Basketballverstand in Vereinsführungen
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Nach der Entlassung Bauermanns beim FCB wurde ja bereits darüber diskutiert, dass sich Hoeneß und Rauch zu sehr in basketballerische Dinge einmischen, von denen sie gar keine Ahnung haben.
Tun sie das tatsächlich, oder reicht für solch grundlegende Entscheidungen alleine die Erkenntnis, dass man hinter ausgemachten internen Zielen zurückbleibt und auch in der neuen Saison offensichtlich nicht den richtigen Ansatz bringt? Kann man Entscheidungen wie die Bauersmann-Entlassung nicht auch ohne jegliches Basketball-Wissen treffen, sobald man Erfahrung in der Führung eines professionellen Vereins hat? Reicht es dazu nicht zu sehen, wieviel Rückhalt ein Trainer bei einer Mannschaft hat, wie die Fitness der Mannschaft ist, wie sich Ergebnisse und Stimmungslagen innerhalb des Teams entwickeln und wie sich das in der Öffentlichkeit widerspiegelt? Kurz: Welche Entscheidungen kann man auch ohne spezifischen Basketballverstand treffen?
Die Bayern sind ja auch nicht die einzigen, die Nicht-Basketballer in ihrer Führung haben oder hatten. Syring hat in Gießen vermutlich einen besseren Job als so manch Basketball-Spezi gemacht. Es gibt andererseits auch genug Leute mit Basketballwissen, die dafür auf anderen Gebieten (oder sogar im Basketball selbst) lausig sind, und so auch einem Verein nachhaltig schaden können. Wieviel Basketballverstand braucht man überhaupt in einer Vereinsführung? Reichen Trainer und Sportdirektor? Reicht unter Umständen sogar nur ein Trainer mit viel Befugnis?
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Wieviel Basketballverstand braucht man überhaupt in einer Vereinsführung?
Gute Frage.
Ich versuche mal, dass ohne den Bezug auf Bayern zu beantworten.
Ich glaube, ohne einen gewissen Basketballsachverstand in der Vereinsführung wird sich kein dauerhafter Erfolg einstellen. Ich muss als Vereinsführung nicht nur den Laden wirtschaftlich im Griff haben (dafür reicht auch ein BWL-Studium), sondern auch ein paar sportliche Entscheidungen treffen. Die fangen mit der Wahl des Trainers an. Ohne entsprechende Vernetzung und Backround-Wissen wird es schon schwierig, diese Personalie vernünftig zu entscheiden.
Habe ich einen guten Mann gefunden, kann dieser einen Großteil der sportlichen Entscheidungen treffen, insbesondere Rekruiting, aber ohne eigenes Knowhow bin ich dann vom Trainer komplett abhängig. Das hat man ganz gut in Göttingen gesehen, dass die Vereinführung komplett von John Patrick abhängig war und nach dessem Abgang katastrophale sportliche Entscheidungen getrofffen hat, weil es einfach am sportlichen Knowhow in der jungen Führung fehlte.Von daher finde ich solche Konstrukte mit Sport-Direktoren nicht schlecht. Der bestimmt die sportlichen Belange, entscheidet mit dem Trainer über Transfers, und entscheidet letztendlich auch über die Zukunft des Trainers. Bei solchen Konstellationen brauche ich dann auch keinen Präsidenten, Vorstand oder was auch immer, der tief in der Materie drin steckt.
Um jetzt mal wieder die Brücke zum FC Bayern zu schlagen. Inwieweit die Bauermann-Entlassung eine Entscheidung des Sport-Direktors Pesic war oder eine Bauch-Entscheidung von Rauch/Hoeneß wissen wir nicht. Da wurde ja schon ausgiebig diskutiert, wer der Treiber war.
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Gute Fragen die du da stellst. Und irgendwie hab ich mir die in den letzten Wochen sicherlich auch schon gestellt. Aber wenn ich nun darüber nach denke stellt sich mir zunächst mal die Frage: Was ist Basketballsachverstand. Heisst das ein Spiel lesen zu können. Sämtliche taktische Kniffe zu kennen? Heisst dass das man eine Fähigkeit zum Scouten hat. Das man einem Spieler ansieht was er kann und ob er ins Team passt. Oder gehört dazu auch das man weis wie es im Basketballgeschäfft läuft? Welche Musik man in der Halle spielen muss und uns wer der typische Fan ist?
Ich geh jetzt mal davon aus wir reden hier nur vom sportlichen. Also in wie weit die Qualität von Spieler, Spielen und Trainerarbeit bewertet werden kann.
Wieviel und in welchen Positionen braucht man also Basketballverstand?
Schauen wir uns mal die zwei Extreme an:
1. Von Trainer über Sportdirektor bis zum Vorstand hat keiner Basketballverstand. Das kann sicherlich nicht funktionieren. Also geben wir dem in der Regel schwächsten Glied, dem Trainer das Wissen. Ich glaube das kann unter Umständen funktionieren. Es bringt aber erhebliche Probleme mit sich. Der Trainer hat keine Kontrollinstanz über sich. Er wird mächtiger wie er meiner Meinung nach sein sollte. Außerdem kann es passieren das er durch zuviel Arbeit überfordert wird da alle basketballerischen Belange alleine auf ihn zurück fallen.
Ich denke also das es wesentlich gesünder für einen Verein wäre wenn zumindest noch eine höhere Instanz ebenfalls über Basketballfachwissen verfügt.
2. Das andere Extrem wäre das alle mit dem Sachverstand gesegnet sind. Man könnte meinen das es ein Kompetenzgerangel gibt. Nach dem Motto zuviele Köche verderben den Brei. Aber grundsätzlich ist Wissen immer gut. Und wenn drei mehr wissen dann ist das besser. Was aber viel wichtiger ist das man aus allen Bereichen Wissen sammelt. Was nützt das beste Basketballwissen wenn sich keiner um Organisation, Finanzen oder Menschenführung kümmern kann. Ich denke also je näher das Amt an der Mannschaft ist desto mehr Basketballverstand braucht es. In den “höheren” Ämtern ist es jedoch nicht von Nachteil.
