U16 Euro Challenge in Helsinki
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Annika Soltau ist für mich der mit Abstand talentierteste Center im gesamten deutschen Nachwuchsbereich, schon jetzt besser als
alle Big Girls in der U18.
Die will ich in 3-4 Jahren bei einem guten College sehen und hoffe, dass sie nicht in der DBBL versauert. -
Deutschland gewinnt 65:47 gegen Griechenland in diesem Challenger, in dem es auch um etwas geht - nämlich die Qualifikation zur U17-WM 2022.
Wer die Spiele Live sehen will, findet hier neben weiteren Infos den Link zum Stream: http://www.fiba.basketball/europe/challengers/u16women/2021
Morgen um 16.30 Uhr geht es gegen Lettland.
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Stellst sich eventuell auch die Frage, ob man unbedingt 26 Dreier schießen muss (Trefferquote: 7 Prozent), wenn man inside drei Spielerinnen mit 1,90 bis 1,92 m Körpergröße hat, die alle drei größer sind als die größte Lettin.
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Mich würde interessieren, warum man die beste Spielerin eines Spiels (14 Punkte, 9 Rebounds) drei Minuten vor dem Ende bei drei Punkten Rückstand auf die Bank setzt und nicht mehr bringt.
Mit einem Foul auf dem Konto. -
Drei Dinge sind mir in den letzten beiden Spielen aufgefallen:
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Angriffe die mit einem System gestartet werden brauchen ungefähr 80% der Zeit fast die vollen 24 s um zu einem Abschluss zu kommen, häufig wurde man von einem Foul bei 0,1 s gerettet. Gab aber auch ein paar Ballverluste und Airballs auf Grund schlecher Position beim Abwurf unter Zeitdruck.
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In beiden Spielen gab es kein einziges Einwurfplay aus dem man gescort hat. Warum man im zweiten Spiel bei -1 auf einen Dreier geht ist mir persönlich nur schwer nachvollziehbar. Hier wäre mir ein einfacher schneller 2er in der Nähe des Brettes lieber gewesen.
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Ist Annika Soltau nicht auf dem Feld haben wir sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung große Probleme. Ich muss ehrlich sagen, ich würde im Angriff viel mehr über sie laufen lassen, mit der klaren Ansage kommt die Hilfe hart spiel den Pass (raus oder Durchstecker) ansonsten geh zum Brett. Nahezu immer wenn sie den Weg zum Korb sucht passiert etwas gutes für uns. Wenn Magda Winter ihr timing noch etwas optimiert und immer im Rücken der Hilfe für den Durchstecker oder den Rebound auftaucht, sind die beiden Mädels unter dem Korb wahrscheinlich nicht zu stoppen.
Schade, dass man mit diesen zwei Niederlagen die Chance auf den zweiten Platz und die WM wohl in die Tonne getreten hat.
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Zu Punkt 2 würde ich sagen, dass die Letten diesen Wurf wohl ganz bewusst abgegeben haben. Die sind ja mit allen Spielerinnen in die Zone, um das Penetration und ein mögliches Spiel über Annika Soltau weg zu nehmen. Erwartest du, dass eine deutsche U16-Spielerin da das Close Out attakiert, um zumindest einen Mitteldistanzwurf zu bekommen?
Wir haben in dem Team nur eine Spielerin, die verlässlich punktet. Keine Spielerin wirf von außen konstant.
Es sind Spielerinnen auf dem Feld, die in der Offense Ballkontakt haben, weil es das System so her gibt, die aber Null Gefährlichkeit mit dem Ball ausstrahlen. Es ist doch kein Wunder, dass die Angriffe runter gespielt werden (müssen), wenn der Großteil der Spielerinnen gar nicht auf den Korb spielen. In der U16 und der WNBL mag das ja reichen, international passt das nicht mehr.Ich hatte ja eigentlich gedacht, dass das Griechenland gut tut und Sicherheit bringt. Am Ende fällt mir für das Spiel der Mädchen doch nur die Beschreibung der Erde im Anhalter durch die Galaxis ein.
Andere Teams wollen es einfach mehr. -
@2short sagte in U16 Euro Challenge in Helsinki:
Andere Teams wollen es einfach mehr.
