Werner Blanke ist verstorben
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Ich denke, dass diese traurige Nachricht auch auf SD gehört, da Werner bis vor einiger Zeit auch hier regelmäßig an Diskussionen beteiligt war:
In der Nacht zum Samstag ist Werner Blanke im Alter von 71 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben. Ein Schiedsrichter, wie es ihn noch nie gegeben hat und es wohl auch nie wieder geben wird, der Spielern eine gelbe Karte gibt oder auch mal ein Spiel in Badelatschen (“Wernerletten”) geleitet hat.
Ruhe in Frieden, Mr. Basketball!
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Ich kenne niemanden, der sich so viele Gedanken über unseren Sport, besonders über die menschliche Seite, macht oder gemacht hat.
Nun ist er gegangen. Der Tod ist endgültig. :'-(“Generationen von Schiedsrichtern”, habe ich irgendwo gelesen, hätten von seinen zahlreichen Ratschlägen profitiert.
Genau so ist es! Ein wahrer Dozent an der Universität des Lebens.Werner, nun kannst Du uns alle aus einer noch viel besseren Perspektive anschaun und filmen.
Nämlich von oben. Mit Wernerletten an den Füßen, der blau-gelben Strickjacke an, darunter ein RLN-Shirt und natürlich mit der zerkratzten Thermoskanne mit Kaffee, in die ein Kilo Kaffeeweißer eingerührt wurde.
Ich werde Dich sehr vermissen und ich weiß, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, dem es so gehen wird.
Du reißt eine große große Lücke.Mach’s gut Werner. Irgendwann sehen wir uns wieder. Ich mach dann Schnitzel.
Schreib da oben jetzt mal endlich Dein Buch und vergiß nicht ein paar Hundert Seiten für Deine besten Zitate freizulassen. Die schreiben wir, die Dir nachfolgen, dann irgendwann da rein. -
Auszug aus der Traueranzeige:
"Die Trauerfeier ist am Mittwoch den 03.02.2016 um 13:00 Uhr in der Kapelle auf dem Friedhof Heerstraße, in der Trakehner Allee 1.
Im Anschluss wird die Urnenbeisetzung im engsten Kreis der Familie stattfinden."
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Ich kenne niemanden, der sich so viele Gedanken über unseren Sport, besonders über die menschliche Seite, macht oder gemacht hat.
Nun ist er gegangen. Der Tod ist endgültig. :'-(“Generationen von Schiedsrichtern”, habe ich irgendwo gelesen, hätten von seinen zahlreichen Ratschlägen profitiert.
Genau so ist es! Ein wahrer Dozent an der Universität des Lebens.Werner, nun kannst Du uns alle aus einer noch viel besseren Perspektive anschaun und filmen.
Nämlich von oben. Mit Wernerletten an den Füßen, der blau-gelben Strickjacke an, darunter ein RLN-Shirt und natürlich mit der zerkratzten Thermoskanne mit Kaffee, in die ein Kilo Kaffeeweißer eingerührt wurde.
Ich werde Dich sehr vermissen und ich weiß, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, dem es so gehen wird.
Du reißt eine große große Lücke.Mach’s gut Werner. Irgendwann sehen wir uns wieder. Ich mach dann Schnitzel.
Schreib da oben jetzt mal endlich Dein Buch und vergiß nicht ein paar Hundert Seiten für Deine besten Zitate freizulassen. Die schreiben wir, die Dir nachfolgen, dann irgendwann da rein.Sehr sehr sehr schöne und ergreifende Worte!
