WWU Baskets Münster 2021/22
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Interessante Verpflichtung. Damit dürften die Baskets mit Günther/Richmond/Pahnke auf der 1 bestens besetzt sein. Jetzt fehlt mir persönlich noch ein kompromissloser Big Man. Körperlich und wurftechnisch so was wie John Bryant (abzgl. Burger) und mit Bock auf harte Defense .
https://www.wwubaskets.ms/2021/08/06/wwu-baskets-verpflichten-kanadischen-guard-ryan-richmond/
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“Die WWU Baskets haben damit ihre Personalplanungen, die dank des Rückhalts ihrer Dauerkarteninhaber und Sponsoren umsetzbar wurden, für die Mitte Oktober startende Saison 2020/21 […] abgeschlossen.”
So hieß es am 20. August 2020 mit Blick auf die Saison 20/21.
Dieser Satz fehlt in der aktuellen Meldung von heute für die kommende Saison noch.
Deshalb glaube und hoffe ich, dass da noch ein Spieler kommt, um die beiden Power Forwards Malcolm Delpeche (2,04m) und Jan König (2,01m) zu kompensieren. Die beiden erzielten in der abgelaufenen Saison zusammen 611 Punkte und holten 348 Rebounds. Das entspricht knapp 24% aller erzielten Punkte und knapp 28% aller Rebounds. Aktuell stehen mit Cosmo Grühn und Helge Baues noch zwei etatmäßige Power Forwards im Kader, die letzte Saison auf 312 Punkte und 143 Rebounds kamen, wobei natürlich die Einsatzzeiten der beiden Duos sehr unterschiedlich waren.
Let’s wait and pray…
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…ich gehe davon aus, dass noch 2 Spieler kommen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einem 10´er-Kader in die Saison geht. Mindestens einer der beiden fehlenden Spieler sollte in Korbnähe spielen. Auf der PF-Position sehe ich bis jetzt nur Helge Baues; Cosmo Grühn ist für mich eher ein SF.
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@klaus sagte in WWU Baskets Münster 2021/22:
…ich gehe davon aus, dass noch 2 Spieler kommen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einem 10´er-Kader in die Saison geht. Mindestens einer der beiden fehlenden Spieler sollte in Korbnähe spielen. Auf der PF-Position sehe ich bis jetzt nur Helge Baues; Cosmo Grühn ist für mich eher ein SF.
Zwei Spieler wären natürlich optimal. Aber ich glaube maximal an noch einen, wenn überhaupt. Ohne eine Haudegen >205cm in Korbnähe (der auch einen guten Wurf zumindest aus der Halbdistanz hat), würde es mMn bei auch bei den Rebounds schwierig werden. Ein Adam Touray kann es nicht alleine richten. Auch körperlich kann man ihn nicht mit Delpeche vergleichen. Unabhängig davon müsste er sich sehr deutlich zur Vorjahressaison steigern. Und was wäre bei einer Verletzung, so wie letzte Saison? Helge Baues und Cosmo Grühn können Spiele entscheiden, aber es fehlt m.E. bei beiden noch die Konstanz.
Es bleibt spannend.
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@cameronia sagte in WWU Baskets Münster 2021/22:
@klaus sagte in WWU Baskets Münster 2021/22:
…ich gehe davon aus, dass noch 2 Spieler kommen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einem 10´er-Kader in die Saison geht. Mindestens einer der beiden fehlenden Spieler sollte in Korbnähe spielen. Auf der PF-Position sehe ich bis jetzt nur Helge Baues; Cosmo Grühn ist für mich eher ein SF.
Zwei Spieler wären natürlich optimal. Aber ich glaube maximal an noch einen, wenn überhaupt. Ohne eine Haudegen >205cm in Korbnähe (der auch einen guten Wurf zumindest aus der Halbdistanz hat), würde es mMn bei auch bei den Rebounds schwierig werden. Ein Adam Touray kann es nicht alleine richten. Auch körperlich kann man ihn nicht mit Delpeche vergleichen. Unabhängig davon müsste er sich sehr deutlich zur Vorjahressaison steigern. Und was wäre bei einer Verletzung, so wie letzte Saison? Helge Baues und Cosmo Grühn können Spiele entscheiden, aber es fehlt m.E. bei beiden noch die Konstanz.
Es bleibt spannend.
Von Adam Touray können wir in dieser Saison deutlich mehr erwarten als in der letzten. Das war für ihn eine totale Seuchensaison (keine Saisonvorbereitung mitgemacht, mehrere schwere Verletzungen).
Als Haudegen sollen wir Kai Hänig nicht vergessen. Seine Bedeutung für die Mannschaft wird oft unterschätzt. Er ist zwar nicht der Filigran-Basketballer, bringt aber Skills ein, die sehr wichtig für die Mannschaft sind: Nämlich physische Präsenz und Härte unter dem Korb. Den schiebt beim Aufposten in der ProB niemand beiseite. Außerdem bringt er oft seine besten Leistungen in den wichtigen Spielen (unvergessen das legendäre Auswärtsspiel in Grevenbroich in der Aufstiegssaison als er die Delpeche-Brüder in Grund und Boden gespielt hat). -
Das klingt seeeehr gut! Da geht noch was…
Aus einem Interview mit Björn Harmsen von Montag:
[…]„Zwölf Spieler sind perfekt. Das macht mir auch am meisten Spaß. Ich bin kein Freund davon, dass Spieler draußen herumstehen. Joshua Sievers ist mit hochgerückt. Mal schauen wie weit er ist, was ihm die Jugend-Nationalmannschafts-Lehrgänge gebracht haben. Dann schauen wir einfach mal die nächsten zwei Wochen, wo eventuell noch ein Loch ist."[…] (Hervorhebungen von mir)
Quelle: https://www.wwubaskets.ms/2021/08/10/in-fuehrungsrollen-hineinwachsen/
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Ähm, kann es sein, dass mRNA-Impfstoffe Wahrnehmungs- und /oder Interpretationsstörungen als Nebenwirkung haben?
Björn Harmsen lässt sich am 10. August zitieren mit "[…] Joshua Sievers ist mit hochgerückt. Mal schauen wie weit er ist, was ihm die Jugend-Nationalmannschafts-Lehrgänge gebracht haben. […]“
Daraus schließe ich, dass Sievers in der kommenden Saison Teil des Kaders der WWU Baskets ist.