Das ist genau der Punkt. Drei deutsche Spielerinnen stehen und schauen zum Ball, während eine finnische Spielerin angesprintet kommt und den Ball aufhebt.
Das hat nichts mit Coaching oder Talent zu tun. Mann muss einfach nur den Willen aufbringen zu gewinnen. Und der hat dem Großteil der Mädchen gefehlt. -
Ach, es hat nichts mit Coaching zu tun, wenn eine Spielerin, die bis dahin 14 Punkte und 9 Rebounds erzielt hat, die
letzten drei Minuten komplett auf der Bank sitzt?
Mit einem Foul und ohne dass sie verletzt ist -
Mir ist eine Szene in der Anfangsphase aufgefallen. Deutschland führt nach dem ersten Viertel mit 22:11 und die Trainer denken “Wir haben das Spiel gewonnen, also schauen wir, dass wir Spielzeit verteilen und nach zwölf Minuten unbedingt schon elf Spielerinnen zum Einsatz gekommen sein müssen”. Also werden vier Starterinnen rausgenommen und man kassiert innerhalb von 70 Sekunden vier Dreier zum 22:23. Hat natürlich auch nichts mit Coaching zu tun.
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Ein alter Spruch sagt, dass bei einer knappen Differenz immer der Coach Schuld ist.
Man kann nach dem Spiel immer klar beantworten, dass der Wechsel oder das System nicht hätte vom Coach angesagt werden dürfen. Natürlich wusste der Coach das auch vorher, dass er in der Situation aufs falsche Pferd setzt.
Die 3 Starterinnen werden nach 2 Dreiern (und mehreren Fehlwürfen) wieder eingewechselt und kassieren selber dann noch 2 weitere Dreier zum 22:23. Es ist halt blöd, wenn die Spielerinnen auf so einer EM das erste Mal mit solchen Drucksituationen konfrontiert werden.
Winter hat im ganzen Turnier bisher nicht einen Dreier genommen. Wenn ich Soltau ins Post up bekommen will, muss ich dann allerdings eine andere Spielerin draussen postieren, die auch mal wirft. Ging schief. Soltau hat inside nicht finishen können und der Dreier ging daneben.Allein die kurze Demo des finnischen Assistenztrainers in einer der letzten Auszeiten, wie die Spielerinnen draussen verteidigen sollen, spricht Bände. “mostly harmless”
Coachingfehler gehören zum Spiel genauso dazu, wie verlegte Korbleger und schlechte SR-Entscheidungen. Und sicherlich haben wir auch immer wieder einiges Talent in den Teams. Das reicht aber nicht. Auf einer EM muss man auch etwas aufbringen, was schon Olli Kahn in einem seiner berüchtigten Interviews nach einem Spiel eingefordert hat, auch Mädchen.
Die Finninnen treffen 7 ihrer 8 Dreier in kritischen Situationen (5 vom 22:8 bis zum 22:23 und 2 in der Crunchtime). Wir werfen eher den Airball als dass wir treffen. Die Finninnen habe am Ende nur 11 Fouls, davon 5 im ersten Viertel. Woher auch, wenn unsere Spielerinnen keine Fouls ziehen…Es ist das Gesamtpaket aus dem, wofür die Coaches Verantwortung tragen, und dem, was die Mädchen aus Parkett bringen.
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@2short Ich habe mir gerade nochmal das Einwurfplay angeschaut, bei 1:59,04 im Video ist unsere Aufstellung zum Einwurf sehr gut zu erkennen. Wir stehen mit 3 Spielerinnen an oder in der Zone. Eine weitere steht innerhalb der 3er Linie. Aus meiner persönlichen Sicht, wäre mir die Raumaufteilung hier viel zu eng.
Damit ermöglich wir es den Lettinen überhaupt erst sich in die Zone zu parken.