Ein Chef von Audi muss kein Rennfahrer oder Automechaniker sein. Der Chef von BayWa muss kein Landschaftsgärtner sein und der Chef von Beko muss kein Installateur sein. Dann muss Hoeneß auch kein Basketballer sein. Denn ein Verein ist letzten Endes nicht viel mehr als ein Unternehemen. Und das funktioniert nur wenn genügen Kompetenz an den richtigen Stellen verteilt ist.
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Na da sind wir Ludwigsburger ja wohl die optimalen Ansprechpartner. Ich versuch mal, das Problem ohne die Person an sich anzugehen:
Unser Vorsitzender ist ein Dipl. Kaufm. Er hat basketballerisch nichts in seiner Vita und kam zum Basketball wie die Jungfrau zum Kind.
Sicherlich ist das zuerst einmal kein Problem für einen Verein. Seine Aufgaben sind solides Führen der FInanzgeschäfte, Führung der Mitarbeiter in der Geschäftsstelle, Kontakt zu Sponsoren, Geldgebern und Institutionen sowie eine Entwicklung des Unternehmens.
Dafür musst du mit Basketball nichts zu tun haben. Bei uns hat der Vorstand den Verein in die schwarzen Zahlen gebracht, dort gehalten und den Etat gesteigert. (gut, ganz ohne geht es nicht- er hat da echt ne Menge liegen lassen)
Schwierig wird es aber dann doch, wenn man nicht Werder Bremen im Fussball heißt. Sobald nämlich der sportliche Erfolg ausbleibt und du Veränderungen im Mitarbeiterpool als notwendige Alternative angehen musst:Der Trainer soll gewechselt werden! Neben der Tatsache, dass du gar keine Trainer in deinem Notizbuch hast, weil dir die Kontakte fehlen, musst DU als Laie plötzlich eine Ausrichtung und zwar eine sportliche auswählen. Möchte ich einen jungen Coach oder einen erfahrenen, möchte ich einen, der Wert auf Verteidigung oder Offensive legt, soll er mit harter Hand oder umgänglich führen.
Wenn diese Entscheidungen zwischen zwei Saisons fallen, ist das nicht so tragisch, denn dann gibst du dem Trainer die Möglichkeit, auch seine Spieler zu verpflichten - lange Verträge sind ja eher die Ausnahme. Wird der Trainer aber während der Saison gefeuert, dann brauchst du einen Trainer, der zu deinem Team passt und spätestens dann ist der Laie überfordert, auch wenn er wirtschaftlich noch so gut arbeitet.Ludwigsburg hatte damals als ehrenamtlichen Berater Ion Nicolau. Er hatte die Kontakte und vor allem das Wissen. Er hat den Verein beraten und Reil Entscheidungen nahegelegt - der Verein ist wirklich gut gefahren damit.
Nicolau und der Verein haben dann aber die Zusammenarbeit beendet. Seitdem kommt hier immer mal irgendein Trainer an. Keiner weiß so richtig, was er da will und was die Ausrichtung ist und deshalb muss er dann auch bald wieder gehen.
Man sieht ganz deutlich, dass ein Laie entscheidet und der Erfolg ausbleibt.Rick Stafford - den Namen kannte man und verpflichtete ihn, weil man gerne mehr Verteidigung wollte - gescheitert
Tyron McCoy - der Cotrainer macht die Saison voll zuende
Tolga Öngörön - hat man beim Nachbar gesehen, war ganz gut und frei, also verpflichtet - hatte mit dem Staffordsystem aber nichts mehr zu tun
Markus Jochum- Tradition muss her -der war mal gut als Spieler und trainiert erfolgreich im Damenbasketball- was kann der -wissen wir nicht
Steven Key - War der Co - der kann es sicher besser- nen billigeren kriegen wir nicht.So haben wir fünf Trainer in drei Jahren und keiner hat was hinterlassen. In der Zeit, in der Ion Nicolau Berater und vorher auch Trainer war, war zum Einen deutlich erfolgreicher, bei kleinerem Etat und gleichzeitig waren die Trainer (ausgenommen Bruno Soce) länger im Verein.
Wir sind das perfekte Beispiel dafür, dass ein Kaufmann nur in Kombi mit nem Sportsmann zum Erfolg führen kann!
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Aus meiner Sicht braucht es im Management eines BBL-Standorts (=Wirtschaftsunternehmen, das 7-stellige Summen im Jahr bewegt!) sowohl sportliche als auch wirtschaftliche Kompentenz.
Sportlich: es darf m. E. nicht passieren, die gesamte sportliche Verantwortung beim Trainer anzusiedeln. Ein Trainer braucht einen starken, sportlich kompetenten Gegenpol, mit dem er sich (intern) auch mal konstruktiv reiben kann. Das muss kein ausgewiesener BBL-Trainer sein, aber jemand, der gut vernetzt ist und auch eine eigene Meinung vertritt. Letztlich ist er auch derjenige, der einen Trainerwechsel federführend anstoßen und umsetzten soll.
wirtschaftlich: es bedarf auch dringend einen kompetenten Fachmann für das “außersportliche” Management des “Vereins”. Jemand, der auf bestehende und potenzielle Sponsoren aktiv zugeht und sie “pflegt”, jemand, der den Budgetrahmen für sportliche und andere Ausgaben festlegt.
In manchen Vereinen gibt es zumindest in meiner Wahrnehmung Menschen, die durchaus beides in sich vereinen (mir fallen da Heyer oder Baldi ein). Aus meiner Sicht braucht es aber in jedem Fall ein zweites “Gesicht” neben dem Trainer, das auch öffenltlich auftritt und die Ausrichtung des Vereins bestimmt.
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Die eigentliche Frage lautet, wie die Hierarchien in einem Basketballverein aufgebaut sind. Wer kann Trainer und Sportdirektoren lassen? Wer hat Mitspracherecht bei Transferentscheidungen? Wer leitet die Finanzen und durch wen werden sie beaufsichtigt? Wer delegiert TicketverkäuferInnen, MitarbeiterInnen, PraktikantInnen, PressesprecherInnen, Maskottchen, Hallenpersonal?
Mangelnder Sachverstand kann erst dann konstatiert werden, wenn eine ranghöhere Institution innerhalb des Vereins sich in Entscheidungen einmischt, die eigentlich der nächst-niedrigeren Ebene zugesprochen werden. Wenn sich ein Syring in Gießen um alle finanziellen Gesichtspunkte kümmert und gleichzeitig Sportdirektor und Trainer mit dem Sportlichen betraut, gibt es keine Probleme.
