"I have a family to feed ..."
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Wer erinnert sich nicht an den legendären Satz von Latrell Sprewell “I have a family to feed …”, als er 2004 einen 3-Jahres Vertrag über 21 Millionen Dollar ablehnte. 60% aller NBA-Spieler sollen angeblich bereits 5 Jahre nach ihrer Karriere pleite sein. Die Liste derer an die man sich nicht erinnert dürfte lang sein, aber auch viele prominentere Namen fallen darunter.
Das es aber auch anders geht, zeigt zum Beispiel Jamal Mashburn.
Mr. Mashburn today owns 80 restaurants, a realty company, Toyota and Lexus dealerships and a range of other businesses.
Woran liegt es also eurer Meinung nach. Größenwahn, fehlendes finanzielles Bewusstsein oder doch einfach die falschen Freunde und Berater die sich an ein erfolgreiche Karriere hängen?
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Die meisten NBA-Profis sind nicht gerade gebildet. Die meisten haben das College früh verlassen oder haben sich gar direkt nach der Highschool für den Draft gemeldet.
Dazu kommt dass es von Vorteil ist eine bestimmte Art Persönlichkeit zu haben um sich durchzusetzen. Viele haben einen Hang zur Selbstdarstellung, die eigene Dominanz (in möglichst allen Bereichen) herauszustellen ist vielen wichtig, und das zieht sich auch ins Privatleben rein.
Die vielen die aus einfachen Verhältnissen stammen verfallen oft schnell den Verlockungen - was man alles mit dem vielen Geld anstellen kann…
Ein paar Millionen pro Jahr unter die Leute zu bringen ist gar nicht sooo schwer…
Dazu kommt dann die Art und Weise wie die Stars von Beginn an hofiert werden, von Fans und Groupies vergöttert und geradezu verfolgt.
Es gehört schon eine gefestigte Persönlichkeit dazu bei so viel Kohle und Hype der um einen gemacht wird die Bodenhaftung wirklich nicht zu verlieren! Stell’ Dir das mal nicht so einfach vor… -
Realitätsverlust dadurch, dass die Jungs in Watte gepackt werden und alles gemacht bekommen. Da kann man schonmal vergessen, was das Leben kostet und wirklich Freunde sind.
Wenn manche besser in der Schule aufgepaßt hätten, dann wären es weniger, denen sowas passieren würde.
Schade um die Jungs nach der Karriere.
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Ich bin der letzte, der einen Spieler verurteilen würde, der am Ende seiner Karriere plötzlich arm wie eine Kirchenmaus ist. Alle hier geäußerten Argumente finde ich völlig nachvollziehbar.
Wirklich krank sind doch die astronomisch hohen Summen, die Profisportler in vielen Sporarten und Ligen verdienen. Die Gehaltspyramide läuft in manchen Sportarten derartig spitz nach oben zu, dass eine gewisse Erwartungshaltung oder auch Glorifizierung jener wenigen, die dies erreicht haben, nur allzu verständlich ist.
Dabei bin ich auch nicht der Meinung, dass Sportler wesentlich weniger verdienen sollten. Ihre Leistungen sind nun mal eben Weltspitze, sie opfern ihr Leben und ihren Körper für den Sport. Eine relative Abstufung dieser Gehälter wäre aber eine gute und auf ganz verschiedenen Ebenen vernünftige Lösung, um aus dieser Spirale zu entkommen. Verdiente ein Nowitzki an und damit in der Spitze, sagen wir, eine Million pro Jahr, wir hätten es mit einer ganz anderen Einstellung zum Geld zu tun. An diesen Gedanken möchte ich die Frage knüpfen, ob auch Sportler in der BBL Gefahr laufen, durch ihr - zumindest teilweise - hohes fünfstelliges Einkommen den Latrell-Sprewell-Weg zu gehen. Ich finde das wesentlich unwahrscheinlicher, weil Leistung und Einkommen in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Zumindest noch halbwegs.
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Frage - unternimmt die NBA da wirklich etwas, um gegenzusteuern? Die haben doch ihr Rookie-Programm, wo die Spieler auf alle möglichen Dinge vorbereitet werden. Gibt es ein Programm, das Spieler auf die finanzielle Seite vorbereitet und die ganze Karriere über begleitet? Gibt es von der Spielergewerkschaft etwas, vielleicht sogar etwas Verpflichtendes? SOLLTE es so etwas geben?
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Verdiente ein Nowitzki an und damit in der Spitze, sagen wir, eine Million pro Jahr, wir hätten es mit einer ganz anderen Einstellung zum Geld zu tun. An diesen Gedanken möchte ich die Frage knüpfen, ob auch Sportler in der BBL Gefahr laufen, durch ihr - zumindest teilweise - hohes fünfstelliges Einkommen den Latrell-Sprewell-Weg zu gehen. Ich finde das wesentlich unwahrscheinlicher, weil Leistung und Einkommen in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Zumindest noch halbwegs.
Also weniger Einkommen = geringeres Risiko pleite zu gehen?
Ich denke, dass gerade die weniger verdienenden Poblem haben in der glitzer glamour Welt des Profisports ihre eigenen Grenzen wirklich zu kennen. Sprewell mag ein Beispiel sein, dass auch echte Superstars pleite gehen können. Ein Großteil der Pleitegeier werden aber die Rollenspieler sein, die weniger als eine Millionen pro Jahr einfahren.Beispiel Fußball: Klar gehen auch Bundesligaspieler pleite, viel größer ist das Problem aber bei unterklasigen Profis! Profis fangen jung an und kriegen viel, viel Geld (für ihr junges Alter). Da fehlt Anfangs die Perspektive und irgendwann (Anfang 30 bei Rollenspielern) hört der Geldfluss auf. Dazu kommt, dass keine Zeit für Ausbildung oder Studium blieb neben dem Profisport.
Generell zur Gehaltspyramide:
So pervers es klingen mag, aber nach marktwirtschaftlichen Blickwinkeln ist Kobe Bryant zB. sein Geld wert. Sportlich vielleicht nicht mehr, aber er ist die Marketingikone der Lakers bescherte ihnen ja unter anderem einen Kabelfernsehen Vertrag von $150Mio/Jahr.Edit @Jalapeno:
Das Problem hat ja die NBA nicht nklusive. Da könnte man eigentlich in jedem Land Spartenübergreifend wunderbar Programme/Seminare ins Leben rufen… -
@jalapeno im Ernst? In Amerika? Ich glaube nicht, dass dieser Seite in Amerika Bedeutung zugemessen wird. Da ist erstmal wichtig, dass man Leistung bringt und Kohle macht! Wenn man dann ein paar Jahre später pleite ist, gehört das irgendwie zum System dazu. Dem Scheitern wird da glaube ich auch nicht so die Bedutung zugemessen wie bei uns. Da heisst es eher: Stand up! Try again!
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Interessantes und wichtiges Thema. Traurige Geschichten, ich will in vielen Fällen meine Schadenfreude nicht leugnen.
