Wüstenwahnsinn? Dubai in der Euroleague - Top oder Flop?
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@Flintstones sagte in Wüstenwahnsinn? Dubai in der Euroleague - Top oder Flop?:
Tja und woher weißt du, dass es das in Dubai nicht gibt?
Irgendwann muss man anfangen etwas neues zu spielen, dann kann auch eine Tradition daraus werden.
Damit sollte man dann aber unterklassiger anfangen, nicht in der Euroleague. Nicht Schritt 3 vor Schritt 1. Wenn die Emirate sich dann irgendwann zu einem ernstzunehmenden Basketballland entwickelt haben (viel lokales Talent, konstantes Interesse an der Sportart, etc), dann kann auch der Schritt eines Vereins in eine hochklassige Liga wie die Euroleague erfolgen (wenn wir jetzt mal ausblenden, dass ich sowieso schon aus geographischen Gründen dagegen bin).
Ich finde, die Euroleague sollte schon aus Teams bestehen, deren Region/Land eine gewisse Basketballkultur und Basketballtradition aufweisen.
Du sagst, das kann ja dann noch entstehen. Ich finde, es muss erst entstehen, und dann Euroleague. Nicht andersrum.
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Lokale Talente. Gucke mal bei Monaco oder Efes oder oder wieviel Lokales dabei ist.
Kann man bestimmt noch erweitern die Liste. -
@knicksfan_24 sagte in Wüstenwahnsinn? Dubai in der Euroleague - Top oder Flop?:
Das ist doch in dem Fall absolutes Wunschdenken.
Es geht nicht um Grassroots sondern um einen weiteren Entertainment Baustein für Urlauber.
Es geht um Geschäft (meiner Meinung ist das Wettgeschäft das wichtigste Ziel) und Einfluss durch finanzielle Abhängigkeiten der Ligen. Es geschieht überall: Golf, Füßball, F1 und jetzt auch Basketball- wer am Geldhahn sitzt trifft zukünftig die Entscheidungen in dieser Sportarten, und dass wird wenig bis gar nichts mit Sport Tradition zu tun haben….
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Einzwei fun facts, eine Frage, einzwei Anmerkungen und eine Meinung beim Lesen:
- Dubai liegt Luftlinie noch mal deutlich über 2000 km weiter vom europäischen Kontinent entfernt als Tel Aviv (insgesamt also fast 3x so viel).
- Die EL hat (derzeit) verhältnismäßig viele Vereine am südlichen/südöstlichen Rand des europäischen Kontinents.
- Dubai hat diverse Basketball-Akademien (die sicher nicht schlecht ausgestattet sein dürften) in der Stadt.
- Eine von ihnen ist am WE, mit ihrer serbischen Dependance (spielen in der ABA U19, nicht besonders dolle), nun auch bereits auf dem ANGT, diesmal wiederum in Dubai, vertreten gewesen.
Prozess hat begonnen, man hat sich entschieden, nicht auf unsere Befindlichkeiten zu warten.
Was ich mich in der Tat aber frage (ernstgemeint, nicht ironisch). Warum (strategisch gesehen) drängt man in die EL, die ja noch nie Geld abgeworfen hat, es sei denn so was wie “Geld- und Imagewäsche” reicht, statt wirklich einen asiatischen BB-Markt zu enwickeln und profitabel zu machen? Oder macht man das auch?
Dass Traditionen nicht nur aus sich selbst wachsen, sondern (manchmal auch gegen den Willen von Beteiligten oder Betroffenen) geschaffen werden, ist richtig. Das aber als Begründung (aus sich selber heraus) zu akzeptieren, finde ich persönlich fragwürdig.
Ich persönlich bin entschieden gegen die Aufnahme von Dubai in die EL.
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@stretchsix
Europa ist natürlich einer der größten Konsumentenmärkte und das ist interessant für viele Sponsoren und jetzt kommt noch West-Asien dazu. Wie man hört soll es auch nicht das einzige Land aus der Region sein, das Interessen hat. Grundsätzlich scheint es als ginge es auch darum die Finanzkraft der Russen zu ersetzen. Denn die werden wohl erst man nicht mehr mitspielen. Fragt sich wie man mit den Anteilen von ZSKA umgeht.Ja, Dubai ist weit, aber am Ende genauso weit wie die kanarischen Inseln. Oder Unics Kazan seinerzeit.
Ich bin da gespalten. Es wirkt erst einmal abwegig, aber es gibt auch durchaus Chancen. Ich denke am Ende ist es ein Business Case.
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Wieso die Finanzkraft der Russen ersetzen? In welcher Hinsicht meinst du das?