Einen Monat vorher veröffentlichten die Hammstars jedoch diese Pressemeldung: "[…]Joshua „Joshi“ Sievers, sechzehnjähriger NBBL-Spieler des UBC Münster, wird in der kommenden Saison unter den Fittichen von Headcoach Ivan Rosic bei den HammStars trainieren und spielen. […]
Ja wat denn nu??
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Der “volle” Berg Fidel ruft!
Seit heute gilt ja in NRW die neue Corona-Schutzverordnung. Nach mehrmaligem Durchlesen des juristischen Kauderwelschs konnte ich nichts finden, was einer vollen Hallenauslastung mit 3.000 Zuschauern in der Halle am Berg Fidel entgegenstehen würde - nur mir fehlte der Glaube, zumal auch in Münster die Neuinfektionen gerade steil ansteigen.
Eine Anfrage bei der Stadt Münster hat meine Annahme jedoch bestätigt! Schriftlich heißt es u.a.: "[…] bei einer Zuschauerzahl bis 5.000 sieht die neue Coronaschutzverordnung keine (grundsätzliche) Begrenzung der Zuschauerzahlen vor. […]
Auf telef. Rückfrage heißt es weiter, dass der Verein ein Hygienekonzept vorzulegen habe, welches dann vom Gesundheitsamt zu prüfen und zu genehmigen sei. Der Verein könne natürlich eine geringere Zuschauerzahl vorsehen, wenn z. B. das Hygienekonzept nur so einzuhalten sei.
Das sind good news, auch wenn es schon ein mulmiges Gefühl sein wird, wieder in einer gut gefüllten Halle sein zu dürfen.
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Geplant war,wie im Bericht von Hamm veröffentlicht und mit Münster und Sievers Eltern besprochen,das Sievers in Hamm spielt.
Wenn er in Münster gebraucht wird dann muss Hamm ohne Sievers planen.
So ist es im Leben.:-)
Wir können nur alles Gute wünschen und freuen uns das Sievers den Sprung in die Pro B geschafft hat. -
Die Kaderfrage….
Ich habs ja nicht so mit Glauben, Beten und Optionsscheinen. Bin eher ein Fan von Sicherheit und harten Fakten. Ein Number Cruncher halt. Und jetzt erwische ich mich dabei, dass ich zum Sensibelchen mutiere. Jedenfalls mache ich mir Sorgen. Sorgen um den Kader der WWU Baskets, Sorgen um die Zielerreichung.
Vergangene Saison hatten die Baskets 15 Spieler im Kader, in 26 von 30 Spielen standen 12 Spieler auf dem Zettel und mit dieser 12er-Rotation wurde auch in 18 dieser 26 Spiele gespielt. Die „Tiefe der Bank“ war eine der Stärken der Baskets. Neben Malcolm Delpeche und Kai Hänig war Adam Touray für beide die perfekte Ergänzung, um auf der 5 alle Möglichkeiten zu haben. Leider musste Adam in 12 Spielen verletzungsbedingt passen, kam dadurch nie in einen wirklich guten Rhythmus und konnte als Folge die Erwartungen nicht erfüllen.
So wie es aktuell aussieht soll das abermalige Saisonziel des Pro A-Aufstiegs in dieser Saison tatsächlich mit einem spartanischen Kader von nur 10 Spielern (plus zwei 16jährigen Nachwuchsspielern für den Notfall) realisiert werden.
Um beurteilen zu können wie aussichtsreich dieses Vorhaben ist, habe ich mal ein paar Fakten zusammengestellt.
Summiert man die Stats der Spielerabgänge der vergangenen Saison, kommt man zu folgenden Anteilen dessen, was „verlorengegangen“ ist:
(*Die +/- Werte sind anhand der Play-by-Plays “handberechnet”, von daher ohne Gewähr!)Das sind m.E. heftige Werte!
Zudem schauen wir bei den vier wichtigen Abgängen auf die Positionen und Körpergrößen:
Jan König (PF; 2,01m; 108Kg)
Andrej König (SG; 1,95m; 93Kg)
Marck Coffin (PG; 1,93m; 86Kg)
Malcolm Delpeche (PF; 2,04; 102Kg)Diese sollen nunmehr u. a. kompensiert werden…
a.) durch die Zugänge von Andrew Onwuegbuzie (SG; 1,92m; 73Kg) und Ryan Richmond (PG; 1,85m; 88Kg)
b.) durch eine deutliche Leistungssteigerung von Center Adam Touray
c.) durch neue Impulse des neuen Trainers Björn Harmsen.Andrew Onwuegbuzie hatte in der letzten Saison neun Einsätze beim Zwölftplatzierten der Hauptrunde in der BBL und war im Schnitt 3:48min auf dem Platz (insges. 34:14min), erzielte dabei 16 Punkte und vier Rebounds. Er hat also nur sehr wenig Spielpraxis.
Ryan Richmond hat coronabedingt sogar eine ganze Saison aussetzen müssen, hat also ein ganzes Jahr ohne Wettkampfpraxis hinter sich.
Auch wenn Ryan Richmond für mich eine Black Box ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er und Andrew die Abgänge kompensieren können. Auch dann nicht, wenn Ryan Richmond im Spielaufbau Überragendes leistet, und auch dann nicht, wenn Adam Touray eine sehr deutliche Leistungssteigerung zur Vorsaison zeigt.
Ein 10er-Kader.
Was ist, wenn z. B. Adam Touray verletzungsbedingt ausfallen sollte? Er scheint ja etwas verletzungsanfällig zu sein. Wer soll es dann unterm Korb richten? Kai Hänig hat im Schnitt gut 11 Minuten in der letzten Saison gespielt, er ist 33, hat (bei allem Respekt!) keinen Wurf. Korbleger/Dunkings sind sein Ding. Und natürlich ein kompromissloses Rebounding. Aber er ist nicht der, der z. B. No-Look Pässe sicher verarbeiten kann. Zudem hatte er hinter Andrej König spielzeitbereinigt die höchste Foulquote aller Baskets. 50% höher als Malcolm Delpeche.Mit Malcolm, der als etatmäßiger PF im Prinzip einen 5er gespielt hat, hatten die Baskets einen Leistungsträger, der mit recht hoher Konstanz seine Leistung gebracht hat. Der ist weg und wurde bisher auch nicht adäquat ersetzt. Das ist für mich DER Schwachpunkt des aktuellen Kaders. Zudem geht einiges an Körpergröße flöten. Wie sollen die 2,01m und die 2,04m von Jan und Malcolm kompensiert werden?? Und wer ersetzt die Dreierwaffe Jan König? Und wer die Körperlichkeit von Jan und Malcolm?? Andrew Onwuegbuzie hat einen BMI von 19,8. Meiner liegt bei 20 und ich erschrecke regelmäßig beim Anblick meines Spiegelbildes!