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Hier vom Berliner Basketballverband: http://www.binb.info/cms/news-berlin-community.html?&tx_bbvmininews_pi1%5Baction%5D=single&tx_bbvmininews_pi1%5Buid%5D=276
mit Worten von Buddy. Ebenfalls sehr treffend.Ich stelle fest, dass die Nachrufe sehr ähnlich sind.
edit: Und bevor der Text, der in der News-Rubrik auf der BBV-Seite steht, verschwindet, poste ich ihn hier:
Eigentlich wollten wir an dieser Stelle einen eigenen Nachruf formulieren und hatten hierfür Bernd Michael, den BBV-Schiedsrichterreferenten, um Mithilfe gebeten. Sein Text beschreibt Werner und sein Schaffen jedoch so schön und anschaulich, dass wir uns dazu entschieden haben, diesen als Nachruf zu veröffentlichen:
Der Berliner Basketball Verband trauert um Werner Blanke, der am vergangenen Samstagmorgen nach langer schwerer Krankheit starb. _"Mit Werner geht eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Berliner, des gesamten Deutschen Basketballs von uns. Immer gegen den Mainstream, immer mit Badelatschen, immer mit Kaffeekanne, immer kritisch, immer schwierig, immer zu Scherzen aufgelegt und mit diesem verschmitzten Grinsen. Ein Basketball-Lehrer. Trainer. Schiedsrichter. Funktionär. Ein begnadeter Künstler an der Oboe wie an der Pfeife. Immer testen was noch mehr geht. Regeln verstehen und ausleben. Verständnis für jede und jeden. Motto: Ganz toll, aber leider nicht zu gebrauchen. Werner hatte Ansprüche. Hohe. Sehr hohe. Dafür hat er auch gegeben. Immer. Alles. Immer erreichbar und immer mit Verständnis und einer Lösung. Werner war Mensch. Durch und durch.
Den Menschen Werner Blanke gibt es nicht mehr. Aber seinen Geist. In uns allen. Ein Stück Werner bleibt für immer da, wo Basketball ist, wo darüber philosophiert wird, wo Spiele gespielt werden, wo Schiedsrichter sich treffen und reden.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau Gerlind und den Kindern Aglaja und Marlon._"
Wir bedanken und verabschieden uns von einer großen (Basketball-)Persönlichkeit.
gez. Stephan Herwig
Präsident des Berliner Basketball Verbandes
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„Trauer ist purer Egoismus!“ (Zitat: Werner Blanke 1944-2016)
Ich musste mich erstmal sammeln, als mich die Nachricht von Werners Tode erreichte….
Es ist erstaunlich, mit wie viel positiver Energie ein Mensch, der so viele (auch bösartige) Nackenschläge einstecken musste, das Leben und die Persönlichkeitsbildung anderer vorantreiben konnte. Auch bei Schiedsrichterprüfungen galt: Hatte ein Prüfling guten Willen und Entwicklungsmöglichkeiten, aber erhebliche Mängel, so hat er ihn nicht durchfallen lassen, nein, er hat ihn gefördert. Dies werde ich ihm nie vergessen.
Auf meine Frage, was denn das Wichtigste für einen Schiedsrichter sei, führte Werner an, dass eine eigene Philosophie sein eigen nennen zu können, das Wichtigste von allem sei. Es ist halt wie im Leben und man bräuchte eine eigene Philosophie, um gut durch dieses zu kommen. Ich habe jetzt eine und ich werde sie nie vergessen.
Über seine Basketballphilosophie haben wir nächtelang und auf vielen Weiterbildungen diskutiert. Welche Lebensphilosophie Werner nun wirklich hatte, das habe ich nie mit ihm abschließend klären können. Aber sein offenes Ohr für die Probleme und Schwierigkeiten aller Menschen aus seinem Lebensumkreis war legendär. Mir ist es unerklärlich, wie er damit umgehen konnte, dass manche Menschen, denen er wirklich viel geholfen und beigestanden hatte, die ihm später das „Messer“ in den Rücken rammten und er trotzdem nach kurzer „Verdauungsphase“ einfach weiter gemacht hat und sich nicht beirren ließ und anderen weiter mit Rat und Tat zur Seite stand. Und wir alle wissen, wie schwer verdaulich so ein Messer sein kann. Ich werde all die Messer und deren Absender nie vergessen.
