Der perfekte europäische Wettbewerb
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Zur Zeit läuft ja eine recht rege Diskussion bzgl. der Zukunft der europäischen Wettbewerbe und der damit verbundenen Konflikte zwischen der FIBA, den nationalen Verbänden und den Vereinen. Ich lese da immer nur was schlecht ist und was nicht geht. Daher frage ich mich und mit diesem Thread auch die geneigte SD-Userschaft, wie ihr denn den perfekten europäischen Wettbewerb gestalten würdet?
Sollte er puristisch sein und jedes Mitglied der FIBA Europe entsendet den nationalen Meister und diese spielen einfach den europäischen Champion aus. Doch lieber bestehende Konzepte kopieren und es dem Fußball gleich machen und ein mehrstufiges System mit Fünfjahreswertung etablieren. Vielleicht ist ja ein gänzlich anderer Weg für den Basketball nötig. Die NBA macht es ja vor. Ist letztendlich eine geschlossene Liga der beste Weg um diese auch finanziell attraktiv zu gestalten.
Noch eine Nebenfrage. Nimmt der Basketball eigentlich eine Sonderstellung ein, indem der höchste europäische Wettbewerb nicht vom europäischen Verband organisiert wird? Bei einer kurzen Recherche erschien es mir so, das es in allen anderen Sportarten der europäische Verband in den Händen hat.
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Im Eishockey organisieren sechs nationale Profi-Ligen die Champions Hockey League.
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Für mich würde die “perfekte” Konstellation aus zwei Wettbewerben bestehen. Der höherklassige der beiden sollte aus 24 Teams bestehen, die in Vorrundengruppen mit je 6 Teams (jeder gegen jeden in Hin- und Rückspiel) spielen, die jeweils 4 Gruppenbesten kommen weiter. Danach ausschließlich KO-Runden mit Hin- und Rückspiel, am Ende entweder ein TOP4 oder ein einzelnes Finale.
Der zweite Wettbewerb mit 32 Teams, die in Vorrundengruppen mit je 4 Teams spielen, die jeweils ersten 2 Teams kommen weiter, danach weiter im KO-Modus.
Der Sieger des zweiten Wettbewerbs ist in der kommenden Saison für den höherklassigen Wettbewerb qualifiziert, ebenso der Titelverteidiger. Ansonsten erfolgt die Qualifikation ausschließlich über die Ergebnisse der (nationalen) Ligen. Die Zahl der Teilnehmer pro Liga sollte sich aus den Ergebnissen der Vorsaisons (3- oder 5-Jahreswertung) ergeben. Sollte aus den schwächeren Ligen ein so großes Interesse bestehen, dass die insgesamt 56 Plätze zu wenig sind, könnte man noch eine Qualifikationsrunde vor den unteren Wettbewerb schalten, in der 16 der 32 Plätze in einer KO-Runde ausgespielt werden./edit zu den Spielterminen:
Bis auf Finale/TOP4 sollten die europäischen Spiele ausschließlich Dienstag, Mittwoch und Donnerstag stattfinden, das Wochenende sollte der Liga vorbehalten bleiben. -
Die diesjährige Euroleague war in Sachen Emotionen, Spannung, Taktik und Stimmung schon sehr perfekt. Die perfekte Organisation bringt nichts, wenn die Stimmung nicht passt. Feste Spieltermine/TV-Termine finde auch wichtig. Auch wenn für die Bundesliga nicht so toll fand ich den Start ins Wochenende mit Euroleague schon perfekt.
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Noch eine Nebenfrage. Nimmt der Basketball eigentlich eine Sonderstellung ein, indem der höchste europäische Wettbewerb nicht vom europäischen Verband organisiert wird? Bei einer kurzen Recherche erschien es mir so, das es in allen anderen Sportarten der europäische Verband in den Händen hat.
Im Eishockey verhält es sich so wie im Basketball, die CHL ist auch vereinsorganisiert und selbständig. So viel, wenn es um den höchsten Wettbewerb geht. Wenn es generell um verbandsunabhängige Wettbewerbe geht, dann fallen einem natürlich sofort die multi-nationalen Basketballligen wie VTB-League (Russland, Weißrussland, Tschechien, Estland, Georgien, Kasachstan, Lettland und Finnland), ABA League (Serbien, Kroatien, BIH, Slowenien, Mazedonien, Montenegro, zeitweise Israel, Bulgarien, Ungarn Tschechien), Baltic League (Estland, Lettland, Litauen, Kasachstan), die kleinere Balkan League (Bulgarien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien). Die geplante Mediterrean Basketball Association (MBA) mit den besten Teams aus Griechenland (4), der Türkei (4), Israel (2), Serbien, Zypern, Katar, Libanon und Bulgarien (1) ist dann trotz vermeintlich viel Geld nicht ans Fliegen gekommen und wird es nun wohl auch nicht mehr, nachdem die Hälfte der geplanten Teilnehmer zu 11 fixen EL-Teams gehören. All diese multi-nationalen Ligen haben gemeinsam, dass sie verbandsunabhängig sind.
Ich denke, dass das meiste, was hier angesprochen wurde, schon in dem anderen thread diskutiert wird und dieser hier mehr oder weniger redundant ist. Deshalb nur kurz grundsätzlich: Jeder sollte das organisieren, wo er seine Kerninteressen und Kernkompetenzen hat, d.h. Verbände typische Verbandsdinge und Nationalmannschaftswettbewerbe, Vereine sollen Ligen organisieren. Damit ist man über viele Jahre gut gefahren. Wenn jemand alles an sich ziehen will, führt das zwangsläufig zum “Krieg”, was man ja aktuell eindrucksvoll sehen kann. -
Anlässlich des Streits habe ich mal die Vermarktungsmöglichkeiten von Basketball im Mutterland USA recherchiert und bin auf den erstaunlichen Umstand gestoßen, dass die March Madness der Collegeliga NCAA auf ein einzelnes Spiel gerechnet das Mehrfache kassiert wie die ach so toll vermarktete NBA:
The NCAA’s new March Madness TV deal will make them a billion dollars a year
Die March Madness umfasst mit den vier Quali-Spielen nur insgesamt 67 Spiele, wobei zumindest am ersten Wochenende auch noch eine Vielzahl parallel stattfindet.