Fraglich bleibt, wer das Recht ausübt Entlassungen auszusprechen. In BBL-Vereinen wird das zumeist dann zum Knackpunkt , wenn Manager Trainer oder Sportdirektoren vor die Tür setzen - siehe Bayern. Es bedürfte hier eigentlich einer weiteren Kontrollinstanz.
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@tribba
kann man so unterschreiben, besonders der Satz “je näher an der Mannschaft, je mehr Sachverstand.”
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Aber es sollte einer mit einem sehr guten Basketballsachverstand die Sportlichen Entscheidungen treffen, und nicht ein Präsident, oder Vorstandsvorsitzender. (Auch nicht der Trainer)
Deswegen bin ich absolut für ein System mit einem kompetenten “Sportdirektor”, der auch scouten können sollte, der aber nicht unbedingt für die Finanzen verantwortlich ist.
Das sollte ausgegliedert sein, und das sollte einer machen, der entweder BWL studiert hat, oder sehr viel Erfahrung mitbringt. Auch muß sich diese Personalie um die Sponsoren kümmern.
Was aber ein Sponsoren Kümmern auf Vorstandsebene nicht ausschließt.
So würde ich mir einen gut funktionierenden Verein vorstellen. -
Fraglich bleibt, wer das Recht ausübt Entlassungen auszusprechen. In BBL-Vereinen wird das zumeist dann zum Knackpunkt , wenn Manager Trainer oder Sportdirektoren vor die Tür setzen - siehe Bayern. Es bedürfte hier eigentlich einer weiteren Kontrollinstanz.
Kontrollinstanzen versagen aber dort, wo informelle Macht eine wichtige Rolle spielt. Gutes Beispiel ist z.B. beim Fußball Hopp in Hoffenheim. Auch wenn er keine formale Entscheidungen durchsetzen kann, ist er aufgrund des Engagements für den Club klarer Meinungsführer. Wenn er sagt, dass er etwas nicht gut findet, dann richten sich andere im Club danach. Dafür bedarf es keiner Anweisung an eine bestimmte Person.
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Ein Manager, der seine sportlich Verantwortlichen nicht einschätzen kann, ist fehl am Platz.
Ein ehemals guter Spieler ist nicht unbedingt ein guter Sportdirektor.
Ein Manager, mit guter sportlicher Beratung, auf die er auch dann hört, das kann was werden.
Es wurde oben schon angesprochen:
Baldis und Wolles gibt es halt zu wenig.
Und, ich will keinen Bayernfan zu nahe treten:
Euer Sportdirektor scheint mir der falsche Ratgeber, für das Management, zu sein.
Ich möchte meine Einschätzung auch begründen:
Er war ein guter Spieler, und hat seinen Namen (und auch dem vom Papa) gut als Spielervermittler vermarktet. (Manager).
Das hat ihm dann auch “einen Ruf” eingebracht, und Bauermann hat sich, das eine und andere Mal, aus seinem “Bestand” bedient.
Vermutlich hat Bauermann gemerkt, dass er “neben sich”, keinen BB-Sachverständigen bei der Vereinsführung hatte, und deshalb den gut Bekannten geholt hat.
Das Ergebnis ist bekannt.
Basketballverstand in Vereinsführungen, unbedingt erforderlich.
Schützt aber auch nicht vor einem Griff ins Clo.
Ph alias opahugo(2047) alias Patriarch
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@Papuhugo: Ich bin kein Freund von Pesic; aber vielleicht könntest Du mir erklären, weshalb er das Management falsch beraten hat, bzw. der Falsche an der Stelle des Sportdirektors sein soll.
Es gibt viele Ex-Spieler, die nach ihrer Karriere keinen Platz mehr im BB zu finden scheinen. Nicht alle können Trainer werden und nicht alle werden ein Händchen für Finanzen haben; aber wieso werden so wenige in die Führung von Vereinen eingebunden? -
@Papuhugo: Ich bin kein Freund von Pesic; aber vielleicht könntest Du mir erklären, weshalb er das Management falsch beraten hat, bzw. der Falsche an der Stelle des Sportdirektors sein soll.
…Weil er, persönlich, als SPORT-Direktor, meiner bescheidenen Meinung nach, keine Ahnung hat.
Er hat einen Abschluss von IST-Düsseldorf, neben/ergänzend seinem Studium in Venedig als Sportmanager, so sagt es uns die grosse, weite Welt.
Inhalt bei IST (Venedig ähnlich):
Bei der Weiterbildung Sportmanagement werden Ihnen alle wichtigen Kenntnisse für die professionelle Arbeit in der Sportbranche vermittelt. Sie sind dadurch als Allroundkraft in den verschiedensten Bereichen einsetzbar und haben darüber hinaus die Gesamtzusammenhänge des Sportbusiness verinnerlicht.
Die Weiterbildung Sportmanagement vermittelt berufsqualifizierendes Know-how in den Bereichen:
Betriebswirtschaftslehre, Recht, Marketing
Projektmanagement, Sporteventorganisation, Sponsoring
Sportanlagenbetriebslehre, VereinswesenWo ist der “sportliche Sachverstand” für einen SPORT-Direktor?
Ph alias opahugo(2047) alias Patriarch
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@Papuhugo: Ich bin kein Freund von Pesic; aber vielleicht könntest Du mir erklären, weshalb er das Management falsch beraten hat, bzw. der Falsche an der Stelle des Sportdirektors sein soll.
…Weil er, persönlich, als SPORT-Direktor, meiner bescheidenen Meinung nach, keine Ahnung hat.
Er hat einen Abschluss von IST-Düsseldorf, neben/ergänzend seinem Studium in Venedig als Sportmanager, so sagt es uns die grosse, weite Welt.
Inhalt bei IST (Venedig ähnlich):
Bei der Weiterbildung Sportmanagement werden Ihnen alle wichtigen Kenntnisse für die professionelle Arbeit in der Sportbranche vermittelt. Sie sind dadurch als Allroundkraft in den verschiedensten Bereichen einsetzbar und haben darüber hinaus die Gesamtzusammenhänge des Sportbusiness verinnerlicht.