Bildung ist das Zauberwort. Das fängt in der Schule mit Sexualerziehung an und hört danach nicht auf: Umgang mit Finanzen, professionelle Lebensführung, Achtung der Gesetze, angemessenes Auftreten in der Öffentlichkeit, durch die neuen Medien nicht leichter geworden. Wer ein wenig Einblicke hat, wie sich amerikanische Basketballspieler auch in Deutschland benehmen, kann regelmäßig nur den Kopf schütteln. Ohne Aufpasser des Vereins können viele Spieler gar nicht in die Stadt gelassen werden. Wohnungen müssen regelmäßig nach der Saison grundsaniert werden. Unfassbare hygienische Zustände. Viele sind völlig schmerzlos. Ich will das gar nicht weiter ausführen. An jedem Standort wird es diese Geschichten geben. Witzig zu erzählen,
aber für die Personen letztlich traurig.Ich vermute stark, dass es in der NBA mittlerweile auch in Zusammenarbeit mit der Spielergewerkschaft Bildungsangebote wie etwa Finanzberatung gibt. Es liegt ja im Interesse der Clubs, dass es ihren “Investitionen” gut geht und nicht vom rechten Weg abkommen. Im deutschen Fußball gibt es solche Schulungen seit Jahren und auch die Vereine haben ein Auge darauf. Wenn man die heutigen Fußballprofis vergleicht, z.B. die heutige Nationalmannschaft mit den Weltmeistern von 1990 sieht man, dass sich vieles zum Guten entwickelt hat.
Bildung, Bildung…
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Mich wundert mich in den Zusammenhang mehr die Pleitewelle bei den Profis, klar sind die Spieler nicht unbedingt die hellsten allerdings schaffen es auch viele Normalos mit ihren Geld auszukommen und etwas fürs Alter zurückzulegen. Um den Zusammenhang zu verstehen, wenn man nur 10 Jahre gut verdienen kann muss man kein Genie sein. Zudem denke ich das man auch 2-3 Finanzberater engagieren kann, und jeden etwas Geld anlegen lassen
Zudem denke ich das Profi sportler, durchaus disziplin haben und harte Arbeit kennen.
Der Anstieg von Lebensstandard ist allerdings auch extrem, grade in US sport bei den du quasi nichts verdienst und dann plötzlich Millionär bist.
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Wenn ein 19-jähriger erstmals einen hoch dotierten Profivertrag unterschreibt, wann will er im Normalfall den Porsche bestellen? Eine Woche vor Vertragsunterschrift.
Es gibt Studien, dass Menschen ihr Konsumverhalten an der Erwartungshaltung, wie sich ihr Einkommen entwickelt, ausrichten. Und da man sich selber in dieser Glitzermaschinerie schnell für jung, gesund, sexy und unsterblich hält, erwartet man, dass das niemals endet. Also ist ja immer genug Geld da. Und wenig ist schwerer als sich von einem Niveau des Geldausgebens, an das man sich mal gewöhnt hat, wieder zu verabschieden. Kareem ist auch deshalb der erfolgreichste Punktesammler der NBA weil er in den höheren Dreißigern sowas von pleite war, dass er weiterspielen musste, um wieder an Kohle zu kommen. Da helfen dann halt Größe, Gesundheit und Hook-Shot um auch noch mit Anfang 40 kräftig zu punkten. Ein Aufbauspieler tut sich da, vorsichtig ausgedrückt, schwerer.
Sinnvoll wäre da eine Art obligatorische Rentenversicherung, die z.B. 5.000 $ monatlich auszahlt ab 35 oder 40. Der Ex-Spieler würde sich zwar immer noch arm vorkommen, käme aber über die Runden. Für die Durchschnittsverdiener wäre es in jedem Fall überlebenswichtig und den Top-Verdiener würden diese “Abzüge” gar nicht auffallen, es würde sie später aber im Zweifel über Wasser halten. Es haben aber viele Leute ein Interesse daran, dass die Burschen möglichst ihr ganzes Geld sofort ausgeben, weil es der Liga ein spektakuläreres Image mit Glitzer un Bling-Bling gibt und die Leute, die nah dran sind an den Spielern auch jetzt und so viel Geld wie möglich davon abhaben wollen.
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obligatorische Rentenversicherung ? Sehr geile Idee das wirst du in einem Land das noch immer keine flächendeckende Krankenversicherung für seine Bevölkerung hat, wohl kaum vermitteln können
Sollte aber die NBA Interesse haben, vermittel ich gern den Vertrag und stehe mit den Provisionen dann bald besser da, als der durchschnittliche NBA Verdiener -
Mit Verlaub, der Thread ist obsolet, weil natürlich nicht 60 % aller NBA Spieler nach der Karriere pleite sind. Diese Aussage stammt noch aus den 80ern und wird jetzt von mint.com aufgewärmt, übrigens ein Anbieter für Vermögensverwaltung. Ich finde es aber schon witzig, wie wieder wie so oft leider eigene Vorurteile Informationen ersetzen.
Einige Fakten zum Anwärmen. Die NBA besitzt ein multimodales Rentenmodell. Die Zugehörigkeit zur Liga, das heißt mindestens 3 Jahre als Spieler dabei gewesen zu sein, qualifiziert zu einer Rente. Die Zeitdauer 1 Saison ist mit mindestens November-Februar definiert, praktisch eine halbe Regular Season reicht schon aus. Hat der Spieler diese 3 Spielzeiten auf dem Konto, beträgt derzeit diese Jahresrente ab dem 62. Lebensjahr etwa 59000$, diese Staffelung geht dann exponentiell weiter und macht für den Veteranen mit 11 Jahren NBA fast 200000$ jährlich. Die Auszahlungen können dann natürlich runtergerechnet schon mit 45 Jahren beginnen. Noch einmal zur Verdeutlichung, diese Rente funktioniert wie bei deutschen Beamten, ohne eigene Einzahlungen.
Natürlich ist das nur ein kleiner Tropfen in diesem System. Ein privates Rentenmodell wird von der NBA getragen, das eine Art Riester Rente auf Steroiden darstellt. Für die eigene Anlage schießt die NBA dabei 140% dieser Summe hinzu, in einen Topf, der sowohl Sicherheit wie auch vernünftige Zinsen beinhaltet. In den Standardverträgen werden 5 und 10% des Gehaltes dafür einbehalten, es sei denn Spieler schickt explizit einen Antrag,davon befreit zu werden. Der Spieler X, der 5 Millionen im Jahr verdient, wird 250000 davon in diesen Topf einzahlen, die NBA gibt dann 350000 hinzu. Selbst Landvogte wie Antoine Walker oder Allen Iverson können nicht wirklich pleite gehen.
Im neuen CBA wurde übrigens auch festgelegt, das 1% der für den CBA ausgerechneten Summe in einen neugeschaffenen Pensionstrust kommen, in diesem Jahr sind das fast 50 Millionen Dollar.
Das sind die Bemühungen der NBA, die nur noch mit den in der MLB und NFL zu vergleichen sind. Aber in Wirklichkeit wird das finanzielle Fundament über die Agenten gebaut. Diese Agenten sind eigentlich Konglomerate von Anwaltskanzleien, Vermögensberatern und weiteren Agenten. Die Top 10 dieser Organisationen haben Umsätze die das das Bruttosozialprodukt einiger afrikanischer Staaten übersteigen. Und natürlich wird das Geld dort überwiegend gut verwaltet. Die Steuergesetze sind anders als in Deutschland aber auch in den USA sind die Möglichkeiten Steuern nicht voll zu bezahlen ausgeprägt. Die Luxusyacht oder das eigene Musiklabel werden selbst in Deutschland nicht von der Steuer anerkannt, in den USA schon. Deshalb ist es immer so witzig, wenn darauf hingewiesen wird, dass in Europa alles in Netto berechnet wird und in den USA die Steuern die Hälfte der Gehälter fressen. Bei vernünftiger Führung werden in den USA auch nur Bruchteile der Steuern gezahlt.
Vor einigen Jahren eine Smalltalk Runde, anwesend auch ein europäischer Agent, der einen Kooperationsvertrag mit einer US Agentur besitzt- darauf angesprochen, dass alle NBA Spieler pleite sind nach der Karriere, hat er einen heftigen Lachkrampf bekommen.
