Schiedsrichtergehälter
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Das Thema gleitet doch sehr ins Emotionale. Wer hier was als Arbeitgeber macht, ob das der so geschmähte öffentliche Dienst mitmacht oder nicht – alles Fragen die jeder Schiedsrichter zunächst mit sich selbst, dann mit seinem Arbeitgeber klären muss. Klar ist, dass man den Basketball und den Job des Referees lieben muss, sonst würde man sich das sicher nicht antun. Gefragt waren aber die Gehälter, die hier auch für alle Ligen einigermaßen dargestellt werden.
Vergessen sollte man bei den Betrachtungen nie, dass man aus den unteren in die höheren Ligen zum Teil Jahre benötigt, bis man dort landet – wenn überhaupt. Die Zeit, die sich jeder der Beteiligten bis dahin ans Bein bindet, ist doch schon heftig – ohne irgendeine Garantie! Zudem wird mittlerweile in den höchsten Ligen viel mehr verlangt, als nur zu pfeifen. Spiele sollen anständig vor- und vor allem nachbereitet werden. Ich weiß von Schiedsrichtern, die ganze Nächte mit dem Schneiden von Videoclips beschäftigt sind und nicht, weil sie zu blöd dazu sind, sondern weil es generell sehr zeitaufwendig ist, aus dem vorliegenden Material gerade die Szenen mit entsprechender Aussagekraft zu filtern. Die überall gern zitierten „groben Fehler“ sind dabei sicher noch leicht zu finden!
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass eine Saison nicht 12, sondern meist nur 7-8 Monate dauert – für die restliche Zeit also in der Regel kein Geld über die Pfeiferei erwirtschaftet werden kann – nehmen wir mal die international tätigen Referees raus, die aber bei den meisten Turnieren im Sommer auch nur geringe Pauschalbeträge erhalten.
Wenn man sich dann noch die Entwicklung der Fitness der Schiedsrichter anschaut, könnt ihr davon ausgehen, dass heutzutage viel mehr Zeit auch in diesem Bereich investiert wird. -
Also ich als Arbeitgeber unterstütze auch gerne ehrenamtliche Tätigkeiten. Aber AUSSERHALB der von mir bezahlten Arbeitszeit…
Ach - glaubst du wirklich, Lottermosers Arbeitgeber bezahlt ihn für die Zeit, die er mit “Schiedsen” verbringt?
Wie schon oben erwähnt: Mit ein wenig Flexibilität auf beiden Seiten kann man viel erreichen.
Und mal ehrlich: Der Spruch mit dem “harten Business” ist genau die Art von reaitätsfremder Propaganda, die ich meinte.
Damit wird suggeriert, dass sich nur Faulpelze ehrenamtlich engagieren und nur “Schluffiarbeitgeber, die es nicht schaffen werden” solche einstellen.
So etwas wird von interessierter Seite gerne gestreut (zusammen mit dem Mythos des “faulen Beamten” und der “effizienten Wirtschaft”, der in den 90ern sehr gezielt gezüchtet wurde) und von naiver Seite (nicht selten Leute mit etwas weniger Erfahrung und Horizon) gerne geglaubt wird.Ist und bleibt aber ideologischer Quatsch (der sich lustigerweise gerne selbst den Orden “Realismus” verleiht)…
Gruß,
Simon2.
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Ist und bleibt aber ideologischer Quatsch (der sich lustigerweise gerne selbst den Orden “Realismus” verleiht)…
Um einer Ausweitung der Diskussion vorzubeugen: Politische/ideologische Diskussionen sind in diesem Thread fehl am Platz. Einen konkreten Bezug/Meinung zum Thema des Threads gerne, pauschale Kritik an politischen/ideologischen/gesellschaftlichen Sichtweisen bitte nicht.
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Selbst wenn ich einen Mitarbeiter freistelle, kostet er mich Geld und damit ist eine Schiri-Tätigkeit für MICH während der Wochenarbeitszeit indiskutabel.
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Wenn ich diesen Thread so durchlese kommen mir verschiedene Gedanken.
Einer davon ist vorherrschend.Ich bin selbst seit mehr als 10 Jahren Schiedsrichter und all die hier genannten Summen sind mir bekannt.