Was mir fehlt ist ein Spielertyp wie Johannes Lischka oder Tim Uhlemann. Power Forwards, die aus allen Positionen brandgefährlich und daher nur schwer zu verteidigen und zudem unterm Korb eine Macht sind.
Aber es wird Gründe geben, warum dem bei den Baskets aktuell nicht so ist. Vermutlich sind es finanzielle. Aber es gibt einen erstligaerfahrenen Trainer und Sportdirektor, der sicher weiß was er tut. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir eine neue Spielweise sehen werden, die hoffentlich zum ersehnten Erfolg führen wird.
Zudem ist eine Kaderzusammenstellung immer relativ zu sehen. Relativ zur Konkurrenz. Und vielleicht haben die Baskets ja das Glück, dass es auch bei anderen Vereinen Limitationen gibt, die kein neues Bochum wahr werden lassen .
Aktuell sollen Richmond und Hänig angeschlagen sein. Wie gut, dass die Saison noch nicht begonnen hat…
Teamstatus aktuell:
Abgänge:
- Philipp Kappenstein HC
- Marck Coffin PG --> Karriereende
- Malcolm Delpeche PF --> Bristol Flyers/England/1. Liga
- Jan König --> UBC Münster 2. RL
- Andrej König --> UBC Münster 2. RL
- Lorenz Ernesto Neuhaus --> HammStars 1. RL
- Max Schell PF --> EWE Baskets Oldenburg 1. RL
- Benedikt Christophel SG --> UBC Münster 2. RL
Zugänge:
- Björn Harmsen HC
- Andrew Onwuegbuzie SG
- Ryan Richmond PG
- (Joshua Sievers SF)
- (Paul Viefhues SG)
Team aktuell:
- Jasper Günther PG
- Oliver Pahnke PG
- Thomas Reuter SF
- Stefan Weß SF
- Helge Baues PF
- Cosmo Grühn PF
- Kai Leander Hänig C
- Adam Touray C
- Andrew Onwuegbuzie SG
- Ryan Richmond PG
- (Joshua Sievers SF)
- (Paul Viefhues SG)
Headcoach: Björn Harmsen
Assistenz-Coach: Chad PrewittAuch die Halle ist inzwischen vom Grundlagen- zum Aufbautraining übergegangen…
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…nachdem jetzt ein weiterer NBBL-Spieler in den ProB-Kader aufgenommen wurde, umfasst der Kader 12 Spieler. Sieht jetzt doch so aus als würde niemand mehr kommen. Dann haben halt die vorhandenen Spieler Gelegenheit, mehr Minuten zu spielen und sich zu zeigen.
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In einer Meldung der EN Baskets Schwelm von heute heißt es zur Zuschauerauslastung für die kommende Saison u. a.: “Momentan gilt die aktuelle 3G-Regelung. Aufgrund der geltenden 3G-Regelung gibt es hinsichtlich der Zuschauer-Regelung keine Beschränkungen.”
Schwelm = NRW, Münster = NRW, das sieht also gut aus für eine möglichst volle Hütte am Berg Fidel…
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Jetzt ist der Worst Case quasi probeweise und zum Glück noch rechtzeitig vor der Saison eingetreten. Beide Fünfer, Kai Hänig und Adam Touray, fallen zumindest fürs nächste Testpiel gegen den Pro A Ligisten aus Paderborn am morgigen Samstag aus.
In alter Konstellation wären jetzt noch Malcolm Delpeche und auch ein Big Man namens Jan König dagewesen. Ohne die beiden Jungs sieht es zumindest auf dem Papier übel aus. Andererseits kann man jetzt noch ausprobieren, wie man einen solchen Worst Case, sollte er während der Saison nochmal auftreten, einigermaßen kompensieren kann, obwohl mir dafür die Phantasie fehlt.
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Das letzte Vorbereitungsspiel war ganz umsonst, alle Dauerkarteninhaber und Partner der Baskets hatten freien Eintritt - und wurden nicht enttäuscht.
Ca. 500 Zuschauer fanden den Weg in die Halle mit dem jungfräulichen Parkettboden, der mit diesem Spiel eingeweiht wurde. Und von Beginn an legten die Baskets mit einer unbändigen Intensität los, die, so mutmaße ich, stilprägend für die kommende Saison sein wird.
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Pro A-Aufsteiger Itzehoe heißt der Gegner und nach knapp acht Minuten reibt man sich verwundert die Augen und fragt sich, wer denn hier Pro A und wer Pro B spielt. Zwischenstand 21:7, und mit 25:16 führen die Baskets nach dem ersten Viertel.Man kann schon jetzt die Handschrift von Trainer Björn Harmsen deutlich erkennen. Eine gnadenlose Defense, die für mich nochmal auf einem anderen Level als in der vergangenen Saison gespielt wird. Dazu mehr Speed und schnellere Plays in der Offense. Auch scheinen alle Spieler in ihrer physischen Stärke zugelegt zu haben.
Im zweiten Viertel hat sich Itzehoe defensiv besser organisiert, geht erstmals beim Stand von 34:33 in Führung und kann das Viertel mit 22:15 für sich entscheiden. Halbzeitstand aus Münsteraner Sicht 40:38.
Kann Münster mit der 9er-Rotation (Kai Hänig noch verletzt) auf diesem Intensitätsniveau über 40 Minuten gehen?
Sie können!
Auch das dritte Viertel geht an Münster (23:19), nicht zuletzt deshalb, weil die Neuzugänge Andrew Onwuegbuzie und vor allem Ryan Richmond ihre Klasse zeigen und die Zuschauer begeistern. Onwuegbuzie nutzt das Spiel für vier Dreier und Topscorer Ryan Richmond zeigt, wie man durch exzellente Ballführung und Übersicht in die gegnerischen Defense Lücken reißt. Dazu ist er in der Lage aus allen Positionen mit hoher Quote zu treffen und scheint nach dem Weggang von Marck Coffin sein perfekter Nachfolger zu sein.
