Picking für die Playoffs
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Eben in meiner Twitter-Timeline entdeckt:
In der österreichischen Eishockeyliga gibt es seit dieser Saison ein aus Schweden übernommenes System für die Ermittlung der Spielpaarungen in der ersten Playoffrunde.
Die Teams auf den Plätzen 1-3 dürfen sich dabei ihren Gegner aus den Teams von den Plätzen 5-8 aussuchen. Das Team auf Platz 4 muss den Gegner nehmen, der übrig bleibt.
Heute haben die Teams in Österreich gewählt - und es wollte tatsächlich niemand gegen den Achtplatzierten spielen.
Mir ist dieses System total neu. Ich finde es recht witzig, es würde auch für ordentlich Diskussionsstoff führen - wen soll mein Team wählen.
Aber käme es überhaupt oft vor, dass die Teams “aus der Reihe” picken würden?
Was würdet ihr in der BBL davon halten?
Hier der Link zu dem Tweet, durch den ich darauf aufmerksam wurde: http://branch.com/b/picking-der-neue-heisse-scheiss-fur-playoffs/invite_link/6cjGRNcD047SDQ
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Auch als jemand, der vielen Neuerungen gegenüber skepitsch eingestellt ist, muss ich schon sagen, dass ich das für einen sehr interessanten Modus halte.
Man stellt vor allem damit sicher, dass es gegen Ende der Saison keine Taktiererei mit absichtlichen Niederlagen mehr geben kann, um jemandem aus dem Weg gehen zu können. Die besten Mannschaften können sich ihre Gegner aussuchen und müssen nicht zwangsweise gegen eine Mannschaft spielen, die vielleicht nur aufgrund von Verletzungen auf Platz 7 oder 8 gelandet ist.
Und außerdem bringt es richtig Zündstoff in die Play-Off Partien, weil das gewählte Team sicher beweisen will, dass man sie besser nicht wählen hätte sollen.
In der D-League wird übrigens seit 2009 nach diesem Modus gespielt. Aber fragt mich nicht, welche Auswirkungen das Ganze gehabt hat. So sehr ich Basketball auch liebe, die D-League kann ich mir einfach nicht anschauen… -
Ich sehe da ehrlich gesagt kaum einen konkreten Vorteil. Ok, die ersten drei Plätze werden deutlich attraktiver wenn nicht die Lotterie entscheidet und ein Picking-Event mit dem dazugehörigen Diskussionspotential hat auch was.
Aber problematisch könnte (je nach Tabellensituation) eine Abwertung der letzten regulären Spieltage werden. Diese Grauzone von Teams für die es dort um nix mehr geht reicht doch meistens von Platz 15 bis 10. Warum diese auch noch auf die Plätze 7 bis 5 erweitern? -
Ich finde das gut.
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Ich sehe da ehrlich gesagt kaum einen konkreten Vorteil. Ok, die ersten drei Plätze werden deutlich attraktiver wenn nicht die Lotterie entscheidet und ein Picking-Event mit dem dazugehörigen Diskussionspotential hat auch was.
Aber problematisch könnte (je nach Tabellensituation) eine Abwertung der letzten regulären Spieltage werden. Diese Grauzone von Teams für die es dort um nix mehr geht reicht doch meistens von Platz 15 bis 10. Warum diese auch noch auf die Plätze 7 bis 5 erweitern?Das Problem sehe ich ehrlich gesagt gar nicht, ich vermute vielmehr, dass dann jeder nochmal richtig Gas gibt um einen bleibenden Eindruck hinterlassen will um nicht auf Platz 1 zu treffen. Habe ich eine starke Performance in den letzten Spieltagen und bin heiß, dann ist die Wahrscheinlichkeit doch geringer, dass ich ausgewählt werde oder nicht?
Ich halte den Vorschlag zumindest nicht für abwegig. Das könnte schon sehr spannende Partien und Picks ergeben.
