Anweisungen von Coach oder Spieler
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Wie bewertet ihr diese Anweisungen von Coach oder Spieler, die während eines Spiels laut hörbar gemacht werden:
„Ihr müsst jetzt foulen / Ihr müsst jetzt schnell foulen“
Konsequenz für Trainer?
Konsequenz für Spieler?Nach einem Foulpfiff gegen die eigene Mannschaft: „Gutes Foul!“
Konsequenz für Trainer?
Konsequenz für Spieler? -
Wie bewertet ihr diese Anweisungen von Coach oder Spieler, die während eines Spiels laut hörbar gemacht werden:
„Ihr müsst jetzt foulen / Ihr müsst jetzt schnell foulen“
Konsequenz für Trainer?
Konsequenz für Spieler?Nach einem Foulpfiff gegen die eigene Mannschaft: „Gutes Foul!“
Konsequenz für Trainer?
Konsequenz für Spieler?Zu 1.) Unpassend. Besser wäre: Wir müssen jetzt die Zeit anhalten.
Konsequenz: Verwarnung durch den Schiedsrichter.Zu 2.) Unproblematisch, solange sich der gegnerische Spieler nicht verletzt hat. Gutes Foul ist in dem Fall oft als “taktisch cleveres Foul” zu verstehen. Fouls sind durchaus taktische Mittel des Spiels. Konsequenz: keine.
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Zu 1.) Unpassend. Besser wäre: Wir müssen jetzt die Zeit anhalten.
Konsequenz: Verwarnung durch den Schiedsrichter.Sehe ich auch so.
Zu 2.) Unproblematisch, solange sich der gegnerische Spieler nicht verletzt hat. Gutes Foul ist in dem Fall oft als “taktisch cleverFoul” zu verstehen. Fouls sind durchaus taktische Mittel des Spiels. Konsequenz: keine.
Ich stimme Dir grundsätzlich zu, aber nicht für alle Spiele.
In einem Jugendspiel unterhalb der Top-Jugendligen bevorzuge ich es, wenn die Trainer ihre Spieler ausbilden. Da fehlt es oft an so vielen Fertigkeiten, dass es schön wäre, wenn primär an denen gearbeitet würde, als an “guten Fouls”.
Mit dem nötigen Fingerspritzengefühl findet sich eine Gelegenheit, in der ich dem Coach meine Ansicht kommunizieren kann, ohne dass dies sein Team mithören kann (es ist der Zusammenarbeit nicht dienlich, wenn man Trainer vor Jugendlichen/Kindern maßregelt - außer bei “echten” Verstößen). -
Finde an beiden Aussagen erstmal nichts verwerfliches. Fouls sind im Basketball als taktisches Mittel zugelassen und deshalb gibt es auch “gute” Fouls. Setzt eine Mannschaft dies zu exzessiv ein, wird sie sich bald in Foulproblemen sehen.
Die Diskussion wie Mannschaftsfouls zu ahnden sind gibt es in diversen Threads bereits. Ich fände die Wiedereinführung der Wahlfreiheit, ob Freiwürfe oder Einwurf, eine optimale Ergänzung,kann aber auch verstehen, dass man dies im Rahmen der Spannung für den Zuschauer nicht möchte, da Spiele sehr oft von knappen Endphasen leben.Solange die Aussagen nicht als Aufforderung für ein robusteren Spiels im Sinne von brutal zu verstehen sind, besteht IMHO kein Handlungsbedarf. Im Gegenteil, muss ein Trainer in der Endphase nicht sogar zu verstehen geben, ob man beabsichtigt zu foulen?
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Finde an beiden Aussagen erstmal nichts verwerfliches. Fouls sind im Basketball als taktisches Mittel zugelassen und deshalb gibt es auch “gute” Fouls. Setzt eine Mannschaft dies zu exzessiv ein, wird sie sich bald in Foulproblemen sehen.
Die Diskussion wie Mannschaftsfouls zu ahnden sind gibt es in diversen Threads bereits. Ich fände die Wiedereinführung der Wahlfreiheit, ob Freiwürfe oder Einwurf, eine optimale Ergänzung,kann aber auch verstehen, dass man dies im Rahmen der Spannung für den Zuschauer nicht möchte, da Spiele sehr oft von knappen Endphasen leben.Solange die Aussagen nicht als Aufforderung für ein robusteren Spiels im Sinne von brutal zu verstehen sind, besteht IMHO kein Handlungsbedarf. Im Gegenteil, muss ein Trainer in der Endphase nicht sogar zu verstehen geben, ob man beabsichtigt zu foulen?
Der klare Hinweis an einen Spieler, er solle Foulen (also mit Nitzung des Wortes “Foul” ) ist mit einer Verwarnung und bei Wiederholung mit einem technischen Foul zu ahnden.
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Zu 1.) Unpassend. Besser wäre: Wir müssen jetzt die Zeit anhalten.
Konsequenz: Verwarnung durch den Schiedsrichter.Sehe ich auch so.
Zu 2.) Unproblematisch, solange sich der gegnerische Spieler nicht verletzt hat. Gutes Foul ist in dem Fall oft als “taktisch cleverFoul” zu verstehen. Fouls sind durchaus taktische Mittel des Spiels. Konsequenz: keine.
Ich stimme Dir grundsätzlich zu, aber nicht für alle Spiele.
In einem Jugendspiel unterhalb der Top-Jugendligen bevorzuge ich es, wenn die Trainer ihre Spieler ausbilden. Da fehlt es oft an so vielen Fertigkeiten, dass es schön wäre, wenn primär an denen gearbeitet würde, als an “guten Fouls”.