Auch für mich und auch für viele andere waren einige Messer bestimmt. Er hat sie abgeleitet oder aufgefangen. Durch Zufall habe ich manchmal von für mich bestimmte Dolche erst später erfahren. Andere betroffene Zielscheiben wiederum wissen gar nichts von den auf sie versuchten Dolchstößen, vielleicht erahnen sie es nur…. Ich werde es ihm nie vergessen.
Und wenn zu einer Schiedsrichter-Weiter- oder Ausbildung auch nur wenige kamen, so hat er gesagt, dass wir uns gerade für die, die da gekommen waren, uns besonders anstrengen müssten, weil gerade die jetzt Anwesenden es besonders verdient hätten. Werner hatte immer das Positive im Menschen gesehen, trotz vieler dunkler Zeiten hat er immer auf das Licht geachtet. Sein Licht wird auf ewig in mir leuchten und ich werde ihn nie vergessen.
Werner hat auch dafür gesorgt, dass der einzelne Sportler und Mensch nicht vor dem großen Hintergrund des Sportes und des Lebens unsichtbar wird. Bei offensichtlichen Ungerechtigkeiten oder einseitiger Sichtweise hat er auf vielfältige Weise seine Stimme erhoben und versucht (zumindest) Gehör für den einzelnen zu erlangen. Er ist aufgestanden und ist bedingungslos für andere eingetreten, auch auf die Gefahr hin, dass er Nachteile erlitten hat. Ich habe bisher noch nie jemanden kennen gelernt, der so mutig war wie er. Diesen Helden werde ich nie vergessen.
Sein Fachwissen im Basketball, ob als Spieler, Trainer oder Schiedsrichter, sein unverwüstlicher Humor (ich kann ihn jetzt lachen hören) und seine Integrität… unvergessen für immer.
Ich glaube, Werner würde es gefallen (wie auch schon auf seiner Trauerfeier angesprochen), wenn wir mit einer gewissen Fröhlichkeit in die Zukunft schauen würden, sein Werk in Erinnerung behalten würden, es sogar fortsetzen und vervollständigen würden. Seine Wertvorstellungen von einem wunderbaren Sport mit vielen Menschen, die im Geiste sich einig sind, dass wir auf dem Weg sind und Engstirnigkeit uns nicht weiterhilft. Ich jedenfalls fühle mich verpflichtet und werde es nie vergessen, mich in seinem Sinne einzusetzen.
Auch wenn ich mich nicht ganz mit Werners obigen Ausspruch zur Trauer identifizieren kann, so schöpfe ich daraus viel Kraft. Wenn wir es schaffen, unsere Trauer und unseren Schmerz über unseren Verlust, in Hingabe und Engagement in Werners Sinne im Leben und im Basketball umzuwandeln, so machen wir die Welt ein wenig besser und unseren Sport unvergleichlich schön. Lasst es uns nicht vergessen!
Und Du Werner? Hast Du schon auf Deiner jetzigen letzten Reise den einen oder anderen Engel in eine tiefe Glaubenskrise gestürzt? Und wenn ja, warum nicht?
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Und Du Werner? Hast Du schon auf Deiner jetzigen letzten Reise den einen oder anderen Engel in eine tiefe Glaubenskrise gestürzt? Und wenn ja, warum nicht?
Toller Post! daumenhoch
Den kann man doppelt unterstreichen und farblich hervorheben.
Die zitierte Stelle ist ein sehr passendes Ende. Ich kann es mir bildlich vorstellen.Ein Spruch der nun mehrfach zitiert wurde und den ich äußerst passend bei Werner finde: “Das Schönste, dass ein Mensch hinterlassen kann, ist, dass man lächelt, wenn man sich seiner erinnert.” (Theodor Fontane)
Wenn ich an ihn denke, muss ich ausschließlich lächeln oder gar lachen.Alles was wir tun können und hoffentlich auch zahlreich werden (ich habe da aber leider schon zum jetzigen Zeitpunkt so meine Zweifel), ist seinen Geist zu bewahren, indem wir nicht vergessen, was er uns mitgegeben hat und danach unser Handeln überprüfen. Vor allem im mitmenschlichen Bereich.
Und da gibt es vor allem ein Wort: Demut.