Michael Stoschek - Chancen und Gefahren durch seine Machtposition
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- Deine echten Beweggründe würden mich interessieren
- Dein Link zu Kontraste ist fies, denn wie Kontraste sich verhalten hat kannst Du im FT nachlesen; die Welt sieht anders aus als bei Kontraste dargestellt.
- Wenn Michael Stoschek + GF Beyer eingeladen sind, dann gehen sie hin ist doch normal. Was gibt´s da zu meckern.
- Dass von Heyder keine positiven Aussagen zu Brose/Stoschek kommen ist verständlich; doch dies extra zu betonen bringt wohl keinerlei Erkenntnisse.
Ich war ein Heyder-Befürworter (hat mir u.a. vor Jahren manches eingebracht mit den Berlinern), doch Wolle hat überzogen bzw. seine Macht falsch eingeschätzt und deshalb muss er das Ergebnis akzeptieren.
+1
Ergänzend eine provokante Frage 5
5. Hätte Bamberg seit Jahren!!! einer Lizenzierung ohne Stoschek (Brose) standgehalten?
6. Es gibt viele Internas die noch lange nicht öffentlich sind und hoffentlich niemals werden!!
Frage Nr.3 amüsiert mich enthusiastisch1+ vor allen Punkt 5 (wie fast 12/13 passiert wäre)
Punkt 6 (du sagst es, für einzelne Personen wären diese Internas der Dolchstoß)
Man sollte jetzt endlich mit diesem Schwachsinns Gelaber aufhören und das genießen, was wir haben und nicht das ,was wir vielleicht in 5 Jahren haben werden.
M.Stoschek hat eine Art die man mögen kann aber nicht muss (das kann jeder für sich selbst entscheiden) Aber eins sollten wir alle Basketballfans - ein bisschen dankbar sein für dass was er uns hier bietet. Ich bin einer, der keine Lust hat, unsere Jungs gegen Humbrechtshausen spielen zu sehen. Ich bin heiß drauf mit unseren Brösels dem FCBB die Stirn zu bieten. Dies ist aber nur möglich, wenn jemand den Geldbeutel aufmacht und nicht nur 5 stellig bezahlt. Also genießt das Jetzt und nicht das Morgen (wir werden heute sowieso nicht erfahren, was morgen passiert) Danke für das geile Team Herr Stoschek und alle kleinen Sponsoren. -
Ich verstehe diese Diskussion auch nicht. Stoschek ist ein Großsponsor, wie es sie in der Sportlandschaft in Deutschland, Europa und der Welt viele gibt. Und wie es übersll ist käme ein Verein sicher (kurzfristig) in Schwierigkeiten, wenn der Großsponsor aussteigt. Dass es nicht das Ende sein uss, dafür gibt es ausreichend Beispiele…
@Poldibär: Du hast NICI vergessen…
Auch ich gehe schon, wie man an meinem Nicknamen leicht erkennen kann, seit JFK Zeiten zum Basketall und freue mich am Spiel als solchem. Deshalb gehe ich auch gerne zu den Damen, zu Baunach, Breitengüssbach oder der Jugend.
Das Einzige, was ich in den vielen Beiträgen unterstüzen würde ist, dass uns vielleicht eine Identifikationsfigur fehlt, wie wir sie eigentlich immer hatten: Wade, Sweet, Ampt, Simonovic, Nürnberger, Andres, Jackel, Ensminger, Stafford, Helmanis, Hamann, Goldsberry oder Jacobsen um nur Einige zu nennen. -
Viel existenzieller für die Region ist die Frage, was passiert mit dem Brose-Konzern nach Michael Stoschek?
In der BIG gibt es ein schönes Interview mit Rolf Beyer. Dort bekräftigt er auch, dass er als GF das Ziel hat den Verein so aufzustellen, dass die Abhängigkeit von Brose geringer wird und eine Existenz nicht alleinig an Brose hängt.
Brose ist sehr präsent, auch weil der Inhaber sehr viel Wert auf Corporate Design legt. An anderen Standorten sehen ich die Abhängigkeit von einem oder wenigen jedoch kaum geringer, nur die Außenwirkung stellt sich eben anders dar. Ein drastisches Beispiel sind die Artland Dragons. Brose nutzt die Basketball ja auch strategisch für die Nachwuchsrekturierung in War of Talents gegen die Branchengrößen wie Siemens oder Bosch. Eigentlich eine günstige Sache, der Name des Unternehmens wird für ein paar Millionen Euro in halb Europa bekannt. Zumindest haben viele auf der Zielgruppe wahrscheinlich schon mal irgendwie davon gehört. Man kann nur man 1+1 Zusammenzählen und rechen wie viele Recruiting-TV-Spots man für den Brose-Etat in Deutschland und Europa bekommen würde. Da ist der Clúb schon eine gute Strategie neben allem persönlichen Engagement.Ansonsten kann man Herrn Stoschek nicht unbedingt nachsagen, dass ihm geschäftlich bisher allzuviel mißlungen ist in seiner Vita und hier sehe ich auch die große Chance für die Basketballorganisation. Die ist nun wohl sehr klar und struktruierter nach Unternehmensgesichtspunkten mit Budgets, Cost- und Profti-Center aufgestellt. Dem sind auch einige Mitarbeiter zum Opfer gefallen die bisher etwas rum wurschteln dürfen, hier werden nun wohl anderen, professionelle Maßstäbe angelegt.
