"Ball muss Ring berühren"-Rebound .... woher?
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Hi,
gestern gab’s wieder ordentlich Diskussion (unter uns “Nichtschiedsrichtern” ) darüber, ob der eigene Rebound nur gefangen werden darf, wenn der Ball den Ring berührt hat.
Ich hatte das hier so verstanden, dass lt. Regeln zählt, ob ein Korbwurf stattgefunden hat (letztlich unabhängig davon, ob der Ring berührt wird oder nicht).
Kurioserweise waren sich alle einige, dass das in dieser Situation der Fall war …. auch von denen, die dann ein Doppeldribbel forderten.Aber der Glaube an die “Muss den Ring berühren”-Vorgabe ist unglaublich stark und ich frage mich, woher der kommt.
Irre ich mich und er muss den Ring tatsächlich berühren (lt. Regeln)?
Gibt es irgendwelche “Schiedsrichterrichtlinien”, die das fordern - oder zumindest andersherum sowas wie “Wenn der Ring berührt wird, ist auf Korbversuch zu entscheiden…” (was ja noch nicht bedeutet, dass es das ohne Ringberührung NICHT ist).
War das mal so?
…Hinzu kommt, dass da natürlich alle sehr viel NBA (und sehr wenige Fiba) schauen und man da bisweilen auch mit Irrtümern (z.B. defensive 3s, anderes Goaltending, …) kämpft.
Gruß
Simon2
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Hinzu kommt, dass da natürlich alle sehr viel NBA (und sehr wenige Fiba) schauen und man da bisweilen auch mit Irrtümern (z.B. defensive 3s, anderes Goaltending, …) kämpft.
Da hast du deine Lösung.
In der NBA muss der Ball den Ring berühren, bei der FIBA reicht es, wenn es ein Wurfversuch war. -
Die Ring-Berührung ist für die Shot clock wichtig, aber für den Rebound ist es egal.
Es soll ja keiner bestraft werden, nur weil er ein furchtbarer Werfer ist. -
Die Frage ist also, ob ein Werfer seinen eigenen Airball legal wieder aufnehmen darf, bevor er (der Ball) den Boden (oder anderen Spieler) berührt hat?
Bei 9 Mit- und Gegenspielern drum herum extrem unwahrscheinlich / selten, oder?!Das wäre je eher möglich, desto kürzer die Wurfentfernung wird. Aber je kürzer die wird, desto unwahrscheinlicher wird ein solch krasser Fehlwurf wie auch die Tendenz, dies als illegales Doppeldribbel zu sehen.
Eben weil es nicht mehr wie ein Wurf wirkt, sondern eher wie ein “Self-assist”. -
Bei gut verteidigten Würfen mit Körperkontakt kommt es selbst bei Profis und auch aus nächster Distanz immer mal wieder zu Airballs, die direkt vom werfenden Spieler “eingesammelt” werden können. Oder auch eine Situation wie
(wie schon geschrieben, in der NBA wird das abgepfiffen).In den FIBA-Regeln ist nach meinem Verständnis Regel 24.2 entscheidend. Auch wenn von einem erneuten Dribbeln und keinem direkten (zweiten) Wurfversuch die Rede ist wird offensichtlich, dass es kein Schrittfehler o.Ä. sein kann:
A player shall not dribble for a second time after his first dribble has ended unless between the 2 dribbles he has lost control of a live ball on the playing court because of:
- A shot for a field goal.- A touch of the ball by an opponent.
- A pass or fumble that has touched or been touched by another player.
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Die Frage ist also, ob ein Werfer seinen eigenen Airball legal wieder aufnehmen darf, bevor er (der Ball) den Boden …berührt hat?..
Ich glaube, “Boden” reicht hier auf keinen Fall als Kriterium, oder?
Vielleicht spiele ich ja nur mit Gurken, aber ca jedes 3.-4. Mal haben wir so eine Situation (letztens sogar mit einem ProA-Spieler, der sich selbst bei sowas einen “Schrittfehler” gegeben hat … ich habe mich nicht recht getraut, ihm zu widersprechen).