Dennoch frage ich mich jetzt ernsthaft, wie jemand der diese ganze Sache rein rational betrachtet, jemals auf den Gedanken kommen kann Schiedsrichter in den Bundesligen werden zu wollen.
Es gibt sehr viele Schiedsrichter, die es nicht nach ganz oben schaffen.
Die Gründe sind vielfältig:- weil sie des Hinternkriechens nur schwer fähig sind,
- oder weil sie nicht hübsch genug
- oder nicht groß genug sind (Fibawunsch aktuell sind mindestens 1,85m)
- oder zu spät anfangen oder oder oder.
Bei einigen ist auch einfach die Konkurrenz im Landesverband zu groß.
Lasst es mich zusammenfassen.
Die Vergütung ist versteuert und bezogen auf die Kompetenz und den notwendigen Zeitaufwand mit Vor- und Nachbereitung einfach lächerlich.
Man hat durch den hohen Zeitaufwand Probleme im regulären Arbeitsleben, die je nach Arbeitgeber sehr unterschiedlich ausfallen können.
Man hat wenig Zeit für die Familie oder andere Dinge. Viele Schiedsrichter in den Profiligen haben ja auch noch zusätzliche Aufgaben in ihren Landesverbänden.
Hinzu kommen teilweise sehr intrigante und rauhe Sitten unter den Schiedsrichtern. Nach meiner Erfahrung, je höher desto schlimmer. Schließlich wird die Leistungsdichte immer größer.Und nicht zuletzt: Du bist als Schieri bis auf wenige Ausnahmen, wie Lotti, der eigentlich machen kann, was er will, immer der Arsch.
Jeder weiß es besser als Du, jeder kennt die Regeln besser oder hätte selbstverständlich anders entschieden, usw…
Man lese hier nur mal die Spiele-Treads mit all den mit Regelkompetenz nur so überladenen^^ Kommentaren.Wozu also das Ganze?
Meine Meinung?
Weil es trotzdem Spaß macht und eine rationale Betrachtung nur die halbe Betrachtung ist. -
Selbst wenn ich einen Mitarbeiter freistelle, kostet er mich Geld und damit ist eine Schiri-Tätigkeit für MICH während der Wochenarbeitszeit indiskutabel.
Tja - schade. Bleibt natürlich jedem selbst überlassen, aber ich würde sagen, dass du dir mit dieser Einstellung einige wirklich gute Leute durch die Lappen gehen lässt. Erst Recht, wenn du so pauschal und kategorisch alles ablehnst, bei dem du den Eindruck hast, ein Mitarbeiter könnte dich Geld kosten. Ich kann natürlich nicht beurteilen, auf welche Art & Weise dich das Geld kosten könnte (wir haben in unserer 1600MA-Firma größtenteils komplett offene Arbeitszeiten) oder inwieweit dich der Verlust guter Arbeitnehmer auch Geld kostet, aber unter “guter Arbeitgeber” verstehe ich etwas Anderes (unter “Ausbeuter” aber auch!).
Jedem wie er mag … ich würde mir jedenfalls ein Jobangebot bei Jemandem, der mir sowas mitteilt, dreimal überlegen.Gruß,
Simon2.
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Zum Glück rennen mir die Leute die Bude ein…… Ich kann auswählen…
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Zum Glück rennen mir die Leute die Bude ein…… Ich kann auswählen…
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@alansmithee: ist zwar offtopic, aber: WEIL???
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Zum Glück rennen mir die Leute die Bude ein…… Ich kann auswählen…
Glückwunsch! Dann hast du alles richtig gemacht!
Das meine ich nicht ironisch, sondern ganz ernst. “Wenn das gut für sie läuft - dann bleiben sie dabei! Bleiben sie dabei!” sagte schon Tyler Durden.
Schönen Tag wünscht
Simon2.
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Die Motivation wird wohl aus einem ähnlichen Grund, warum sich Spieler in ProA und ProB das Basketballerleben antun, vorhanden sein.
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“Motivation” ist aber nur die eine Hälfte der Voraussetzungen. “Möglichkeit” die andere… und von Letzterer sprach ich.