Dennoch muss man natürlich auch die andere Seite der Medaille sehen. Mehr Professionealität heißt im Zweifelsfall auch weniger “Familienharmonie”. Ein Beispiel hierfür war sicherlich die letztjährige Offseason mit ihren drastischen Veränderungen. Mein Wirtschaftsjura Professor und politischer Berater von Joshka Fischer hat mit den Tipp gegeben Carl von Clausewitz “Vom Kriege” zu studieren. “Wenn Sie später in der Wirtschaft sind, dann werden Sie schnell merken, dass Sie die Strategien und Taktiken hier wiederfinden.” -
Das Geschäft Basketball verhält sich nicht anders als z.B. das Geschäft Eishockey: wer Geld investiert, bestimmt die Richtung. Das sieht man auch bei den Thomas Sabo Nürnberg Ice Tigers im Eishockey, um nur ein Beispiel zu nennen. Natürlich gab es auch vor dem Engagement von Michael Stoschek und Brose Basketball in Bamberg, aber nicht so erfolgreich wie die letzten Jahre. Jedem in Bamberg sollte daher klar sein: die Erfolge der letzten Jahre gäbe es ohne Wolfgang Heyer - der in einer schwierigen Zeit vor gut 15 Jahren die Verantwortung übernahm - und ohne dem Engagement von Michael Stoschek und der Fa Brose nicht. Allerdings ging man ein Risiko ein, als Brose die Anteile übernahm. Heißt: wenn Brose oder Michael Stosckek auf Basketball in Bamberg kein Interesse mehr haben, dann könnte dies das Ende von höherklassigem Basketball sein.
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Es hat aber doch zumindest den Anschein, als würde Stoscheks Sohn auch Interesse am Basketball haben… Und wenn er mal die nachfolge des Vaters antreten sollte, warum soll es dann nicht weiter gehen.
Und, was Kosmo sagt ist sicher auch richtig, wenn man die “Abhängigkeit” etwas verringern will. -
In der Geschichte des Bamberger Basketballs gab es immer Höhepunkte und Tiefpunkte, in sportlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht.
Begonnen hat das Ganze mit Bert Peßler und der Gründung des BB-Abteilung beim FC Bamberg. Der leider schon verstorbene Dr. Müller war zusammen mit Fritz Hofmann und vielen anderen der Mann der ersten Stunde.
Zum ersten Mal schien es zu Ende, als man in die 2.Liga abstieg. Man war schlichtweg pleite. Doch es tat sich ein Siebener-Rat zusammen (Hans Herbst, Heinz Tengler, Uli WItschel, Bernhard Sebald. Dieter Reder usw), die den Bamberger BB wieder auf gesunde Beine stellte und den Aufstieg in die Bundesliga erwirkte.
Das waren einige erfolgreiche Jahre, Hans Herbst führte die Bamberger u.a. zum ersten Pokalsieg und durch die Wirren der Insolvenz des Hauptvereins FC Bamberg. Es war die Zeit, als die Ausländerregelung schrittweise fiel und Hans Herbst das Ruder abgab, mit vielen Schuldscheinen in der Clubkassa. Damals übernahmen Tengler und Norbert Sieben das Ruder, bis man abermals in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und die Lizenz zurückgeben wollte.
In dieser Situation half Tröster aus der Patsche und Heyder kam zurück. Das waren 15 fruchtbare Jahre mit wunderbaren Erfolgen, aber auch krassen wirtschaftlichen Desastern. Die Lizenz stand abermals auf dem Spiel und Sabine Günther erschien als weisse Ritterin. Im Geleit, die Firma Nici mit dem später ausscheidenden Ottmar Pfaff.
Auch in dieser Ära musste immer wieder fianziell nachgebuttert werden, sonst wäre die Lizenz weg gewesen.Zum Schluß war der Etat in jedem Jahr überzogen und Stoschek glich immer aus. Letztendlich wollten die verbliebenen Gesellschafter (vor allem Sabine Günther) ihre Anteile hergeben. Auch zu diesem Zeitpunkt stand der Bamberger Basketball wieder mal finanziell auf der Kippe und vor der Insolvenz. Abermals half ein weisser Ritter, diesmal Michael Stoschek.
Stoschek ist nun alleiniger Eigentümer, möchte aber Anteile verkaufen. Dies ist aber nicht für dreifuffzig zu kriegen. Maximal will Stoschek 49 % veräussern, damit der Basketball hier in Bamberg bleibt.
Natürlich kann es passieren, dass Stoschek eines Tages nicht mehr zur Verfügung steht, allerdings ist die Gefahr des finanziellen Scheiterns mit ihm gleich Null, da er erstmalig in Bamberg peinlichst genau auf die Einhaltung des Budgets achtet.
Finanziell war der Bamberger Basketball noch nie so stabil wie das seit zwei Jahren der Fall ist.Ich denke, dass kein Club in seiner Geschichte mehr Insolvenzen durchgemacht hat als der Bamberger Basketball. Oftmals fanden Wechsel von Gesellschaften im Hintergrund statt, ohne dass die Fans das mitbekamen (auch in der Ära Heyders). Immer wieder drohte das finanzielle Aus, das sportliche Desaster oder die Halle drohte in falsche Hände zu fallen.
Immer wieder hat sich Bamberg selbst am Schopf aus dem Sumpf gezogen. Geldgeber kamen und Geldgeber gingen.
Abteilungsleiter kamen und Abteilungsleiter bzw. Geschäftsführer gingen.Es hat eine Zeit vor Heyder gegeben und es wird eine Zeit nach Heyer geben. Es hat eine Zeit vor Stoschek gegeben und es wird eine Zeit nach Stoschek geben. Irgendwann heißt der GF auch nicht mehr Rolf Beyer und der Sportdirektor nicht mehr Baiesi.
Jeder darf im Bamberger BB das Staffelholz der Verantwortung ein paar Jahre tragen und muss es dann wieder abgeben.
Nein, wir brauchen keine Angst um den Bamberger Basketball haben, weil ihn (anders als in Quak) nicht eine Person geschaffen hat, sondern die BB-Verrückten in dieser Stadt.
Allein der Verkauf der Dauerkarten und die Zuwendungen der Bamberger Sponsoren garantieren einen Etat in Millionenhöhe, der allemal für einen PO-Platz reicht.
ALs Beispiel:
4000 Dauerkarten für durchschnittlich 300 € ergibt 1,2 Mio. zzgl.
500 VIP-Karten für durchschnittlich 3000 € ergibt 1,5 Mio. zzgl.
Kleinsponsoren und Zuwendungen aus Bamberg: 1,5 Mio zzgl.