Die Weiterbildung Sportmanagement vermittelt berufsqualifizierendes Know-how in den Bereichen:
Betriebswirtschaftslehre, Recht, Marketing
Projektmanagement, Sporteventorganisation, Sponsoring
Sportanlagenbetriebslehre, VereinswesenWo ist der “sportliche Sachverstand” für einen SPORT-Direktor?
Ph alias opahugo(2047) alias Patriarch
Den sportlichen Sachverstand eignet man sich als Topspieler während seiner Karriere an! Soll er vielleicht erst noch Basketball studieren? Ich glaube genau diesen Sachverstand erlangt man in erster Linie dadurch, dass man selbst aktiv war und das auf Topniveau!
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Vielleicht bin ich da blauäugig; aber hat er sich den sportlichen Sachverstand auf dem Gebiet des Basketball nicht im Laufe seiner eigenen sportlichen Karriere, auch im Ausland, und an der Seite seines Vaters angeeignet?
Okay, anders gefragt: Wo, ausgenommen an einer Sporthochschule (und sorry, die Lehrer, die ich kenne, würde ich nicht als Führungspersönlichkeit in einem Profiverein sehen wollen), kann man sich den Sport-Sachverstand aneignen, den Du meinst? Und was sollte er umfassen? -
Ein Ausflug in die Trierer Geschichte:
Vereinsführung Raach, Manager Hennen, Trainer Beck:- jemand, der die Kontakte pflegte (sehr limitierter sportlicher Sachverstand)
- jemand, der den Laden zusammenhielt (ganz gut auf dem Laufenden mit der Zeit)
- jemand, der in der Halle das Sagen hatte
Ok, da war sicherlich auch nicht alles Gold, was glänzte, aber insgesamt war es bisher die erfolgreichste Zeit der Trierer. Auffällig war allerdings, dass damals wenig nach aussen drang.
Heute Vereinsführung:
Beitzel - Self-made Millionär (?) mit It-Haus, wenig sportlicher Sachverstand, zumindest in Hinsicht auf Basketball, schätze ich mal
Rödl - absolute sportliche Führung
Nach turbulenter Anfangsphase kehrt Ruhe ein und so langsam sportlicher Erfolg im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten.In beiden Bereichen braucht es Fachleute, vielleicht auch mal noch einen separaten Geschäftsführer oder Sportdirektor, je nachdem, wie gross die Organisation ist. Den einzigen “sportlichen” Sachverstand, den der Geschäftsführer braucht, ist es, beizeiten zu merken, wenn es zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr läuft. Und dann am besten einen guten Kontakt in die Basketballwelt, um einen neuen Trainer an Land ziehen zu können.
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Die Geschäftsführung braucht keinen Basketballsachverstand, sondern muss wirtschaften und akquirieren können. Beispiel München: Nur so wurde man zur Weltmarke, Beispiel Würzburg: Ohne Stop aus der Regionalliga in die BBL nur dank einer Geschäftsführung, die hervorragend gearbeitet hat.
Sie sollte erfolgsorientiert handeln, aber sich nur dann ins Sportliche einmischen, wenn der ausbleibt. Einmischen, wenn es gut läuft = nicht machen! Beispiel München: Aufsteiger kommt gleich in die Play-Offs - trotzdem Trainer rausgeschmissen. Beispielt Würzburg: nach Aufstieg sofort in die Play-Offs: Trainer rausgeschmissen. Das bringt Unruhe, verprellt Fans - und es läuft noch holpriger.
Kurz gesagt: Die beste Geschäftsführung ist die, die gut wirtschaftet und sich - sobald man das Glück hat, einen erfolgreichen Trainer/Sportdirektor eingefangen zu haben - aus dem Sportbetrieb heraushält. Basketballverstand braucht die Geschäftsführung nicht, aber Vertrauen. Und man muss als Geschäftsführer eine starke Persönlichkeit an seiner Seite - nämlich den Trainer - dulden können. Ich denke, oft sind zu viele Alphatiere beieinander - weshalb zerbrechen sonst erfolgreiche Konstellationen öfter, statt dass sie mehrere Saisons halten.
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Kurz gesagt: Die beste Geschäftsführung ist die, die gut wirtschaftet und sich - sobald man das Glück hat, einen erfolgreichen Trainer/Sportdirektor eingefangen zu haben - aus dem Sportbetrieb heraushält.
Das ist alles erstmal eine Sache der Definition.
Geschäftsführung ist ein sehr allgemeiner Begriff, ich gehe davon aus, dass du den Begriff auf das kaufmännische beziehst. Es ist aber nicht automatisch so, dass die sportliche Führung, analog zu einem Leiter der Produktion eines Idnustriebetriebes (denn das ist die Funktion eines Sportdirektor, das operative Geschäft zu verantworten), nicht ebenso Geschäftsführungsrang innehaben kann.
Allgemeiner halten kann man es, wie oben schon mal erwähnt wurde, wenn die Entscheidungskompetenzen klar verteilt sind und sich dann die entsprechenden Geschäftsführer sich um ihr Geschäftsfeld kümmern.
Weiterhin ist so etwas in Vereinen auf formeller Ebene auch immer etwas komplizierter, da die Strukturen auch mitgliederbestimmt sind und es auch noch Unterteilungen in Sparten geben kann.
Bayern München ist da ein “gutes” Anschauungsbeispiel, da es der einzige Mehrspartenverein (Ludwigsburg als anderer e.V. hat keine anderen Abteilungen) in der BBL ist, der seinen Spielbetrieb nicht ausgelagert hat. Geschäftsführer gibt es auf Vereinsebene und auch bei den einzelnen Abteilungen.
Bei den anderen Clubs sind Sportdirektoren, wenn es diese überhaupt als eigene Position gibt, eher selten zusätzlich Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaften. Es ist eine Mischverantwortung, die die Geschäftsführer übernehmen.
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Die Geschäftsführung braucht keinen Basketballsachverstand, sondern muss wirtschaften und akquirieren können. Beispiel München: Nur so wurde man zur Weltmarke,
Finde ich ist ein schlechtes Beispiel. FC Bayern München wurde unter Uli Hoeneß zur Weltmarke, der konnte wirtschaften und akquirieren, aber hat auch Fußballsachverstand. Und durch diese Arbeit wurde der Verein zur Weltmarke.
