Zwei Deutsche müssen aufs Feld
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Dann muss man wohl oder übel mit weniger Spielern weiterspielen. Siehe BBL-Begegnung zwischen Bamberg und Bonn vor einigen Jahren.
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ich unterstelle dir gar nichts. Ich habe nur deine Mail benützt, um zu sagen, daß Deutschland immer mehr nicht deutschaussehende Bürger hat, Gott sei dank. Ich stimme mit dir hundertprozentig, daß es nicht genug gute deutsche Spieler gibt. Es wird so was erst geben, wenn Basketball eine wesentlich höhere Wertstellung als jetzt erlangt und Basketball wie in den USA und dem ehemaligen Jugoslavien zum Volkssport wird.
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wären die heidelberger ihrem team am ende auch die bude eingerannt, wenn da vier us-flummis mit nem handtuch-deutschen durchs osp gesprungen wären? hätten sich die medien um die deutsche reinkarnation am neckar auch nur nen fliegenschiss gekümmert, wenn sich da nicht ein paar willige jungs mit schwarz-rot-gold die seele aus dem leib gespielt hätten?
Ja, siehe Göttingen, siehe Oldenburg, siehe usw. Es gab in der Vergangenheit und in der Gegenwart genügend Beispiele. Ich kann nur noch einmal fragen: Warum gehen denn die Leute in Oldenburg nicht auf die Barrikaden, weil sie nur drei deutsche Bankdrücker haben und feiern stattdessen ausgelassen die Erfolge, die ihre Ausländer-Truppe mitsamt der Sympathie-Träger Gardner, Paulding, usw. erspielt?
- handball verkauft sich über deutsche erfolge gut … nicht wegen karabatic, christiansen, jicha, lövgren …
In einer der letzten Sponsors (Fachblatt für Sportmarketing) war eine Auswertung der Handball-EM drin, sprich Meinungsumfragen nach dem Turnier. Ergebnis darin war, dass insgesamt unter 10% derjenigen, die sich die Spiele der EM angeguckt haben, angegeben haben, dass sie in Zukunft für die Liga interessieren werden.
Das ist kein Einzelfall. Nach dem WM-Gewinn der deutschen Mannschaft ist die Beliebtheit von Handball sehr stark gestiegen in Meinungsumfragen. Ein halbes Jahr später war sie kaum noch über dem Ausgangswert vor der WM und wenig später wieder auf dem selben Niveau. Ein nachhaltigen Boom hat die Nationalmannschaft nicht ausgelöst, wohl aber die Entwicklungen der Mannschaften samt der ausländischen Leistungsträger.
Auch das ist kein Einzelfall. Gerade in Randsportarten ist immer wieder zu beobachten, dass die Nationalmannschaft zwar durchaus breite Öffentlichkeit findet, aber die Liga davon meistens so gut wie gar nicht profitiert.
Ein Beispiel hierfür sei Hockey. Darin ist Deutschland bei Frauen, wie bei Männer eine absolute Weltmacht. Auf sportal.de war dazu letztens ein Beitrag über die Kölner Mannschaft mit dem selben Klagen, die auch vom Basketball kommen, nämlich, dass keiner die Liga überträgt, mangelnde Sponsoren, usw.
Dabei sind die Nationalmannschaften überaus erfolgreich im internationalen Geschäft. Selbst ich kenne bei Frauen wie Männern einige Spieler, schon alleine weil bei Olympia Hockey immer wieder in den Vordergrund rückt und das seit Jahrzehnten. Und trotzdem nimmt so gut wie niemand die Hockey-Liga war zwischen Olympia und vielleicht Weltmeisterschaften, usw.
Als die WM (oder EM?) irgendwann vor einigen Monaten in Deutschland war, war das Stadion immer voll, Zuschauer kamen noch und nöcher. Ich glaube die deutschen Männer haben sogar den Titel gewonnen? Paar Monate später ist das allgemeine Interesse an Hockey wieder gleich null und deren Fans beklagen nun, dass nur die Nationalmannschaft bei großen Turnieren wahrgenommen wird, aber der Sport ansonsten immer komplett in Vergessenheit gerät.
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@Tom 61
Sind den Demirel, Greene, Garrett, Okulaja, Arigbabu, Nowitzki keine Deutschen mehr nur weil sie andere Wurzeln haben. Schließlich sind sie in Deutschland geboren und aufgewachsen und der deutschen Sprache mächtig.
Deutschland wurde 93 Europameister als nur zwei Amerikaner zugelassen waren. Das Problem, das ich hier anspreche ist, dass andere Länder gute Jugendarbeit leisten und die jungen Spieler eine Chance bekommen wenn sie in den Profikader kommen. Siehe Ricky Rubio. In Deutschland würde dieser keine Minute spielen. In Spanien spielt er schon seit er 16 ist, obwohl es auch bessere Spieler im Kader gab. Das ist Förderung junger Spieler! Und das ist bloß ein Beispiel dafür, wie Basketball im Ausland funktioniert! -
On 2009-05-02 12:50, brodie wrote:
Ja, siehe Göttingen, siehe Oldenburg, siehe usw. Es gab in der Vergangenheit und in der Gegenwart genügend Beispiele. Ich kann nur noch einmal fragen: Warum gehen denn die Leute in Oldenburg nicht auf die Barrikaden, weil sie nur drei deutsche Bankdrücker haben und feiern stattdessen ausgelassen die Erfolge, die ihre Ausländer-Truppe mitsamt der Sympathie-Träger Gardner, Paulding, usw. erspielt?genügsamkeit, zufriedenheit mit der situation, vom club perfekt eingestellte zuschauer auf das modell “legionär” … vielleicht auch weil es schon immer so war?
da ich hier ja nur für meine stark subjektive sichtweise spreche, kann ich nicht beurteilen, warum in göttingen oder oldenburg fans nun dies oder das machen und warum dies und das nicht …
wer sagt, dass oldenburg bzw. göttingen mit einem kontinuierlich deutschem element in der startformation nicht noch mehr zuschauer ziehen würden, nicht wesentlich mehr mediale aufmerksamkeit erhalten würden, mehr sympathien erhält ?