Die NBA kassiert was mit 24 Mrd. in neun Jahren, also etwas mehr 2,5 Mrd. pro Jahr:
NBA extends television deals
Nun hat die NBA allein 82 Spieltage mit 15 Paarungen pro Spieltag in der Regular Season und somit über 1.000 Spiele allein in einer Regular Season. Da sinkt der Wert pro Spiel doch rapide ab, wenn man es mit der March Madness vergleicht.Für mich ist das der Europapokal-Effekt, so wie man das noch in den 1980ern auch im Fußball kannte, wo es dort noch keine Gruppenspiele gab. Da gab es nur Hin- und Rückspiel und spätestens im Rückspiel halt oftmals Drama. Die Legenden um Werder Bremen, die noch Rückstände im Rückspiel aufholten, wären mit Gruppenspielen nie entstanden. Wer kennt noch Bayer Uerdingen? Diejenigen die das Rückspiel gegen Dynamo Dresden im Europapokal der Pokalsieger erlebt haben, werden dies nicht vergessen. 11Freunde hat das zum Spiel des Jahrhunderts erklärt. Heutzutage wäre das kaum noch möglich, zum einen gibt es diesen Wettbewerb nicht mehr und zum anderen gibt es eben kaum noch K.-o.-Runden. Damals hat in diesem Spiel kein Messi, Ronaldo oder besser Matthäus, Rummenigge, Gullit, van Basten oder sonstwer mitgespielt. Das schlichte Drama dieses Spiels war das Ereignis. Das war es, das den Europapokal vom “grauen Liga-Alltag” am Wochenende abgehoben hat und deshalb wurden diese Ereignisse auch vom Fernsehen live übertragen bis heute, wo man bis Weihnachten aber mit Gruppenspielen gelangweilt wird.
Zurück zum Basketball, der die Gruppenspiele im Europapokal schon sehr viel eher als der Fußball eingeführt hat. Mein Kompromissvorschlag ist die ECAA (wenn schon kein Triple-A, muss es wenigstens Double sein). Ernsthaft, machen wir es wie die NCAA. Den Amerikanern kannste bei den ganzen Wechseleien im europäischen Basketball nach jeder Saison sowieso nicht verständlich machen, warum sich die Teams am Ende für den europäischen Vereinswettbewerb der folgenden Saison qualifizieren. Ist ja eigentlich auch Quatsch. Spielen wir in Europa eine Saison mit zwölf Teams pro Liga/Conference bis Ende März und anschließend gibt es April Attack oder das May Massacre, also die ECAA-Endrunde mit dem European Bracket, demnächst auch “Third-Chance-Bracket” in den Staaten genannt ;). Der optimale Zeitpunkt für den Start der ECAA-Endrunde ist zwischen dem NCAA-Final Four und dem Play-off-Start der NBA. Analog zur March Madness lässt sich solch ein Wettbewerb in den Spartensendern der USA auch besser vermarkten als die Euroleague.
Die “Best-of-One”-Geschichte in der NCAA ist in punkto Upsets und Drama das beste und attraktivste System überhaupt. Ich vermute aber mal, dass das nicht durchsetzbar ist. Trotzdem müsste es am Ende der Conference Season eine Setzliste geben. Die “European Conferences”, die eine (supra)nationale Liga mit mehr als 25 Mio. Einwohner repräsentieren, qualifizieren ihren Meister direkt für die Endrunde. Der Rest kommt über “at-large-bid” wie in der NCAA. Wenn sich manche Klubs wie die A-Lizenz-Inhaber der EL für was besseres halten und meinen, in einer eigenen geschlossenen Conference ohne Auf- und Abstieg mehr Geld zu verdienen, dann gründen sie halt ihre eigene ACC (=Atlantic Coast Conference der NCAA). Aus dieser ELC (so nenne ich sie jetzt mal) qualifiziert sich dann eben nicht nur der Meister, sondern mehrere Teams für die Endrunde. Um die Spielstärke untereinander zu bestimmen, spielt man halt noch einzelne kleinere Eurocups während der Saison aus, wo Mannschaften unterschiedlicher Conferences gegeneinander antreten. Klingt erstmal kompliziert, in den Staaten funktioniert es aber und die Endrunde schlägt alle Rekorde und insbesondere eben auch die NBA. Im übrigen sind die Diskussionen um die Teams, die über “at-large-bid” noch für die Endrunde eingeladen werden, das Salz in der Suppe der March Madness, bevor die Brackets ausgefüllt werden. Zuletzt wurde Syracuse eingeladen, obwohl alle abgewunken haben, und hat es 2016 ins Final Four geschafft.
Wenn es in der Endrunde mit Setzliste weitergeht, dann spielt bspw. in der ersten Runde der ELC-Champion gegen, sagen wir mal, den Meister der österreichisch-slowakischen Conference (so eine Liga gab es schon mal im Damen-Basketball, ist also keine reine Erfindung). Yo, das Ergebnis dürfte klar sein und von daher braucht es da auch kein Best-of-Five. Das macht nichts besser. Daher ist Best-of-One dort viel gescheiter. In 99 von 100 Spielen und mehr gewinnt immer der ELC-Champion. Das ist auch in der NCAA so. Aber genau dieses eine Spiel, dieser Bracket Buster, ist das Wesen der March Madness. Und das macht eine ganze Serie nur kaputt. In der NCAA hat eine an Nummer 1 gesetzte Mannschaft übrigens ihr Erstrundenspiel noch nie verloren (es gibt pro Region eine Nummer 1, also insgesamt vier pro Endrunde). An Nummer 2 gesetzte Mannschaften sind aber desöfteren schon rausgeflogen (zuletzt dieses Jahr Michigan State von Tom Izzo mit Gavin Schilling). Das passiert selten, ist aber okay so. Mehr als Best-of-Three in den ersten beiden Runden einer ECAA wäre der totale Overkill und würde das ganze Prinzip wieder zunichte machen.
Wie ich unsere europäischen Vereinspatriarchen kenne, wollen sie aber spätestens ab dem Sweet Sixteen Best-of-Five spielen. Aber die haben wahrscheinlich auch noch nicht gehört und nicht verstanden, dass die NCAA March Madness pro Spiel mehr Geld im TV umsetzt als die NBA. Am Ende gibt es das Final Four und man hat anschließend jede Menge Zeit für Nationalmannschaftswettbewerbe. So lautet mein Kompromissvorschlag an die lieben EL-Jünger.
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@Henk: Als Basketballfan gefallen mir deine Ideen, du hast aber einen Punkt vergessen, nämlich den wichtigsten und alles entscheidenden: Die NCAA ist keine kommerzielle Liga! Was ändert sich für eine Uni, die es gar zur March Madness schafft oder gleich in der 64er Runde rausfliegt? Eben! Nüscht, absolut gar nüscht! Als Sportfan liebe ich do-or-die-Spiele, Sportmanager hassen die wie die Pest. Die wollen so viele garantierte Spiele wie möglich und deshalb gibt es im Zuge der Kommerzialisierung immer mehr garantierte Spiele, egal in welcher Sportart; Ausnahme: solche non-commercial Sachen wie NCAA. Muss man als Sportfan (-romantiker) nicht gut finden, aber dann muss auch konsequent die Kommerzialisierung des Sports ablehnen. Sehr realistisch ist es nicht, dass dieses Rad zurück gedreht wird.
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… Die NCAA ist keine kommerzielle Liga! …
Finde den Fehler! Du hast die Links gelesen? Die NCAA ist mehr kommerziell als die BBL, die subventionierte Luxus-Truppe von ZSKA Moskau und alles andere hier in Europa. Das jährliche Vertragsgehalt eines Tom Izzo und John Calipari verdient ein durchschnittlicher Erstligatrainer in Europa sein Leben lang nicht.
