Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff
-
Hallo, ich habe versucht, über die Suchfunktion einen Beitrag zu finden, in den meine Frage passen würde - leider nichts gefunden. Falls sie irgendwo “reinpasst”, bitte die Mods, die Anfrage entsprechend zu verschieben.
Nun also zur Frage:
Beim einem U12 Spiel kommt es einem 49:50 (Sieg des Gäste-Teams) zu einem technischen Foul des Gäste-Coaches NACH dem Abpfiff.
Daraufhin hat der Schiedsrichter nachträglich dem Heimteam nochmal einen Freiwurf zugesprochen, der vom Heimteam ausgeführt, jedoch nicht verwandelt wurde.Meine Frage: War dies überhaupt zulässig? Dass ein T eines Coach während des Spiels mit einem Freiwurf geahndet wird, ist klar - aber nachträglich, also nach Ablauf der Uhr/Abpfiff?
Vielen Dank im Voraus!
-
Natürlich nicht. Bericht wäre möglich
-
Du hast dich 40 Min zurückgehalten, um zu gewinnen und dann geigst du dem Ref die Meinung.
-
@InteressierterLaie-0 Dann ist man aber kein tolles Vorbild für seine U12
-
@InteressierterLaie-0 sagte in Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff:
Du hast dich 40 Min zurückgehalten, um zu gewinnen und dann geigst du dem Ref die Meinung.
Das ist aber ein sehr optimistischer Gedanke, das solche Leute tatsächlich 40 Minuten vorher die Klappe halten könnten.
-
Ich überlege gerade, ob so etwas nicht doch möglich ist, wenn der Spielbericht noch nicht abgeschlossen -sprich von den Schiris geprüft und unterzeichnet- ist…
Vielleicht könnte da ein aktiver Schiri oder jemand, der gerade ein Regelbuch zur Hand hat, Klarheit schaffen.
-
@Wasbro Aus Artikel 46 der “DBB Offizielle Basketball Regeln” - Rechte und Pflichten des 1. Schiedsrichters:
46.9 Das Recht der Schiedsrichter, Entscheidungen zu treffen, beginnt mit ihrer Ankunft am Spielfeld 20 Minuten vor dem festgesetzten Spielbeginn und endet, wenn das Signal der Spieluhr zum vom 1. Schiedsrichter bestätigten Ende der Spielzeit ertönt.
Das würde ich zumindest so interpretieren, dass nach Abpfiff das Recht so eine Entscheidung zu treffen, vorbei ist.
Ansonsten kann ich in dem Dokument keine Regelung finden, die exakt dieses Vorkomnis wiederspiegelt.
-
@Bloodtrain Demnach würde ich das auch so sehen! Vielen Dank!
-
Habe nur das:
46-12 Kommentar. Die Entscheidungsgewalt der Schiedsrichter endet mit dem vom
- Schiedsrichter festgestellten Ende der Spielzeit. Wenn keine Korrekturen vorgenommen werden müssen, die durch Zeitnahmefehler erforderlich wurden, ist das
Schlusssignal dem Spielzeitende gleichzusetzen. Wenn danach noch Fouls
geschehen, werden sie nicht mehr bestraft.
Fouls und andere Vorkommnisse, die zwischen Spielende und Unterschrift des - Schiedsrichters geschehen, können dann nur noch auf der Rückseite des
Anschreibebogens vermerkt und dürfen nicht mehr von den Schiedsrichtern bestraft
werden. Der 1. Schiedsrichter fasst einen gesonderten Bericht ab.
Unsportlichkeiten und besondere Vorkommnisse nach der Unterschrift des - Schiedsrichters werden nicht mehr auf der Rückseite des Anschreibebogens
vermerkt. Es muss ein gesonderter Bericht an die spielleitende Stelle gesandt
werden. Nur sie kann Strafen für die Vergehen aussprechen. Die besonderen Fristvorschriften sind bei der Berichtsabgabe zu beachten.
hier gefunden.
Ist ja intuitiv logisch, dass Spielteilnehmer nach der Schlusssirene nicht zum Freiwild durch Beleidigungen oder Tätlichkeiten werden dürfen, ebenso logisch ist aber, dass es dann keine Freiwürfe mehr geben kann. Ausdrücklich gefunden habe ich das aber nur in der Quelle.