Ich stimme dir aber in etwa zu, würde es aber differenzierter sehen.
Du brauchst jemanden der sich mit Wirtschaften und Sponsorenakquise auskennt. Am besten wirtschaftlich in der Region gut vernetzt ist und möglichst noch einen guten Draht in die Politik hat. Aber das muss ja nicht zwangsläufig der Geschäftsführer sein. Genau wie man sich Basketballsachverstand von außen holen kann, kann man sich ja auch geschäftlichen Sachverstand von außen holen. -
Den sportlichen Sachverstand eignet man sich als Topspieler während seiner Karriere an! Soll er vielleicht erst noch Basketball studieren? Ich glaube genau diesen Sachverstand erlangt man in erster Linie dadurch, dass man selbst aktiv war und das auf Topniveau!
Den Ansatz “Spielerkarriere = Sachverstand für Sportdirektor” möchte ich stark anzweifeln.
Alleine schon der Übergang vom Sportler zur Sportlehrkraft füllt ganze Kapitel von Standardwerken der Pädagogik. Der Spieler bekommt z.B. erstmal vom Coach nur eine auszuführende Übung beschrieben, warum der Coach diese wählt, nach welcher Methode welche didaktischen Bausteine verwendet werden, bleibt ihm meist verborgen. Ebenso erfährt der Spieler wenig von den Hintergründen der Belastungsdosierung. Das lernt man z.B. in einem Sportstudium, nicht umsonst sind bekannte Trainer häufig studierte Sportwissenschaftler, siehe im Fußball Jürgen Klopp.
Eigene Spielerfahrung auf einem gewissen Niveau ist von Vorteil, um die professionellen Abläufe kennenzulernen und ein Gefühl für die Sichtweise eines Spielers zu haben. Eigene Top-Motorik ist hingegen keine Voraussetzung. Und die Fachdidaktik und Details der Taktik sind für Leute mit einer soliden Ausbildung in Sportwissenschaft viel leichter zu erlernen als umgekehrt besagte Grundlagen von einem reinen Spieler.
Um dem Headcoach ein guter Sparringspartner zu sein, sollte der Sportdirektor mehr haben als nur Beziehungen (Vitamin B) und eigene Spielerfahrung, er sollte auch etwas vom Handwerk des Coaches verstehen. Wenngleich dann jeder Coach auf seinem Gebiet der Spezialist ist, sei es der Headcoach für die Taktik oder der Athletikcoach, und seinen Verantwortungsbereich hat. Ebenso hat man für die Finanzen, Kostenstellenrechnung usw. Spezialisten (reine BWLer), auch wenn an guten Unis inzwischen kein Sportwissenschaftler mehr ohne eine gewisse Portion BWL/VWL/(Sport-)Marketing als Nebenfach davonkommt.
Es hat sich in gutgeführten Unternehmen eingebürgert, dass an der Spitze Generalisten stehen, die nicht nur von BWL etwas verstehen oder ein Netzwerk haben, sondern wesentlich vom Gegenstand des Unternehmens! Ich sage nur BMW, nach einer unguten Episode mit BWLern, denen die Ingenieure alles und nichts erzählen können, steht dort seit geraumer Zeit wieder ein Ingenieur mit guten BWL Kenntnissen an der Spitze und jetzt läuft der Laden. Ebenso siehe Daimler, Bosch, Bayer usw. Die Jungs an der Spitze wissen recht genau, wie z.B. ein Automotor funktioniert, welche Innovationen Sinn machen und ob ein Spezialist grundsätzlich für den zu besetzenden Job was auf dem Kasten hat oder nicht.
Und warum sollte das Konzept im Sport nicht Sinn machen ?
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Danke, so verstehe sogar ich das.
Frage: Es gibt ja viele Sportler, die schon während ihrer Karriere oder direkt danach Sportmanagement studieren. Was können die damit später machen und in wiefern den Vereinen helfen? -
“Sportmanagement” bezeichnet leider kein halbwegs einheitliches Modulhanbuch (neudeutsch, meint: Curriculum oder Lehrplan), selbst der gleiche Abschluß an der gleichen Hochschule kann im Fall eines Masters auf höchst unterschiedlichen Grundkenntnissen basieren.
Beispiel: Bei uns in München gibt es an der TU derzeit keinen eigenständigen Sportmanagement-Master, das wird unter TUM-NAWI abgehandelt (Master Wirtschaftswissenschaften für Naturwissenschaftler). Also ist der eine oder andere Mit-Absolvent aus der Sportwissenschaft an die Munich Business School gewechselt.
Dort wird ein “Master Sports Business and Communication” angeboten. Die Profs. an der MBS sind auch nicht schlecht (Hackforth für Medien sogar eine Koryphäe), die Ausbildung genießt einen guten Ruf.
Aber: Der Zugang zum Studiengang ist möglich über die BWL-Schiene, die Jungs dürfen dann “Besonderheiten und Struktur des Sports” nachholen, oder über die Sportwissenschafts-Schiene, da ist dann vertieftes BWL-Pauken angesagt. Wobei die Spowi-Leute in München wie gesagt alle schon etwas BWL und VWL hatten und manche etwas mehr, je nach Engagement (Wahlmodul). Nur gibt es bei der Zusammenführung das Problem, dass die BWLer zwar etwas Sportwissenschaft per Schnellbleiche in der Theorie lernen, aber nie selber in der Halle eine Lehrübung abhalten durften, von Diagnostik etc. ganz zu schweigen. Mit 60 Stunden, davon 20 Orga und 20 Psychologie, ist das einfach nicht zu lernen und die Pädagogik fehlt völlig. Hingegen ist besagter Master zusätzlich BWL-lastig.
Heißt: Ein Absolvent mit dem Master, der z.B. unseren BSc als Grundlage hat, wird sich wesentlich leichter in sportfachlicher Hinsicht tun als einer mit BWL als grundständigem Studiengang mit exakt dem gleichen Master-Abschluß. Der Studiengang ist eben auf “Sports Business” ausgelegt, sprich Verhandlungen mit Sponsoren, Tätigkeit bei Medienunternehmen, kaufmännische Tätigkeiten in Vereinen usw.