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Finde ich eine interessante Idee, weil ich glaube, dass viele Teams auch nach räumlicher Nähe des Gegner wählen würde. Nicht ausschließlich natürlich. Wenn ich als Bamberg zum Beispiel die Wahl zwischen Bremerhaven/ Artland/Oldenburg oder Ulm/Bayreuth/Würzburg würde ich mir persönlich zweimal überlegen ob ich mir die Reisestrapazen antue. Das wäre natürlich für Auswärtsfahrer auch eine tolle Sache weil man auch unter der Woche problemlos fahren kann.
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Ich find die idee auch interessant. Und warum das dazu führen soll, dass man sich weniger anstrengt…das erschließt sich mir irgendwie nicht. Mir erscheint doch nur der gegenteilige Aspekt logisch. Man darf mir aber gern auch Argumente für die entgegengesetzte Ansicht nennen…
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Sehr interessante Idee, gänzlich von “Taktiererei” ist es allerdings auch nicht befreit, oder?
Beispiel:
Team A steht auf Platz 4 momentan, Team B (eigentlicher Meisterschaftsfavorit) hat eine Sauchenhinrunde hingelegt und sich in der Rückrunde sensationell auf Platz 6 vorgespielt.
–> Keiner will gegen Team B spielen, damit Team A nicht der “Depp” ist, verliert man die letzten zwei Spiele, fällt auf Platz 5 zurück und wird so selber “gepickt” und geht Team B erstmal aus dem Weg.
Ich weiss, etwas sehr theoretisch und vermutlich willentlich auch aus moralischer Sicht und Verpflichtung seiner Fans und Sponsoren schwer zu verkaufen, aber ganz makellos ist das System nicht, oder?
Andererseits: Welches System ist das schon…
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Also ich wäre dafür.
Klare Abschreckung gegen taktische Niederlagen bzw. fehlende Motivation in den letzten Spielen.Wenn ich als Bamberg zum Beispiel die Wahl zwischen Bremerhaven/ Artland/Oldenburg oder Ulm/Bayreuth/Würzburg würde ich mir persönlich zweimal überlegen ob ich mir die Reisestrapazen antue.
Man könnte auch die umgekehrte Überlegung fahren:
Gerade wenn ich als Bamberg schon den Vorteil habe, potentiell ein (entscheidendes) Spiel mehr daheim zu spielen, dann suche ich mir einen Gegner aus, der möglichst weit reisen muss. Schliesslich muss der Gegner in einer best-of-five-Runde bis zu drei mal reisen, mein eigenes Team dagegen nur zweimal. Und einige “lästige” Auswärtsfans erspare ich mir auch (wobei das vielleicht dadurch etwas konterkariert werden könnte, dass die Heimspiele dann an den für Fanreisen günstigen Wochenenden stattfinden, jedoch die Auswärtsspiele an den ungünstigen Terminen in der Woche). -
Es hat nicht wirklich eine Tradition im Sport.
Und es wäre für Außenstehende nicht wirklich vermittelbar, warum man sich im Sport den Gegner aussuchen kann.
Es entwertet ein wenig den Titelkampf, wenn man sich einen Gegner aussuchen kann. Wer Meister werden will, muss jeden in jeder Runde schlagen können.In meinen Augen wäre das eine Wiederholung der unsäglichen Tabellengeschichte, die sinnvoll klang, aber nicht vermittelbar war.
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Wir haben doch jetzt schon oft genug ein faktisches “ich kanns mir aussuchen” oder hat noch niemand sich über komische Ergebnisse in den letzten Runden gewundert. da halte ich das für den deutlich ehrlicheren Weg. und sorry, es mag zwar ungewohnt sein, aber schwer zu erklären is es nun wirklich nicht …im gegensatz zu dem Tabellennkram
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Die Hauptrunde wird entwertet. Spielen jetzt noch die Vergleiche eine Rolle, um ggf. Tabellenplätze zu ermitteln, entfällt das, weil nun eben gepickt wird.
Und normalerweise wird Team 1 immer Team 8 wählen.
Team 1 hat eh schon zig Reisen mehr hinter sich gebracht, da stört eine Reise mehr oder weniger auch nicht sonderlich.
Playoffrunden kann man eh nicht planen. Wir haben Spielzeiten, wo die ersten vier weiterkommen oder die ersten vier ausscheiden.
Ich sehe nicht einen einzigen Zusatznutzen. Nicht einen.