- Schiedsrichter festgestellten Ende der Spielzeit. Wenn keine Korrekturen vorgenommen werden müssen, die durch Zeitnahmefehler erforderlich wurden, ist das
-
@microwave Deine Quelle ist von 2010. Ich würde sie durch die offizielle und aktuelle Version des DBB ersetzen:
“46-K Kommentar: Die Entscheidungsgewalt der Schiedsrichter endet mit dem vom 1. Schiedsrichter festgestellten Ende der Spielzeit. Fouls nach dem Schlusssignal können nicht mehr spielrelevant bestraft werden. Unsportlichkeiten und andere Vorkommnisse zwischen Spielende und bis zur Unterschrift des 1. Schiedsrichters können nur noch auf der Rückseite des Anschreibebogens vermerkt werden. Der 1. Schiedsrichter muss über alle Vorfälle, auch wenn sie nach der Unterschrift des 1. Schiedsrichters geschehen, einen Bericht an die spielleitende Stelle senden.”
Quelle: https://www.basketball-bund.de/content/uploads/2021/09/DBB-Regelinterpretation_FIBA-3.0a.pdfIn der Sache ändert das natürlich nichts.
Nachtrag: Es gibt selbstverständlich auch eine Regel dazu (Art. 46.9):
“(…) Das Recht der Schiedsrichter, Entscheidungen zu treffen, beginnt mit ihrer Ankunft am Spielfeld 20 Minuten vor dem festgesetzten Spielbeginn und endet, wenn das Signal der Spieluhr zum vom 1. Schiedsrichter bestätigten Ende der Spielzeit ertönt.”
Quelle: https://www.basketball-bund.de/content/uploads/2021/09/DBB_Offizielle-Basketball-Regeln_2022_v1.2-1.pdf -
@Knupp sagte in Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff:
Wie schafft man es eigentlich als Coach des Siegerteams ein T nach Spielende zu bekommen, wenn das eigene Team gewonnen hat (unabhängig davon, dass das eigentlich gar nicht möglich ist)
Nicht so schwierig, wenn der Schiedsrichter vom Heimteam ist, das mit einem Punkt verloren hat und dieser dann hofft, dass das Spiel mit einem verwandelten Freiwurf doch noch in die Verlängerung geht.
-
Ich will jetzt nicht zu viel schmutzige Wäsche gegen die Schiedsrichter waschen, dafür schätze ich die Leute, die sich für nen Appel & ein Ei in ihrer Freizeit da im Jugendbereich engagieren, viel zu sehr!
Aber sagen wir mal, die Heimmannschaft war recht “körperlich” unterwegs, die Gästemannschaft hatte ordentlich zu leiden, und die Schiedsrichter hatten eine etwas “unkonventionelle” Linie (vor allem eine Schiedsrichterin irritierte immer wieder mit “wenig nachvollziehbaren” Entscheidungen, die auch immer wieder zu Diskussionen zwischen den beiden Schiedsrichtern führte - dazu war die Anzahl der Pfiffe wegen Kleinigkeiten (z.b. wiederholten Einwürfen) so hoch, dass das Spiel am Ende 130 Minuten dauerte), und der Spielstand eben so eng, dass am Ende ein 3er der Gästemannschaft in den letzten Sekunden das Spiel zu ihren Gunsten drehte.
Das ganze kulminierte dann eben in einer sehr emotionalen Situation am Ende des Spiels, wobei da nichts “extremes” vorgefallen ist. Der Gästecoach hatte sich im Laufe des Spiels schonmal an die Schiedsrichter wegen der Härte (da gabs ein paar ordentliche Blessuren bei der Gästemannschaft) gewandt, vielleicht hatte er das nochmal aufgegriffen - ich weiss es aber nicht.