Trikot und Namenssponsoring, wenn brose nicht mehr zur Verfügung stünde:
x,xx Mio.Summieren kann jeder selbst!
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Zunächst einmal Danke an @backdoor_cut für die umfassende Aufbereitung und Einstellung des Themas. Das dieser Thread von einem Bamberger gestartet wurde erleichtert die Diskussion, da Vereins-Abneigungen als Argument entfallen.
Ich selber habe zweimal Fragen zu diesem Thema gepostet…
Sponsert Stoschek den Verein über die Firma Brose, oder über sein Privatvermögen? Oder vielleicht beides?
Auf diese Frage konnten oder wollten die Bamberger Fans nicht antworten. Tenor war, dass es doch egal sei, woher das Geld genau kommt. Bei anderen Vereinen wüsste man das schließlich auch nicht.
In diesem Zusammenhang ist das wohl richtig. Ob Stoschek den Verein direkt (also privat) oder indirekt (über Brose) finanziert macht keinen Unterschied. Komplizierte Diskussionen darüber, wie Funktionen nach außen offiziell dargestellt werden sind irrelevant… Er allein hat das sagen.
Wie hoch ist der Sponsor-Anteil von Stoschek? Wie hoch wäre der Etat ohne ihn?
Seit Heyders “Outing” ist klar, dass Bamberg Etat-Spitzenreiter ist. Mir geht es dabei gar nicht um genaue Zahlen, sagen wir 13-14 Mio. Der Etat ohne Stoschek wird auf 3-4 Mio. taxiert. Das bedeutet, dass Stoschek ca. 3/4 des Gesamt-Etats beisteuert. Selbes Fazit: Er allein hat das sagen.
Was bedeutet das nun für Bamberg? Chancen und Risiken? Für mich gibt es dabei zwei wesentliche Faktoren:
1. Die Abhängigkeit des Vereins von eine Privatperson.
2. Der Einfluss dieser Privatperson auf den sportlichen Bereich.Zur Abhängigkeit des Vereins…
Ich denke wir brauchen darüber nicht diskutieren, dass eine Abhängigkeit gegenüber einen oder wenigen Geldgebern negativ ist. Das ist genauso wie bei Städten, die nur einen großen Arbeitgeber und Steuerzahler haben. Die Frage ist: Was wäre die Alternative?
Bamberg hat ein großen Einzugsbereich? Fakt ist, dass Verein und/oder Sponsor schon häufiger mit Nürnberg geliebäugelt haben und bereits EL-Spiele dort ausgetragen wurden. Große Sponsoren sind in Bamberg nur schwer zu holen bzw. für Basketball generell. Insofern finde ich es legitim zu sagen: Genau deshalb nehmen wir die (zusätzlichen) Jahren an der Liga-Spitze mit Stoscheks Geld gerne mit. Ohne ihn wäre das schließlich nicht (mehr) möglich.
Das es ohne Stoschek, einfach so - mit niedrigerem Etat - weiter geht, daran glaube ich nicht. Ein hoher Etat bedeutet immer auch Verbindlichkeiten für die nächsten Jahre. Nicht jeder Vertrag läuft sofort aus, Angestellte wollen bezahlt werden. Jugendarbeit, das ganze Drumherum verursachen laufende Kosten. Und die Fans haben sich an den Erfolg gewöhnt. Schon jetzt ist die Stimmung (nach Aussagen der Fans) längst nicht mehr so gut wie früher. Es gibt unzählige Beispiele wie solche Club-Abstürze in der Sportwelt enden.
Zur Einflussnahme Stoscheks auf den sportlichen Bereich….
Vor der laufenden Saison hat Stoschek Trainer, Manager und Säulen des Teams im Alleingang “entsorgt”. Der Vergleich mit einem Kind, der auf sein Spielzeug böse war, ist nahe liegend. Einerseits verständlich, wer zahlt schaft an. Oder anders herum, wer zahlt schon Millionen und will dann nicht mitreden und -entscheiden?!
Für einen Sportverein ist das der worst case. Ein “Club-Eigner” der keine Ahnung vom Basketball hat, mischt sich in die sportlichen Belange ein. Dabei geht es mir gar nicht um die Person Stoschek. Es geht um die Entwicklung des Vereins. Eine fachfremde Person darf niemals solche Entscheidungen treffen. Im Augenblick, als Etat-Primus scheint das System zu funktionieren. Bei Rückschlägen und kritischen Situationen - die bei jedem Verein auftreten - kann so eine Konstellation mittel- und langfristig nicht funktionieren.
Warum stört mich das?
Basketball-Deutschland ist wie ein klappriges, dürres Gerüst. Da sind die Bayern als medienwirksamer Verein, Alba als Basketball-Marke Deutschlands mit großem, nationalen Nachwuchsbereich und Bamberg, als Serienmeister, der als erster Verein verstanden hat, dass Kontinuität erfolgreicher ist, als jedes Jahr ein “Ami-Wechsel-Dich”-Spielchen durchzuführen. Die BBL braucht ein starkes Bamberg.
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@rorschach
Der Etat des Bamberger BB wird weder von Stoschek noch von brose in der Hauptlast getragen. Der Anteil am Etat von Stoschek ist weit weniger als 50 Prozent! Bis vor Kurzem lag er unter 30 Prozent.Dies wurde hier schon öfters gepostet, auch wenn immer wieder kolportiert wird, Stoschek mache nur seine Privatschatulle auf, um noch eins drauf zu legen:
Das entspricht nicht der Realität. -
Zunächst einmal Danke an @backdoor_cut für die umfassende Aufbereitung und Einstellung des Themas. Das dieser Thread von einem Bamberger gestartet wurde erleichtert die Diskussion, da Vereins-Abneigungen als Argument entfallen.
Ich selber habe zweimal Fragen zu diesem Thema gepostet…
Sponsert Stoschek den Verein über die Firma Brose, oder über sein Privatvermögen? Oder vielleicht beides?