Mit dem nötigen Fingerspritzengefühl findet sich eine Gelegenheit, in der ich dem Coach meine Ansicht kommunizieren kann, ohne dass dies sein Team mithören kann (es ist der Zusammenarbeit nicht dienlich, wenn man Trainer vor Jugendlichen/Kindern maßregelt - außer bei “echten” Verstößen).Ich verstehe, was du sagen willst, aber gerade im Jugendbereich müssen Spieler beigebracht bekommen, welche taktischen Mittel es gibt. Ich habe kürzlich ein Jugendspiel gesehen - nicht in einer Topliga - in dem eine Mannschaft 19 Sekunden vor Schluss durch Freiwurf auf einen Punkt herankam und danach keiner der fünf Spieler auf dem Feld auf die Idee kam, die Uhr zu stoppen und den Gegner an die Linie zu schicken. Ich sage meinen Spielern ja genauso, wenn sie ein “dummes” oder uncleveres (weil überflüssiges) Foul begehen, also muss ich ihnen den Gegenpol genauso vermitteln - mMn unabhängig davon, auf welchem Qualitätsniveau das Spiel stattfindet. Erwachsenen Spielern diese Gewohnheiten beizubringen, ist nach meiner Erfahrung oftmals vergebene Liebesmüh.
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Ich verstehe, was du sagen willst, aber gerade im Jugendbereich müssen Spieler beigebracht bekommen, welche taktischen Mittel es gibt.
Alles zu seiner Zeit.
Erst Ausbildung der spielerischen Fähigkeiten, dann kommt die Taktik.Mir wäre es sehr recht, wenn an mehr Standorten als es aktuell der Fall ist, eine gute Basketball-Ausbildung stattfinden würde. Bessere Defense, besseres Ballhandling, besseres Entscheidungsverhalten, bessere … - es gibt so viele Punkte, um die sich ein Jugendtrainer kümmern kann (sofern er es kann).
Was ich stattdessen viel zu oft zu sehen bekomme, sind junge Spieler, die noch verdammt viel zu lernen haben, welche von jungen Trainern, deren Abstand vom Prädikat “gut” noch größer ist als der ihrer Spieler, dazu angehalten werden, dass sie das Gegenteil dessen machen, was eigentlich das Ziel ist - sie sollen (!) foulen.
Das ist sehr weit weg vom Fair-Play-Gedanken - der leider von immer weniger Basketballern gelebt wird. Und das ist auch sehr weit weg vom aus den Spielregeln resultierenden Gebot nicht zu foulen.
Ich habe kürzlich ein Jugendspiel gesehen - nicht in einer Topliga - in dem eine Mannschaft 19 Sekunden vor Schluss durch Freiwurf auf einen Punkt herankam und danach keiner der fünf Spieler auf dem Feld auf die Idee kam, die Uhr zu stoppen und den Gegner an die Linie zu schicken.
Sehr sympathisch.
Ein Basketballspiel sollte die Mannschaft gewinnen, die unter Beachtung und Einhaltung des Fair-Play-Gedankens und der Spielregeln mehr Punkte erzielt. In Deinem Beispiel fehlte es dem verlierenden Team nicht an dem Vermögen absichtlich zu foulen, sondern es war nicht in der Lage, in 19 Sekunden so zu verteidigen, dass es für einen Steal und den Siegkorbleger reichte. So ein Team braucht zunächst keinen Fachvortrag “wie foule ich absichtlich”, sondern Trainingseinheiten mit hohem Defense-Anteil.
Ich sage meinen Spielern ja genauso, wenn sie ein “dummes” oder uncleveres (weil überflüssiges) Foul begehen, also muss ich ihnen den Gegenpol genauso vermitteln - mMn unabhängig davon, auf welchem Qualitätsniveau das Spiel stattfindet. Erwachsenen Spielern diese Gewohnheiten beizubringen, ist nach meiner Erfahrung oftmals vergebene Liebesmüh.
Wir können dieses Gespräch noch 100 Beiträge lang fortsetzen, aber das ändert wohl nichts an unseren Positionen. Du hältst es für legitim, Gegenspieler zu foulen, um ein Spiel zu gewinnen - ich nicht.
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Ich verstehe, was du sagen willst, aber gerade im Jugendbereich müssen Spieler beigebracht bekommen, welche taktischen Mittel es gibt.
Alles zu seiner Zeit.
Erst Ausbildung der spielerischen Fähigkeiten, dann kommt die Taktik.Ich nehme an, mit spielerischen Fähigkeiten meinst du Technik? zumindest impliziert das deine Abgrenzung.
Die Ausbildung von Technik und Taktik geht nach Erlernen der Grundtechniken einher. Und selbst da: Schon den kleinsten bringst du bei, dass sie nicht in einem Knäuel dem Ball hinterherlaufen. Entscheidungstraining ist immer Bestandteil des Lernens. Situatives Lernen ist extrem wichtig und soll Spielern nicht vorenthalten werden. Ist ein Team in der Lage zu erkennen, dass jetzt die sogenannte Crunch Time beginnt, sind sie in der Lage ihr Verhalten anzupassen. Dann sollte man ihnen auch die geeigneten Mittel an die hand geben. Da zählt “Stop the Clock” dazu. Ob das bei diesem Spiel der Fall war, können wir nicht beurteilen, eine pauschale Abgrenzung und damit Ausschluss des Anwendens dieser Taktik in einem Altersbereich wäre aber fatal.
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Bei deinem Beitrag, Aldimarkt, habe ich gedacht, hier spricht ein Theoretiker.
Selbstverständlich sehen die Regeln vor, dass du foulen darfst. Sonst würde es keine 4 Fouls geben bevor du beim 5 Foul nicht mehr weiterspielen darfst, sondern nach dem ersten Foul wärest du nicht mehr teilnahmeberechtigt.
Außerdem deine Spielidee als die einzig richtige zu sehen und andere Spielideen als schlechter zu bewerten, spricht von wenig fundierter Ausbildung im Bereich Taktik.
