Die spanische Quotenregelung fällt. Wann kommt der Dominoeffekt?
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So wie ich den Grübler Text verstehe geht es in erster Linie um EU Bürger.So viele “EU Ausländer” spielen doch gar nicht in den Bundesligen.Der Einspruch bezieht sich nicht auf die amerikanischen Staatsbürger.Ergo könnte die spanische Quote max. 2 Amerikaner und der Rest EU Bürger leicht abgewandelt erhalten bleiben.
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Nämlich darum ob eine Quote überhaupt rechtlich haltbar ist.
Es wird auch um rechtmäßige Alternativen gehen.
Ergo könnte die spanische Quote max. 2 Amerikaner und der Rest EU Bürger leicht abgewandelt erhalten bleiben.
Tatsächlich werden nur EU-Bürger (und vielleicht auch Assoziierte) geschützt.
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So wie ich den Grübler Text verstehe geht es in erster Linie um EU Bürger.So viele “EU Ausländer” spielen doch gar nicht in den Bundesligen.
Das könnten aber mehr werden, wenn die Quote in (beispielsweise) Spanien fällt, gebe es ja vermutlich so einige vereinslose Spanier, die dann immer noch besser wären als die Deutschen.
Wenn die Quote natürlich in Spanien (und anderen EU-Ländern) erhalten bliebe (in modifizierter Form) würde es wieder anders aussehen. -
glaubt einer das idbihi ohne quotenregelung einen 3jahresvertrag bei alba bekommen hätte?
Wenn man jetzt bösartig ist, kann man sogar noch weiter gehen. Wäre Idbihi ohne die Quote noch in Braunschweig (wovon ich mal ausgehe), hätte er vermutlich deutlich mehr Spielzeit als er jetzt in Berlin bekommt. Die Quote schadet also sogar den deutschen Nationalspielern.
Wenn schon bösartig, dann bitte richtig: Wäre Idbihi ohne Quote überhaupt in Braunschweig?
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Es geht um EU-Recht, also nur um EU-Bürger. Die Amerikaner, Afrikaner, Asiaten,… sind also weiter außen vor. Will man die 6 deutschen Spieler erhalten, muss die Quote der Amerikaner etwas gesenkt werden, zB nur noch 4 oder 5 Amerikaner in der BBL erlaubt, dazu dann 7 oder 8 EU-Spieler, von denen der Großteil weiterhin Deutsche sein werden. Man kann aber auch 6 + 6 stehen lassen. Die meisten Vereine werden weiterhin die einheimischen Spieler bevorzugen (Vermarktung, Identifikation, langfristige Planung,…). Die guten EU-Spieler können bei einer Öffnung genauso gut in Spanien, Frankreich, Italien, Belgien spielen. Und warum sollte man in der Praxis einen günstigen Bus… Jugendspieler auf Platz 12 im Kader durch einen schlechten Franzosen, Spanier, etc. ersetzen? In der Theorie muss man die Regelungen etwas anpassen, in der Praxis muss sich dadurch nicht viel ändern.
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@tiuz
Asoziierte? whats that?Wir haben doch mit einigen Staaten Abkommen, die dadurch (zumindest zum Teil) wie EU-Länder behandelt werden (ich meine da hätten wir so Staaten wie Schweiz und Liechtenstein, Türkei und Israel, Norwegen und Russland). Ob die hier beachtet werden müssten, kann ich beim besten Willen nicht beantworten; da müsste man sich dann auch den Inhalt der Abkommen ansehen. Ganz außer Betracht lassen könnte man die Frage aber wohl dann nicht.
Hier findet sich eine Auflistung von Staaten, die vielleicht in Frage kämen.
Und noch ein paar mehr. -
Aber leider leider interessierten sich Juristen, Anwälte und Gerichtshöfe noch nie für das, was moralisch richtig ist, sondern nur für das, was laut Gesetzbuch richtig ist.
Sorry, wenn ich es so deutlich sage, aber solche Äußerungen sind ignorant. Woran sollten sich Juristen denn sonst halten, wenn nicht Gesetze? Sollen sie Urteile nach Gutdünken fällen? Bewahre! Wenn Du Dich ein wenig mit deutscher Justizgeschichte z.B. der Weimarer Republik auseinandersetzt, dann wirst Du schnell den Rechtspositivismus als Gewinn erkennen.
