalte dieses Stangs.
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Und wo sollte Anton spielen bei Slowakei gegen Deutschland …? 5 min hier ,5 min da? Absurd ,oder ?
Deshalb gibt’s Regeln…
Un ja ,Deutschenquote ist sportrechtliches Thema - so lautet allerdings nicht der Threadtitel…Jupp, dafür gibts Regeln, wie 6 Deutsche auf dem Spielberichtbogen, und widerspruch: sehr viele lassen sich hier über der Rechtkonformität der Deutschenquote aus, ist aber einer der Hauptinhalte dieses Stangs.
Selbstverständlich kannst du fordern…- wenns schee macht.
Man kann sich natürlich über alles aufregen ,bringen wird’s aber nichts.
Ich habe keine Ahnung von Justiz und Sportrecht -nur eine und zwar meine Meinung -,deshalb halt ich mich raus und mach mich in solchen Dingen nicht zum Affen… -
Ich glaube, hier im Thread wird’s Zeit fürs Popcorn.
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Falls es wen interessiert, ich habe mal die Spielzeiten, Punkte sowie Effizienz der Deutschen in den jeweiligen Teams ausgerechnet. Außerdem habe ich die naturalisierten Deutschen extra gerechnet.
Die Zahlen beziehen sich auf die reguläre Spielzeit. Die Playoffs sind nicht mit einbezogen. Geht man nach dem Impact der Effizienz deutscher Spieler liegt diese gerade mal bei 21,46%.
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Es gibt die Möglichkeiten, an die Ausbildung in gewissen Grenzen Auflagen zu machen (z.B. ein gewisser Teil der Lizenzspieler muss im eigenen Verein ausgebildet werden). Das knüpft aber nicht an die Staatsbürgerschaft an, was soviel heißt wie: “es spielt keine Rolle, ob Du einen Deutschen, Belgier oder Bulgaren ausgebildet hast” - und bei allem Patriotismus und Unterstützung für mein Land - das ist auch gut so!Diese Form der Quote soll gerade in der türkischen Liga eingeführt werden, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Im Grunde ist das auch so in Ordnung und findet meine Unterstützung, weil es die elegantere Lösung ist.
Gleichzeitig sollte man aber auch nicht die Augen davor verschließen, dass wie im Fußball dann Jugendliche verstärkt wegen dieser Regelungen aus ihrem Umfeld gerissen werden und von Klubs im Kindesalter angeworben werden. Beispiele im Basketball sind Nikola Mirotic, Serge Ibaka oder die Brüder Djedovic, die allesamt in frühem Alter nach Spanien gingen. Dies unterläuft dem Sinn nach dem Verbot der Kinderarbeit. Ansonsten ist es sicherlich die bessere Lösung.
Was John Patrick gerade wieder in Ludwigsburg abzieht, könnte man als bewussten Kommentar zur Quote interpretieren nach dem Motto: Ich verpflichte bewusst keinen Spieler, der in Deutschland ausgebildet wurde. Tim Koch und Johannes Joos sind doch mehr oder weniger Feigenblätter, damit die dortige Akademie nicht komplett bloßgestellt wird. Mit der türkischen Regelung, das Spieler im Land ausgebildet worden sein müssen unabhängig von der Nationalität, wäre Patrick ganz schön aufgeschmissen.
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Dass Ludwigsburg eine hervorragende Akademie hat ist bekannt. Dass Ludwigsburg nie über das Limit geht auch.
Schon Anfang der letzter Saison mussten wir 3 hoffnungsvolle Talente nach Bamberg, Frankfurt, und Ulm ziehen lassen.Anstatt sich überbezahlte( Jugend- ) Nationalspieler zu leisten, geht man zur Zeit einen anderen Weg.
Vermutlich wird sich der Markt für die deutschen Spieler wieder beruhigen, so dass wir auch die Spieler aus der Akademie halten können.
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Da hat sich noch jemand die Mühe gemacht die deutschen Spielminuten auseinanderzuklamüsern. Das Ergebnis ist doch recht ernüchternd.
www.big-basketball.de/index.php/blog/358-advancedzahlensalatFrage: So Spieler wie der Philmore, den Ulm da jetzt aufgetan hat, dürften die grundsätzlich für die Natio antreten oder nicht?
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Dass Ludwigsburg eine hervorragende Akademie hat ist bekannt. Dass Ludwigsburg nie über das Limit geht auch.
Schon Anfang der letzter Saison mussten wir 3 hoffnungsvolle Talente nach Bamberg, Frankfurt, und Ulm ziehen lassen.Und Zinn wurde in Bamberg schon wieder aussortiert.