Bei den von aktiven Sportlern häufig belegten “Sportmanagement” Fernstudiengängen gilt das im Grunde ähnlich, BWL läßt sich ganz gut per Fernstudium und vereinzelten Präsenzseminaren lernen, für das Erlernen des Aufbaus eines Kontenrahmens braucht es keine Vorlesung mit 300 Leuten, in der ohnehin kaum Nachfragen möglich sind, da hilft gutes Lehrmaterial. In der Sportwissenschaft sieht das anders aus, klar, Anatomie ist Pauken, aber bereits bei der angewandten Anatomie kommt Praxis hinzu. Das ist im Fernstudium nur schwer machbar. Gerade das Zusammenspiel zwischen Theorie und Praxis braucht es aber, um etwas von den Vorgehensweisen der Trainer zu verstehen - “geht das vielleicht praktisch-organisatorisch nicht anders, obwohl die Theorie einen anderen Weg aufzeichnet, was hab ich denn für Erfahrungen in meiner Lehrübung gemacht” -. Bei uns waren das ca. 15 Kurse mit Praxis (je nach Wahl), obwohl kein klassischer Lehrer-Studiengang, dazu diverse Seminare. Das ist eine ganz andere Nummer als ein 60h Theoriemodul über “alles vom Sport” mit abschließendem Multiple Choice - “Kreuzchen” - Test.
Meine Meinung ist: Es hilft den Sportlern für einen Job im betriebswirtschaftlichen Bereich, aber gerade in der sportlichen (!) Leitung eher wenig.
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Den sportlichen Sachverstand eignet man sich als Topspieler während seiner Karriere an! Soll er vielleicht erst noch Basketball studieren? Ich glaube genau diesen Sachverstand erlangt man in erster Linie dadurch, dass man selbst aktiv war und das auf Topniveau!
Spieler haben zwingend sportlichen Sachverstand? Da hab ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Es gibt Spieler bis zum höchsten Niveau, die nur darum funktionieren, weil sie genau das machen, was ihr Coach vorgibt.
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Ich sehe Rauch schon seit längerem sehr nüchtern, wie man auch den gesamten Münchner
Basketball eher nüchtern sehen sollte, sonst wird man nur enttäuscht. Was hat München in den
letzten zwanzig Jahren im Basketball zu bieten? Eitle Herrscher, die noch fast jedem Trainer ins
Handwerk gepfuscht haben, ob im Westen,Norden oder Süden der Stadt. Wenn es dann ein
Spieler nach Ehingen oder Rhöndorf schafft, wird sich der Lorbeerkranz aufgesetzt. Kämpf hätte
in Franken bleiben sollen, es hat seinem Ruf nur geschadet. Die Einmischung von Rauch hat den damaligen Spielern Banks und Chris Moore auch nichts gebracht. Die hätten vielmehr früher mit der Suche nach einem für sie sinnvollen Brotberuf beginnen können.
Bauermann hätte beim DBB bleiben sollen, es hat seinem Ruf nur geschadet.
Die Renovierung der Rudi-Sedlmayer-Halle? Mit all dem Geld im Rücken und der Erfahrung als
Architekt? Da hat Janos Belik ebensoviel Engagement in Verhandlungen mit der Stadt gesteckt.
Nur eben ohne Geld auf dem Festgeldkonto.Das ist aber ganz schön harter Tobak. Wen du da alles in einen Topf schmeisst, ist schwer erträglich. Das mit dem Westen verbuche ich mal unter sehr später Uhrzeit. Wenn du mit Norden das Viertel mit der Bombenstimmung meinst, so ist die Gleichsetzung mit Selbstdarsteller und Eigenoptimierer wenig schmeichelhaft.
Und Belik hat in den letzten 20 Jahren nichts als heiße Luft hervorgebracht. Schwabing sieht ein, dass Frauenbundesliga (so) nicht funktioniert, bei Basket ist man empört, übernimmt die gesamte Mannschaft, nur um dann nach einer (!!) Saison das Ganze lautlos einzustampfen. Die Jugendarbeit dort ist seit vielen Jahren ein Witz, das Team hält sich in der RLSO weil immer wieder neue (Studenten) nach München kommen und dort spielen. Auf der Homepage ist Zollner immer noch Trainer und Maras Spieler. Der hat eine Handvoll Spiele dort gemacht, bevor er gesundheitsbedingt seine aktive Laufbahn beendet hat. Die Herren 3 (zum zweiten Mal in Folge) und Herren 4 werden direkt zu Saisonbeginn zurückgezogen usw.
Das Projekt ProB wurde dillentantisch in den Sand gesetzt, zuerst steigt man sportlich ab, will aber unbedingt drinn bleiben, dann kurze Zeit später kann man nachrücken, stellt plötzlich fest, doch kein Geld dafür zu haben. Aber vorher groß auf den Putz hauen und laut jammern (Beliks Paradedisziplin). Wenn München Basket heute die am höchsten spielende Mannschaft in München wäre, wären wir überall, nur nicht in der Rudi-Sedlmayer-Halle und in der BBL.Natürlich braucht man für bestimmte Projekte viel Geld. Doch das garantiert nicht das Gelingen. Ohne Rauch wäre es eng geworden mit der Allianz Arena, nachdem die korrupte Brut des Gastronomen das Projekt fast gegen die Wand gefahren hätte. Das wäre auch für den FCB gefährlich geworden. Rauch hat es geräuschlos und kompetent wieder in die richtigen Bahnen gelenkt. Mit Belik würde heute Efeu über eine Bauruine wuchern in Fröttmaning. Auch der Dome ist richtig gut geworden dank Rauch. Das heißt nicht, dass man alles richtig finden muss, was er macht, ihn aber mit solchen Leuten in eine Reihe zu stellen, ist eine Frechheit.
Wir werden ja sehen, was passiert, wenn mal ein nicht so basketballbegeisterter Vize das Amt ausübt. Ob dann mehr Ruhe ist oder dem Projekt ein wichtiger Unterstützer fehlt.
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@bemha
Natürlich ist es harter Tobak von mir. Aber es ist auch gewissermaßen harter Tobak in vier
Profijahren drei Leute (Seile,Kämpf,Bauermann) mit sehr unsanften Worten abzuservieren,
ihnen vielmehr noch einiges hinterher zuwerfen.
