Sportsponsoring durch die Bundeswehr - unfair?
-
Sind wir nun alle Sponsoren der Brose Baskets?
Im Livegame-Thread wurde heute die Frage aufgeworfen, ob die Bundeswehr denn außer in Bamberg sonst noch wo als Sponsor auftritt. Ich zitiere hier die bisherigen Beiträge zu diesem Thema aus dem entsprechenden Thread:@1715403:
Macht die Bundeswehr eigentlich bei allen Bundesligisten (LED-) Bandenwerbung, so wie gerade in Bamberg?
Über kommunale Engagement kann man sich ja noch streiten, aber ich finde wirklich, dass einzelne BBL-Teams nicht auch noch vom Bund (und damit letztlich aus Bundesmitteln) alimentiert werden sollten.
@1715407:
Du hast Probleme.
Schonmal darüber nachgedacht, ob die Bundeswehr eventuell Werbung nötig hat?
Ist doch vollkommen normal…@1715414:
Ja, ich hab damit Probleme.
Wenn die Werbung mit (“öffentlichen”) Steuergeldern machen, dann sollen Sie die halt in der Öffentlichkeit (!) machen. Oder in öffentlich-rechtlichen Medien. Oder meinetwegen auch mit der BBL.
Aber ich halte es für problematisch, wenn der sportliche Wettbewerb durch Bundesmittel zugunsten eines Teams verzerrt wird (zumal es hier, im Gegensatz zu nationaler Sportförderung auch kein besonderes nationales sportliches Interesse gibt).
Dieselbe Frage habe ich mir heute auch gestellt, als ich erstmals im Stream die auf der LED-Bande erscheinende Werbung für die Bundeswehr registriert habe.
Zunächst mal hab ich ein bisschen gegoogelt und an mehreren Stellen kritische Stimmen zu dieser Werbeoffensive gefunden. An dieser Stelle wird die Anfrage der Linkspartei wiedergegeben, aus der hervorgeht, welche Vereine gefördert werden. Unter anderem heißt es dort:
Der Großteil der Bundeswehrreklame wird in den Fußball gesteckt. Am meisten von der militärischen Unterstützung profitiert hat im vorigen Jahr der Fußballclub Hannover 96. Der Bundesligist kassierte 65 500 Euro. Sein Ligakonkurrent Hamburger SV erhielt 37 500 Euro. Unter den Fußballvereinen in der zweiten Bundesliga lag der 1. FC Union Berlin mit 47 600 Euro, die er von der Bundeswehr erhielt, an erster Stelle. Der Karlsruher SC erhielt 23 200 Euro, bedacht wurden aber auch kleinere Vereine – der Drittligist Holstein Kiel etwa mit 34 500 Euro, der viertklassige FC Carl Zeiss Jena mit 30 000 Euro. Aber auch der Berliner Fußballverband kassierte über 13 000 Euro von der Bundeswehr. Im Bereich des Basketballs profitierten die Brose Baskets Bamberg am meisten: 30 000 Euro flossen in die Vereinskasse. Dafür gab es unter anderem einen sogenannten Schülertag, den die Bundeswehr für die Nachwuchswerbung nutzen konnte. Der Handballverein Füchse Berlin bekam über 20 000 Euro.
Bei der Zeit wird dann die Partnerschaft von Brose Baskets und Bundeswehr noch etwas näher beschrieben:
Beim Basketball-Bundesligisten Brose Baskets Bamberg veranstalten die Nachwuchstrainer zusammen mit den Feldwebeln Trainingseinheiten für Jugendliche. Damit die Schüler auch gleich die Bundeswehr kennenlernen, findet das Training direkt in der Kaserne statt. Die Brose Baskets investieren viel Geld in die Nachwuchsarbeit, die Bundeswehr sei dabei einer der Kooperationspartner: “Wir sind sehr froh, dass wir Partner an unserer Seite haben, die uns helfen, über 15.000 Kinder pro Saison mit Basketballschnuppertagen und Aktionen zur Suchtprävention zu begeistern”, sagt der Brose Baskets Pressesprecher Thomas Meyer. Kritik an dem Engagement könne er nicht verstehen. Bisher hätte sich noch niemand beschwert, weder die jungen Sportler noch deren Eltern.
