Sollte Anton Gavel für die deutsche Basketballnationalmannschaft spielen dürfen?
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Hier werden munter Argumentationsebenen durcheinandergewürfelt …
Um mal sachlich zu bleiben:
Kriterien um für eine bestimmte Nationalmannschaft zu spielen sind weder Geburtsort, noch Nationalgefühl, noch Grad an Integration und Identifikation. Lediglich die entsprechende Staatsbürgerschaft muss vorhanden sein und entsprechend der Regularien darf der betreffende Spieler nicht schon für eine andere Nationalmannschaft in Pflichtspielen gespielt haben. Das sind die einzigen zwei Kriterien die es gibt. Über andere Aspekte muss man sich folglich eigentlich nicht unterhalten …
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@ Blutdurst
Sorry Dein Post wirf das Thema jetzt um Stunden zurück Dieser Zusammenhang wurde jetzt sehr lange dargestellt. Bedenke Regeln können geändert werden, so wie ein Logo eines Sportvereines, wenn es die Entwicklung erfordert. Zudem steht in Thread “Sollte”, was in meinen Augen auch viel Raum für subjektive Ideen und Anregungen enthalten kann
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@ Blutdurst
Sorry Dein Post wirf das Thema jetzt um Stunden zurück Dieser Zusammenhang wurde jetzt sehr lange dargestellt. Bedenke Regeln können geändert werden, so wie ein Logo eines Sportvereines, wenn es die Entwicklung erfordert. Zudem steht in Thread “Sollte”, was in meinen Augen auch viel Raum für subjektive Ideen und Anregungen enthalten kann
Wie gesagt über diese Regel kann man ja diskutieren, aber dann doch nicht mit solchen Argumenten wie “Wenn der Spieler stolz auf sein Land ist, ist es gerechtfertigt” …
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Akeem Vargas ist dann auch kein Deutscher: Geboren in Californien.
leichtes Off Topic, aber interessiert mich: Das würde bedeuten, dass er auch US-amerikanischer Staatsbürger ist (?)
So ist es. Siehe auch unter “Team” auf ALBAs Homepage.
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Schnorri kommt immer noch mit dem Beispiel Bosman und Co. und vermischt somit Arbeits- und Europarecht, wobei beides mit Nationalmannschaftsentscheidungen nur am Rande zu tun hat… nur zur Info: Die beispielsweise der Bosman-Entscheidung zugrunde liegenden Sachverhalte waren klar und ziemlich unzweideutig Europarechtswidrig. Wer mir eine analoge Europarechtswidrigkeit für den vorliegenden Sachverhalt nachweisen kann, wird mit großem Lob bedacht.
Tono ist ein supernetter Kerl, ein toller Basketballer und unzweifelhaft Deutscher. Darüber muss nicht gestritten werden, das steht außer Frage. Er hat einen großen Teil seiner basketballerischen Ausbildung in Deutschland erhalten und einen großen Teil seiner Profikarriere hier verbracht. Doch Tono ist auch zigfacher Slowakischer Nationalspieler. Ich bin zwar nach Ansicht der FIBA-Website der Meinung, er hätte nicht bei der EM-Quali für dieses Jahr mitgespielt, aber dennoch: Der Sinn der Nationalmannschaften wird untergraben, wenn man sie beliebig wechseln kann. Niemand in Deutschland hat das Recht auf die Nominierung in eine Nationalmannschaft (dazu gibt es, falls interessiert, auch entsprechende Urteile), ob in der elften Generation in Niedersachsen verwurzelt oder seit elf Minuten Besitzer eines deutschen Passes. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Anton sich mit Deutschland identifiziert. Aber nur weil er Deutscher ist, hat er kein Recht darauf, auch für den DBB zu spielen, ebensowenig wie ich.
Die Regelung, auf Grund welcher die FIBA ihre Entscheidung traf, ist Willkür pur. Ob sie somit “juristisch sauber” ist, sei dahingestellt - wo kein Kläger, da kein Richter.
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Ich stell mir gerade vor, dass man ja nun auch eingebürgerte US-Amerikaner ANDERER Nationalmannschaften verpflichten kann, wenn gerade ein Turnier vor der Tür steht …. die Begründung der FIBA liegt ja soweit ich weiß in der Zukunft (Gavel wird durch das Auflaufen die Entwicklung des Basketballs fördern), das eröffnet ganz neue Möglichkeiten.
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Nationalitätenwechsel von Sportlern sind nichts seltenes.