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Dass Ludwigsburg eine hervorragende Akademie hat ist bekannt. Dass Ludwigsburg nie über das Limit geht auch.
Schon Anfang der letzter Saison mussten wir 3 hoffnungsvolle Talente nach Bamberg, Frankfurt, und Ulm ziehen lassen.Anstatt sich überbezahlte( Jugend- ) Nationalspieler zu leisten, geht man zur Zeit einen anderen Weg.
Vermutlich wird sich der Markt für die deutschen Spieler wieder beruhigen, so dass wir auch die Spieler aus der Akademie halten können.
Das ist genau der Punkt, warum die an die Nationalität geknüpfte Quote wenig bringt und die “Local Player Regelung” (z.B. bis zum 21. Lebensjahr 3 Jahre im Verein “ausgebildet” ) etwas mehr Abhilfe schaffen würde. In diesem Fall sind die genannten “überbezahlten” Jungnationalspieler für andere Vereine wirtschaftlich weniger wertvoll als für den ausbildenden Verein und wir haben eine Belohnung fürs Ausbilden noch keinen Rückfall nach 1871 oder 1914.
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Das ist genau der Punkt, warum die an die Nationalität geknüpfte Quote wenig bringt und die “Local Player Regelung” (z.B. bis zum 21. Lebensjahr 3 Jahre im Verein “ausgebildet” ) etwas mehr Abhilfe schaffen würde. In diesem Fall sind die genannten “überbezahlten” Jungnationalspieler für andere Vereine wirtschaftlich weniger wertvoll als für den ausbildenden Verein und wir haben eine Belohnung fürs Ausbilden noch keinen Rückfall nach 1871 oder 1914.
Die Folgen einer solchen Regel sind aber auch alles andere als schön. Der Trend, JBBL-Spieler zu bezahlen und im U16-Alter deutschlandweit zu rekrutieren, würde damit verstärkt. Und was passiert, wenn die Talente, auf die man gesetzt hat, dann trotzdem weggekauft werden? Verträge wie die von Akpinar oder Zipser wird kein kleiner BBL-Standort abschließen wollen. Im Zweifel muss man dann seine Regionalligahelden mit Bundesligaverträgen vom Studium fernhalten.
Seien wir ehrlich: Fast alle BBL-Standorte würden im Falle einer solchen Regel in der Jugend noch mehr rekrutieren. Die großen Vereine würden die größten Talente früh wegkaufen. Den Nachwuchs fördert man nicht, wenn man nur das Abwerben verstärkt. Die Regel wäre die Krönung, wenn die Jugendarbeit in den BBL-Standorten von alleine gut genug wäre, um regelmäßig BBL-Spieler hervorzubringen. Im Falle der großen Vereine sogar Euroleague-taugliche Spieler. Soweit sind wir noch lange nicht.
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Das vielleicht noch zum Thema frühe Rekrutierung:
http://www.paderborn-baskets.de/niklas-kiel-wechselt-zu-den-skyliners/
16 Jahre der Bub!
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Hier schwärmt jemand, dass angesichts eines Ricky Rubios, der wohl mit 14 schon hochklassig bei den Senioren gespielt hat, keine Einheimischenquote notwendig wäre.
Der hat es von El Masnou nicht weit nach Badalona gehabt. Was hätte der denn wohl gemacht, wenn er irgendwo in der Pampa gelebt hätte? Dann hätte er entweder sein Talent unterklassig genutzt oder wäre auch über ein paar 100 km zu einem gescheiten Verein mit hochklassiger Perspektive gewechselt.
Und die Skyliners können halt in der Nachwuchsförderung ordentlich was bieten. Die Perspektiven von Paderborn, Bundesliga, internationales Geschäft mit jew. Spielzeit für deutsche Talente bieten zu können, kenne ich nicht.
Habt Ihr mal überlegt, in welchem Alter Fußballtalente teilweise von zu Hause weggehen? Mal an das legendäre Internat von Ajax Amsterdam gedacht? Oder wie in Russland, China Turn- und Ping-Pong-Talente Förderung erfahren?
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Hier schwärmt jemand, dass angesichts eines Ricky Rubios, der wohl mit 14 schon hochklassig bei den Senioren gespielt hat, keine Einheimischenquote notwendig wäre.
