FIBA U20 Women's European Championship 2019 in Klatovy
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Ich habe das Spiel heute nicht gesehen, aber der Boxscore liest sich sehr deutlich:
www.fiba.basketball/europe/u20women/2019/game/0508/Italy-Germany#tab=boxscoreSchade, irgendwie ist der Akku leer. Wobei soviele Spielerinnen waren jetzt gar nicht vorher bei der WM dabei. Luisa war dabei und ist trotzdem fast immer Topscorer. Allerdings macht das m.E. unser Spiel auch einfach ausrechenbar.
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Gefühlt hatten die Italienerinnen eine gute Trefferquote - begünstigt von einer nur halbherzigen Defense. Das Reboundverhältnis geht auch klar zugunsten der Azzuri aus, die Trefferquote der Deutschen unterirdisch, einzig bei den Turnovers liegen die Deutschen klar vorne.
Schade, schade, da hätte ich den jungen Damen doch ein bisschen mehr Gegenwehr zugetraut. Wer aber im Angriff so ideenlos den Ball rumpasst, ihn verliert oder aussichtslose Würfe nimmt, der verliert halt gegen Italien (und Frankreich und Holland).Was kann man den Mädels jetzt noch wünschen? Wie motiviert ein Trainer jetzt? Gegen Russland (1. Gruppe C mit 3 Siegen im Gepäck) wird es ja nicht leichter…. Es ist sicher schwer, jetzt die drei hohen Niederlagen zu vergessen und befreit aufzuspielen. Verlieren? Ja, aber das “Wie” ist jetzt die entscheidende Frage. Oder glaubt jemand an den Sieg?
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Die deutschen Spielerinnen sind in allen Spielen bisher individuell unterlegen. Sowohl was die Athletik angeht, als auch die technischen Fähigkeiten.
Kaum eine deutsche Spielerin schafft es, ihre Gegnerin im 1vs1 zu stoppen (Defense) oder zu schlagen (Offense). Lediglich in PostUps sehen die deutschen Spielerinnen gut aus. Dies ist allerdings zu berechenbar.Da man aus individuellen Aktionen quasi gar nichts generiert wäre man auf gute Systeme angewiesen. Ich will die Systeme aus der Ferne nicht beurteilen. Was ich aber beurteilen kann ist, dass kaum ein Screen wirklich auch einen Gegenspieler trifft. Die Ausführung ist wirklich mangelhaft. Das sind eklatante Unterschiede in der Ausbildung der Spielerinnen im Vergleich zu den anderen Nationen.
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Durch die U19-WM (einmal in 100 Jahren für den DBB) und mehrere verletzungsbedingte Ausfälle ist eine Sondersituation entstanden, keine Frage.
Wenn aber in der ältesten Nachwuchsklasse U20 bei einer EM trotzdem fast ausschließlich Spielerinnen auf nationalem Drittliga (Regionalliga) und Zweitliganiveau spielen und keine Einzige mit mehr als zehn Minuten Spielzeit in der höchsten nationalen Liga (die nicht zu den Top 15 in Europa gehört), dann ist das für den DBB und die DBBL ein Armutszeugnis.
Und wenn man das Ganze dann noch mit einem Trainer paart, der vor 15 bis 20 Jahren ein guter regionaler Jugend-Auswahltrainer war, aber 2019 nichts, aber auch gar nichts auf internationalem Niveau zu suchen hat, dann verliert man eben mit 40 gegen Italien. -
Mich hat zum einen gewundert, dass letztlich doch so wenige U19 Spielerinnen dabei sind. Leonie Fiebich hat sich leider verletzt, sie wäre sicher eine Stütze gewesen. Nyara Sabally auch noch nicht fit. Aber wenn man an die Sturheit gegenüber Jenny Strozyk denkt, dann verwundert mich die Mannschaftszusammensetzung doch etwas. Zumal der ältere Jahrgang der U20 jetzt nicht so dominant ist, dass die U19 Spielerin da keine Alternative gewesen wären.
In der Offensive finde ich es auch ein wenig ideenlos. Vor allem wird gefühlt nie schnell gespielt. Egal wie, es wird immer an der Dreierlinie abgestoppt und auf den Rest gewartet. Wenn dann wieder ein geordnetes 5 gegen 5 entstanden ist, dann wird aussen herum gepasst oder die bereits gedoppelte Luisa Geiselsöder angespielt.