gerade göttingen zeigt doch, dass deutsch und erfolg sich nicht zwingend ausschließen müssen, nachdem sich leistungsträger wie bailey und lee verletzt haben … so kommen (wenn auch wieder nur aus der not geboren) kulawick und co. zu spielanteilen und MEG gewinnt trotz des “qualitativ prognostizierten super-gau´s”
nur ein beispiel: meiner meinung nach lieferte jena in der letzten bbl-saison beim auswärtsspiel in tübingen und im heimspiel gegen quakenbrück die authentischsten leistungen ab … mit überdurchschnittlich viel zeit für buss, seggelke, linke, zlotwoski, reyes-napoles … bleibt die frage ob zufall, oder aufgrund meiner sichtweise verblendet …
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On 2009-05-02 11:38, butch wrote:
tut mir leid mich interessiert was andereswie läuft das dann wenn sich die Quoten deutschen ausfoulen oder verletzen???
Team A hat von 12 Spielern 6 dt einer verletzt sich 3 haben das 5. Foul und wenn dann auch noch der 5. geht ist das Spiel vorbei und wird abgebrochen???
eventuell hat man ja auch nur 2 oder 3 dts
Die Pro B hat ja in dieser Saison schon mit 2 Pflichtdeutschen gespielt und mir ist bisher kein Fall bekannt in dem das passiert ist. Ich denke mit der richtigen Kaderplanung kannst du das ausschließen und wenn dann wird halt mit weniger Spielern gespielt. Das passiert aber sicher nur einmal aller 5 Jahre. Die Vereine werden ihre Kader sicehr nicht zu blauäugig planen.
Ansonsten bin ich gespannt, welche Spieler man nächstes Jahr in der Pro A begrüßen darf. Nach der Einführung der Quote im letzten Jahr sind ja einige A2-Nationalspieler bzw. ehemalige BBL Stars in die Pro A gegangen. Ich denke das wird sich so fortsetzen und das ist aus meiner Sicht sicher nicht der verkehrte Weg. -
Ich gehe mit Euren Beiträgen konform. Da gibt es nicht viel hinzuzufügen.
Die Basketballoberen Deutschlands sollten vielleicht nicht immer erst nach ihren Beschlüssen mit der Denkphase beginnen. So wie es in Brasilien keine Fußballtalente vom Himmel vor die Stadien regnet, so regnet es auch in den USA keine Basketballprofis in die Arenen. In diesen Ländern fangen die Kinder halt schon mit 3,4 oder 5 Jahren an, diese Sportarten zu spielen. Das ist in Deutschland bisher halt leider so gut wie unmöglich.
Damit Kinder Basketball lernen wollen und können, muss man ihnen die Gelegenheit geben, die ersten Schritte spielerisch zu beginnen. Das heißt in ihrem Wohnumfeld ohne organisierte Vorschriften damit zu beginnen. Nur ist das halt in Deutschland leider sehr schwierig. Es gibt zuwenig Spielfelder und Körbe, die Kindern leicht zugänglich sind. Dort wo es sie gibt, werden die Kinder wegen angeblicher Lärmbelästigung verscheucht.
Der nächste Schritt wäre, dass in unseren Schulen Basketball verstärkt gefördert wird. Das ist gegenüber früher eher zurückgegangen statt vorwärts zu schreiten.
Es gibt in Europa soviele Fördertöpfe, die angezapft werden können. Und manche Leute glauben vielleicht gar nicht, wer da alles für manchmal mehr oder weniger schwachsinnige Projekte die Geldhähne erfolgreich anzapft. Da sollte halt der DBB mal eine dieser professionellen Unternehmen, die nichts anderes tun, als Firmen an die Fördertöpfe zu führen, konsultieren. Ich bin überzeugt, dass es Kniffe geben wird, mit denen man eventuell Basketball in den Schulen mit Hilfe von Fördergeldern forcieren und vorwärts bringen kann.
Die Deutschenquote in der Pro A alleine bringt den deutschen Basketball nicht vorwärts, denn was Hänschen nicht gelernt hat, wird Hans nimmermehr lernen. Ich glaube eher, dass man jetzt verstärkt in Ländern, die basketballerische Hochburgen sind, auf die Suche nach Spielern gehen wird, die mal einen deutschen Schäferhund hatten, und deshalb schnell mit einem deutschen Pass ausgestattet werden können.
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On 2009-05-02 13:57, Lomax wrote:
nur ein beispiel: meiner meinung nach lieferte jena in der letzten bbl-saison beim auswärtsspiel in tübingen und im heimspiel gegen quakenbrück die authentischsten leistungen ab … mit überdurchschnittlich viel zeit für buss, seggelke, linke, zlotwoski, reyes-napoles … bleibt die frage ob zufall, oder aufgrund meiner sichtweise verblendet …Bei den angesprochenen Spielen war es so, dass man ziemlich deutlich gesehen hat, dass es die deutschen Spieler nicht schaffen, in der BBL auf der Höhe zu sein. Bei einem schwachen Tübinger Team hatte man nie wirklich eine Siegchance, gegen Artland erst recht nicht. Zwar haben sich die Deutschen den Allerwertesten aufgerissen, dennoch war es für mich als Fan auch nicht wirklich der Bringen zu sehen, dass man eine Mannschaft hat, die einfach nicht Klasse hat, BBL zu spielen. Da hilft mir auch nicht mehr, dass sie wirklich alles versuchen. Da kanalisiert sich dann der Frust eher aufs Management, dass man geglaubt hat, mit den ganzen Deutschen mitspielen zu können.
Als man dann mit zwei weiteren Amis nachgelegt hat, ist der Ärger dann ein anderer gewesen, nämlich, dass man sich ständig in Ego-Shows verloren hat, anstatt das durchaus vorhandene Potential abzurufen.