Der hat es von El Masnou nicht weit nach Badalona gehabt. Was hätte der denn wohl gemacht, wenn er irgendwo in der Pampa gelebt hätte? Dann hätte er entweder sein Talent unterklassig genutzt oder wäre auch über ein paar 100 km zu einem gescheiten Verein mit hochklassiger Perspektive gewechselt.
Und die Skyliners können halt in der Nachwuchsförderung ordentlich was bieten. Die Perspektiven von Paderborn, Bundesliga, internationales Geschäft mit jew. Spielzeit für deutsche Talente bieten zu können, kenne ich nicht.
Habt Ihr mal überlegt, in welchem Alter Fußballtalente teilweise von zu Hause weggehen? Mal an das legendäre Internat von Ajax Amsterdam gedacht? Oder wie in Russland, China Turn- und Ping-Pong-Talente Förderung erfahren?
Nun ja ich möchte nicht unken und jedes Team geht eben auf seine Weise mit der Quote umzugehen. Aber eine Frage habe ich schon, was hat den Frankfurt besonderes in der Nachwuchsförderung zu bieten? Bzw. welche Talente wurden denn bisher aus der eigenen Talentschmiede hervorgebracht?
Bis auf Novak meines Wissens doch eigentlich niemand. Und der sieht kaum Spielzeit. Alle anderen eurer Jungen hatten ihre Ausbildung doch ausnahmslos bei anderen Vereinen.
Müssen nicht alle Profi- Mannschaften hauptamtliche Trainer, Internat- Angebote etc. bieten ?
Würde mich wirklich interessieren in welchen Bereichen ihr da anderen überlegen seid. -
Die Nachwuchsförderung ist ja oftmals outgesourct auf die Kooperationspartner. Dass ein BBL-Konzessionär bereits für 10-jährige eine eigene Mannschaft hat, kann man sicherlich kaum erwarten.
Die erste Grundausbildung will jeder der Bequemlichkeit und schulischen Umstände halber möglichst ortsnah haben.
Im Gegensatz zu Bamberg, Ulm, Braunschweig etc. kann ein Talent in Frankfurt beim selben Verein als Doppellizenzler auflaufen. Training ist zeitlich (und sicherlich inhaltlich) koordiniert. Die Heimspiele der Pro-B lassen sich von Heimspielen der BBL-Mannschaft trennen. In der Pro-B spielen in Frankfurt ausschließlich Nachwuchsspieler. Denen sitzen keine Altstart mit Egoismen und Ex-Talente, die doch nicht das Zeug zur BBL haben, vor der Nase.
Für jemanden, der bereits bewiesen hat, dass er für sein Alter/seinen Jahrgang deutlich überdurchschnittlich ist, dürfte Frankfrt, nicht zuletzt auch wegen beruflicher Perspektiven außerhalb des Basketballs, hochinteressant sein.
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Auch die Skyliners sind erst seit jüngster Vergangenheit wirklich aktiv im Nachwuchsbereich. Seit der Saison 2009/10 tritt man mit einem eigenen Team in der ProB an, den Fraport Skyliners Juniors. Davor hat man außer Schul-AGs recht wenig in Eigeninitiative betrieben, hier hat man ganz klar von der guten Jugendarbeit der Kooperationspartner Kronberg und Langen profitiert - man muss aber fairerweise auch sagen, dass die Skyliners damals (und hier meine ich ca. bis 2007/08 ) im ligaweiten Vergleich auch etatmäßig ein Spitzenteam waren und somit einen klar anderen Fokus verfolgten. Die Non-Existenz der 6+6-Regelung hat natürlich ebenfalls zur Vernachlässigung beigetragen (aber mal ehrlich: bei kaum einem Verein wurden zu dieser Zeit flächendeckend junge deutsche Talente in den Profibereich integriert).
Da man monetär schon lange nicht mehr mit den Top6-8 der Liga mithalten kann, legt man den verstärkten Fokus seit einiger Zeit auf das Nachwuchsprogramm. Und das ist hervorragend aufgebaut. Den Spielern im Rhein-Main-Gebiet wird die Möglichkeit gegeben, von der U12 an so richtig in die Förderung einzusteigen. Der Weg ist auch durch die Kooperation mit Eintracht Frankfurt über U14, JBBL, NBBL, Regio bis bin zu ProB und BBL flächendeckend geebnet. Das Trainingszentrum bietet beste Bedingungen, da Geschäftsstelle, Fitnessstudio und Schwimmbad im selben Gebäude untergebracht sind. Außerdem hat man ein paar ordentliche Trainer mit reichlich Erfahrung im Jugendbereich. Darüber hinaus, und das darf man nicht vernachlässigen, ermöglichen die Skyliners auch abseits des Basketballs vielfältige Möglichkeiten durch Abitur, Studium (Max Merz darf bspw. für ein Auslandssemester ein halbes Jahr “pausieren” ), Ausbildung.