Sie sind aber auch gegenüber Juristen ignorant, denn selbstverständlich fließen im Rahmen der Gesetze auch moralische bzw. ethische Wertungen in die Urteile ein, z.B. Reue.
Und ontopic: Der Hinweis, eine zu strenge (!) Quote könnte gegen Europäisches Recht verstoßen, und es könnte zu einer Klage kommen, wurde bei SD ja gern als Quatsch abgetan. Tja.
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@tiuz
Asoziierte? whats that?Wir haben doch mit einigen Staaten Abkommen, die dadurch (zumindest zum Teil) wie EU-Länder behandelt werden (ich meine da hätten wir so Staaten wie Schweiz und Liechtenstein, Türkei und Israel, Norwegen und Russland). Ob die hier beachtet werden müssten, kann ich beim besten Willen nicht beantworten; da müsste man sich dann auch den Inhalt der Abkommen ansehen. Ganz außer Betracht lassen könnte man die Frage aber wohl dann nicht.
Hier findet sich eine Auflistung von Staaten, die vielleicht in Frage kämen.
Und noch ein paar mehr.Von der verlinkten EU-Seite:
Die Freiheit, in ein anderes EU-Land ziehen und dort ohne Arbeitserlaubnis arbeiten zu dürfen, gehört zu den Grundrechten der EU-Bürger.
Und in Hinblick auf Europa, es gibt sehr talentierte Basketballer in Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Slowakei, Slowenien und der Tschechische Republik.
Ich denke, daß einige BBL-Clubs in der kommenden Saison 2011/2012 einige Spieler aus den genannten Ländern verpflichten werden.
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Hoffentlich dauert es noch ein wenig bis die Quote fällt und für einen Matze Perl, Tim Schwartz etc. wieder Shawan Robinsons und andere günstige Amis ihr Glück versuchen.
Die Quote und der Zwang Talente zu fördern bzw. sie ins kalte Wasser zu werfen hat uns nen guten Schwung gebracht und das Nationalteam hat wieder ne kleine aber feine Basis für die nächsten Jahre.
Jugendliche merken momentan mit 15 oder 16, dass es sich lohnt richtig zu ackern und zu trainieren, da sie als deutscher eine gute Chance haben mit BB Geld zu verdienen und sich nicht mit fertigen 24 jährigen gut ausgebildeten Amis zu messen, die für kleines Geld spielen um sich ein wenig Europa anzuschauen.
Also für das NT wäre es schön, wenn die Quote noch 1-2 Jahre Bestand hätte.
Für mein Gießen und das überleben des Standortes wäre es natürlich schöner wenn es die Quote nie gegeben hätte.
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Andere Gründe? Größeres Interesse der Zuschauer an deutschen Identifikationsfiguren? Wenn das echt so wäre, würden dann die Vereine nicht von sich aus mehr Deutsche einstellen? Würde ja dann die Zuschauerzahlen und ihren Gewinn steigern. Scheint also nicht so zu sein.
Ist es nicht gerade in Braunschweig so, dass die Zuschauerzahlen seit der letzten Saison zurück gegangen sind? Könnte ja etwas mit dem Abgang von Heiko und Yassin zu tun haben. Ich denke schon, dass diese beiden große Identifikationsfiguren waren!
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Ist es nicht gerade in Braunschweig so, dass die Zuschauerzahlen seit der letzten Saison zurück gegangen sind? Könnte ja etwas mit dem Abgang von Heiko und Yassin zu tun haben. Ich denke schon, dass diese beiden große Identifikationsfiguren waren!
Könnte aber auch mit dem unglücklichen Spielplan (die attraktiven Gegner wie Oldenburg oder Berlin schon im Herbst oder Winter statt wie letzte Saison im Frühjahr) zu tun haben.
Oder halt (und das befürchte ich leider) mit dem Erfolg der Eintracht-Fußballer, viele gehen im Moment eher dahin als zum Basketball.Man weiss es nicht…
Unabhängig davon denke ich auch, das Heiko eine Identifikationsfigur war (Yassin weniger) , ob das allerdings an der Nationalität lag und nicht eher am polarisierenden Charakter und seinen (häufig riskanten, aber manchmal erfolgreichen) Würfen in der Crunch Time bleibt auch offen.