Ich meine, es ist schon seltsam, dass jemand sagt: “Ich schaue mir gerne Basketballspiele an, würde aber niemals einen Mitarbeiter unbezahlt freistellen, um ein Basketballspiel zu pfeifen.”Gruß,
Simon2.
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Nun könnte man auch fordern, daß die Clubs den Spielern etwas weniger zahlen und man davon die Schiris finanziert……
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Die Fiba will keine Profischiedsrichter.
Das ist erstmal entscheidend.
Solang es diese nicht geben wird, wird es diese Doppelbelastung für die Refs geben.Aber schaut euch mal an, wieviele gern zum Bundesligakader gehören möchten.
Ich sehe da kein akutes Mangelproblem für die BBL oder den DBB. -
Nun könnte man auch fordern, daß die Clubs den Spielern etwas weniger zahlen und man davon die Schiris finanziert……
Hmmm, ich weiß nicht.
Ob das Niveau der Liga wirklich steigt, wenn die Spielergehälter sinken, weiß ich nicht. Daneben sehe ich nicht, wie sich Schiedsen als gut bezalter “Fulltime-Profi-Job” durchsetzen könnte. Soll nicht abwertend sein, aber: Was macht ein Schiedsrichter Montag bis Freitag? OK - 1-2 Tage “Wochenende”, aber sonst? So viel an Training und Weiterbildung kann ich mir nicht vorstellen.
Und was ist in der spielfreien Zeit?
Nicht nur finanziell - gibt es wirklich Leute, die das (im aktuellen Ligabetrieb!!) als einzigen Job machen wollten?
Und wenn man da keine Vollblinsen haben will, müsste das finanziell schon reizvoll sein (sprich: vernünftig Geld bringen)…
Schließlich könnte ich mir vorstellen, dass das Bild einesIn der NBA stecken da ganz anderes Geld, Prestige, “Frequenz” und auch “Philosophie” hinter - das halte ich nur begrenzt auf die BBL übertragbar.
Evtl. wäre es eine Idee, tatsächlich die Fiba als Ausbilder & Arbeitgeber für Schiedsrichter (die dann prinzipiell weltweit eingesetzt werden) umzustricken, aber dazu müsste man noch seeeeehr viel arbeiten (und auf alle lokalen Sperenzchen verzichten wollen).Gruß,
Simon2.
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Soweit ich weiß pfeifen Schiris durchaus mal zwei bis drei Spiele pro Woche, auch in den niedrigeren Ligen. Es wird ja schließlich nicht nur am Wochenende gespielt auf Europaebene siehe z.B. die Spiele in der Euroleague, Eurocup, usw. Oder die Spiele in der Frauen Euroleague, die werden vermutlich auch unter der Woche sein.
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Muß ja kein Fulltime-Job sein. Es gibt auch Trainer, die nebenbei noch einem “anständigen” Beruf nachgehen.
Ich finde, die Schiris sollten einfach mal streiken. Es kann nicht angehen, daß jeder Club bereit ist, irgendwelchen “daher gelaufenen Profis” ordentliche Gehälter zu zahlen, während der gemeine Schiri “darben” muß.
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Soweit ich weiß pfeifen Schiris durchaus mal zwei bis drei Spiele pro Woche, auch in den niedrigeren Ligen. Es wird ja schließlich nicht nur am Wochenende gespielt auf Europaebene siehe z.B. die Spiele in der Euroleague, Eurocup, usw. Oder die Spiele in der Frauen Euroleague, die werden vermutlich auch unter der Woche sein.
In welchen unteren Ligen wird denn regelmäßig ein kompletter Spieltag, mit dem man viele Schiedsrichter mit Spielen versorgen könnte, unter der Woche ausgetragen?
Deutschland stellt aktuell 12 Fiba-Refs, die auch unter der Woche durch Europa touren und da Geld verdienen können.
In der BBL, ProA und ProB kommen regelmäßig fast 100 Schiedsrichter zum Einsatz.
Mit zwei-drei Spielen pro Woche, von denen mindestens eines nicht am Wochenende stattfindet sollte man die Refs versorgen können.
Man könnte nun drüber nachdenken in allen Bundesligen die 3MT einzuführen. Das würde den Bedarf enorm vergrößern, aber auch die Kosten in gleichem Maße erhöhen.Ich bin mir sicher, dass all diese Gedankenspiele schon mehrfach auf Entscheiderebene durchgespielt wurden.