Der wichtigste und entscheidende Punkt - und hier kann momentan kein anderer Verein in Deutschland mithalten - ist aber die sportliche Perspektive. Mit knapp 50% Input durch die deutschen Spieler in der letzten Saison sind die Skyliners BBL-weit einsame Spitze. Die Verzahnung von ProB und BBL ist schon ziemlich gut gemacht. Und das wirkt natürlich auf einen jungen Spieler.
Ich werde nicht verneinen, dass das Konzept natürlich aus der finanziellen Not heraus entstanden ist, keine Frage. Aber seien wir ehrlich: welches Talent interessiert das, wenn das Konzept stimmig und die mittel- bis langfristige Perspektive vorhanden ist? Genau.
Ein Punkt noch zum Thema Integration eigener Talente: die Auswirkungen auf die lokalen Spieler bedarf Zeit - und von der ist noch nicht allzu viel vergangen seit die Skys im Prinzip von 0 auf 100 gegangen sind. Von daher dürfen wir zukünftig bestimmt auch dort mehr erwarten (obwohl z.B. die Merz-Brüder mit Sicherheit in der neuen Saison einige Minuten sehen werden, die U14 ist Deutscher Meister geworden, …). -
Der Thread heißt:
Sinn und Unsinn der Deutschenquote
Die Non-Existenz der 6+6-Regelung hat natürlich ebenfalls zur Vernachlässigung beigetragen (aber mal ehrlich: bei kaum einem Verein wurden zu dieser Zeit flächendeckend junge deutsche Talente in den Profibereich integriert).
Damit ist eigentlich alles gesagt. Genau das ist der Sinn. Und vor der Quote war es eben genau anders. Deshalb gibt es sie jetzt.
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Die Nachwuchsförderung ist ja oftmals outgesourct auf die Kooperationspartner. Dass ein BBL-Konzessionär bereits für 10-jährige eine eigene Mannschaft hat, kann man sicherlich kaum erwarten.
Die erste Grundausbildung will jeder der Bequemlichkeit und schulischen Umstände halber möglichst ortsnah haben.
Im Gegensatz zu Bamberg, Ulm, Braunschweig etc. kann ein Talent in Frankfurt beim selben Verein als Doppellizenzler auflaufen. Training ist zeitlich (und sicherlich inhaltlich) koordiniert. Die Heimspiele der Pro-B lassen sich von Heimspielen der BBL-Mannschaft trennen. In der Pro-B spielen in Frankfurt ausschließlich Nachwuchsspieler. Denen sitzen keine Altstart mit Egoismen und Ex-Talente, die doch nicht das Zeug zur BBL haben, vor der Nase.
Kurz Off-Topic. Wo ist jetzt der Vorteil, das ein “Talent” beim “selben” Verein mit Doppellizens auflaufen darf? Außer ja eben, das man es namentlich unter einem Hut bringen kann?!
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Wenn sich der Kooperationsclub vollständig dem Ziel der Nachwuchsförderung unterwirft und wenn es keinen Widerstang gibt, wenn ein oder mehrere Spieler kurzfristig hochgeholt werden müssen, auch zum Nachteil der weiter unten spielenden Mannschaft, dann gibt es in der Tat keinen gravierenden Unterschied. Die Praxis zeigt jedoch, dass der Kooperationsclub in der Regel trotzdem (legitime) eigene Interessen verfolgt oder andere Herangehensweisen bevorzugt. Daran ist meiner Meinung nach in Frankfurt früher die Zusammenarbeit mit dem TV Langen gescheitert. Im selben Verein gibt es dagegen eine klare Hierarchie der Verantwortlichen.
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Der Thread heißt:
Sinn und Unsinn der Deutschenquote
Die Non-Existenz der 6+6-Regelung hat natürlich ebenfalls zur Vernachlässigung beigetragen (aber mal ehrlich: bei kaum einem Verein wurden zu dieser Zeit flächendeckend junge deutsche Talente in den Profibereich integriert).
Damit ist eigentlich alles gesagt. Genau das ist der Sinn. Und vor der Quote war es eben genau anders. Deshalb gibt es sie jetzt.
