Welches "X" für Deutschland?
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Seit ca. 14 Tagen ist Demond Greene bekanntlich das “X” als naturalisierter Spieler los, von denen einer für das Nationalteam eines Landes spielen darf, somit ist Deutschland “X”-frei.
Eine Methode, die mittlerweile in Europa weit verbreitet und teilweise auch sehr erfolgreich praktiziert wird: Russland mit Holden, Israel mit Watson, Bosnien Herzegowina mit Domercant, etc.
Wer käme denn zukünftig für das “X” im deutschen Kader in Frage? Eines ist klar, ein Deutscher Pass ist Grundvoraussetzung und solche Aktion wie Holden, der wohl irgendwie beim tanken plötzliche Russe geworden ist, wird es in Deutschland nicht geben. Sprich, der Spieler muss in Deutschland geboren sein oder deutsche Vorfahren vorweisen können.
Dies könnte z. B. Mario Stojic (Ex Real Madrid) sein, der in Deutschland geboren wurde, aber schon für Kroatien im Einsatz war und somit ausscheidet.
Ganz oben auf meiner Liste wäre folglich z. B. ein Hurl Beechum (eine völlig Genesung vorausgesetzt), der ist im Besitz eines deutschen Passes ist und mit seinen Fährigkeiten (exzellenter 3er-Schütze, sehr guter Defender auf Permitter) durchaus ein Gewinn für das aktuelle Team wäre.
Wer wäre für Euch Kandidat (Greg Ostertag? Jason Klein? Derek Vogel? Chris Ensminger? Rick Stafford?), den man entweder bereits einsetzen könnte oder mit diesem Zwecke eine Einbürgerung forcieren sollte oder sollte man solche Bemührungen lieber ganz sein lassen und das Nationalteam “X”-frei halten?
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Ich würde eine Einbürgerung auf jeden Fall nicht aufschließen, das aller Wichtigste ist jedoch, dass dieser Spieler auch menschlich ins Team passt und nicht nur eingbürgert wird nur um nen guten Spieler zu haben. Der DBB sollte sich überlegen wen sie einbürgern (Bradley ).
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Ja an den hatte ich auch schon gedacht, aber der hat bereits für Argentinien gespielt. Überhaupt gibt es in Argentinien und Brasilien jetzt eine junge Generation hochtalentierter Spieler mit deutschen Nachnamen, wo es im Scouting Report heißt “his Grandfather came to… from Germany”, ein Schelm wer böses dabei denkt.
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Dumme Frage: Aber wozu braucht man in einem Zeitalter, in dem die Nationalstaaten als “Prinzip” immer bedeutungsloser werden, gerade in Europa, den überhaupt noch “Nationalmannschaften”.
Was ist das überhaupt, das so ein Team attraktiv macht, dass man mitfiebert? Die Flagge? Die Tatsache, dass “einer von unseren Frankfurtern” mitspielt?
Wieso ist man als Bamberger für “Deutschland” und nicht für “Lettland” mit dem guten U-U-Uvis? Wegen Bauermann?
Dieses ganze Nationalmannschaftsgetue ist mir irgendwie suspekt. Je mehr die “Nationen” und die Nationalisten an politischer Bedeutng verlieren, desto lauter werden Events wie die Weltmeisterschaften zum Heldenepos hochstilisiert. Fussball 2006 als Gipfel und Wahn.
Mein Fazit: Anscheinend sind da wohl viele im Innersten doch ein wenig Nationalisten und müssen etwas kompensieren, was uns abhanden gekommen ist, und dann dürfen ruhig ein paar Afrikaner für Deutschland spielen wie weiland Uwe Seeler und Fritz Beckenbauer. Warum nennen wir die Teams nciht wie bei den Freizeitturnieren fantasievoll “Die Dunker” oder “Bad Boys II” oder “Dream Team VIII” - dann darf jeder mitdatzern von überall her wie bei den Vereinsclubs und am Ende wird die lustigeste Truppe Weltmeister.
Also was fasziniert euch so an “Nationalmannschaften”? -
Mir fällt zwar jetzt kein entsprechender Spieler ein, aber wenn man cshon darüber nachdenkt, sollte man doch einen Spieler für die Zukunft nehmen und keinen Spieler wie Ensminger oder Beechum, der schon 32 Jahre auf dem Buckel hat.