Das nennst Du nicht kommerziell!? Are you kidding? Wie kann ein Uni solche Trainergehälter, 20-Tsd.-Zuschauer-Arenen, Luxus-Wellnessbereiche etc. bezahlen, wenn sie nicht kommerziell wären? Diesbezüglich sind fast allen europäischen Klubs Amateurvereine.
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Der Reiz der NCAA liegt ja im wesentlichen darin, dass dort zumeist die Provinz gegeneinander antritt, während im Basketball wie in fast allen anderen Profisportarten nur die Grosstädte vertreten sind.
Zudem wechseln ja die NCAA nicht ständig nach dem Gusto der Besitzer ihre Standorte.
Und ganz am Ende sind die Spieler ja allesamt lupenreine Amateure.Den perfekten Modus gibt es nicht. Kann es auch nicht geben.
Der bisherige Modus war schon dicht an den bestehenden Verhältnissen dran.
Ich hätte eine Aufstockung auf 32 Vereine gut gefunden. Damit hätte man mehr Platz zum Verteilen gehabt, hätte Ligen wie Russland besser vertreten lassen können, kleinere Ligen hätte man ein wenig pushen können und man wäre nicht mehr auf eine ominöse Wildcardpolitik angewiesen.
Was nicht notwendig war, ist der Abstieg von der EL in den EC. Das sollten verschiedene Wettbewerbe sein. Die Absteiger aus dem EC landen ja auch nicht in einem weiteren Wettbewerb.
Statt eines VF mit fünf Spielen könnte man auch mit einem Achtelfinale und Best of three starten.
32 Vereine starten und 16 gelangen in eine KO-Runde. Das sorgt für allgemeine Teilhabe und der Möglichkeit einer Überraschung.
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Für mich würde die “perfekte” Konstellation aus zwei Wettbewerben bestehen. Der höherklassige der beiden sollte aus 24 Teams bestehen, die in Vorrundengruppen mit je 6 Teams (jeder gegen jeden in Hin- und Rückspiel) spielen, die jeweils 4 Gruppenbesten kommen weiter. Danach ausschließlich KO-Runden mit Hin- und Rückspiel, am Ende entweder ein TOP4 oder ein einzelnes Finale.
Der zweite Wettbewerb mit 32 Teams, die in Vorrundengruppen mit je 4 Teams spielen, die jeweils ersten 2 Teams kommen weiter, danach weiter im KO-Modus.
Der Sieger des zweiten Wettbewerbs ist in der kommenden Saison für den höherklassigen Wettbewerb qualifiziert, ebenso der Titelverteidiger. Ansonsten erfolgt die Qualifikation ausschließlich über die Ergebnisse der (nationalen) Ligen. Die Zahl der Teilnehmer pro Liga sollte sich aus den Ergebnissen der Vorsaisons (3- oder 5-Jahreswertung) ergeben. Sollte aus den schwächeren Ligen ein so großes Interesse bestehen, dass die insgesamt 56 Plätze zu wenig sind, könnte man noch eine Qualifikationsrunde vor den unteren Wettbewerb schalten, in der 16 der 32 Plätze in einer KO-Runde ausgespielt werden./edit zu den Spielterminen:
Bis auf Finale/TOP4 sollten die europäischen Spiele ausschließlich Dienstag, Mittwoch und Donnerstag stattfinden, das Wochenende sollte der Liga vorbehalten bleiben.This!
Ich würde nur den zweiten Wettbewerb mit 64 Mannschaften und wie bisher der EC am Anfang in Ost/West unterteilt spielen.
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… Die NCAA ist keine kommerzielle Liga! …
Finde den Fehler! Du hast die Links gelesen? Die NCAA ist mehr kommerziell als die BBL, die subventionierte Luxus-Truppe von ZSKA Moskau und alles andere hier in Europa. Das jährliche Vertragsgehalt eines Tom Izzo und John Calipari verdient ein durchschnittlicher Erstligatrainer in Europa sein Leben lang nicht.
Das nennst Du nicht kommerziell!? Are you kidding? Wie kann ein Uni solche Trainergehälter, 20-Tsd.-Zuschauer-Arenen, Luxus-Wellnessbereiche etc. bezahlen, wenn sie nicht kommerziell wären? Diesbezüglich sind fast allen europäischen Klubs Amateurvereine.
Leider mochtest du die Frage nicht beantworten: Was ändert sich für eine Uni, wenn sie es nicht zu March Madness schafft oder in der ersten Runde rausfliegt? Die haben keinen kommerziellen Druck, die haben durch die TV-Rechte ihr Geld vor dem ersten Tipp-off bereits verdient. Die haben nicht den Druck eine bestimmte Anzahl an Spielen machen zu müssen. Das ist doch im europäischen Basketball komplett anders.
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Die Basis des Interesses und damit verbunden des kommerziellen Erfolges von College-Football und Basketball ist zunächst die Verbundenheit der Ehemaligen mit ihren Colleges, dann die regionale Bedeutung (Historie, soziales Bewusstsein, Identifikation) der Colleges in Kombination mit der Popularität der Sportart, Football als Leuchtturm, Basketball weitaus geringer. March Madness als Kulmination ist zwar ein kulturelles Phänomen aber in einem weitaus geringeren Ausmaß als z.B. jedes Football Wochenende. Der aktuell verlängerte TV-Vertrag ist zudem aber erneut der Beweis, dass Live-Sport auf dem US amerikanischen Markt an Wert weiter ständig zunimmt. Übrigens generiert die NBA über die regionalen TV-Verträge zusätzlich enorme Beträge, wie die Lakers mit ihrem 20 Jahres Deal über 4 Milliarden $ oder die Knicks mit 120 Millionen $ jährlich. Und das ist das reine Fernsehgeld, Vermarktung umfasst natürlich viele weitere Einnahmequellen.
Kommerziell sind die Top Unis selbstverständlich, andererseits finanzieren Football und Basketball teilweise dutzende weitere Sportarten die professionell gefördert werden und kein Geld generieren. Wieso im Frauen-Basketball, Volleyball, Wasserball, Fußball, Eishockey die USA Weltmeister sind hat mit Title IX und natürlich mit dem im Football und Basketball erwirtschafteten Geld zu tun. Das Geld mag den Spielern nicht direkt zu Gute kommen, indirekt hat aber der amerikanische und unter Berücksichtigung der tausenden Nichtamerikanern auch der Weltsport einen großen Nutzen von diesem Geld.
Der perfekte europäische Wettbewerb wäre einer, der zumindest das Geld einbringt, das er verbraucht. Da dies in den Bereich von Science Fiction fällt, erübrigt sich diese Fragestellung und damit auch dieser Thread.
Zusatz:
Selbstverständlich spiegelt sich der Erfolg in finanziellem Erfolg. March Madness und CB PO Geld wird nach Erfolg an die Conferences verteilt, die dann nach Verträgen weiter verteilen. Spenden und Zuschauereinnahmen korrespondieren auch mit den Sieger der Colleges. Deswegen ist der Erfolgsdruck auf die Coaches immens. -
Den mit Millionengeldern gepimpten Unis ist es demnach egal, ob das Geld einfach so versenkt wird?