Ich habe bezüglich dieser Sponsorentätigkeit der Bundeswehr aus mehreren Gründen Bauchschmerzen. Ich verstehe natürlich, dass die Bundeswehr angesichts der abgeschafften Wehrpflicht ihren Nachwuchs selbst organisieren und sich als attraktiver Arbeitgeber darstellen muss. Die Verquickung von Bundeswehr und Schule durch Unterrichtsbesuche und -durchführungen seitens der Bundeswehr wurde ja ebenso an vielen Stellen kritisiert wie Auftritte bei (Bildungs-)Messen, die sich an Schüler und Lehrer richten. Auch eine Verquickung von (Spitzen-)Sport und Bundeswehr sehe ich nicht als unbedingt notwendig an. Die Spitzensportförderung (für Individualsportler) könnte man auch ohne die Bundeswehr realisieren.
Was mich jedoch am meisten stört, ist die Tatsache, dass mit Steuergeldern des Bundes - und somit mit dem Geld jedes einzelnen von uns - ausgewählte Mannschaften gefördert werden und das ohne erkennbare Methode und ohne eine vernünftige Begründung. Natürlich kann man nun sagen, dass 30 000 Euro “Peanuts” sind, aber an manchen Standorten kann man mit so einem Betrag schon ne Menge bewegen. Wie @Flash_Fan in seinem Beitrag schon schrieb, es macht einen Unterschied, ob die regionale ÖPNV-Gesellschaft oder die Stadtwerke bei einem Team aus der Stadt/Region Werbung machen oder ob eine Institution des Bundes einen einzelnen Klub fördert und 17 andere somit indirekt benachteiligt.
Lösungen wären für mich das Sponsoring einer Liga, die dann die Sponsoringbeträge unter ihren Teams aufteilt oder ein gänzliches Werbeverbot außerhalb öffentlich(-rechtlich)er Räume. Bin aber gespannt auf andere Meinungen, Ideen etc.
-
Dieses Thema muss von zwei Seiten betrachtet werden.
1: Neid-Debatte: Finde ich völlig fehl am Platz. Jeder spricht seine Sponsoren an und wer die besten Kontakte hat, hat das meiste Geld. So ist das nun einmal.
2. Öffentliches Sponsoring durch den Bund: Hier wird es schon interessanter. Wenn eine Stadt seinen “Heimatverein” unterstützt, dann hat das wenig mit Benachteiligung von anderen Vereinen zu tun und ist im Rahmen des Stadtmarketings, aus meiner Sicht, okay. Wenn eine Bundesinstitution allerdings gezielt Vereine ohne Bezug und ohne nachhaltige Begründung sponsert, dann habe ich da schon eher Bauchschmerzen.
Sponsoring durch die Bundeswehr unfair? Nein!
Sponsoring durch die Bundeswehr rechtswidrig? Aus meiner Sicht schon! -
Dieses Thema muss von zwei Seiten betrachtet werden.
1: Neid-Debatte: Finde ich völlig fehl am Platz. Jeder spricht seine Sponsoren an und wer die besten Kontakte hat, hat das meiste Geld. So ist das nun einmal.
2. Öffentliches Sponsoring durch den Bund: Hier wird es schon interessanter. Wenn eine Stadt seinen “Heimatverein” unterstützt, dann hat das wenig mit Benachteiligung von anderen Vereinen zu tun und ist im Rahmen des Stadtmarketings, aus meiner Sicht, okay. Wenn eine Bundesinstitution allerdings gezielt Vereine ohne Bezug und ohne nachhaltige Begründung sponsert, dann habe ich da schon eher Bauchschmerzen.
Sponsoring durch die Bundeswehr unfair? Nein!