CSKA ist weiterhin ein Anteilseigner der Euroleague und aktuell sieht es danach aus als würden sie die aktuelle Situation akzeptieren und warten bis der Krieg vorbei ist. Die anderen Anteilseigner sind durchaus gewillt ZSKA wieder aufzunehmen, auch weil man bei CSKA bisher die Füße ziemlich still hält. Aber die Moskauer sitzen weiterhin bei allen Entscheidungen mit am Tisch.Weil der nahöstliche/mittelasiatische Basketballraum nicht einmal ansatzweise auf internationalem Niveau agiert. Gut zu sehen im September als der Sieger der “West Asia Super League”, dem Gegenstück zur Champions League Europe, Al Manama, temporär verstärkt für das Turnier, mit 55 Punkten gegen die Basktes Bonn verlor, die nun, beim allem Respekt, ja auch kein europäisches Top-Team sind. Zwei der (west-) asiatischen Vertreter landeten bei der letzten WM auf den beiden letzten Plätzen, der Libanon, am Ende auf Platz 23, kassierte 39 und 55 Punkte Klatschen gegen Lettland und Kanada und gewann sein einziges Spiel gegen den Iran. Deren bester Spieler Yakhchali spielt ja in der Pro A, was ja auch ein Bild für die Leistungsfähigkeit dort abgibt.
Am Ende ist eine Business Decision, weil Dubai neben dem Team auch ganz viel Geld in die Kassen der EL-Teams spülen würde. Wenn ich mich richtig erinnere heißt es, dass man fast doppelt so viel bezahlen würde wie die Turkish Airlines und IMG.
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@When_we_were_kings Kann Deine Argumente nachvollziehen und sehe auch die Chancen. Für mich sprechen aber trotzdem drei Gründe (in steigender Gewichtung) gegen diesen Business Case, die hier alle auch schon Thema waren.
- Die ökologische Komponente. Die EL hat eine Vorbildfunktion und es dürfte schwer sein, vom Normalverbraucher zu erwarten sich einzuschränken, wenn auf dieser Vorbildsebene so wenig Maßstäbe gelten. [Aber Du hast recht: Der Ural ist weit weg, Europa erstaunlich groß und hat, wenn man aufs Meer hinausschaut, auch eine erkennbare koloniale Tradition. ]
- Die gesellschaftliche Komponente. Zu jedem Globalisierungsimpuls sollte ein Lokalisierungsimpuls als Pendant erkennbar werden, um das Ganze beziehbarer auf das eigene Lebensumfeld zu machen. Wird es hier für mich nicht.
- Die polito-ökonomische Komponente. Wenn sich EL BB auf einen solchen rechtsstaatlich “zweifelhaften” (und vermutlich Mitsprache beanspruchenden) Stake- und Shareholder einlässt, sollte sie zumindest selbst bereits eine etablierte und in sich verlässliche Compliance haben, die auf liberalen Grundsätzen (und damit meine ich hier vor allem Chancengleichkeit) beruht. Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte (da bin ich bei @malote): Hat sie derzeit leider nicht.
Nun aber genug schwülstig geschwafelt, rüber zu “Dyn ist mein ganzes Herz”, Niedersachsenderby …
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@Junes
Ich kann mir in der aktuellen Situation nicht vorstellen, dass in den nächsten 10 Jahren russische Teams in Europa rumreisen und spielen, wenn sie im Moment nicht mal bei den olympischen Spielen bei der Eröffnung dabei sein sollen. Die politische Situation wird erst mal so bleiben. Was soll sich da groß ändern und wie will man das begründen? -
Ökologie, Tradition, sportliche Qualifikation lese ich hier. Hat aber nichts mit der Euroleague zu tun… Ähnlich wie die NBA hat die Euroleague nix mit Tradition am Hut. Dort wird ja auch schnell von einer Stadt in die nächste Geschoben… Auch nicht mit irgendeiner sportlichen Qualifikation. Oder warum spielt Bayern München jetzt in der Euroleague? Tradition mag man zwar gut finden, ist aber am Ende einfach nichts als persönliche Meinung. Das selbe gilt für Ökologie - die Euroleague ist in keinem bisschen ökologisch. Sonst würde man zum beispiel in regionalen Gruppen spielen.
Die Euroleague ist eine kommerzielle Liga und zwar eine, die sehr viel Geld kostet, aber kaum welches bringt. Und das da die Vereine irgendwann keine Lust mehr drauf haben ist auch klar. Man kann (wie in der NBA auch) beschließen das nicht zu schauen, oder eben doch. Aber ob jetzt Dubai oder nicht ist auch Wurst, da werden eh keine Einheimischen spielen. Die einzige Frage, die ich mit stelle ist, spielen die da vor leerer Halle? So wie hierzulande beim Eurocub?