Reihenfolge bei mehreren Freiwürfen
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hi zusammen.
ich habe eine kurze frage die mir sicher einige experten beantworten können. geschehen beim spiel trier vs tübingen am letzten sonntag.
folgende situtation. Gillingham wird gefoult. Foul wird auch gepfiffen. direkt danach wird ein T gegen die Tübinger Bank gepfiffen (warum ist ja egal).
Boris entscheidet richtig auf 2 mal freiwürfe für das foul und 2 freiwürfe + ballbesitz trier für das T.
für Trier geht ravio an die freiwurflinie wirft den ersten daneben boris pfeift ab und entscheidet das die beiden freiwürfe für das foul nicht gegeben werden, da der falsche spieler an der linie steht.
Es gibt viel diskussion hin und her etc.die beiden freiwürfe + ballbesitz fürs t werden allerdings gegeben.
So jetzt zur frage: Hätte der schiri überhaupt den ball freigeben dürfen, als ravio an der linie stand?
um jetzt unkenruffen vorzubeugen. ich war insgesamt bei dem spiel von der schirileitung sehr begeistert. die drei in grau haben sehr konsequent und fair gepfiffen. sogar sachen wie 5 sec beim einwurf, 3 sec zone oder doppelfoul habe ich lage nichtmehr gesehen, zumal fast alle pfiffe vollkommen verständlich waren.
mich interessiert dieser eine punkt nur einfach weil ich ihn nicht verstanden habe.
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Art. 44.3.3 : Ein falscher Spieler hat einen oder mehrere Freiwürfe ausgeführt: Der Freiwurf oder die Freiwürfe sind ersatzlos zu streichen. Den Ball erhält die gegnerische Mannschaft zum Einwurf von der Seitenlinie in Höhe der Freiwurflinie, es sei denn, das Spiel wird mit Strafen für weitere Regelverletzungen fortgeführt.
Sollte deine Frage beantworten…
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Das stimmt dann, wenn auch irgendwo was über die Reihenfolge der Werfer steht.
Letztes Jahr ist im Spiel ASC Mainz gegen Crailsheim das gleich auch passiert mit dem gleichen Ergebnis. Resultat, obwohl alle vier Würfe drin waren zählten nur zwei, es kam deswegen zur Verlängerung und die hat Crailse gewonnen. Mist!
In den Playoffs der ersten Liga war exakt die gleiche Situation (war glaube ich ein Oldenburg-Spiel). Auch hier haben die Werfer in der falschen Reihenfolge geworfen, alle vier Punkte zählten und das Spiel ging weiter.
Was stimmt denn nun?
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Ersteres. Es ergibt sich aus der Sache, dass die Freiwürfe für das technische Foul am Ende kommen, denn nur deswegen gibt es ja dann auch Einwurf an der Mittellinie. Die Probleme gibt es immer wieder und Schiris machen da nun mal auch immer wieder mal Fehler. Bei Boris (Schiri im Beispiels des Trier-Spiels) kann man davon ausgehen, dass er gerade bei solchen Dingen richtig liegt bzw. die herrschende Meinung teilt.
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Es ergibt sich aus der Sache, dass die Freiwürfe für das technische Foul am Ende kommen, denn nur deswegen gibt es ja dann auch Einwurf an der Mittellinie.
Soweit so klar und logisch. Aber wie ist das mit der Ballfreigabe - hat nicht der Ref darauf zu achten, wer wann an die Linie geht, sprich, im konkreten Beispiel den Ball Gillingham in die Hand zu drücken und zu sagen: “2 shots for you”?
T.
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Das kann der Schiri zwar machen, und in den unteren Ligen macht man das auch eher, weil sonst stundenlange Regeldiskussionen mit lauter Ahnungslosen folgen. Aber der Schiri muß das nicht. Er muß ja auch nicht den Spieler beim Andribbeln vor einem Schrittfehler warnen, oder ständig den Co-Trainer auffordern, dem Coach den Mund zuzuhalten, oder…
Den Regelverstoß ahnden, das muß er dann allerdings. -
Nein, der Schiri hat nicht diese Pflicht. Das könnte man ja theoretisch auf alle Regelbereiche erweitern, dass der Schiri vorher auf eine Regelübertretung hinweist. Auch wenn es immer wieder ein Versehen ist, gibt es auch absichtliche “Verwechselungen” und ein Spieler wirft die Freiwürfe, weil er einfach eine bessere Quote als der Gefoulte hat. Das sehe ich eigentlich als Hauptgrund dafür an, dass man da nicht eine zwingende Schiriaufklärung voraussetzt.