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Bei deinem Beitrag, Aldimarkt, habe ich gedacht, hier spricht ein Theoretiker.
Selbstverständlich sehen die Regeln vor, dass du foulen darfst. Sonst würde es keine 4 Fouls geben bevor du beim 5 Foul nicht mehr weiterspielen darfst, sondern nach dem ersten Foul wärest du nicht mehr teilnahmeberechtigt.
Außerdem deine Spielidee als die einzig richtige zu sehen und andere Spielideen als schlechter zu bewerten, spricht von wenig fundierter Ausbildung im Bereich Taktik.
Was du meinst sind aber absichtliche Fouls, bei denen zu hoffen ist, dass sie nicht als solche erkannt werden… somit passt die Argumentation hier nicht.
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Finde an beiden Aussagen erstmal nichts verwerfliches. Fouls sind im Basketball als taktisches Mittel zugelassen und deshalb gibt es auch “gute” Fouls. Setzt eine Mannschaft dies zu exzessiv ein, wird sie sich bald in Foulproblemen sehen.
Die Diskussion wie Mannschaftsfouls zu ahnden sind gibt es in diversen Threads bereits. Ich fände die Wiedereinführung der Wahlfreiheit, ob Freiwürfe oder Einwurf, eine optimale Ergänzung,kann aber auch verstehen, dass man dies im Rahmen der Spannung für den Zuschauer nicht möchte, da Spiele sehr oft von knappen Endphasen leben.Solange die Aussagen nicht als Aufforderung für ein robusteren Spiels im Sinne von brutal zu verstehen sind, besteht IMHO kein Handlungsbedarf. Im Gegenteil, muss ein Trainer in der Endphase nicht sogar zu verstehen geben, ob man beabsichtigt zu foulen?
Der klare Hinweis an einen Spieler, er solle Foulen (also mit Nitzung des Wortes “Foul” ) ist mit einer Verwarnung und bei Wiederholung mit einem technischen Foul zu ahnden.
Ich finde, dass das wieder so eine unsinnige Maulkorbregelung ist. Jeder weiß, dass es das gibt, es gehört zum Spiel dazu und ist mit dem Regelwerk abgedeckt. So wird das Kind wenigstens beim Namen genannt. Als SR käme ich mir mehr verarscht vor, wenn sich interne Sprachregelungen wie “lass das Einhorn pupsen” oder “bring Frieden in die Welt” etablieren würden, um die Anweisung zum Foul zu beschreiben.
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Du hältst es für legitim, Gegenspieler zu foulen, um ein Spiel zu gewinnen - ich nicht.
In der Tat halte ich das für legitim. Und auf einem Niveau, wo das Gewinnen und Verlieren für alle Beteiligten einen höheren Stellenwert als vielleicht in der U13-Kreisliga hat, wäre es als Coach schädlich, wenn ich das nicht täte. Ich würde nämlich nicht alle Spielräume, die die Regeln mir bieten, genutzt haben. Damit dürfte mein Team zurecht das Gefühl haben, ich hätte nicht alles versucht, um das Spiel zu gewinnen.
Wenn du sagst, es ist aus deiner Sicht nicht legitim, am Spielende ein Foul zu nutzen, um wieder heranzukommen, ist es dann legitim, ein Foul einzusetzen, um einen Break zu stoppen? Darf ich foulen, wenn ich zu spät von der Weakside komme und das Anspiel nicht mehr verhindern darf? Darf ich nach einem unplanmäßigen Switch foulen, damit der Gegner das Mismatch nicht ausnutzen darf? Ab welchem Punkt erlaubt dein moralischer Kompass denn ein Foul? Darf man nur foulen, wenn man zu “doof” war, regelkonform zu verteidigen, es aber ehrenhafterweise versucht hat?
Ich finde es ehrlich gesagt immer frustrierend, wenn vermeintlich gut ausgebildeten Spielern im Seniorenbereich die Fähigkeit abgeht, taktisch zu foulen. Und das ist - like it or not - auf höherem Niveau ein fester Bestandteil des Spiels, den man auch durch basketballromantische Vorstellungen nicht wegdiskutieren kann.
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Mein Vorgehen - und ich weiss ich werde dafür hier viel Prügel bekommen, aber für mich funktioniert es - ist:
Fordert ein Trainer die Spieler explizit, Fouls zu begehen, gibt es erst eine Ermahnung und im Wiederholungsfall sofort ein “T”.
Gerade in Jugendspielen ist es mir völlig egal, welcher Trainer meint, dass ein Foul ein technisches Mittel ist. Für mich gehört Sport (gerade Mannschaftssport) auch zur Charakterbildung, dazu gehört für mich NICHT, den Kindern beizubringen, Regeln bewusst zu verletzen um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen.
Gleichzeitig mit dem “T” teile ich dem Trainer mit, dass ich Fouls, die nur aufgrund seiner Anweisung begangen werden, als “Unsportlich” werten werde, mit der Konsequenz 2 Freiwürfe plus Einwurf Mittellinie. (Selbstverständlich auch im höheren Seniorenbereich)
Denn - und nun mal alle ehrlich sein - bei den “Stop-the-Clock-Fouls” nach Ansage, handelt es sich meist um einen Schlag an den Oberarm, ein kurzes halten am Trikot und eigentlich nie um einen Versuch, den Ball zu spielen.
Es mag sein, dass ich diese Kontakte eventuell im normalen Spiel nicht als “unsportlich” werten würde, sondern evtl. eher als ungeschickt oder unglücklich - mit der Vorgeschichte des “Foulen, Foulen”-Rufs ist es ein “U”. Punkt.
Wenn der Trainer meint, “denkt an das Einhorn” rufen zu müssen - das darf er, auch gerne ohne Ermahnung.