Sponsoring durch die Bundeswehr rechtswidrig? Aus meiner Sicht schon!Wieso sollte das Sponsoring rechtswidrig sein? Das würde ich ausschließen, denn beispielsweise gibt es auf verschiedenen TV Sendern auch Werbung für die Bundeswehr, jedoch bei weitem nicht bei Allen
-
Jedes rechtliche Handeln einer staatlichen Institution bedarf einer Grundlage, mithin einer Begründung.Der Staat ist auch an gewisse Spielregeln gebunden (z.B. Gleichheitsgrundsatz). Ein privater kann soviel Geld wie er will, an wen er will geben. Der Staat kann das nicht. Wie gesagt, wenn die Stadt Bremen die Eisbären Bremerhaven fördert dann verstößt das möglicherweise gegen EU-Recht, lässt sich aber mit Stadtmarketing begründen. Mit was will die Bundeswehr begründen, dass sie Geld an Sportmannschaften gibt? Nachwuchswerbung ist mir da ein zu stumpfes Argument.Wie gesagt, ist jetzt rein weg mein Bauchgefühl. Hab da kein Rechtsgutachten gefertigt
PS: Nur weil die Bundeswehr auch andere Mannschaften fördert, ist es noch lange nicht rechtmäßig. Ein Parkverbot wird doch auch nicht dadurch aufgehoben, dass drei Leute in einer Parkverbotszone stehen.
-
Schonmal was von Image-Werbung gehört?
-
Der Staat ist auch an gewisse Spielregeln gebunden (z.B. Gleichheitsgrundsatz).
Und genau wegen dieses Gleichheitsgrundsatzes halte ich das (derzeitige) Sponsoring für unfair. Es geht doch nicht um den besten Kontakt zu einem (privaten) Unternehmen oder um das attraktivste Sponsoringangebot für einen potentiellen Sponsor, sondern darum, dass eine staatliche Institution wenn schon dann alle Mannschaften gleich fördern müsste. Die Investition in den Basketball könnte man natürlich - theoretisch - mit Nachwuchswerbung begründen und damit, dass der Basketball ein Sport ist, bei dem eine überdurchschnittlich junge Zielgruppe anwesend ist. Wie man dann aber argumentiert, warum man die Brose Baskets (oder beispielsweise den KSC oder Holstein Kiel im Fußball) fördert, dürfte schon äußerst schwer zu begründen sein…
-
-
Es gab Zeiten, da war der Fuhrpark der Polizei von weißer Farbe bestimmt. Jahre sind vergangen, bis die Behörden gemerkt haben, dass Weiß sich scheiße verkauft. Also hat man die Autos silber gemacht. Zu spät, der Markt wollte damals plötzlich weiße.
Die Behörden sollen wirtschaftlich denken und handeln, am Besten in der Reihenfolge, und wenn sie es denn tun, kommt Kritik auf.Die Werbung lief schon letzte Saison in Bamberg. Da hat die Marketingabteilung vom Bund gedacht, wir machen mal was mit Basketball, wer ist denn da gerade Spitzenreiter?
Bei der Bundeswehr suchen sie sich die Lieferanten, die Ausbilder, das Personal, die Werbepartner und vieles anderes aus. Die dürfen das bestimmt. Cleverer wäre es vielleicht vom Bund, wegen telekombasketball.de in allen Hallen ausgeglichen präsent zu sein, und fairer obendrauf.
Sers
-
Die Bundeswehr “gibt” dem Verein nicht “einfach” Geld. Sie bezahlt für plazierte Werbung inkl passender Werbestrategie.
“Liebe Bundeswehr, der Sportverein bietet dir Bandenwerbung, bei mindestens 6500 Zuschauern, du darfst Flyer auslegen und einen Kooperationstag aufziehen, deine Zielgruppe ist ebenfalls zu xx% anwesend und dafür möchten wir 30.000 Euro haben”.
Dann rechnet ein schlauer Mensch Kosten-Nutzen und sagt zu oder ab.
Dieses Angebot kann jeder Verein an die Bundeswehr (Polizei, bgs, Zoll, brk usw) abgeben.
Wir reden hier nicht von Sponsoring, sondern von Werbung.
-
Sponsoring durch die Bundeswehr unfair? Nein!
Sponsoring durch die Bundeswehr rechtswidrig? Aus meiner Sicht schon!@ Rawis
Bei uns macht die Bundeswehr auch seit Jahren Bandenwerbung, ist dir das noch nicht aufgefallen?1. interessiert mich die Werbung relativ wenig ^^
2. nur weil sie uns auch fördern, ist es ja nicht gleich alles gut und okay
-
Steuergelder vom Bund. Ja das sind sie. Allerdings hat der Bund auch Beteiligungen an Unternehmen, die selektiv Sponsoring betreiben. Telekom zum Beispiel. Post auch. Wo zieht man Grenzen?