Es gibt sicherlich einige traurige Fälle, wobei es dabei eher um kranke Menschen geht.
Das die Spieler pleite gehen, weil sie dumm sind und aus der Gosse kommen. Diese Vorurteile sind ziemlich daneben. Hier ein Beitrag aus der NYT dazu
http://www.nytimes.com/2013/11/03/opinion/sunday/in-the-nba-zip-code-matters.html
Gesagt wird, dass die sozialen Bedingungen, die NBA Chancen beeinflussen- je mehr Mittelklasse und Schule desto besser die Voraussetzungen.
Einige historische Anmerkungen, die NBA war in den 70ern keine wirkliche erfolgreiche Liga. Gute Talente blieben auf der Strasse, weil das Monatsgehalt eines Dealers das Jahresgehalt des besten NBA Spielers überstieg. In den 80ern grassierte der Drogenwahn, Kokain war übrigen genauso bei Schauspielern oder Zahnärzten vertreten. In den 90ern kam das große Geld für jeden und viele waren damit überfordert, die Kids sowieso aber auch die Liga. In der Jetztzeit sind die Versuchungen vielleicht genauso groß wie vor einem Jahrzehnt, aber heutzutage kann man es selbst bei bestem Versuchen kaum Verdummen, wirklich pleite zu gehen.
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obligatorische Rentenversicherung ? Sehr geile Idee das wirst du in einem Land das noch immer keine flächendeckende Krankenversicherung für seine Bevölkerung hat, wohl kaum vermitteln können
Sollte aber die NBA Interesse haben, vermittel ich gern den Vertrag und stehe mit den Provisionen dann bald besser da, als der durchschnittliche NBA VerdienerIch dachte die haben ein Rentensystem in der NBA.
da war jemand schneller und ausführlicher. Manchmal wäre der spärlicherer Einsatz von Smilies zu überdenken.
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Hervorragender Beitrag andrejjan. Ich bilde mir zwar selbst immer ein, das ich viel vom Thema Basketball und speziell der NBA verstehe, jedoch ist dein Fachwissen einfach noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Wahnsinn. Top.
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Mein Mitleid hält sich extrem in Grenzen.
Aber da sieht man mal wieder wo es hinführt, wenn man ungebildetes Volk mit zuviel Knete zusch……
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Mein Mitleid hält sich extrem in Grenzen.
Aber da sieht man mal wieder wo es hinführt, wenn man ungebildetes Volk mit zuviel Knete zusch……
Wenn ich sowas lese, frage ich mich, wer hier wohl in der Lage wäre, vernünftig mit, sagen wir mal, 20mio für 5 Jahre umzugehen. Diese Jungs haben ihr bis dahin kurzes Leben vor allem in Sporthallen verbracht und sich nicht mit Investment-Optionen beschäftigt, genau wie vermutlich die meisten hier im Forum. Am Ende läuft es also darauf hinaus, daß man jemanden findet, der einen gut berät, und das ist nun einmal ein Glücksspiel. Dazu kommen sicher Freunde und Familie, die gierig werden und ihre Vertrauensposition missbrauchen. Man kann in der Tat mit manchen der Jungs Mitleid haben und muß nicht so neidgetrieben haten wie in diesem Kommentar.
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Mein Mitleid hält sich extrem in Grenzen.
Aber da sieht man mal wieder wo es hinführt, wenn man ungebildetes Volk mit zuviel Knete zusch……
und ich frage mich gerade, zu welchem Volk du gehörst
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Mein Mitleid hält sich extrem in Grenzen.
Aber da sieht man mal wieder wo es hinführt, wenn man ungebildetes Volk mit zuviel Knete zusch……
Wenn ich sowas lese, frage ich mich, wer hier wohl in der Lage wäre, vernünftig mit, sagen wir mal, 20mio für 5 Jahre umzugehen. Diese Jungs haben ihr bis dahin kurzes Leben vor allem in Sporthallen verbracht und sich nicht mit Investment-Optionen beschäftigt, genau wie vermutlich die meisten hier im Forum. Am Ende läuft es also darauf hinaus, daß man jemanden findet, der einen gut berät, und das ist nun einmal ein Glücksspiel. Dazu kommen sicher Freunde und Familie, die gierig werden und ihre Vertrauensposition missbrauchen. Man kann in der Tat mit manchen der Jungs Mitleid haben und muß nicht so neidgetrieben haten wie in diesem Kommentar.
Und ich frage mich zusätzlich, wer sich herausnehmen kann, andere aus der Ferne als ungebildet zu bezeichnen!
Einige, die hier gleich ‘ungebildet’ schreiben oder denken, sollten mal schauen, wie hoch zB die monatlichen Raten für das eigene Auto, den Fernseher etc sind… Vielleicht stellt dann ja der ein oder andere fest, dass er ähnlich ‘ungebildet’ in Geldangelegenheiten sein könnte! -
Mit Verlaub, der Thread ist obsolet, weil natürlich nicht 60 % aller NBA Spieler nach der Karriere pleite sind. Diese Aussage stammt noch aus den 80ern und wird jetzt von mint.com aufgewärmt, übrigens ein Anbieter für Vermögensverwaltung. Ich finde es aber schon witzig, wie wieder wie so oft leider eigene Vorurteile Informationen ersetzen
Ist diese Aussage wirklich schon so alt? Aber gut zu wissen, bei einer schnellen Suche mit Google findet man diese Aussage zwar an diversen Stellen, aber Quellenangabe o…ä. fehlt meistens komplett (oder es heißt eben “von mint.com”).
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Dummheit ist international….
Und das hat nichts mit erreichten Bildungsabschlüssen zu tun. Es gibt auch sowas wie gesunden Menschenverstand. Aber auch dessen Verbreitung ist - leider - stark rückläufig…
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Hervorragender Beitrag andrejjan. Ich bilde mir zwar selbst immer ein, das ich viel vom Thema Basketball und speziell der NBA verstehe, jedoch ist dein Fachwissen einfach noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Wahnsinn. Top.
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für solche User und Beiträge liebe ich SD. KLASSE!
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Andrejjan hat da sehr gute Infos geliefert, aber ich möchte auch noch mal einen Aspekt von Gegen_den_Verstand aufgreifen:
Und zwar der Unterschied zwischen “Starspieler” und “Rollenspieler”.
Ich möchte hier nicht direkt “Rollenspieler” verwenden (denn es gibt auch sehr gute und wertvolle Rollenspieler), sondern eher auf… nennen wir sie mal Borderline NBA-Spieler abstellen (im Sinne von Spielern, die durchschnittlich bis unterdurchschnittlich sind und daher leicht austauschbar).Es gibt eine tolle Übersicht über die Länge der Karrieren von NBA-Spielern. Die wesentlichen Punkte:
Langfristig betrachtet steigt die Länge der durchschnittlichen NBA-Karriere an. 2010 lag sie im Schnitt bei 6 Jahren. Das ist schon ein recht guter Wert (andere Quellen geben sogar weniger als 5 Jahre an).
Allerdings: Bei der Betrachtung der durchschnittlichen Spielzeit kommt man auf sehr unterschiedliche Werte (im Folgenden nicht die Werte für 2010, sondern die Werte für die NBA seit ihrem Bestehen)
Spieler, die in ihrer Karriere auf unter 12mpg Spielzeit kommen hatten nur eine durchschnittliche NBA-Karriere von 2 Spielzeiten.
Extrapoliert man diesen Wert auf das Jahr 2010 (oder die heute Zeit), kommt man wohl auf eine durchschnittliche Karriere von etwa 3 Jahren für diese Spieler.