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@-Lux-:
Team A steht auf Platz 4 momentan, Team B (eigentlicher Meisterschaftsfavorit) hat eine Sauchenhinrunde hingelegt und sich in der Rückrunde sensationell auf Platz 6 vorgespielt.
–> Keiner will gegen Team B spielen, damit Team A nicht der “Depp” ist, verliert man die letzten zwei Spiele, fällt auf Platz 5 zurück und wird so selber “gepickt” und geht Team B erstmal aus dem Weg.
Nur: Der Fünftplatzierte wird in der ersten Runde mindestens eines und maximal zwei Heimspiele haben; der Viertplatzierte dagegen mindestens zwei, maximal drei Heimspiele. Ein allfällig entscheidendes fünftes Spiel fände für den Viertplatzierten zuhause statt, für den Fünftplatzierten auswärts.
Oder anders formuliert:
Würdest du als Manager wirklich das Risiko nur eines Heimspiels in der 1. Runde eingehen, wenn du auch garantiert zwei Heimspiele (als 4.) haben könntest? -
Es hat nicht wirklich eine Tradition im Sport.
Knifflige Argumentationslinie. Was uns heute Traditionen sind, waren einst Revolutionen oder zumindest Innovationen, gerade im Basketball. Nur mal so als Erinnerung, hier die Originalregeln des Sports aus dem späten 19. Jahrhundert. Seitdem eingeführt: Freiwürfe, Dribbling, Dunks, Dreier, die Shot Clock. Zuletzt wurden auch bei uns die Spielfelder neu zugeschnitten; eine Modifikation des PO-Modus wäre da eher Kosmetik.
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@-Lux-:
Sehr interessante Idee, gänzlich von “Taktiererei” ist es allerdings auch nicht befreit, oder?
Beispiel:
Team A steht auf Platz 4 momentan, Team B (eigentlicher Meisterschaftsfavorit) hat eine Sauchenhinrunde hingelegt und sich in der Rückrunde sensationell auf Platz 6 vorgespielt.
–> Keiner will gegen Team B spielen, damit Team A nicht der “Depp” ist, verliert man die letzten zwei Spiele, fällt auf Platz 5 zurück und wird so selber “gepickt” und geht Team B erstmal aus dem Weg.
Ich weiss, etwas sehr theoretisch und vermutlich willentlich auch aus moralischer Sicht und Verpflichtung seiner Fans und Sponsoren schwer zu verkaufen, aber ganz makellos ist das System nicht, oder?
Andererseits: Welches System ist das schon…
Platz 4 bedeutet aber Heimrecht, platz 5 nicht. Denke den gibt niemand freiwillig her.
Die Idee find ich aber witzig. Allerdings wäre es dann ja egal ob ich am ende 5. oder 8. werde. -
Die Hauptrunde wird entwertet. Spielen jetzt noch die Vergleiche eine Rolle, um ggf. Tabellenplätze zu ermitteln, entfällt das, weil nun eben gepickt wird.
Aber dadurch wird die Hauptrunde doch nicht entwertet.
Das Recht vorrangig zu picken, ist ein nicht unwesentlicher Vorteil.
Zumindest an der Spitze (Positionen 1-3) macht dies die Hauptrunde eigentlich nur wertvoller.
Für die Teams von 4-8 geht es dagegen tendentiell um etwas weniger.
Allerdings auch nur dann, wenn diese nicht mehr den dritten (Pick-Platz) bzw. neunten Platz (Verpassen der Playoffs) erreichen können.
@Hans_Wurst:Allerdings wäre es dann ja egal ob ich am ende 5. oder 8. werde.
Oder auch nicht… denn wenn man weiterkommt, hätte man ja ggf. wieder gegen ein weiter hinten platziertes Team einen Heimrechtsvorteil.
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Es hat nicht wirklich eine Tradition im Sport.
Knifflige Argumentationslinie. Was uns heute Traditionen sind, waren einst Revolutionen oder zumindest Innovationen, gerade im Basketball. Nur mal so als Erinnerung, hier die Originalregeln des Sports aus dem späten 19. Jahrhundert. Seitdem eingeführt: Freiwürfe, Dribbling, Dunks, Dreier, die Shot Clock. Zuletzt wurden auch bei uns die Spielfelder neu zugeschnitten; eine Modifikation des PO-Modus wäre da eher Kosmetik.