Gegen die Niederlande fand ich das besonders extrem. Da hat jede Passstation gefühlt 2 Sekunden erst einmal die Lage sondiert bevor es weiter ging. Die Niederländerinnen dagegen haben den Pass bekommen und sind fast immer sofort gezogen. Das fehlt mir ein wenig, dass mal wirklich jemand zum Korb zieht, sich das Foul holt etc. Wenn ich da an Udine denke und wie Jenny Strozyk da schön gezogen ist. Oft ist sie mit dem Korbleger durchgekommen und wenn nicht, dann wurde es eben ein Floater.
Die Frage ist finde was man da jetzt für Lehren zieht. Wenn die Lage wie von Smoove5 geschrieben ist, dann zeigt das m.E. auch dass unsere Ausbildung nicht tough genug ist und wir in jungen Jahren zu wenig im Vergleich stehen (es gibt ja kleine baltische Länder die sich auch in der U14 schon international messen). Mit den neuen Miniregeln und den “Spass Girlscamps” gehen wir aber genau in die entgegengesetzte Richtung. Im besten Falle wird die Basis breiter, mehr nicht.
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Mit den neuen Miniregeln und den “Spass Girlscamps” gehen wir aber genau in die entgegengesetzte Richtung. Im besten Falle wird die Basis breiter, mehr nicht.
Ich glaube aber, dass es ganz ganz wichtig ist, dass wir eine breitere Basis bekommen.
Eine breitere Basis führt dazu, dass Spielerinnen auch in jungen Jahren mehr um einen Spot kämpfen müssen. Es führt zu mehr Spielbetrieb. Es führt auch dazu, dass eine u16 Spielerin nicht schon in den Damenbereich hochgezogen wird, weil auch da schon Spielerinnen fehlen.
Dieses zu frühe hochziehen führt meiner Meinung nach dazu, dass vielen Mädels Basics fehlen und sie auch nicht gewohnt sind, Verantwortung zu übernehmen. Und dann entsteht dieses Mindset, was du angesprochen hast. Keiner traut sich auch mal früh was zu machen, lieber System spielen. Nur seine eigene Rolle spielen. Das kennen die Mädels aus dem Verein. Bloß keine Initiative ergreifen. Das machen andere.
Und das wird vielen Mädels schon mit 14 beigebracht, wenn sie schon viele Minuten in der WNBL spielen, aber dabei bloß keine Fehler machen sollen.
Und dann wenn sie in der WNBL gut genug wären, um ein Spiel zu übernehmen sind sie schon im Seniorenbereich am trainieren. Dort sind sie wieder Rollenspieler.Dann hören sie nach der WNBL auf (keine Lust auf 11. Person in den Senioren) oder daddeln irgendwo in der Landesliga rum. Und die ganze Mühe und Ausbildung für die Katz. Und natürlich gibt es auch Ausnahmen. Aber es fehlt einfach die Konkurrenz. Wir brauchen eine breitere Masse, damit wir auch altersgerecht ausbilden können.
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Und wenn man das Ganze dann noch mit einem Trainer paart, der vor 15 bis 20 Jahren ein guter regionaler Jugend-Auswahltrainer war, aber 2019 nichts, aber auch gar nichts auf internationalem Niveau zu suchen hat, dann verliert man eben mit 40 gegen Italien.
Stimmt, wenn er vor 3 Jahren Silber holt bei der EM, dann wahrscheinlich nur wegen der Mädchen. Wenn es jetzt nicht läuft, dann bestimmt nur wegen dem Trainer…
Die Frage ist finde was man da jetzt für Lehren zieht. Wenn die Lage wie von Smoove5 geschrieben ist, dann zeigt das m.E. auch dass unsere Ausbildung nicht tough genug ist und wir in jungen Jahren zu wenig im Vergleich stehen (es gibt ja kleine baltische Länder die sich auch in der U14 schon international messen). Mit den neuen Miniregeln und den “Spass Girlscamps” gehen wir aber genau in die entgegengesetzte Richtung. Im besten Falle wird die Basis breiter, mehr nicht.
Das ist lustig, wo diese ganzen Sachen immer wieder her geholt werden.
Aber dann erzähle ich einfach auch immer wieder die gleichen Sachen…
Eine solide Breite bringt erst eine gut Spitze und dann auch wirklich eine reale Auswahl für die Auswahltrainer.