Ein Blick in die Stats der NBA zeigt, dass etwa 1/4 aller NBA-Spieler dieser Kategorie zuzuordnen sind.Das heißt, dass es sicherlich viele Spieler gibt, welche die Voraussetzungen für die “NBA-Rente” nicht erfüllen. Des Weiteren sieht man, dass auch mehr als 1/4 der Spieler, die bei einem Team unter Vertrag stehen weniger als $ 1 Mio. verdienen. Diese sind zwar nicht zwingend identisch mit den Spielern unter 12mpg aber eine gewisse Korrelation ist naheliegend.
Soll heißen: Für viele NBA-Spieler (wobei dies sicherlich kein NBA-spezifisches Problem ist) ist die NBA nur ein kurzes Vergnügen und auch kein “vergleichsweise” lukratives. Natürlich ein Hohn im Vergleich zum Otto-Normalverbraucher, aber eben wenig gegenüber den Sphären in denen sich die Top-Spieler bewegen.
Und ich bin der Meinung, dass eben hier Mechanismen greifen, die vielleicht auch etwas mit finanzieller Bildung zu tun haben, aber eher menschlicher Natur sind: Einerseits bewegen sich die “kleinen” NBA-Spieler in einer Welt des durch die Stars geprägten Bling-Blings und andererseits “erwartet” die Öffentlichkeit und auch persönliche Umgebung von einem NBA-Spieler auch einen gewissen Lebensstil (insb. wenn der Spieler aus eher einfachen Verhältnissen kommt: “der hat es geschafft”…“der ist jetzt ein Star…der ist reich” ). Das nimmt den Einzelnen natürlich nicht aus der Verantwortung, aber welcher NBA-Spieler fährt mit einem Audi vor statt einem Bentley, wer kauft sich ein Apartment statt zumindest ein Haus in guter Lage, wer zahlt seine Drinks einzeln im Club statt flaschenweise Champagner.
Wie schon gesagt, die gleichen Probleme gibt es auch in anderen Sportarten und auch in unserer Fussball-BL. Und auch wenn ich die Zahlen von 60% in der NBA und 78% in der NFL, die innerhalb von fünf Jahren Privatinsolvenz anmelden, als zu hoch ansehe…der Anteil an ehemaligen Spielern, die nach ihrer Karriere in ein finanzielles Loch fallen, ist sicherlich erschreckend hoch. Da bringt einem die NBA-Rente (ob mit 45 oder 62) erstmal gar nichts, denn bis dahin sind es nochmals 15-20 Jahre.
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Die NBA kann doch nicht jeden Basketballer auf dieser Welt zum reichen Mann machen. Während einer Saison kommen etwa 500 Spieler in einem NBA Roster, auch kurzzeitig unter, von 350-500 sind das austauschbare Spieler, die dann später in Europa, Südamerika oder auch Asien ihren Unterhalt verdienen. Es geht doch um die Aussage, dass mehr als die Hälfte aller etablierten NBA Spieler nach Ende ihrer Karriere pleite sind. Und diese Aussage ist einfach Quatsch, hat mit der Realität nichts zu tun.
Du verwechselst Rollenspieler mit Nicht-Rollenspielern. Ohlbrecht oder Harris sind nun mal keine Rollenspieler, wie etwa 150 Spieler in jeder Saison.
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@andrejjan: vielen Dank für Deine Erläuterungen!
Trotzdem zwei Anmerkungen:
- warum sollte bleacher report dieses Thema wieder aufwärmen, wenn es in diesem "Sinne " schon geregelt ist, zumal die Fälle wirklich krass sind?
- das Problem ist, dass, obwohl den Sportlern ab 45 Jahren vielleicht eine relativ hohe Rentenzahlung zusteht, sie Zahlungsverpflichtungen anhäufen, die ihr Vermögen und/oder zukünftiges Einkommen übersteigen und da gibt es immer wieder etliche spektuläre Fälle
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@andrejjan: vielen Dank für Deine Erläuterungen!
Trotzdem zwei Anmerkungen:
- warum sollte bleacher report dieses Thema wieder aufwärmen, wenn es in diesem "Sinne " schon geregelt ist, zumal die Fälle wirklich krass sind?
- das Problem ist, dass, obwohl den Sportlern ab 45 Jahren vielleicht eine relativ hohe Rentenzahlung zusteht, sie Zahlungsverpflichtungen anhäufen, die ihr Vermögen und/oder zukünftiges Einkommen übersteigen und da gibt es immer wieder etliche spektuläre Fälle
Weil Bleacher Report BILD Niveau hat und täglich nunmal mehrere Berichte raushauen muss
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Die NBA kann doch nicht jeden Basketballer auf dieser Welt zum reichen Mann machen. Während einer Saison kommen etwa 500 Spieler in einem NBA Roster, auch kurzzeitig unter, von 350-500 sind das austauschbare Spieler, die dann später in Europa, Südamerika oder auch Asien ihren Unterhalt verdienen. Es geht doch um die Aussage, dass mehr als die Hälfte aller etablierten NBA Spieler nach Ende ihrer Karriere pleite sind. Und diese Aussage ist einfach Quatsch, hat mit der Realität nichts zu tun.
Du verwechselst Rollenspieler mit Nicht-Rollenspielern. Ohlbrecht oder Harris sind nun mal keine Rollenspieler, wie etwa 150 Spieler in jeder Saison.
Deswegen habe ich ja auch den Begriff “Rollenspieler” liegen lassen und definiert, dass ich generell von (unter-)durchschnittlichen Spielern spreche.
Allerdings: Wer behauptet denn, dass mehr als die “Hälfte aller etablierten NBA Spieler nach Ende ihrer Karriere pleite sind”? Die zitierte Quelle spricht doch nur von NBA-Spielern als solche.
Und mMn muss man eben auf jeden Fall unterschieden zwischen situativ pleite sein (Insolvenz) und einem eher langfristigen Zustand ohne Finanzmittel. Denn auch wenn ein Spieler, der eine längere Karriere hatte und bspw. ordentlich in die Rentenkasse eingezahlt hat, später auf eine Jahresrente von 100.000-200.000 Dollar kommt, bringt ihm dieser Umstand eben situativ sehr wenig.
Pleite sein in Form von bankruptcy bedeutet ja nur, dass der Spieler seine aktuellen Schulden nicht mehr bedienen kann. Sprich, die monatlichen Ausgaben für Kredite (Haus, Auto, etc.) übersteigen die Einnahmen.
Da kann man dann Eigentum verkaufen, um dies zu bedienen…man kann aber auch Privatinsolvenz beantragen. Dazu muss man wissen, dass es gewisse Unterschiede zwischen der deutschen und der amerikanischen Privatinsolvenz gibt. Also kann es sogar “clever” sein, bankruptcy z. B. nach Chapter 13 zu beantragen.Wichtig ist auch, dass die Privatinsolvenz in den USA sehr viel normaler ist, als in Deutschland. Selbst um die Einwohnerzahl bereinigt, machen das in den USA ca. 10-mal mehr Personen als in Deutschland. Dies liegt auch daran, dass man in den USA häufig (nicht in jedem Fall) im Falle von bankruptcy sein monatlichen Einkommen und sein Wohnhaus behalten darf.
Ich gebe jedem Recht, der anzweifelt, dass die Quote bei NBA-Spielern wirklich bei 60% liegt. Da ist die Quelle (Finanzverwalter) auf jeden Fall kritisch zu betrachten. Dennoch kann die Quote sehr hoch sein, auch bei ehemaligen Spielern, die viele Millionen verdient haben.