Bleibt unter dem Strich so oder so Frust. Entweder weil Linke, Buss und Co zwar alles versuchten aber schlicht nicht gut genug waren oder weil Davis, Plavich und Co ihr Ego-Ding abzogen und damit Spiele verloren haben. Es ändert sich lediglich der Grund der Frustes.
Vielleicht geht es nur mir so, aber mir gibt es nichts einer Mannschaft zuzusehen, die vielleicht sympathisch ist, alles versucht, aber trotzdem permanent verliert.
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Auf der internationalen Bühne schaffen die deutschen Mannschaften auch nicht viel. Das was wir jetzt ernten ist das Resultat der letzten 10 Jahre. Urteilt selbst ob die Arbeit gut oder schlecht gemacht worden ist. Wenn sich Sachen nicht ändern sollten, kann man den deutschen Basketball in einigen Jahren ganz vergessen. Schade !
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Diese Regelung wird den Vereinen viel Geld kosten, was wohl dazu führt, dass die Ausgeglichenheit in den Ligen leidet.
Zwei gute deutsche Starter für die semiprofessionelle ProA zu finden, wird sicher nicht einfach, vor allem welche Positionen eignen sich dazu.
Da haben Teams wie Jena(Seggelke) oder Karlsruhe(Roessler) ja schon mal einen vorgelegt.
Auf jeden Fall wirds spannend, welche Strategien sich die Vereine einfallen lassen.
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die bg karlsruhe hat sogar schon zwei vorgelegt:
die komplette rückrunde über wurde schon mit 2 deutschen in der s5 gespielt (roessler und heindel), manchmal sogar mit 3 deutschen (roessler, heindel, rastatter oder rüeck). -
sorry, ich habe mich geirrt:
es waren sogar 3 deutsche spieler, die während der gesamten rückrunde in der s3 vertreten waren: roessler, heindel und rastatter!
und in heidelberg ist karlsruhe sogar mit vier deutschen spielern gestartet (+ rüeck).das ergebnis war der vierte tabellenplatz!!!
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On 2009-05-02 13:31, cheb_marx wrote:
Was machen die Griechen anders und besser? Pana - Olypiakos war schon extrem hochklassig und spaktakulär mit vielen “Ex-Nachwuchsspielern”In Griechenland hat Basketball einen höheren Stellenwert als in Deutschland.
Es gibt deshalb MEHR Nachwuchs, deshalb werden zwangsläufig auch mehr Talente drunter sein, das ist die einfache Erklärung, und beinhaltet auch den einzigen Ausweg aus der basketballerischen Zweit- oder Drittklassigkeit!
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Naja ob es jetzt unbedingt mehr Spieler gibt,die Basketball spielen bezweifel ich,in jedem Fall ist der basketballspielende Anteil in der Bevölkerung größer
Wahrscheinlich sind es in Griechenland noch weniger basketballspielende Jugendliche als in Deutschland,diese jugendlichen Talente werden einfach nur besser gefördert… -
In Deutschland gibt es 140.000 männliche Spieler beim DBB. Und darunter sollen keine 72 Spieler für die BBL, 96 Spieler für die Pro A und etwa 160 Spieler für die Pro B drunter sein? Natürlich sind da auch noch ganz junge Spieler oder Senioren mit dabei.
Aber nehmen wir eine Basketballnation wie Litauen. Die haben nur 1,45 Mio Männer zwischen 0-64 Jahren. Wenn es demografisch einigermaßen gleichmäßig verteilt ist, sind das ca. 570.000 Männer in der Zielgruppe 10-35 Jahren. Ich glaube kaum, dass dort jeder 4. Basketball spielt. Damit hätte Litauen vermutlich weniger Basketballer als Deutschland, trotzdem die bessere Qualität. Das kann nicht nur mit dem Stellenwert im eigenen Land zu tun haben.
Wieso jammern eigentlich so viele Leute, das es keine Spieler geben würde? In der 2. Liga Statistik wurde doch schön aufgezeigt, dass trotz der 1 + 2 Quoten-Regelung in der Pro A und B im Schnitt schon 2 + 3 Spieler auf dem Feld standen.
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On 2009-05-03 00:15, Jens wrote:
Aber nehmen wir eine Basketballnation wie Litauen. Die haben nur 1,45 Mio Männer zwischen 0-64 Jahren. Wenn es demografisch einigermaßen gleichmäßig verteilt ist, sind das ca. 570.000 Männer in der Zielgruppe 10-35 Jahren. Ich glaube kaum, dass dort jeder 4. Basketball spielt. Damit hätte Litauen vermutlich weniger Basketballer als Deutschland, trotzdem die bessere Qualität. Das kann nicht nur mit dem Stellenwert im eigenen Land zu tun haben.Natürlich, in Litauen gehört Basketball zum Standardprogramm im Sportunterricht. Die Talente werden früh ausgesiebt und entsprechend gefördert. So einfach ist das.
Dass der Sportunterricht in Deutschland nicht dazu geeignet ist, Spaß an irgend einer Sportart zu wecken, dürfte bekannt sein.
Die BRAVES sind hier wie immer Vorbild in Deutschland, die gehen an die Schulen und werben für den Basketballsport. Aber leider nur im Saarland und der Pfalz.
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@Haya
Na das macht der BBC aber auch
Das Problem ist aber doch, dass eben “D” ne reine Fussballnation ist. Und daran wird sich auch nix ändern. Jedenfalls nicht die nächsten 50 oder 100 Jahre
Basketball, Eishockey oder Handball sind nur Randsportarten mit mehr oder weniger hoher akzeptanz. Wobei Handball in D wohl nach Fussball die Nummer 2 ist!
Mann kann nur im kleinen versuchen, wie eben durch solche Aktionen, das Interesse an dieser Sportart etwas zu steigern.Im großen und ganzen wird das aber nicht viel bringen. Wie gesagt wir sind nun mal keine Basketballnation
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On 2009-05-03 01:04, TOM61 wrote:
@HayaNa das macht der BBC aber auch
Wer hat das von wem abgekuckt? Nein, will ich jetzt gar nicht wissen!