Spontan fallen mir 2 Fälle ein:Katharina Gutensohn wuchs in Österreich auf, startete im Skiweltcup für ihr Land und gewann sogar bei einer Weltmeisterschaft eine Silbermedaille. Nach Streitereien mit dem Österreichischen Verband wechselte sie zum Deutschen Skiverband
de.wikipedia.org/wiki/Katharina_GutensohnDie Kanutin Josefa Idem wuchs in Deutschland auf, startete zweimal bei Olympischen Spielen (eine Bronzemedaille). Danach wechselte sie nach Italien und nahm noch sechsmal bei Olympia teil (1 Gold, 2 Silber, 1 Bronze)
de.wikipedia.org/wiki/Josefa_IdemEs gibt sicher noch mehr Beispiele, nur im Basketball scheinen sie bislang sehr selten gewesen zu sein.
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@ Blutdurst
Sorry Dein Post wirf das Thema jetzt um Stunden zurück Dieser Zusammenhang wurde jetzt sehr lange dargestellt. Bedenke Regeln können geändert werden, so wie ein Logo eines Sportvereines, wenn es die Entwicklung erfordert. Zudem steht in Thread “Sollte”, was in meinen Augen auch viel Raum für subjektive Ideen und Anregungen enthalten kann
Wie gesagt über diese Regel kann man ja diskutieren, aber dann doch nicht mit solchen Argumenten wie “Wenn der Spieler stolz auf sein Land ist, ist es gerechtfertigt” …
Ich kann Dich verstehen, insbesondere wenn man sein Leben mit den Regeln aufgewachsen ist.
Ich verstehe aber auch den Ansatz, weshalb Menschen mit gleicher Nationalität unterschiedlich behandelt werden sollten.
Interessant ist, ob die Regelung jemals einer juristischen Beanstandung wegen Verletzung höherstehender Grundrechten stand gehalten hätte oder ob das damalige Rechtsempfinden heute noch zeitgemäß ist.Man muss aber auch verstehen, dass sich Menschen auf Ihren bauch verlassen und Ihnen es genügt, wenn sich ein Spieler für seine Heimat auflaufen möchte.
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Ich denke dass hier 95 % der Leute sich einig sind, dass Gavel ein Deutscher ist und er jedes Recht hat wie ein „Ursprungsdeutscher“ behandelt zu werden. Punkt. Ich bin aber eben wie viele andere auch der Meinung, dass man den Nationalmannschaftswechsel kritisch beäugen muss.
Wäre Gavel schon lange nicht mehr aktiv für die Slowakei gewesen, würde ich es wahrscheinlich gelassen sehen. Wobei ich das auch skeptisch betrachten würde. Aber er wollte mit der Slowakei zur EM dieses Jahr. Das hätte ihm auch jeder gegönnt. Leider hats nicht funktioniert. Dann einfach das Trikot zu wechseln um bei der EM mitzuspielen, halte ich für falsch.Dirk hat 4 Jahre nicht für die Nati gespielt. Hätte jetzt die USA aus irgendwelchen Gründen gedacht, er könnte deren Nationalmannschaft helfen und man könnte das ganze Bürokratische genauso abwickeln wie bei Gavel, würden wir das dann auch in Ordnung finden? Schließlich lebt Dirk jetzt auch fast 20 Jahre in den USA, hat seinen Mittelpunkt dort und ist super integriert. Der Aufschrei wäre riesig. Warum ist es bei Gavel legitim? Und da gabs keine 4jährige Pause, indirekt war er sogar ein potentieller Konkurrent der Mannschaft, für die er jetzt auflaufen wird.
Ich suche übrigens noch Links mit Begründungen und Hintergründen der FIBA-Entscheidung und des slowakischen Verbands. Außer der schmalen Meldung des DBB hab ich leider noch nix gefunden. Wäre sehr nett wenn mir da jemand aushelfen könnte. Danke schon mal
Edith stellt fest, dass ich auch einfach Limitless Beitrag hätte unterschreiben können. Leider zu spät gelesen.
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Also ich möchte mal die ganzen Gavel Jubilare mal hören wenn Dirk jetzt ala Gavel ankäme und sagt
ich habe die Nase voll von dieser Loosertruppe und möchte um Gold spielen
ich habe 15 Jahre für D gespielt
ich habe das Basketballspielen in USA gelernt
mein Lebensmittelpunkt ist die USA
ich habe jetzt die amerikan. Staasbürgerschaftbye bye ich spiel jetzt für die USA
Edit meint, das Ganze kann natürlich auch in 5 Jahren Dennis sagen. Ob das dann auch alle so toll fänden?
Hiier geht es nicht um Gavel oder nicht Gavel sondern um grundsätzliches. Morgen klagt das erste Land dagegen, dass es nur ein naturalisierter Spieler sein darf, Und das dann zu Recht. Wo liegt denn die Berechtigung das A spielen darf und B unter den gleichen Voraussetzungen nicht. Wenn ein Verband die Tür aufmacht ist sie nicht nur nen Spalt auf sondern bald ganz.