Auf diese Frage konnten oder wollten die Bamberger Fans nicht antworten. Tenor war, dass es doch egal sei, woher das Geld genau kommt. Bei anderen Vereinen wüsste man das schließlich auch nicht.
In diesem Zusammenhang ist das wohl richtig. Ob Stoschek den Verein direkt (also privat) oder indirekt (über Brose) finanziert macht keinen Unterschied. Komplizierte Diskussionen darüber, wie Funktionen nach außen offiziell dargestellt werden sind irrelevant… Er allein hat das sagen.
Wie hoch ist der Sponsor-Anteil von Stoschek? Wie hoch wäre der Etat ohne ihn?
Seit Heyders “Outing” ist klar, dass Bamberg Etat-Spitzenreiter ist. Mir geht es dabei gar nicht um genaue Zahlen, sagen wir 13-14 Mio. Der Etat ohne Stoschek wird auf 3-4 Mio. taxiert. Das bedeutet, dass Stoschek ca. 3/4 des Gesamt-Etats beisteuert. Selbes Fazit: Er allein hat das sagen.
Der Etat ohne Stoschek. Was ist das? Ohne Marsh? Mit Würth? Mit vielleicht einem neuen Namenssponsor der locker einen 5 stelligen Betrag zahlt?
Was bedeutet das nun für Bamberg? Chancen und Risiken? Für mich gibt es dabei zwei wesentliche Faktoren:
1. Die Abhängigkeit des Vereins von eine Privatperson.
2. Der Einfluss dieser Privatperson auf den sportlichen Bereich.Zur Abhängigkeit des Vereins…
Ich denke wir brauchen darüber nicht diskutieren, dass eine Abhängigkeit gegenüber einen oder wenigen Geldgebern negativ ist. Das ist genauso wie bei Städten, die nur einen großen Arbeitgeber und Steuerzahler haben. Die Frage ist: Was wäre die Alternative?
Bamberg hat ein großen Einzugsbereich? Fakt ist, dass Verein und/oder Sponsor schon häufiger mit Nürnberg geliebäugelt haben und bereits EL-Spiele dort ausgetragen wurden. Große Sponsoren sind in Bamberg nur schwer zu holen bzw. für Basketball generell. Insofern finde ich es legitim zu sagen: Genau deshalb nehmen wir die (zusätzlichen) Jahren an der Liga-Spitze mit Stoscheks Geld gerne mit. Ohne ihn wäre das schließlich nicht (mehr) möglich.
Das es ohne Stoschek, einfach so - mit niedrigerem Etat - weiter geht, daran glaube ich nicht. Ein hoher Etat bedeutet immer auch Verbindlichkeiten für die nächsten Jahre. Nicht jeder Vertrag läuft sofort aus, Angestellte wollen bezahlt werden. Jugendarbeit, das ganze Drumherum verursachen laufende Kosten. Und die Fans haben sich an den Erfolg gewöhnt. Schon jetzt ist die Stimmung (nach Aussagen der Fans) längst nicht mehr so gut wie früher. Es gibt unzählige Beispiele wie solche Club-Abstürze in der Sportwelt enden.
Zur Einflussnahme Stoscheks auf den sportlichen Bereich….
Vor der laufenden Saison hat Stoschek Trainer, Manager und Säulen des Teams im Alleingang “entsorgt”. Der Vergleich mit einem Kind, der auf sein Spielzeug böse war, ist nahe liegend. Einerseits verständlich, wer zahlt schaft an. Oder anders herum, wer zahlt schon Millionen und will dann nicht mitreden und -entscheiden?!
Für einen Sportverein ist das der worst case. Ein “Club-Eigner” der keine Ahnung vom Basketball hat, mischt sich in die sportlichen Belange ein. Dabei geht es mir gar nicht um die Person Stoschek. Es geht um die Entwicklung des Vereins. Eine fachfremde Person darf niemals solche Entscheidungen treffen. Im Augenblick, als Etat-Primus scheint das System zu funktionieren. Bei Rückschlägen und kritischen Situationen - die bei jedem Verein auftreten - kann so eine Konstellation mittel- und langfristig nicht funktionieren.
Warum stört mich das?
Basketball-Deutschland ist wie ein klappriges, dürres Gerüst. Da sind die Bayern als medienwirksamer Verein, Alba als Basketball-Marke Deutschlands mit großem, nationalen Nachwuchsbereich und Bamberg, als Serienmeister, der als erster Verein verstanden hat, dass Kontinuität erfolgreicher ist, als jedes Jahr ein “Ami-Wechsel-Dich”-Spielchen durchzuführen. Die BBL braucht ein starkes Bamberg.
[…]
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Auch so ein Mythos mit Würth!
Die Firma Würth und die Firma brose haben keine besonders intensive Geschäftsbeziehung.
Würths Betätigungsfeld ist in erster Linie das Handwerk und die Bauwirtschaft. -
Edit: Zu schönes Wetter für Grabenkämpfe….
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Fakt und unwiderruflich:
Für die kommende Saison und einige Jahre danach muss sich niemand Gedanken um den Fortbestand von Bambergs Basketall auf hohem Niveau (d.h. als PO-Mannschaft mit internationaler Ausrichtung in EC oder EL) Sorgen machen. Natürlich ist nichts für ewig auf dieser Welt.
Da müssen sich aktuell eher die Berliner und/oder Münchner Gedanken machen.
Wird Berlin seinen Etat halten können?
Erhält der Basketball in München bei dem bevorstehenden Umbruch im Fußball überhaupt genügend Gehör bei der Club-Führung? Andererseits kann es durchaus sein, dass man es in München wirklich krachen läßt.
Aber das gehört in andere Threads. -
Ihr Franken seid echt nicht entspannt genug für diese Welt. Bleibt doch mal cool und zickt Euch nicht nur an. Relaxed, draußen ist Sommer.