Es ist eben wichtig, das deutsche Verständnis von Privatinsolvenz oder “pleite sein” nicht komplett 1:1 auf die amerikansiche Situation zu übertragen.Beispiel: Ein Spieler hat mit $ 20 Mio. in seiner Karriere richtig gut verdient. Jetzt hat er keine oder sehr viel geringere regelmäßige Einnahmen. Trotzdem muss er monatlich hohe regelmäßige Ausgaben tätigen (für Angestellte, Ratenzahlungen, genereller hoher Lebensstandard, etc.). Er kann es nicht bedienen, weil er nicht “flüssig” ist und sein Geld z. B. in Immobilien angelegt hat. Er stellt Antrag auf bankruptcy nach Chapter 13 und schützt sich damit vor den Gläubigern. Dann handelt er mit diesen eine andere Ratenzahlung aus (z. B. längere Laufzeit, geringere monatliche Belastung) und verkauft noch ein paar Dinge wie Autos nach seinem Gusto. Dami rehabilitiert er sich von der Insolvenz und hat trotzdem noch ein Vermögen von X-Millionen Dollar.
Er ist nicht arm…aber er zählt damit zur Statistik. Daher auch diese für manche ggf. extrem zu hoch gegriffenen Zahl. Sprich, in den 60% sind auch ehemalige NBA-Spieler versteckt, denen es nur kurzfristig (wen überhaupt) schlecht ging. Natürlich präsentiert ein Finazverwalter diese Zahlen anders, das ist klar. -
@andrejjan: vielen Dank für Deine Erläuterungen!
Trotzdem zwei Anmerkungen:
- warum sollte bleacher report dieses Thema wieder aufwärmen, wenn es in diesem "Sinne " schon geregelt ist, zumal die Fälle wirklich krass sind?
- das Problem ist, dass, obwohl den Sportlern ab 45 Jahren vielleicht eine relativ hohe Rentenzahlung zusteht, sie Zahlungsverpflichtungen anhäufen, die ihr Vermögen und/oder zukünftiges Einkommen übersteigen und da gibt es immer wieder etliche spektuläre Fälle
Weil Bleacher Report BILD Niveau hat und täglich nunmal mehrere Berichte raushauen muss
Das mag ja sein, aber die angeführten Beispiele waren so deutlich, dass selbst die Bild nicht hätte daneben hauen können. Ansonsten siehe die Ausführungen von EastWashington.
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Es geht doch um die Aussage, dass mehr als die Hälfte aller etablierten NBA Spieler nach Ende ihrer Karriere pleite sind. Und diese Aussage ist einfach Quatsch, hat mit der Realität nichts zu tun.
Solche Aussagen finde ich wiederum von dir einfach nur Quatsch.
Deine Beiträge mögen häufig reich an Informationen sein und geben interessante Einblicke, doch letztendlich lassen sie einem immer mit einem “Ihr habt doch alle keine Ahnung - Gefühl” zurück. Leider wirfst du in deinen Beiträgen immer so ein paar Brocken ein, welche man einfach so zu schlucken hat. Es kommt mir so vor, als wenn du da immer in wenig auf Konfrontation aus bist. Zumindest ist dies immer mein subjektiver Eindruck, wenn ich deine Beiträge lese. Vielleicht wäre da der ein oder andere Link ganz hilfreich, wo der geneigte Leser dies noch einmal nachlesen kann.
In meinem Eröffnungspost sprach ich von angeblich 60%, da es mir da wie Eastwashington geht und ich die Zahl auch sehr hoch finde. Diese 60% werden in einer Vielzahl von Artikeln genannt. Mir ist auch klar, dass sie dadurch nicht unbedingt richtig werden. Es kann natürlich sein, dass sie einmal falsch übernommen wurden und sich so über Jahre weiter “vererbt” hat. Ob mint.com das nun aufgewärmt hat, weiß ich auch nicht. Die eigentliche Studie oder ähnliches, welche dies im Detail belegt, konnte ich bisher auch nicht finden. Ich hatte nur auf den Artikel verlinkt, weil es mir als Aufhänger diente und der Artikel bereits einige mögliche Ursachen aufführt.
Die früheste Erwähnung dieser ominösen 60% die ich finden konnte, gehen zum Anfang des Jahres 2008.“Sixty per cent is a ballpark. But we’ve seen a lot of guys who’ve really come into hard times five years after they leave the league,” said Roy Hinson, the former NBA forward who’s a representative for the players’ association.
Nun kommen wir zu dem angesprochenen Brocken. Nun erklärst du, solche Aussagen stammen aus den 80er. Solche “Klopse” hinterlassen bei mir dann immer ein merkwürdiges Gefühl. Vielleicht ist es ja ein Formulierungsproblem. Denn ich gebe dir ja Recht, dass das große Geld erst in den 90er kam. Eventuell traf es ja viele Spieler aus den 80er. Aber vielleicht tust du mir ja den Gefallen und folgst deinem eigenen Vorschlag und ersetzt Vorurteile durch Informationen.
Was mich nun aber zu deiner Quatsch-Aussage bringt. Du relativierst ja schon selbst, dass eine Menge austauschbarer Spieler die NBA durchlaufen. Es war ja nicht die Rede von ausschließlich etablierten Spielern. Niemand erwartet, dass diese alles als Millionäre enden. Eventuell haben aber gerade diese Spieler sich mehr vom Traum NBA erhofft und scheitern gerade dann umso mehr. Diese Spieler bringen uns dann möglicherweise auch näher an die ominösen 60%.
Ohne diese Studie zu kennen, muss man sich wohl auch Gedanken über die Formulierung “pleite” machen. Darunter versteht wohl auch jeder etwas anderes. Ich glaube nicht, dass dies nun heißt, dass 60% aller ehemaligen NBA-Spielern nun jeden morgen unter einer Brücke oder im Stadtpark aufwachen. Eventuell heißt dies auch einfach nur, dass diese Spieler wieder einem bescheidenen Lebensstandard nachgehen.
Auch sprachst du recht detailreich über das Rentenmodell der NBA. Eastwashington hat es ja ebenso schon angezweifelt. Trotz all deiner Ausführungen erscheint es mir ebenso, dass sich doch viele dafür nicht qualifizieren. Zudem frage ich mich, aus welchem Jahr dieses Rentenmodell stammt und für wenn oder besser ab wann greift dass alles. Wenn ich die 60% auf Anfang 2008 zurück datiere, ist dieses Rentenmodell vielleicht eine folge davon? Hier wäre auch ein Link hilfreich. Dann müsste man das auch nicht einfach so schlucken.
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Einige Spieler müssen auch die Familie mit dem NBA-Geld versorgen, und mit Familie meine ich nicht “Vater-Mutter-Kind”, sondern die ganze Familie mit Onkel und Tanten, Neffen und Nichten, Cousins und Cousine dazu noch Vater, Mutter, Oma und Opa, und deren Verwandten.-> NBA-Vertrag gleich Sozialfürsorge für die Verwandtschaft.
Andererseits ist es für viele Familien ein Hoffnung ein Stipendium für ein NCAA-Div 1 College zu erhalten. -> Basketbal Moms of Kentucky
Dementsprechend werden Kosten bezahlt, die irgendwann zurückgezahlt werden müssen.
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Ich habe mich bewußt aus diesem Forum zurückgezogen gehabt, weil es einfach unglaublich nervig ist über Meinungen zu streiten, wenn überhaupt Fakten und Meinungen die gleiche Wertigkeit in einer Kommunikation erhalten.