Der Trainer der Gästemannschaft ist halt selbst auch erst 16, üblicherweise aber für seine außergewöhnliche “Ausgeglichenheit” bekannt (=> NULL aufbrausend!). Die Heimmannschaft lebte ihre Emotionen so aus, dass sie das Abklatschen nach dem Spiel mit Fäusten, Schubsen und Beleidigungen durchführte.Am Ende ist es halt auch eine Erfahrung, die alle (Spieler und Coach) da mitnehmen und draus lernen müssen. Solche Sachen passieren halt immer mal wieder.
Mir ging es einfach nur darum, dass mir im Nachgang eingefallen ist, dass der Freiwurf aus meinem Verständnis gar nicht mehr hätte passieren dürfen, denn wenn der drin gewesen wäre, hätte das ja nochmal ganz andere Folgen gehabt - daher wollte ich das doch nochmal nachhaken.
-
Richtig wäre die Anwendung dieses Paragraphen aus der DBB-Spielordnung:
Ҥ 55
1 Verhält sich ein Teilnehmer am Spiel (§ 5 Abs. SO) vom Zeitpunkt der Öffnung der
Spielstätte bis zum Spielbeginn oder nach dem Spielende bis zum Verlassen der Spielstätte
und dem dazugehörigen Parkplatz in einer Weise, die einen Schiedsrichter zu einem Einschreiten verpflichtet hätte, so ist er mit Spielsperre und/oder Geldstrafe zu bestrafen.
Das Gleiche gilt für ein Verhalten nach einer Spieldisqualifikation.”Bericht an die Spielleitung wäre richtig gewesen. Leider sind die SR in diesen Jugendligen a) natürlich oftmals komplett überfordert mit solchen Situationen, b) nicht ausreichend geschult, wie der Ablauf ist, c) auch einfach mal zu faul, sich nach dem Spiel noch hinzusetzen und was zu schreiben.
Übrigens gehört auch der Kabinengang oder manchmal auch der Parkplatz noch zur Spielstätte. Auch wenn der SR dort nach Spielende noch etwas mitbekommt, was ihn zu einem Bericht veranlasst, kann es die entsprechenden Strafen geben.
-
Ansonsten: ach du meine Güte! Ich war nicht in der Halle und habe nur Bemerkungen für diesen Schiedsrichter übrig, für die er sicherlich auch ein T geben wollen würde. Ab zurück auf die Schulbank. Wer so eine Entscheidung trifft, will entweder das Spiel verschieben oder hat absolut gar keine Ahnung von dem, was er da macht. Ein Spiel ist zu Ende, wenn bei Ertönen der Schlusssirene ein Team mehr Punkte hat als das andere. Ausnahmen, die auch ein Unentschieden zulassen mal außen vor. Einzige Einschränkung: Zählfehler, der vom 1. Schiedsrichter vor dem Unterschreiben entdeckt wird und der zu einem Unentschieden und somit Verlängerung führt.
Die Entscheidungsgewalt des Schiedsrichters bezüglich des Spiels beginnt mit dem offiziellen Eintreffen am Spielfeld 20 Minuten vor Spielbeginn und endet mit der Schlusssirene.
Der sportjustiziable Teil endet mit dem Verlassen des Parkplatzes. Wenn also ein Spielbeteiligter auf dem Parkplatz vor der Halle vor der Abfahrt dem Schiedsrichter noch Mutmaßungen über dessen Mutter und ihrer angeblichen Berufsausübung näherbringt oder Ähnliches, so soll der Schiedsrichter ebenso einen Bericht an die Spielleitung schicken, wie wenn das 2 Sekunden nach der Schlusssirene in der Halle passiert wäre. Das (persönliche) Strafmaß orientiert sich daran, wie wenn es während des laufenden Spiels passiert wäre. Nur darf alles das keine Auswirkung mehr auf das Spielergebnis haben können. Diese Messe ist mit der Schlusssirene gelesen. Auch sonstige Fouls, selbst U-Fouls sind dann ohne Belang. Jedoch, wenn es dafür im Spiel ein D gegeben hätte, gilt auch wieder, Bericht an Spielleitung und vergleichbare Konsequenzen wie bei einem D im Spiel. Nur keine Auswirkung auf DIESES Spiel mehr möglich.