Überhaupt, auf der 1 ist Münster, wie im vergangenen Jahr, wirklich top besetzt. Mit Richmond, Günther und Pahnke ist alles in trockenen Tüchern. Da fällt es dann auch nicht so ins Gewicht, wenn einer mal einen gebrauchten Tag erwischt, so wie Jasper Günther am gestrigen Nachmittag.
Im letzten Viertel kann Münster bis zum 78:78 gut drei Minuten vor dem Ende mithalten, bevor Itzehoe durch zwei Dreier auf 84:78 davonzieht. Eigentlich scheint es das für Münster gewesen zu sein, aber Richmond hat es nach Treffern von Onwuegbuzie und Reuter beim Stand von 84:85 tatsächlich noch in der Hand mit der Schlusssirene das Spiel für Münster zu entscheiden, doch der Ball überlegt es sich anders.
Fazit: Überzeugende Leistung von Münster! Bärenstarke Physis über 40 Minuten. Onwuegbuzie und Richmond werden mit Sicherheit noch ganz viel Freude bereiten. Sollten alle Spieler über die gesamte Saison verletzungsfrei bleiben, mache ich mir keine Sorgen mehr. Das wird aber nach menschlichem Ermessen nicht so kommen. Und das könnte besonders auf der 5 zum Problem werden. Wenn sich Adam Touray verletzt, ist das eine kaum adäquat zu kompensierende Schwächung des Teams, die bei einem gleichwertigen Gegner spiel- und, je nach Verletzungsdauer, saisonentscheidend werden kann. Auch kann es schwierig werden, wenn „Brecher“ der Kategorie Kolo oder Lischka beim Gegner unter den Körben aufräumen. Adam ist ein eher filigraner 5er, anders als es z.B. Malcolm Delpeche war.
Nächste Woche geht es zum Saisonstart zum Aufsteiger nach Rhöndorf und am 2. Oktober dann das erste Heimspiel gegen Köln vor hoffentlich großer Kulisse und mit allem Zipp und Zapp am Berg Fidel. Das wird ein Fest, davon bin ich überzeugt!
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Es ist angerichtet.
Am Samstag steht die erste echte Bewährungsprobe der Saison ins Haus. Nach einem überlegenen Sieg am vergangenen Samstag in Rhöndorf, sind am Samstagabend die Kölner RheinStars am Berg Fidel zu Gast. Die haben bekanntlich Großes vor und wollen perspektivisch die BBL erobern, um an die guten alten Kölner Zeiten anzuschließen. Und sie haben mit Vincent Golson jr. natürlich einen absoluten Knaller auf der 1. Seine Kreise einzuengen wird mit Sicherheit einer der Schlüssel für einen möglichen Erfolg der Baskets sein.
Die Halle am Berg Fidel ist bereit. Erstes Ligaspiel auf dem neuen Hallenboden und erstes Ligaheimspiel mit Zuschauern seit dem 16. Oktober 2020.
Sind auch “alle” Zuschauer bereit?
Zunächst sind 2.000 Fans möglich, der Einlass erfolgt nach dem 2G-Modell. Aber wie voll wird es werden? Wie wird das Gefühl sein ohne Maske mitten in einem Pulk anfeuernder Menschen zu sitzen? In vielen Hallen wurde die freigegebene Kapazität nicht annähernd ausgeschöpft, z.B. bei den Gießen 46ers, wo zuletzt weniger als 50% der Plätze belegt waren. Ich rechne mit 1000-1500 Zuschauern, es wird wohl ein langsames Gewöhnen an alte Zeiten werden.
Bei den Baskets fehlt Center Kai Hänig. Vor zwei Wochen war er zwar nicht beim Test gegen Itzehoe im Kader, schien aber wieder “rund” durch die Halle zu laufen. Letzte Woche stand er dann mit Aircast-Walker am Bus. Da muss er sich wohl irgendwie “nachverletzt” haben. Nicht gut, denn damit fehlt ein echter 5er als Backup für Adam Touray. Zudem soll der Einsatz von PG Jasper Günther fraglich sein.
Auf alle Fälle kribbelt es. Nicht nur bei den Fans, sondern bei allen Beteiligten. Am Samstag ein geiles Spiel und die Hype-Lunte wird brennen. Da bin ich mir sicher.
Das Team hat eine volle Halle verdient, Tickets gibt es noch online und zum Vorbericht des Spiels geht es hier.
Und einen kostenlosen Livestream gibt es auch.
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Der Basketball ist zurück – und wie!
1.550 Zuschauer zum Heimspielauftakt gegen die RheinStars aus Köln. Und es war schon etwas spooky, so mitten in einer Masse Mensch zu sitzen, anfeuernd, ohne Maske. Aber garantiert hat keiner sein Kommen bereut!
Es ist zunächst die erwartete Schlacht und die Baskets gehen mit großer Nervosität ins Spiel. Joshua Sievers, 16jähriger Jugendspieler, steht erstmals und für mich überraschend in der Starting Five. Man sieht den Spielern schon bei der Vorstellung an, dass sie Bock haben wieder vor Zuschauern zu spielen.
Doch dann die Ernüchterung. Keine Punkte für die Baskets in den ersten zweieinhalb Minuten, sechs von sechs Würfen treffen ihr Ziel nicht, bevor Stefan Weß alle erlöst und zum 2:5 trifft. Beim Stand von 2:10 sind noch 5:14min in Q1 zu spielen und Harmsen nimmt die erste und dringend notwendige Auszeit, nachdem ganze 12 von 13 Wurfversuchen daneben gingen. Sie spielen nicht schlecht, keine Frage, aber sie treffen einfach nicht. Da nutzt auch die Rebound-Überlegenheit am offensiven Brett wenig. Thomas Reuter mit zwei lupenreinen Dreiern zum 5:10 und später zum 15:19, aber die Trefferquote fürs Team bleibt unterirdisch. 27% bei den Zweiern und 18% bei den Dreiern in Q1, da war der Stand von 15:19 gefühlt noch völlig o.k. . Hätte Hallensprecher Heri in der Viertelpause zum Wetteinsatz für die Baskets aufgerufen, ich hätte mein Geld in der Tasche gelassen. Doch es wäre ein teurer Fehler gewesen….