Die Anzahl der Mädchen, die in Deutschland Basketball spielen, ist traurig.
Vernünftige Mädchen Ligen, gibt es an den wenigsten Orten.
Eine zu frühe Selektierung und Spezialisierung verschiebt diese Probleme nur und behebt sie nicht.
Basketball ist ein Sport, der späte Quereinsteiger mit 12-14 zulässt, gefühlt tut es das System im weiblichen Bereich aber nicht (im männlichen Bereich gibt es diverse Spieler im A Kader, die mit 12 noch nicht gespielt haben oder die keiner kannte oder die auch nicht beim Bundesjugendlager waren: Schröder, Voigtmann, Thiemann, Wagner, Lo, Nowitzki einfach mal auch immer wieder genannt)Deutschland braucht mehr Mädchen die Spielen, mehr (qualifizierte) Trainer die im Mädchen Bereich arbeiten und eine (schlaue) erste Liga, die genauso an den Nachwuchs denkt, wie bei den Männern. Es braucht Spielbetrieb, wo man sich wöchentlich weiter entwickelt und nicht nur bei vereinzelten Maßnahmen.
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@smoove5 EXAKT!!!
Dann kommt noch dazu, dass Mädchen für Rundenspiele 50-100km fahren müssen. Nicht, weil sie Regio spielen, sondern weil es einfach der nächste Verein ist.Und der DBB und viele DBBL-Vereine verhalten sich wie die Wildsau in der Selbstbedienung. Da könnten Nachwuchsspielerinnen in der WNBL als Führungsspielerinnen und in der DBBL ordentlich Minuten und Erfahrung sammeln und dann geht dass nicht, weil Vereine wie Ludwigsburg, Würzburg,… auf die WNBL sch… und ihre DBBL-Spiele voll auf Kollision legen.
Es wird Zeit, dass da ordentlich dazwischen gegangen wird oder die u20-EM ist nur ein erstes Symptom.
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Und wenn man das Ganze dann noch mit einem Trainer paart, der vor 15 bis 20 Jahren ein guter regionaler Jugend-Auswahltrainer war, aber 2019 nichts, aber auch gar nichts auf internationalem Niveau zu suchen hat, dann verliert man eben mit 40 gegen Italien.
Stimmt, wenn er vor 3 Jahren Silber holt bei der EM, dann wahrscheinlich nur wegen der Mädchen. Wenn es jetzt nicht läuft, dann bestimmt nur wegen dem Trainer…
Das hat FightingIrish geschrieben, bitte korrekt quoten.
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Dieses zu frühe hochziehen führt meiner Meinung nach dazu, dass vielen Mädels Basics fehlen und sie auch nicht gewohnt sind, Verantwortung zu übernehmen. Und dann entsteht dieses Mindset, was du angesprochen hast. Keiner traut sich auch mal früh was zu machen, lieber System spielen. Nur seine eigene Rolle spielen. Das kennen die Mädels aus dem Verein. Bloß keine Initiative ergreifen. Das machen andere.
Interessanter Punkt, kann ich mir gut vorstellen.
@Smoove5:Und das wird vielen Mädels schon mit 14 beigebracht, wenn sie schon viele Minuten in der WNBL spielen, aber dabei bloß keine Fehler machen sollen.
Und dann wenn sie in der WNBL gut genug wären, um ein Spiel zu übernehmen sind sie schon im Seniorenbereich am trainieren. Dort sind sie wieder Rollenspieler.Mit 14 in der WNBL habe ich auch schon gesehen.
Aus Spielerinnensicht kann ich verstehen dass das erstrebenswert ist, denn sowohl von Qualität als auch Intensität ist es ein grosser Sprung im Vergleich zum U16 Training. Und auch von den Spielen ist das ja eine Herausforderung (quasi Champions League vs. Bundesliga).
Aber es ist denke ich wichtig dass man gleichzeitig in seiner Altersklasse die Spielpraxis holt und dort Verantwortung übernimmt. Leider habe ich auch schon Beispiele gesehen, die nachdem sie mit 14 in der WNBL mitmachen dürfen, nicht mehr U16 spielen wollen. Das finde ich dann einen sehr gefährlichen Pfad, denn nur WNBL ist definitiv zu wenig Spielpraxis, zumal auch mit Blick auf die Rolle.
