Einfluss der Euroleague auf die BBL
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Die aktuelle Saison zeigt, obwohl Alba Berlin und Bayern München zwei starke Euroleague Kader haben, lassen sie in der BBL immer mal wieder Federn. Zum einen auf Grund der Doppelbelastung, zum anderen, und jetzt die vielleicht entscheidende Aussage/Frage, auch auf Grund dessen, dass man eine langjährige Lizenz hat (Berlin bald wahrscheinlich auch) und man deshalb die BBL nicht mehr als allzu wichtig ansieht.
Wie seht ihr das?
Für mich ein positiver Nebeneffekt: Die BBL wird deutlich interessanter! Ohne Euroleague würden München und Berlin wahrscheinlich auf den Plätzen 1+2 stehen und es wäre immer nur die Frage, wer von den Beiden Meister wird. Mit der Belastung über weitere Jahre glaube ich schon, dass es auch mal einen “Überraschungsmeister” geben wird.
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Ich denke, dass sich die Gegner auch besser an die Situationen anpassen. Bei allen Niederlagen, ausgenommen der Bayernniederlage gegen Berlin, haben alle Teams hohen Druck ausgeübt und mit viel Tempo gespielt, wenn es nicht ehe schon in der DNA war. Andererseits ist dabei dann auch natürlich wieder das Load-managment des Coaches zu kritisieren, siehe AT am Wochenende, wo NWB wieder gefühlt 30 Minuten gegangen ist. Spricht aber ja eher dafür, dass er weiß, dass die BBL weiterhin wichtig ist. So wurden Zipser, Baldwin und NWB auch in der Overtime eingesetzt.
Klar, der Einfluss ist grundsätzlich eher als positiv anzusehen, da LUBU höchstwahrscheinlich erster wird, und ein HF Alba-Bayern echt für ganz Basketballdeutschland geil wäre. Andererseits wird die Euroleague für beide Teams dann schon rum sein, weswegen diese dann mit voller Kapelle kommen werden und ohne Doppelbelastung wird es echt hammerhartschwer, einen der beiden zu schlagen.
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Es wird noch sehr viel Wasser die Spree hinunterfließen, bis die nationale Meisterschaft für Alba nicht mehr das wichtigste Saisonziel sein wird.
Ja, Alba will sich mit den besten Teams in Europa messen und die EL ist eminent wichtig. Aber erst wenn die Albatrosse ernsthaft um den Einzug in das Final Four mitspielen können, wird sich an den Prioritäten (vielleicht) etwas ändern.LH
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Sobald ein deutsches Team ernsthaft um den Einzug ins Final Four mitspielen kann, dürfte der Abstand zu den übrigen BBL-Teams so groß geworden sein, dass es schon wieder egal ist, ob der BBL-Titel eine große Priorität hat. Die Entscheidung wird dann nur über dieses Team gehen.
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Aus sicht von Alba denke ich, wenn die EL vorbei ist und damit die Doppelbelastung muss ein anderes Team uns erst einmal in einer Serie schlagen (abgesehen der Roten). Ein Spiel zu gewinnen, gegen ein Team das am Vortag rum gereist ist, kein Training oder gar eine Vorbereitung hatte ist viel leichter, aber eine Serie.
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Spätestens wenn Alba die A-Lizenz hat wird auch in Berlin die erste Priorität die Euroleague sein (wie an allen anderen Standorten mit A-Lizenzen europaweit).
Die diesjährige BBL-Hauptrunde dürfte daher ein Vorgeschmack auf die nächsten Jahre sein. Ausschließen kann man einen Überraschungsmeister natürlich nie, aber die Wahrscheinlichkeit Bayern und/oder Alba in einer Serie zu schlagen (wenn beide Teams ausgeruht sind) halte ich für eher gering.
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@fitzroyal sagte in Einfluss der Euroleague auf die BBL:
Spätestens wenn Alba die A-Lizenz hat wird auch in Berlin die erste Priorität die Euroleague sein (wie an allen anderen Standorten mit A-Lizenzen europaweit).
