Warum pfeifft ein Schiedsrichter Spiele seines Heimatvereins?
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Soweit ich weiß, kommt Enrico Streit zwar aus der Weißenfelser Ecke, wohnt aber seit Jahren irgendwo im Heidelberger Raum und hat mit dem Mitteldeutschen BC nichts am Hut. Was soll solch eine Unterstellung, dass der Ausgang des Spiels etwas mit dem ehemaligen Wohnort zu tun hat? Dann dürften ja ein Benni Barth oder Mathias Rucht auch keine Spiele mehr von ALBA Berlin pfeifen, weil beide früher mal in Berlin gewohnt haben?
Vielleicht kannst du deine “These” ja wenigstens an konkreten, belegbaren Beispielen untermauern? -
Nein, Nein. Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich habe hier keine These aufgestellt, sondern nur ein Beispiel genannt.
Ich empfinde es selbst nur als kritisch, wenn jemand ein Spiel eines Vereins pfeifft, der aus seiner Geburtsstadt/Geburtsregion kommt. Es gibt 9 Matches pro Spieltag, da muss es doch eigentlich möglich sein, so etwas zu verhindern? -
Ich empfinde es selbst nur als kritisch, wenn jemand ein Spiel eines Vereins pfeifft, der aus seiner Geburtsstadt/Geburtsregion kommt. Es gibt 9 Matches pro Spieltag, da muss es doch eigentlich möglich sein, so etwas zu verhindern?
Warum empfindest du das als kritisch? Grundsätzlich ist ein Schiedsrichter neutral eingestellt und daher unparteiisch, ebenso sollen die Ansetzungen der Spiele gleichmäßig verteilt sein, sprich jeder Schiedsrichter soll jede Mannschaft pfeifen und jede Mannschaft soll auch alle Schiedsrichter ungefähr gleichmäßig oft serviert bekommen. Nur, weil ein Schiedsrichter aus einer bestimmten Stadt oder Region kommt, dieses als Ausschlusskriterium zu sehen, halte ich für falsch. Wo zieht man da die Grenze, wenn du auch noch von Region sprichst? Gehört Bernau dann auch zur Region Berlin, so dass ein Lottermoser auch nicht mehr zu ALBA dürfte (dann darf da bald garkeiner mehr pfeifen…), oder Halle zu Weißenfels (womit Rodriguez und Krause auch ausscheiden würden)?
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Landkreis, Nachbarkreis, das ist nicht meine Aufgabe.
Ich halte das für kritisch, weil eine Neutralität eines Schiedsrichter vielleicht zu erwarten ist, aber nicht gänzlich ausschließbar bleibt, wenn es um die Meisterschaft, oder im Falle des MBCs wohl eher, um den Absteig geht und jemand dann 2,9 Sekunden vor Ende entscheiden muss, ob das nun ein Foul oder keins war. Meine Meinung.
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Diese Diskussion ist müssig, weil sie schlicht sich nur an einer engen Beziehung Wohnort/Herkunft und einer Mannschaft, bei der der entsprechende Schiri pfeift, sich aufhängt. Es ist meiner Meinung nach Engstirnigkeit, daraus Parteilichkeit herauszulesen, im gleichen Atemzug jedoch andere Dinge, wie persönliche Vorlieben des Schiris völlig aussen vorzulassen.
In einem anderen Thread habe ich das ja schon mal geschrieben. Das beste Beispiel dafür, dass Wohnort oder Herkunft im Grunde ziemlich wenig aussagen, war Fußballschiri Merk, der glühender Fan des FC Bayern war.
EDIT: ICh frage mich zudem, wieso der Geburtsort so relevant ist. Daran zeigt sich auch, dass so etwas kaum durch Regeln zu organisieren ist. Wie handhabt man Schiris, die zwar in Stadt A geboren sind, aber nur wenige Monate nach der Geburt weggezogen sind? Dürfen die dann auch nicht mehr pfeifen? Nach deiner Logik wären doch auch längere Aufenthaltsorte relevant. Also wenn Schiri X in Stadt A, B, C und D jeweils mind. 5 JAhre gewohnt hat, darf er auch keine Spiele mehr mit Beteiligung der Clubs aus den Städten pfeifen?
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Landkreis, Nachbarkreis, das ist nicht meine Aufgabe.
Ich halte das für kritisch, weil eine Neutralität eines Schiedsrichter vielleicht zu erwarten ist, aber nicht gänzlich ausschließbar bleibt, wenn es um die Meisterschaft, oder im Falle des MBCs wohl eher, um den Absteig geht und jemand dann 2,9 Sekunden vor Ende entscheiden muss, ob das nun ein Foul oder keins war. Meine Meinung.
kritischer als die fehlende neutralität ist imho vielmehr das problem der übersteigerten unparteilichkeit, eine nische in die sich einige schiedsrichter flüchten, um sich gegenüber des gästeteams nicht angreifbar zu machen… also genau der umgekehrte fall…
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Ich kenn den Lebenslauf des Dr. Enrico Streits nicht. Ich weiß nicht wie lang er in oder nahe bei Weißenfels war.
Klar kann man nicht sagen, der wurde in Weißenfels geboren hat aber seit dem 1. Geburtstag keinerlei Kontakt mehr mit dem Ort, jetzt darf er unbedingt kein Spiel mehr leiten. (erdachtes Szenario)
Aber wenn ich 18 Jahre in Weißenfels aufwachse, vielleicht dann in Heidelberg beim Studieren Basketball entdecke und es mit 30 in den BBL-Kader geschafft habe, dann könnte ich doch sicher für meinen Aufwachsort Symapthien haben. Oder ich habe im Falle es gibt einen Erzrivalen vom MBC dort das Basketballhandwerk gelernt und bin dann gewechselt nach Heidelberg. Dann könnte es ja auch eine Benachteiligung des MBC geben. Oder auch durch persönliche Deffernenzen, die nicht so leicht auffindbar sind wie das Beispiel.