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Basketball ist ein Sport, der späte Quereinsteiger mit 12-14 zulässt, gefühlt tut es das System im weiblichen Bereich aber nicht (im männlichen Bereich gibt es diverse Spieler im A Kader, die mit 12 noch nicht gespielt haben oder die keiner kannte oder die auch nicht beim Bundesjugendlager waren: Schröder, Voigtmann, Thiemann, Wagner, Lo, Nowitzki einfach mal auch immer wieder genannt)
Das mit dem späten Quereinstieg finde ich interessant.
Ich denke das mag für Ausnahmen wie Nowitzki zutreffen. Er hat allerdings mit den Werdegang der Eltern, der Förderung durch Geschwindner und seiner Körpergröße schon einige Asse in die Hand gelegt bekommen. Ich denke das läßt sich schwer verallgemeinern.
Umgekehrt beobachte ich dass 12 oder gar 14 jährige neu dazustossende Mädchen wenig Chancen haben. Klar sie werden gerne genommen, da es so wenige gibt. Aber gleichzeitig fehlt einfach sehr viel an Skills, Spielverständnis und Erfahrungen aus Liga und Turnieren. Das läßt sich schwer aufholen, zumal mit den typischen 2x 90 min die Woche. Entsprechend werden diese neuen Spielerinnen auch nur wenig (wenn überhaupt) eingesetzt und bleiben dann auch nicht lange. Klar ich denke schon dass man aus einer neu dazustossenden 12 jährigen Leichtathletin sicherliche eine BB Nationalspielerin machen kann, aber dann muss man Arbeit in sie reinstecken und da sind wir dann wieder bei der Förderung und den Resourcen. Wenn sie auf den richtigen Trainer trifft oder Individualtraining bezahlt dann kann das klappen, aber im breiten Feld denke ich eher nicht.
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Du liebe Güte was ist denn hier los? Geht gerade die Welt unter?
Die Mädels spielen ein schlechtes Turnier. Soll vorkommen im Sport und passiert sogar der gepamperten Herren-Fußball-Natio ab und zu (wann und wo war die letzte Fußball-WM nochmal und wo?). -
Und wenn man das Ganze dann noch mit einem Trainer paart, der vor 15 bis 20 Jahren ein guter regionaler Jugend-Auswahltrainer war, aber 2019 nichts, aber auch gar nichts auf internationalem Niveau zu suchen hat, dann verliert man eben mit 40 gegen Italien.
@FightingIrish:
Mit hoopharry wäre das sicher nicht passiert, oder? -
Ich kann Dr J nur zustimmen. Die jungen Damen spielen einfach nur ein schlechtes Turnier, und das kann mal passieren. Auch finde ich das man dem Coach Imre S unrecht tut. Er ist stetig bemüht gute Entscheidungen zu treffen und sein Team nach vorne zu coachen.
Und ich kann auch nicht nachvollziehen warum hier jetzt wieder so gemotzt wird. Wir waren doch U18 Europameister - also alles richtig gemacht. Die Strukturen passen, die Trainer sind Spitze, alles ist gut. Das die Ergebnisse bei der U19 WM und der U20 EM nicht passen ist einzig und allein die Schuld von …… (vermutlich von DS aus PF ).
Im deutschen Damen Basketball kann man nichts mehr Ernst nehmen, weder den Verband, die Liga, die Bundestrainer, die Fans, die Schreiberlinge bei SD usw. Jeder weiß es besser und keiner hört zu weshalb sich auch nichts bewegt.
Nur eine Bitte. Bitte zeigt wenigstens Respekt den Spielerinnen gegenüber, die strengen sich an und verlieren sicherlich nicht gerne. Die jungen Damen der U20 haben es nicht verdient, dass auf ihrem Rücken wieder Grundsatzdiskussionen geführt werden.
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Nur eine Bitte. Bitte zeigt wenigstens Respekt den Spielerinnen gegenüber, die strengen sich an verlieren sicherlich nicht gerne. Die jungen Damen der U20 haben es nicht verdient, dass auf ihrem Rücken wieder Grundsatzdiskussionen geführt werden.
Danke, ich sehe das zu 100% wie Du.
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Durch die U19-WM (einmal in 100 Jahren für den DBB) und mehrere verletzungsbedingte Ausfälle ist eine Sondersituation entstanden, keine Frage.