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Das denk ich auch.
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Soweit ich weiß pfeifen Schiris durchaus mal zwei bis drei Spiele pro Woche, auch in den niedrigeren Ligen. Es wird ja schließlich nicht nur am Wochenende gespielt auf Europaebene siehe z.B. die Spiele in der Euroleague, Eurocup, usw. Oder die Spiele in der Frauen Euroleague, die werden vermutlich auch unter der Woche sein.
In welchen unteren Ligen wird denn regelmäßig ein kompletter Spieltag, mit dem man viele Schiedsrichter mit Spielen versorgen könnte, unter der Woche ausgetragen?
Siehe z.B. ein Beitrag von der ersten Seite hier im Thread:
“Zweieinhalb Spiele (und mehr) pro Woche leitet man als Schiri mit egal welcher Lizenz eigentlich immer. Samstags ne Doppelansetzung, sonntags morgens ein Jugendspiel, dienstags abends Damen Bezirksliga - so oder ähnlich sieht eine typische Woche für einen B- oder C-Lizenzler aus.”Aber klar, ich hab mich jetzt erstmal nur auf die reine Anzahl an Spielen bezogen. Von Jugend- und Bezirksliga-Spielen leben kann man sicherlich nicht
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Da würde ich zunächst gern mal wissen, was ein B- oder C-Lizenzler ist.
Ich habe eine Schiedsrichterlizenz, die auch als DBB-Lizenz bezeichnet wird.Die Zeiten der A- bis D-Lizenzen sind lange vorbei.
Auch kann der Schreiber dieser Zeilen nur aus einem Stadtstaat kommen.
Ich kenne Spiele unterhalb der Regionalligen, die regulär unter der Woche stattfinden nur aus Stadtstaaten und davon haben wir nicht so viele in Deutschland.
Wie soll das sonst auch rein logistisch gehen, wenn man zur Schule oder arbeiten muss und der Anreiseweg zum Spielort 100km oder mehr sind? -
Bei allem Gerede um Profi-SR oder ähnliches darf man ein paar Dinge nicht vergessen:
Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einiger Teams in den Bundesligen, und ich nehme keine Liga davon aus, ist zumindest in Teilen äußerst knapp bemessen.
Beispiele für finanzbedingte Rückzüge aus Bundesligen, in denen der sportliche Verbleib aufgrund der Saisonleistung eigentlich gesichert gewesen war, gab es in den letzten Jahren zuhauf. Ich erinnere im Damenbereich einmal an den Barmer TV, bei den Herren an Osnabrück, Freiburg, Nördlingen usw. Und auch in der BBL sieht es bei einigen nicht so rosig aus.Die Frage die sich darum stellt ist dann wohl doch eher: Wie soll in diesen Ligen ein Profi-SR-Wesen etabliert werden, wenn noch nicht einmal genügend Geld vorhanden ist, um zunächst einmal flächendeckend und jederzeit (mit Ausnahme der BBL) Kommissare einzuführen, oder SR entsprechend ihrem zeitlichen und inhaltlichen Aufwands zu entlohnen?
Man denke zudem auch einmal an die Folgekosten, die vom deutschen Basketball unter den derzeitigen Rahmenbedingungen schwerlich getragen werden können. Dem SR müsste zum Lebensunterhalt ein Fixum garantiert werden, das zusätzlich dann durch Spielhonorare aufgebessert werden muss. Wer verlässt sich schon auf die reinen Spielgebühren ohne vorab zu wissen, ob er überhaupt pfeift, ob eine Verletzung vielleicht hinzu kommt oder oder oder?
Viele der SR sind keine Studenten sondern Familienväter / -mütter mit entsprechenden finanziellen Belastungen, die ein Saisonsport von Oktober bis April / Mai wohl kaum ausreichend finanziell abdecken kann. Umso schwerer wird es, wenn man auf die rein nationale Ebene beschränkt wäre und nicht europaweit im Einsatz ist.