Ich finds knifflig. Auch bei >Rodriguez. Der pfeifft für Halle wenn sich das nicht geändert hat, 40km. Da muss er finde ich nicht den MBC pfeiffen. Es gibt genug Schiedsrichter, es sollte keine so gewaltige Ballung geben, dass ein Verein nur noch 9 Standardschiedsrichter bekommt. Und auch der Bernauer (Wohnort/Vereinszugehörigkeit) sollte nicht Berlin-Spiele leiten.
Das gilt auch für einen Ludwigsburger, der kein Tübingenspiel leiten sollte.
Professionalität, falls es sowas in diesem Bereich der BBL gibt, jaja. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Mann das wirklich fehlerfrei entscheiden kann mit so einem Hintergrund. Wo man da die Grenze zieht, ist ein streitbares Thema. Aber mir wäre es wohler, wenn die Refs keinerlei (naheliegenden) Verbindungen zu beiden Städten/Vereinen haben. Es schützt im Endeffekt ja auch nur den Schiedsrichter vor Kritik, falls da wirklich mal was passiert.
PS: Das was Lomax anreißt hab ich ja hier drin auch mehr oder weniger erwähnt. Schiedsrichter A gebürtig aus B, pfeifft das Spiel der B Baskets gegen die C Baskets. Mitte der Saison, B steht auf 9 und C steht punktgleich auf 8. Das Spiel ist im letzten Angriff, C führt 80:79. B hat den Ball, kann ausspielen. Spieler 2 zieht zum Korb und wird hart attackiert, es ist ne knifflige Sache aber man müsste eigentlich Foul pfeiffen. Der Ball geht nicht rein. Schiedsrichter A hat als einziger Unparteiischer Sicht auf das Foul.
Entscheidet er auf 2 Freiwürfe sagen die Fans von C, dass er das nur entschieden hat weil er aus B kommt. Dessen ist sich A bewusst und entscheidet deshalb auf kein Foul, da er nicht den Anschein erwecken möchte für B parteiisch zu sein.
Klar ist das sehr konstruiert, aber in unserem Sport ist nichts unmöglich. Und ich kann mir allein den Gedankengang durchaus vorstellen.
Und sowas hat doch niemand gerne, von daher sollte man sowas verhindern soweit es eben geht. -
Ich halte das für kritisch, weil eine Neutralität eines Schiedsrichter vielleicht zu erwarten ist, aber nicht gänzlich ausschließbar bleibt
Völlig richtig. Es hat schon seine Gründe das ein Florian Meyer (geb. in Braunschweig) keine Spiele von Eintracht, Hannover oder dem VFL Wolfsburg pfeift. Ein Wolfgang Stark (Landshut) hat bisher kein Spiel von den Bayern oder 1860 gepfiffen. Das ein Markus Merk aus Kaiserslautern keine Spiele vom FCK gepfiffen hat, versteht sich von selbst.
Hat ein Schiedsrichter irgendeine Verbindung zu seinem Heimatverein bzw zu einem Verein aus seiner Heimatstadt, hat er von diesem Verein keine Spiele in der Bundesliga zu pfeifen.
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Wo wollt ihr eigentlich die Grenze setzen? Bundesliga, Regionalliga, oder noch tiefer?
Wenn ich hier bei mir um die Ecke Kreisliga pfeife, kenne ich so viele Personen (aufgrund ehrenamtlicher Tätigkeit), dass ich bald gar keine (auseinander ;-)! ) Mannschaften hier pfeifen dürfte.
Es ist daher müßig (mit ß !) darüber zu diskutieren.
Als dann das Argument der Neutralität der SR nochmals erwähnt wurde, kam direkt die Sprache darauf, dass sich SR in dieser Ecke einrichten.
Also ist diese Diskussion da angelangt, dass jedes vernünftige Argument so gedreht wird, dass die These des Threadstarters unterstützt wird. In solchen Fällen möchten die Unterstützer also einen moralischen Sieg, mit Argumenten wird man sie nicht überzeugen können…Gruß und schöne Weihnachstage!
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Im Fußball muss man aber dazu sagen, dass ein SR ab einer gewissen Liga nicht in seinem Landesverband pfeifen darf. Daher hat ein Herr Stark z.B. noch nie die Bayern oder 1860 gepfiffen.
Ich finde es auch immer wieder ungewohnt, in München einen Madinger oder Barth zu sehen. Aber die BBL scheint da andere Regeln als die DFL zu haben und setzt auf die totale Neutralität. Wobei ich bei genannten Herren auch noch keine Parteilichkeit aufgefallen ist.
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Das ein Markus Merk aus Kaiserslautern keine Spiele vom FCK gepfiffen hat, versteht sich von selbst.
Merk ist glühender Fan des FC Bayern und hat ständig Spiele der Bayern gepfiffen. Um so kritischer ist dann eher zu sehen, dass er das erst nach seiner Karriere offen erzählt hat. Desweiteren war Merk Mitglied beim FCK, da ist es logisch, dass er keine Spiele des Mitgliedvereins pfeift.
Hier eine ja so klare Grenze zu ziehen, wie dies hier einige tun, ist für mich nicht nachvollziehbar.