Bisher hat man in der ProA mit gutem Etat nur zwei 8.Plätze erreicht, letztes Jahr mit viel Geld
Platz 6. Das ganze bedingt anscheinend durch Einmischung der Vereinsführung.
Quakenbrück oder Oldenburg zeigen doch wie es gehen könnte. Da bekommen Leute wie
Koch oder früher Fleming mehr Gestaltungsmöglichkeiten trotz mächtigem Mäzen und werden
so zu starken Persönlichkeiten im Verein und führen diesen oft ans Maximum des erreichbaren
bezogen auf den Etat.Und bemha: Du weißt genau welche Vereine (vor allem der im Westen) ich meine. Das hat nichts mit später Uhrzeit zu tun.
Und klar sehe ich auch Rauch als eine herausragende Persönlichkeit. Nur darf ich die Leistung
der Menschen für unseren Sport nicht kleinreden, die ohne glamouröse Kontakte und ohne
vollen Geldspeicher im Hintergrund, alles für einen erfolgreichen Profisport tun. -
Könnt Ihr den nicht so intimem Kennern der Müchner Basketball Szene den Gefallen tun Ross und Reiter zu nennen. Dann ist es im Folgenden vielleicht leichter Eurer Diskussion zu folgen. Und nur weil ich es gerade nicht so Blicke: Ihr seid Euch sicher hier nicht Off Topic zu sein?
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Vielleicht sollten wir einen Thread über die Münchner Basketballszene aufmachen. Da kann man dann auch alles über Hoeneß, Rauch, Pesic, Belik usw. reintun. Unter Allgemeines, da nicht nur BBL?
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@Neuhausener: natürlich weiß ich, welchen Pasinger Verein du im Westen meinst. Das mit der Uhrzeit war darauf bezogen, dass du den dortigen Sonnenkönig mit Rauch auf eine Stufe stellst. Es war der offensichtlich nicht gelungene Versuch, diesem Vergleich humorvoll entschuldigend zu begegnen.
@MaximalBB: danke, das war ein Tippfehler von mir, ist korrigiert. Eine Liga höher macht diese Strategie noch bedauerlicher.
@jsb Ich kann verstehen, dass man als Nicht-Münchner wenig damit anfangen kann. Würde man Roß und Reiter nennen (Westen=Pasing= DJK SB München; “Norden”=MTSV Schwabing), würde es vermutlich auch nicht weiterhelfen. Wer sich auskennt, kennt Roß und Reiter. Der Moderator wollte dieses Thema in diesem Thread und da er am längeren (Lösch)hebel sitzt, ist es da nun. Dass die Münchner Verhältbisse einen eigenen Thread sinnvoll füllen können, bezweifle ich derzeit.
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"Aber: Der Zugang zum Studiengang ist möglich über die BWL-Schiene, die Jungs dürfen dann “Besonderheiten und Struktur des Sports” nachholen, oder über die Sportwissenschafts-Schiene, da ist dann vertieftes BWL-Pauken angesagt. Wobei die Spowi-Leute in München wie gesagt alle schon etwas BWL und VWL hatten und manche etwas mehr, je nach Engagement (Wahlmodul). Nur gibt es bei der Zusammenführung das Problem, dass die BWLer zwar etwas Sportwissenschaft per Schnellbleiche in der Theorie lernen, aber nie selber in der Halle eine Lehrübung abhalten durften, von Diagnostik etc. ganz zu schweigen. Mit 60 Stunden, davon 20 Orga und 20 Psychologie, ist das einfach nicht zu lernen und die Pädagogik fehlt völlig. Hingegen ist besagter Master zusätzlich BWL-lastig.
Dafür gibts z.B. in Bayreuth Sportökonomie, dass beide Bereiche gut abdeckt. Bayreuth ist ja nicht die schlechteste Basis für solche “Kombi Studiengänge” (z.B. auch Gesundheitsökonomie) und meiner Erfahrung nach ist die Qualität der Absolventen i.d.R. besser und ausgeglichener, als in Studiengängen, wo etwas nur per Schwerpunkt vertieft wird - an den FHs gibts ja mittlerweile wohl nichts mehr, was man als Schwerpunkt in einem BWL Studiengang nicht studieren könnte
Bei den von aktiven Sportlern häufig belegten “Sportmanagement” Fernstudiengängen gilt das im Grunde ähnlich, BWL läßt sich ganz gut per Fernstudium und vereinzelten Präsenzseminaren lernen, für das Erlernen des Aufbaus eines Kontenrahmens braucht es keine Vorlesung mit 300 Leuten, in der ohnehin kaum Nachfragen möglich sind, da hilft gutes Lehrmaterial. In der Sportwissenschaft sieht das anders aus, klar, Anatomie ist Pauken, aber bereits bei der angewandten Anatomie kommt Praxis hinzu. Das ist im Fernstudium nur schwer machbar. Gerade das Zusammenspiel zwischen Theorie und Praxis braucht es aber, um etwas von den Vorgehensweisen der Trainer zu verstehen
Ich glaube, da täuschst Du Dich ganz erheblich - leider ein Vorurteil, dem viele Fachbereiche aufsitzen. Die theoretische Kenntnis eines Kontenrahmens macht einem genausowenig zum Controller oder Manager, wie einem die theoretische Kenntnis der menschlichen Anatomie zum Operieren befähigt
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Marco Pesic hat glaube ich 6 mal die deutsche Meisterschaft gewonnen und 5x den Pokal, war bei der WM mit dem Nationalteam 3. und Europameister-Vize. Hat in Italien und Griechenland gespielt.
Er hat nach seiner aktiven Sportzeit Sportmarketing und Kommunikation studiert.
Er hat 2007 die Berateragentur Lumani gegründet, zu der innerhalb von 5 Jahren die halbe Nationalmannschaft und namhafte ausländische Spieler wechselten (z.B. Dru Joyce, Rich Melzer, Dragan Dojcin). Wohlgemerkt: wechselten! Wer wechselt bitte zu einem schlechten Berater?Und nun ist er Sportdirektor bei FC Bayern und manche meinen, er sei unerfahren? Muhaa.