Die mit x-000.000$ bezahlten Trainer und Assistenten leben einfach so in den Tag hinein, weil der sportliche Erfolg ja vollkommen nebensächlich ist?
Wo bleiben denn die Milliarden Dollar Einnahmen bei der March Madness? Und wofür werden die eingesetzt?
Für goldene Türknaufe in den Hallen, für gefegte Parkplätze draußen vor der Halle? -
… Die NCAA ist keine kommerzielle Liga! …
Finde den Fehler! Du hast die Links gelesen? Die NCAA ist mehr kommerziell als die BBL, die subventionierte Luxus-Truppe von ZSKA Moskau und alles andere hier in Europa. Das jährliche Vertragsgehalt eines Tom Izzo und John Calipari verdient ein durchschnittlicher Erstligatrainer in Europa sein Leben lang nicht.
Das nennst Du nicht kommerziell!? Are you kidding? Wie kann ein Uni solche Trainergehälter, 20-Tsd.-Zuschauer-Arenen, Luxus-Wellnessbereiche etc. bezahlen, wenn sie nicht kommerziell wären? Diesbezüglich sind fast allen europäischen Klubs Amateurvereine.
Leider mochtest du die Frage nicht beantworten: Was ändert sich für eine Uni, wenn sie es nicht zu March Madness schafft oder in der ersten Runde rausfliegt? Die haben keinen kommerziellen Druck, die haben durch die TV-Rechte ihr Geld vor dem ersten Tipp-off bereits verdient. Die haben nicht den Druck eine bestimmte Anzahl an Spielen machen zu müssen. Das ist doch im europäischen Basketball komplett anders.
Und was ist mit der unteren Tabellenhälfte der BBL? Haben die nicht das gleiche Problem? Im übrigen haben die NCAA-Conferences eigene Fernsehverträge. Die ACC halt sehr üppige, mit denen keine europäische Liga mithalten kann, und die Big South im Vergleich dazu mehr vielleicht die albanische Variante.
Die Hälfte der Spiele sind ungefähr non-conference und die andere Hälfte Conference. Insgesamt kommt damit ein Division I-Team vielleicht so in der Regular Season + Conference-Tournament auf 30 bis 36 Spiele. Danach kommt erst die NCAA-Endrunde und das sind maximal sechs Spiele, wenn man es im Final Four noch bis ins Finale schafft. Es gibt eben keine Playoff-Serien. Aber das ist eben auch kein Problem, wenn man genügend Drama bietet und die Wertigkeit des einzelnen do-or-die-Spiels 20 NBA-Regular-Season-Spiele oder eine NBA-Play-off-Serie aufwiegt. Der Unterschied der Spieleanzahl zwischen Division I-Teams ohne postseason zu denen mit postseason ist deutlich geringer als der eines europäischen Erstligavereins ohne Playoffs zu dem einen mit Playoffs und europäischem Wettbewerb.
Deine Argumentation läuft darauf hinaus, dass Porsche kein ernsthafter Automobilhersteller ist, weil es kein Volumenhersteller wie die Marke Volkswagen ist. Als (in der Mehrzahl) Oberklasse-Hersteller verdienen sie aber pro Wagen mehr und haben eine höhere Marge als die Volumenhersteller. Wieso sollte das nicht kommerziell sein?
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@ andrejjan
Die Schulden des einen sind die Gewinne des anderen.
Würden alle stets Gewinn machen, dann wäre das Geld nichts wert und wir würden zum Tauschhandel zurückkehren.
Aber schön, dass wir uns über das Wesen des Kapitalismus ausgetauscht haben.
Wenn es nach deiner reinen Lehre ginge, dann gäbe es in Europa maximal eine Handvoll kleiner Fussballligen in einigen wenigen Ländern. Viele Regionen und alle anderen Sportarten sind und bleiben grundsätzlich defizitär.
Der Kapitalismus findet nur stets Mittel und Wege, die Insolvenz immer wieder hinauszuschieben. Bei manchen Vereinen schon über Jahrzehnte.Alle Sportarten, die keine großen TVVerträge haben, können sich nicht selbst finanzieren.
Trotzdem darf und kann man sich über Steigerungen der Attraktivität unterhalten. Dazu gehört dann hier auch der ideale EL-Wettbewerb. Eine unserer Ideen könnte ja vielleicht sogar das Defizit senken. So schlau wie die ECA oder die FIBA sind wir hier allemal. -
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Der ganze NCAA-Kram hat doch mit der Frage von TheBloob rein gar nichts zu tun. Vielleicht macht ihr dafür einen passenden Thread auf, falls es noch keinen dazu gibt.
Ich komme beim Nachdenken, wie der “perfekte” Wettbewerb aussähe auch sehr nah bei transzendents Vorstellungen an. Ich würde den Vorrunden-Teil - bei einer Teilnahme von 32 Teams - eher in 8 x 4 Teams (statt 4 x 6) einteilen wollen, um die Bedeutung der einzelnen Partie in der Vorrunde schon zu erhöhen und danach ein Achtelfinale im Modus best of three abhalten, so dass die Gruppenersten einen Vorteil für diese Runde mitnähmen. Danach ein Viertelfinale mit Hin- und Rückspiel und die letzten vier Teams ziehen in ein Final 4 ein. Das wären dann 12 oder 13 Spiele einschließlich des Finales.
Die Qualifikation sollte rein sportlich erfolgen (keine A-Lizenzen, keine Wildcards). Die Teilnehmer der einzelnen Länder würde ich anhand einer Fünfjahreswertung (analog der UEFA) und innerhalb der Teilnehmerländer anhand einer kombinierten Methode (Meister + beste Teams einer nationalen Dreijahreswertung) bestimmen. Dazu ebenfalls die Titelverteidiger des ersten und zweiten Wettbewerbs.
Den zweiten Wettbewerb würde ich analog genauso gestalten, nur eben ohne Meister & Titelverteidiger als Teilnehmer.
Bevorzugte Spieltagstermine wären Donnerstag und Freitag für den ersten Wettbewerb, um der Fußball-CL aus dem Weg zu gehen und die Chance auf mehr Öffentlichkeit zu wahren und Dienstag und Mittwoch für den zweiten Wettbewerb, da dieser als Zugpferd für die Sportart deutlich weniger Gewicht hätte und eh eher die eingefleischten Fans zuschauen würden.
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Sehe nicht, warum der Vorschlag von Henk dermassen weggebügelt werden sollte, von wegen NCAA-Kram. Die Frage war ja, wie der perfekte Wettbewerb aussehen könnte.
Die Idee dahinter ist, sofern ich es richtig verstehe, eigentlich grandios und würde den europäischen Basketball von Grund auf reformieren.
Nationale Ligen würden dann in Conferences aufgehen. Die BBC (Beko Basketball Conference) würde wahrscheinlich Bamberg, München und evtl. Berlin an größere Conferences verlieren, aber im Gegenzug könnte durch Straßburg oder den ein oder anderen Vertreter der Benelux-Conference aufgefüllt werden.Dass es so nicht kommen wird sei mal dahingestellt. Aber für mich wäre das schon sehr nah dran, am perfekten europäischen Wettbewerb.
