Bbforafterlife, das sitzt, oder? Da hast Du uns die Quote in schönsten Farben ausgemalt und dann guckt man nach Berlin und stellt fest: Keine Wirkung auf den Nachwuchs. Tja, an der Quotenreglung kann es ja nicht liegen. Also reden wir über Albas Management, wobei ich noch keinen Zusammenhang zum Titel des Threads herzustellen vermag, aber das kann auch daran liegen, dass ich einfach ein bisschen unterbelichtet bin. Ich werde mir trotzdem Mühe geben:

Nehmen wir also nur mal an, die Niederlagenserie hätte irgendetwas mit den (fehlenden) deutschen Nachwuchsspielern zu tun – eine wirklich spannende These – so würde ich mich als nächstes fragen, ob das BBL-Team dann im Fokus meiner Überlegungen stünde. Und die Antwort lautet immer noch: nein.

Ich würde an Albas Stelle aber weiterhin darüber nachdenken, wie man den Abstand vom Unterbau zum BBL-Team verringern kann. Da bieten sich zwei Alternativen an: Die BBL-Mannschaft fällt kontinuierlich ins Mittelfeld der Liga zurück oder der Unterbau muss besser werden. Letzteres wäre keine Frage, die das Team von Obradovic betrifft. Dann ist der Thread falsch angelegt und der Zusammenhang nicht hergestellt worden. Sollte es allerdings um eine Anpassung nach unten gehen – so ähnlich wie wir es zur Zeit mit den Reformen im Bildungssystem halten – wäre der Thread richtig platziert und die Kritik an der Elite natürlich berechtigt. Wenn ich den Initiator und seine Leistungsbeurteilung des BBL-Teams jedoch richtig verstehe, müsste er dann ja mit der Entwicklung sehr zufrieden sein – insoweit ist ein verlorenes Jahr aus seiner Sicht dann nicht zu befürchten.

Jahresrückblicke in der Vorweihnachtszeit – die Programmchefs und Redakteure des Fernsehens kennen keine Saison. Wichtig ist nur das man der Erste ist: Auf Qualität oder Vollständigkeit kommt es ohnehin (und nicht nur hier) auch sonst nicht an. Unterschiede zwischen dem (sehr teuren) öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den Privatanbietern sind nicht erkennbar.

Aber man kann alles noch steigern: Warum soll man bis zum Ende der Basketballsaison warten, wenn man sie bei SD doch schon vor dem Ende der Hinrunde bewerten kann? Gut, alles atmet noch ein wenig Unsicherheit, aber wer braucht für ein Resümee schon Tatbestände? Das wäre konservativ, alte Schule und verdirbt den Spaß an der Meinung – die lässt sich ohne solche Einschränkungen nämlich viel besser und freier bauen. Es versteht sich von selbst, dass Sachverhalte, soweit sie schon vorliegen, der Dramatik untergeordnet, angepasst werden. Das empfiehlt sich besonders für Autoren, die ohnehin immer dasselbe wiederkäuen: So wirkt wenigstens ein Teil des Beitrags frisch und unverbraucht.

Allerdings wird auch aus dem Eingangspost nicht klar, warum es des Threads gerade jetzt bedarf: Soll ich mir Gedanken darüber machen, wie Alba Verletzungen verhindern kann oder wie man sie planbar macht? Soll sich Alba aus Wettbewerben zurückziehen? Ist das die Zeit, um den Kader umzubauen? Soll ich mich über die Unsinnigkeit speziell dieser Deutschenquote zum gefühlt millionsten Mal mit ordentlich Brast und Biss auslassen? Bedarf es einer weiteren Erörterung, dass Alba zwar der Einführung dieser Quote zugestimmt hat, aber deren Konsequenzen für den Bau des Teams bis heute nicht in Gänze verstanden zu haben scheint? Sollen wir Bamberg dafür vielleicht schon mal mit Harnischs Kinderarmee drohen, die in geschätzt schon 15 Jahren über sie kommen wird und deren Staubwolke schon jetzt den Horizont verdüstert? Ist ein Frustthread wie dieser der richtige Ort, um längerfristige Entwicklungen zu begleiten? Was soll das alles dann hier?

Ich habe mich auch über den Auftritt in Bayreuth geärgert. Man kann den Herrschaften durchaus mal wieder verdeutlichen, dass sie nicht zum Modelln durch die BBL tingeln. Dafür könnte ich mir übrigens durchaus preiswertere und besser geeignete Personen vorstellen (womit ich jedoch nichts gegen Obradovics Prachtglatze gesagt haben will). Ich finde auch, dass man einen Vergleich mit Bamberg aushalten muss und von Berufssportlern mehr Konzentration und Belastbarkeit verlangen darf. Nur hat das eben reichlich gar nichts mit einer Zwischen- oder Jahresbilanz 2012(/2013), zu tun.