So, hier mein Beitrag:
Da hier ja der Thread offensichtlich als Vergleich zu Quakenbrück gezogen wird, gibt es noch eine Info aus dem sonnigen Artland hintendran:
Vor dem Einstieg unseres Hauptsponsors, der in all den Jahren mächtiger war, als gedacht (er war praktisch der Besitzer der Artland Dragons), gab es schon Jahrzehnte Basketball als Sportart Nr. 1 in dieser kleinen Gemeinde (Stadt Quakenbrück 13.000, Gemeinde Artland incl. der Dörfer rund um Quakenbrück 23.000 Einwohner).
Nach dem Ausstieg des Hauptsponsor gehen 1500 Fans bei Regen auf dem Marktplatz, gibt es in wenigen Stunden fast 10.000 “Likes” auf der Fassebuchseite “Rettet die Artland Dragons”, es gibt eine riesige Socialmediakampagne, um Sponsoren zu sammeln (einige schliefen nachts nicht) und es kommt als Ergebnis eine Sponsorenbereitschaft von weit unter 2 Mill. zusammen (wahrscheinlich nur gut 0,5 Mill. Euro). Jetzt geht es mit einem Etat von 400.000 in die ProB und alle müssen kämpfen, daß selbst das kein Reinfall wird.
Bei den Dragons war nicht entscheidend, wer das meiste Geld gab. Es war entscheidend, wem die GmbH Artland Dragons gehört (und damit die BBL-Lizenz und die ganze Infrastruktur). Diese Machtposition wurde im Dunkeln gelebt und bei Bedarf auch genutzt.
Die Dragonfans sind dankbar für die letzten 15 Jahre. Sie fühlen sich aber jetzt nachträglich auch rückblickend wie zahlendes schmuckes Beiwerk beim Ausleben des Hobbies eines Einzelnen.
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Ich behaupte einfach mal, dass Bamberg ohne Brose immer noch besser da stünde, als beispielsweise Oldenburg ohne EWE oder Bonn ohne die Telekom. Das ist aber nur ein Gefühl, das ich nicht durch Zahlen belegen kann, also bitte nicht darauf festnageln.
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Bei den Dragons war nicht entscheidend, wer das meiste Geld gab. Es war entscheidend, wem die GmbH Artland Dragons gehört (und damit die BBL-Lizenz und die ganze Infrastruktur).
Wenn die Eigentümerstruktur entscheidend ist… wo ist dann der entscheidende Unterschied zu Bamberg, der da zur “Entspannung” geeignet sein soll?
Bei der Artland Dragons Sport-Marketing GmbH ist die Delta System Beteiligungsgesellschaft alleiniger Gesellschafter.
Und bei der Bamberger Basketball GmbH ist halt die Brose-Gruppe alleiniger Gesellschafter. -
Ich behaupte einfach mal, dass Bamberg ohne Brose immer noch besser da stünde, als beispielsweise Oldenburg ohne EWE oder Bonn ohne die Telekom. Das ist aber nur ein Gefühl, das ich nicht durch Zahlen belegen kann, also bitte nicht darauf festnageln.
ich kenne keine genauen Zahlen. Oldenburg ohne EWE? Nicht gut, aber nicht der Tod, weil es eine Menge Kleine und große Sponsoren gibt. (ich würde sofort einen anderen Stromversorger wählen…. )
Man würde dann wohl nicht mehr um das Heimrecht spielen, vielleicht nicht mal um die Playoffs.
Der Kern des EWE Sponsorings ist die Jugendarbeit der Basketsakademie. Solange dort gut gearbeitet wird, wird die EWE dabei bleiben. denke ich. Ist aber keine Garantie. Das sind Konzerne, die können von heute auf morgen ihr Konzept ändern. Siehe Bayer Leverkusen.Autokrise, dann hat auch Brose ein Problem…
Ich denke, die Probleme hat jeder Verein. Der eine mehr, der andere weniger. Bonn ohne Telekom würde auch nicht gerade rosig aussehen.
Artland war ein spezielles Konzept. Das musste früher oder später kippen.
Konzerne sind eine Sache. Privatmenschen eine andere. Stoschek, Kollmann, Stechert und wie sie alle heißen, wollen Macht. Macht über den Verein, macht über andere und manchmal auch Macht über andere Sponsoren. Wenn letzteres überhand nimmt, springen diese irgendwann ab und der Absolutismus hält Einzug. Bis eines Tages die Blase platzt.
Nach 5, 10 oder 30 Jahren…
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Das ist kein Mythos mit Würth. Diese Firma hat sehr wohl intensive Geschäftsbeziehungen zu verschiedensten großen Industriefirmen. Auch die Fa. Brose wird diesbezüglich von Würth beliefert. Das ist Fakt!!!
Würth beliefert so ziemlich jedes Unternehmen in dieser Welt, also auch brose.
Aber das Volumen am Gesamtumsatz der beiden Unternehmen ist sowohl im Hause Würth als auch im Hause brose so gering, dass man aus der Geschäftsbeziehung keine Verpflichtung für Sponsoring ableiten kann.Würth wurde in vielen Gesprächen, die sich über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren erstreckten, als Sponsor gewonnen.
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Konzerne sind eine Sache. Privatmenschen eine andere. Stoschek, Kollmann, Stechert und wie sie alle heißen, wollen Macht. Macht über den Verein, macht über andere und manchmal auch Macht über andere Sponsoren.
…Das ist wohl wahr!
Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, dass auch einige andere Teilnehmer am Basketball-Zirkus Macht ausüben wollen, z.B. Schiedsrichter, Geschäftsführer oder Vereinsbosse usw.Hand aufs Herz, @Donnervogel!
Im deutschen Basketball ist es nicht verboten, als Person Eigentum am Club zu erlangen. Im deutschen Fußball scheitert es noch an der 50+1 Regel, die zunehmend aufgeweicht wird. In anderen Ländern ist das an der Tagesordnung.
Ob man das gut findet oder schlecht, die Liga will das so und der gesamte deutsche Mannschaftssport wird früher oder später ebenso privatisiert sein wie in der NBA, NHL, NFL usw.
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…
Konzerne sind eine Sache. Privatmenschen eine andere. Stoschek, Kollmann, Stechert und wie sie alle heißen, wollen Macht. Macht über den Verein, macht über andere und manchmal auch Macht über andere Sponsoren.