Wenn das (über)schuldete BHV 6-7 stellige Beträge in den Basketball steckt ist das ok aber 30k EUR der Bundeswehr sind unfair? Wer zahlt denn die Schulden von BHV? Alleine werden sie die in 100 Jahren nicht los. Also ist es am Ende auch Geld des Landes bzw unser aller Geld das dort in großen Summen reinfliest.Die Bundeswehr erhält eine klare Gegenleistung für die man bezahlt. Ich glaube nicht dass die BW alleine auf Bamberg zugekommen ist, sondern man hat hier Klinken geputzt. Warum die BW ausgerechnet Bamberg als geeigneten Werbepartner sieht weiß ich spontan nicht.
-
2. nur weil sie uns auch fördern, ist es ja nicht gleich alles gut und okay
Sie fördern nicht, sie machen Werbung! Wenn ein Unternehmen Werbespots bei RTL platziert, fördern oder sponsorn sie auch nicht den Sendern, sondern versprechen sich davon einen positiven Effekt.
-
Sie fördern nicht, sie machen Werbung
De facto finde ich den Unterschied vernachlässigbar. Wenn ein Unternehmen Werbung macht, dann entscheidet das jemand, der sich vor seinem Chef rechtfertigen muss, welcher sich in ultimo letztlich vor den Besitzern / Anteilseignern rechtfertigen muss.
Anders gesagt: Letztlich gibt er “Firmengeld” aus - und die Anteilseigner/Besitzer und Kunden können (in der Regel) freiwillig entscheiden, ob sie bei der Firma “mitmachen” bzw. Geschäfts machen, oder nicht.
Wenn dagegen irgendeiner bei der Bundeswehr Geld für Werbung ausgibt, dann entscheidet da jemand, der letztlich Steuergelder, also Zwangsabgaben ausgibt.
-
Das wird jemand aus der Marketing-Abteilung entscheiden, der “von Oben” ein bestimmtes Budget für Werbekampagnen zur Verfügung hat. Muss ja hier nicht jeder ein Marketing-Profi sein (ich selber bin es auch nicht, habe jedenfalls nie Marketing studiert), aber einige scheinen da überhaupt keinen Plan von zu haben…
-
Heißt im Umkehrschluss die Bundeswehr darf keine Werbung machen? Wie sollen die dann ohne Wehrpflicht an Nachwuchs kommen?
-
Heißt im Umkehrschluss die Bundeswehr darf keine Werbung machen? Wie sollen die dann ohne Wehrpflicht an Nachwuchs kommen?
Von mir aus sollen Sie Werbung in der Öffentlichkeit machen. D.h., auf Litfasssäulen, Werbetafeln an Strassen, im öffentlichen-rechtlichen Rundfunk (den ich auch kritisch sehe, aber das ist ein anderes Thema).
Nur: Ein Spiel der Brose Baskets ist das nicht. Das ist eine Veranstaltung, welche von einer Kapitalgesellschaft gegen Entgelt angeboten wird - und bei der man sich an das Hausrecht zu halten hat.
-
Ich verstehe das Problem auch nicht so ganz. Die Bundeswehr sucht Nachwuchs. Den braucht sie auch, also macht sie Werbung.
Soweit so gut.
Nun kommt man hier auf den Gedanken die geben x Geld für Werbezeit, y aber nicht.
Gut darüber kann man streiten. Man muss ja sagen die Bundeswehr darf sich auch entscheiden wo sie wann wirbt. Wie deren Strategie aussieht kann ich nicht sagen, offensichtlich will man in Bamberg an der Bande zu sehen sein bei anderen Vereinen nicht. Vielleicht ist man in der Region bei anderen Sportveranstaltungen am werben, oder die Reichweite stimmt nicht.