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Absicht wars in dem Fall wahrscheinlich eher keine, da Gilli’s Quoten normalerweise okay sind. Aber die Erklärung leuchtet ein. Vielen Dank.
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Die oben beschriebene Situation wird in Art. 42 behhandelt. In Art. 42.2.6 heisst es, dass die Strafen (hier: FW) in der Reihenfolge ihres Entstehens gehandet werden.
In der Regelinformationen ist zu lesen(Art. 44 Statement 2), dass der SR den Freiewerfer auszutauschen hat, wenn er fest stellt, dass der falsche Spieler werfen moechte. Dies ist aber nur moglich, wenn der Ball noch nicht zum ersten FW uebergeben wurde.
Wenn man den SR nichts unterstellen moechte, haben sie also gemaes den Regeln gehandelt.
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Das stimmt dann, wenn auch irgendwo was über die Reihenfolge der Werfer steht
Das ergibt sich aus Art 42 “Sonderfälle”
_42.2.2 Die Reihenfolge ist festzulegen, in der sich alle Fouls ereignet haben
42.2.6 Alle übrig bleibenden Strafen werden in der Reihenfolge ausgeführt, in der sie entstanden sind_
damit ergibt sich ja auch die Reihenfolge der Werfer….
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danke schonmal.
die sache mit der reihnfolge leuchtet mir ein. quasi jeden regelverstoß nach dem anderen abarbeiten.mir war halt nur unklar ob der schiri den bei an den falschen spieler freigeben darf? ist ja nicht wie in anderen fällen wo man z.b. sagt “achtung du machst gleich nen schrittfehler” oder so.
da die ballfreigabe wohl so ok war ist alles andere dann auch i.o.
ist halt dumm gelaufen, da hätten die trierer besser aufpassen müssen, bzw einfach mal dumm den schiri fragen müssen. ich glaube kaum das boris da was falsche gesagt hätte
wie gesagt ich will keinem was unterstellen sonder nur diese wissenslücke bei mir schließen.
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Die oben beschriebene Situation wird in Art. 42 behhandelt. In Art. 42.2.6 heisst es, dass die Strafen (hier: FW) in der Reihenfolge ihres Entstehens gehandet werden.
In der Regelinformationen ist zu lesen(Art. 44 Statement 2), dass der SR den Freiewerfer auszutauschen hat, wenn er fest stellt, dass der falsche Spieler werfen moechte. Dies ist aber nur moglich, wenn der Ball noch nicht zum ersten FW uebergeben wurde.
Wenn man den SR nichts unterstellen moechte, haben sie also gemaes den Regeln gehandelt.
Ich fand es halt merkwürdig, dass der Pfiff von Boris kurz in der “Pre-Shot-Routine” von Raivio kam also kurz bevor der Ball die Hand verließ. Er hätte dann wohl auch vorher pfeifen können, als Raivio der Ball übergeben wurde aber dann gewartet, um halt das ganze deutlicher zu machen. Andererseits frage ich mich, ob es Boris nicht schon vorher aufgefallen sein muss, dass da der falsche Spieler stand…
Ich denke nicht, dass Boris das so gesehen hatte und will ihm da nix unsterstellen. da wird in so Situationen ja auch noch mit der Bank geredet und Boris war der, der in der Nähe der Bank stand… -
Ich will hier niemandem etwas unterstellen, aber so eine Situation darf einfach nicht passieren! Zumindest nicht in der BBL!
Da sind zwei weitere Schiedsrichter vorort, die rechtzeitig hätten eingreifen können! Und dann gibt es in der BBL zudem einen Kommissar, dessen Aufgabe es ist, alles zu beobachten und ebenfalls fristgemäß einzuschreiten! Also 4 Offizielle!