45 Sekunden sind in Q2 gespielt als Cosmo Grühn mit seinen ersten Punkten kurz nach einem Dreier von Stefan Weß Münster die erste und viel umjubelte Führung zum 21:20 beschert. Thomas Reuter macht eines seiner besten Spiele für die Baskets und hat bis zur Halbzeit vier von vier Dreiern versenkt und steht bei 14 Punkten. Bei Köln setzt der für gewöhnlich alles überragende PG Golson Jr. zwar Akzente, ist aber weit davon entfernt das Spiel der Kölner zu dominieren. Zwei Punkte in Q1 und vier Punkte von ihm in Q2 (15 insgesamt, nicht 13, wie fälschlicherweise im Boxscore steht) zeigen, dass die Baskets seine Kreise einigermaßen einengen. Keiner Mannschaft gelingt es bis zur Halbzeit sich weiter als vier Punkte vom Gegner abzusetzen. Pausenstand 42:40.
In der zweiten Hälfte setzt Adam Touray mit einem krachenden Dunk zum 48:43 das erste Ausrufezeichen. Er ist im Vergleich zur Vorsaison kaum wiederzuerkennen. Allein seine Körpersprache spricht Bände. Und seine Athletik und sein Einsatz haben ein ganz anderes Niveau erreicht. Für mich erfüllt er die deutlich größeren Erwartungen bisher voll und ganz. Es macht einfach Spaß ihn spielen zu sehen. Mit 12 Punkten und neun Rebounds schrammt er nur knapp am Double-Double vorbei.
Gut vier Minuten sind in Q3 beim Stand von 53:49 noch zu spielen und ich staune nicht schlecht, als nach Oli Pahnke auch Ryan Richmond ausgewechselt wird. Das Besondere daran ist, dass nunmehr kein Point Guard für die Baskets auf dem Feld steht. Ich kann mich nicht erinnern das in den letzten drei Jahren je gesehen zu haben. Aber es funktioniert hervorragend und ist vielleicht einer der Schlüssel für die Wende im Spiel. Andrew Onwuegbuzie übernimmt den Point Guard-Part und es geht ab! Stefan Weß baut die Führung mit einem typischen „Günther-Floater“ erstmals auf acht Punkte aus (57:49) und das Spiel kippt mit Wucht. Die Defense funzt jetzt hervorragend und sorgt dafür, dass Köln in den letzten viereinhalb Minuten von Q3 keinen einzigen Punkt aus dem Feld erzielt. Offensiv klappt viel und Cosmo Grühn setzt mit einem Korbleger und seinem einzigen Dreier die Akzente.
Mit 12 Punkten vor (64:52) geht es in den letzten Abschnitt und ein Blick in die Stats zeigt, nein, noch nie haben die Baskets in der Pro B einen 12-Punkte-Vorsprung im letzten Viertel verspielt. Bei Köln sind jetzt deutliche Abnutzungserscheinungen auszumachen. Der Glaube an einen Sieg schwindet, die Körpersprache zeigt es deutlich, der letzte Wille ist weg. Auf Münsteraner Seite bleibt das Niveau hoch, es wird weiter eiskalt gepunktet, die Power in der Offense ist beeindruckend. Thomas Reuter, für mich zusammen mit Stefan Weß bester Spieler der Baskets, trifft seinen fünften Dreier zum 81:56 in der 35. Minute und macht den Sack endgültig zu. Nachdem sich Ryan Richmond mit seinem Treffer zum 90:60 (eigentlich steht es 90:62) auch noch in die Dreierschützenliste einträgt, gibt Björn Harmsen den beiden Joungstern Viefhues und Sievers weitere Einsatzzeit. Viefhues wird beim Dreier gefoult und großer Jubel brandet auf, als er einen seiner fälligen Freiwürfe trifft.
Am Ende ziert ein 93:68 das Scoreboard und das Team wird mit Standing Ovations zu Recht gefeiert.
Wow, was haben wir da eigentlich gesehen? Münster hat gegen Köln überlegen gewonnen. Köln will, soweit ich weiß, gerne auch bald Pro A spielen. Das war nicht irgendein Sieg. Das war ein großer Sieg! Besonders das Offensivverhalten unterscheidet sich in meiner Wahrnehmung krass von dem der letzten Saison. Es ist unglaublich viel Bewegung im Spiel, mit schnellen Passfolgen. Der Druck auf die Defense des Gegners lässt keine Sekunde nach. Plays werden konsequent und mit Variabilität gespielt. Onwuegbuzie hat besonders in der zweiten Hälfte ganz viel richtig gemacht und Stefan Weß erzielte die dritthöchste Punktzahl seiner Pro B-Karriere bei den Baskets, schön verteilt über alle vier Viertel. Kapitän Stefan Reuter hat in seinem 32. Pflichtspiel für die Baskets mit 19 Punkten seinen persönlichen Rekord eingestellt und war heute einer der Match-Winner.
Auch die Fitness und Physis der Spieler ist beeindruckend. Da passt so viel zusammen. Und dass Björn Harmsen als Trainer ein Glücksfall ist, zeigt sich mehr als deutlich. Die zweite Hälfte war vielleicht mit der beste Basketball, den man von den Baskets bisher gesehen hat.Und sonst?
Letzte Saison hatte Münster 12+3 Spieler im Kader, diese Saison spielen sie mit 10+2 Joungstern. Aber gegen Köln haben Kai Hänig und erstmals überhaupt in einem Ligaspiel auch Jasper Günther verletzungsbedingt gefehlt. Und trotzdem diese Leistung! Wie man merkt bin ich schwer beeindruckt und freue mich mit ganz vielen anderen auf das nächste Heimspiel schon am kommenden Sonntag am Berg Fidel. Gegen den ETV Hamburg geht es und es werden noch mehr Zuschauer werden, es wird noch lauter werden, der „Basketball ist zurück“ am Berg Fidel, wie Hallensprecher Heri Koch bei der Verabschiedung der Zuschauer konstatierte. Dem ist nichts hinzuzufügen.