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Hier gibt es ein slowakisches aktuelles Interview mit Gavel. Leider schafft mein Babelfisch keine gute Zusammenfassung. Den Detailfragen (z.B. ob er nochmal für die Slowakei auflaufen wird) scheint er meiner Meinung (und mit großem Übelsetzumgsvorbehalt) aber ein wenig auszuweichen.
Ganz unten findet man auch ein Statement vom slowakischen Verband (alles nicht schön, man überlegt sich was man dagegen machen kann, aber will nicht vor Gericht)
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So schnell wie Gavel sein Nationen-Trikot gewechselt hat, zeigt von wenig Nationalstolz, weder der Slowakei noch Deutschland gegenüber.
Ein Gewinner gibt es ja doch, dass sind die Bayern, die nach Benzing’s Abgang nun statt eines slowakischen Nationalspieler eben einen deutschen vorweisen können.
Ich bin auch der Meinung, dass dieser Fall doch ein Präzedenzfall ist und wird.
Ich jedenfalls bin bedient -
Hier gibt es ein slowakisches aktuelles Interview mit Gavel. Leider schafft mein Babelfisch keine gute Zusammenfassung. Den Detailfragen (z.B. ob er nochmal für die Slowakei auflaufen wird) scheint er meiner Meinung (und mit großem Übelsetzumgsvorbehalt) aber ein wenig auszuweichen.
Ganz unten findet man auch ein Statement vom slowakischen Verband (alles nicht schön, man überlegt sich was man dagegen machen kann, aber will nicht vor Gericht)
Oh Oh und er wird nicht die Nationalhymne singen. Wasser auf einige Mühlen hier.
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So schnell wie Gavel sein Nationen-Trikot gewechselt hat, zeigt von wenig Nationalstolz, weder der Slowakei noch Deutschland gegenüber.
Ein Gewinner gibt es ja doch, dass sind die Bayern, die nach Benzing’s Abgang nun statt eines slowakischen Nationalspieler eben einen deutschen vorweisen können.
Ich bin auch der Meinung, dass dieser Fall doch ein Präzedenzfall ist und wird.
Ich jedenfalls bin bedientWenn mein google das richtig übesetzt hat er gesagt, dass er das nur macht um in einem erfolgsteam europameisterschaft zu spielen. Und da soll sich noch mal jemand aufregen, dass Kaman mal gesagt er will nur im stärksten team spielen und da muss Dirk mit dabei sein. Noch mal für die Slowakei zu spielen schließt er auch nicht aus. Also sobald die Slowakei erfolgreicher ist als wir ist er wieder weg.
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Ich mag Anton und sportlich sowie menschlich ist er ein Gewinn für die Nationalmannschaft.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite: Er hat jahrelang für sein Geburtstland gespielt. Und das sicher mit ganzem Herzen. Für dieses Land hat er auch die EM Quali gespielt. Die EM, die er nun für Deutschland auflaufen soll.
Ich finde es nicht gut und bin der Meinung, daß die FIBA hier NEIN hätte sagen müssen.
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hmmm, ich mochte dieses Forum (und generell Basketballforen) eigentlich immer, weil hier nicht so sehr die Heimat/Volk/Nation-Debatte geführt wird wie in anderen Foren (Fussball etc.).
Dieser Thread hier und der Parallelthread zur Nationalmannschaft zeigt mir aber, dass es da offenbar auch hier gewisse Vorbehalte gibt.
Im Grunde ist es doch ganz einfach. Hat jemand die deutsche Staatsbürgerschaft, und sei es nur eine von 2 oder 3 Staatsbürgerschaften, ist er nunmal Deutscher. Wenn er wie bei Gavel der Fall auch noch lange hier spielt und gut deutsch spricht, ist mir die gesamte rein juristisch oder (im perversesten Fall) völkische Diskussion echt zu hoch.
Und ja, wenn Dirk Nowitzki sich in den USA einbürgern ließe und das Bedürfnis verspüren würde (und noch gut genug wäre) mit der USA um Olypiagold zu spielen, dass wär das halt so. Wo ist das Problem?
Die Nation ist ein Staatengebilde, das durch geographische Grenzen definiert ist. Ursprünglich war die Nation bei ihrer Entstehung nach der Französischen Revolution deshalb auch von progressiven Kräften als positiv eingestuft worden, denn sie konnte die religiösen Gräben und die der Herkunft überwinden. In der Praxis hat sich aber leider gezeigt (und zeigt sich noch heute), dass gerade die Nationalisten die Nation eher über einen völkischen, teilweise rassistischen Ansatz definieren, was der Nation als Grundgedanke eigentlich widerspricht. Deshalb haben wir auch heute von rechtspopulistischer Seite auch wieder eine Identitätsdebatte, was uns als Deutsch definiert, was ich für schwachsinnig halte. Wenn wir die Debatte so weiterführen, reden wir irgendwann darüber, ob ein Moslem in der deutschen Nationalmmanschaft spielen darf, um es mal etwas überspitzt zu formulieren.