Mit Bremerhaven kann man das in meinen Augen nicht vergleichen, das Geld der Stadt stellt eine Beihilfe da und die ist EU rechtswidrig (vermutlich), heißt die Eisbären werden wenn es zum Verfahren kommen sollte (wo kein Kläger da kein Richter) die Kohle schlicht zurückzahlen müssen.
-
Gut darüber kann man streiten. Man muss ja sagen die Bundeswehr darf sich auch entscheiden wo sie wann wirbt.
Und das ist das Problem.
Es mag legal sein - aber es ist nicht fair.
Man könnte sagen: Man sollte es illegal machen.Im Sport versucht jeder Teilnehmer, sich Vorteile zu verschaffen.
Durch Training, die Akquise von Sponsoren, etc.Ich finde es jedoch unfair, wenn ausgerechnet der Staat unmittelbar (!) den Wettbewerb verzerrt.
Denn das tut der dadurch, dass er Zahlungen an einen ganz bestimmten Teilnehmer des Wettbewerbs vornimmt.Kurz gesagt: Der Bund zahlt Geld an einen der BBL-Teilnehmer (wofür genau ist in meinen Augen nicht wirklich relevant) - an andere jedoch nicht.
Das sollte im Sport nicht sein.
Wenigstens im Verhältnis dem (Bundes-) Staat gegenüber sollten die Spiesse der Teilnehmer im sportlichen Wettbewerb gleich lang sein. -
Die Bahn wirbt bei Hertha, ist das dann auch nicht OK?
Wie gesagt, es ist gut das es für das gleiche ist, das darf es auch gerne sein, wir reden hier aber in den rechtlichen Bereich rein und da ist es nicht egal.
Wenn jemand da eine Beihilfe wittert durch den Bund muss er klagen, dann wir das durch die EU geklärt. Wenn ich mich Recht erinnere muss aus dem Ausland geklagt werden, ein Deutscher Verein kann also nicht klagen. Vermutlich interessiert das aber keinen ausländischen Verein.
-
Die Bahn wirbt bei Hertha, ist das dann auch nicht OK?
Analog: Nein, ist es nicht.
Mal abgesehen von der “moralischen” Komponente:
Gemäss Marketingrichtlinien der BBL ist das Werben jenseits der “guten Sitten”, für „harte“ Alkoholika, Tabakwaren, “Dopingmittel” und politische Gruppierungen oder politische Aussagen verboten.
Dafür darf man offensichtlich für Organisationen werben (und tut das auch), die Ihren Mitgliedern das Töten von Menschen beibringen….
-
Dafür darf man offensichtlich für Organisationen werben (und tut das auch), die Ihren Mitgliedern das Töten von Menschen beibringen….
Gut, jetzt also mal zurück zur Ehrlichkeit. Was ist dein Problem? Das die Bundeswehr nur in Bamberg wirbt? Dazu müsste man recherchieren ob die Bundeswehr das gleiche Angebot allen anderen Vereinen auch gemacht hat, und die das ggf abgelehnt haben. Hat sie das nicht, dann kann man das unfair finden. Dann wäre es ggf wirklich besser mit der BBL zusammen zu arbeiten und dann eben überall gleichmäßig Werbung zu schalten. Dazu hab ich mir noch keine Meinung gebildet. Wenn ich das getan habe, werde ich diese ggf auch kund tun.
Oder ist dein Problem nicht viel eher, dass du ein Problem mit der Bundeswehr hast, weil du ggf pazifistisch eingestellt bist oder ähnliches. Das ist eine pol. Meinung die dir jederzeit zusteht. Dann ist die Debatte aber eine Scheindebatte, weil dann geht es dir um was ganz anderes…also sei bitte wenigstens ehrlich.
-
Die Bahn wirbt bei Hertha, ist das dann auch nicht OK?
Analog: Nein, ist es nicht.
Mal abgesehen von der “moralischen” Komponente:
Gemäss Marketingrichtlinien der BBL ist das Werben für „harte“ Alkoholika, Tabakwaren, “Dopingmittel” und politische Gruppierungen oder politische Aussagen verboten.
Dafür darf man offensichtlich für Organisationen werben (und tut das auch), die Ihren Mitgliedern das Töten von Menschen beibringen….