Mir ist klar, dass man, wenn der Spieler aufhört, ja einen anderen nehmen kann, aber in meinen Augen würde ein guter Spieler, der langfristig in der Nationalmannschaft spielt die bessere Wahl. -
natürlich soll überhaupt keiner in der nationalmannschaft spielen, der keinerlei deutsche wurzeln hat und der nicht die deutsche sprache beherrscht. die deutsche nationalmannschaft muss auch eine mannschaft aus deutschen bleiben, sonst könnte man sie ja echt in “dream team irgendwas” umbenennen, wie der bamberger weiter oben vorgeschlagen hat.
länderspiele und große turniere- die gelegenheit rivalitäten zu pflegen und sicher auch ein zeichen dafür, dass die globalisierung eine farce ist und nationalstaaten noch immer wichtig. -
Bechum, Ostertag, Ensminger und erst recht Siggi und Stafford fallen für mich aus. Die sind zu alt und helfen nicht wirklich über das Jahr 2008 hinaus. Wenn man schon so eine Aktion macht, dann sollte es ein junger Spieler mit Potenzial sein, der noch 6, 7, 8 Jahre im NT spielen kann. Ein Name fällt mir aber auch nicht ein.
Warum aber eigentlich nicht gleich eine ganze Horde 15jährige Brasilianer, Argentinier, Puerto Ricaner, Russen, Tschechen usw. mit deutschen Wurzeln gesucht und mit deutschen Pässen versorgt. Dann hätten wir das X-Problem nicht und das deutsche Nachwuchsproblem hätte sich auf ganz wundersame Weise auch gelöst. ;-). Bei Olympia 2012 wären wir dann ganz dicke da!
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On 2005-09-17 00:14, diogenes wrote:
Bechum, Ostertag, Ensminger und erst recht Siggi und Stafford fallen für mich aus. Die sind zu alt und helfen nicht wirklich über das Jahr 2008 hinaus. Wenn man schon so eine Aktion macht, dann sollte es ein junger Spieler mit Potenzial sein, der noch 6, 7, 8 Jahre im NT spielen kann. Ein Name fällt mir aber auch nicht ein.Na dann würde ich mal sagen Derrick Taylor: Der ist jung,dynamisch und kann noch etwa 10 Jahre auf höchsten Niveau spielen.
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@ Mailman:
Gerade in Zeiten von Europäisierung etc. braucht man seine nationale/regionale Identifikation, was nichts mit gewissen Gruppierungen und Parteien zu tun hat.
Ich finde auch den Einsatz von Greene, Nikagbatse, Demirel etc gerechtfertigt. Die haben schon hier gelebt (made in D), wo die meisten SD-User noch nichtmals Windeln getragen haben. OK, Bradley war bisschen zu weit in der Trickkiste gegriffen. Der ist keine deutsche Identifikationsfigur. Alle fordern Integration von Zugewanderten, hier habt Ihr sie. Diese Leute identifizieren sich mit unserem Land und halten seine Fahne hoch.
Und bei welcher Gelegenheit bekommt man sonst so viele geniale Baller aufm Feld zu sehen, wenn nicht ab und zu mal das NT Vorbereitungsspiele in D austragen würde?
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Hm - also eine “deutsche Identifikationsfigur” wäre meiner, mit dem “wir” (also mindestens eine Handvoll unter uns) schon mal irgendwo in der Jugend geschwitzt und geballert haben und der seinen Weg nach “oben” gemacht hat. Das sind seine “Wurzeln”. Also “Wurzeln” von im Sinne von DBB, der ist schon irgendwie DBB-notorisch und nicht irgendwie von “draußen” in die BBL hineingeschneit.
Die Sache bleibt merkwürdig. Gut, es ist wirklich nett, wenn man mal wie beim Unisport mit Typen aus ganz andern Regionen herumgurkt und sich freut, wenn “Team, Blau” gegen “Team Rot” mehr Punkte erzielt und ein Bezirksligaspieler einen Zweitligacenter ans Brett klemmt. Es ist auch in Ordnung, wenn man daraus zur besseren Übersicht “Nationalteams” macht, so wie man daraus auch “Haarfarbenteams” machen könnte - oder warum zur Abwechslung nicht mal “Bleichgesichter” und “Langnasen” gegen “Schlitzaugen”. Alles möglich.
Aber warum gibt es für solche Kunst-Mannschaften so etwas wie Europa- und Weltmeisterschaften? In den USA würde kein Mensch zu einem Event kommen, wo “Alabama” gegen “Oregon” spielt und am Ende nach dem Turnier der 50 “Texas” der Meister ist. Sinnlos, sowas.
Warum also ist das bei uns so furchchtbar attraktiv, dass man sogar ukrainische Hauskatzen einbürgern würde, nur um deren Halter zu einem Dreipunktewurf für “Deutschland” zu bewegen? -
Also ich find Nationalteams gut und eine gesunde Portion Patriotismus ist auch keine Straftat und hat auch absolut gar nichts mit Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit zu tun, zumindest solange man ihn richtig interpretiert. (Nur in Deutschland hat man damit seit dem Geschehnissen mitte des letzten Jahrhunderts offensichtlich ein paar Probleme). Es ist nun mal ein gewisses menschliches Bedürfnis sich mit anderen zu messen und da ist mit ein heutiger sportlicher Wettkampf weitaus lieber als die früheren kriegerischen Auseinandersetzungen.