Wie sieht es mit der finanziellen Absicherung im Falle von “Berufsunfähigkeit” aus? Versicherungsschutz, Sozialversicherung, Renten usw.? Die SR sind derzeit noch nicht einmal über die Liga / den DBB versichert. Sollten sie mit ihrem privaten Kfz bei der Spielan-/-abreise einen Unfall haben, können sie nur hoffen privat Vollkasko versichert zu sein. Von anderer Seite kommt nämlich nichts, und auch diese Fälle gab es in den letzten Jahren schon mehrfach.
Außerdem darf nicht vergessen werden, dass SR zumindest im derzeitigen System auf- und absteigen und somit aus dem Profispielbetrieb auch ausscheiden können. Hier sind also sicherlich auch Zukunftssysteme zu entwickeln, um eine entsprechende Attraktivität zu schaffen, sich diesem “Risiko” auch auszusetzen und ggf. Gefahr zu laufen, sein Einkommen zu verlieren.
Zusammenfassend bezweifle ich stark, dass ein Profitum im SR-Wesen des deutschen Basketballs derzeit realisierbar ist. Einige wenige können sich ggf. mit den Einkünften aus der Pfeiferei “über Wasser halten”, die Masse aber sicherlich nicht.
Und solange in den deutschen Ligen in schöner Regelmäßigkeit über Honorarerhöhungen von 10 oder 20 € pro SR und Spiel gestritten wird und damit saisonbedingte Mehrausgaben von ca. 500 - 800 € für den einen oder anderen Verein das spielbestimmende Thema sind, brauchen wir über noch sehr viel höhere Forderungen wohl gar nicht erst weiter zu reden.
Auf keinen Fall darf man sich aber mit dem Fußball vergleichen, denn die dortigen Spielleitungshonorare jenseits der 3.000 € (pro Spiel) lassen sich nur in einem Spielbetrieb erreichen, in dem alleine die Vereinszugehörigkeit zur ersten oder zweiten Liga aufgrund der Fernsehrechte schon einen Unterschied von 20 Mio. Euro pro Verein ausmachen! -
Muß ja kein Fulltime-Job sein. Es gibt auch Trainer, die nebenbei noch einem “anständigen” Beruf nachgehen….
Aber das bedeutet doch, dass es auch Arbeitgeber geben muss, die bereit sind, ihnen Freiraum für diese Tätigkeit einzuräumen.
Mir schien hier die Meinung vertreten, dass das untragbar für (vernünftige) Arbeitgeber sei.Gruß,
Simon2.
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Wenn der Arbeitnehmer nur am WE pfeift, dann passt es doch. Ansonsten vielleicht in einer Kombination mit einer Teilzeitanstellung. Aber keinesfalls eine Freistellung, nur damit die Profi-Clubs nicht tiefer in die Tasche greifen müssen. Wer seinen Profis x-tausend Euro pro Monat zahlt, der hat auch Geld für (Teilzeit)-Profi-Schiris. Wenn man die Abgabe nach einem vernünftigen Verrechnungsschlüssel erhebt, kann sich kein Club beschweren.
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Auch kann der Schreiber dieser Zeilen nur aus einem Stadtstaat kommen.
Ich kenne Spiele unterhalb der Regionalligen, die regulär unter der Woche stattfinden nur aus Stadtstaaten und davon haben wir nicht so viele in Deutschland.
Wie soll das sonst auch rein logistisch gehen, wenn man zur Schule oder arbeiten muss und der Anreiseweg zum Spielort 100km oder mehr sind?Also im WBV ist das gang und gebe! Da gibt es mehrere Spiele jeden Tag!
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Jeden Tag?
Sind die Teams da so dicht aneinander?
Oder hat der Tag da mehr als 24 Stunden? -
Im Hamburger Verband ist das auf jeden Fall so. Egal ob Sonntagabend oder Dienstagabend 20 Uhr, alles schon miterlebt…da wird dann mal schnell ein Spiel in die Trainingszeit verlegt und wenn alle Beteiligten zustimmen gehts dann auch schon los. In einem großen Flächenverband wird dies aber kaum möglich sein. Wer hätte da denn auch überhaupt Lust zu? Egal ob Spieler, Trainer, Schiedsrichter…deswegen sollte man das mMn nicht so pauschalisieren
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Sind wir hier mittlerweile “very off-topic”?