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Geben wir doch einfach alles frei. Bei nem Ferrarisieg wird auch die italienische Hymne gespielt. Egal welcher Nation der Fahrer ist. Für jedes Land dürfen die spielen, die das Land überzeugen kann. Womit, Geld oder Idealismus vollkommen egal. Dann passiert zumindest nicht das wie jetzt wo man sich fragt wäre die Entscheidung auch so gefallen wenn es nicht Deutschland sondern Belgien oder Liechtenstein gewesen wäre die so einen Antrag stellen.
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Hier wird doch nicht über die Staatsbürgerschaft diskutiert! Sondern um den “fliegenden” Wechsel zu einer anderen Nationalmannschaft diskutiert, jedenfalls nach meinem Gusto.
Und das ist inwiefern ein Problem?
Könnt ich ja verstehen, wenn es sich um mehr als 3 Staatsbürgerschaften handeln würde, aber wenn jemand in einer Natio gespielt hat und später für ein anderes Land antritt, seh ich darin kein Problem. Als Kompromiss könnte man am ehesten noch eine gewisse Frist einführen, wenn sich das mit europäischem Recht vereinbaren lässt.
Im Fall von Geval wird es doch auch vernünftig begründet. Ist ja nicht so als wäre er letztes Jahr nach Deuitschland gekommen, hätte hier ne Uroma aus Deutschland, und darf deshalb jetzt für die BRD spielen. Da könnte ich eine Diskussion um Kaman viel eher verstehen. Da wird dann aber wahrscheinlich dein Argument des “fliegenden Wechsels” ihm noch zugute kommen, weil er zu schwach für das US Team war. Na ja …
aber okay, ich seh ein, mit meinem Ausflug in die politische und historische Schiene etwas übers Ziel hinausgeschossen zu sein.
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Geben wir doch einfach alles frei. Bei nem Ferrarisieg wird auch die italienische Hymne gespielt. Egal welcher Nation der Fahrer ist. Für jedes Land dürfen die spielen, die das Land überzeugen kann. Womit, Geld oder Idealismus vollkommen egal. Dann passiert zumindest nicht das wie jetzt wo man sich fragt wäre die Entscheidung auch so gefallen wenn es nicht Deutschland sondern Belgien oder Liechtenstein gewesen wäre die so einen Antrag stellen.
wieso sollte es einen Unterschied machen, ob es BRD, Belgien oder Liechtenstein ist?
die Frage stellt sich ja so auch irgendwie nicht, denn wieso sollte jemand unbedingt ins Lichtensteiner Nationalteam wollen und dafür dann die Staatsbürgerschaft extra annehmen?
aber wie gesagt, aus meiner Sicht sollten bestimmte Fristen gelten, so das der Missbrauch des Staatsbürgerschaftsrechts nicht gefördert wird. ist doch aber bei Gavel nicht der Fall.
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Hier wird doch nicht über die Staatsbürgerschaft diskutiert! Sondern um den “fliegenden” Wechsel zu einer anderen Nationalmannschaft diskutiert, jedenfalls nach meinem Gusto.
Und das ist inwiefern ein Problem?
Könnt ich ja verstehen, wenn es sich um mehr als 3 Staatsbürgerschaften handeln würde, aber wenn jemand in einer Natio gespielt hat und später für ein anderes Land antritt, seh ich darin kein Problem. Als Kompromiss könnte man am ehesten noch eine gewisse Frist einführen, wenn sich das mit europäischem Recht vereinbaren lässt.
Im Fall von Geval wird es doch auch vernünftig begründet. Ist ja nicht so als wäre er letztes Jahr nach Deuitschland gekommen, hätte hier ne Uroma aus Deutschland, und darf deshalb jetzt für die BRD spielen. Da könnte ich eine Diskussion um Kaman viel eher verstehen. Da wird dann aber wahrscheinlich dein Argument des “fliegenden Wechsels” ihm noch zugute kommen, weil er zu schwach für das US Team war. Na ja …
aber okay, ich seh ein, mit meinem Ausflug in die politische und historische Schiene etwas übers Ziel hinausgeschossen zu sein.
Das Problem ist wo ziehst du die Grenze, bzw. kannst du sie überhaupt noch ziehen.
1 Nationenwechsel, 5 oder 10
1 naturalisierter Spieler, 2 oder 12
Du kanst es dann nur noch ganz frei geben. Alles andere würde dem Gleichheitsgrundsatz wiedersprechen.