Ein Nationalteam representiert uns alle (made in germany oder life in germany) im sportlichen Wettkampf, genauso wie z. B. GHP Bamberg mich in der BBL repräsentiert und dort meinen (zensiert) Support bekommt.
Stellt sich natürlich irgendwo die Frage, wer fürs Nationalteam auflaufen soll, ob mich ein Bradley der schlichtweg 228 cm zu bieten hat oder ein Stafford und Ensminger, die schon lange Jahre in Deutschland leben, die Sprache beherrschen und sich lokal hier in unserem Land für unterpriviligierte und hilfsbedürftige Mitmenschen engagieren.
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Für mich kann nur jemand für die NT spielen, der sich mit dem Land identifiziert, die Sprache spricht und und hier wenigstens mal einen nicht kleinen Teil seines Lebens zugebracht hat.
Deswegen bin ich ganz klar gegen die Beechums dieser Welt, gegen die Bradleys und wie sie heissen.
Wenn wir nicht in der lage sind, selbst Spieler zu entwickeln, haben wir halt Pech gehabt. Punkt. -
On 2005-09-17 10:02, Kosmonaut wrote:
Also ich find Nationalteams gut und eine gesunde Portion Patriotismus ist auch keine Straftat und hat auch absolut gar nichts mit Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit zu tun, zumindest solange man ihn richtig interpretiert. (Nur in Deutschland hat man damit seit dem Geschehnissen mitte des letzten Jahrhunderts offensichtlich ein paar Probleme). Es ist nun mal ein gewisses menschliches Bedürfnis sich mit anderen zu messen und da ist mit ein heutiger sportlicher Wettkampf weitaus lieber als die früheren kriegerischen Auseinandersetzungen.Ein Nationalteam representiert uns alle (made in germany oder life in germany) im sportlichen Wettkampf, genauso wie z. B. GHP Bamberg mich in der BBL repräsentiert und dort meinen uneingeschränkten Support bekommt.
addsig]Dieser verdammte Zweite Weltkrieg aber auch… Immerzu muß man sich als Deutscher schuldig fühlen…
Ich habe keinen Bock hier Patriotismusdebatten führen zu müssen. Aber deine Ausführung hört sich schon sehr nach BLINDEM PATRIOTISMUS an.
Wieso brauchst Du denn jemanden, der dich repräsentiert und dem du deinen UNEINGESCHRÄNKTEN Support gibst?!? Da scheint der Sport und der eigentliche Wettkampfsgedanke ja radikal in den Hintergrund zu rücken. Also mit genau so einer Form von Patriotismus kann ich nix anfangen.
Wieso will man sich denn irgendwelche Superspieler, die mit Deutschland kaum was zu tun haben einbürgern, um sie dann in der Nationalmannschaft abzufeiern?!? Das scheint dann ja zeimlich beliebig und austauschbar zu werden. Dann kann man ja gleich überlegen, ob man Nationalmannschaften wie Klubs führt und die EM zu einer Sommerliga macht. Zusätzlich könnte man dann auch Spieler von einem Land zum anderen traden…
Nee, wenn man Leute einbürgern sollte, dann Jugendspieler, die in Deutschland aufgewachsen sind, aber nicht in Besitz eines deutschen Passes sind. -
JohnnyBonny… trink erstmal deinen Morgenkaffee und beruhig dich wieder. Ich wollte damit ja nur zum Ausdruck bringen, dass jeder von uns in irgendeiner Weise hinter einer Gemeinschaft steht.
Jeder von uns unterstützt ja mehr oder minder einen reagionalen Club in der BBL, 2. Liga oder sonst wo, im Endeffekt oft ja auch aus den gleichen Gesichtspunkten. Ich supporte eben GHP, weil es mein Heimatteam aus Bamberg ist. Wäre ich Berliner würde ich ALBA unterstützen, wäre ich Bonner, dann die Telekom Baskets. Mit dem Nationalteam verhält es sich da doch ganz ähnlich, ich denke wir freuen uns alle, wenn das deutsche Nationalteam erfolgreich ist, nur dass hier jetzt eben unsere Unterstützung über die regionale auf die nationale Ebene ausweitet.Support hat eben auch immer was mit Identifikation zu tun und Identifikation mit Representation. Hier wird leichten Worten mal wieder eine grob falsche und viel zu schwere Interpretation aufgebürdet. Was daran so schlimm sein soll musst Du mir nochmal erklaren?