Wir hätten da auch noch verschiedenste Playoffvarianten zu bieten, best of 3, best of 7 mit verschiedenen Spielfolgen.
Picking wäre da nur eine weitere Variante.
Aber keine, die nicht ebenso manipulierbar wäre wie jede andere auch. -
Zusatznutzen:
1. Der 1. wird noch stärker belohnt. Er kann Vereinen deren Spielweise er nicht mag aus dem Weg gehen (z.b. Göttingen damals).
2. Dieses System lässt sich noch viel besser vermarkten als das bisherige System. Weil jeder “Pick aus der Reihe” brisanz mit sich bringt. Warum ist Team 1 Team 2 aus dem Weg gegangen, jetzt will sich Team 3 erst recht beweise usw….
3. Dieses System ist für jemanden der beide Systeme nicht kennt mMn. noch einfacher zu erklären.Ich finde es super!
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Wirklich intuitiver finde ich es nicht, aber durchaus besser da verletzungen und späte verpflichtungen oft auch die Kräfteverhältnisse verzerren. Wobei ich aus diesen Gründen eh kein PO Fan bin, und die Abschlußtabelle lieber mag.
Denke für die Teams wird es zum ende hin nicht langweilig mit diesen System, aber vllt für die fans wenn es für das team um nicht mehr geht und man nicht mehr rechnen kann.
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Zusatznutzen:
1. Der 1. wird noch stärker belohnt. Er kann Vereinen deren Spielweise er nicht mag aus dem Weg gehen (z.b. Göttingen damals).
2. Dieses System lässt sich noch viel besser vermarkten als das bisherige System. Weil jeder “Pick aus der Reihe” brisanz mit sich bringt. Warum ist Team 1 Team 2 aus dem Weg gegangen, jetzt will sich Team 3 erst recht beweise usw….
3. Dieses System ist für jemanden der beide Systeme nicht kennt mMn. noch einfacher zu erklären.Ich finde es super!
Ein Vermarktungsgag also…mehr bleibt kaum übrig.
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Zusatznutzen:
1. Der 1. wird noch stärker belohnt. Er kann Vereinen deren Spielweise er nicht mag aus dem Weg gehen (z.b. Göttingen damals).
2. Dieses System lässt sich noch viel besser vermarkten als das bisherige System. Weil jeder “Pick aus der Reihe” brisanz mit sich bringt. Warum ist Team 1 Team 2 aus dem Weg gegangen, jetzt will sich Team 3 erst recht beweise usw….
3. Dieses System ist für jemanden der beide Systeme nicht kennt mMn. noch einfacher zu erklären.Ich finde es super!
Ein Vermarktungsgag also…mehr bleibt kaum übrig.
Fragen wir anders, warum nicht?
Und ist es nicht genau die Vermarktung, die die BBL noch besser machen kann? -
Hey. Es ist und bleibt eine Randsportart.
Die von relativ wenigen Leuten gesehen und beachtet wird.Ich glaube nicht, dass der Basketball in D irgendetwas damit gewinnt, in dem es etwas kopiert, was ansonsten Eishockeyligen in Schweden oder Österreich tun.
Wenn denn das Picking eine so tolle und einzigartige Angelegenheit ist, warum findet es nur so wenig Verbreitung?
Playoffs sind per se immer spannend, da braucht es mMn keine weiter zusätzliche Verschärfung.
Wer am Ende gewinnt, ist weiter, egal gegen wen.Und wenn sich Team 1 eben Team 6 aussucht, kann es auch damit auf die Nase fallen, als wenn es wie jetzt üblich auf Platz 8 trifft.
Dieser ganze Derbykram ist doch zweitrangig. Als ob sich Bamberg in der letzten Saison Bayern in der ersten Ründe gewählt hätte, wenn es gedurft hätte.
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Hey. Es ist und bleibt eine Randsportart.