Warum darf Gavel mitspielen und Kaman gleichzeitig nicht - oder andersrum.
Warum darf ich in 3 Jahren nicht fünfmal die Nationalmannschaft wechseln wenn ich es schon einmal durfte. -
Ich habe hier nichts gelesen, aber meine persönliche Meinung ist, dass das Ganze verboten gehört.
Ich will keinen Kaman im NT sehen, keinen Gavel und schon gar keinen Djedovic.
Bei Gavel wäre es aufgrund seiner Herkunft vertretbar gewesen, wenn er nicht schon lange für die Slovakei gespielt hätte.Bin inzwischen froh, dass ich mir den Zirkus am Sonntag in Bremen verkniffen habe. Deutsche Nationalmannschaft???
So finde ich das Ganze eine Farce
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So schnell wie Gavel sein Nationen-Trikot gewechselt hat, zeigt von wenig Nationalstolz, weder der Slowakei noch Deutschland gegenüber.
Ein Gewinner gibt es ja doch, dass sind die Bayern, die nach Benzing’s Abgang nun statt eines slowakischen Nationalspieler eben einen deutschen vorweisen können.
Ich bin auch der Meinung, dass dieser Fall doch ein Präzedenzfall ist und wird.
Ich jedenfalls bin bedientFür mich sind die Bayern die Verlierer, weil noch ein Spieler in der Vorbereitung fehlt. In der Außenwirkung mag das ja mancher als toll ansehen, für die Vorbereitung wäre es besser die NM abzuschaffen, in Zeiten von einem vereinten Europa, stellt sich eh die Frage, warum nicht One Europe one Team gilt. Dann wären auch olympische Spiele in Rio wohl interessanter.
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hmmm, ich mochte dieses Forum (und generell Basketballforen) eigentlich immer, weil hier nicht so sehr die Heimat/Volk/Nation-Debatte geführt wird wie in anderen Foren (Fussball etc.).
Dieser Thread hier und der Parallelthread zur Nationalmannschaft zeigt mir aber, dass es da offenbar auch hier gewisse Vorbehalte gibt.
Im Grunde ist es doch ganz einfach. Hat jemand die deutsche Staatsbürgerschaft, und sei es nur eine von 2 oder 3 Staatsbürgerschaften, ist er nunmal Deutscher. Wenn er wie bei Gavel der Fall auch noch lange hier spielt und gut deutsch spricht, ist mir die gesamte rein juristisch oder (im perversesten Fall) völkische Diskussion echt zu hoch.
Und ja, wenn Dirk Nowitzki sich in den USA einbürgern ließe und das Bedürfnis verspüren würde (und noch gut genug wäre) mit der USA um Olypiagold zu spielen, dass wär das halt so. Wo ist das Problem?
Die Nation ist ein Staatengebilde, das durch geographische Grenzen definiert ist. Ursprünglich war die Nation bei ihrer Entstehung nach der Französischen Revolution deshalb auch von progressiven Kräften als positiv eingestuft worden, denn sie konnte die religiösen Gräben und die der Herkunft überwinden. In der Praxis hat sich aber leider gezeigt (und zeigt sich noch heute), dass gerade die Nationalisten die Nation eher über einen völkischen, teilweise rassistischen Ansatz definieren, was der Nation als Grundgedanke eigentlich widerspricht. Deshalb haben wir auch heute von rechtspopulistischer Seite auch wieder eine Identitätsdebatte, was uns als Deutsch definiert, was ich für schwachsinnig halte. Wenn wir die Debatte so weiterführen, reden wir irgendwann darüber, ob ein Moslem in der deutschen Nationalmmanschaft spielen darf, um es mal etwas überspitzt zu formulieren.
Das Problem wäre, sie haben vorher schon mal woanders gespielt für ihre NM. Das wechseln des Hemdes ist eine andere Sache (meine Meinung), wie das der Einbürgerung. Wer sich einbürgern lassen will, soll das tun, kein Problem.
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Ich werde mal mein Statement etwas sanfter widergeben. Also, ich habe nix einen Gavel, aber ich finde es nicht gut von ihm, seinem Heimatland den rücken zu zeigen und für Deutschland spielen zu wollen. Kommt nicht gut an.
Desweiteren ist es für mich einfach so, dass ich einen solchen Spieler einfach weiterhin als Slowaken sehe und nicht als Deutschen, auch wenn er jetzt einen solchen Pass hat. Auf dem Papier sieht er sich wohl als solchen, aber er wird immer ein Slowake sein, weil dort seine Wurzeln liegen. Da gibt es eben immer 2 Seiten.
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Oh mein Gott, was ist das für eine hinterwäldlerische Diskussion hier.