Nach dem Einwurf kommt es zu dem Closeout bei 1:59,22, hier würde ich mir wirklich die Attacke mit entweder Mitteldistanzwurf oder Pass auf Annika Soltau die ihre Gegnerin entfernt vom Korb gepinnt hat, alles immer abhängig von der Verteidigungsrotation vorstellen. Und ja ich bin mir sicher, das U16 Mädels so abgezockt sein können ( auch die im Deutschland Trikot )Ich hätte mich in der Situation eher für ein umgekehrtes Zipper/Elevator-Play entschieden. Hauptsächlich irgendetwas bei dem die Laufwege relativ einfach sind und mir im Zweifel noch eine weitere Option gibt(Z.B. eine der Zipperspielerinnen dreht sich nach dem Block schnell raus und ist an der 3er Linie frei).
Als Coach vor Ort kenne ich meine Mädels gut und wenn ich weiß, dass außer Joana(30% 3er) keine Spielerin hinter der 3er Linie sicher abschließt, stelle ich mein System entsprechend darauf aus. Eine ausführliche Videoanalyse habe ich aus Zeitgründen nicht betrieben, trotzdem ist mir aufgefallen, dass einige Plays eher darauf ausgelegt sind einen freien Dreier in der Ecke zu bekommen als einen anderen Abschluss zu fokusieren.
An einem Beispiel würde ich gerne deine Aussage bzgl. “Gefährlichkeit mit Ball” aus meinen Augen betrachtet darstellen.
Schau dir mal den Handoff Einstieg, der relativ oft gespielt wurde an. Aus meiner Sicht ist der Laufweg und die Bewegung nach Ballübergabe, zumindest bei den ersten 2-3 Handoffs gar nicht dazu gedacht eine Abschluss zu kreieren. Daher wirken die Spielerinnen in diesem Moment auch sehr passiv und die Verteidigung kann das ganze auch recht gemütlich begleiten.
Ob man jetzt noch auf der Ballfernen Seite anstatt zweier Spielerinnen die am Zuschauen sind, lieber einen Platzwechsel mit/ohne Screen (egal ob down screen oder 45° Winkel screen) haben möchte, muss jeder selbst in seiner Konzeption beantworten.Ich könnte mir vorstellen, wenn man diese System offensiver auslegt, du auch mehr Spielerinnen sehen wirst die sich bei den Punkten regelmäßig eintragen.
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@vidar
Den staggered Screen als Einstieg bei dem Einwurf, finde ich gar nicht so wild. Die Ansage, dass Perner dieses Mal splittet, um in die Ecke zu kommen, und Scheu oben für das Pick’n’Roll raus kommt, dito. Rolf ist derweil auf dem Weg rüber und hätte ggf. drüben noch den Wurf gehabt.
Jeztt sind wir beim Lesen des Blockes. Es wurde geswitched, Soltau hat eine ideale Position und Diala steht unten noch für den Durchstecker.
Hätte man evtl. das Play auch andersherum ansetzen müssen, damit Scheu den Block mit rechts nutzen kann?
Das können wir jetzt im Nachhinein wunderbar analysieren. Wir wissen nicht, was in der Auszeit genau angesagt und aufgemalt wurde.
Wäre der Ball überhaupt im Korb gelandet und nicht wieder weg gesprungen?
Wenn wir beide vielleicht andere Plays genommen hätten, wäre der Erfolg auch nicht garantiert gewesen und jemand anderes hätte sich ggf. aufgeregt, wie wir so ein idiotische Play nehmen konnten.Mit dem initialen Handoff hast du recht, dass das sicher nicht zur sofortigen Attacke gedacht ist. Da geht es eher darum eine Aktion auf der Weakside zu haben. Allerdings heißt das ja nicht, dass man keinen Ausstieg haben darf. Und genau das meinte ich mit “Gefährlichkeit mit Ball”. In der Regel schauen die Mädchen nur auf die Weakside und lesen gar nicht ihre eigenen Ausstiege oder die Alternativen, die sich durch die Aktion auf der Weakside ergeben. Und dort gibt es auch zu wenige, die Optionen lesen (z.B. einen Slip beim Screen).
Und dies zusammen mit einer generellen “grab it”-Mentalität fehlt mir einfach immer wieder.
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Der DBB skizziert ja in seinem Artikel noch die rechnerische Möglichkeit.