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Deine Argumentation läuft darauf hinaus, dass Porsche kein ernsthafter Automobilhersteller ist, weil es kein Volumenhersteller wie die Marke Volkswagen ist. Als (in der Mehrzahl) Oberklasse-Hersteller verdienen sie aber pro Wagen mehr und haben eine höhere Marge als die Volumenhersteller. Wieso sollte das nicht kommerziell sein?
Nur kurz, weil es so detailliert wohl wirklich vom eigentlichen Thema wegführt. Wenn du mich so verstanden hast, dann haben wir ziemlich aneinander vorbei geredet. Das kann durchaus daran liegen, dass ich mich blöd ausgedrückt habe. Wenn man es mit Autos ausdrücken wollte, müsste man eher gegenüberstellen, dass Porsche nicht unbedingt Autos verkaufen muss, da es nahezu egal ist, ob sie viel oder wenige Autos verkaufen, während VW unbedingt so viele Autos wie möglich verkaufen muss. So ist es aber nicht. Die NCAA ist nach eigenem Bekunden eine non-Profit-Liga, d.h. sie verdienen Geld (nicht wenig), aber es ist nicht das Ziel. Wesentlich besser trifft meinen Punkt aber, dass sie 90 % der Umsätze mit TV- und Marketingrechten machen, nur ca. 5 % durch Eintrittskarten. Deshalb halte ich einen Vergleich mit europäischem Basketball für nicht besonders gelungen, wo die meisten durch TV-Rechte gar nichts verdienen. Damit dann auch die Kurve zum “perfekten” europäischen Wettbewerb …
Beim “perfekten europäischen Wettbewerb” muss man sich mE auch die Frage stellen: Perfekt für wen? Da treffen doch grundsätzlich zwei sehr unterschiedliche Sichtweisen aufeinander; die Fansicht und die Managersicht. Der Fan möchte so viel Spannung, Dramatik und do-or-die wie möglich. Für den Manager ist genau das das Gegenteil eines perfekten Wettbewerbs. Dessen perfekter Wettbewerb definiert sich über ein Höchstmaß an Planbarkeit, die gefühlte Dramatik des Fans kann für den Manager ein echtes, reales Drama bedeuten. Da durch TV-Rechte wie gesagt in Europa (auf jeden Fall in Deutschland) nahezu nichts verdient wird, muss das Geld über Spiele verdient werden und es gilt die Formel mehr Spiele = mehr Geld. Hier in dem Thread gibt es ein paar Beispiele für Idealvorstellungen von Fans, in der realen Welt spielen die Vorstellungen der Manager aber eben auch eine bedeutende Rolle. Zu deren Idealvorstellungen gehört “drei europ. Heimspiele und dann ex und hopp” sicher nicht.
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Im Eishockey organisieren sechs nationale Profi-Ligen die Champions Hockey League.
Aber im Eishockey ist dieser Wettbewerb schon mehrmals gescheitert und lag jahrelang brach. Jetzt traut man sich seit ein paar Jahren wieder eine CHL auf die Beine zu stellen, aber für die Vereine ist es ein Zuschussgeschäft, da keine (großen) Prämien zu erzielen sind. Und aufgebläht ist der Wettbewerb auch, aus Deutschland und der Schweiz waren 6 Teams am Start und aus Schweden und Finnland sogar 8 Teams. Also sportlich sehr fragwürdig, denn begonnen wurde der Wettbewerb vor Saisonbeginn und viele Mannschaften benutzen ihn zur Saisonvorbereitung, als Ersatz für Freundschaftsspiele…
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Ich als Fan wünsche mir gar nicht so viel “Do or die” wie möglich.
Meine Wünsche sind eher:
- Klare sportliche Qualifkationskriterien (keine Wildcards, keine A-Lizenzen -> Trost für die großen Vereine, beim Fussball sind auch immer die großen Vereine
Ansonsten gefällt mir die Euroleague ganz gut. Ich mag die 6er Gruppen in der Vorrunde, die Viertelfinalkoserien (auch wenn ich mir wünsche, dass die nicht so gehetzt ausgespielt werden), lediglich die achtergruppen beim top16 finde ich katastrophal und würde sie gerne durch vierer Gruppen ersetzen.
(NCAA: Es gibt einige Untersuchungen, die einen engen Zusammenhang zwischen sportlichem Erfolg und Studentenzahlen sowie Spendenbereitschaft der Alumni gezeigt haben)
- Klare sportliche Qualifkationskriterien (keine Wildcards, keine A-Lizenzen -> Trost für die großen Vereine, beim Fussball sind auch immer die großen Vereine
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Anlässlich des Streits habe ich mal die Vermarktungsmöglichkeiten von Basketball im Mutterland USA recherchiert und bin auf den erstaunlichen Umstand gestoßen, dass die March Madness der Collegeliga NCAA auf ein einzelnes Spiel gerechnet das Mehrfache kassiert wie die ach so toll vermarktete NBA:
The NCAA’s new March Madness TV deal will make them a billion dollars a year
Die March Madness umfasst mit den vier Quali-Spielen nur insgesamt 67 Spiele, wobei zumindest am ersten Wochenende auch noch eine Vielzahl parallel stattfindet.
Die NBA kassiert was mit 24 Mrd. in neun Jahren, also etwas mehr 2,5 Mrd. pro Jahr:
NBA extends television deals
Nun hat die NBA allein 82 Spieltage mit 15 Paarungen pro Spieltag in der Regular Season und somit über 1.000 Spiele allein in einer Regular Season. Da sinkt der Wert pro Spiel doch rapide ab, wenn man es mit der March Madness vergleicht.Das stimmt so nicht ganz. Der nationale NBA-Vertrag umfasst nur die Rechte für 164 Spiele, so dass jedes NBA-Team den Rest seiner Spiele noch an lokale Sender verkaufen kann. Die Kosten pro Spiel sind also beim NBA-Vertrag etwa so groß wie bei March Madness.
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Deine Argumentation läuft darauf hinaus, dass Porsche kein ernsthafter Automobilhersteller ist, weil es kein Volumenhersteller wie die Marke Volkswagen ist. Als (in der Mehrzahl) Oberklasse-Hersteller verdienen sie aber pro Wagen mehr und haben eine höhere Marge als die Volumenhersteller. Wieso sollte das nicht kommerziell sein?