@SuperPretzel: Genau die Stelle hatte ich auch gesehen. Danke!
Ich würde halt - mangels gründlicher Ausbildung - nicht darauf vertrauen, dass nicht woanders das noch etwas “präzisiert”/“interpretiert”/… wurde (in Richtung “Gilt nur als shot, wenn Ring berührt…” ). Aber es scheint hier Konsens zu sein, dass dem nicht so ist.Gruß
Simon2
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Die Frage, woher diese “Legende” kommt, wurde ja oben bereits beantwortet: Aus der NBA.
In den FIBA-Regeln steht klar, dass mit dem Verlassen der Hände zum Wurfversuch die Ballkontrolle endet - ohne Ballkontrolle ist keine RÜ wie Schrittfehler oder Doppeldribbel möglich. Fängt der Werfer nun seinen eigenen Rebound, erlängt er neue Ballkontrolle, nur die Shot-Clock wird nicht zurückgesetzt, da hierfür eine Ringberührung notwendig ist. -
Dafür, dass die gestellte Frage in der ersten Antwort richtig und missverständnisfrei beantwortet wurde, wird ganz schön lange weiterdiskutiert.
Da hast du deine Lösung.
In der NBA muss der Ball den Ring berühren, bei der FIBA reicht es, wenn es ein Wurfversuch war. -
Sorry die Frage ist für mich mittlerweile auch grundlegend beantwortet aber der Mythos kann doch unmöglich aus der NBA kommen? Sie Lebrons Dunk in den Finals oder früher McGrady die sich den Self alley oop über das Backbord geben, das ist ja auch definitiv kein Wurfversuch der den Ring berührt.
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Hi,
ich glaube, ein Problem ist dass “Ball verlässt die Hand” nur ein notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium für “Wurfversuch” ist. Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt es im Ermessen des Schiedsrichters, diese “Lücke” zu schließen und in “schiedsrichterlosen Situationen” (Training, Freiplatz, 3v3, …) hätten Leute gerne etwas “unabstreitbares”.
Ist ja nun auch nicht bei den Haaren herbeigezogen: Der Angreifer rennt sich in intensiver (und anstrengender) Verteidigung “fest”, wirft in seiner Not den Ball “irgendwohin”. Bekommt ihn als erstes wieder und sagt “war ein Korbwurf”… die Verteidiger fühlen sich um den Erfolg ihrer Anstrengungen gebracht und reklamieren ein Doppeldribbling. Da würde “Messbares” die Diskussion verkürzen.
(Lustigerweise habe ich nur sehr selten erlebt, dass die Verteidiger abgestritten haben, dass das Ganze ein “shot attempt” war, aber das “Ringberührungskriterium” wurde dann bemüht)
Gruß
Simon2
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das ist ja auch definitiv kein Wurfversuch der den Ring berührt.
eben!
Einfach gesagt: NBA und FIBA-Regeln sind hier genau gegensätzlich: Während in der NBA der Wurfversuch den Ring berühren muss, damit der Werfer ihn wieder berühren darf (bevor ein anderer Spieler ihn berührt hat), darf man sich dort aber fröhlich den Ball selber über das Brett zupassen…. Weil spektakulär und so… -
Dafür, dass die gestellte Frage in der ersten Antwort richtig und missverständnisfrei beantwortet wurde, wird ganz schön lange weiterdiskutiert.
Da hast du deine Lösung.
In der NBA muss der Ball den Ring berühren, bei der FIBA reicht es, wenn es ein Wurfversuch war.Bis zu diesem Beitrag wurde eigentlich mit jedem Post etwas Neues zum Thema (und nicht allein der formulierten Frage) beigetragen. Es ist doch schließlich Usus im SD-Regelbereich die Fragestellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten oder zu ergänzen.