Demzufolge ist natürlich ausschließlich der Spieler schuld und durfte fristlos gekündigt werden (witzig, dass als “freistellen” zu bezeichnen, um Ärger mit dem Spieler aus dem Weg zu gehen).

Ich vermute, dass Herr Hoeneß den Unterschied zwischen Kündigung und Freistellung kennt, der Dir aber wohl entgangen ist.

Hagen mangels Geld und Talent ausschließen? Hier zeigt der Raubtierkapitalismus seine hässliche Fratze. Gefragt ist hier Solidarität mit dem Schwächeren. Es scheint mir daher ein Sofortprogramm erforderlich, damit die BBL-Saison für alle Beteiligten noch gerettet werden kann. Ich schlage daher vor, dass

1. die Etats der reichen Vereine gekürzt auf die kleinere Vereine umverteilt wird;
2. für die laufende Saison Spieler der Vereine an der Tabellenspitze an solche in der unteren Tabellenhälfte ausgeliehen werden (bis sie sich die notleidenden Vereine aus der unteren Tabellenhälfte absetzen konnten);
3. der Abstieg abgeschafft wird, denn ansonsten ist eine weitere Stigmatisierung einzelner Vereine und Fangruppen zu erwarten;
4. den Vereinen, die sich am Ende der Saison auf den hinteren Plätzen wiederfinden, Kredite in unbegrenzter Höhe zu einem Zinssatz von deutlich unter einem Prozent zur Verfügung gestellt werden, damit sie das Publikum in der Zukunft mehr verwöhnen können, sich bessere Spieler und Trainer leisten können;
5. Alba für diese Kredite bürgt;
6. keine Berichterstattung oder kritische Anmerkungen mehr über unzulängliche spielerische oder taktische Leistungen in der BBL veröffentlicht werden (auch das stigmatisiert, verunsichert und macht zudem die Stimmung kaputt).

Ich nehme an, dass dies auch bei den Hagener Fans auf Zustimmung stoßen wird. Spieleranforderungen und Kreditwünsche sind zunächst an Jan Pommer, Geschäftsführer der BBL GmbH Gesellschaft der Basketball-Bundesliga zu richten und werden von der Gesellschaft zentral bearbeitet. Von dort wird auch die weitere Koordination erfolgen.

Ähnlichkeiten mit Ereignissen und Vorgängen außerhalb der BBL wären zufälliger Natur.

Großes Talent läuft da nicht herum… Dennoch: Hess ist eigentlich zu gut für die Hagener.

Man kann sicher darüber streiten, ob die von gruebler gewählte Formulierung sehr geschickt war, denn offenbar beklagt er sich vor allem über die – aus seiner Sicht – recht einfach gestrickte Spielanlage der Hagener. Diese Auffassung kann man auch teilen. Es dürfte auch bekannt sein, dass gruebler meint, in der BBL sei kein Platz für Basketball auf (nennen wir es) Imbissbuden-Niveau. Diese Auffassung muss man wiederum nicht teilen: Ich zumindest esse gern mal Currywurst und ich finde, wenn man einen Etat wie Hagen hat, darf man auch mit einfacheren Mitteln zum Erfolg kommen. Das ist keine Schande und Hagen muss sich dafür auch nicht rechtfertigen. Basketball kann auf verschiedene Arten sein Publikum finden und auch funktionieren. Wer wollte bestreiten, dass das in Hagen unter schwierigen Bedingungen gelingt?

Anders als gruebler amüsiere ich mich jedoch weniger über die Bissigkeit, die sein Beitrag ausgelöst hat, als vielmehr über dessen offenkundige Widersprüchlichkeit, die – wie ich finde – bei den Hagener Fans mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen werden sollte.

Bitte vergleiche deine beiden eingangsposts
.…

Ich glaube, das ist ein automatisches Programm, das uns nun alle 15 Monate heimsuchen wird. Wir sollten vielleicht zusätzliche Zugangshindernisse einbauen. Wie wäre es mit diesen schönen hüpfenden Buchstaben-Zahlenkombinationen?

Perfide finde ich bei diesem Programm, dass es offenbar einen Beschwerdemodus gibt, sobald es als solches enttarnt wurde und seinen Auftrag nicht mehr erfüllen kann. (Was die Chinesen heute schon alles können!)

Wie wertvoll sind denn generell solche Studien euerer Meinung nach. Im Fußball ist das ja gang und gäbe, dass die Umfragen sich mit dem Sport beschäftigen, aber der Basketball geht da bisher eher unter.