Es gibt eine Reihe von Amis (Homan, Renfroe, McCalebb) die für europäische Nationen spielen und keinen besonderen Bezug zu diesen Ländern aufweisen können. Regt sich da jemand groß drüber auf?
Wir leben in einen zusammenwachsenden Europa. Führen gerade eine Einwanderer-Diskussion und wollen ein herzliches, offenes Land sein, dass vielen vom Schicksal verwehten Mitmenschen ein neues zu Hause geben will.
Und dann regt man sich hier auf, dass Anton Gavel, der seit über 10 Jahren hier lebt und nun seit 2 (?) Jahren einen deutschen Pass hat für Deutschland spielen will? Das bedeutet auch, dass er künftig nicht mehr für sein Geburtsland spielen wird.
Klar spielt er für Deutschland, weil er auch mit Rio liebäugelt und nicht NUR wegen der großen Liebe zu seiner zweiten Heimat. So what! Und ja, wenn sich Dirk einen neuen Pass besorgen sollte und die USA ihn aufstellen (allein das dürfte schon nicht passieren) würden - JA es gilt auch für ihn!
Wir sollten uns einfach freuen. Tono wird mit Leidenschaft und Herzblut spielen - so wie wir ihn kennen.
Zur FIBA. Ich finde die Begründung nachvollziehbar. Hut ab dafür. Und nein, da sollte man keinen Präzedenzfall draus machen. Sie schrieben ja: Ausnahme. Einzelfallentscheidung. Wer das noch will, muss mit äquivalenten Fakten ankommen zu Tono. Und dann entscheiden sie eben erneut, Ausgang offen. So what.
Diese ewige Vergleichen in Deutschland. Dieses ewige für alle oder für keinen…. Es geht hier um Sport!
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Eben, es geht hier um Sport und die Deutsche Nationalmannschaft und nicht um politische Diskussionen um das Einwanderungsproblem oder sonstwas, das gehört doch garnicht hier hin. Als die Deutschen Fußballweltmeister geworden sind, stand das Land Kopf. Und ich war auch stolz, dass dort Spieler waren, die sich zur deutschen NM bekannt haben.
Vielleicht schafft man die Deutsche Nationalmannschaften im Allgemeinen ganz ab, oder gibt dem Ganzen einen anderen Namen. Ich jedenfalls finde es unmöglich, dass da einer nach dem “Fähnchen” spielt.
Bin jetzt weg -
Ich finde bei Gavel werden Maßstäbe an das "hinter seinem Land stehen etc. " die kaum ein deutscher Nationalspieler erfüllt. So Wurscht wie vielen die natio ist finde ich passt das ganze lamentieren wegen Gavel nicht. Wenn es Fußball wäre ok oder wenn wir über die Serben etc. reden würden aber hier bei uns….
Teodosic hat ja gesagt, dass er nicht Antritt sollte Serbien ein eingebürgerten Spieler auflaufen lassen. Aber da ist Bezug zum Land und zur natio der Spieler ne ganz andere.
Bei Gavel finde ich es echt ok und freue mich über ihn. -
Warum wird denn mit so viel Herzblut diskutiert? Es interessiert doch vermutlich keine Sau, ob man sich an dieser Entscheidung stört. Viele Argumente sind sehr sachlich vorgetragen worden, aber bei einigen irritiert mich, dass sie so emotional damit umgehen, als würde der Basketball abgeschafft werden.
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Die Frage die ich mir stelle ist, wie es in Zukunft aussehen soll.
Ab wann kann der Fall Gavel wiederholt werden? Muss der Spieler erst die Staatsbürgerschaft haben? Reicht es, wenn er X Jahre in D gespielt hat?
In Deutschland gibt und gab es sehr viele Spieler, die den Basketball über Jahre bereichert haben. Eine Großzahl dieser Spieler würde auf seine Staatsbürgerschaft nicht verzichtet wollen. Aber allein das die Möglichkeit besteht halte ich für falsch.
Sobald ich ein Pflichtspiel für eine Nation gespielt habe, ist für mich das Thema durch. Danach darf es keinen Wechsel mehr geben. Das ist ja nicht, wie der Wechsel eines Vereins, wo man 2-Jahresverträge abschließt und dann einfach geht.
Grade im Fall Gavel macht für mich auch das Vorgehen des DBB keinen Sinn:
Gavel ist einfach kein Spieler, der den Unterschied macht. Dirk, Dennis, Tibor. Die werden das Team tragen. Ob nun Gavel 15min bekommt, oder dafür ein Tadda 10min und die anderen 5min mehr an Vargas gehen, werden nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden.Im Gegenteil. Wieder bekommen junge, hungrige Spieler eine Chance weniger.