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On 2005-09-17 09:32, Mailmann wrote:
Aber warum gibt es für solche Kunst-Mannschaften so etwas wie Europa- und Weltmeisterschaften? In den USA würde kein Mensch zu einem Event kommen, wo “Alabama” gegen “Oregon” spielt und am Ende nach dem Turnier der 50 “Texas” der Meister ist.Grade im College-Basketball ist das ja - zumindest teilweise der Fall, aber ansonsten habe ich glaube ich eine Entwicklung verpasst: Sind die USA nicht ein einziges Land, vergleichbar mit der Bundesrepublik Deutschland? Oder spielen die USA jetzt nicht mehr bei den Amerika-Meisterschaften mit? Und ob jetzt Europa und die USA die große Ausnahme sind? Bei welchem Turnier hat sich eigentlich nochmal der Senegal für die WM 2006 qualifiziert??
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@ limit
Da geht doch einiges durcheinander bei dir.
Erstens gibt es in jedem Staat ein Vielzahl von Colleges, und davon ist die “University of Texas” eben nur die staatliche Einrichtung.
Zweitens spielen da bloß eingeschriebene Mitglieder dieser University of Texas mit, und eben nicht eine “Auswahl von Texas” (also Texanern, die über den ganzen Globus verstreut sind).
Drittens sind freilich USA und D zwei Staaten, und der Senegal ein anderer, die international in Wettbewerben mitspielen, aber solche Staaten haben sehr unterschiedliche Staatsbürgerrechte. Manche erlauben Mehrfaschpässe, andere nicht, in Afrika oder Südamerika von “Staaten” in unserem Sinne zu sprechen mit Grenzpatrouliien und Zäunen und einheitlichem “Staatsvolk” ist doch Fiktion, da täuschen dich deine bunten Landkarten über die wahren Verhältnisse. 50% der Letten sind Russen, Franzosen sind alle die Francs in der Tasche haben und die UNO gibt sogar eigene Briefmarken heraus aber hat keine Basketballmannschaft.
Also irgendetwas stimmt da nicht so ganz. Ich teile zwar uneingeschränkt Kosmos Begeisterung für GHP Bamberg, weil die eben immer schon vor meiner Haustüre spielen und “da” sind und gefälligst auch “da” bleiben sollen, und anderen, die “her” kommen gefälligst zu zeigen haben wo der Hammer hängt in unserem Haus, aber warum man einem zusammengewürfelten Wanderzirkus ohne feste Heimstatt auch noch nachreisen und ihn als “meinen Wanderzirkus” bis zum Umfallen anfeuern soll, das entzieht sich meiner Kenntnis. Okay, im Moment coacht da der Bauermann und der Dirk Nowitzki ist ein FRANKE und trainiert immer in einer Halle um die Ecke, und wenn der Hamann dabei wäre, dann würde ich verstehen, wenn ganz Rattelsdorf nach Vrsac reist, aber warum von Oldenburg bis Passsau und von Trier bis Eisenhüttenstadt (Pitti?) alle “Deutschland” rufen, wenn Marko Pesic den Ball vordribbelt, das muss doch irgendetwas von Metaphysischem haben (dio hilf weiter please), das Deutsche. -
Drittens sind freilich USA und D zwei Staaten, und der Senegal ein anderer
Ach
Natürlich weiß ich, dass College-Basketball nicht wirklich mit Nationalmannschaften zu vergleichen ist… aber zumindest repräsentieren die Spieler in den (bis zu) 4 Jahren, die sie am College verbringen eben dieses College und die Region (oder Stadt), den Basketball, den dieses College spielt. Nationalspieler repräsentieren dann in ihrer NT-Zeit den Basketball ihres Landes.
Jetzt aber mit Nationalmannschaften aufzuhören, weil andere Staaten andere Kriterien für die Passvergabe haben, wäre ja auch nicht sonderlich schön, oder? Grundsätzlich ist Sport ja auch Völkerverständigung, und als solche sind Nationalmannschaften eigentlich unersetzlich. Wenn man nur mal sieht, wie Jasikevicius nach dem EM-Titel 2003 gefeiert hat, weiß man, dass viele Bürger eines Staates einen unglaublichen Selbstvertrauensschub daraus ziehen, wenn ihr Land (vor allem ein kleines Land) es schafft, den großen ein Schnippchen zu schlagen. Es ist doch schöner, wenn Litauens schärfste Waffe bei einer Auseinandersetzung mit einem anderen Staat Arvydas Macijauskas ist, als wenn es eine MiG21 wäre…
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@mailman: Du feuerst Bamberg an, weil Du aus Bamberg (Nähe?) kommst, aber verstehst nicht, das jemand, der aus Deutschland kommt, sein Nationalteam anfeuert? Der Schritt ist doch irgendwie nicht so groß, zumindest das Prinzip ist das gleiche, oder?