Dabei scheint es auch auf Verwirrung der geenterten Community zu setzen: Anstatt selbst über den Wert und Nutzen der beworbenen Umfrage Auskunft zu erteilen, sollen die befragten Nutzer über das Ergebnis referieren. Dadurch spart das Programm vermutlich Ressourcen, denn die Arbeit verlagert sich auf den Gegenüber. Zugleich wirkt das natürlich wahnsinnig interessiert und aufgeschlossen. (Vielleicht waren es auch Inder!)

Nur lernfähig scheint es nicht zu sein.

Zudem wäre es schön gewesen, in der Überschrift klar zu machen, dass hier kein Diskussionsthread eröffnet wurde ( z. B. “Umfrage: Plastikclub…” ).
Tiuz im April 2011

„Kultmarke, Traditionsverein oder Retortenclub?“
Überschrift Thread 2012

(Vermutlich sind es nur Russen!)

ALBA-Cheftrainer Sasa Obradovic: „Sven Schultze ist ein erfahrener Spieler und großer Kämpfer, der immer positiv ist und sich stark mit dem Club identifiziert. Er macht viele wichtige Dinge für den Teamerfolg - auch wenn er nicht auf dem Feld steht. Ich kenne Sven sehr gut und weiß genau, was ich von ihm erwarten und wie ich ihn einsetzen kann.“

Es ist erstaunlich, mit wie vielen Worten man den Begriff “Verlegenheitslösung” umschreiben kann.

Ich verstehe nicht so richtig, warum einige noch immer Wood infrage stellen. Die Meldungen sind deutlich. Wood hat noch einen Vertrag für die kommende Saison. Und andere Meldungen gibt es nicht.

Zumal ich das Interview mit der B.Z. jedenfalls nicht als Distanzierung verstehe:

…Heiko Schaffartzik wird wohl einen neuen Vertrag erhalten, dazu gibt es DaShaun Wood.DaShaun Wood hat Vertrag. Er ist ein guter Spieler, den ich mag. Genauso wie meinen ehemaligen Spieler Yassin Idbihi…

Ob er auch der Spieler ist, den Obradovic braucht oder will, kann man daraus zwar nicht lesen. Aber wenn ein Trainer (und sein Verein) einen Spieler hinterfragt, sieht das gewöhnlich etwas anders aus.

Erfreulich auch, dass er sich hier geschickt zu den Aussichten für nächste Saison einlässt und realistische Aussagen trifft. Zu bescheiden wirkt er dabei auch nicht - er hält meiner Meinung nach die Balance.

DefenseFirst, ich sehe keinen Widerspruch: Ich stimme Dir zu, soweit es das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft geht. Wenn Obradovic hier keine Siegermentalität fordert und erzieht (soweit nötig) wäre das völlig falsch.

Eine andere Frage ist die Kommunikation mit Medien und Fans. Bei der Leistungsdichte in der Liga kann Erfolg im Sinne des Titelgewinns nicht seriös in Aussicht gestellt werden. Dass man hier ein ernsthaftes Wort mitsprechen will und sollte, steht, glaube ich, ebenfalls außer Frage und darf auch gesagt werden. Das meint jedoch wohl eher ein “der Titel führt allein über Alba”. Das dürfte im Moment wohl selbstbewusst genug formuliert sein.

Ich habe gerade das Interview im Tagesspiegel mit Obradovic gelesen. Ich möchte daher noch etwas nachtragen: Es ist mir schon wieder zu viel vom Erfolg die Rede.

Natürlich sind die Erwartungshaltung in Berlin hoch. Aber man darf die Arbeit eines Trainers nicht von hinten beginnen wollen: Es geht zunächst einmal darum, ein ansehnliches Spiel zu entwickeln. Aggressive Verteidigung: wunderbar, Systembasketball: glänzend, Erfolgshunger: immer sehr hilfreich. Das sind auch Dinge, die man bei einer Mannschaft entwickeln kann. Nur: Der Erfolg (ausgerechnet der) lässt sich eben nicht planen und nicht beherrschen. Arbeiten Trainer, Mannschaft und Management gut, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass er auch eintritt. Ich finde es jedoch fatal und irreführend, immer wieder über Erfolge zu kommunizieren (die derzeit auch noch gar nicht in Reichweite sind).

Mir würde es ausreichen, wenn Alba (erst einmal) wieder den besten Basketball in Deutschland spielen will (und diesen Begriff mit Inhalt füllt). Mit anderen streiten wir dann darüber, ob das gelungen ist, was man auch kann, wenn Alba z. B. (noch) nicht Meister geworden ist.