P.S.: Zu Schiedrichterleistungen schreibe ich selten was. Aber dass die gestrige Leistung der beiden Referees Stefan Koudela und Holger Lohmüller mMn eine besonders gute war, sollte gesagt werden. Sie haben den Spielfluss priorisiert, eine klare Linie gepfiffen und diese über 40 Minuten für beide Teams konsequent durchgehalten. Chapeau!
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No mercy!
Vielleicht hat sich bei den ersten Spielen der Saison gegen die Baskets einer der gegnerischen Trainer den Maitta-Ruf des Judos oder das Handtuchwerfen beim Boxen herbeigesehnt, man weiß es nicht.
Die Baskets haben jedenfalls keinen Zweifel daran gelassen, dass Gnade gegenüber dem Gegner nicht zu ihren Tugenden gehört. Zu dominant und druckvoll waren die ersten vier Auftritte. Ob Rhöndorf, Köln, Hamburg oder Wedel, keines der Teams hatte eine Chance und wurde mit +33/+25/+35 und +22 abgefertigt.
Klar, das waren noch nicht die dicken Brocken der Liga, aber man durfte schon mal einen Eindruck davon gewinnen, wie die spielerische Marschroute der Baskets aussieht und was die Fans noch erwarten dürfen.Vieles ist so anders. Der Spieldruck, die Geschwindigkeit, die Variabilität, offensiv und defensiv, die Dauer-Power über 40 Minuten, es ist schlicht kein Vergleich zur vergangenen Saison. Was jedoch geblieben ist, das ist die Unberechenbarkeit. Man konnte es Sonntagnachmittag sehen, bei der ersten großen Prüfung der Saison. Die Sixers aus Sandersdorf waren am Berg Fidel zu Gast und bescherten der größten Pro B-Kulisse seit dem 7. März 2020 das erwartete Spitzenspiel auf hohem Niveau.
Offenbar hatte man die Baskets gut analysiert und u.a. Ryan Richmond und Andrew Onwuegbuzie als Gefahrenpunkte ausgemacht. Und tatsächlich blieben beide Spieler im Vergleich zu anderen Auftritten hinter den Erwartungen zurück. Doch wie so oft bei den Baskets, sprangen andere in die Bresche.
Von der ersten Sekunde an geht es voll zur Sache. Und besonders die beiden Sixer-Point Guards Friederici und Kazlauskas wirbeln mit ihrer Athletik und Geschwindigkeit die Defense der Baskets durcheinander. Erschwerend kommt hinzu, dass die Körbe für Münster nicht fallen wollen. Bei acht Versuchen findet nur ein Dreier in Q1 sein Ziel. Knapp sieben Spielminuten braucht es, bis Thomas Reuter den Dreierfluch zum 14:11 bricht. Das erste Viertel ist sehr ausgeglichen, was sich auch im Ergebnis zeigt, 20:20. Was jetzt schon klar ist, die Baskets haben es mit der stärksten und bissigsten Defense aller bisherigen Saisongegner zu tun.
23 Sekunden sind in Q2 gespielt und Ryan Richmond trifft per Dreier zum 23:20. Doch die nun folgenden knapp fünf Minuten bringen nicht nur manchen Zuschauer zur Verzweiflung. Fünf verworfene Dreier, vier verworfene Zweier, zwei Turnover und 11 Punkte des Gegners lassen aus einem 23:20 ein 23:31 werden. Erst Jasper Günthers einziger Dreier bringt die Baskets wieder ins Spiel (26:31, 16. Minute). Und als Oli Pahnke per Dreier zum 30:31 trifft ist auch die Halle wieder voll da. Wenn Oli Pahnke on fire ist, dann kommen auch Sahnepässe wie jener Richtung Adam Touray an, der selbigen im Flug in zwei Punkte zum 35:36 verwandelt. Auszeit Sixers. Zu diesem Zeitpunkt haben die Baskets siebzehnmal von jenseits der Dreierlinie geworfen, nur vier Würfen fanden ihr Ziel. Quote knapp 24%. Nicht gut. Pausenstand 36:42.
Es sei erwähnt (aus Gründen!), dass ein gewisser Cosmo Grühn bis zur Halbzeit noch keinen einzigen Punkt für Münster erzielt hat…
Stefan Weß verkürzt nach der Pause auf 38:42, bevor die Sixers nach tollem Assist von Kazlauskas durch Warner einen Dunk versenken, den Adam Touray seinerseits im direkten Gegenangriff nach Zuspiel Weß dunkend zurückzahlt. 40:44, es sieht gar nicht so schlecht aus, aber nur 78 Sekunden später liegen die Baskets, nach Freiwurf Rahn und je einem Dreier von Rahn und Rapieque, plötzlich mit 11 Punkten zurück (40:51, 25.). Höchster Rückstand der Saison!
Doch statt einzubrechen oder psychisch angeschlagen die Schultern hängen zu lassen, folgen nun die mit Abstand besten Münsteraner Spielminuten, gekrönt durch einen 24:3-Run bis zum Viertelende. Stefan Weß hebt mit zwei Dreiern die Zuschauer aus den Sitzen, erzielt in dieser kurzen Phase 10 Punkte. Und Cosmo Grühn kopiert Weß, netzt ebenfalls zwei Dreier ein und kommt bis zum Ende von Q3 auch auf 10 Punkte. Dazu vier Zähler von Adam Touray und aus -11 werden +10 (64:54, 30.). Viertelübergreifend treffen die Sixers 6:42min keinen einzigen Feldpunkt. Lediglich drei Freiwurfpunkte werden verbucht.
In Q4 geben beide Teams weiter Vollgas. Cosmo Grühn erzielt weitere acht Punkte und avanciert trotz Nullrunde in der ersten Hälfte noch zum Topscorer des Spiels (18 Punkte). Doch die Sandersdorfer lassen die Baskets nicht von der Leine und machen es mit einem 7:0-Run zum Stand von 65:61 (34.) noch mal spannend. Cosmo Grühn und Helge Wezorke sind es, die dafür sorgen, dass nichts mehr anbrennt. Die Baskets gewinnen das Duell, welches über lange Phasen auf Augenhöhe geführt wurde, verdient mit 79:71.
Ich weiß nicht was Björn Gnadenlos seinen Mannen in der Auszeit beim Stand von 40:48 geflüstert hat, vielleicht wurden nur 200 Liegestütze pro weiterem Bock avisiert, vielleicht auch gleich ein mehrtägiger Aufenthalt in einem Boot-Camp der US-Marines . Auf alle Fälle hat es gewirkt.