Wenn aber in der ältesten Nachwuchsklasse U20 bei einer EM trotzdem fast ausschließlich Spielerinnen auf nationalem Drittliga (Regionalliga) und Zweitliganiveau spielen und keine Einzige mit mehr als zehn Minuten Spielzeit in der höchsten nationalen Liga (die nicht zu den Top 15 in Europa gehört), dann ist das für den DBB und die DBBL ein Armutszeugnis.
Und wenn man das Ganze dann noch mit einem Trainer paart, der vor 15 bis 20 Jahren ein guter regionaler Jugend-Auswahltrainer war, aber 2019 nichts, aber auch gar nichts auf internationalem Niveau zu suchen hat, dann verliert man eben mit 40 gegen Italien.……
Soso, keine einzige mit mehr als 10 Mknuten?
…
Was is mit Luisa Geiselsöder?
Und Imre als guten Jugentrainer von vor 20 Jahren zu betiteln. Das setzt dem Fass die Krone auf. -
Oh, du hast eine gefunden. Du bist der Beste und Größte.
Und jetzt zeig mir noch eine im Kader, die mehr als nur Krümel in der ersten Liga bekommt… -
Nach ein paar Tagen Pause kann ich ja auch noch anmerken, dass ich froh bin, dass endlich mal jemand Luisa Geiselsöder erwähnt hat. Die andere Spielerin, die auch schon vor dem EM-Titel (also in der Saison 17/18) Teil der Rotation einer Erstligamannschaft war, das ist Helena Eckerle. Die war zugegeben beim EM-Titel nicht direkt die Leistungsträgerin, stand aber dennoch, wenn ich die Statistik auf der neuen DBBL-Seite richtig entziffere, 17/18 und 18/19 jeweils 4:45 Stunden auf dem Parkett, in 19 (17/18) bzw. 20 (18/19) Spielen. Das liegt auch ordentlich über 10 Minuten pro Partie.
Aber wenn man so argumentieren will, wie es der hüpfende Ire tut, dann zählen ja nur absolute Stammspielerinnen und Leistungsträgerinnen, und da kommen wir tatsächlich nur auf Geiselsöder. Und Fiebich. Schade, dass die sich bei der WM verletzt hat. Und vermutlich Nyara Sabally. Schade, dass die sich beim EM-Titel verletzt hat. Und Strozyk, ach nein, erst nächste Saison Leistungsträgerin in der ersten Liga, davor nur… ach, lassen wir das.
Ich warte noch immer auf die unerwartete Rückkehr von Hoopharry. Freue mich schon auf die “Dialoge”, die er dann mit seinem Seelenverwandten FightingIrish führen kann.
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Basketball ist ein Sport, der späte Quereinsteiger mit 12-14 zulässt, gefühlt tut es das System im weiblichen Bereich aber nicht (im männlichen Bereich gibt es diverse Spieler im A Kader, die mit 12 noch nicht gespielt haben oder die keiner kannte oder die auch nicht beim Bundesjugendlager waren: Schröder, Voigtmann, Thiemann, Wagner, Lo, Nowitzki einfach mal auch immer wieder genannt)
Das mit dem späten Quereinstieg finde ich interessant.
Ich denke das mag für Ausnahmen wie Nowitzki zutreffen. Er hat allerdings mit den Werdegang der Eltern, der Förderung durch Geschwindner und seiner Körpergröße schon einige Asse in die Hand gelegt bekommen. Ich denke das läßt sich schwer verallgemeinern.
Umgekehrt beobachte ich dass 12 oder gar 14 jährige neu dazustossende Mädchen wenig Chancen haben. Klar sie werden gerne genommen, denn es gibt so wenige. Aber gleichzeitig fehlt einfach sehr viel an Skills, Spielverständnis und Erfahrungen aus Liga und Turnieren. Das läßt sich schwer aufholen, zumal mit den typischen 2x 90 min die Woche. Entsprechend werden diese neuen Spielerinnen auch nur wenig (wenn überhaupt) eingesetzt und bleiben dann auch nicht lange. Klar ich denke schon dass man aus einer neu dazustossenden 12 jährigen Leichtathletin sicherliche eine BB Nationalspielerin machen kann, aber dann muss man Arbeit in sie reinstecken und da sind wir dann wieder bei der Förderung und den Resourcen. Wenn sie auf den richtigen Trainer trifft oder Individualtraining bezahlt dann kann das klappen, aber im breiten Feld denke ich eher nicht.
daahook hat aber Recht. Sportkarrieren sind wie privatwirtschaftliche Karrieren - alles verläuft pyramidenförmig und oben kommt eben ein Prozentsatz x von denen an, die unten anfangen. Also muss es darum gehen, den Trichter unten möglichst weit zu öffnen. Ich würde ja schon gerne mal sehen, was die vorhandenen Trainer mit einem adäquaten Talentpool anfangen können. Und die Schuld dafür kann man nicht nur dem DBB geben.