Diskussionen über “meine Angestellten sind/haben/dürfen/müssen…” sind im anonymen Internet vollkommen sinnlos (weil nicht belegbar) und führen dieses Thema nicht weiter. Profi-SR im BB sind schwierig, weil sie “angestellt” sein müssten (bei wem?), das hat dann Folgen (Urlaub, Krankheitsfall,…) usw.
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Sind wir hier mittlerweile “very off-topic”?
Diskussionen über “meine Angestellten sind/haben/dürfen/müssen…” sind im anonymen Internet vollkommen sinnlos (weil nicht belegbar) und führen dieses Thema nicht weiter. Profi-SR im BB sind schwierig, weil sie “angestellt” sein müssten (bei wem?), das hat dann Folgen (Urlaub, Krankheitsfall,…) usw.
Die Frage bei wem, ist doch eher einfach.
Wenn sie bei irgendwem angestellt wären, dann ja wohl entweder bei der BBL direkt oder aber - und das halte ich für wesentlich wahrscheinlicher - beim DBB. -
Hallo!
Im WBV sind nun mal vor allem das RUhrgebiet und die Rheinschiene ja relativ gut mit Straßen versorgt, und die Vereine teilweise auch sehr nah beieinander.
Dennoch gibt es Entfernungsgrenzen, wann ein Verein als Gast zustimmen muss. Das soll das Wochenende entlasten, wo es im WBV sehr, sehr viele Spiele gibt. Für Wochenspiele finden sich allerdings auch leicht SR, die sehr nah wohnen, so dass hier die Umbesetzungsstellen schon auf die km achten sollen.Gruß
Jens Speh
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So leicht ist das nicht, da es mit der BBL und “dieJungeLiga” und DBB gleich 3 potentielle “Arbeitgeber” in Frage kommen. Und in der Vergangenheit waren DBB und BBL nicht gerade immer einer Meinung wenn es um Entscheidungen ging. Klar man könnte sich einigen, aber da wären einige Hürden aus dem Weg zu räumen! Aktuell ist sowas eher undenkbar…
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Wenn der Arbeitnehmer nur am WE pfeift, dann passt es doch. Ansonsten vielleicht in einer Kombination mit einer Teilzeitanstellung. Aber keinesfalls eine Freistellung, nur damit die Profi-Clubs nicht tiefer in die Tasche greifen müssen. Wer seinen Profis x-tausend Euro pro Monat zahlt, der hat auch Geld für (Teilzeit)-Profi-Schiris. Wenn man die Abgabe nach einem vernünftigen Verrechnungsschlüssel erhebt, kann sich kein Club beschweren.
Die Frage stellt sich jedoch immer noch, wieviele SR tatsächlich in den Profi Status wechseln würden.
Kein Verein und auch nicht die Liga würden SR einen unbefristeten Vertrag geben.
Auch stellt sich die Frage, wie Leistung dann objektiv bemeßbar wird, so daß sie dann ggf. auch arbeitsrechtlich (Abstieg?, Ausschluss?, Kündigung?) Konsequenzen haben kann.
Auch stellt sich die Frage nach versicherungsrechtlicher Absicherung. Was bei zwei Kreuzbandrissen und damit evtl. verbundener Sportinvalidität. Wer zahlt das? Versicherungen für Profisportler sind recht teuer.Und die überaus große Frage:
Was sollen Profi SR verdienen?
Momentan sind es 385 € + pro Spiel, auf die auch noch Steuern gezahlt werden müssen. Selbst bei 6 Spielen im Monat ist das nicht viel.
Will man Profi SR gehaltstechnisch auf ein Spielerniveau anheben?Und wird ein SR, der einen sehr guten Job hat, den Wechsel in das (weniger gut bezahlte?) Profi-SR-Tum wagen?
Aus der BBL weiß ich, dass einige SR Jobs haben, die die 6-stellige Jahressalär Grenze locker überschreiten (Hesse, Schreiner, Barth, etc.).