Natürlich hast Du recht, das wird sich in Deutschland wohl nie mehr ändern. Dazu bräuchte es ein Wunder, und ein Dutzend Nowitzkis innerhalb einer einzigen Generation. Die könnten dann vielleicht mal einen Boom auslösen, wie damals Becker und Graf beim Tennis.
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Also das mit dem Sport zum Thema Basketball kann ich nur unterstützen, da sind alle einfach wild umher gelaufen ohne System und jeder hat grad mal so abgezogen wie er grad lust hatte und Dreier waren dann immer besonders cool obwohl manche da unter dem Korb einfach besser aufgehoben wären. Und wenn bei uns noten gemacht wurden, dann eigentlich nur wie schnell kannst du dribbeln und den Hakenwurf aber sonst nix weder Korbleger noch sonst irgendwas. Und bei der Spielnote sah es dann meist so aus das alle wild nach vorne gerannt und dann völlig die Rückwärtsbewegung vergessen haben.
Fussball wird da dann schon deutlich näher an der Realität gespielt. Ich denke wenn der schön Sport einfach genau so intensiv trainiert werden würde wie Fussball dann würden auch noch mehr leute Spaß daran gewinnen. Und so was wie die JBBL und NBBL kann nur bedingt einfluss darauf nehmen aber immerhin es ist schon mal ein guter Anfang.
Das einzige was ich noch sagen muss ist das ein Sport nur dann wirklich gut ist wenn ein sportler direkt vom Fach durchnimmt, so hatten wir zum Beispielt Volleyballtraining mit einem Mitschüler gehabt der auch richtig Volleyball spielt in der 3 und 2. Liga.
Sonst ich werde mal sehr gespannt darauf sein was so passieren wird in Sachen Basketball, denn ich finde es ist ein sehr schöner aber auch kraftvoller Sport
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Die Quote bringt deutschen Spielern mehr Spielzeit. Punkt. Damit ist aber nicht gesagt, dass von unten mehr nachkommt. Durch das Mehr an Einsatzzeit wird die spielerische Qualität steigen, aber nur, wenn gescheites Personal auf dem Platz ist.
Das alles ist jedoch Mumpitz, wenn die BBL nicht mitzieht. Es sei denn, die deutschen Spieler werden auf europäisches Niveau geführt und gehen ins Ausland
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On 2009-05-03 12:18, cheb_marx wrote:
Gibt es in Griechenland und Litauen neben Begeisterung auch Quoten? Oder wie sieht die Förderung dort aus? Ich rede nicht von Kindern und Schulsport sondern für die 18 - 24 jährigen, im weitesten Sinne “Collegealter”Schaust du hier.
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Diese Liste führt eigentlich sämtliche Argumentationen der BBL ad absurdum.
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danke @ gruebler, das ist interessant:
- Greek A1: Minimum of six Greeks on the 12-man-gamesheet, maximum of six foreigners, maximum of two non-Europeans
- Lithuania: Maximum of five foreigners on 12-man-gamesheet
also auch bei den begeisterungsfähigsten Basketballnationen muss Vertrauen “erzwungen” werden
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On 2009-05-03 15:54, cheb_marx wrote:
danke @ gruebler, das ist interessant:- Greek A1: Minimum of six Greeks on the 12-man-gamesheet, maximum of six foreigners, maximum of two non-Europeans
- Lithuania: Maximum of five foreigners on 12-man-gamesheet
also auch bei den begeisterungsfähigsten Basketballnationen muss Vertrauen “erzwungen” werden
Für ein solches Fazit sollte man schon genauer hinschauen:
In Griechenland ist die Liga sehr eintönig. Sicherlich spielen bei PAO und Olympiakos viele Griechen. Wenn man das auf Deutschland überträgt, könnte man auch bei 2 deutschen Mannschaften den Kern der Nationalmannschaft einsetzen. Da würde ich ähnliche Resultate erwarten.
Und guckt man sich die Euroleague-Kader vom Final4 an, dann wird man auch feststellen, daß die griechischen Clubs in der Euroleague nicht mehr an ihren Regularien festhalten (Olympiakos z.B. mit 3 Amis).Die litauische Liga ist kein wirklicher Maßstab. Die Hauptliga in Litauen ist die “BBL”, also die Baltic Basketball League. Die fehlt leider in der zitierten Übersicht. In Punkt 2.3 der BBL-Regularien kann man das aber nachlesen: Keinerlei Restriktionen für ausländische Spieler
Das gleiche gilt auch für die hochgelobten Balkanclubs in der Euroleague. In der wichtigen Liga ABA gibt es ebenfalls keinerlei Restriktionen, Restriktionen gibt es nur in den nationalen Meisterschaften.
Diese Beispiele zeigen, daß es eben keine Patentrezept “Spielerrestriktion” für die Ligaorganisation gibt, starke nationale Spieler zu bekommen. Gerade die starken Clubs aus Serbien und Kroatien haben nun mal nicht unbedingt das Geld gute Amis oder andere Ausländer anzulocken, also investiert man das stärker in die Jugendarbeit. Das gleiche gilt für Litauen und auch eingeschränkt Lettland.
In Spanien hat man seit Jahren etwas großes aufgebaut, daß man meiner Meinung auch ohne Regularien fortsetzen könnte. Die Topclubs müssen wohl auch kaum bangen, wenn sie mehr Spanier verpflichten müssten. Es ist einfach ein solcher Spielermarkt vorhanden, bei der auch spanische Spieler für die erforderliche Qualität bezahlbar sind bzw. es eben auch spanische Stars gibt, für die man auch gerne mehr zahlt.