Es gibt Vereine in Großstädten, die den weiblichen Bereich komplett ignorieren - z.B. einer, bei dem ich gecoacht habe, der sehr deutlich sagt, dass die Reihenfolge im Verein “1. Herren, NBBL, JBBL, 2. Herren, U14, dann erst weiblicher Bereich” sei. Das ist ein Originalzitat eines Geschäftsführers eines Vereins, der zu der Zeit eine 2. Bundesliga-Damenmannschaft und eine 2. Regionalliga-Herrenmannschaft hatte.
Was also in dieser Stadt beispielsweise für ein Potenzial brachliegt, mag man sich gar nicht vorstellen. Es gibt nämlich auch keinen anderen Verein, der in der Lage wäre, die entstandene Lücke zu füllen. Ein Trauerspiel für den weiblichen Basketball, der einfach immens strukturschwach ist. An der Motivation der Spielerinnen, die da sind, krankt es jedenfalls nicht. Ich habe ein Jahr 2. Liga Frauen gecoacht. Wenn man sich anschaut, welche Belastungen die Spielerinnen da auf sich nehmen, um in einem anständigen Umfeld zu trainieren und zu spielen, ist das bemerkenswert und zeigt eine deutlich größere Leidensfähigkeit für den Sport als es sie im männlichen Bereich gibt (wo die Spieler natürlich durch die bessere Infrastruktur auch viel verwöhnter sind). Und das alles, obwohl fast alle Spielerinnen wissen, dass sie mit Basketball niemals ihren Lebensunterhalt verdienen können werden.
Ich glaube, wenn man mehr gut organisierte Vereinsstandorte, insbesondere in Metropolen, aufbauen würde, würden es die Sportlerinnen mehr als zurückzahlen. Und dann kann man eben auch Spätstarter gut integrieren, denn wir reden hier von förderungswürdigen Spielerinnen, die sicherlich nicht nur die üblichen 2x90 min pro Woche abreißen würden.
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Coach_M, ich sehe das genauso wie Du. Sowohl der mangelnde Stellenwert bzw. Wertschätzung in manchen Vereinen, die bemerkenswerte Leidensfähigkeit trotz fehlender Möglichkeit davon leben zu können etc.@Coach_M:
Ich glaube, wenn man mehr gut organisierte Vereinsstandorte, insbesondere in Metropolen, aufbauen würde, würden es die Sportlerinnen mehr als zurückzahlen. Und dann kann man eben auch Spätstarter gut integrieren, denn wir reden hier von förderungswürdigen Spielerinnen, die sicherlich nicht nur die üblichen 2x90 min pro Woche abreißen würden.
Worauf ich beim den Thema Quereinstieg hinaus wollte, ist dass mit den heutigen Strukturen die Chance gering ist.
Vor allem wenn man nicht gerade an einem Standort wie bei Regio38 o.ä. unterwegs ist. Denn wenn eine 12-14 jährige in einem durchschnittlichen Dorf-/Stadtteilverein mal mit ihrer Freundin ins Training mitkommt, dann ist sie noch nirgends auf dem Radar. Sie kommt dann ein paar mal ins Training mit und wenn sie nicht gerade 1.80+ gross ist, dann wird sie nicht genug auffallen um gezielt gefördert zu werden. Dann wird im Idealfall noch erkannt dass sie athletisch etwas mitbringt etc. aber letztlich bleibt es dann trotzdem beim Standardtraining sowie hier und da mal kurze Einsätze.
Was meines Erachtens fehlt, ist das Mittelstück um möglichst schnell von (a) “mal mitkommen” zu (b) “am nächstgelegenen Standort gefördert werden” zu kommen. Da steckt extrem viel Glück drin und von alleine bewegt sich da oft nicht viel.