Ich sehe den Widerspruch nicht. Hättest du ein Problem wenn die Polizei wirbt? Klar wäre es super wenn man die BW abschaffen könnte. Die Welt ist nun aber nicht so. Die Fragestellung ist aber nicht ob es moralisch gut ist sondern ob es unfair ist. Nochmal die BW zählt nicht einfach so 30000 EUR. Sie bekommt Werbefläche, Stand im Foyer, Events etc.
Warum andere Vereine nicht gesponsert werden ist eine Frage die man klären könnte. Vielleicht haben andere nicht angefragt? Vielleicht wollen Sie aus moralischen Gesichtspunkten nicht? Vielleicht sehen sie das Preis/Leistungsverhältnis als nicht gut genug an?
Erst wenn du mir von einem BBL Verein sagen kannst dass er zu gleichen Bedingungen wie in Bamberg kein Sponsoring der BW bekommen hat, dann kann man von “unfair” sprechen.
-
PS: Was ich allerdings bei Lektüre der Marketingrichtlinien bemerke:
Offensichtlich scheint die BBL allerdings die selbst gesetzten Richtlinien nicht so ernst zu nehmen.
Schliesslich ist Werbung für (Zitat) Hersteller “pharmazeutische Produkte, die auf der aktuellen WADA-Liste der verbotenen Substanzen
aufgeführt sind” unzulässig.Ratiopharm ist unzweifelhaft ein solcher Hersteller, der gemäss Wortlaut nicht beworben werden dürfte.
-
müsste man recherchieren ob die Bundeswehr das gleiche Angebot allen anderen Vereinen auch gemacht hat, und die das ggf abgelehnt haben.
Warum andere Vereine nicht gesponsert werden ist eine Frage die man klären könnte. Vielleicht haben andere nicht angefragt? Vielleicht wollen Sie aus moralischen Gesichtspunkten nicht? Vielleicht sehen sie das Preis/Leistungsverhältnis als nicht gut genug an?
Erst wenn du mir von einem BBL Verein sagen kannst dass er zu gleichen Bedingungen wie in Bamberg kein Sponsoring der BW bekommen hat, dann kann man von “unfair” sprechen.
Es steht doch in der Zeitung:
Für die Sponsoringentscheidung sind offensichtlich persönliche Beziehungen und auch betriebswirtschaftliche Parameter relevant:“Im Amateur-und Breitensport achtet sie offenbar genau darauf, in welcher Region und in welcher Sportart sie Partnerschaften schließt. Dabei seien auch “betriebswirtschaftliche Paramater” relevant, heißt es aus der Bundeswehr”
http://www.zeit.de/sport/2014-10/fussball-sponsoren-bundeswehr
“Im Jahr 2014 hat die Bundeswehr 24 Kooperationen dieser Art mit Sportvereinen abgeschlossen. (…) Wobei man angesichts von etwa 89.000 Vereinen in Deutschland diese Bündnisabschlüsse als eine sehr selektive Maßnahme bezeichnen muss.”
Wenn jeder Fussball-Siebtligist “gleichberechtigt” einen fünfstelligen Betrag von der Bundeswehr bekommen könnte, dann wüssten wir es.
PS: Gerade Bamberg selbst ist meinen Recherchen nach allerdings kein bedeutender Bundeswehrstandort, so von wegen Werbung als lokaler “Arbeitgeber” und so… Die Jugendtrainings in Kooperation mit den Brose Baskets fanden dementsprechend auch “weit weg” in Kempten und Bad Reichenhall statt (siehe Brose-Webseite, Link oben)
-
Dann frage ich mich schon warum gerade Bamberg? Dass Bamberg jetzt genau die Zielgruppe für die BW bietet bezweifle ich. Vielleicht ist es doch das Paket das sehr gut ist von Bamberg? 30000 ist für den Etat nicht gerade viel. Dafür bekommt die BW schon relativ viel Werbefläche.
-
Was ist nu dein Problem? Die (schwammigen) Richtlinien der BBL oder die Werbepraxis der BW? Oder was sonst?