Letztlich waren Cosmo Grühn mit double-double (18 Punkte/11(!) Rebounds), Helge Wezorke (7/10), Stefan Weß (15/5), der im Vergleich zur letzten Saison kaum wiederzuerkennende Adam Touray (15/9), aber auch ein extrem engagiert spielender Oli Pahnke (7 Punkte/7 Assists), die Spieler, die an diesem Abend den entscheidenden Unterschied machten.
1.760 Zuschauer waren jedenfalls restlos begeistert und verabschiedeten das Team mit Standing Ovations. Auch der anwesende Präsi Ingo Weiss dürfte ob des spielerischen Niveaus angetan gewesen sein.
Münster wirkt unglaublich stabil, ist physisch und auch psychisch offenbar bestens für jede Situation gerüstet. Eine -11 in Q3 nicht nur einfach wegzustecken, sondern gegen einen bockstarken Gegner ruckzuck in einen zweistelligen Vorsprung zu verwandeln, das zeigt die besondere Klasse dieser Mannschaft. Wie Harmsen das Team intelligent coacht ist beeindruckend, auch wenn ich manchmal Mitleid mit den Jungs habe. Bock geschossen? Raus! Im Spiel vor zwei Wochen gegen den ETV Hamburg wurde neunundvierzigmal(!) gewechselt. Da wusste mancher Spieler nicht, ob er gerade drin oder draußen ist. Harmsen liest die Spiele und findet Wege den Gegner zu knacken. Das ist wirklich große Klasse. Nur wenn die Jungs nicht spuren, dann ist Rumpelstilzchen die gröbste Untertreibung für Harmsens Emotionen.
„No mercy“ könnte ein treffendes Spielmotto der Baskets in der laufenden Saison sein. Keine Gnade für niemanden, nicht für sich und schon gar nicht für den Gegner.
Und sonst?
Adam Touray hat mit 15 Punkten seinen Punkterekord bei den Baskets eingestellt. 32:02 Minuten stand er auf der Platte, ebenfalls neuer Rekord für ihn.
20 Viertel sind in der Saison gespielt, 16 konnten die Baskets für sich entscheiden.
Im Spiel gegen Wedel am vorvergangenen Wochenende fielen einige Rekorde: die Anzahl getroffener Zweier (32), die Freiwurfquote (91,3%) und die Gesamtwurfquote (2er/3er/FT) von 63,6% markieren neue Spitzenwerte für die Baskets in 88 Pro B Spielen. Auch fielen noch nie mehr Bälle zählbar durch die Reuse (56).
Knapp die Hälfte der Hinrunde ist gespielt. Münster ist als einziges Nord-Team ungeschlagen und muss kommenden Samstag nach Wolmirstedt, aktuell Tabellendritter. Kein klassischer Aufsteiger, sondern eine sehr starke Truppe, die mehr als ernst zu nehmen ist. Ich gehe davon aus, dass dieses Spiel und jenes am 20. November zu Hause gegen Iserlohn wegweisend für den weiteren Saisonverlauf sein wird.
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@cameronia Auch wenn ich noch nie ein Spiel der WWU Baskets live gesehen habe, lese ich hier deine tollen Spielberichte immer sehr gerne. So ausführlich, detailreich, durchaus emotional, aber immer mit allerhöchstem Respekt vor dem Gegner wie du schreibst, nötigt mir allerhöchstem Respekt ab. Gerne weiter so!
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@euskaltel sagte in WWU Baskets Münster 2021/22:
@cameronia Auch wenn ich noch nie ein Spiel der WWU Baskets live gesehen habe, lese ich hier deine tollen Spielberichte immer sehr gerne. So ausführlich, detailreich, durchaus emotional, aber immer mit allerhöchstem Respekt vor dem Gegner wie du schreibst, nötigt mir allerhöchstem Respekt ab. Gerne weiter so!
Danke für die Blumen! Freut mich!
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@euskaltel sagte in WWU Baskets Münster 2021/22:
@cameronia Auch wenn ich noch nie ein Spiel der WWU Baskets live gesehen habe, lese ich hier deine tollen Spielberichte immer sehr gerne. So ausführlich, detailreich, durchaus emotional, aber immer mit allerhöchstem Respekt vor dem Gegner wie du schreibst, nötigt mir allerhöchstem Respekt ab. Gerne weiter so!
kann man nur zustimmen! Sehr tolle Berichte, hat ja schon " 11 Freunde" Qualität
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Tour de Wolmirstedt
Anfang der 2000er Jahre, als die “Tour de Pharmacien” noch mit Protagonisten wie Armstrong und Ullrich unterwegs war, da habe ich oft im TV zugeschaut, aber meist erst gegen 16.30 Uhr eingeschaltet. Als Nicht-Radsportler war mir das Davor auf den Etappen meist zu langweilig. Dieses ewige Ausreißen, und dann wurden sie ja doch wieder kassiert. Konnte man die Uhr nach stellen. Ich habe mir lieber den wirklich letzten Versuch angeschaut und das Spektakel dann bis ins Ziel verfolgt. Sicher habe ich ab und an was Tolles verpasst, aber meist lag ich doch richtig.
Am Samstag waren die Baskets bei den Baskets zu Gast, also Münster in Wolmirstedt, der Erste gegen den Dritten. Und das war wie auf der Tour, mit dem Unterschied, dass es auch vor dem letzten Versuch sehr sehenswert war.
Wolmirstedt ist mit 10 Jungs am Start, Münster gar nur mit neun. Also alles recht übersichtlich. Bei den Gastgebern fehlen mit Lieser und Talbert zwei wichtige Leistungsträger, die bisher in allen Spielen der Saison in der Starting Five gesetzt waren. Münster nach wie vor ohne Center Kai Hänig.
Das Spiel beginnt nervös und irgendwie fahrig auf beiden Seiten. Die Schiedsrichter lassen viel laufen und kaum hat man sich aufs Spiel eingestellt, da ist das Viertel schon vorbei. Stefan Weß wirft die ersten sechs Punkte für Münster (2:6, 3.Min.). Highlight-Dreier von Reuter zum 11:11, ein solcher von Onwuegbuzie zum 17:23 und einer von Cosmo Grühn zur höchsten Münsteraner Führung in Q1 (19:26; 9.). Ganze vier Fouls, wenig Spektakuläres, kein Team kann sich mit mehr als sieben Punkten absetzen. Q1 endet mit 21:26.