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Bedauerlicherweise ging das heutige Spiel mit 44:64 deutlich gegen Litauen verloren. Sollten wir auch das kommende Spiel verlieren, dann kämpfen wir im kommenden Sommer um den Wiederaufstieg in die A Gruppe. Ich hoffe für die Coaches Imre, Syd und Chris das sie jetzt die richtigen Worte finden und die Mädchen gut auf das nächste Spiel, das Abstiegsendspiel, vorbereiten. Die Kunst wird sein den jungen Damen die Angst vor dem Spiel und das Vertrauen in die eigene Leistungsstärke zu vermitteln. Das wäre schon bitter, wenn ein Jahr nach dem EM Triumph der U18 die U20 absteigen sollte.
Als Team gewinnt man, als Team verliert man. Trotzdem fand ich heute die Leistungen von Lea Nguyen Manh (+10 in 13:33 Minuten), Leonie Kambach (+6 in 15:42 Minuten), Emma Eichmeyer (-4 in 19:19 Minuten) und vor allem Sophie Perner (-3 in 26:47 Minuten bei 9 Punkten und 5 Rebounds) beachtenswert. -
Donald: Ich warte noch immer auf die unerwartete Rückkehr von Hoopharry. Freue mich schon auf die “Dialoge”, die er dann mit seinem Seelenverwandten FightingIrish führen kann.
Ich kann mir vorstellen, dass sich die " beiden " ganz schön fetzen werden.
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Als Team gewinnt man, als Team verliert man. Trotzdem fand ich heute die Leistungen von Lea Nguyen Manh (+10 in 13:33 Minuten), Leonie Kambach (+6 in 15:42 Minuten), Emma Eichmeyer (-4 in 19:19 Minuten) und vor allem Sophie Perner (-3 in 26:47 Minuten bei 9 Punkten und 5 Rebounds) beachtenswert.
man sollte nicht nur auf die Stats schauen, sondern auch auf den Spielverlauf und wer zum jeweiligen Zeitpunkt beim Gegner (noch) auf dem Feld war, als das Spiel längst gelaufen war
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Ich habe mir gerade das Spiel gegen Niederlande angeschaut und bin schockiert, man ist einfach zu langsam mit dem Ball unterwegs und gute Einzelaktionen von Schiffer, Geiselsöder und Schinkel reichen dann natürlich nicht aus.
Scheinbar folgt nun wirklich, nach dem U18 Sieg, der U20 Abstieg, dabei sollte dies doch mit allen Mittlen verhindert werden, soweit ich mich an die Kommunikation seitens DBB erinnere…
Ich bin wirklich sprachlos… ich weiß nicht ob es an den Spielerinnen, der Spielkonzeption oder den Trainern liegt, aber nach Ende der EM sollte man da wirklich mal ganz genau analysieren wo die Probleme lagen und wie man das in Zukunft besser machen kann.
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Meinen Respekt den jungen Damen, die die EM bis zum bitteren Ende durchziehen - ich drücke die Daumen, dass es zumindest im letzten Spiel einen versöhnlichen Abschluss gibt.
Ich finde, Taktik (in den Spielen) und Strategie (DBB-Ausbildung) sind genau das Sinnbild der U18EM letztes Jahr und der U20EM dieses Jahr. Letztes Jahr war der über die Jahre extrem und sehr selektiv geförderte Kader auf der Spitze - alles hat geklappt, sogar das Glück hat mitgespielt. Dieses Jahr Pech (Verletzungen, bei der Auslosung - FRA, ITA und RUS haben es alle bis ins Halbfinale geschafft) und dann rächt sich die extrem selektive Spitzenförderung und Arroganz (Strozyk) ganz massiv, da keine adequate Breite da ist. Da muss der DBB nochmal in sich gehen und sich fragen, ob er so ein Risiko weiter gehen will. Wobei ich wiederholen muss, dass diese Strategie vom DBB Jahre braucht, um wieder aufgelöst zu werden… die Nachwuchsauswahlmannschaften und ihre Trainer sind bis ganz weiter runter “verdorben”.
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@ FRuudy, was ist unter “extremer und sehr selektiver Förderung” zu verstehen. Kann man hierzu bitte einmal Beispiele nennen. Sind eine Fiebich und Bessoir so gut, weil sie extrem und selektiv gefördert wurden, oder weil sie einfach etwas mehr Talent und Willen haben?
Allerdings frage ich mich auch warum Länder wie Italien, Spanien, Frankreich - um nur drei zu nennen - konstant und nachhaltig, über alle Altersklassen hinweg, abliefern? Was machen die besser bzw. anders? Fördern diese Länder nicht selektiv oder eher in der Breite.