Denn hier geht es mir auch um die Aussenwirkung auf die Tribüne, Eltern, Großeltern und Geschwister.Ruft der Trainer “Denkt an das Einhorn” weiss wenigstens jeder in der Halle, dass der Coach selber weiss, dass er etwas
nicht Regel-konformes versuchen möchte - und jeder kann sich seinen Teil über den Charakter des Coaches denken. -
Ich muß sagen, ich bin über die Ansichten von @aldimarkt und @3_fuer_2, verwundert.
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Am Anfang, als ich mal anfing mir Basketball anzuschauen, ist mir das natürlich aufgefallen, das eigentlich immer am Schluß eines Spieles oft gefoult wird.
Ich versuchte auch mich mit den Regeln des Spiels zu befassen, und da gab es Unterschiede beim foulen. Unter anderem ein “Foul ohne Versuch den Ball zu spielen”, was mit einem U zu bestrafen ist.
Nun fragte ich mich, warum werden denn die Fouls am Ende eines Spiels selten als U von den Schieris gepfiffen.
Obwohl eindeutig nicht der Ball gespielt werden soll, sondern nur die Absicht besteht die Uhr anzuhalten.
Zufriedenstellend erklären konnte mir das bisher keiner. Ich nahm es hin, das es ein taktisches Mittel ist, die Uhr anzuhalten.
Das höre ich von Trainern und auch Spielern.
Und es ist auch so, von den Jugendmannschaften bis zu den A Mationalmannschaften.
Arbeitet ein Trainer nicht mit diesem Mittel, schöpft er nicht alle Möglichkeiten aus. -
@login
Hier zwei Zitate … in englisch, lässt sich leichter kopieren (Fettungen von mir):
Each team shall do its best to secure victory, but this must be done in the spirit of sportsmanship and fair play.
Dieser schöne Satz stammt nicht von mir, sondern aus den FIBA-Regeln. In den Regeln geht es weiter mit:
Any deliberate or repeated non-cooperation or non-compliance with the spirit and intent of this rule shall be considered as a technical foul.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass in keiner Sportart der Welt vorsätzliche Fouls und die Aufforderung, vorsätzlich zu Foulen etwas mit Sportsmanship und Fair-Play zu tun haben, dann verstehe ich nicht, wie sich jemand wundern kann, dass ich dem Coach ein “T” gebe.
Ganz einfach: Ich gebe es ihm, weil die FIBA das gerne so möchte - ich diesem Wunsch der FIBA komme ich nur zu Gerne nach.
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Ich bin mir nicht sicher ob ich die anweisung foul nicht schonmal gehört habe
Ich würde die harmlosen stop the clock fouls nicht unbedingt als verstoß gegen dem Sportsgeist sehen, ansonsten müßte der schiri zum ende hin mehr T’s pfeifen und nicht seine Linie anpassen damit diese Fouls bei wenig Kontakt gepfiffen werden. Ich meinte sogar gehört zu haben das die Coaches dies gegenüber dem Schiris ankündigen, damit eben nicht hart gefoult werden muss.
Zudem lernt man das wenn man mal 3-4 Spiele sieht, und man hat ja nicht nur technische Ausbildung sondern auch mal Theorie, sei es in der Umkleide vor dem Spiel oder zumindest in dem Auszeiten das Ausbildung von Skills wichtiger ist ist natürlich klar, in idealfall gewinnt man dadurch die Spiele ohne das man foulen muss.
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Das sehe ich anders. Die Regeln geben vor was “Unsportlich” ist. Interpretationen dazu gibt es ausreichend. Wie also eine vorsätzliches gutes Foul, was im richtigen Moment am richtigen Ort getätigt wurde und dem Verteidigungsbewegungsstandard entspricht, nun wieder einzelnen Interpreten zur Unsportlichkeit gereicht ist wie so oft mehr als verwunderlich. Es gibt Handlungen und Strafen, so gibt es bei einem guten Foul in der Zone den Einwurf an der Baseline, weil ich das Verteidigungsmismatch Klein-Groß und die fehlende Hilfe erkenne und sofort normal foule. Unsportlich, mitnichten! Im Kausalzusammenhang “darf” ich sogar 4x foulen ohne eine extra Strafe dafür zu erhalten! Wo versteckt sich da die Unsportlichkeit? Und dies ist so weil es die FIBA so will….
Auffordern zum Foul ohne Verschlüsselung ist aber immer noch ein klares “T” nach der vorherigen Ermahnung. -
Ich gebe Dir Recht, was die Auslegung angeht, wenn ein Coach tatsächlich laut Foul ruft. Das kam vielleicht in meinem vorherigen Beitrag nicht so raus, das passiert aber auf höherem Niveau nicht.
Interessanter Trend aus den vergangenen beiden Saisons: Schiedsrichter fragen bei späten Auszeiten den Coach der zurückliegenden Mannschsft, ob er Stop-the-clock spielen möchte. Vielleicht kann sich ja mal ein Schiedsrichter aus höheren Ligen dazu äußern, woher das kam. Mich hat die Frage anfangs sehr irritiert und es gab einige SR, die das so gehandhabt haben. Dazu muss es also irgendwann mal eine Vorgabe gegeben haben.
Deutet allerdings auch darauf hin, dass das Foul als taktisches Mittel mittlerweile im Schiedsrichterwesen akzeptiert ist.
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My 2 Cents:
Jugendbasketball: die Jungen und Mädchen sollen erst einmal lernen, sauber zu verteidigen und so den Ball zurückzuerobern, taktische Fouls wären für mich hier nur ein Vorwand für “excuses”
JBBL/NBBL/WNBL: irgendwann müssen diese leistungsorientierten Jugendlichen lernen, was sinnvolle/sinnlose und taktische Fouls sind
Seniorenbasketball: hier zählt die Kombination aus beidem, harte Defense und, falls notwendig, taktische Fouls, aber ein Coach, der wild am Seitenrand rumbrüllt, hat im Training etwas verpenntZudem fangen die meisten Mannschaften viel zu spät an zu foulen und bringen dadurch viel zu viel Hektik in die Schlussphase.