Nur kurz, weil es so detailliert wohl wirklich vom eigentlichen Thema wegführt. Wenn du mich so verstanden hast, dann haben wir ziemlich aneinander vorbei geredet. Das kann durchaus daran liegen, dass ich mich blöd ausgedrückt habe. Wenn man es mit Autos ausdrücken wollte, müsste man eher gegenüberstellen, dass Porsche nicht unbedingt Autos verkaufen muss, da es nahezu egal ist, ob sie viel oder wenige Autos verkaufen, während VW unbedingt so viele Autos wie möglich verkaufen muss. So ist es aber nicht. Die NCAA ist nach eigenem Bekunden eine non-Profit-Liga, d.h. sie verdienen Geld (nicht wenig), aber es ist nicht das Ziel. Wesentlich besser trifft meinen Punkt aber, dass sie 90 % der Umsätze mit TV- und Marketingrechten machen, nur ca. 5 % durch Eintrittskarten. Deshalb halte ich einen Vergleich mit europäischem Basketball für nicht besonders gelungen, wo die meisten durch TV-Rechte gar nichts verdienen. Damit dann auch die Kurve zum “perfekten” europäischen Wettbewerb …
Beim “perfekten europäischen Wettbewerb” muss man sich mE auch die Frage stellen: Perfekt für wen? Da treffen doch grundsätzlich zwei sehr unterschiedliche Sichtweisen aufeinander; die Fansicht und die Managersicht. Der Fan möchte so viel Spannung, Dramatik und do-or-die wie möglich. Für den Manager ist genau das das Gegenteil eines perfekten Wettbewerbs. Dessen perfekter Wettbewerb definiert sich über ein Höchstmaß an Planbarkeit, die gefühlte Dramatik des Fans kann für den Manager ein echtes, reales Drama bedeuten. Da durch TV-Rechte wie gesagt in Europa (auf jeden Fall in Deutschland) nahezu nichts verdient wird, muss das Geld über Spiele verdient werden und es gilt die Formel mehr Spiele = mehr Geld. Hier in dem Thread gibt es ein paar Beispiele für Idealvorstellungen von Fans, in der realen Welt spielen die Vorstellungen der Manager aber eben auch eine bedeutende Rolle. Zu deren Idealvorstellungen gehört “drei europ. Heimspiele und dann ex und hopp” sicher nicht.
Hast Du ein Brett vorm Kopf oder habe ich es? Nehmen wir mal an, Dein superprofessioneller Manager, der meint, mehr Spiele = mehr Einnahmen., würde Turnierdirektor des Tennisturniers von Wimbledon. Dann müsste er offenbar erst einmal gleich das Sportprodukt abändern und “Double Elimination” so ähnlich wie im Judo zumindest für die ersten Vier oder Acht der Setzliste einführen. Müsste er doch machen, wenn ich Dich recht verstehe? Mann, der hat schon das beste Produkt mit den höchsten Vermarktungseinnahmen. Eine Mrd. Dollar pro Saison für die March Madness und Du willst am Modus drehen? So blöd kann kein professioneller Manager sein.
“Planbarkeit” … Tut mir leid, wenn das das oberste Ziel ist, dann ist der Manager in der falschen Branche tätig. Professioneller Sport wird nur deshalb geschaut, weil der Sieger eben noch nicht feststeht. Wenn der Sieger schon feststeht oder erst nächste Woche, dann schaut doch keiner den Mist. Leider hast Du meinen Post nicht komplett durchgelesen. Die Regular Season hat fast genauso viele Spiele wie die Hauptrunde der BBL. Die Postseason aber maximal sechs, von der Planbarkeit der Spiele ist die NCAA den europäischen Klubs weit voraus, wenn man bedenkt, was für ein Chaos eine EL-Playoff-Teilnahme der Brose Baskets ausgelöst hätte und was letztlich für Verrenkungen die EuropeLeague-F4-Teilnahme der Skyliners bereits ausgelöst hat.
Zuschauereinnahmen in der NCAA: Dir ist schon bekannt, in was für Hallen die UNC Tar Heels, Kentucky Wildcats, Kansas Jayhawks oder die Wisconsin Badgers spielen? Kennst Du zufällig die Halle der New Mexico Lobos? Das ist
und die ist immer noch größer als die Mercedes-Benz Arena. Weißt Du wie oft die Lobos bislang im NCAA-Sweet Sixteen seit ihrem Division I-Beitritt 1951 waren? Kein einziges Mal. Was können die Lobos dafür, dass das Fernsehen die NCAA mit Geld zuschüttet und die Zuschauereinnahmen so einen geringen Anteil haben.Ich verstehe daher Dein Argument nicht mit der unterschiedlichen Situation in Europa. Das ist ja genau das Problem und der eigentlich springende Punkt, weshalb ich mit dem Einschub im Fußball der 1980er angefangen habe: Der Sport wird in Europa falsch vermarktet, deshalb weckt er zuwenig Interesse, weil der eigentliche Thrill nicht erkennbar wird. Ich dachte, darum geht es, wenn wir mit der Beschreibung des “perfekten Wettbewerbs” kommen.
Die eigentliche Problematik hat bislang keiner erkannt, der auf meinen Vorschlag eingegangen ist. Im diesjährigen NCAA-Finale haben die Villanova Wildcats und die UNC Tar Heels gestanden. Zwei sehr renommierte Programme, die den Wettbewerb vorher schon mal gewonnen haben, speziell die Tar Heels (Michael Jordan, James Worthy, aber auch Henrik Rödl oder Ademola Okulaja und Vince Carter (letztere aber ohne Titelgewinn)). Trotzdem wird wahrscheinlich kein Spieler aus dem Finale unter den TopTen im nächsten Draft auftauchen. Vom Final Four her hat vermutlich nur Buddy (Rainer) Hield von Oklahoma Chancen einstellig gezogen zu werden. Von den Finalteilnehmern schaffen es vielleicht Marcus Paige und Brice Johnson in der ersten Runde gepickt zu werden, aber selbst das ist nicht sicher. Es gibt keine besonderen “Stars” (so wie Uerdingen und Dresden 1986 auch keine hatten) und die Spieler selber werden nicht bezahlt, weshalb die Trainer die Stars sind und die Spieler mittels “One-and-Done” bereits nach einem Jahr in die NBA entschwinden, wenn sie denn gut genug sind. Im europäischen Basketball oder einer ECAA wäre das natürlich nicht möglich, zumal es eine ganz linke Geschichte ist die Spieler nicht zu bezahlen bei der ganzen Kohle.
Wenn ich aber Spieler bezahle, dann habe ich auch unterschiedliche Bezahlungen und Stars, die mehr bekommen. Diese Stars haben auch Werbepartner und diese Werbepartner haben nur einen “ROI”, wenn diese Stars auch zu sehen sind. Und wenn diese beim wichtigsten Wettbewerb, beim Klimax der Saison, nicht mehr zu sehen sind, dann kommt das ins Spiel, Dio-II, was Du beschrieben wird. Da wird dann ordentlich gezetert und gemosert und zwar gar nicht so sehr von den Klubs, sondern von den externen Partnern und Investoren. Daher haben die Franchise Player in der NBA auch so eine Macht gegenüber den Trainern und deshalb werden so viele Isolation Plays auch immer schön zur NBA dazugehören.
Edit: passt thematisch zum letzten Satz: ESPN Sportscenter: All cake no icing with Spurs -
Zu aller erst braucht der perfekte europäische Wettbewerb die besten europäischen Mannschaften. Und das geht nur mit sportlicher Qualifikation!
Jedes Jahr gibt es beim Pokal die Beschwerden das der Wettbewerb aufgrund der sehr eingeschränkten sportlichen Qualifikation vor allem des Ausrichters nichts wert sei.