Und noch eine Frage. Warum gibt es in Deutschland nicht einen richtig guten Point Guard, aber dafür viele gute und passable Flügel? Kann es sein das bei dem Förderungs- und Spielkonzept die Individualität, die Kreativität, die Entscheidungsfindung auf der Strecke bleibt? Statt Intuition und freiem Spiel das starre Schema F ab der U15.
Wir werden sehen welche Lehren aus dem Sommer 2019 für 2020 gezogen werden.
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@Friars … einen Teil der selektiven Förderung hast du schon gleich in deinem dritten Teil beantwortet - es wird sehr früh ein sehr starker Fokus auf sehr große Spielerinnen gelegt. Auch ein leicht übergewichtiger BuTr. M. hat das Point Guard Problem schon erkannt und “motiviert” 14 jährige, große Spielerinnen im Verein nur Point Guard zu spielen… sehr fragwürdig, vor allem wenn bei solchen Spielerinnen schon die Dynamik fehlt.
Dann kommt dazu, dass das System, wie auch schon von anderen beschrieben, extrem undurchlässig ist. Mit 14/15 beim Bundesjugendlager “entdeckt” ist der Deckel drauf. Dann wird nur noch diese handvoll Spielerinnen gefördert (dieses allerdings sehr gut und fokussiert), der Rest bleibt auf der Strecke. Wortwörtliches Zitat eines Landestrainers “die Spielerin hat keine Chance darauf, in der Nationalmannschaft zu spielen, daher wird sie nicht unterstützt”. Es ging um eine 14-jährige, technisch und athletisch mit sehr guten Voraussetzungen, die wenig Perspektive hat, recht viel größer als ihre aktuellen 1,60m zu werden aber schon über einen sehr brauchbaren Wurf verfügt. Nur ein Beispiel, mir fallen noch wesentlich mehr ein, von Quereinsteigern jenseits der 12 Jahre brauche ich gar nicht zu reden!
Ausserdem werden vom DBB zu den entsprechenden Jahrgängen nur ~6 Spielerinnen zu den Lehrgängen eingeladen. Die restlichen müssen von den Landesverbänden nominiert werden, und, je nach Landesverband, die Lehrgangsgebühren selber tragen. Da gibt es nicht nur eine, die den Spaß nicht mitmachen kann.
Natürlich sind wir früher oder später auch bei dem Punkt, dass Auswahltrainer in Landesverbänden lieber die Spielerinnen aus ihren Heimatvereinen nominieren als solche aus anderen Vereinen bzw. bei den entsprechenden Sichtungen die entsprechenden Trainer, gerade der großen Vereine (z.B. Ludwigsburg in BaWü) ihre Spielerinnen protegieren. Sogar so, dass es die Zuschauer auf der Tribüne hören können!
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Gerade wenn man nur sehr selektiv fördert und seine Nationalspielerinnen immer nur aus einem kleinen Kreis rekrutiert, dann sollte man doch nicht solche Härtefälle wie Strozyk komplett aussortieren. So dumm kann man doch dann eigentlich nicht sein.
Sagte er und wusste, dass es um Sportfunktionäre geht.
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Die Landestrainer machen das doch unter sich wie auf dem Basar aus. Krieg ich die Spielerin durch, dann will ich die… Da geht es um Quoten und um… Geld!
Und es stimmt, die beim BJL nominierten sind “zementiert”, Quereinsteiger haben da keine Chance. Dann ist die Spitze ohne Breite und wenn dann mal versch. Spielerinnen ausfallen, haben wir die Misere, dass es keine gibt, die einspringen können oder wollen.
Schade.
Den U20 Mädchen kann man keinen Vorwurf machen. Mehr ging in Klatovy nicht. Aber auch gegen die Niederlande zeigten sich Schwächen im 1gg 1 und in der Härte der Defense.
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Ich habe mal die Plazierungen der jeweiligen Jahrgänge bei der EM in eine Grafik gepackt. Das Geburtsjahr der Spielerinnen des ältesten Jahrganges ist zusammen mit den Platzierungen bei der U16 / U18 / U20 EM jeweils in der gleichen Spalte. Zum Beispiel die 2000er die 2016 in der U16 Zweite wurden und 2018 in der U18 Erste.