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Die Aufforderung eines Trainers an die Spieler nun zu foulen ist unsportliches Verhalten!! Wenn ich die Chanche habe mit noch zu kommunizieren, bitte ich darum dies zu unterlassen. Wenn nicht und es wird gefoult ist das für mich sofort ein U-Foul des Spielers und der Trainer bekommt noch das C-Foul hinterher.
Als SR habe ich nicht zu bewerten ob die Spieler die Uhr stoppen wollen. Ich bewerte ob es ein normales persönliches Foul ist oder ein U-Foul. Ausnahme in den letzten 2. Min bei Einwurfsituationen, wo der Ball noch nicht im Spiel ist, denn da gibt es Regelvorgaben. Aber dies spielt hier ja keine Rolle.
forthree -
Seniorenbasketball: hier zählt die Kombination aus beidem, harte Defense und, falls notwendig, taktische Fouls, aber ein Coach, der wild am Seitenrand rumbrüllt, hat im Training etwas verpennt
Zudem fangen die meisten Mannschaften viel zu spät an zu foulen und bringen dadurch viel zu viel Hektik in die Schlussphase.
Ich finde aber gerade beim Foulen schadet es nicht wenn jemand das Kommando gibt, du sagst die meisten fangen zu spät an sowas könnte man unterbinden Noch schlimmer finde ich wenn sich das Team nicht einig ist, und der eine verteidigt und der nächste rüberrennt und foult (oder direkt wenn der ball bei ihn ist). Denn die entscheidung ob oder nicht, ist oft nicht trivial.
Und ob man jetzt “Halt die Uhr an” oder das kürzere und prägnatere “Foul” von mir aus in mehrfacher Ausführung ruft*, hat doch die selbe “unsportliche” Intention und das Foul in dem zusammenhang ist ganz anders zu interpretieren als zu einen früheren Zeitpunkt bei dem es evtl. mit der Intention “Hau ihn um dem Wichser” gerufen wird. Wenn er es will kann der Coach das auch mit einen Codewort einüben, aber dann geht vermutlich wirklich wertvolle Trainingszeit verloren bis die Spieler lernen das sie aufs “Wattebällchen! Wattebällchen!” das “Hau ihn um dem Wichser” Schema spielen sollen.
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Auszeit? Non-verbale Kommunikation? Absprachen Rückstand oder Spielsituation/Restspielzeit? Vielleicht will ich auch der gegnerischen Mannschaft nicht alle meine Überlegungen oder Vorgaben auf dem Silbertablett servieren?
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Finde es hier gerade etwas durcheinander. Da werden irgendwie mehrere Sachen vermischt.
Die Eingangsfrage war einerseits: “Ihr müsst jetzt foulen” OK oder nicht ok?
Da sollten sich alle einig sein. Das wird nicht akzeptiert, sondern muss (davon kann man halten, was man will) umschrieben werden. Falls dies nicht umschrieben wird –> Verwarnung --> Technisches Foul.Das ist unabhängig von Altersklasse oder Liga.
Die andere Frage war: “Gutes Foul”.Laut Regeln erlaubt. Allerdings gehe ich da mit aldimarkt und sage, dass es im Kinder- und Jugendlichenbasketball nicht angebracht ist. Zumindest nicht laut in der Halle.
Einige driften hier völlig ins Philosophische ab und diskutieren, ob Fouls taktische Mittel sind oder generell dem Gedanken des Fair-Play entgegenstehen. Das war eigentlich nicht gefragt, was nicht heißt, dass es nicht diskutiert werden kann. Meine Sichtweise hierzu ist: Foulen ist im Basketball erlaubt, sonst gäbe es gar keine entsprechenden Regeln dazu. In anderen Sportarten (Volleyball, Schach) ist Körperkontakt gänzlich untersagt und somit foulen nicht erlaubt. Die Grenze vom taktischen Mittel zum Überschreiten des Fair-Play Gedankens ziehen die Regeln mittels unsportlichem Foul oder disqualifizierendem Foul.
Was ich aber gar nicht leiden kann, sind Schiedsrichter, die sich ihre eigenen Regeln machen, weil sie denken, sie müssen die Welt belehren. Lieber 3_fuer_2, ich kenne dich nicht, aber einige deiner Posts lassen den Verdacht nahe, dass du nicht gemäß der Regeln des Basketballspiels, sondern nach eigenen vermeintlich hochwertigen Moralvorstellungen schiedsrichtest. Das wäre dann so ein Fall, bei dem ich als Coach völlig durchdrehen würde. Aber möglicherweise habe ich dich falsch verstanden, sozusagen deine Posts fehlinterpretiert. -
Für mich ist es ein legitimes Mittel, wenn die Ausführung gezielt so ist, dass es kein überhartes Foul ist oder jemand verletzt wird. Auch Coaches selbst nutzen das Foul als taktisches Mittel und provozieren T Fouls, um einen Rhythmus zu unterbrechen, Schiedsrichter zu beeinflussen etc…
Auch im Jugendbereich ist es ein legitimes Mittel. Ich möchte meine Spieler z.B. auch so trainieren, dass sie eine aggressive Defense spielen. Da kann es auch passieren, dass das an der Grenze zum Foul ist. Das kann dann wesentlich unfairer (je nach Stärke des Gegners) sein, als ein Foul auf Zuruf und als taktisches Mittel.
Vergleiche zu anderen Sportarten spare ich mir, denkt mal an Eishockey, Handball etc… Da ist das ebenfalls gängig und gehört dazu.