Außerdem sprich bitte nicht von Staaten in “unserem” Sinne, sondern in Deinem Sinne. In der EU gibt es sicherlich weniger Zäune und Grenzüberwachung, als in den Staaten, die Du an den Pranger stellst. Diese Argumentation hat Stammtischniveau!!!
Nun zum Thema: Das beste ist es, wenn man sich um junge Talente bemüht, die schon hier leben und ihre BB-Aubildung bekommen, aber keinen deutschen Pass haben. Das passt dann doch. Das NT gezilt duch Einbürgerung zu verstärken ist der falsche Weg. -
On 2005-09-17 11:07, Kosmonaut wrote:
Ich wollte damit ja nur zum Ausdruck bringen, dass jeder von uns in irgendeiner Weise hinter einer Gemeinschaft steht.
Jeder von uns unterstützt ja mehr oder minder einen reagionalen Club in der BBL, 2. Liga oder sonst wo, im Endeffekt oft ja auch aus den gleichen Gesichtspunkten. Ich supporte eben GHP, weil es mein Heimatteam aus Bamberg ist. Wäre ich Berliner würde ich ALBA unterstützen, wäre ich Bonner, dann die Telekom Baskets. Mit dem Nationalteam verhält es sich da doch ganz ähnlich, ich denke wir freuen uns alle, wenn das deutsche Nationalteam erfolgreich ist, nur dass hier jetzt eben unsere Unterstützung über die regionale auf die nationale Ebene ausweitet.Support hat eben auch immer was mit Identifikation zu tun und Identifikation mit Representation. Hier wird leichten Worten mal wieder eine grob falsche und viel zu schwere Interpretation aufgebürdet. Was daran so schlimm sein soll musst Du mir nochmal erklaren?
So, der Kaffee ist getrunken…
Also ich sehe mich nicht als Fan einer bestimmten Mannschaft und supporte auch keinen Klub, nur weil er gerade in der Stadt spielt, in der ich zufällig geboren bin. Ich sehe mich ganz klar als Basketballfan! Ich will auch gar nicht von irgendeiner Mannschaft repräsentiert werden, glaube auch nicht, daß mich irgendjemand - außer ich selbst - repräsentieren kann.
Weil ich in Frankfurt lebe, nutze ich die Gelegenheit, durch die Skyliners Euroleague oder BBL-Spiele regelmäßig sehen zu können, für Zweitligaspiele fahr ich nach Langen und Regionalligaspiele schau ich in der Regel bei Eintracht Frankfurt oder auch Kronberg vorbei. Aber eben nur, um Basketball schauen zu können.Das Problem mit dem “Fan sein” ist, daß man einfach seine Objektivität verliert, in guten Zeiten bei seinem lokalen Team UNEINGESCHRÄNKT alles in den Himmel lobt (derzeit ja bei den Skyliners-Fans wegen des DB-Engagements zu sehen) und in schlechten alles in der Luft zerreißt. Mit solchen Leuten ist dann auch sehr schwer zu diskutieren, weil sie alles nur von ihrem Fan-Standpunkt bewerten wollen und können.
Man sollte eben nicht so schnell vergessen, daß sehr viel Koinzidenz im Spiel ist. Wie Du schon geschrieben hast, wären wohl fast alle GHP Fans ALBA Fans, wenn sie zufällig in Berlin geboren wären. Andersrum natürlich genauso!Und dadurch wird doch alles beliebig austauschbar!Genauso kann man das auf Landesebene und Patriotismus ausweiten. Ich verstehe nicht ganz, warum man der deutschen Mannschaft automatisch die Daumen drücken soll, nur weil sie aus Spielern zusammengestellt ist, die zufällig auch im gleichen Land wie man selbst geboren sind?!? Absolut absurd wird es dann natürlich, wenn man so wie Du es hier angedacht hast, Spielern, die einem als Bausteine noch fehlen, einbürgert, um international noch besser da zu stehen. Das sind Überlegungen, die in den Klubbasketball gehören und nicht in die des Nationalverbandes.
Der einzige Grund Nowitzki&Co zu unterstützen liegt für mich darin, daß der Sport Basketball bei erfolgreichem Turnier wieder mehr öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland bekommt. Und die hat dieser wundervolle Sport einfach so unendlich verdient.
Erfolge derutscher Auswahlmannschaften, egal in welcher Sportart, lösen bei mir nicht Glücksgefühle aus. Ich sehe da kaum Identifikationspunkte und empfinde soetwas wie stolz, wenn ich das überhaupt empfinde, nur über individuell erbrachte Leistungen.