Außerdem erleben wir ja in Trier auch gerade das Gegenbeispiel, attraktive “deutsche” Mannschaft mit Zwiener und sportlicher Erfolg und trotzdem Rückgang der Zuschauerzahlen (wenn auch nicht so deutlich wie in Braunschweig)
So, der Post ist vollkommen off-topic, schnell zurück zum Thema
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@maxmosley. Solange die bbl an der gegenwaertigen Quote festhält, ist das eine scheindebatte. Die eurospieler hatten wir schon mal, hat nicht so richtig interessiert. Das gepraege erhält die bbl durch die besseren US Spieler.
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Die Threadwarte wollen keinen neuen Faden haben, deswegen nochmal hier:
Die Spanier habens getan.
Von der kommenden Saison an darf in Spaniens erster Liga nicht mehr zwischen einheimischen Spielern und EU-Ausländern unterschieden werden. Liga, Basketballverband, Berufusspielergewerkschaft und der staatlich Sportrat haben sich stattdessen auf eine Regelung verständigt, mittels derer so genannten “Homegrown Player” geschützt werden. Sie müssen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren mindestens drei Jahre in Spanien ausgebildet worden sein. Die Vereinbarung gilt für vier Jahre.
Bei Kadern von 11 Spielern müssen mindestens vier regionale Spieler (“jugador de formacion”, bei Kadern von 12 dann fünf scheinspanische Spieler im Kader stehen.
Von außerhalb der europäischen Union dürfen nur zwei Spieler kommen (US-Amerikaner etwa)
Spieler, die einem der Fiba Europa assoziierten Verband angehören, werden EU-Ausländern gleichgestellt (von Israel bis Island).
Viele spanische Vereine haben junge Spieler aus Lateinamerika, Afrika oder Osteuropa unter Vertrag. Sie sind künftig einheimischen gleichgestellt.
Bislang war die Spielberechtigung an den Spielerpass geknüpft: Als Spanier galt, wer theoretisch für die Nationalmannschaft auflaufen durfte.
Nun ist es zumindest theretisch möglich, eine Mannschaft ohne einen einzigen Spanier aufzustellen. Spanier ist dafür zum Beispiel Joel Freeland, britischer Nationalmannschaftscenter oder der Sohn von Arydas Sabonis, der schon ein paar Jahre in Malaga spielt.
Die Ausländerregelung in Deutschland ist der spanischen nachempfunden. Die scheiterte, weil sie EU-Recht nicht standhielt. Man darf gespannt sein, welchen Einfluss dass auf das hiesige Ziel hat, im kommenden Jahr mit mindestens sechs deutschen Spielern zu spielen. EU-Recht hält sie sie sicher nicht stand - allerdings muss erst ein Spieler dagegen klagen, bevor die Regelung geändert werden muss. Ohne Anlass wird nicht geprüft.
Eine interessante Frage dürfte auch sein, was mit Spielen passiert, die mit 16 Jahren an eine US_Highschool wechseln und von dort auf ein College. Sind die dann noch Spanier?
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Die Threadwarte haben auf diesen Thread verwiesen, weil hier ein älterer Artikel von dir selbst auf grueblers Blog Anlass für die Diskussion war. Da ist es dann doch logisch, dass man an dieser Stelle weiterdiskutiert und nicht alles nochmal neu diskutiert.
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Bislang war die Spielberechtigung an den Spielerpass geknüpft: Als Spanier galt, wer theoretisch für die Nationalmannschaft auflaufen durfte.
Und warum war Tiago Splitter dann Spanier?
Es klingt dramatisch bei dir, hat aber für mich wenig Auswirkungen. In Deutschland könnte man das sofort einführen und es würde nahezu keine Veränderung bringen. Außer für Gavel und Brose. Im Zweifel würde nur der ein oder andere Flomo oder Esterkamp Probleme bekommen, wenn sie einen Deutschen Pass hätten.
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Doch. Die Zahl der Plätze für regionale Spieler ist natürlich ein Unterschied. Wir würden bei (maximal) dem Standard dieser Saison bleiben.
Und dann schaffen die Regeln natürlich auch anderes Marktverhalten. Ein Verein mit einem vernünftigen Ausbildungsprogramm wird natürlich versuchen, gezielt Talente im Ausland anzuwerben. Und nicht alle wollen (noch) nach Spanien.
Die Regel mit dem Homegrown-Player ist übrigens auch noch nicht so richtig gerichstfest. Könnte man auch als Umgehungstatbestand werten. Das mit dem Diskriminierungsverbot ist nicht ganz so einfach. Wird aber sicher noch überprüft.