Es gibt wesentlich unfairere Mittel als Foul auf Zuruf im Jugendbereich. Trainer lässt unter der U 16 Zone spielen, weil er weiß dass es keiner ahnden wird, Trainer führt mit 60 Punkten zur Halbzeit und lässt weiter Presse spielen usw.
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Manchmal finde ich Ansagen gut, aber ob man ein Handzeichen gibt oder foul/watteballchen sagt es bleibt ein Aufruf zur unsaportlichkeit die wenn sie ausgeführt wird eigl nie so gepfiffen wird. Ich finds nur komisch das eine Sache ein t ist, während eine andere Sache die zwangsläufig auch auf ein foul mal zuläuft vollkommen legitim ist ( ausser der Spieler rennt danach zum anschreibetisch und stoppt dort die Uhr, das wäre dann aus meiner Perspektive unsportlich und daher ein viel schlimmerer Aufruf zur unsportlichkeit wenn man es nicht als “foul doch” interpretiert)
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Foulen ist im Basketball erlaubt, sonst gäbe es gar keine entsprechenden Regeln dazu
Denk da lieber noch mal drüber nach. “Foulen ist erlaubt” - you made my year.
Du scheinst es nicht verstehen zu wollen….
Foulen ist erlaubt im Sinne von Teil des Spiels. Es gibt sogar einen Bereich auf dem Spielberichtsbogen, der ist nur für Teamfouls und ein Bereich, der ist nur für persönliche Fouls. Hm könnte also wohl sein, dass der unglaubliche Skandal, Foul zu spielen, zum Basketball dazu gehört. So wie der Faustschlag zum Boxen und der Nichtkontakt im Volleyball.
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Gerade in Jugendspielen ist es mir völlig egal, welcher Trainer meint, dass ein Foul ein technisches Mittel ist. Für mich gehört Sport (gerade Mannschaftssport) auch zur Charakterbildung, dazu gehört für mich NICHT, den Kindern beizubringen, Regeln bewusst zu verletzen um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen.
Gleichzeitig mit dem “T” teile ich dem Trainer mit, dass ich Fouls, die nur aufgrund seiner Anweisung begangen werden, als “Unsportlich” werten werde, mit der Konsequenz 2 Freiwürfe plus Einwurf Mittellinie. (Selbstverständlich auch im höheren Seniorenbereich)
Denn - und nun mal alle ehrlich sein - bei den “Stop-the-Clock-Fouls” nach Ansage, handelt es sich meist um einen Schlag an den Oberarm, ein kurzes halten am Trikot und eigentlich nie um einen Versuch, den Ball zu spielen.
Es mag sein, dass ich diese Kontakte eventuell im normalen Spiel nicht als “unsportlich” werten würde, sondern evtl. eher als ungeschickt oder unglücklich - mit der Vorgeschichte des “Foulen, Foulen”-Rufs ist es ein “U”. Punkt.
Hier machst du dir deine eigenen Regeln. Das ist eine Katastrophe. Du hast als Schiedsrichter die Regeln anzuwenden.
Nicht die Spieler dürfen nicht stop-the-clock spielen, sondern DU darfst nicht einfach jedes stop-the-clock Foul als unsportlich werten. Damit wendest du Regeln falsch an. So einfach ist das.Traurigerweise gibt es ja wirklich solche Schiedsrichter.
Du sprichst von Jugendspielen. Naja dann pfeif doch mal in einem U18 Finale um die Landesmeisterschaft dauernd U’s, wenn ein Team am Ende des Spiels die Uhr anhält……ganz großer Sport. Schiedsrichter im Mittelpunkt des Spiels. Lass mich raten: Für den sich zurecht beschwerenden Trainer dann auch noch ein T obendrauf?
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Ich finde stop the clock-Fouls grundsätzlich etwas nervig. Im älteren und/oder höherklassigem Bereich durchaus legitim, wenn es ohne Härte geschieht. Aber Kinder können nicht sehr gut absichtlich leicht foulen. Als sich am Sonntag meine Tochter für ihr Spiel warm machte lief noch ein Bezirksliga-Spiel mu14. 1,5 Sekunden vor Schluss sichelte ein Spieler der um 3 Punkte zurückliegenden Mannschaft seinen Gegner an der Seitenlinie regelrecht weg, der auf den Boden knallte. Anschließend gab es nur noch einen Einwurf ins Nichts. Solche Aktionen (in diesem Fall von den Eltern gelobt)finde ich sinnlos und unsportlich. Meine Tochter hat ihre Stärken im defensiven Bereich und schon immer eng verteidigt. Sie hatte mal einen Trainer, der sie sehr gelobt hatte, wenn sie Fouls beging- das hieß für ihn Einsatz zeigen. Ein Junge aus ihrem Team hat die Spiele grundsätzlich auf der Bank beendet, weil er ausgefoult war. Das muss man nicht extra fördern.
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Ich finde stop the clock-Fouls grundsätzlich etwas nervig. Im älteren und/oder höherklassigem Bereich durchaus legitim, wenn es ohne Härte geschieht. Aber Kinder können nicht sehr gut absichtlich leicht foulen. Als sich am Sonntag meine Tochter für ihr Spiel warm machte lief noch ein Bezirksliga-Spiel mu14. 1,5 Sekunden vor Schluss sichelte ein Spieler der um 3 Punkte zurückliegenden Mannschaft seinen Gegner an der Seitenlinie regelrecht weg, der auf den Boden knallte. Anschließend gab es nur noch einen Einwurf ins Nichts. Solche Aktionen (in diesem Fall von den Eltern gelobt)finde ich sinnlos und unsportlich. Meine Tochter hat ihre Stärken im defensiven Bereich und schon immer eng verteidigt. Sie hatte mal einen Trainer, der sie sehr gelobt hatte, wenn sie Fouls beging- das hieß für ihn Einsatz zeigen. Ein Junge aus ihrem Team hat die Spiele grundsätzlich auf der Bank beendet, weil er ausgefoult war. Das muss man nicht extra fördern.