Und selbst wenn das alles nichts wäre, dann ist er immer noch Sohn
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Wenn man der BIG in der neuen Ausgabe glauben darf, hat Pesic keine unwesentliche Rolle bei der Bauemann-Entlassung gespielt. Ob er nun Ahnung hat oder nicht, werden seine sportlichen Entscheidungen zeigen. Schon über seine beiden ersten Entscheidungen, die Besetzung der beiden Trainer-Posten, kann man vortrefflich diskutieren.
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Wenn man der BIG in der neuen Ausgabe glauben darf, hat Pesic keine unwesentliche Rolle bei der Bauemann-Entlassung gespielt. Ob er nun Ahnung hat oder nicht, werden seine sportlichen Entscheidungen zeigen. Schon über seine beiden ersten Entscheidungen, die Besetzung der beiden Trainer-Posten, kann man vortrefflich diskutieren.
Das hat Hoeneß ja auch schon öffentlich erklärt, dass es fürs Präsidium auch darum ging, sich zu entscheiden, ob man sich auf die Seite von Pesic oder die von Bauermann stellt. Interessant daran, dass Pesic sich also zunehmend gegen Bauermann gestellt hat und sich dieser mit dem von ihm empfohlenen Vorgesetzten angelegt hat. Wenn der Punkt “der oder ich” erreicht ist, hat Pesic natürlich ein großes Interesse an Bauermanns Beurlaubung. Wenn Bauermann sich auch noch mit Hoeneß/Rauch überworfen hat, dann hätte er wissen müssen, dass es für ihn eng wird. Das hat er offensichtlich unterschätzt und darüber ist er dann gestolpert. Was sagt das jetzt über Pesic’ Basketballverstand aus? Gar nichts, weder in die eine noch in die andere Richtung. Er konnte nur bleiben, wenn der andere geht.
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Wenn der Punkt “der oder ich” erreicht ist, hat Pesic natürlich ein großes Interesse an Bauermanns Beurlaubung. Wenn Bauermann sich auch noch mit Hoeneß/Rauch überworfen hat, dann hätte er wissen müssen, dass es für ihn eng wird. Das hat er offensichtlich unterschätzt und darüber ist er dann gestolpert.
So geschieht das halt gerne in Konzernen, die Säge fürs Stuhlbein ist immer und überall, und mit rund 500 Mio. Euro Umsatz ist der FCB ein Konzern, wenn auch in der ungewöhnlichen Rechtsform des e.V.
Wenn’s politisch einmal so weit kommt, dann spielt der Sachverstand nur noch eine untergeordnete Rolle.Interessant wäre eher, wer in der Führung nun wirklich für die Zusammenstellung des aktuellen Kaders verantwortlich zeichnet(e) ?
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So geschieht das halt gerne in Konzernen, die Säge fürs Stuhlbein ist immer und überall, und mit rund 500 Mio. Euro Umsatz ist der FCB ein Konzern, wenn auch in der ungewöhnlichen Rechtsform des e.V.
Wenn’s politisch einmal so weit kommt, dann spielt der Sachverstand nur noch eine untergeordnete Rolle.Der Umsatz des FC Bayern lag in der letzten Saison bei ca. 350 Millionen Euro, Quelle: www.sportal.de/fc-bayern-350-millionen-euro-umsatz-1-2012051222521500000/
Die Rechtsform dieses Mittelständlers ist die AG. Je 9,1% der AG gehören Adidas und Audi, 81,8 % gehören dem FC Bayern München e.V.Dass hier eine Größenordnung erreicht ist, bei der “Politik” und “Karriere” eine große Rolle spielt, ist wohl unstrittig.
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Der Umsatz des FC Bayern lag in der letzten Saison bei ca. 350 Millionen Euro, Quelle: www.sportal.de/fc-bayern-350-millionen-euro-umsatz-1-2012051222521500000/
Die Rechtsform dieses Mittelständlers ist die AG. Je 9,1% der AG gehören Adidas und Audi, 81,8 % gehören dem FC Bayern München e.V.Wenn es nur so einfach wäre, siehe de.wikipedia.org/wiki/Konzern
Du nennst den Umsatz der Fussball AG, aber die ist eben nicht der Konzern, sondern abhängige Tochtergesellschaft.
Es gibt da noch so Kleinigkeiten wie die Allianz Arena München Stadion GmbH, die wieder an der AG hängt (somit schon da Konzernumsatz ungleich AG Umsatz), dann aber auch die Basketballabteilung, die im e.V. steckt und überhaupt nicht im Fußball AG Umsatz erscheint, dazu ein Haufen anderer Nebenabteilungen, Servicegesellschaften usw.Konzernspitze ist wenn, dann der FC Bayern München e.V., da dieser mit über 80% Mehrheit das Sagen in der AG hat. Minderheitenaktionärsrechte gibt es überall, diese verhindern aber nicht die Konsolidierung als Konzern. Man kann das u.U. durch unterschiedliche Besetzung in der Leitung vermeiden, mit einem e.V. wird das aber alles recht komplex, ich biete mal 38 Seiten Hardcore Jura: www.sportrecht.org/Publikationen/Heermann-Schie%DFl.pdf
Vermutlich kommen die 500 Mio. nicht ganz zusammen, aber mit Basketball und Co werden die 350 Mio. Euro nur der Fußball AG ganz sicher nicht ausreichen.
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Was hat der Umsatz (egal ob 350 Mio. oder 500 Mio. oder sonstwelche Mio´s) mit dem Basketballverstand in Vereinsführungen zu tun?
Führt eure Diskussion halt per PN, ist eh nur ein spezielles Münchner Thema.
Ich verstehe Dich. Das ist aber das Problem mit den Abgrenzungen der Threads. Von einem Moderator wurde ich vom Bayern-Thread hierher verwiesen. Und die Frage nach dem Basketballverstand in der Vereinsführung ist nun mal eine ganz andere, wenn es sich “nur” um einen Klub mit 8-10 Mio Etat handelt oder wenn da noch eine Hauptabteilung mit einigen Hundert Millionen Umsatz “dranhängt”. Dann spielen nämlich plötzlich die Fachleute der Hauptabteilung im Verein und damit auch in der Basketballabteilung eine entscheidende Rolle. Man stelle sich vor, Fleming oder Heyder würden von einem Bamberger Fußballer zurückgepfiffen.