…Das ist wohl wahr!
Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, dass auch einige andere Teilnehmer am Basketball-Zirkus Macht ausüben wollen, z.B. Schiedsrichter, Geschäftsführer oder Vereinsbosse usw.Hand aufs Herz, @Donnervogel!
Im deutschen Basketball ist es nicht verboten, als Person Eigentum am Club zu erlangen. Im deutschen Fußball scheitert es noch an der 50+1 Regel, die zunehmend aufgeweicht wird. In anderen Ländern ist das an der Tagesordnung.
Ob man das gut findet oder schlecht, die Liga will das so und der gesamte deutsche Mannschaftssport wird früher oder später ebenso privatisiert sein wie in der NBA, NHL, NFL usw.
Der Besitz ist absolut nicht verboten und keine Seltenheit.
Sobald du jedoch zukünftig in der Euroleague (ob es auch für EC gilt, weiß ich nicht) spielen willst, ist es zumindest als Anteilseigner/Besitzer nur noch in gewissem Maße möglich Geld in den Verein zu stecken. Ab nächster Saison gilt die erste Stufe des Financial Fair Plays. Also es dürfte dann wohl nicht mehr möglich sein, dass ein einziger Besitzer/Anteilseigner(wie es z.B. bei Panathinaikos der Fall zu sein scheint) fast den kompletten Etat stemmt, was bei Bamberg aber sowieso nicht der Fall ist. Nur den kompletten wirtschaftlichen Freifahrtsschein gibt es dann nicht mehr bzgl. Anteil am Budget.
The Financial Fair play rules work on concepts, based on budgeted economic performance indicators that have been extracted from the information submitted by clubs, include a minimum budget for those clubs that participate in the Turkish Airlines Euroleague competition; a maximum loss allowed over a three-year period; a limit to player expenses and shareholder´s contributions related to the overall budget; and a common approach in the treatment of some investment write-offs and in the market value of some sponsorship and advertising revenues.
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50+1 Regel ??? was ist das ? (Sorry, stehe auf dem Schlauch)
Das mit der Privatisierung wird aber noch dauern, da es in Deutschland nicht so viele solcher Leute gibt.
(ok, Red Bull, Hoffenheim etc)
Wie man aber sieht, werden diese Leute von Fans nicht gern gesehen, im Gegensatz zu den USA.ich sehe ein, dass es ohne Kommerz, Sponsorentum und solchen Dingen nicht geht, aber wenn ich einem Besitzer ausgeliefert bin, der, wenn es ihm in den Kram passt, den Club in eine andere Stadt transferiert, dann habe ich da ein Problem damit. Dann lieber deutsche Vereinsmeierei. Selbstverständlich ist mir bewusst, dass das alles Geschäft ist und wir KOnzernen huldigen.
Im Grunde ist es ja ok, dass Stoschek die Bamberger (das der Stadtname vergessen wurde stört mich mehr als das ein Club einen Firmennamen zum Stadtnamen trägt) zum Hobby erklärt hat. Nur muss man eben wissen, dass sowas auch schnell vorbei sein kann.
Bei Firmensponsoring ist das ähnlich, aber anders ausgeprägt und eher überschauhbar.Im Prinzip haben die die Vereine in der Hand und somit uns auch. Egal ob Privatmäzen oder Konzern.
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50+1 Regel ??? was ist das ? (Sorry, stehe auf dem Schlauch)
Die 50+1-Regel (manchmal auch 50+1-Regelung) ist eine Vorschrift in den Statuten der Deutschen Fußball-Liga. Nach dieser Vorschrift ist es Kapitalanlegern nicht möglich, die Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaften zu übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben. Erlaubt ist hingegen, dass sich die Mehrheit des Kapitals im Besitz privater Investoren befindet. So hält beispielsweise Borussia Dortmund an seiner eigenen Bundesligamannschaft, die als börsennotierte Kommanditgesellschaft auf Aktien ausgegliedert ist, nur 5,53 % des Kapitals.
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Tatsache ist, dass der “gute, alte Verein” der Vergangenheit angehört.
Und in unserem Wirtschaftssystem wird das begünstigt.(Im deutschen Fußball ziert man sich noch, aber in Hannover, Hoffenheim, Leipzig, Wolfsburg gehts schon klar in diese Richtung.)
Die Entwicklung wird mit “Financel Fairplay” ebenso wenig aufzuhalten sein wie mit sonstigen Regelungen.
Im Basketball haben wir heute schon viele Mehrheitsbeteiligungen.
Ich kann jetzt nicht für die Richtigkeit garantieren, aber soweit ich informiert bin, hat
Wöbke in Frankfurt wohl über 100 %,
Schweitzer in Berlin über 75%,
Stoschek in Bamberg über 100%,
Kollmann in Quakenbrück über 100% usw.
(bitte vervollständigen).Und um auf das Thema dieses Threads zurückzukommen:
Ja, es bestehen Risiken, wenn brose aus dem Basketball ausscheidet.
Aber dieses Risiko für den Fortbestand des Basketballs auf PO-Niveau sind für Bamberg aus meiner Sicht wesentlich geringer als in Quakenbrück oder Frankfurt oder ….Ja, wenns der Automobilindustrie schlechter geht, dann könnte das Engagement der Fa. brose zurückgehen.
Aber ebenso könnte Berlin in Schwierigekeiten kommen, wenns in der Abfallwirtschaft nimmer so gut läuft und ebenso könnte München ins Trudeln kommen, wenn dort im Fußball die Erfolge ausbleiben oder Uli Hoeness sich auf seinen Altersruhesitz zurückzieht.Für die kommenden, überschaubaren 3-5 Jahre ist in Bamberg aber keine Änderung zu erwarten. Siehe dazu noch mal meine Posts weiter oben.
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Hauptsponsor bleibt Hauptsponsor. Fällt er weg wird spannend. Egal wo.