Das ist schlichtweg ein Armutszeugnis und somit einer Profiliga nicht würdig!
. . . in diesem Sinne . .
Mr. Basketball -
Wieso wird den Schiedsrichtern hier das Armutszeugnis ausgestellt? Die haben vollkommen regelkonform gehandelt. Wenn die eine Mannschaft den Fehler macht, dann ist sie selbst schuld. Gerade in der BBL kann erwartet werden, dass die Spieler aber mindestens die Coaches die Regeln kennen (und das ist jetzt kein außergewöhnlicher Sonderfall, sondern kommt in 70-80% aller Spiele vor).
Dass der falsche Mann an die Linie geht, ist halt dumm gelaufen. Die SR KÖNNEN das unterbinden, wenn sie es sehen. Dafür wird immer vor dem Spiel abgesprochen, dass sich die passiven SR den Freiwerfer merken. Und Schmidt wusste ja scheinbar auch, wer hätte werfen müssen. Jetzt kann man sich zwar darüber streiten, ob er vor Ausführen der FW darauf hätte hinweisen und den Werfer hätte wechseln müssen oder nicht. Ich finde, er MUSS nicht, er KANN. Er MUSS lediglich das Vergehen “falscher Freiwerfer” anschließend korrekt ahnden, was er getan hat. Wenn er die Regeln eng auslegt - oder vielleicht sogar davon ausgegangen ist, dass womöglich der falsche Spieler absichtlich die ersten FW wirft - hat er vollkommen korrekt gehandelt! -
Klar hat Boris Schmidt korrekt gehandelt, keine Frage. Aber passieren darf es - vor allem in dieser Spielklasse - trotzdem nicht. Bei Freiwurfsituationen sind Foulspieler und Schütze durch den/die pfeifenden SR`s zu identifizieren und werden normalerweise an den/die Kollegen weiter gegeben. Durch das T-Foul gegen die Bank gab es zusätzliche Zeit für die Refs sich untereinander auszutauschen, insbesondere wenn ein Kollege nach seiner Foulanzeige der Bank ihr unsportliches Verhalten auf Anfrage erläutert. Und nur Boris merkt es nach der Ballübergabe und damit zu spät? Wäre interessant von Boris etwas dazu zu hören, denn darüber wird nach dem Spiel sehr ausführlich diskutiert worden sein.
In der BBL und noch dazu live im TV sind solche Ereignisse mehr als sehr unvorteilhaft, denn welcher Kommentator, selbst bei einem Trainer als Experten neben sich, kann den Zuschauern beschreiben, was gerade passiert war. Von den Zuschauern in der Halle ganz zu schweigen, da macht man sich bei der „benachteiligten“ Mannschaft für den Rest der Spielzeit keine Freunde.
@Baselmann
Im Übrigen glaube ich nicht, dass diese Situation in 70% – 80% aller Spiele vorkommt, auch nicht, dass der falsche Schütze in dieser Häufigkeit an die Linie geht. Denn genau dafür gibt es die Refs.Grüße an alle SR`s
-Larry- -
Niemand wird bestreiten, dass die Schieris regelkonform gehandelt haben. Die Frage ist nur, ob es im allgemeinen Interesse ist, diesen Pfiff derart zu forcieren. Damit macht man sich natürlich unsympatisch. Für die Außendarstellung der Schiedsrichter hat das jedenfalls keinen positiven Einfluss, man zeigt zwar, dass man die Regeln kennt, aber man stellt sich in den Mittelpunkt. Was man als Schiedsrichter ja eigentlich verhindern sollte. Mein Fazit: Pfiff ist korrekt, die Situation ist aber auch ohne Pfiff und damit ohne folgende Aufregung lösbar, also halte ich letztere Variante für gefühlvoller.
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Ich halte es eher für ein Armutszeugnis sich derart über eine Einzelentscheidung (wenn das passiert, ist es schlimm) aufzuregen. Dabei ist der Threadersteller ja ausgenommen, da es zu Beginn des Threads ja nur eine Wissensfrage war.