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Der Verzicht auf Restriktionen könnte aber auch daran liegen, das es halt nun mal Wettbewerbe sind wo Teams aus unterschiedlichen Ländern teilnehmen. Da man da auf unterschiedliche Regeln trifft, will man da halt nicht noch ein zweites oder drittes (wenn man international spielt) Regelwerk benutzen. Und eine Einigung von den verschiedenen Verbänden wäre vermutlich auch nur schwer möglich. So macht man es sich lieber einfach, ohne das Gefahr bestehlt das es zu einer deutschen BBL wird (dank der Restriktionen im Heimatland).
In Spanien hat man seit Jahren etwas großes aufgebaut, daß man meiner Meinung auch ohne Regularien fortsetzen könnte.
Dies könnte man vielleicht, aber ob das dann funktioniert? Bisher sind 7 Ausländer erlaubt und im Schnitt spielen da 6,3 in jedem Team. Wenn man da denn wieder auf 12 mögliche Ausländer erhöht wäre ich mir nicht so sicher, dass die Zahl wirklich bei 6,3 bleibt oder geringer wird. Wenn man schon so nah an die 7 ranrückt, würde man meiner Meinung auch so nah an die 9 oder 10 ranrücken…
Die Nachwuchsförderung im eigenen Land kann niemals besser sein als im ganzen Rest der Welt zusammen. -
On 2009-05-04 14:33, albafan4ever wrote:
Der Verzicht auf Restriktionen könnte aber auch daran liegen, das es halt nun mal Wettbewerbe sind wo Teams aus unterschiedlichen Ländern teilnehmen. Da man da auf unterschiedliche Regeln trifft, will man da halt nicht noch ein zweites oder drittes (wenn man international spielt) Regelwerk benutzen. Und eine Einigung von den verschiedenen Verbänden wäre vermutlich auch nur schwer möglich. So macht man es sich lieber einfach, ohne das Gefahr bestehlt das es zu einer deutschen BBL wird (dank der Restriktionen im Heimatland).Wirklich einleuchtend ist das Argument nicht. Denn in jedem Fall werden die an den länderübergreifenden Teams aus restriktiveren Ländern benachteiligt. Und wo liegt der Unterschied, ob ich dann eine Restriktion einführe oder es lasse? Eine Regel ist auch dann eine Regel wenn alles freigegeben ist.
Sinnvoller ist es wohl er aus dem Grund, daß nicht alle teilnehmenden Länder Spieler mit gleicher Qualität hervorbringen (z.B. Bosnien oder Estland) und diese bei einer Restriktion von z.B. 2 nationalen Spielern auf dem Feld, kaum eine Chance hätten.Die BBL (Baltikum) und ABA sind Gemeinschaftsprojekte, die sich ja auch in anderen Bereichen koordinieren müssen. Wieso sollen aber gerade die Spielerrestriktionen nicht verhandelbar sein? In Verbindung mit den Euroleague-Standards wären fehlende Restriktionen sogar noch schädlicher für nationale Interessen, da der Hauptspielbetrieb nicht auf nationale Spieler setzen müsste. Wie in Russland ja auch üblich, werden dann die Kader so aufgebläht, dass es ein wirklich sportlich konkurrenzfähiges Team für internationale Spiele gibt und ein Team für den nationalen Wettbewerb.
Das grobe Ziel der Restriktionen ist nationale Spieler zu fördern, damit diese international mithalten können. Und hier liegt eigentlich auch der Punkt der Diskussion, der zwei Parteien spaltet. Die eine Meinung ist, dass sich Spieler nicht einfach auf ein bestimmtes Niveau weiterentwickeln wenn sie viel spielen, sondern dies nur tun, wenn sie gefordert sind. Die andere Meinung will hauptsächlich Spielpraxis für die Spieler, egal ob damit auch die Qualität der Spieler steigt.
im europäischen Kontext wären durchaus beide Meinungen vereinbar. Die nationalen Ligen werden zu Ausbildungsligen und europäische bzw. größere länderübergreifende Ligen bilden die sportliche Spitze des Basketballs. Da besteht dann nur die Frage, ob sich ein Großteil der Fans und auch Verantwortlichen damit abfinden könnten. Ich bin da eher skeptisch. In Ländern, die sportlich schwächer sind, will man meist beides will: Sportliche Höchstleistung und nationale Topspieler. In Ländern wie Spanien oder Italien hat man nationale Ligen, die schon traditionell sehr stark sind und nicht unbedingt auf andere angewiesen sind. Dort hat man die Jugendarbeit bereits jetzt auf einem solchen Niveau, ohne Vorgaben international mit überwiegend bzw. zu einem großen Teil mit nationalen Spielern mithalten zu können.
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Die Beweggründe für den Verzicht auf Quotenreglungen (dafür muss man sich inzwischen offenbar schon rechtfertigen!) sind auch völlig unerheblich: Interessant ist allein die Frage, ob (im Ergebnis) nur streng regulierte Ligen einheimische Topplayer produzieren (können) und welche negativen Begleiterscheinungen mit diesen Einschränkungen verbunden sind.
Ich kann bisher keine hinreichende Begründung für die zwingende Notwendigkeit von Quoten erkennen und lehne diese unverändert ab. Allerdings stellen die Feldquoten vom Standpunkt der Befürworter wenigstens eine konsequente Umsetzung der eigenen Position dar. Das ist allemal besser als das halbgare Zeug, dass von vielen Ein-bisschen-Quote-wäre-schön-Anhängern durchs Forum getragen wird.
Ich finde die verschärfte Reglung insofern auch interessant, als wir den Erfolg von Quoten relativ schnell eruieren können. Zum Ausprobieren sind die unteren Ligen da; daraus ergibt sich für die BBL (derzeit) jedoch noch kein Handlungsbedarf.
Reglungstechnisch sehe ich übrigens keine unüberwindlichen Schwierigkeiten (Verletzungen etc.). Es gibt ja auch bei unregulierten Ligen Fälle, in denen durch Krankheit etc. eine Mannschaft fast komplett ausfällt; da findet man in der Regel ja auch eine Lösung. Das sehe ich daher nicht als tragfähiges Gegenargument zu Quoten.