-
@32
Vollkommen richtig. Aber bitte auch hier Vorsicht walten lassen. Auswirkungen auf das Spiel, also Freiwürfe und Foul auf den SBB erst ab 20 Minuten vor Spielbeginn.Beleidigt ein Spielbeteiligter z.B. einen Schiedsrichter 30 Minuten vor Spielbeginn, so gilt das analog zu einer solchen Verfehlung nach Spielende bis Verlassen des Parkplatzes. Also Bericht an die Spielleitung, die dann eine Sperre und Geldstrafe aussprechen dürfte/müsste, der Spielbeteiligte darf aber am Spiel teilnehmen, als wenn nichts gewesen wäre. Nicht sehr clever, denn der Schiedsrichter hat ja dann 40 Minuten Zeit, diese Freundschaft zu pflegen. Aber ein D ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich.
-
@bemha sagte in Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff:
Ansonsten: ach du meine Güte! Ich war nicht in der Halle und habe nur Bemerkungen für diesen Schiedsrichter übrig, für die er sicherlich auch ein T geben wollen würde. Ab zurück auf die Schulbank. Wer so eine Entscheidung trifft, will entweder das Spiel verschieben oder hat absolut gar keine Ahnung von dem, was er da macht. Ein Spiel ist zu Ende, wenn bei Ertönen der Schlusssirene ein Team mehr Punkte hat als das andere. Ausnahmen, die auch ein Unentschieden zulassen mal außen vor. Einzige Einschränkung: Zählfehler, der vom 1. Schiedsrichter vor dem Unterschreiben entdeckt wird und der zu einem Unentschieden und somit Verlängerung führt.
Bei aller Richtigkeit über die falsche Vorgehensweise, bitte nicht vergessen, dass wir in die Deutschland wahrscheinlich einen akuten SR-Mangel haben und irgendwo auch die unerfahrensten SR lernen müssen und sollen. Ja, ist nicht toll und die Entscheidungen und das Spiel leiden eventuell darunter, aber auch SR brauchen Spiele zum lernen.
Nicht falsch verstehen, dass das falsch war, ist richtig. Nur vielleicht etwas Verständnis mitbringen.
-
@bemha sagte in Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff:
@Knupp sagte in Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff:
Wie schafft man es eigentlich als Coach des Siegerteams ein T nach Spielende zu bekommen, wenn das eigene Team gewonnen hat (unabhängig davon, dass das eigentlich gar nicht möglich ist)
Nicht so schwierig, wenn der Schiedsrichter vom Heimteam ist, das mit einem Punkt verloren hat und dieser dann hofft, dass das Spiel mit einem verwandelten Freiwurf doch noch in die Verlängerung geht.
Nur nochmal zur Klarstellung. Ich will hier niemand etwas unterstellen. Weder irgendeine Absicht, noch eine Parteinahme.
Der Job war sicherlich auch ein ziemlich schwieriger, angesichts der sehr vielen Dinge, die von Anfang an passiert sind und bei denen die Schiedsrichter vielleicht manchmal auch gedacht haben, welchen “Zirkus” sie hier eigentlich pfeifen sollen.@t-ruck sagte in Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff:
@bemha sagte in Regelfrage: Technisches Foul durch Coach nach Abpfiff:
Bei aller Richtigkeit über die falsche Vorgehensweise, bitte nicht vergessen, dass wir in die Deutschland wahrscheinlich einen akuten SR-Mangel haben und irgendwo auch die unerfahrensten SR lernen müssen und sollen. Ja, ist nicht toll und die Entscheidungen und das Spiel leiden eventuell darunter, aber auch SR brauchen Spiele zum lernen.
Nicht falsch verstehen, dass das falsch war, ist richtig. Nur vielleicht etwas Verständnis mitbringen.
Genau so sehe ich das auch. Ich bringe allen Schiedsrichtern hohe Wertschätzung entgegen. Die Schiedsrichter waren definitiv nicht unerfahren, aber auch erfahrenen Leuten können Fehler passieren. Mir ging es auch nicht darum, nochmal “nachtreten” zu können, sondern mich hat einfach in der Rekapitulation INTERESSIERT, ob das überhaupt korrekt gewesen sein kann.
Daher vielen Dank für die Aufklärung!