Ich würde mich viel mehr über eigene Spieler aufregen, die ständig ego zocken oder ihre Marotten nicht los kriegen, die regelmäßig zu Turnovers führen. Viel spielbeeinflussender als 2 Freiwürfe….
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Ich halte es eher für ein Armutszeugnis sich derart über eine Einzelentscheidung (wenn das passiert, ist es schlimm) aufzuregen. Dabei ist der Threadersteller ja ausgenommen, da es zu Beginn des Threads ja nur eine Wissensfrage war.
Ich würde mich viel mehr über eigene Spieler aufregen, die ständig ego zocken oder ihre Marotten nicht los kriegen, die regelmäßig zu Turnovers führen. Viel spielbeeinflussender als 2 Freiwürfe….
Dito. Diskussion okay, Aufregung übertrieben. Das Verhalten der Schieris zu hinterfragen ist nicht unangebracht, darüber zu meckern schon, immerhin handeln sie im Sinne der Regeln. Das Wort “Armutszeugnis” ist woanders besser aufgehoben.
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Im Grunde geht’s ja wohl um die Tiefe des anzuwendenden Formalismus. Da es bei der Entscheidungslage ohnehin keinen Rebound gab und das Spiel mit Einwurf Mittellinie weiterging, wäre in diesem Fall (außer formell natürlich) die Reihenfolge der Werfer schnurzpiepegal, es hätte also gereicht, ggf. den zweiten Werfer zurück zu pfeifen, wenn es denn der falsche gewesen wäre.
(Erinnert mich so’n bisschen an die Diskussion mit Schieri’s über Unterziehhemden bei U14-Spielen sonntagsfrüh in kalten Schulturnhallen: ja, formell gelten hier die Bekleidungsregeln der FIBA; aber macht es Sinn, auf deren Einhaltung zu drängen?)
Andererseits ist die BBL eine nationale Spitzenliga, in der man von Spielern und Offiziellen Regelkunde erwarten kann. -
Wurde die Regelauslegung für ein solches Vergehen nicht erst vor zwei Jahren geändert?
Vorher wurden, wenn der falsche Spieler an der Linie war, die beiden Freiwürfe wiederholt. Was zur folge hatte, dass man, insbesondere bei knappen Spielen, versuchte einen besseren Freiwerfer an die Linie zu bringen. Wenns der Schiri nicht gemerkt hat - gut, wenn doch dann hat halt der richtige Spieler anschliessend geworfen.
Durch die neue Regel kann mich mein “Betrugsversuch” also mein zwei Freiwürfe kosten. Wäre der Schiedsrichter verpflichtet auf diesen Fehler hinzuweisen und dann den richtigen Spieler an die Linie zu holen hätte man sich die Regeländerung sparen können, weil ich dann wieder zocken kann ob es der Schiri merkt oder nicht.
Was aber natürlich nicht heisst, dass immer bewusst der falsche Spieler an die Linie geht. Also im Zweifelsfall lieber mal beim Schiedsrichter nachfragen wer den werfen muss.
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Also verstehe ich richtig: es hätte 4 Freiwürfe für die gleiche Mannschaft gegeben. Nur hat Herr Schmidt darauf bestanden das erst der gefoulte Spieler 2 Freiwürfe für Foul am Werfer, und dann die beiden Freiwürfe für das T ausgeführt werden???
Ist schon ein wenig kleinkariert??? -
Das stimmt dann, wenn auch irgendwo was über die Reihenfolge der Werfer steht
Das ergibt sich aus Art 42 “Sonderfälle”
_42.2.2 Die Reihenfolge ist festzulegen, in der sich alle Fouls ereignet haben
42.2.6 Alle übrig bleibenden Strafen werden in der Reihenfolge ausgeführt, in der sie entstanden sind_
damit ergibt sich ja auch die Reihenfolge der Werfer….
Was hat das mit kleinkariert zu tun? Habe für dich noch mal meinen Post von neulich hervorgeholt, denn ich gehe mal davon aus, dass du dir nicht alles aufmerksam durchgelesen hast.
Wenn du das jetzt kleinkariert nennst, dann können wir das Regelwerk auch gleich ganz abschaffen und jeder macht es so, wie er denkt und es für richtig hält!