Da würde ich dagegen halten. Für Alba wird die EL nie dis größte Priorität haben wenn sich die Liga weiter so entwickelt wie bisher.
Außerdem verstehe ich gar nicht wieso „entweder oder“!? Die Belastung wird doch von einigen hier als machbar angesehen, da geht doch auch beides!? -
@Peacebrother37 Warum sollte genau bei Alba das anders sein als im Rest Europas? Nicht mal in der qualitativ deutlich besseren ACB liegt die Priorität der EL-Teilnehmer auf dem nationalen Wettbewerb. Ein Granger beispielsweise kommt nicht nach Berlin, um sich gegen Vechta oder Göttingen zu präsentieren.
Das Entweder-Oder kommt daher, dass man nicht 68x seine beste Mannschaft ins Rennen schicken kann aufgrund der Belastung. Daher spielt der bestmögliche Kader in der EL und in der BBL werden die Spieler geschont (das macht Alba jetzt auch schon so). Die ein oder andere BBL-Niederlage wird so in Kauf genommen.
Während der nationalen Playoffs ist die EL vorbei, da liegt dann logischerweise auch bei den EL-Teilnehmern der Fokus auf der BBL. Während beide Wettbewerbe laufen wird die erste Priorität immer die EL sein.
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Titel gewinnen wollen alle aber ich denke es ist auch klar, dass für viele Spieler (vor allem die Imports) die EL der wichtigere Wettbewerb ist. Aus ihrer Sicht spielen sie in einem EL Team, das auch BBL spielt und nicht umgekehrt. Man darf nicht vergessen, dass Spieler wie Baldwin und andere eigentlich auf die Liga darüber schielen, nämlich die NBA. Ohne EL würde man viele dieser Spieler auch gar nicht bekommen.
Für die Vereine und die Fans ist das sicherlich etwas anderes. Die Vereine wissen, dass die BBL für die Identifikation und Kundenbindung (Fans) das Brot und Butter-Geschäft ist. Die EL wird allerdings immer wichtiger in dem Moment wo die durch sie generierten Umsätze größer werden.
Am Ende würde ich sogar sagen, dass die BBL als ganzes von der EL profitiert weil bessere Spieler und Trainer in der Liga sind und dadurch das Produkt Basketball insgesamt besser wird.
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@fitzroyal
Also natürlich werden in der EL die Keyplayer nicht aussetzen weil die Liga einfach stärker ist. Da muss man mit einer ganz anderen Mentalität spielen gegen Barcelona oder Moskau als gegen Vechta oder Göttingen (zufällig gewählte Beispiele). Wenn es gegen diese Manmschaften aucb ohne Keyplayer reicht dann lässt man die pausieren.
Das hat aus meiner Sicht nichts mit Priorisierung zu tun ist aber sicherlich eine Interpretationsfrage.
Aus meiner Sicht priorisiert der FCBB auch nicht, anders kann ich mir die geringe Spielzeit einiger Spieler, mit Blick auf die sehr hohe Spielzeit anderer Spieler, nicht erklären. -
Ich denke, dass die Zusammenhänge zum Teil komplexer sind, als hier angesprochen. Auch Spieler, die deutsche Spots einnehmen können, werden alleine dadurch schon profitieren, dass sie tagtäglich mit gestandenen EL-Spielern zum Teil mit Hoffnung auf bzw. Erfahrung aus NBA auf dem Court stehen. Klar ist Spielpraxis auch wichtig, aber im Gegensatz zu seinen Vorgängern, gewährt Trinchieri diese in der BBL und zum Teil auch in der EL. Speziell Sasha Grant mit 60 Minuten in 11 Spielen hat hier wichtige Erfahrung im Stahlbad Euroleague sammeln können. Das mag ja für einen Oscar da Silva im Sommer auch eine Überlegung wert sein. Auch wenn der Einsatz von ausländischen Spielern in der BBL auf 6 begrenzt ist, kann man mit 3 “deutschen” Spielern eine sehr vernünftige Rotation auf die Beine stellen. Die dann auch von den Spielelen und den Kader für einen lange EL-Saison profitiert haben.