Du magst es nervig finden und bist der Ansicht, es passt nicht in Jugendspiele (was ich gut verstehe), aber dein Beispiel mit dem Umsicheln ist natürlich ein Einzelbeispiel.
Es sagt ja keiner, dass ein zu hartes Foul, welches bei stop-the-clock gespielt wird, nicht auch ein U-Foul sein kann. Nur grundsätzlich ist es nicht erlaubt und völlig falsch, jedes stop-the-clock Foul als U anzusehen. Und das ist alles völlig unabhängig davon, ob es ein U16 oder Bundesliga-Spiel ist. -
Interessanter Trend aus den vergangenen beiden Saisons: Schiedsrichter fragen bei späten Auszeiten den Coach der zurückliegenden Mannschsft, ob er Stop-the-clock spielen möchte. Vielleicht kann sich ja mal ein Schiedsrichter aus höheren Ligen dazu äußern, woher das kam. Mich hat die Frage anfangs sehr irritiert und es gab einige SR, die das so gehandhabt haben. Dazu muss es also irgendwann mal eine Vorgabe gegeben haben.
Deutet allerdings auch darauf hin, dass das Foul als taktisches Mittel mittlerweile im Schiedsrichterwesen akzeptiert ist.
Ich zitiere mich ungern selbst, aber vielleicht kann mir jemand noch etwas zu diesem Punkt sagen. Wurde das den SR tatsächlich in Lehrgängen näher gebracht, dass sie so vorgehen sollen?
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Auszug aus dem Handbuch der (obsoleten?) Interessengemeinschaft der Basketballbundesligaschiedsrichter aus der Saison 2012/2013:
SR sollten einen Trainer nach einer Auszeit während der Crunchtime bei einem knappen Spielstand / bei wenigen Sekunden verbleibender Spielzeit danach fra-gen, welches System (Uhr herunterspielen oder Stop-the-clock) gespielt werden soll. Damit ist für die SR klar, dass leichte Kontakte toleriert werden können (Uhr herunterspielen) oder aber sofort gepfiffen werden (Stop-the-clock) sollten.
Nutze die Absicht des Trainers, um falsche oder überzogene Reaktion der SR zu vermeiden! -
Für wie legitim haltet ihr es, für die Ansage “Foulen” (vom Trainer laut hereingerufen während des laufenden Spiels) direkt ein T zu geben? Habe ich schon miterlebt, daher die Frage. War vorletzte Saison, falls die Angabe weiterhilft (neue Vorgaben o.ä.).
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SR sollten einen Trainer nach einer Auszeit während der Crunchtime bei einem knappen Spielstand / bei wenigen Sekunden verbleibender Spielzeit danach fra-gen, welches System (Uhr herunterspielen oder Stop-the-clock) gespielt werden soll. Damit ist für die SR klar, dass leichte Kontakte toleriert werden können (Uhr herunterspielen) oder aber sofort gepfiffen werden (Stop-the-clock) sollten.
Dieser Text ist ein weiteres Beispiel für “private Regeln”.
Der Text bedeutet übersetzt nichts anderes als “ich ahnde nicht das, was passiert - ich ahnde das, was der Trainer sich von mir wünscht”. Das ist völlig inakzeptabel! Schlimmer geht’s nimmer.
Schiedsrichter sollen 40 Minuten lang die Regeln, Kriterien und Handlungsanweisungen umsetzen/anwenden. Auch in den letzten Spielminuten bei knappem Spielstand. Nichts ist aus Regelsicht am Ende anders als vorher. Ein guter Schiedsrichter beurteilt die Aktion - nicht die Intention.
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Für wie legitim haltet ihr es, für die Ansage “Foulen” (vom Trainer laut hereingerufen während des laufenden Spiels) direkt ein T zu geben? Habe ich schon miterlebt, daher die Frage. War vorletzte Saison, falls die Angabe weiterhilft (neue Vorgaben o.ä.).
Das ist keine Ja-Nein- bzw. Richtig-Falsch-Frage.
Jedes Spiel läuft anders - jede Situation hat ihre Vorgeschichte.Bei so etwas ist die ganze Bandbreite denkbar:
- Trainer angucken und leicht den Kopf schütteln
- Trainer ermahnen
- Trainer verwarnen
- Trainer bestrafen
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SR sollten einen Trainer nach einer Auszeit während der Crunchtime bei einem knappen Spielstand / bei wenigen Sekunden verbleibender Spielzeit danach fra-gen, welches System (Uhr herunterspielen oder Stop-the-clock) gespielt werden soll. Damit ist für die SR klar, dass leichte Kontakte toleriert werden können (Uhr herunterspielen) oder aber sofort gepfiffen werden (Stop-the-clock) sollten.
Dieser Text ist ein weiteres Beispiel für “private Regeln”.
Der Text bedeutet übersetzt nichts anderes als “ich ahnde nicht das, was passiert - ich ahnde das, was der Trainer sich von mir wünscht”. Das ist völlig inakzeptabel! Schlimmer geht’s nimmer.
Schiedsrichter sollen 40 Minuten lang die Regeln, Kriterien und Handlungsanweisungen umsetzen/anwenden. Auch in den letzten Spielminuten bei knappem Spielstand. Nichts ist aus Regelsicht am Ende anders als vorher. Ein guter Schiedsrichter beurteilt die Aktion - nicht die Intention.