Du beginnst Deinen Thread mit der Relativierung, 60 % aller Spieler sind 5 Jahre nach Karriereende pleite, gehst aber in deiner weiteren Fragestellung aber defacto von dieser Tatsache aus. Stillhalten konnte ich dann aber nicht, als dein Aufhänger von Anderen als Vorlage für blödsinnige, teilweise auch rassistisch gefärbte Ressentiments benutzt wurde.
Da ich etwas älter bin, kann ich Dir bestätigen, dass ich diese 60 % Aussage, das erste Mal etwa 1988/89 in der USA Today gelesen habe. Und seitdem immer wieder aufgeschnappt habe. Feste empirische Studien dazu gab es nie, wie denn auch?
Bis in die 90er hinein war das Einkommen eines professionellen Basketballspielers nicht ausreichend, um alle extravaganten Wünsche zu versorgen. Eine weitere Berufsausübung war unerlässlich, deswegen blieben damals fast alle Ex-Spieler im Coaching Bereich. Die Substanzproblematik, hier vor allem Kokain und andere Derivate, war ebenso gravierend. Zusammengefasst handelt es sich also vor 25 Jahren darum, dass kaum ein Spieler vermögend wird, vielmehr war die Zahl der psychisch Kranken hoch.
In den 90ern beginnt das ökonomische Bonanza, damit einhergehend auch die Phase der Geldverbrennung mit Posse, Schmuck und dekadenter Verschwendung bei den Spielern.
Eng wurde es wenn Scheidungen, uneheliche Kinder, Alkohol und Drogen alle Rücklagen vernichteten. Und diese Beispiele gab es zur Genüge, wie auch irgendwelche Hustler, die sich als große Manager gerierten.
Aktuell befinden wir uns aber im Jahr 2014, in dem verheißungsvolle Talente bevor sie sich zum Draft anmelden, zunächstmehrere Agenten interviewen um sich für den Optimalen zu entscheiden. Dieser Agent vertritt in diesen Gesprächen nicht nur sich selbst sondern Anwaltskanzleien, Finanzberater, Trainingszentren, PR-Berater etc. Zusammengefasst, er wird gut beraten, in jeder Hinsicht.
Nun aber konkret
“Auch sprachst du recht detailreich über das Rentenmodell der NBA. Eastwashington hat es ja ebenso schon angezweifelt. Trotz all deiner Ausführungen erscheint es mir ebenso, dass sich doch viele dafür nicht qualifizieren.”
Soso, es erscheint dir ebenso, dass sich doch viele dafür nicht qualifizieren. Ist das eine Meinung oder eine auf Fakten beruhende Aussage?
Es gibt eine feste Rente für NBA Veteranen, beginnend ab dem dritten Jahr in der Liga und die steigt mit den Jahren in der Liga, und die ist nicht niedrig, wenn man bedenkt, dass man nichts dafür eingezahlt hat.
Dann gibt es eine privat von der Liga mit 140 % der eingezahlten Summe getragene Rente. Und natürlich hängt die auszuzahlende Summe mit der eingezahlten zusammen. Wo ist dabei etwas unklar geblieben, das sind alles keine Geheimnisse, bloß weil du davon nicht in Kenntnis gesetzt wurdest.Als man in den letzten CBA Verhandlungen sich nicht um die letzten Prozentpunkte des zu verteilenden Kuchens einigen konnte, gab es dann diesen Kompromiß, dass 1 % der Einnahmen jährlich in einen Pensionstrust landet. Darüber wurde doch groß und breit geschrieben.
" Zudem frage ich mich, aus welchem Jahr dieses Rentenmodell stammt und für wenn oder besser ab wann greift dass alles. Wenn ich die 60% auf Anfang 2008 zurück datiere, ist dieses Rentenmodell vielleicht eine folge davon? Hier wäre auch ein Link hilfreich. Dann müsste man das auch nicht einfach so schlucken."
Verständlicherweise wird es angepasst, aber konkret auf Deinen Gedanken, nein es ist in dieser Form nicht neu, sondern begann schon Mitte der 60er zu evolvieren. Das private Rentenmodell der NBA ist in dieser Form eine Konsequenz der 90er Jahre, beim anderen hat sich in den letzten Jahren eigentlich nichts verändert, nur dass die Rente steigt. Übrigens wurde beim vorletzten CBA darum gerungen, mit Erfolg, dass die Spieler aus den 50ern eine Rente erhalten.
Das Grundgerüst der NBA Pension stammt noch aus den 60ern, für alle Spieler mit 3 Jahren, wobei für die Spieler bis Mitte der 60er galt es bis zuletzt 5 Jahre NBA Erfahrung. Der private Rentenplan wird nun fast durchgehend von allen NBA Spielern wahrgenommen, und in Scheidungsprozessen häufig beliebtes Objekt des Zankes. Du mußt die 60 % Prozent nicht auf Anfang 2008 zurück datieren, weil es inhaltlich und kausal,na ja. Ein Link wäre hilfreich? Mich interessiert dieser Murks seit mehr als 20 Jahren und ich sauge mir diese ganzen CBAs, Slary caps und sonstigen so was von unwichtigen Informationen ein damit ich jetzt Links dafür finde, sonst kannst Du sie nicht schlucken? Ich falle wie schon zuvor selbst in diese Falle hinein, anstatt es einfach zu schlucken. Ich denke, alle Angaben dazu sind so wie ich sie in Erinnerung habe buchstabengetreu wiedergegeben, wenn auch massiv verkürzt, zur Verständigung eben. Heutzutage ist alles sicherlich durch wenige Klicks auch aus dem Netz herauszuholen.“Ohne diese Studie zu kennen, muss man sich wohl auch Gedanken über die Formulierung “pleite” machen. Darunter versteht wohl auch jeder etwas anderes. Ich glaube nicht, dass dies nun heißt, dass 60% aller ehemaligen NBA-Spielern nun jeden morgen unter einer Brücke oder im Stadtpark aufwachen. Eventuell heißt dies auch einfach nur, dass diese Spieler wieder einem bescheidenen Lebensstandard nachgehen”
Es gibt dazu wahrscheinlich keine ernstzunehmende Studie, und dein Thread ist keine Frage der Semantiksondern impliziert, dass der Spieler nach seiner Karriere pleite ist, kein Auskommen besitzt. Und wenn man dann 60 % dazu einbringt, muss ich mit Verlaub von Quatsch sprechen, ich kann auch Unsinn sagen oder total daneben oder ich weiß auch nicht.
“Deine Beiträge mögen häufig reich an Informationen sein und geben interessante Einblicke, doch letztendlich lassen sie einem immer mit einem “Ihr habt doch alle keine Ahnung - Gefühl” zurück. Leider wirfst du in deinen Beiträgen immer so ein paar Brocken ein, welche man einfach so zu schlucken hat. Es kommt mir so vor, als wenn du da immer in wenig auf Konfrontation aus bist. Zumindest ist dies immer mein subjektiver Eindruck, wenn ich deine Beiträge lese. Vielleicht wäre da der ein oder andere Link ganz hilfreich, wo der geneigte Leser dies noch einmal nachlesen kann.”
Ich sehe einen Thread, der mich schon etwas berührt, vor allem weil sich die nächsten mit ihren für mich schwer verdaulichen Ressentiments anhängen. Während Du noch einen Konjunktiv einbaust, gehen die nächsten 20 von Tatsachen aus, die dann noch mit einem Stück Grundwissen über amerikanische Sozialgesetze und Eugenik gewürzt werden. Ja ich gebe zu, dass wenn die Party mit einigen grundsätzlichen Gegebenheiten gestört wird, man sich konfrontativ angegangen fühlen könnte.