Ich würde mich auch als ins Nationalteam berufener Spieler nicht darüber freuen oder stolz sein, mein Land vertreten zu dürfen, sondern viel mehr mich freuen, daß man mich für einen der 12 stärksten Spieler des jeweiligen Landes hält. Das ist wohl der einzig sympathische Zug an einem Marko Pesic… Nationalstolz liegt mir jedenfalls fern!Ich erhebe überhaupt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und weiß, daß es sich bei meiner Ansichtsweise wohl um eine höchst singuläre handelt.
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Ja, JohnnyBonny, ich denke, damit bist du relativ alleine. Ich respektiere deine Meinung, bin selbst aber ziemlich das Gegenteil davon.
Sport im Allgemeinen (beschränken wir uns hier mal auf Basketball) lebt meines Erachtens extrem stark von Emotionen. Man will den Jubel geniessen, die Glücksgefühle bei einem Sieg, je überraschender, desto mehr, man leidet bei Niederlagen, je knapper, desto mehr. Es mag durchaus Menschen geben, die sich völlig rational, ohne jede emotionale Regung, ein Basketballspiel anschauen können. Deren Genuss einzig und allein aus dem analytischen Beobachten der basketballerischen Finessen bei meinetwegen Philippinen gegen Südkorea entsteht. Herzlichen Glückwunsch! Bei den meisten wird es aber nicht so sein. Klar schaut man sich auch mal ein Spiel rein aus Gründen des hervorragenden sportlichen Werts an. Aber was passiert denn bei der Mehrheit, wenn sie sich ein Olympiafinale Argentinien gegen Italien anschaut? Man sucht sich Hilfskrücken! Man versucht irgendwie Partei für die eine oder andere Mannschaft zu ergreifen. “Wir” sind dann auf einmal Europäer oder drücken den Argentinierern die Daumen, weil die vielleicht den schöneren Basketball spielen. Warum? Um die emotionale Teilnahmslosigkeit zu ertragen, um Spannung aufzubauen. Wer hat sich nicht so eine Hilfskrücke gebaut?
Ja, ICH drücke den Deutschen die Daumen und fiebere mit ihnen mit. Ich ärgere mich im Vorfeld über schlechte Vorbereitungsspiele, wünsche mir ein viel besseres deutsches Team, das mehr aus sich rausholt, das Maximum ausschöpft. Und drücke ihnen dann doch bedingungslos die Daumen, wenn es ernst wird. Ich freue mich riesig, wenn “mein” Roller endlich seine Würfe trifft. Ich sitze vorm Fernseher und brülle “meinen” Schultze an, wenn er den Dreier vorbeiwirft, und dann “meinen” Nowitzki, wenn der den allerletzen Wurf auch noch versemmelt. Und drücke ihnen heute wieder genauso die Daumen! Ich würde auch “meinen” Hamann anfeuern, wenn er dabei wäre. Bin ich ein Nationalist? Wenn ja, seis drum. Ich denke aber nicht. Denn ich schätze die Anderen NIEMALS und in gar keiner Weise als geringer ein, keine Italiener, keine Amerikaner, Afrikaner, Asiaten. Das wäre ja auch wirklich absolut absurd für Basketball-Fans; DIE super-multi-kulti-Sportart schlechthin. Ganz im Gegenteil, Basketball fördert eher Toleranz und Integration. WE ARE ONE (BASKETBALL-)NATION! Egal ob Deutscher, Finne, Amerikaner oder Senegalese. Das schliesst (für mich) aber absolut nicht aus, “mein” Team zu unterstützen. -
Also es ist ganz sicher nicht so, daß man als neutralerer Beobachter keine Emotionen mehr hätte. Gerade gestern habe ich beim mißglückten Schultze-Dreier uch aufgeschrien. Bei mir verteilen sich die Sympathien, abgesehen von gewissen Grundsympathien, die sich aus Spielsystem, Spielanlage, etc. ergeben, dann oft halt während des Spiels.
Ein wirklich neutraler Beobachter kann man ja gar nicht sein… -
@johnnyboy
boah, nicht schlecht. ein reiner, neutraler fan zu sein, hätte mir als würzburg fan manch schlimme stunde und ganz viel wut erspart.
auf der anderen seite gibt es nichts geileres, als beispielsweise,wenn man im pokal-viertelfinale durch einen dreier in den letzten sekunden gegen den erzrivalen gewinnt. nichts!! davon kann man noch lange zehren.