Einzig bei den Bayern ist man wirtschaftlich wohl so gut gestellt, dass diese Situation wohl nicht eintritt.
Da gehts dahin, wenn innerhalb des Klubs die Ludt flöten geht.
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Ich kann jetzt nicht für die Richtigkeit garantieren, aber soweit ich informiert bin, hat
Wöbke in Frankfurt wohl über 100 %,
Schweitzer in Berlin über 75%,
Stoschek in Bamberg über 100%,
Kollmann in Quakenbrück über 100% usw.
(bitte vervollständigen).Über 100%?
Die Nachfrage ist durchaus ernst gemeint. Ist das ein Tippfehler oder hat es damit eine spezielle Bewandnis? Kenne mich mit den Besitzverhältnissen nicht so aus. -
Wöbke in Frankfurt wohl über 100 %,
Schweitzer in Berlin über 75%,
Stoschek in Bamberg über 100%,
Kollmann in Quakenbrück über 100% usw.
(bitte vervollständigen).Gießen 100%/21 Gesellschafter (wobei vereinzelt 2 Gesellschafterscheine gekauft wurden) mit jeweils 46.000 + X€ Einlagen.
Macht unter 5% im Schnitt. -
Was mir hier als interessierter Aussenstehender auffällt ist, dass 2 Dinge miteinander gleich gesetzt werden, obwohl sie meiner Meinung nicht gleich sind.
1. Das Geld vom Hauptsponsor für das finanzielle Überleben.
2. Die Lizenz im Besitz eines Sponsors, ohne die ein Verbleib in der Liga erstmal unmöglich wäre.Bei Punkt 1. ist die Frage, wie würden beispielsweise Teams wie Bonn oder Oldenburg ohne die Telekom oder EWE dastehen. Meiner Meinung nach natürlich erstmal schlechter, aber sie hätte die Chance neue Geldgeber zu finden und damit ohne Probleme in der Liga zu bleiben.
Bei Punkt 2. ist/wäre im Fall Artland und Bamberg (wenn sich Stoschek genauso verhalten würde wie der Herr im Artland) nicht nur die Kohle futsch, sondern auch die Spielerlaubnis in der BBL. Somit wäre es erstmal uninteressant, ob andere Sponsoren die Finanzlücke schliessen (auch auf einem eventuell niedrigeren Niveau), weil man damit immernoch keine Spielerlaubnis für die BBL hätte. Im Fall Bamberg hätte man dann wahrscheinlich für eine Saison ein sehr gutes ProA Team, aber kein mittelmässiges BBL-Team in der Stadt.
Daher sehe ich die Gefahr von Bamberg auf dem Niveau von den Dragons, die Gefahr von Bonn oder Oldenburg aber als eine andere.
Vielleicht habe ich aber auch einfach keine Ahnung und verstehe alles falsch?
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Bayern ist vielleicht im Fußball gut aufgestellt, wie es bei den Basketballern aussieht, weiß man nicht. Und Hoeness hat seinerzeit gesagt, die müssten sich selbst finanzieren!
Ist so, die wurden gerade als GmbH ausgegliedert.
Es gab eine Anschubfinanzierung, einmal (!) die Dividende der Fußball AG, zu der wurden die Mitglieder damals befragt, und haben das mit ca. 75% abgesegnet.
Dazu profitiert FCBB natürlich von dem Sponsorenüberhang, der starken Marke und dem Sponsoring-KnowHow.
Finanziell muss sich der Basketball aber seither selber tragen und da kennen die Fußballer auch kein Pardon!
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Viel existenzieller für die Region ist die Frage, was passiert mit dem Brose-Konzern nach Michael Stoschek?
In der BIG gibt es ein schönes Interview mit Rolf Beyer. Dort bekräftigt er auch, dass er als GF das Ziel hat den Verein so aufzustellen, dass die Abhängigkeit von Brose geringer wird und eine Existenz nicht alleinig an Brose hängt.
Brose ist sehr präsent, auch weil der Inhaber sehr viel Wert auf Corporate Design legt. An anderen Standorten sehen ich die Abhängigkeit von einem oder wenigen jedoch kaum geringer, nur die Außenwirkung stellt sich eben anders dar. Ein drastisches Beispiel sind die Artland Dragons. Brose nutzt die Basketball ja auch strategisch für die Nachwuchsrekturierung in War of Talents gegen die Branchengrößen wie Siemens oder Bosch. Eigentlich eine günstige Sache, der Name des Unternehmens wird für ein paar Millionen Euro in halb Europa bekannt. Zumindest haben viele auf der Zielgruppe wahrscheinlich schon mal irgendwie davon gehört. Man kann nur man 1+1 Zusammenzählen und rechen wie viele Recruiting-TV-Spots man für den Brose-Etat in Deutschland und Europa bekommen würde. Da ist der Clúb schon eine gute Strategie neben allem persönlichen Engagement.Ansonsten kann man Herrn Stoschek nicht unbedingt nachsagen, dass ihm geschäftlich bisher allzuviel mißlungen ist in seiner Vita und hier sehe ich auch die große Chance für die Basketballorganisation. Die ist nun wohl sehr klar und struktruierter nach Unternehmensgesichtspunkten mit Budgets, Cost- und Profti-Center aufgestellt. Dem sind auch einige Mitarbeiter zum Opfer gefallen die bisher etwas rum wurschteln dürfen, hier werden nun wohl anderen, professionelle Maßstäbe angelegt.
Dennoch muss man natürlich auch die andere Seite der Medaille sehen. Mehr Professionealität heißt im Zweifelsfall auch weniger “Familienharmonie”. Ein Beispiel hierfür war sicherlich die letztjährige Offseason mit ihren drastischen Veränderungen. Mein Wirtschaftsjura Professor und politischer Berater von Joshka Fischer hat mit den Tipp gegeben Carl von Clausewitz “Vom Kriege” zu studieren. “Wenn Sie später in der Wirtschaft sind, dann werden Sie schnell merken, dass Sie die Strategien und Taktiken hier wiederfinden.”Vielen Dank, du hast mir viel Zeit erspart, hätte das in etwa genauso ausgeführt!