Somit ist es das wichtigste das man sich für den Wettbewerb, wie auch immer der aussieht (ein quasi auflösen der nationalen Ligen halte ich dabei auf keinen Fall Zielführend) sportlich qualifiziert.In Europa ist es üblich dazu das Ergebnis des Vorjahres herzunehmen, ich wüsste nicht was daran schlecht sein soll.
Interessant finde ich dabei quniberts Idee mit der Liga internen mehrjahreswertung. Vor allem als Kompromiss auch für die jetzigen A-Lizenz Inhaber. Gerade diese werden ja nicht 3 Jahre hintereinander in der Liga Total Versagen und haben somit auch bei einem schlechtem Jahr gute Chancen trotzdem im nächsten für den europäischen Wettbewerb qualifiziert zu sein, was die Planungssicherheit ggü. einer nur jährlichen Bewertung deutlich erhöhen dürfen.
Als zweites muss der Wert eines Spiels im europäischen Wettbewerb steigen und erkennbar sein!
Mehr Spiele = mehr Geld ist denke ich zu kurz gedacht, um interessant zu sein brauch ich nicht zig unwichtige Spiele sondern wichtige Spiele (do or die) die sich im TV dann auch ganz anders vermarkten lassen.
Ich brauch keine 25 Gruppenphasen mit mehr europäischen spielen als nationalen. Wenn ich wirklich Interesse erzeugen will brauch ich wenige wichtige Spiele.Ich bin bei weitem kein Fußballfan, aber ein CL Spiel schau auch ich mal an, weil es eben immer um etwas geht, und man mit den spielen nicht zugeschüttet wird. Ich hab weder Zeit noch Lust jede Woche massenhaft Spiele anzuschauen, dafür gibts unter der Woche auch noch anderes zu tun, aber ab und zu kann man sich die Zeit eben nehmen.
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Der perfekte europäische (Basketball)-Wettbewerb?
Alle Mannschaften, die in einem von der UNO anerkannten Staat, in der höchsten nationalen Basketball-Liga spielen, in einem Lostopf stecken, und dann auslosen, natürlich ohne Setzlisten. Es gelten die jeweiligen Einsatzbeschränkungen der gastgebenden Mannschaften und deren nationlem Verband.
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In Europa ist es üblich dazu das Ergebnis des Vorjahres herzunehmen, ich wüsste nicht was daran schlecht sein soll.
Weil der Kader der nächsten Saison aufgrund der großen Spielerfluktuation oftmals ein völlig anderer ist.
Und was hat es eigentlich mit “sportlicher Qualifikation” zu tun, wenn man dank eines spendablen Mäzens/Sponsors den Erfolg kaufen kann?
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Weil der Kader der nächsten Saison aufgrund der großen Spielerfluktuation oftmals ein völlig anderer ist.
Daher befürworte ich an eine Glättung z.B. mithilfe einer (wie auch immer gestalteten) Mehrjahreswertung. Gerade durch das Playoff-Konzept im Basketball kommt es ja doch häufiger zu Ausreißern als bei Abschlusstabellen-Konzepten.@CountRushmore:
Und was hat es eigentlich mit “sportlicher Qualifikation” zu tun, wenn man dank eines spendablen Mäzens/Sponsors den Erfolg kaufen kann?
Im sportromantischen Sinne wohl deutlich weniger als in der heutigen Realität des Kommerzsports. Man darf das beklagen, aber dieses Rad werden wir absehbar wohl nicht zurückdrehen. Wer Amateursport bevorzugt, findet ihn ja dennoch. Man sollte halt nur nicht erwarten, dass -nur weil man selbst es sich so wünscht - die besten Akteure einer Sportart darauf verzichten, mit ihrem Talent, ihrem Einsatz und ihrer Einstellung Geld zu verdienen, wenn andere da sind, die dafür zu bezahlen bereit sind.
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In Europa ist es üblich dazu das Ergebnis des Vorjahres herzunehmen, ich wüsste nicht was daran schlecht sein soll.
Weil der Kader der nächsten Saison aufgrund der großen Spielerfluktuation oftmals ein völlig anderer ist.
Und was hat es eigentlich mit “sportlicher Qualifikation” zu tun, wenn man dank eines spendablen Mäzens/Sponsors den Erfolg kaufen kann?
Die Gefahr ist bei jedem Wettbewerb da, auch im Amateurbereich wechseln Leute, hören die älteren auf, jüngere kommen nach ect.
Warum steigt Crailsheim ab, sie könnten ja nächste Saison plötzlich gute Spieler haben? Aber so ist der Wettbewerb, es gibt auf und Abstiege (noch ein Grund warum ich mit der NBA nichts anfangen kann) die sich immer auf die nächste Saison auswirken. Die Qualifikation erwirbt immer der Verein, nie die Spieler. Und die Wahrscheinlichkeit ist normalerweise hoch, das der letztjährigen Meister auch im nächsten Jahr ein schlagkräftiges Team zusammenstellt auch wenn sich die Zusammensetzung ändert.Mit dem Argument der Kommerzialisierung könnte man die Ligen auch komplett abschaffen, da es ja eh kein “richtigen” sportlichen Wettbewerb mehr gibt und gründen nur noch Showteams die die Zuschauer mit spektakulären Shows aka Wrestling unterhalten…
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Zu aller erst braucht der perfekte europäische Wettbewerb die besten europäischen Mannschaften. Und das geht nur mit sportlicher Qualifikation!
Jedes Jahr gibt es beim Pokal die Beschwerden das der Wettbewerb aufgrund der sehr eingeschränkten sportlichen Qualifikation vor allem des Ausrichters nichts wert sei.
Somit ist es das wichtigste das man sich für den Wettbewerb, wie auch immer der aussieht (ein quasi auflösen der nationalen Ligen halte ich dabei auf keinen Fall Zielführend) sportlich qualifiziert.Die besten europäischen Mannschaften haben in den letzten 15 Jahren ohne jeden Zweifel in der Euroleague gespielt. Die sportliche Qualifikation war so … hmh, na ja … eher so mittel. Der Attraktivität hat das absolut keinen Abbruch getan. Auch am deutschen Pokal nehmen die besten Teams teil, zumindest drei davon haben sich über 18 Spiele dafür qualifiziert. Dass der Ausrichter sich nicht qualifizieren muss, kann man kritisch sehen, aber du selbst hast ja sehr gut erkannt, dass Profisport nicht unerheblich ökonomischen Zwängen unterliegt. Ohne eigene Teilnahme richtet es nun mal niemand aus. Das funktioniert im Basketball - noch? - nicht. Man muss sagen, im deutschen Basketball. Das Euroleague Final Four kann man nach Paris, Berlin oder London vergeben und es wird immer ausverkauft sein, egal, wer teilnimmt. Im Basketball hat es mit Hamburg nicht geklappt. Im Hand- und Volleyball ist das erstaunlicherweise anders mit den neutralen Turnieren in Halle, warum auch immer. Das “klassische” Pokalformat mit drölfundneunzig Runden nach Fussball-Vorbild war im Basketball auch ein absoluter Schuss in den Ofen und wurde wegen Erfolglosigkeit eingestellt.