überhaupt schaffe ich es nie neutral zu bleiben. wenn du das kannst und trotzdem noch einige freude an den spielen hast, bitte.
scheinbar bist du so einer, über den dauernd hier in den foren geschimpft wird, ein tribünenfan, recht still und unbeteiligt (egal ob du jetzt genießer bist oder erstzuschauer).sehr schöne diskussion im übrigen. stimme voll mit den bambergern überein.
patriotismus und stolz auf das vaterland sind keine verbrechen, sondern vielleicht das richtige mittel gegen die um sich greifende globalisierung, die mehr schaden als nutzen bringt. -
koko wäre schon ideal, der hätte gestern auch den basile einigermassen halten können. tja, leider hat er schon für nigeria gespielt.
ansonsten wird man lange suchen müssen, wenn man einen spieler sucht, der schon ein paar jährchen in der BBL spielt und auch noch spielen will. zudm die entsprechende internationale klasse aufweist und des deutschen für die einbürgerung mächtig ist.
boniface ndong oder doch wieder ense.
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Gerade bei der jetztigen EM sieht man ja, dass es eher einer internationale Europameisterschaft ist.
Die finanzkräftigen Staaten oder Sponsoren können es sich doch anscheinlich leisten Spieler, die anscheinend nicht aus dem spielenden Land kommen, einzubürgern und spielen zu lassen.´Nur ist dies eine Tatsache, die auch in vielen anderen Sportarten so gehandabt wird, traurig, wenn es letztlich zu einem Wettrüsten kommt. Denn Tatsache ist, dass aus dem außereuropäischen Raum viele Spieler kommen, die keine Chance im eigenen Nationalteam hätten, jedoch eine relevante Rolle in der “neugewonnenen” Nationalität einnehmen können.
Alles eine Frage der Finanzen, traurig aber wahr…
P.S.: Bei der Einbürgerung von sportlich relevanten Neubürgern gelten andere Regeln als bei Otto-Normal-Einbürgerungen - traurig aber wahr…
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On 2005-09-16 21:36, Mailmann wrote:
Dumme Frage: Aber wozu braucht man in einem Zeitalter, in dem die Nationalstaaten als “Prinzip” immer bedeutungsloser werden, gerade in Europa, den überhaupt noch “Nationalmannschaften”.
Was ist das überhaupt, das so ein Team attraktiv macht, dass man mitfiebert? Die Flagge? Die Tatsache, dass “einer von unseren Frankfurtern” mitspielt?
Wieso ist man als Bamberger für “Deutschland” und nicht für “Lettland” mit dem guten U-U-Uvis? Wegen Bauermann?
Dieses ganze Nationalmannschaftsgetue ist mir irgendwie suspekt. Je mehr die “Nationen” und die Nationalisten an politischer Bedeutng verlieren, desto lauter werden Events wie die Weltmeisterschaften zum Heldenepos hochstilisiert. Fussball 2006 als Gipfel und Wahn.
Mein Fazit: Anscheinend sind da wohl viele im Innersten doch ein wenig Nationalisten und müssen etwas kompensieren, was uns abhanden gekommen ist, und dann dürfen ruhig ein paar Afrikaner für Deutschland spielen wie weiland Uwe Seeler und Fritz Beckenbauer. Warum nennen wir die Teams nciht wie bei den Freizeitturnieren fantasievoll “Die Dunker” oder “Bad Boys II” oder “Dream Team VIII” - dann darf jeder mitdatzern von überall her wie bei den Vereinsclubs und am Ende wird die lustigeste Truppe Weltmeister.
Also was fasziniert euch so an “Nationalmannschaften”?was an nationalmannschaften vielleicht fasziniert ist, das leute wie du so einen schrott darüber schreiben - schau doch einfach nicht zu wenns dir nicht passt - sau nicht über teller(hallen)rand deiner loklane einöde
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On 2005-09-17 17:54, franz wrote:
ansonsten wird man lange suchen müssen, wenn man einen spieler sucht, der schon ein paar jährchen in der BBL spielt und auch noch spielen will. zudm die entsprechende internationale klasse aufweist und des deutschen für die einbürgerung mächtig ist.boniface ndong oder doch wieder ense.
N’Dong spielt aber sehr erfolgreich für den Senegal und wurde erst vor wenigen Wochen zum MVP der Afrika-Meisterschaften gewählt.
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Mann, Mann, Mann Achim!
Sone Diskussion kann auch glaub ich nur in Deutschland losgetreten werden. Natürlich supporte ichmein
Nationalteam wenn es bei einer EM (WM) zum sportlichen Vergleich mit anderen Mannschaften antritt.
ES verlangt ja niemand, dass man beim ertönen der Nationalhymne gleich mit der Hand am Herz mitsingt aber so ein bisschen Nationalstolz (wieder so ein von den Nazis für immer unbrauchbar gemachtes Wort) ist durchaus angebracht und hat nix mit Deutschtümelei oder so zu tun.