Also 2 Effekte, man bekommt deutsche Spieler, die man sonst nicht bekommt (komisch, dass Lo zuerst nach Bamberg gegangen ist und sich dann für München und Berlin entschieden hat, das wird doch nicht mit der EL in Vebindung stehen?) und alle werden durch das Niveau im Kader und Spielplan besser.
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@okcthunder sagte in Einfluss der Euroleague auf die BBL:
Die aktuelle Saison zeigt, obwohl Alba Berlin und Bayern München zwei starke Euroleague Kader haben, lassen sie in der BBL immer mal wieder Federn. Zum einen auf Grund der Doppelbelastung, zum anderen, und jetzt die vielleicht entscheidende Aussage/Frage, auch auf Grund dessen, dass man eine langjährige Lizenz hat (Berlin bald wahrscheinlich auch) und man deshalb die BBL nicht mehr als allzu wichtig ansieht.
Wie seht ihr das?
Für mich ein positiver Nebeneffekt: Die BBL wird deutlich interessanter! Ohne Euroleague würden München und Berlin wahrscheinlich auf den Plätzen 1+2 stehen und es wäre immer nur die Frage, wer von den Beiden Meister wird. Mit der Belastung über weitere Jahre glaube ich schon, dass es auch mal einen “Überraschungsmeister” geben wird.
Ja und Nein in meinen Augen.
Dadurch, dass die Euroleague vor den meisten nationalen Ligen zu Ende geht, muss man nicht zweigleisig den Fokus setzen wie beim Fußball, wenn es um Titel geht. Dass man in der Hauptrunde Der BBL nicht den ganz großen Fokus bei den EL Teams setzt, finde ich persönlich nicht gut, weil es in Teilen dann wettbewerbsverzerrend wirkt, lässt sich aber nur schwer verhindern. Ich hatte allerdings noch bei keinem Team den Eindruck, dass es nach einem Scheitern in der Euroleague, insbesondere im Final Four, die Saison abschenkt und dem nationalen Titel keine Bedeutung mehr schenkt. Dadurch, dass es bspw. in Spanien und jetzt in Deutschland häufig zu den direkten EL-Duellen im Finale oder Halbfinale kommt, ist automatisch Der Druck und der Wille da diese Spiele zu gewinnen. (Oder den Gegner den Titel nicht zu gönnen.)
Als Gegenbeispiel fällt mir spontan nur Real im letzten Jahr ein, aber ob das an der ausgefallenen EL oder Corona lag mag ich nicht zu beurteilen oder behaupten.
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Wenn man Meister werden will, muss man jeden schlagen können. Mit Bayern und Alba auf 1 + 2 mit jeweils 5 Siegen mehr als der 3. werden die 3. - 8. auch nicht leichter zu schlagen sein. Den vermeintlichen psychologischen Vorteil, als underdog zu gewinnen, wenn der Überflieger eben nicht als formaler Überflieger aufläuft, können wir sicherlich in einem best-of-5 vernachlässigen. Auch wenn Bayern und Alba nur 3. und 4. werden, haben sie in der ersten Runde Heimvorteil. In der 2. ist die EL garantiert vorbei (oder in anderen Jahren ggf. ein Gegner im HF auch noch müde wegen Europa, s. damals Skyliners…). Blöd wäre einzig, wenn die beiden 4. und 5. werden und bereits im VF aufeinander treffen. Und selbst als 6. traue ich denen zu im FV dem 3. mindestens 1 Spiel zu klauen.
Insofern ist die Hauptrunde nicht ganz sinnfrei, aber nicht so immens wichtig.
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@okcthunder : ich glaube, das durch feste EL-Teilnehmer, die unabhängig von ihren BBL-Ergebnissen in der Euroleague spielen, die BBL nicht ausgeglichener wird, sondern einseitiger.
Wie oben schon geschrieben, haben die EL-Teams finanziell und über die Strahlkraft der EL auf Spieler und Trainer deutlich bessere Möglichkeiten bei der Kader-Entwicklung. Das wird langfristig die Schere zwischen den reinen BBL-Teams und den EL-Teams vergrößern.