Bin auch kein Freund der BW, aber was hier bislang zur Debatte steht, ist regulär gekaufte Werbezeit/-gelegenheit.Viel unangemessener finde ich Trainings-/Werbemaßnahmen (?) mit/für Jugendliche in Kasernensporthallen…
In den meisten Fällen bzw Städten sollten sich wertigere “Werbepartner” als ausgerechnet die BW finden lassen. Bin froh, dass/wenn ich das bei meinem Klub nicht ertragen muß.
Bin schon enttäuscht, dass ich hier auch die Füchse Berlin auf der BW-Liste fand. -
Und welches pharmazeutische Produkt mit verbotenen Substanzen bewirbt deiner Meinung nach Ratiopharm?
Ich hab von noch gar keinem Produkt von Ratiopharm Werbung gesehen, nur Werbung für das Pharmaunternehmen selbst (aber ich war auch noch nie in Ulm, vielleicht liegt da ja Anabolika im Foyer aus?).
Natürlich überlegt sich die Bundeswehr, WO Werbung sinnvoll ist. Beim Basketball ist die Rekrutierung von Nachwuchs nunmal wesentlich wahrscheinlicher als aufm Golfplatz.
Frau Spencer.
-
Was ist nu dein Problem? Die (schwammigen) Richtlinien der BBL oder die Werbepraxis der BW? Oder was sonst?
Bin auch kein Freund der BW, aber was hier bislang zur Debatte steht, ist regulär gekaufte Werbezeit/-gelegenheit.Viel unangemessener finde ich Trainings-/Werbemaßnahmen (?) mit/für Jugendliche in Kasernensporthallen…
In den meisten Fällen bzw Städten sollten sich wertigere “Werbepartner” als ausgerechnet die BW finden lassen. Bin froh, dass/wenn ich das bei meinem Klub nicht ertragen muß.
Bin schon enttäuscht, dass ich hier auch die Füchse Berlin auf der BW-Liste fand.In Braunschweig wurde relativ intensiv über eine Trainingshalle auf ex bw Gelände diskutiert. Wie die meisten Trainingshalle wäre die großteils staatlich finanziert und das Gelände gehörte auch noch der bw die so vermutlich mit in Boot gewesen ist.
Ich kann nicht verwerflich es an den Sponsoring finden, die bw wirb sehr viel in privaten reihen(geht mal ins Kino oder schaut TV) kauft einiges zeug von privaten Händlern …
-
Was ist nu dein Problem? Die (schwammigen) Richtlinien der BBL oder die Werbepraxis der BW? Oder was sonst?
Kurz gesagt: Alles!
Die Werberichtlinien der BBL.
Die Tatsache, dass (Bundes-) Steuergelder selektiv in bestimmte Sportteams gesteckt werden.
Die Tatsache, dass damit der Wettbewerb verzerrt wird.
Die Tatsache, dass die Bundeswehrwerbung nicht in der “Öffentlichkeit” stattfindet - wo sie sich direkter kritischer oder Auseinandersetzung stellen muss (man kann dagegen “protestieren” ).Zum letzten Punkt:
Wenn ich - einmal fiktiv gesprochen - das Geld und die Lust hätte, eine Anti-Bundeswehr-“Werbung” in der Brose Arena zu schalten, dann würde das wohl kaum jemand als etwas anderes als eine “politische Botschaft” bezeichnen …welche wiederum “perverserweise” selbst (siehe Link) explizit als Hallenwerbung verboten wäre.@frau-spencer:Und welches pharmazeutische Produkt mit verbotenen Substanzen bewirbt deiner Meinung nach Ratiopharm?
Ich hab von noch gar keinem Produkt von Ratiopharm Werbung gesehen, nur Werbung für das Pharmaunternehmen selbstIch habe nicht gesagt, dass ein konkretes Produkt beworben wird.
Ich habe gesagt, dass gemäss Marketingrichtlinien die Werbung für “Hersteller” solcher Produkte untersagt ist.Ratiopharm ist zweifellos ein solcher Hersteller.
-
Versuch doch mal eine Antiratiopharm Werbung irgendwo zu schalten. Das ist eine Scheindiskussion und ich verabschiede mich hiermit. Die BW macht im Fernsehen Werbung, im Kino aber in einer BBL Halle ist es nicht öffentlich. Hä?