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Wenn man sich hier so manche Beiträge der Quoten-Gegner durchliest, wird man das Gefühl nicht los, dass sie ihre Argumentation ganz bewusst auf die kurzzeitige Wirkung bzw. Nicht-Wirkung einer Quote beziehen, nur um ihren Standpunkt verteidigen zu können.
Eine Quotenregelung kann und wird nur auf lange Sicht etwas bringen. Damit meine ich aber nicht mal bloß drei oder vier Jahre - vielmehr 10 bis 15.
Es geht nicht darum, Spieler wie Lischka, Heyden, Khartchenkov oder K.Barth durch erzwungene Spielzeit auf BBL- oder gar europäisches Topniveau zu heben. Das kann bei einigen wenigen zwar noch funktionieren, bei den meisten größeren Talenten zwischen 20 und 22 Jahren ist der Zug aber fast schon abgefahren, weil mindestens drei bis vier Jahre höchstes Wettkampfniveau im entscheidenden Entwicklungsalter fehlen. Insgesamt soll sich die Quote zukünftig dahingehend auswirken, dass die Basis deutlich vergrößert wird und sich das Einstiegsalter im professionellen Spielbetrieb (BBL, ProA) bei den talentiertesten jungen Deutschen auf irgendwas um die 18 Jahre senkt - eben weil es nicht so viele bessere, ältere Spieler gibt, um die Quote alleine mit denen zu erfüllen. Und diese jüngeren Deutschen sollen sich dann eben in einer früheren Phase ihrer Entwicklung schon auf hohem Wettkampfniveau weiterentwickeln, statt in der NBBL oder irgendwelchen Regionalligen unterfordert zu sein.
Eine der wichtigsten Auswirkung einer Quote ist jedoch, dass die deutschen Clubs endlich mal dazu gezwungen werden, mehr Geld für deutsche Spieler auszugeben. Bayreuths Präsident Schöttner merkte in einer kürzlichen PM an, dass er nicht gewillt ist, sinngemäß deutschen Spielern das Geld in den Rachen zu werfen. Aber genau darum geht es nun mal und genau das hätte eine äußerst positive Auswirkung in den nächsten Jahren.
Warum?
Ganz einfach. Aktuell ist die Perspektive eines jungen, recht talentierten deutschen Spielers, dass er irgendwann mal als Starter in der ProA oder Bankdrücker in der BBL irgendwas zwischen 1.000 und 4.000 € pro Monat nach Hause bringt. Erst die absoluten Ausnahmetalente und Nationalspieler kommen in Gehaltsregionen, die das Ziel “Basketballprofi” tatsächlich erstrebenswert machen. Für den großen Rest der “Nicht-Ausnahmetalente” stellt sich jedoch schon direkt nach der Schule die Frage, ob eine ordentliche Lehre oder gar ein Studium nicht doch die bessere Wahl ist, als sich Tag für Tag in der Halle abzumühen, um am Ende höchstwahrscheinlich mit “fast leeren Händen” dazustehen.
Wir können hier auch gern noch einen Schritt weiter gehen: Mit der Perspektive, irgendwann vielleicht einmal 2.000 oder 3.000 Euro pro Monat (wobei viele Akteure jetzt ja nicht mal 12 Monate bezahlt werden ) zu verdienen, lockt man keine 13-Jährigen hinter dem Ofen hervor. Auch deren Eltern werden nicht besonders motiviert sein, ihr Kind regelmäßig zum Training, Auswärtsspielen, Fortbildungscamps, etc. zu fahren, teure Schuhe zu kaufen, in der Schule oder bei Ämtern für die Sportart Basketball einzutreten oder private Initiativen zu starten. Als logische Folge sind äußerst wenige Kids an Basketball interessiert, Vereinen und AG’s fehlt der Nachwuchs - und Städte oder Kommunen fördern dann eben auch keine Trainerstellen. Das wäre natürlich deutlich anders, wenn auf einmal bei jedem Training 50 Kids in die Halle stürmen.
Wenn das Endziel “Basketballprofi” aber wirklich lukrativ wäre, würde sich schon allein die Basis der basketballspielenden Kids vergrößern. Daraus würden wiederum mehr “echte Talente” entspringen. Der Wettkampf zwischen diesen wäre schon im Jugendalter höher und zusätzlich würde die Trainingsmotivation steigen. Und wenn sich die Besten dann auch schon mit 17, 18 oder 19 in der BBL und ProA mit starken Ausländern und gestandenen Deutschen messen könnten, würde das ihre Entwicklung nur noch mehr fördern. Im Endeffekt hätten wir auch viel mehr deutsche Spieler auf einer bestimmten Position, die sich in der gleichen Liga beweisen, was wiederum einem Bauermann eine größere Auswahl verschafft. Nicht dieses Dilemma, was wir jetzt gerade sehen, wo es in der BBL auf manchen Positionen eh bloß zwei, drei Spieler mit Spielzeit gibt - und sich eben maximal diese zwei, drei Akteure noch entwickeln können. Besser wären da natürlich sieben oder acht Spieler pro Position mit viel BBL-Spielzeit. Denn dass einer von acht mal einen urplötzlichen Leistungsschub bekommt, ist nun mal deutlich wahrscheinleicher als bei einem von drei.
Wenn alle BBL-, ProA- und ProB-Clubs nun also gezwungen sind, sich irgendwoher brauchbare deutsche Spieler zu holen, wird auch die Eigenmotivation bei den Clubs steigen, endlich mal wirklich in den eigenen Nachwuchs zu investieren. Schließlich könnte es auf lange Sicht ja doch sinnvoller sein, sich seine Deutschen selbst heranzuziehen als ständig hohe Ablösesummen, Handgelder, Gehälter, etc. zahlen zu müssen. Ergo: Neben der größeren Basis auf der einen Seite hätten wir dann auch noch eine bessere Ausbildung eben dieser Kids auf der anderen Seite.