Mir wird hier auch zu sehr von Stoscheks Spielzeug geredet. Für Brose sind die Brose Baskets eine ideale Dimension des Employer Branding Prozesses. Das hat durchaus einen hohen Stellenwert auch im unternehmen. Dieser Stellenwert steigt natürlich von Jahr zu Jahr weiter, je bekannter der Basketball und damit die Brose Baskets werden. Bei der jetzigen Situation in der sich die Liga befindet, glaube ich nicht, dass das zukünftige Sponsoring Broses alleine von der aktiven Gestaltung stoscheks abhängt.
Hier handelt es sich keineswegs um ein Minusgeschäft für Brose, nur weil nicht jeder Basketballfan sich seinen neuen Fensterheber direkt bei Brose bestellt. Das fehlte mir hier ein bisschen in der Ausführung.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass mir die zunehmende Professionalisierungen bei den brose baskets und die damit verbundene Qualitätssteigerung sehr gut gefällt. Natürlich geht damit ein bisschen das Gefühl des Bamberger Basketballs verloren. Die Zeiten in denen man mit diesem Gefühl allerdings Titel gewinnen kann sind vorbei. Und glücklicherweise haben wir in Bamberg den Standortvorteil, dass wenn man Bock auf ehrlichen, reinen Basketball Sport hat an quasi jedem Wochenendtag Basketball vom Feinsten Geboten bekommt.
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Vielleicht habe ich aber auch einfach keine Ahnung und verstehe alles falsch?
Ahnung wohl schon, aber womöglich nicht die Erfahrung.
Es ist ganz einfach: Wenn Du selber soviel Geld für ein Team locker machen würdest, und dabei der absolute Hauptgeldgeber bist, was möchtest Du dann ?
Doch vielleicht selber sicherstellen, dass Dein Geld auch gut verwendet wird.
Und das geht nun mal am besten über die Kontrolle der Gesellschaft, welche die Lizenz hält.
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, und Du kannst das auch z.B. im Artland Thread etwas mitverfolgen, dass manche Leute das vorsichtig gesagt etwas komische Vorstellungen haben, so in der Art:
“Ich bin immer mit kostenloser Eintrittskarte zum Spiel gekommen und hab die mit angefeuert, deshalb hab ich jetzt auch das Recht, mitzubestimmen, was passiert.”Wenn man nicht möchte, dass die Lizenz unter der Kontrolle eines Hauptgesellschafters steht, dann muss man eben die Gesellschaftsanteile entsprechend aufteilen. Das gilt dann aber in gleicher Art und Weise auch für die Zahlungen. Und da trennt sich dann ganz schnell die Spreu vom Weizen.
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Auch die Behauptung, Stoschek habe keine Ahnung vom Basktball ist sicher nicht haltbar.
Wenn man sieht, wie sich Geschäftsführer Beyer in diese Aufgabe “hineingebissen” hat - Kompliment.Stimmt. Allerdings ist Rolf Beyer als Geschäftsführer zwar der Chef, er muss jedoch für das sportliche fachlich nicht alles wissen, dafür hat er Daniele Baiesi für den sportlichen Bereich. Beispiel Stadtverwaltung: auch ein OB als Chef der Stadtverwaltung muss nicht alles wissen, dafür hat er seine Fachleute in den Fachbereichen. Oder der Vorstandsvorsitzende von VW - er muss im Detail nicht erklären können, wie ein Dieselmotor läuft.
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Sehr bizarr fand ich Rolf Beyers Aussage in der letzten Halbzeit, Bamberg wolle in dieser Saison erstmal “die Großen etwas ärgern” (sinngemäß). Ich finde, dass ist ganz schön frech und marketingtechnisch clever. Wenn man nicht Meister wird, kaschiert man, wie viel Geld Brose hier verbrannt hat.
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Ich habe mir gerade das Breyer-Interview auf spox.de aus dem Dezember letzten Jahres durchgelesen und muss sagen: Ein Mann, der den Head of Controlling für Brose global ablehnt, um einen Basketballverein zu leiten, ist in meinen Augen […]Beleidigungen entfernt. Da üben wir noch mal mit der Beschreibung. Gruß jsb
Es war allerdings auch die Rede davon, dass die jetzige Saison eine Übergangssaison ist. In Anbetracht dessen steht man wohl gerade nicht so schlecht da.
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Ich habe mir gerade das Breyer-Interview auf spox.de aus dem Dezember letzten Jahres durchgelesen und muss sagen: Ein Mann, der den Head of Controlling für Brose global ablehnt, um einen Basketballverein zu leiten, ist in meinen Augen Ausgangspost editiert. Gruß jsb
Es war allerdings auch die Rede davon, dass die jetzige Saison eine Übergangssaison ist. In Anbetracht dessen steht man wohl gerade nicht so schlecht da.
Wie nennst Du denn jemanden, der einen Trainer, der der erste nach Bauermann mit Leverkusen und Pesic/Mutapcic mit Alba ist, der eine Titelverteidigung in Deutschland schafft und das viermal hintereinander und davon dreimal als Double, der einen solchen Trainer öffentlich als zu weich, nicht erfolgsorientiert, zu gut deutsch: in aller Öffentlichkeit als nicht kompetent einstuft? (Woher er die Kompetenz (außer dem Geld an sich) zu dieser Beurteilung nimmt, hat er allerdings nicht verraten.)
Wenn ich so nah am Godfather himself in diesem Konzern arbeiten würde, dann würde ich mir an Beyers Stelle genau überlegen, an welcher Position ich arbeiten würde. Am Ende wird es nicht von der eigenen Kompetenz abhängen, sondern eher von der Gefühlslage des Godfathers.
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Stimmt außer Geld und Macht gibt es natürlich gar keine anderen Beweggründe für die Berufswahl:
-Nähe zur Familie
-Arbeitszeiten
-Spaß am JobAber manche glauben eben genau zu wissen was Menschen zu tun und zu lassen haben.
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