(Stuckey, Tadda, ggf. Klein)
Warum hat den ein Ohlbrecht abgesagt? Warum hatte ein Idbihi irgendwann keinen Bock mehr auf die Natio? Weil man immer mit einem Kaman geliebäugelt hat. - In meinen Augen ein völlig falsches Signal.In Spanien gibt es eine völlig andere Grundlage mit Ibaka und Mirotic - die beiden Herren haben für keine andere Nation gespielt.
Ich hoffe einfach, dass das Kapitel mit Gavel abgeschlossen ist und in Zukunft nicht weiter dieses Spiel gespielt wird. Ob nun ein Dedovic oder wohlmöglich bald ein Bryce Taylor oder ähnliche… das bringt auf lange Sicht nichts.
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Aber Bryce Taylor hätte auch noch für keine andere Nation gespielt warum also nicht?
Hat Kaman auch nicht.
Es geht einfach darum, dass es bei Gavel ein No-go ist, weil er eben für eine andere Nation gespielt hat.
Und da man es Gavel jetzt so “einfach” gemacht hat, kann man sich ja noch viel einfacher bei Spielern anfragen, die keine Chance haben, für “ihre” Nationalmanschaft zu spielen.
Klar, machen andere Nationen auch (McCalebb etc…) - aber was wollen wir denn? Statt Platz 8 mal Platz 6 wegen dieser Spieler? Oder vielleicht von Grund auf ein Team mit jungen wilden aufbauen, die über Jahre eine Nation tragen können.Das dauert natürlich Jahre und kann schief gehen. Aber Es macht einfach mehr Sinn, als dieses “eindeutschen”.
Und das Schlimmste daran: Gavel steht hier jetzt in einem schlechten Licht, obwohl er in meinen Augen ein totaler Sympatieträger ist. Ich mag und mochte ihn immer in der BBL, ein ganz toller Basketballer.
Aber er hat sich mit der Aktion in meinen Augen keinen Gefallen getan. -
Gavel kam mit 15 nach Deutschland, hat hier 12 Jahre seines Lebens verbracht und ist deutscher Staatsbürger.
Ein Nationalmannschaftswechsel mag für manche ein Geschmäckle haben, aber im Jahr 2015 sollte Freizügigkeit wichtiger sein, als nationalpolitische Traditionen. Wenn es sein Wunsch und der Wunsch des DBB ist, für mich alles okay. Es ist ja nicht so, dass er einem deurschen Toptalent einen Platz wegnimmt. Im Gegenteil, DIE Talente die man auf den Guard Positionen hat, profitieren eher von diesem Umstand.
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Die Begründung der Fiba lautete: Der Basketball in Deutschland soll durch die Entscheidung gefördert werden. Dies ist einfach lächerlich. Ich sehe nicht, wo hier der Basketballsport durch den Einsatz eines bald 31-jährigen gefördert wird.
Das Gegenteil ist der Fall. Junge Nachwuchsleute werden vor den Kopf gestoßen und demotiviert. Das Jugendprogramm über JBBl und NBBl wird entwertet und eigentlich bei einem derartigen Vorgehen überflüssig gemacht.
Als Vorbild taugt er auch nicht unbedingt, da wohl der Ehrgeiz des öfteren in Verbissenheit und Cholerik übergeht.
Man sollte vielmehr den Jungen, die über die verschiedenen U-Nationalmannschaften aufgebaut wurden und einen Großteil Ihrer Jugend für den Basketball opferten Chancen geben. Lieber ist man bei der EM einen Platz schlechter platziert (wenn überhaupt). Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, was sich bei diesem Sachverhalt ein Tadda, ein Klein, ein Doreth oder ein Stuckey wirklich denken und wie frustiert diese Jungs sein müssen.
Ich denke eher, dass Gavel für sich persönlich die Chance sieht, an einer EM teilzunehmen, also eher das eigene Ego befriedigt.
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Ich finde es wenig zielführend, andere Sportarten als Beispiel heranzuziehen. Über den wachsenden Einfluss Katars im weltweiten Sport diskutieren zu wollen, würde dieses Forum wohl sprengen. Ich warte allerdings noch auf die FIS-WM-Bewerbung von dort….
Wieso andere Sportarten? Wurde doch hier schon auf SD angesprochen:
Ein Schmankerl aus AsienEs geht hier nicht um Integration, es geht auch nicht um den deutschen Pass, auch wenn meine bescheidene Meinung ist, dass die Motivation Gavels, sich zum damaligen Zeitpunkt dann tatsächlich auch den deutschen Pass zu besorgen, sehr durch die 6+6-Regel forciert wurde.