Die Intention liegt doch auf der Hand. Wenn der SR darauf eingestellt ist, dass meine Mannschaft taktisch foult, gibt er uns das, was wir wollen - und zwar ohne, dass durch überharten Kontakt (wie von einem der Vorschreiber hier geschildert) ein Spieler der ballbesitzenden Mannschaft gefährdet wird. Das ist wie schon erwähnt aus meiner Sicht ein Zeichen dafür, dass das Foul eben in oberen Ligen als taktisches Mittel akzeptiert ist. Alles andere wäre aber auch weltfremd.
Vielen Dank für die Info, @Jalapeno.
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@Grosshirn Orange
Nur kurz zwei Kommentare:Foulen ist erlaubt im Sinne von Teil des Spiels. Es gibt sogar einen Bereich auf dem Spielberichtsbogen, der ist nur für Teamfouls und ein Bereich, der ist nur für persönliche Fouls. Hm könnte also wohl sein, dass der unglaubliche Skandal, Foul zu spielen, zum Basketball dazu gehört.
Was hältst Du von:
Banküberfälle sind erlaubt. Es gibt sogar einen Bereich im polizeilichen Führungszeugnis, der ist nur für Banküberfälle. Hm könnte also wohl sein, dass der unglaubliche Skandal, Banken auszurauben, zum Leben dazu gehört.
NOCHMAL: Fouls sind nicht erlaubt. Sie sind Verstösse gegen das geltende Regelwerk. Jeder Verstoß wird notiert, wer zuviele Verstöße sammelt, darf nicht mehr mitmachen. (ebenfalls wie im Führungszeugnis, bei den ersten Verstößen gibts Bewährung, danach darfst Du da auch nicht mehr mitspielen)
Aber jetzt mal wieder sportlich, nein, ich mache mir keine eigene Regeln, das würde auch relativ schnell von den Mannschaften oder den Coaches festgestellt. Ich zitiere hier nochmal meinen Kernsatz, den darfst Du bitte nicht ignorieren:
Denn - und nun mal alle ehrlich sein - bei den “Stop-the-Clock-Fouls” nach Ansage, handelt es sich meist um einen Schlag an den Oberarm, ein kurzes halten am Trikot und eigentlich nie um einen Versuch, den Ball zu spielen.
Um das kurz zu erklären: Das von mir oben beschriebene (Schlag auf den Oberarm, halten am Trikot) ist seit Menschengedenken im Basketball ein unsportliches / absichtliches Foul. Wenn so ein Kontakt irgendwann im zweiten Viertel zufällig passieren sollte, dann können wir gerne darüber streiten, ob das eventuell nur Ungeschick oder Unfähigkeit passiert.
Aber wie sieht denn ein Foul nach Zuruf “Foulen, Foulen” in der Praxis aus? Das Team, das den Ball hat, wird versuchen mit schnellen Pässen den Fouls zu entgehen, in der Praxis rennt dann ein Verteidiger hinter dem Angreifer her und versucht irgendwie ihn mit der Hand irgendwo zu treffen oder zu halten. Das sind - laut der Regel - glasklare unsportliche Fouls. Wie soll ich dann noch eventuell zu Gunsten des Foulenden Ungeschick unterstellen können, wenn der Trainer lauthals “Foulen” in die Halle ruft?
Wenn Du ehrlich bist, dann gibt es solche Kontakte, wie sie bei bewusstem Stop-The-Clock auftreten, in den ersten 38 Minuten des Spieles nicht. (Lassen wir mal U10 oder U11 aussen vor). Kein Spieler rennt im zweiten Viertel hinter einem Gegenspiel her und zieht an seinem Trikot / Arm - nur um die Uhr zu stoppen.
Denn natürlich behandele ich Kontakte in der 2. und der 40. Spielminute völlig gleich, aber solche Szenen wie in der 40. Minute kommen in den ersten 3 Viertel einfach nicht vor.
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Wo ist diese Anweisung mit dem Foul-Rufen = T nachzulesen?
Ist das eine offizielle Regel oder eine unter der Hand gehandelte SR-Anweisung?Ich erinnere mich daran, dass es mal die Clean-the-Game-Anweisung gab. Aber selbst die ist nicht mehr im Netz aufzufinden. Da stand aber nur drin, dass das übermäßige Einfordern eines Fouls beim SR zu unterbinden sei, IIRC.Den Fair-Play-Masstab anzulegen, weil jemand ein Foul fordert, finde ich vollkommen unangebracht.
Wie fair ist es denn, wenn eine Truppe mit einem 2-stelligen Millionenetat auf ein Team trifft, das ein fünftel des Etats hat und sich individuelle Spitzenklasse nicht leisten kann, sondern vielleicht nur Rookies mit wenig Erfahrung.Wie fair ist es, im Semi-Professionellen Bereich mit US-Boys aufzulaufen, während eine andere Vereinsmannschaft mit lokalen Spielern spielt.
Wie fair ist es, wenn in der Kreisliga C eine ambitionierte Mannschaft aus ehemaligen NBBL-Spielern antritt und dort auf alte Herren trifft, die noch ein bisschen spielen wollen.
In allen Fällen ist die überlegene Mannschaft eher in der Lage, durch individuelle Klasse und schnelle Ballbewegung, die Verteidigung schwindelig zu spielen. Wenn dies passiert ist, muss sich irgendwann ein Spieler “opfern” und ein Foul begehen. Wenn ich als Coach 2-3 mal mit ansehen musste, wie einer meiner Spieler, nach dem er geschlagen wurde, nur noch Spalier steht, möchte ich ihn doch auch auf genau die taktische Möglichkeit des Fouls hinweisen dürfen. Daran ist nichts, aber auch gar nichts moralisch verwerflich, denn es gehört zum Spiel dazu.Verwerflicher finde ich es, dass es SR gibt, die ihr eigenes Regelwerk implementieren. Wie vorher schon gesagt, das geht überhaupt nicht.