Die von relativ wenigen Leuten gesehen und beachtet wird.Mit der Einstellung wären wir wohl noch in den Turnhallen der Vorstädte.
Ich glaube nicht, dass der Basketball in D irgendetwas damit gewinnt, in dem es etwas kopiert, was ansonsten Eishockeyligen in Schweden oder Österreich tun.
Wenn denn das Picking eine so tolle und einzigartige Angelegenheit ist, warum findet es nur so wenig Verbreitung?
Weil das Prinzip neu ist? Warum nicht mal selber inovativ sein anstatt zu warten bis es die NBA macht?
Playoffs sind per se immer spannend, da braucht es mMn keine weiter zusätzliche Verschärfung.
Wer am Ende gewinnt, ist weiter, egal gegen wen.Und wenn sich Team 1 eben Team 6 aussucht, kann es auch damit auf die Nase fallen, als wenn es wie jetzt üblich auf Platz 8 trifft.
Richtig und was wäre dieses auf die Nase fallen bitte für ein super Ding für Fans und Medien!?
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@ sideshow.
Das eine sind Regeländerungen am Spiel, die sich an den Fortschritten bei Athletik, Taktik oder auch Doping orientieren. Sie betreffen alle gleichmäßig und benachteiligen niemanden.
Das andere sind Änderungen am Wettbewerb selbst.
Da bin ich eher vorsichtig, die verändern den Wettbewerb viel mehr als eine Verlegung einer Spielfeldlinie.
Es gibt wahrscheinlich keine echten Nachteile des Pickings, aber eben erst recht keine Vorteile.Was ich viel eher in Betracht ziehen würde, wären so etwas wie Preplayoffs. Damit könnten viel mehr Teams in den Playoffwettbewerb eingreifen, was den Playoffgedanken mehr in der Breite fördert.
Picking ist nur eine andere Variante des gegenwärtigen Pokalmodus, im Pokal wird halt gelost unter sechs Vereinen der ersten Runde, beim Picking wird dreimal gewählt und der Rest spielt gegeneinander.
….
Ich bin von der Sömmeringhalle über die Msh bis in die O2 mitgegangen. Ich will bestimmt nicht die Sporthalle zurück, obwohl es da nur zwei Preise gab.
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Preplayoffs fände ich super, wobei man sich dabei fragen muss, was mit den Großen in der Zwischenzeit passiert… ruhen die sich aus? Können die ihre kommenden Gegner schon mal bis ins Detail studieren?
Egal. Picking: SUPER!
Wie sähe die zweite Runde aus? Begegnungen nach Tabellenplatz unabhängig vom Pick der Ersten Runde? Sprich 1. gg 4. und 2. gg 3. bzw deren Bezwinger?
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Schon aus einem Grunde bin ich dagegen. Alles heult immer rum, dass es keine Traditionen gibt. Ständige Erneuerungen im Modus lassen diesen schönen Sport undurchsichtig werden für Außenstehende.
Letztlich sehe ich keinen wirklichen Nutzen darin, den Playoffmodus zu ändern.
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Ich finde die Idee gut, warum nicht etwas Neues probieren. Das sorgt aus den bereits genannten Gründen für Diskussionsstoff, Aufmerksamkeit, mediale Resonanz. Davon kann man als Randsportart nie genug haben. Es ist doch spannend, wer wen pickt und warum. Und wenn sich dann mal eines der niedrigen Teams durchsett … heidewitzka! Ich wäre mir fast sicher, daß nicht 1-8, 2-7 usw. rauskommt. Bamberg würde z.B. definitiv nicht Alba picken, ganz egal, wo die stehen. Jeder hat Gegner, die einem mehr oder weniger liegen.