Habe nie Gegenteiliges behauptet
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Wenn sich der Kooperationsclub vollständig dem Ziel der Nachwuchsförderung unterwirft und wenn es keinen Widerstang gibt, wenn ein oder mehrere Spieler kurzfristig hochgeholt werden müssen, auch zum Nachteil der weiter unten spielenden Mannschaft, dann gibt es in der Tat keinen gravierenden Unterschied. Die Praxis zeigt jedoch, dass der Kooperationsclub in der Regel trotzdem (legitime) eigene Interessen verfolgt oder andere Herangehensweisen bevorzugt. Daran ist meiner Meinung nach in Frankfurt früher die Zusammenarbeit mit dem TV Langen gescheitert. Im selben Verein gibt es dagegen eine klare Hierarchie der Verantwortlichen.
Is ja alles richtig, was du sagst. ABer ich wüsste nicht, wo Frankfurt jetzt diesbezüglich Vorreiter sein soll?
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Wenn sich der Kooperationsclub vollständig dem Ziel der Nachwuchsförderung unterwirft und wenn es keinen Widerstang gibt, wenn ein oder mehrere Spieler kurzfristig hochgeholt werden müssen, auch zum Nachteil der weiter unten spielenden Mannschaft, dann gibt es in der Tat keinen gravierenden Unterschied. Die Praxis zeigt jedoch, dass der Kooperationsclub in der Regel trotzdem (legitime) eigene Interessen verfolgt oder andere Herangehensweisen bevorzugt. Daran ist meiner Meinung nach in Frankfurt früher die Zusammenarbeit mit dem TV Langen gescheitert. Im selben Verein gibt es dagegen eine klare Hierarchie der Verantwortlichen.
Is ja alles richtig, was du sagst. ABer ich wüsste nicht, wo Frankfurt jetzt diesbezüglich Vorreiter sein soll?
Von Vorreiter hat doch niemand gesprochen, wie kommst du darauf?
Frankfurt bietet momentan die womöglich beste sportliche Perspektive für junge deutsche Spieler, welche sich noch in der BBL beweisen müssen und wollen. Die Quotenregelung trägt daran mindestens eine Teilschuld - und darum geht es hier.
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Wenn sich der Kooperationsclub vollständig dem Ziel der Nachwuchsförderung unterwirft und wenn es keinen Widerstang gibt, wenn ein oder mehrere Spieler kurzfristig hochgeholt werden müssen, auch zum Nachteil der weiter unten spielenden Mannschaft, dann gibt es in der Tat keinen gravierenden Unterschied. Die Praxis zeigt jedoch, dass der Kooperationsclub in der Regel trotzdem (legitime) eigene Interessen verfolgt oder andere Herangehensweisen bevorzugt. Daran ist meiner Meinung nach in Frankfurt früher die Zusammenarbeit mit dem TV Langen gescheitert. Im selben Verein gibt es dagegen eine klare Hierarchie der Verantwortlichen.
Is ja alles richtig, was du sagst. ABer ich wüsste nicht, wo Frankfurt jetzt diesbezüglich Vorreiter sein soll?
Um mal Gegenbeispiele zu geben:
In Bonn/Rhöndorf und Hagen sind ebenfalls hervorragende Jugendprogramme angesiedelt, ebenfalls gibt es eine Pro B in Kooperation.
Doch diese Pro B Vereine haben nunmal einen eigenen Standort und auch das Interesse möglichst viele Sioege einzufahren.
Die Konsequenz ist, dass bei Rhöndorf (widersprecht wenn ich falsch liege) in der kommenden Saison keiner in Kooperation spielen wird, sondern stattdessen sogar Spieler aus dem BBL Kader Bonns in der regionalliga eingesetzt werden.
In Hagen spielten letztes Jahr die beiden Kooperationspartner gegeneinander um den Aufstieg, der Aufsteiger Iserlohn nimmt mit Absicht nicht zu viele Doppellizenzler in den Kader um immer wettberwerbsfähig zu sein.
Die haben schlicht eine volle Halle, eigene Sponsoren und können dann eine Klatsche, weil 3-4 ihrer besten Spieler BBL spielen dürfen, ihrem Umfald nicht verkaufen.Bei Frankfurt ist das anders, hier sollen die Perspektivspieler Spielzeit und Erfahrung sammeln, dafür kann man mal ein Spiel abschenken.
Niklas Kiel hätte wohl zu jedem Verein in Deutschland wechseln können oder in Paderborn NBBL+Internat+Spielzeit in der Pra A gesehen, dort hat Frankfurt anscheinend ein tolles Paket geschnürrt, vor allem was den Wohlfühlfaktor und die Perspektive angeht.