Gibt es unverdiente Siege im Basketball
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Ich wollte folgendes Zitat aus dem Playoff-Thread zwischen den Brose Baskets Bamberg und den Artland Dragons Quakenbrück, mal zum Anlass für einen neuen Thread nehmen.@1629449:
Ein Sieg nach 14 Punkten Rückstand wäre total unverdient gewesen!
Ja, wieso eigentlich frage ich mich da? Im Fußball hört man ja gern mal die Phrase, dass eine Mannschaft nichts zum Spiel beigetragen hat. Eine Mannschaft stellt sich 90 Minuten in den eigenen Strafraum und schießt dann ein Kontor-Tor. Da würden wohl viele von einem unverdienten Sieg sprechen.
Gibt es dies aber auch im Basketball. Gilt dies auch, wenn wie heute gesehen, eine Mannschaft schon deutlich zurück liegt und beinahe noch gewinnt? Bedeutet dies, wenn eine Mannschaft durch ein paar schnelle Dreier und glückliche Treffer am Ende gewinnt, dies ist unverdient?
Oder ist dies gar nicht mit Fußball vergleichbar, da man sich im Basketball ja nicht nur auf die Verteidigung verlassen kann und gezwungen ist, auch selbst immer wieder anzugreifen. Ist es daher egal, wie weit ein Mannschaft während des Spiel zurück liegt, solange sie nur am Ende vorn ist.
Mich würden einmal eure Ansichten interessieren.
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wenn wir das HIER nun ausdiskutieren, dann müßtest DU als Moderator einschreiten.
Denn es geht schlicht weg um das Wort und die Bedeutung “unverdient” …und das würde dann nicht mehr in “BB Algemein” stehen sondern in “Philosopie Allgemein”
Nen unterschied zwischen Fußball und Basketball mach ich bei dem Satz nicht. Verteidigung ist bei beiden Spielen ebenso wichtig.Aber wie gesagt…wenn wir das ausdiskutieren würd es nicht hier in ein Basketball Forum gehören
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Einfache Antwort: Nein.
Das Ergebnis im Basketball ist direkter Ausdruck der Anstrengungen beider Mannschaften (im Gegensatz zum Fußball). Man kann daher von “glücklich” oder “unglücklich” sprechen (bei knappen Spielen), aber “verdient” oder “unverdient” ist entweder ein “weißer Schimmel” (bei deutlichen Ergebnissen), also überflüssig oder nicht passend (bei knappen Spielen kann man schlecht von “verdient” sprechen, wenn möglicherweise ein einziger Treffer oder Fehlwurf das Ergebnis gedreht hätte), also ebenfalls überflüssig.
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Klar. Kennt doch jeder. Es gibt so Spiele, die laufen seltsam bis (un)glücklich. Bamberg in Bayreuth, Quakenbrück in Vechta, ein bisschen auch wir in Vechta. Wenn es in den letzten beiden Fällen vielleicht auch keine unverdienten Siege waren, dann waren es auf jeden Fall unverdiente Niederlagen. Im Basketball ist es aber sehr selten, weil ein Spielausgang meist das Ergebnis einer Vielzahl von Einzelereignissen ist.
Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen aber dennoch ohne Wert. Bonn hatte neulich gegen Oldenburg auch hoch zurückgelegen und ist aufgrund einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung überhaupt erst in die Verlängerung gekommen. Trotzdem war der Sieg aufgrund der Leistungssteigerung nicht unverdient. -
Der “unverdiente Sieg” im Basketball, ist ein typisches SD-Phänomen. Vor SD und außerhalb dieses Forums habe ich das noch absolut nie gehört! Der Sport ist einfach so ausgestaltet, dass der bessere gewinnt, oder zumindest der glücklichere von zwei gleich guten Teams! Es ist nicht möglich, wie im Fußball, dass eine drückende Überlegenheit nicht belohnt wird und stattdessen der unterlegene Gegner ein Glückstor erzielt.
Eine Ausnahme gibt es dann doch: Wenn ein Schiedsrichter wirklich das Spiel verpfeifft. Aber auch hier meine ich nicht 2 oder 3 strittige Fehlentscheidungen am Ende eines knappen Spiels, sondern wirklichen Betrug, wie ich ihn in geschätzt über 1000 Spielen die ich live gesehen und gespielt habe noch nie erlebt habe! Seltsamerweise erleben manche User hier bei SD so etwas jede Woche, wenn man manche Postings so liest, wenn das eigene Team mal wieder verliert und weniger Freiwürfe als der Gegner hatte…
Klar, es ist unglücklich und unfair, wenn ein Team in letzter Sekunde aufgrund einer Fehlentscheidung verliert (siehe bspw. Bayreuth gegen Bamberg dieses Jahr), aber wenn das betroffene Team wirklich viel besser war und den Sieg mehr verdient gehabt hätte, hätte es wohl kaum so ein enges Ende gegeben!
Letztendlich ist der “unverdiente Sieg” im Basketbal ein relatives Phänomen: Wenn der Underdog kämpft und knapp gegen den gelangweilten Favoriten verliert, sind natürlich alle der Meinung der Underdog hätte den Sieg mehr verdient gehabt!
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Das mit den Schiedsrichtern wäre auch das einzige was mir einfallen würde. Allerdings ist das kaum relevant. Ich schaue seit Mitte der 80er Bundesliga-Basketball und habe in der Zeit zwei, vielleicht drei Spiele gesehen, die wirklich entscheidend von den Schiedsrichter beeinflusst wurden.
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Basketball ist zum Glück eine Sportart, in der das bessere Team normalerweise auch gewinnt, weil das Auftreten von Glück und Pech sich im Laufe eines Spieles ausgleicht. Also sowas wie “unverdiente” Siege sind sehr sehr unwahrscheinlich. Aber eben nicht unmöglich. Falsche oder unglückliche Schiri-Entscheidungen, die 50/50-Bälle hüpfen alle zum Gegner, einfache Körbe rollen wieder raus… wenn sehr viel Pech zusammenkommt, dann ist ein unverdienter Sieg möglich.
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Meine Antwort: Ja!
Als ich den Thread-Titel gesehen habe, hatte ich sofort die NBA-Finals 2006, Dallas vs. Miami, im Kopf.
“Der Schiedsrichter haben das Spiel entschieden.” Solche oder ähnliche Kommentare liest man hier sehr oft. In 9 von 10 Fällen - wenn ich das Spiel gesehen habe - kann ich diese Reaktionen nicht nachvollziehen.
Doch diese Serie war anders, selbst für NBA-Maßstäbe, selbst für eine Liga, die ihren Superstars einen Bonus einräumt. Wade hatte damals, plastisch ausgedrückt, eine virtuelle 3m-Blase um seinen Körper. Immer wenn ein Gegenspieler in diese eindrang, gab es einen automatischen Foul-Call. Ganz egal ob Wade mit den Händen zum Gegner schlug oder es überhaupt keine Berührung gab.
So etwas habe ich (zum Glück) vorher und nachher in dieser Extreme nie wieder gesehen.
Damals wie heute bin ich immer noch derselben Meinung: Miami hat diese Siege bzw. die Serie nicht verdient!