Bulgarien folgte dem gestern mit dem Sieg gg. Finnland. Lettland hätte eben fast einen Strich durch die Rechnung gemacht, erst mit dem letzten Wurf sicherte sich Frankreich den Sieg. Verlieren mochten sie dann wohl doch nicht, auch wenn die Spannung oft fehlte. Im Hintergrund sah man die DBB-Auswahl jubeln.
Jetzt haben sie es erst einmal selber in der Hand. Dabei kann allerdings Bulgarien mit einem Sieg die WM-Teilnahme sicher machen. Deutschland bräuchte bei einem Sieg die Schützenhilfe von Griechenland.
Kann jemand sagen, wie in Lettland, Finnland, Bulgarien oder Griechenland über die EM gesprochen wird? -
Selbst die Schützenhilfe der Griechinnen könnte nicht reichen - selbst wenn alle Teams im Sinne der Deutschen spielen, kommt es am Ende auf das Korbverhältnis an…
Hier noch einmal, was alles für eine Teilnahme an der WM im nächsten Jahr passieren muss:
Lettland muss Griechenland schlagen - done
Bulgarien muss Finnland schlagen - done
Frankreich muss Lettland bezwingen - done
Deutschland muss sich gegen Bulgarien durchsetzen
Griechenland muss Finnland besiegen
Und nun käme auf das Korbverhältnis an… -
M.E. müsste es die Differenz sein, oder? Zumindest sagen die offiziellen Regeln das.
Da haben wir aber mit dem Sieg gg. Griechenland gut vorgelegt (+18) und gg. Finnland und Lettland nur knapp verloren. Bulgarien hat noch mit 12 gg. Lettland gewonnen. Finnland hatte nur knappe Spiele.
Griechenland müsste also schon mit 30 o.ä. gewinnen.Zur Halbzeit sieht es ja ganz gut aus. Perner und Rüße treffen auf einmal die Dreier und schon wird das Spiel anders. Und Soltau ist einfach eine konstant gut.
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Was der DBB schreibt ist völlig egal, da sitzen Ahnungslose.
Es geht im Fußball und Basketball immer um die Differenz (Tore, Punkte) und nie um das “Verhältnis”.
Das ist ein historischer Fehler, der seit 100 Jahren existiert und immer weiter verwendet wird. -
@Wasbro
Dürfte am Ende nicht so viel Unterschied sein bei jetzt m.E. +30.Das war jetzt mal ein ganz anderer Auftritt, schon von der Körpersprache und entsprechend auch vom Spiel.
Von der Dreierquote konnte man sonst ja nicht einmal träumen. Mit so einem Auftreten wären Lettland und Finnland auch besser gelaufen.@Paddyguard
Das stimmt so leider nicht ganz. Es gab eine Phase, wo in den Regeln tatsächlich das Verhältnis (Quotient) galt. Das ist inzwischen wieder zurück geändert, aber m.E. war das in den 2000ern. -
Jetzt ist es offiziell: http://www.fiba.basketball/europe/challengers/u16women/2021/groups
Auch der DBB bestätigt es auf seiner Homepage: https://www.basketball-bund.de/news/teams/jugend/u16-damen/fiba-challenger-u16-maedchen-duerfen-hoffen-1119373
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@Wasbro Selbst das Korbverhältnis hätte gereicht.
Ich deute die Freude der Mädchen gerade im Video ansonsten mal so.Realistischerweise hat uns der diesjährige Modus in die Hände gespielt und dann kam das nötige Quentchen Glück mit dazu. Gekniffen ist sicherlich Serbien, die die Gruppe B mit einer Niederlage beenden und nicht zur WM kommen, weil dort Ungarn als Ausrichter gesetzt ist (vorausgesetzt Spanien verliert nicht noch mit 40 o.ä. gg. Ungarn - Spanien führt da gerade nach dem 3. Viertel 37:23).
Da fragt aber am Ende keiner mehr nach. Jetzt geht es eigentlich nur darum, auf dem letzten Spiel aufbauend die Mädchen auf die WM vorzubereiten. Hoffentlich kann die Saison komplett gespielt werden.
Dem Team kann man nur gratulieren.