Hand heben nach begangenem Foul?
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Ich habe eine grundsätzliche Regelfrage, bezieht sich auf folgende Situation aus dem BBL-Spiel Ludwigsburg vs. Göttingen:
Center Nascimento begeht ein Foul, ist mit dem Pfiff aber gar nicht zufrieden und will mit dem Schiedsrichter diskutieren. Also hebt er nicht sofort die Hand wie üblich (wenn man signalisiert dass der Pfiff in Ordnung geht), sondern redet auf den Schieri ein.
Erst als der Schiedsrichter schon die Pfeife zum Mund führt, hebt Nascimento die Hand und prommt nimmt der Schieri die Pfeife wieder aus dem Mund und es passierte nichts weiter.Nun meine Frage:
Ist das Heben der Hand nach einem begangenem Foul obligatorisch, oder ist das einfach nur eine faire Geste?
Und wenn es Pflicht ist, wie wird es bestraft? -
mallet hat letztes jahr im halbfinale nachm 2. mal ein Technisches bekommen….
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Der Spieler dem ein Foul angelastet wird muß die Hand heben, bei Unterlassung KANN der Schiri ein Technisches Foul verhängen. Das geht sogar in der Kellerliga. Allerdings kommt das nur höchst selten vor und der Schiedsrichter kündigt sowas normalerweise an (quasi letzte Warnung an einen Spieler oder den Kapitän).
Man signalisiert also keineswegs notwendigerweise das der Pfiff so “in Ordnung geht”… -
Nur frage ich mich ernsthaft, wen das beeindrucken bzw. was das überhaupt bringen soll? Ein normaler Zuschauer kann doch selber sehen, dass der Spieler doch nur die Hand hebt, weil es der Schiedsrichter verlangt. An den Reaktionen vom Spieler vor dieser Geste erkennt doch jeder, dass der Spieler es eigentlich garnicht einsehen will.
Boris Schmidt macht das übrigens sehr sehr gerne, manche Menschen brauchen das einfach. Ich meine er hätte auch das T gegen Mallet gepfiffen.
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das gleiche thema hatten wir hier schon:
http://www.schoenen-dunk.de/basketball/bbl/viewtopic.php?topic=10506&forum=25&start=25
und ja, er muss…
49.1.2 Es handelt sich um ein technisches Foul, wenn ein Spieler Ermahnungen der Schiedsrichter ignoriert oder unsportliches Verhalten zeigt, wie…
nicht ordnungsgemäßes Erheben der Hand, wenn er von einem Schiedsrichter hierzu aufgefordert worden ist, nachdem ein Foul gegen ihn verhängt wurde. -
Wenn ich mich richtig erinnere geht die Regel sogar auf Naismith zurück, der Basketball am YMCA Springfield erfand.
Das YMCA ist eine kirchliche Einrichtung und das Handheben hat seinen Ursprung im kirchlichen Denken der Nächstenliebe, sozusagen eine Entschuldigung an den Gefoulten.
In welchen Buch oder Artikel ich das gelesen habe, kann ich mich nicht mehr erinnern -
On 2008-01-28 17:55, DragonJay wrote:
Boris Schmidt macht das übrigens sehr sehr gerne, manche Menschen brauchen das einfach.Manchmal hilft Kommunikation (viele SR, so auch Boris, beherrschen das) - manchmal führt sie ins Verderben (im Regelfall für den Spieler …).
Die Regeln enthalten nicht ohne Grund diese Bestimmung. Ich denke nicht, dass man den Refs, die sie anwenden, einen Vorwurf machen kann - ganz im Gegenteil. In ALBAs ULEB-Cup-Spielen beobachte ich so handelnde Refs häufiger als in der BBL.
Natürlich beinhaltet die Anwendung dieser Regel einen Zwang für den Spieler, aber diese Form der Gesprächsbeendung ist immer noch besser als wenn der Ref ohne diesen Zwischenschritt zum T greift. Der Spieler kann agieren und erhält dann das Signal “jetzt ist gut - Hand heben und alles ist vergessen”. Dieses Vorgehen ist für beide Seiten angenehmer (Spieler erhält kein T, Ref muss keines geben) als die Alternative.
Ich meine er hätte auch das T gegen Mallet gepfiffen.
Und ich hätte gedacht, dass man Boris Schmidt und Murat Biricik nicht verwechseln kann. Es was Murat …
On 2008-01-28 18:34, MadDodger wrote:
Wenn ich mich richtig erinnere geht die Regel sogar auf Naismith zurück, ….
… und das Handheben hat seinen Ursprung im kirchlichen Denken der Nächstenliebe, sozusagen eine Entschuldigung an den Gefoulten.
In welchen Buch oder Artikel ich das gelesen habe, kann ich mich nicht mehr erinnernDu wirst wohl mal “1931-1991 - 60 Jahre FIBA-Regeln” von Manfred Ströher gelesen haben. Oder eine Webseite, die das abgeschrieben hat.
Gemäß dieser Quelle geht es aber nicht um Nächstenliebe (das war die Begründung für das Verbot des Einsatzes von Körperkraft gegen Gegenspieler) sondern das Erheben der Hand entspricht der religiösen Ethik des Schuldbekenntnisses.
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[VORSICHT SATIRE]
Und ich dachte immer, das Heben der Hand wäre in Deutschland seit 63 Jahren verboten…