Ehrlich gesagt, wieviel war Dir zuvor vom Rentenmodell bekannt? Welche Brocken muß man schlucken? Nach meiner Ansicht keine, wenn ich mich angegangen fühle, hole ich mir Fakten ein, auch wenn Stunden und Tage dauert, und finde Ungenauigkeiten und Fehler. Darauf kann man dann eingehen und sich austauschen oder eigene Fehler annehmen. Der geneigte Leser braucht niemanden, um sich selbst eigene Informationen und Meinungen einzuholen. Ohne Dir nahetreten zu wollen, fände ich es angenehmer, wenn Du konkret selbst Punkte anmahnst die ich falsch wiedergegeben habe.
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Zu der 60% Sache noch was, unter www.pearlswindow.com/2008/02/do-60-of-nba-players-go-broke-5-years.html hat sich 2008 jemand mit dieser Aussage beschäftigt:
"An NBA spokesman said that Stern, in an ESPN interview, said “he doesn’t believe the figure of 60 percent is accurate.”The spokesman, however, said Stern has no league figure for the percentage of players who lose their assets after retiring and that he doesn’t know when – or if – the NBA will produce one.“”
und noch diverse Aussagen von Teammanagern o.ä., die eigentlich nur sagen, dass sie nicht wissen ob diese Zahl richtig ist.
Alles in allem bleibt also unklar worauf diese Zahl basiert, man weiß nur, dass diese 2008 von einem Mitarbeiter der NBA Spielergewerkschaft getätigt wurde. Ob dieser wiederrum diese Zahl aus den 80er Jahren hat, weiß ich nicht. -
“Ohne diese Studie zu kennen, muss man sich wohl auch Gedanken über die Formulierung “pleite” machen. Darunter versteht wohl auch jeder etwas anderes. Ich glaube nicht, dass dies nun heißt, dass 60% aller ehemaligen NBA-Spielern nun jeden morgen unter einer Brücke oder im Stadtpark aufwachen. Eventuell heißt dies auch einfach nur, dass diese Spieler wieder einem bescheidenen Lebensstandard nachgehen”
Es gibt dazu wahrscheinlich keine ernstzunehmende Studie, und dein Thread ist keine Frage der Semantiksondern impliziert, dass der Spieler nach seiner Karriere pleite ist, kein Auskommen besitzt. Und wenn man dann 60 % dazu einbringt, muss ich mit Verlaub von Quatsch sprechen, ich kann auch Unsinn sagen oder total daneben oder ich weiß auch nicht.
Für mich hat das doch etwas mit Sematik zu tun. Unterhält man sich auf einer Ebene, bei der man unterstellt, dass 60% der NBA-Spieler bereits 5 Jahre nach Karriereende pleite sind, d.h. alle ihre Einkünfte aus der Profizeit unwideruflich verloren sind…oder geht man der Fragestellung nach, woher die relativ hohe Zahl von 60% kommen könnte (bzw. ob sie der Realität nahe kommen könnte).
Ich bin der Meinung, dass heutzutage selbstverständlich nicht 60% aller Spieler nach ihrer Karriere mittellos sind. Dazu hat sich auch in den Strukturen (NBA, Berater, etc.) zu viel verändert. Wobei man hier natürlich auch berücksichtigen sollte, dass diese Unterstützung nicht ewig hält. In anderen Worten: Ein Berater kann noch so gute Finanzentscheidungen für seinen Spieler treffen, irgendwann endet dessen Vertrag und Einfluss. Nur weil man während der Karriere sein Geld zusammen gehalten hat, bedeutet das eben nicht, dass man später nicht selbstständig “dumme” Entscheidungen trifft und sein Geld verpulvert. Allerdings sind das individuelle Probleme und leistet für die angeführten 60% nur einen sehr kleinen Erklärungsbeitrag.
Mir geht es zumindest in meinem Post eher darum, ob die ursprüngliche Aussage “Analysts at Mint.com report that 60% of NBA players file bankruptcy within five years of retirement” kompletter Schwachsinn ist, oder ob dies (selbstverständlich nach eigener Einschätzung) doch der Realität nahe kommen könnte.
Und da bin ich eben der Meinung, dass der wahre Wert doch sehr hoch liegt. Nicht bei 60%, da dies alte Werte sind und es eben schwer nachzuvollziehen ist, woher die ursprüngliche Aussage kommt.
Jedoch habe ich in meinem Post schon versucht deutlich zu machen, dass selbst ein Multi-Millionär in diese Statistik fallen kann. Das werde ich nicht neu aufwärmen…die Begründung steht in meinem obigen Post.Also, was könnte realistisch sein? Sind wir mal sehr konservativ und lehnen die 60%…Sage wir einmal es sind nur 1/10 davon, also 6%.
In den USA gab es im Jahr 2013 knapp über 1 Mio. Privatinsolvenzen. Die USA hat ca. 240 Mio. Einwohner über 20 Jahre. Also eine Quote von ca. 0,4%.Die Zahlen lasse ich einfach mal so stehen. Persönlich bin ich aber davon überzeugt, dass es für ehemalige Profi-Sportler um ein vielfaches wahrscheinlicher ist, dass sie irgendwann einmal in ihrem Leben bankruptcy anmelden müssen, als für den “Normalo-Bürger” (unabhängig davon, ob sie später einmal eine hohe Rente beziehen werden o.ä.).
Daher möchte ich die Diskussion vielleicht mal in eine andere Richtung lenken und die Frage stellen:
Seid ihr der Meinung, dass das amerikanische System (Werte, Medienlandschaft, Stellenwert von Sport/Stars etc.) mehr ehemalige Profi-Sportler hervorbringt, die “pleite” sind, als dies in Europa/Deutschland der Fall ist? -
Daher möchte ich die Diskussion vielleicht mal in eine andere Richtung lenken und die Frage stellen:
Seid ihr der Meinung, dass das amerikanische System (Werte, Medienlandschaft, Stellenwert von Sport/Stars etc.) mehr ehemalige Profi-Sportler hervorbringt, die “pleite” sind, als dies in Europa/Deutschland der Fall ist?Welchen großen Wert hätte denn eine Meinung dazu? Ich habe einen Abschluss in amerikanischer Sprach- und Kulturwissenschaft und einen deutschen in Politikwissenschaft und fühle mich nicht in der Lage, eine solche Frage angemessen zu beantworten, weil ich immer noch nicht über eine hinreichend allumfassende Kenntnis der diesbzeüglichen Sozialstrukturen in Amerika, Deutschland und Europa verfüge. Mag sein, dass sich in diesem Thread fähigere Leute tummeln. Hoffe ich zumindest für die Beantwortung der Frage.
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Daher möchte ich die Diskussion vielleicht mal in eine andere Richtung lenken und die Frage stellen:
Seid ihr der Meinung, dass das amerikanische System (Werte, Medienlandschaft, Stellenwert von Sport/Stars etc.) mehr ehemalige Profi-Sportler hervorbringt, die “pleite” sind, als dies in Europa/Deutschland der Fall ist?Da für mich Leute mit einer überdurchschnittlichen Einkommen(Rente) nicht Pleite sind, und mir ein ähnliches Rentensystem in deutschen Sportligen nicht bekannt ist. Sage ich mal das es ihnen besser geht als den deutschen Sportlern.