Es gibt die professionellen Vereinswettbewerbe, wo nach Bosman die Schranken an sich abgeschafft waren. Schließlich hat man sich aus verschiedenen Gründen dafür entschieden, dort wieder welche einzuziehen. Es gibt nicht so wahnsinnig viele Trikotverkäufe in der BBL, aber wenn ich mir die Trikotverkäufe Deutscher in Relation zu deren Einsatzzeit und interner Punktverteilung anschaue, dann ist letztlich die 6+6-Regelung auf mittlere Sicht nicht zum Schaden der Klubs, da es offenbar zahlende Fans gibt, die sich stärker mit “Einheimischen” identifizieren als mit Fremden, die kaum oder gar nicht ihre Sprache sprechen. Das mag mancher “Gutmensch” verwerflich finden, ist aber letztlich nur die B-Note, da es auch den Klubs in der A-Note ums Geschäft als Grundlage für sportliche Erfolge geht.
Auf der anderen Seite gibt es die Nationalmannschaftswettbewerbe. Früher teilweise gar nicht professionell (Stichwort Olympia: Avery Brundage, Karl Schranz) sind diese mittlerweile auch ein großes Geschäft (Stichwort Olympia: Antonio Samaranch, David Stern & Dream Team etc.), was sich auch am Gebaren der FIBA erkennen lässt, die wegen dieser Wettbewerbe den Wettbewerbskalender, den europäischen Vereinsbasketball und deren Organisationen erbeben lässt. (Es geht nach 15 Jahren ULEB nicht ums Prinzip, denn das war ja offenbar schon gewohnheitsmäßig akzeptiert, es geht schlicht ums Geld). Bei den Nationalmannschaftswettbewerben liegt aber gegenüber den Vereinswettbewerben ein anderes System mit anderen Regeln zugrunde. Wie oben schon bei den Trikotverkäufen angesprochen, gibt es aber sehr seltsame Identifikationsphänomene bei den Wettbewerben der Nationalmannschaft; plötzlich fiebern ansonsten nur peripher Interessierte bei solchen Wettbewerben mit und Leute, die ansonsten bspw. noch nie Geld für den Eintritt für ein Handballspiel gezahlt haben, schauen plötzlich stundenlang live im TV eine Handball-WM, nur weil dort eine Mannschaft mit den Insignien der eigenen Nation auf dem Trikot antritt. Die Geschäftsgrundlage für solche Wettbewerbe und für Olympia sind aber genau solche Fans, die dafür sorgen, dass solche Wettbewerbe zu einem kulturellen Massenphänomen mit Milliardenumsatz oder mehr werden. Man mag dahinter “archaische” Gefühle aus dem 19. Jahrhundert vermuten, die nicht mehr zeitgemäß sind und ins 21. Jhdt. passen. Aber letztlich ist das den Organisatoren egal, denn “pecunia non olet”; solange der Rubel rollt, ist alles andere nur B-Note.
Kommen wir zurück zur Causa Gavel. Seien wir doch mal ehrlich: Es ist für Gavel keine “Herzensangelegenheit”, für Deutschland zu spielen. Er ist in seiner Nationalität zunächst Basketballer, dann Slowake und schließlich noch Deutscher. Die Chance auf die NBA war vermutlich nie realistisch, die Chance auf Olympia mit Slowakei vermutlich auch nie. Als Baller hat sich Gavel knapp 20 Jahre den Rücken krumm gemacht, den Körper geschunden und mittlerweile auch einiges an Geld verdient und Titel gewonnen. Jetzt erzählt ihm jemand, von seinen Kindheitsträumen kann er noch einen wahr machen, nämlich Olympia mit Deutschland. Hat Gavel was gegen Deutschland? Nö. Identifiziert er sich auch mit Deutschland? Ja, klar. Aber ehrlich: Hätte Gavel (noch) eine realistische Chance, mit der Slowakei eine Olympiaquali zu schaffen, würde er genau das versuchen, denn das war sein Kindheitstraum, und eben nicht mit Deutschland.
Macht die FIBA den Fall Gavel zur Regel, zerstört sie die Geschäftsgrundlage der Nationalmannschaftswettbewerbe und gleicht diesen immer mehr den Vereinswettbewerben an. Wie sagt Herr Breitenreiter im Fußball: Ich bin kein Wappenküsser. Für jeden nur peripher interessierten Fan würde offensichlich, die Insignien auf den Trikots der Spieler sind nur ein Fake, sie haben nicht wirklich etwas mit mir zu tun, denn die Spieler identifizieren sich nicht mit diesen, sondern streifen sie zusammen mit den Trikots, auf denen sie aufgedruckt sind, nur über. Es geht den Spielern nur um bessere Vermarktungschancen, ob sie als US-Amis Bürger eines Balkanstaats werden, um bspw. in Spanien mehr Geld verdienen zu können, oder als "National"spieler bessere Chancen auf individuelle Werbeverträge zu bekommen.