Dieses gestörte Verhältnis zum eigenen Land ist wohl nur in D(aufgrund der uns allen bekannten historischen Tatsachen) so ausgeprägt, dass man nichtmal beim Sport ohne Diskussion überrichtigen
undfalschen
Patriotismus auskommt. -
“Ich bin für die, die den schöneren Basketball spielen” ist ein dermaßen windelweiches Waldorfschulen-Argument, dass einem davon sofort speiübel wird. Der sogenannte “neutrale Beobachter” ist in Wirklichkeit ein schleimiger Opportunist, der auch seine Bücher nach der Spiegel-Bestsellerliste und seine CDs nach den aktuellen Charts kauft.
Aber wenn es das Leben einfacher macht… -
On 2005-09-17 19:54, FH wrote:
was an nationalmannschaften vielleicht fasziniert ist, das leute wie du so einen schrott darüber schreiben - schau doch einfach nicht zu wenns dir nicht passt - sau nicht über teller(hallen)rand deiner loklane einödeAlso, so langsam wird mir klar wie das mit den Nationalteams und dem Niveau verstanden werden muss.
Wobei ich betonen möchte, dass ich
1. NIE gesagt habe, dass ich ein “neutraler” Zuschauer bin (der seine Bücher nach der Spiegel-Bestselelrliste kauft), und
2. NIE gesagt habe, dass ich das Nationalteam (die “DiBa-Korbjäger” heißen sie ja eigentlich, sic!) nicht mag, und auch
3. NICHT gesagt habe, dass ich das Nationalteam nicht ganz gerne anschaue und sogar unterstütze.
4. insbesondere NIE und AUF keinen FALL einen Zusammenhang mit dem 2. Weltkireg oder solche revanchistischen Argumente konstruiert habe.
Ich habe mich immer nur gefragt, woher die Identifikaton mit dem NT kommt, und als eine Antwort gegeben, dass da halt Typen spielen, die wir schon irgendwie von früher her, zum Beispiel der eigenen Jugend her kennen.
Eine andere Antwort wäre die, dass da halt eine “Auswahl” (selecao) auf dem Parkett steht, die wir als “Ligaauswahl” betrachten könnten, und diese “Bst of” finden wir so geil, weil wir uns die Kerle ALLE ZUSAMMEN in unseren jeweiligen Clubs gerne vorstellen würden, aber niemals leisten können.
Aber was ich hier von Euch an Erklärungen für die Attraktivität des NT so lese, das geht in der Tat zu oft in Richtungen, wegen denen (derer) ich Probleme habe, und mit dem IQ der Meinungsvertreter in diese Richtung auch (s.o.)
PS.: “Mihtat ist süß und ich will ihn einfach spielen sehen” ist doch ein vergleichsweise gutes Argument, oder? -
Ach ja ich war nie auf einer Waldorfschule und drücke den Burschen heute gegen die Russen (mit JR Holden) natürlich die Daumen - auch und wenn es natürlich krass ist, dass der einstige Klassenfeind nun die Fäden im Team zieht. Unvorstellbar, 1972.
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logisch drückt man (IMHO) als deutscher auch den deutschen basketballern die daumen … aber natürlich respektiere ich auch die neutralen beobachter …
em / wm / etc. sind großereignisse, bei denen eine mannschaft das betreffende land repräsentiert … das ist bei olympiaden so, bei der im nächsten jahr anstehenden fußball-wm, im tennis (wenn es da auch nicht mehr viel zu jubeln gibt), formel1 (naja) und selbst den bayern aus münchen wünsche ich in der CL alles gute …
und das ganze ohne mitsingen der hymne, ohne hand auf dem herz, sondern einfach so, weil die, die da stehen (egal wer) für ein land spielen, in dem ich lebe … vor allem in einer zeit, der immer weiter zunehmenden globalisierung, ist das ein stückchen identität, die ich mir bewahren will und werde …
und da spielt es für mich auch keine geige, ob die namen okulaja, green oder nikagbatse ins bild der familie schmidt oder der nachbarn meyer passen … die jubeln nämlich spätestens bei klinsmanns 11 freunden auch, wenn gerald asamoah oder patrick owomoyela treffen …
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Für mich ist ein großer Punkt der Identifikation mit dem NT einfach auch der, dass ein Großteil dieser Mannschaft mich überhaupt erst zum Basketball gebracht hat, damals, bei dieser zufälligen Begegung bei einem Training vor dem Freundschaftsspiel gegen Litauen in der Osthalle… statt unserem Sportlehrer stand auf einmal Stephen Arigbabu vor mir. Und diese Jungs nahmen sich allesamt Zeit für mich und meine anderen Kumpels… ganz anders als drei Tage zuvor die Spieler eines Fußball-Bundesligisten - den ich mal ungenannt lassen will -, die mit einem Blick der Verachtung bis auf wenige Ausnahmen die Fans links liegen ließen. Und auch darum freu ich mich jedes Mal, die Jungs zu sehen