Als zweites muss der Wert eines Spiels im europäischen Wettbewerb steigen und erkennbar sein!
Mehr Spiele = mehr Geld ist denke ich zu kurz gedacht, um interessant zu sein brauch ich nicht zig unwichtige Spiele sondern wichtige Spiele (do or die) die sich im TV dann auch ganz anders vermarkten lassen.
Ich brauch keine 25 Gruppenphasen mit mehr europäischen spielen als nationalen. Wenn ich wirklich Interesse erzeugen will brauch ich wenige wichtige Spiele.Das ist recht inkonsequent. Bei über 300 BBL-Spielen in der Hauptrunde ist jede Menge Mittel- und Untermaß dabei und es geht im Prinzip um relativ wenig. Do or die ist da - mal abgesehen von den letzten Spieltagen - schon überhaupt gar nichts. Warum dort nicht alles do or die? Klar, wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann ist für manche Teams nach zwei Spielen die Saison vorbei, aber dafür müssen die im Sinne der Spannung einfach mal Verständnis haben, oder nicht? Würde auch gleich das Problem der massenhaften Spiele in der BBL lösen. Wie man sieht, do or die hat auch seine Schattenseiten.
–-Und die Wahrscheinlichkeit ist normalerweise hoch, das der letztjährigen Meister auch im nächsten Jahr ein schlagkräftiges Team zusammenstellt auch wenn sich die Zusammensetzung ändert.
Da wäre ich mir bei Leicester City jetzt nicht sooooo sicher.
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Ich schrieb normalerweise…
Das ein normaler ligabetrieb etwas anderes ist als ein europäischer Zusatzwettbewerb sollte denke ich klar sein. Für mich ist das Verhältnis eben zuerst nationale Liga und dann als Zugabe der EW.
Gerade dort muss ich eben das Interesse der BB Fans nicht Beteiligter Mannschaften wecken, und das tue ich meiner Meinung nach eher mit wenigerern und wichtigeren spielen. -
Zu aller erst braucht der perfekte europäische Wettbewerb die besten europäischen Mannschaften. Und das geht nur mit sportlicher Qualifikation!
Jedes Jahr gibt es beim Pokal die Beschwerden das der Wettbewerb aufgrund der sehr eingeschränkten sportlichen Qualifikation vor allem des Ausrichters nichts wert sei.
Somit ist es das wichtigste das man sich für den Wettbewerb, wie auch immer der aussieht (ein quasi auflösen der nationalen Ligen halte ich dabei auf keinen Fall Zielführend) sportlich qualifiziert.In Europa ist es üblich dazu das Ergebnis des Vorjahres herzunehmen, ich wüsste nicht was daran schlecht sein soll.
Interessant finde ich dabei quniberts Idee mit der Liga internen mehrjahreswertung. Vor allem als Kompromiss auch für die jetzigen A-Lizenz Inhaber. Gerade diese werden ja nicht 3 Jahre hintereinander in der Liga Total Versagen und haben somit auch bei einem schlechtem Jahr gute Chancen trotzdem im nächsten für den europäischen Wettbewerb qualifiziert zu sein, was die Planungssicherheit ggü. einer nur jährlichen Bewertung deutlich erhöhen dürfen.
Als zweites muss der Wert eines Spiels im europäischen Wettbewerb steigen und erkennbar sein!
Mehr Spiele = mehr Geld ist denke ich zu kurz gedacht, um interessant zu sein brauch ich nicht zig unwichtige Spiele sondern wichtige Spiele (do or die) die sich im TV dann auch ganz anders vermarkten lassen.
Ich brauch keine 25 Gruppenphasen mit mehr europäischen spielen als nationalen. Wenn ich wirklich Interesse erzeugen will brauch ich wenige wichtige Spiele.Ich bin bei weitem kein Fußballfan, aber ein CL Spiel schau auch ich mal an, weil es eben immer um etwas geht, und man mit den spielen nicht zugeschüttet wird. Ich hab weder Zeit noch Lust jede Woche massenhaft Spiele anzuschauen, dafür gibts unter der Woche auch noch anderes zu tun, aber ab und zu kann man sich die Zeit eben nehmen.
Sportliche Qualifikation, was ist das?
Ist der 1. aus zum Beispiel den Niederlanden, aus England oder aus Österreich so gut wie der erste in Spanien oder Russland, wohl kaum. Ist er so gut wie der 10 in Spanien? Auch nicht? Warum sollte man dann sportlich den Meister aus diesen Länder bevorzugen, wo doch andere sportlich mehr drauf haben?
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Sportliche Qualifikation schließt ja nicht aus das durch eine mehrjahreswertung z.B. die 3 besten Spaniens und von Deutschland nur der Meister teilnehmen darf.
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Sportliche Qualifikation schließt ja nicht aus das durch eine mehrjahreswertung z.B. die 3 besten Spaniens und von Deutschland nur der Meister teilnehmen darf.
Das schließt sich ja aus. Also entweder der Meister oder das Team, das in der Mehrjahreswertung vorne ist.
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Ich schrieb normalerweise…
Das ein normaler ligabetrieb etwas anderes ist als ein europäischer Zusatzwettbewerb sollte denke ich klar sein. Für mich ist das Verhältnis eben zuerst nationale Liga und dann als Zugabe der EW.
Gerade dort muss ich eben das Interesse der BB Fans nicht Beteiligter Mannschaften wecken, und das tue ich meiner Meinung nach eher mit wenigerern und wichtigeren spielen.Klar, die persönlichen Präferenzen liegen da bei jedem anders, aber ich denke, anders herum wird ein Schuh daraus. In Bamberg waren mE die EL-Spiele die größeren Highlights als die BBL-Heimspiele. Das Interesse und der sportliche Genuss waren in der EL größer, als bei einem x-beliebigen BBL-Spiel, wo im Prinzip vorher klar war, dass das recht locker gewonnen wird.
Das eigene Team hat natürlich immer Priorität, aber gerade bei den “neutralen” Spielen, wo man nicht emotional beteiligt ist, geht es imo in erster Linie um die sportliche Qualität. Ein Spiel Tübingen gegen Braunschweig würde ich mir - bei allem Respekt vor diesen Teams - eher nicht ansehen. Bamberg gegen Tel Aviv oder Belgrad gegen Barcelona allerdings sehr wohl. Der sportlich höherwertigere Wettbewerb hat (für mich) die höhere Priorität.
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Sportliche Qualifikation schließt ja nicht aus das durch eine mehrjahreswertung z.B. die 3 besten Spaniens und von Deutschland nur der Meister teilnehmen darf.
Das schließt sich ja aus. Also entweder der Meister oder das Team, das in der Mehrjahreswertung vorne ist.
Mehrjahreswertung im Sinne von wieviele Teams je Liga.
Bei mehreren Teams kann man das auch immer kombinieren mit Meister + beste x Mannschaften der Mehrjahreswertung (siehe quniberts Beitrag). Auch wenn es nur der beste/die besten einer Mehrjahreswertung wären, wäre das eine sportliche Qualifikation. Ich seh also nicht warum das mit der sportlichen Qualifikation nicht funktionieren sollte.