Tradition? Was hat Basketball damit zu tun? Die Attraktivität einer Sportart hat mE sehr wenig mit Tradition zu tun. Eine DER antiken, olympischen Sportarten, Ringen, ist aus dem olympischen Programm geflogen. Totraditionalisiert! Erfolgreich ist, was attraktiv ist! Snowboard Cross zum Beispiel. Kampf Mann gegen Mann (Frau gegen Frau), wer als Erste im Ziel ist, hat gewonnen. Da könnten “etablierte” Sportarten wie Rodeln in den nächsten Jahren Probleme bekommen (wobei mir eh nicht klar ist, was Menschen daran finden, eine Uhr anzustarren, um zu sehen, wer am Ende 5 Hundertstel schneller war). Tradition und Etablierung helfen eine gewisse Zeit, den Status Quo zu erhalten, auf Dauer setzt sich Attraktivität durch. Wenn man nicht ständig danach strebt, die Attraktivität der eigenen Sportart zu erhöhen, fällt man zurück, im schlimmsten Fall in die Bedeutungslosigkeit (wie z.B. Ringen).
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Mir konnte auch noch niemand der Kritiker erklären, was dadurch langweiliger werden würde…Im Gegenteil…Teams die sicher sind, würden sich doch am Ende um so mehr reinhängen, um nicht von der Nr. 1 gepickt zu werden…die ersten 4 würden sich anstrengen…um evtl die Mannschaft picken zu dürfen, die sie gerne hätten…vielleicht kann mir ja jemand erklären, wo ihr da genau das Problem seht, dass es “langweiliger” werden könnte. Und Taktiererei im Sinne von "ich verliere mal um 3. zu werden, weil mir der aktuelle 6. lieber wäre als der 7. fällt dann doch weg…als 2. könnte ich mir dann ja evtl den 6. aussuchen. Ich seh echt (fast) nur Vorteile. Und ich denke eher, wie manche schon sagten,. es würde die ein oder andere Geschichte mehr geben, die man thematisieren könnte vor der Picking Runde.
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“Aufmerksamkeit erheischen”
Bin komplett gegen solche Kindereien.
Das Spiel muss einfach sein: Der Ball muss ins Tor, fertig.
Könnte man auch sagen: Wir “picken” uns nach der Vorrundentabelle die Gegner für die Spieltage.
Oder wir schrauben Lampen auf den Kopf, bevor man schießt muss man Knopf drücken: rot=links, grün=rechts.
Alles Kokolores.Schaun wir doch mal die Tabelle rechts an. Was würde denn passieren, “gepickt” werden ?
Bamberg nimmt sich Bonn (Revanchemotivation, Ensminger, Hassliebe, volle Halle)
FC nimmt sich Hagen (123:112 oder so, das füllt die Halle)
Oldenburg nimt sich, dreimal darf man raten: Artland.
Für Berlin bleibt Ulm.
Das ist aber quasi (fast) genau so, wie es sowieso käme.Warum sollte man da einen Marketinggimmick draus machen?
Soll das "öffentlich pasieren? Welcher Sender überträgt?
Gibt’s ein Showprogramm außenrum (damit eingeschaltet wird)? Hasstänze der Cheerleader? “Pick & Pop” (Namensrechte habe ich mit gerade eintragen lassen …)
Und was gilt in der 2. Runde? Wieder Pick? Diesmal mit Roll (“Pick & Roll” - ebenfalls schon “besetzt”!)?
ICH WILL EINFACH BASKETBALL UND KEINE MARKETING-GIMMICKS !!! -
Es gan durchaus schon Saison, wo sehr stark einzuschätzende Team zwischen Platz 6 und 8 gelandet sind. Da sie sich spät gute Spieler geholt haben, anstatt auf Konstanz +ber die Saison zu setzen oder verletzungspech zu beginn der Saison hatte. Picking wertet für mich die Bedeutung der Hauptrunde auf, zumindest für die großen Titelfavoriten was ich sehr gut finde.
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Mir konnte auch noch niemand der Kritiker erklären, was dadurch langweiliger werden würde…Im Gegenteil…Teams die sicher sind, würden sich doch am Ende um so mehr reinhängen, um nicht von der Nr. 1 gepickt zu werden…die ersten 4 würden sich anstrengen…um evtl die Mannschaft picken zu dürfen, die sie gerne hätten…vielleicht kann mir ja jemand erklären, wo ihr da genau das Problem seht, dass es “langweiliger” werden könnte.
Ich versuche es nochmal zu erklären: Es gibt viele verschiede Gründe für die Entscheidung, welches Team gepicked wird. Bisheriges sportliches Abschneiden, momentane Form, Spielsystem und ökonomische Sachen (wird die Halle voll? Lange Auswärtsfahrten?) etc.