Warum sollten die sich das antun? (Wobei, warum tun sie es sich jetzt schon an?) -
Nachdem ich hier den ganzen Thread durchgelesen habe und hier auch schon arbeitsphilosophische Fragen behandelt wurde, aber vor allem auch viele Nachteile des Schiedsrichter"berufs" würde ich auch gerne mal was fragen bzw. in den Raum stellen, was leicht Off-Topic ist:
Nachdem die BBL-Schiris, wie alle anderen auch, nur ehrenamtlich tätig sind, wie schauts da aus mit Streik? Dürften die überhaupt streiken, bzw. was würde passieren, wenn die Schiris sich einen BBL-Spieltag aussuchen und kurz vor Spielbeginn den Teams mitteilen, sie kommen nicht um das Spiel zu pfeifen.
Gründe könnten finanzieller Natur sein oder auch, weil man einfach keinen Bock mehr auf das Geschimpfe der besserwissenden Fans jedes Wochenende hat, …. da kann ich mir viel vorstellen.
Was machen die Teams, die Liga in so einer Situation, holen sie ortsansässige Ersatzrefs, die sonst nur Kreisklasse pfeifen? Inwiefern sind die Schiris schadensersatzpflichtig, wenn man ein paar Tausend Zuschauer wieder heim schicken muss, ohne dass gespielt wurde?
In der NBA gab es so was ja auch schon (meine mich aber nur an eine Preseason erinnern zu können), dort wurde dann auf Schiris aus der NBDL (heute D-League) zurückgegriffen. Die NBA Refs damals durften aber streiken, weil sie ja Profis sind und gewerkschaftlich organisiert sind. -
Nachdem die BBL-Schiris, wie alle anderen auch, nur ehrenamtlich tätig sind, …
Ehrenamtlich tätig? Schiedsrichter? Haha.
Wer ein Honorar bekommt (noch dazu ein so hohes wie in der BBL), ist doch nicht ehrenamtlich tätig.… wie schauts da aus mit Streik?
Dürfen sie? Dürfen sie nicht? Egal. Da es sich bei Schiedsrichtern um eine extrem unsolidarische Gruppe handelt, ist es nur schwer vorstellbar, dass es zur Zielerreichung zu Streiks kommt.
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Mit “ehrenamtlich” meine ich halt, dass sie das nicht als Hauptberuf ausüben. Von mir aus nenn’ es “nebenberuflich”.
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@herbipolis:
Klar kann gestreikt werden!
Aber jedem muß klar sein, daß sein(e) Name/Karriere bei nächster Gelegenheit enden wird, da sich das DBB-SR-Wesen durch Vaseline,
Meinungslosigkeit und lebensunerfahrene Youngster auszeichnet.
Warum wohl steht der DBB auf junge SR, die alles stumpf nachplappern und ohne eigene Meinung hervorragende Knetmasse darstellen.
Außerdem gibt es in den höheren Ligen doch kaum Ärger für die Refs, da ja kaum noch kommuniziert wird. Okay, die “alten Säcke”(als Kompliment gemeint) machen es meist so, daß das Spiel im VOrdergrund steht.
Aber schau dir doch mal die jungen Leute in dem C-KAder/EVA-C an.
Nicht in der LAge Fehler einzugestehen geschweige denn seinem Kritiker in
die Augen zu schauen. Da “hilft” ein T, das alles noch schlimmer macht, dann meist, um die Situation “zu retten”.Es hat schon Streiks in LV`en gegeben. Man kann dies aber auch verträglicher durch abgestimmtes Blocken seiner Verfügbarkeit als SR
erreichen.
Kannst die SR in zwei Kategorien unterteilen. Die Einen stehen gerne im Rampenlicht, ziehen zu Recht viel Kritik auf sich und kompensieren in ihrem Job als Ref und die Anderen lieben das Spiel(auch als Spieler) und wollen das den Teams und dem Spiel nicht antun.Das Problem ist aber auch, daß unterhalb der BLen niemanden so richtig interessiert, was da zwischen Spielern/Coaches und Refs passiert.
Der DBB fühlt sich nicht zuständig und die VErantwortlichen in den Regionalligen haben keine Zeit oder im Falle meines LVes keinen Bock, Probleme zu lösen. Solange der Spielbetrieb läuft ist alles gut.
Traurig aber wahr: dabei wären auch viele Refs für sinnvolle Aus-/Weiterbildung zu haben.
Fairerweise muß man aber auch sagen, daß die Teams in der Offseason
Gesprächsangebote zwischen ihnen und den SR-Kadern in meinem Umfeld stets ignoriert haben.