Und jetzt soll mir keiner sagen, dass die deutschen Profi-Clubs nicht in der Lage wären, jungen Spielern eine finanziell erstrebenswerte Zukunft zu bieten. Wieviel Geld geben die drei höchsten Ligen momentan für Gehälter aus? 20 Millionen? 25 Millionen? Noch mehr? Und wieviel davon fließt in die Taschen deutscher Spieler? Ich mutmaße mal, dass es keine 10 Prozent sind.
Jetzt werden natürlich wieder irgendwelche ganz Schlauen kommen und sagen, bevor wir Quoten einführen, müssen wir erstmal die Zahl der brauchbaren Spieler erhöhen.
Sorry, aber so rum kann und wird es nicht funktionieren. So hat es noch niemals irgendwo im Sport oder anderswo funtioniert, weil nun mal der einfache Grundsatz von Angebot und Nachfrage gilt. Es wird schlicht und ergreifend nicht gelingen, das Angebot an guten deutschen Spielern zu steigern, wenn aktuell einfach noch die große Nachfrage fehlt - ja das tut sie selbst mit den jetzigen halbherzigen Quotenerhöhungen unterhalb der BBL, wo nun mal die wirklich großen Gehälter bezahlt werden. Wie um Alles in der Welt soll ich Kids in die Halle locken, deren Trainingsmotivation steigern, öffentlich gestützte Trainerstellen schaffen, große Clubs zu intensivierter Jugendarbeit oder dem Einsatz junger Deutscher zwingen, wenn es kein Endziel, keinen wirklichen Bedarf, keine Perspektive gibt.Also sollte den großen Entscheidern im deutschen Basketball tatsächlich etwas daran liegen, zukünftig mehr konkurrenzfähige Deutsche auf dem Feld zu haben, dann muss zuerst die Nachfrage gesteigert werden. Vereine müssen hohe Summen an mittelmäßige Spieler zahlen, um der nächsten Generation zu zeigen, wo sie hin kommen könnte. Es heißt, Anreize und Perspektiven zu schaffen. Dafür benötigt man natürlich einen langen Atem. Deshalb sprach ich eingangs meines Textes auch von einer Zeitspanne von mindestens zehn Jahren. Logisch, denn es muss sich ja auch erstmal unter den jungen Deutschen herumsprechen, dass es in der BBL lukrative Verträge und viel Spielzeit für gute Deutsche gibt. Auch Verbesserungen im Nachwuchsbereich müssen zunächst langsam anlaufen und können dann erst in vielen Jahren Früchte tragen. Dennoch: Auf hohe Nachfrage folgt zwangsläufig irgendwann ein höheres Angebot.
Im Übrigen sind die Ideen keinesfalls neu. Ein Blick auf den Balkan, nach Litauen, Griechenland, Spanien, Russland und in die Türkei beweist, dass es dort so viele basketballinteressierte Kids gibt, weil das Endziel “Profi” im Verhältnis zu den normal erreichbaren Dingen (Lehre, Studium) ein deutliches Upgrade ist. Und die Förderung des vorhandenen Nachwuchses ist dort deutlich besser, weil es auf Dauer für die jeweiligen Vereine einfach wirtschaftlich Sinn macht. Nun haben wir hier in Deutschland aber eine besonders wohlhabende Gesellschaft, kaum soziale Not. Doch der Fußball beweist auch in Deutschland, dass gute Verdienstmöglichkeiten inklusive Sportstar-Status für junge Kids durchaus motivierend sein können. Auch wenn man im Basketball bei weitem nicht die Gehälter des Fußballs erreichen wird, so sollten die Fragen, welche sich junge talentierte Basketballer in Zukunft stellen, lauten:
“Will ich als Angestellter irgendwo 1.500€ pro Monat verdienen - oder als ProA-Basketballer 5.000€?”
“Will ich als Studierter mit 3.000€ nach Hause gehen - oder als begehrter Profi in der BBL mit 10.000€?”
“Und selbst als Nicht-Nationalspieler kann ich noch mehr verdienen und bin aufgrund meiner guten basketballerischen Ausbildung vielleicht auch in anderen Ländern gefragt.”Wenn ich entscheiden dürfte, würde ich die Quoten in allen deutschen Ligen in naher Zukunft sogar noch mehr verschärfen:
BBL - 6 Deutsche, 6 Ausländer, mind. 1 Deutscher auf dem Feld
ProA - 7 Deutsche, 5 Ausländer, mind. 2 Deutsche auf dem Feld
ProB - 8 Deutsche, 4 Ausländer, mind. 3 Deutsche auf dem Feld
Regio und darunter - maximal 2-3 AusländerSelbst dieses Modell könnte man in einigen Jahren nochmals verschärfen, wenn man merkt, dass es tatsächlich Früchte trägt. Um sich gegen Bosman und Co zu schützen, müsste man es natürlich immer als Positivquoten deklarieren.
Abschließend zur großen Sorge aller Quotengegner, wonach die BBL-Clubs zumindest kurzfristig nicht konkurrenzfähig in Europa wären: Richtig, aber
a) Wann waren schon mal deutsche Vereine (außer vielleicht ALBA) international konkurrenzfähig?
b) Wäre ALBA mit Jagla, Wysocki und Schultze statt Chubb und Nadjfeji nicht ebenso konkurrenzfähig?
c) Welchem Verein haben die ganzen internationalen Niederlagen tatsächlich geschadet?
d) Könnten deutsche Vereine in zehn Jahren mit einer guten Basis einheimischer Basketballer nicht ähnlich oder sogar noch konkurrenzfähiger sein als heute?
Hmm, die Antworten fallen wohl ziemlich eindeutig aus. Deshalb finde ich es extremst lächerlich, wenn ausgerechnet dieses Scheinargument immer wieder hervorgeholt wird, um Deutschquoten zu blockieren.Soweit erstmal von meiner Seite - später fällt mir bestimmt noch mehr ein.