Natürlich könnten Teams mit einem starken Schlußspurt die Entscheidung nicht gepicked zu werden beeinflussen, allerdings kann es auch Abwägungssache sein vielleicht mal zwei Wochen tendenziell zu regenerieren (z.B. nach drölfzig englichen Wochen in Europa). Die momentane Form ist halt nur ein Punkt und das Risiko wegen weggeschenkten Spielen (am besten total offensichtlich, damit ja keiner denkt es wäre eine Formkrise) möglicherweise vernachlässigbar.Zugegeben, wenn ich mir dass jetzt nochmal durchlese; es liest sich wie eine Verschwörungstheorie. Trotzdem bin ich ein Verfechter von “Never change a running system”. Im bisherigen sehe ich keine gravierenden Fehler, im Picking sehe ich zu wenige Vorteile.
Achso, das Grundproblem an mehr Mannschaften für die es am Ende nicht mehr um alles geht sehe nicht so sehr an der “Langeweile”, sondern eher an einem bösen Wort. Irgendwas mit Wettbewerb und Verzerrung. Den Satz “Sehr fair von Mannschaft X, dass sie sich trotzdem nochmal reingehängt haben” habe ich schon zu oft gehört als dass ich glauben könnte, dass dies der Normalzustand ist.
Akte-X-Melodie pfeife
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Den Satz “Sehr fair von Mannschaft X, dass sie sich trotzdem nochmal reingehängt haben” habe ich schon zu oft gehört als dass ich glauben könnte, dass dies der Normalzustand ist.
Akte-X-Melodie pfeife
Das Problem seh ich ja auch,ich seh nur nicht wie das durch nen anderen Modus besser oder schlechter werden sollte.
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Trotzdem bin ich ein Verfechter von “Never change a running system”.
Und im Prinzip lässt sich dein Statement ziemlich genau darauf zusammenschrumpfen. Es gibt gute Gründe das genau so zu sehen. Wirklich unumstößlich überzeugend erscheint es mir nicht. Trotzdem - auch wenn das hier vielleicht anders scheint - ich hätte auch nix dagegen wenn es bleibt wie bisher. Ich seh nur auch kein so riesen nachteil in dem anderen System.
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Schon aus einem Grunde bin ich dagegen. Alles heult immer rum, dass es keine Traditionen gibt. Ständige Erneuerungen im Modus lassen diesen schönen Sport undurchsichtig werden für Außenstehende.
Also wenn in der BBL irgendetwas Tradition und Konstanz hat, dann die “ständigen Erneuerungen im Modus”.
Allein in den letzten 20 Jahren (länger verfolge ich den Sport noch nicht) gab es in der Bundesliga…
… Saisons mit 12 Teams, mit 14 Teams, mit 16 Teams, mit 18 Teams
… eingleisige Ligen und zweigleisige Ligen mit Nord- und Süd-Gruppe
… normale Hin- und Rückrunden, doppelte Hin- und Rückrunden in der eigenen Gruppe plus einfache Hin- und Rückrunde mit der anderen Gruppe
… Playoffs der besten 8 und Pre-Playoffs von 5 bis 12
… Playoffs im Modus best of 3, best of 5 und best of 7
… Playdowns, Relegationsrunden mit den besten Zweitligisten, direkte Absteiger und gar keine Absteiger
… 2 erlaubte Ausländer, unbegrenzt erlaubte Ausländer, Bosmänner A, B und C, unterschiedliche Deutschenquoten etc.
… wechselnde Mindestanforderungen an Halle, Etat und sonstige Rahmenbedingungen
… “traditionelle” Pokalwettbewerbe ohne Top4, “traditionelle” Pokalwettbewerbe mit Top4, “innovativer” Pokalwettbewerb der besten 7 Hinrundenteams
… Allstargames Nord gegen Süd und National gegen International… und das ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit. Von jährlichen teils massiven Regeländerungen und -anpassungen ganz zu schweigen.
Also Tradition und Beständigkeit und Durchsichtigkeit für Außenstehende waren für die BBL mit Sicherheit noch nie handlungsleitende Argumente.