-
Neee, in den Richtlinien steht, dass das Bewerben von Produkten nicht gestattet ist. Von den Herstellern steht da nix. Ratiopharm darf sich als Firma selbst bewerben, nicht aber deren hergestelltes Kokain.
Und richtig, Anti-Bundeswehr-Werbung ist ein politisches Statement und keine Werbung. Gegen staatliche Institutionen zu propagieren ist politisch. Wäre es bei Anti-Polizei oder Anti-Zoll ja auch.
Da ein Bundesliga-Basketball-Spiel eine öffentliche Veranstaltung ist, wird somit auch in der Öffentlichkeit geworben… Ist ja keine private Party.
Frau Spencer.
-
Neee, in den Richtlinien steht, dass das Bewerben von Produkten nicht gestattet ist. Von den Herstellern steht da nix.
Doch, genau so steht es da:
“Das Werben für Firmen und Firmenprodukte ist im BBL-Spielbetrieb grundsätzlich gestattet. Eine gegen gute Sitten verstoßende Werbung ist nicht zulässig. Darüber hinaus ist das Werben für (…) pharmazeutische Produkte, die auf der aktuellen WADA-Liste der verbotenen Substanzen aufgeführt sind, ihre Hersteller und ihren Handel (…) nicht zulässig.”
Das Werben für die Produkte ist nicht zulässig.
Das Werben für die Hersteller dieser Produkte ist nicht zulässig.
Das Werben für den Handel dieser Produkte ist nicht zulässig. -
Ratiopharm ist zweifellos ein solcher Hersteller.
Gut, als Ulmer hat mich das interessiert…also…auf die Suche…
Nach der aktuellen NADA Dopingliste
http://www.nada.de/de/medizin/nadamed/#.VE1ouIqnUZk ermöglicht die Recherche, gibt es genau EIN Medikament von ratiopharm welches derzeit als kritisch eingestuft wird. Schauen wir uns das also mal an…es handelt sich dabei um
Furosemid ein rezeptpflichtiges Medikament. Ich brauche also einen Arzt oder Apotheker mit ausreichend kriminellem Potential.
Es gibt übrigens 160 Hersteller welche Furosemid in irgendeiner Form herstellen. Handelsname war früher übrigens Lasix….Das Patent hatte Aventis …die wiederum aus der Hoechst hervorgingen womit es dann für die “Fraport Skyliners” echt eng wird…Merkst du ab wo es albern wird?
-
Pah, die Bundeswehr. Da hat es in der deutschen Sportgeschichte schon ganz andere fragwürdige Sponsoren gegeben: http://www.n-tv.de/sport/Gaddafi-warb-auf-den-Trikots-article2704276.html
-
Gut, als Ulmer hat mich das interessiert…also…auf die Suche…
Nach der aktuellen NADA Dopingliste
http://www.nada.de/de/medizin/nadamed/#.VE1ouIqnUZk ermöglicht die Recherche, gibt es genau EIN Medikament von ratiopharm welches derzeit als kritisch eingestuft wird. Schauen wir uns das also mal an…Nur eines?
Was ist beispielsweise mit Prednisolon oral?Und ich lass ich mich am 9. November in ein Ratiopharm-Trikot stecken, wenn die nicht noch andere solcher Produkte produzieren.
-
Was jetzt, Ex- oder nicht Ex-? Ex-BW-Gelände (!) wäre doch völlig uninteressant, evtl gut geeignet, sofern nicht kontaminiert.
Wieso sollten (BBL?) trainingshallen staatlich gefördert oder gar finanziert sein? Alba z.B. hat die eigene Halle sogar selbst renoviert und überhaupt erst nutzbar gemacht. Zugegebne weiß ich jetzt nichts über Kauf-oder Mietmodalitäten. Geht aber dann auch nur um die Kommune, nicht den Staat.Ansonsten:
Ist das nun der BW oder der Ratiopharm-Thread?Sehe immer weniger, worin eine Wettbewerbsverzerrung bestehen soll…
Wissen wir, ob nur Bbg - und sonst niemand - von der BW als Partner in Erwägung gezogen wurde bzw ob jmd abgelehnt hat? Oder ob die BW für gleiche Gegenleistung in Bbg mehr Geld gibt als andere Sponsoren?