Zudem denke ich das die US Ligen eine Ausnahmestellung haben, es gibt zwar sicher mehr sehr gut verdienende Fußballer der bekanntheitsgrad von den Stars(nicht Superstars wie Maradonna, Pele, messi …) ist aber dadurch geringer. Ich denke einen James Worthy kennen noch viele Basketball intressierte Weltweit, während Spieler wie Marcel Jansen bald nach ihrer Karriere vergessen sind und schon jetzt kaum in Ausland wargenommen werden. -
Ich habe mich bewußt aus diesem Forum zurückgezogen gehabt, weil es einfach unglaublich nervig ist über Meinungen zu streiten, wenn überhaupt Fakten und Meinungen die gleiche Wertigkeit in einer Kommunikation erhalten.
Das ist bedauerlich, aber man muss auch verstehen, dass dies hier ein Meinungsforum ist und keine Podiumsdiskussion von Experten. Wobei manche Podiumsdiskussion nicht viel niveauvoller ist. Man muss hier eben auch nicht alles auf die Goldwaage legen und Dinge auch einzuordnen wissen. Wenn hier jemand im Forum darüber philosophiert, welcher deutsche Verein denn Dirk Nowitzki verpflichten wird, kann man das auch unter Fantasie verbuchen. Das Forum gleicht da eher einem Freiplatz. Da gibt es eben auch die Goldkettchen tragenden Poser und die Schlapperhosen tragenden Könner. Da kann man sich nun entscheiden, ob man auf Beiträge eingehen will oder nicht.
Daher habe ich auch einfach mal eine Frage in den Raum geworfen. Ich wollte ja auch kein Paper zu einer Konferenz oder einem Fach-Magazin einreichen. Da ich mal wieder über Sportler gelesen hatte, die sich auch nach dem Sport dumm und dämlich verdienen und daneben dann immer gleich die auftauchen welche eher gescheitert sind. Daher einfach mal die Frage, worin denn die Ursachen dafür liegen. Ich glaube es hätten da auch 10% stehen können. Wobei 60% natürlich deutlich reißerischer klingen.@andrejjan:
Ohne Dir nahetreten zu wollen, fände ich es angenehmer, wenn Du konkret selbst Punkte anmahnst die ich falsch wiedergegeben habe.
Du trittst mir damit nicht zu nah. Ich glaube, du hast mich da auch falsch verstanden. Ich mahne gar nicht an, dass du Punkte falsch wiedergegeben hast. Kritisiert habe ich dich vor allem für deinen Stil und wie du deine Infos rüber bringst. Darauf bezogen sich auch meine Brocken die du einem hinwirfst und man zu schlucken habe. Hier habt ihr die Fakten und nun seit gefälligst ruhig. Überheblich ist irgendwie nicht das richtige Wort. Es macht es aber auf eine gewisse Art unangenehm deinen Ausführungen zu folgen. Aber wie gesagt, das ist mein subjektiver Eindruck.
Ich denke unsere größte Diskrepanz herrscht darüber, ob ein NBA-Spieler überhaupt “pleite” gehen kann. Wenn ich das richtig einschätze, scheint dies für dich völlig abwegig. Was dich eben zu der Schlussfolgerung bringt, dass dies eben alles Quatsch ist. Ich für meinen Teil und vielleicht auch der ein oder andere, sind zumindest gewillt darüber nachzudenken. Ich habe hier bisher noch von niemanden gelesen, der unbedingt an den 60% festhält. In einen nicht mehr erwähnenswerten Bereich würde ich es aber auch nicht einordnen wollen.
Du hast ja deine Argumente vorgebracht, warum es, sagen wir, schwer ist, als NBA-Spieler pleite zu gehen. Wenn ich das kurz zusammenfasse sind dass eine von der NBA allein getragene Rente, eine von den Spieler mitgetragene Rente und eine deutlich bessere Beratung im Jahre 2014.
Die Existenz dieser Punkte streite ich ja auch nicht ab. Um hier deine Frage zu beantworten, ja mir war durchaus bewusst, dass es ein zu Spielzeit in Relation stehendes Rentensystem gibt. Allerdings natürlich nicht in dem Detailreichtum, wie du ihn hier vorgetragen hast. Das bringt mich aber nicht zu der Schlussfolgerung, dass dies alles Quatsch ist. Zumindest kommt mir die Frage auf, wie man den auf die 60% kommt oder ist das alles nur ein Scherz/Zahlendreher von jemandem aus der Spielergewerkschaft. Dazu wurde ja der ein oder andere Punkt angesprochen.
Die Definition von Pleite ist nicht so recht klar. Darüber haben du und andere durchaus verschiedene Ansichten. In dem Zitat von Roy Hinson heißt es ja auch “hard times”. Dies kann natürlich vieles bedeuten. Auch ging es wohl eher um die Gesamtheit aller NBA-Spieler und nicht nur um etablierte, wie du es ansprachst.
Ich nahm an, dass sich nicht alle NBA-Spieler für eine Rente qualifizieren, wäre auch offensichtlich und nicht nur eine Meinung von mir. Eastwashington hatte da ja einen entsprechenden Artikel verlinkt, welchem man Zahlen entnehmen konnte. Dort ist zu lesen, dass von den 3214 Spielern die von 1947 bis Saisonende 2010 in der NBA gespielt haben 1492 Spieler weniger als 3 Jahr in der NBA verbracht haben. Das sind 46,4% an Spielern die sich gar nicht für das Rentensystem qualifiziert haben. (Ich vernachlässige einmal, dass Spieler vor 1965 fünf Jahr in der NBA gespielt haben müssen) Zumindest erfüllen diese nicht die Mindestspielzeit von 3 Jahren. Auch dürften diese in zwei Jahren nicht soviel eingezahlt haben, dass diese aus der Spieler getragenen Rente sehr viel Geld beziehen. Da sich ja in der neueren Zeit die durchschnittliche Spielzeit erhöht hat, habe ich noch einmal auf die Zahlen seit 2000 zurück geschaut. Von Saisonende 2000 bist Saisonende 2013 habe ich 985 Spieler die nicht mehr aktiv sind. Davon haben 313 weniger als drei Jahr in der NBA gespielt. Das sind 31,7%. Darunter fallen aber auch Spieler wie Tim Ohlbrecht. Sollte er es vielleicht doch noch einmal in die NBA zurück schaffen oder auch andere, würden diese wohl aus den 31,7% herrausfallen. Ebenso habe ich nicht solche Spieler beachtet, welche nicht die Bedingung von wenigsten einer halben Saison erfüllt haben. Eventuell gibt es da noch den ein oder anderen Spieler, der immer nur ein paar Tage/Wochen gespielt hat. Die 31,7% bzw. 46,4% bedeuten aber nicht, dass diese Spieler alle pleite gehen. Ebenso bedeutet es nicht, dass die Spieler die sich für die Rente qualifiziert haben nicht pleite gehen können.
Auch war in dem verlinkten Artikel von Eastwashington zu sehen, wie alt die Spieler im Durchschnitt sind, wenn sie die NBA verlassen. Nach der Jahrtausendwende lag das Alter etwa zwischen 28 und 30. Davor vielleicht ein zwei Jahre jünger. Das heißt für mich fünf Jahre nach Karriereende sind die Spieler 33 bis 35. Wenn ich das mit dem Rentensystem richtig verstanden habe, kann man ja frühestens mit 45 Bezüge von der NBA beziehen. Eröffnet dies dann nicht auch die Möglichkeit, dass man in der Zeit von35 bis 45 als pleite angesehen werden kann?
Wenn die Spieler in heutiger Zeit besser beraten werden, was sagt dies über die Vergangenheit. Wenn die 60% Pleitequote aus 2008 stammt und wir die fünf Jahre berücksichtigen, reden wir von Karriereenden von 2003 und davor. Dazu kommt natürlich noch die Karriere selbst. Somit muss man da wohl eher die Beratung aus den 90er in Relation setzten.