Zum Thema: Ich finde die Idee gut! Es würde die Hauptrunde bedeutend aufwerten und die Erstplatzierten weit mehr belohnen als mit Heimrecht in einem evtl. 5. Spiel und einem vermeintlich leichteren Gegner. Absolut überlegenswert!
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Finde die Idee aus einem ganz einfachen Grund nicht gut: Die sportliche Leistung der Mannschaften auf 5-8 wird nicht mehr “gewürdigt”. Wenn sich eine Mannschaft den vermeintlich leichteren Gegner auf Platz 3 oder 4 über die Saison erkämpft hat, wäre es diesen Teams gegenüber nicht fair wenn nun der Tabellenführer sagt “ätsch, uns liegt aber Team 6 besser als Team 8, wir spielen lieber Team 6”.
Während die wiedereinführung der Pre-Playoffs sicherlich interessant wäre. So schlecht war der damalige Modus meiner Meinung nach nicht - sportlich und für die Teams auf den entsprechenden Plätzen vermutlich auch wirtschaftlich. Allerdings dem Laien natürlich schwer zu erklären… -
Trotzdem bin ich ein Verfechter von “Never change a running system”.
Und im Prinzip lässt sich dein Statement ziemlich genau darauf zusammenschrumpfen. Es gibt gute Gründe das genau so zu sehen. Wirklich unumstößlich überzeugend erscheint es mir nicht. Trotzdem - auch wenn das hier vielleicht anders scheint - ich hätte auch nix dagegen wenn es bleibt wie bisher. Ich seh nur auch kein so riesen nachteil in dem anderen System.
Könnte ich direkt unterschreiben. Besonders der Fett markierte Teil trifft auch auf mich zu
Einen Nachteil sehe ich noch. Die Plätze eins bis drei werden zu sehr aufgewertet. Der große Spaß der Playoffs ist doch das Überraschungsmoment. Es geht praktisch von Null los. Die Überraschungen in Highscoring-Sportarten sind sowieso selten, mit Picking erwarte ich im Viertelfinale nur noch Favoritensiege (Übertreibung). Ein Spaß weniger.
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Während die wiedereinführung der Pre-Playoffs sicherlich interessant wäre. So schlecht war der damalige Modus meiner Meinung nach nicht - sportlich und für die Teams auf den entsprechenden Plätzen vermutlich auch wirtschaftlich. Allerdings dem Laien natürlich schwer zu erklären…
Pre-Playoffs sind in Deutschland z.B. auch beim Eishockey und beim Volleyball in der Bundesliga normal.
Und Pre-Playoffs mit den Teams auf den Plätzen 7, 8, 9 und 10 hätten auch noch einen Vorteil: Die vermeindlichen Spitzenteams wie Bamberg, Berlin, Ulm oder Oldenburg (diese Saison) könnten etwas durchatmen nach ihren europäischen Aufgaben, was wiederum für die Fairness ausgleichende Gerechtigkeit wäre.
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Während die wiedereinführung der Pre-Playoffs sicherlich interessant wäre. So schlecht war der damalige Modus meiner Meinung nach nicht - sportlich und für die Teams auf den entsprechenden Plätzen vermutlich auch wirtschaftlich. Allerdings dem Laien natürlich schwer zu erklären…
Pre-Playoffs sind in Deutschland z.B. auch beim Eishockey und beim Volleyball in der Bundesliga normal.
Und Pre-Playoffs mit den Teams auf den Plätzen 7, 8, 9 und 10 hätten auch noch einen Vorteil: Die vermeindlichen Spitzenteams wie Bamberg, Berlin, Ulm oder Oldenburg (diese Saison) könnten etwas durchatmen nach ihren europäischen Aufgaben, was wiederum für die Fairness ausgleichende Gerechtigkeit wäre.
Auf der einen Seite ja, auf der anderen werden genau diese Teams dann meckern sie hätten den Spielfluss verloren, da sie 1-2 Wochen keinen Wettbewerb mehr hatten.
Wie man es macht, es wird immer jemanden geben, der etwas zum meckern findet, darum geht es um zuviel.