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@ Patte
Bin ganz deiner Meinung! Du hast das ausführlich beschrieben, wozu ich nicht die Lust gehabt hatte!
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Patte wirklich geiler Beitrag…Da merkt man das du weiter denkst wieviele anderen hier -
wär´s nicht so lang, hätte ich´s jetzt in der signatur …
alle punkte plausibel und treffend beschrieben … nur wenn man der playstation-generation eine perspektive bieten kann, wird diese den controller aus der hand legen …
weils hier so schön reinpasst, mal das zitat von michail gorbatschow: wer zu spät kommt, den bestraft das leben … das gilt neben der politik nun auch für die entwicklung des sports, respektive basketball …
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alle freuen sich, wenn sich unsere Jungs weiterentwickeln! Ist nur die Frage wie: werden die deutschen besser, wenn Sie mehr Geld bekommen? Sorry: Sie bekommen mehr Geld, wenn sie gut sind! Ganz einfach! Genauso bekommen Sie mehr Zeit, wenn sie gut sind. Ebenso einfach!
Neben vielen Problemen zur Entwicklung des deutschen Basketballs ist m.E. auch bzw. insbesondere die Nachwuchsarbeit entscheidend. Wieviele richtig gute und motivierende Jugendtrainer gibt es? Haben wir Hallenkapazitäten für mehr Trainigs? Welche Rolle spielt Basketball in den Schulen? Sind Sportlehrer hinreichend sensibilisiert? uvm… Leider muss ich feststellen, dass die Basketballdichte in vielen Regionen sehr bescheiden ist und die notwendigen Rahmenbedingungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit schlicht nicht existent sind!
Der Argumentation deusche Basketballer sorgen für mehr Identifikation und mehr Zuschauer möchte ich folgendes zu bedenken geben: Im Fußball war die Anzahl Ausländer lange Zeit auf 2 begrenzt. Heute spielen Teams in den Profiligen teilweise mit 7-11(!!!) Ausländern auf dem Feld und die Zuschauerzahlen jagen einen Rekord nach dem anderen. Fakt ist demnach, dass die Zuschauer attraktiven Sport sehen wollen. Dann entwickelt sich der Nachahmerinstinkt von alleine und man betreibt den populären Sport evtl. selbst.
Für mich stellt sich die Frage, ob es sinnvoller ist die Gehaltsspirale für die vorhandenen deutschen zu treiben oder ob das Geld nicht besser in Nachwuchsaktivitäten gesteckt wird. Das stellt schließlich die Basis für konkurrenzfähige Nachwuchsspieler, die dann besser asugebildet werden, besser spielen und dann ganz natürlich mehr vedienen usw…
Es ist ganz klar erstrebenswert die Spieler zu entwickeln und wir freuen uns alle, wenn unser Nachwuchs bessere Perspektven erhält. Er muss sich diese Perspektiven aber auch erarbeiten und durch Leistung rechtfertigen.
Ich weiß nicht, was der bessere Weg ist. Deshalb bin ich gespannt, ob nicht die ProA die deutschen ProB-Spieler aufs Feld schickt und gleichzeitig weniger Geld für attraktive Amerikaner (beispielsweise) hat. Ergebnis könnte zumindest übergangsweise ein geringeres Niveau in der ProA sein, die sich jedoch sportlich eigentlich näher an die BBL herantasten sollte…
Ich finde es spannend und warte mal die Entwicklung ab. Chancen und Risiken liegen auch hier eng beieinander und ich hoffe, dass die Ziele realisierbar bleiben. -
Natürlich müssen sch die deutschen auch beweisen, mit dieser Regelung wird aber langfristig der Verein gezwungen, anstatt einen billigeren maximal gleichwertigen Amerikaner zu holen eben eher auf den deutschen Spieler zu setzen. Der Vergleich mit dem Fussball hinkt, da man im Fussball nicht mit eigenen Spielern in den Vereinen um die Identifikation der Sportfans der entsprechenden Region kämpfen muss, da der allgemeine deutsche weiss das man im Fußball bereits stark ist… Randsportarten müssen herausstechen, wenn man sich in den Köpfen als “Söldnersportart” manifestiert geht es so weiter wie bisher, will man das wirklich? Damit es eben nicht so weiter geht wie bisher hat man sich für diesen Weg entschieden, keiner weiss ob es etwas bringt, aber der jetzige Weg ist ebenfalls suboptimal wie man sehen kann, warum also die Quote nicht einfach mal ausprobieren… Den Rest der positiven Argumente hat Patte treffend beschrieben, in der Politik und in anderen bereichen wird schon genug kurzfristig gehandelt, da sollte man wenigstens im Basketball langfristiger Denken, in ein paar Jahren sehen wir ja wer Recht behält…
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@letsgo: Glaubst Du wirklich, dass die Zuschauer im Fußball wegen der höheren Qualität des Spieles hervorgerufen durch mehr ausländische Spieler als früher kommen. Das hat mindestens ebenso viel mit den modernen Stadien und der unglaublichen Medienpräsenz von Fußball in Deutschland zu tun und viel weniger mit dem Einsatz von Ausländern. Fußball der marke FC Barcelona ist sicherlich attraktiver geworden, die Bundesliga aber kaum.
Patte hat es meiner Meinung richtig beschrieben. Die Entscheidung der Vereine - übrigens mit einer großen Mehrheit - sorgt kurz- und mittelfristig einfach wieder für bessere Perspektiven und mehr Motivation der vorhandenen Talente. Das wird sich über die Zeit mit Sicherheit positiv auswirken.
Zustimmen kann ich Dir in den anderen Punkten, die Regelung allein wird es nicht richten, wenn sich die Rahmenbedingungen
wie gute Jugendtrainer, Hallenkapazitäten etc. nicht auch verbessern. Ein Zusammenspiel all der Faktoren wird notwendig sein, um Basketball in Deutschland auf dem Niveau der letzten zehn Jahre halten zu können. Gemeint ist damit das Niveau der Nationalmannschaft.