Auffällig schon jetzt, dass es Wolmirstedts Point Guard Martin Bogdanov wohl so richtig wissen will. Und ein alter Bekannter aus der Saison 2018/19 macht den WWU Baskets das Leben schwer: Bill Borekambi. Der Center stand dazumal noch in Diensten der wiha Panthers Schwenningen. Münster hatte es mit Schwenningen im Halbfinale der Playoffs zu tun und es ging über drei Runden. Borekambi war Topscorer seines Teams in Spiel 1 und Spiel 2, erst im dritten Spiel hatte man ihn offensiv einigermaßen im Griff, dafür quälte ihn Headcoach Alen Vecic tatsächlich über die vollen 40 Minuten!
Den Start von Q2 verpennen die WWU Baskets. Schon nach 13 Sekunden lässt es Woods mit einem Dreier krachen, vier Punkte von Dembskis folgen und Harmsen bittet zum Rapport. Doch die Auszeit wird von Haufs mit einem weiteren Dreier quittiert und aus einem 19:26 ist ein 31:26 geworden. Der erste kleine Ausreißversuch von Münster Ende Q1 wird nicht nur gestoppt, Wolmirstedt versucht gleich selbst davonzuziehen. Aber Münster bleibt in Sichtweite, lässt sich nicht weiter abschütteln. Dank fünf Fouls der Gastgeber in den ersten dreieinhalb Minuten von Q2 kommt Münster im zweiten Viertel zu 15 Freiwürfen, davon werden neun verwandelt.
Das Spiel ist intensiv, Wolmirstedt hat sprichwörtlich das Messer zwischen den Zähnen, die Schiris müssen aufpassen. 13 Rebounds der Gastgeber stehen magere sechs von Münster in Q2 gegenüber. Beim Stand von 42:37 sind noch 99 Sekunden bis zur Halbzeit zu spielen und Münster mit dem nächsten Ausreißversuch. Eine jetzt äußerst druckvolle Defense zwingt Wolmirstedt zu Fehlern. Touray, Onwuegbuzie mit zwei Freiwürfen und Weß punkten, und Richmond vollendet den 9:0-Run mit einem Dreier. Pausenstand 42:46, alles wird gut.
Irgendwie war die Eskalation abzusehen. Und in Q3 passiert es dann. Doch zunächst ist es ein offener Schlagabtausch. Nach Dreier von Stefan Weß baut Adam Touray den Vorsprung auf 46:53 aus. Das scheint Wolmirstedt anzustacheln. Innerhalb von 138 Sekunden knallen von Waaden, Bogdanov, noch mal von Waaden und zu allem Überfluss auch noch Nagora vier Dreier durch den Ring und es steht 58:55. Auszeit Münster. Doch es nutzt nichts, Wolmirstedt lässt nicht locker, fightet wie besessen. Andrew Onwuegbuzie foult Bogdanov beim Dreier, keine gute Idee. Bogdanov trifft alle drei fälligen Freiwürfe.
Kurz danach Turnover durch Bogdanov. Onwuegbuzie klaut den Ball, läuft nach vorne und wird noch in der eigenen Hälfte von Robert Dembskis per absichtlichem Bodycheck auf die Bretter geschickt. Da hört dann auch für mich der Spaß auf. Was soll das? Sind wir beim Eishockey? Die Schiris tun das einzig Richtige und schicken Dembskis in die Kabine. Disqualifizierendes Foul. Da es Harmsen beim Ansehen dieser Unsportlichkeit lautstark aus den Socken haut, kassiert er ein T.
Kurze Freiwurforgie und es geht weiter. Grühn wird beim erfolgreichen Korbleger gefoult, Drei-Punkte-Spiel für ihn zum 66:62 (28.). Aus Bogdanovs zweitem Dreier resultiert die höchste Führung zum 70:62 für Wolmirstedt. Leichtes Zähneklappern, aber was macht Helge Wezorke? Er übernimmt Verantwortung und trifft in der letzten Spielminute von Q3 eiskalt gleich zwei Dreier zum 70:68. Und Bogdanov? Was Helge kann, kann ich schon lang – Dreier zum 73:68. Es ist zum Verzweifeln!
Q4 wird zum Viertel der Wahrheit. Erstmals in der Saison liegt Münster nach dem dritten Viertel hinten. -5 sind nicht viel, aber bisher konnte man nach Q3 immer auf ein zweistelliges Polster vertrauen. Sogar gegen die Sixers lag man 10 vor.
Und tatsächlich, von der ersten Sekunde an lassen die WWU Baskets keinen Zweifel aufkommen, dass die Ente hinten kackt. Grühn mit Steal und Korbleger und gleich im nächsten Angriff Grühn mit Dreier. Peng! Ausgleich, 73:73, alles wieder offen. Timeout Wolmirstedt.Könnt ihr euch noch erinnern? Tour de Pharmacien 2001, Alpe d’Huez. US Postal setzt sich an die Spitze, Armstrong schaut Ullrich provozierend ins Gesicht, der Rest ist Geschichte.
74:73, Rebound Grühn, Fast Break, grottiger Pass zu Weß, Ball geht ins Aus, ich schreie! Angriff Wolmirstedt. Grühn macht Druck auf Woods, der steht auf der Seitenlinie, Turnover.
Jetzt schaut Münster Wolmirstedt direkt ins Gesicht. Dreier Reuter zum 74:76, den Woods noch mit einem schönen Korbleger zum 76:76 kontert…, und dann geht die Post ab!Weß mit einem langen Zweier und Dreierfeuer frei für Richmond, Onwuegbuzie und Reuter. 76:87!! Reuter mit einem schwierigen Wurf aus der Halbdistanz, Richmond mit starkem Korbleger und ein 15:0-Run steht. 76:91! Die Gastgeber bäumen sich auf, schaffen noch ein 83:91, aber Münster macht den Deckel drauf. Endstand 83:97.
Was für eine Energieleistung!
Der letzte Ausreißer war der entscheidende, wie bei der Tour. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass sich das konditionell stärkere Team durchgesetzt hat. Sechster Sieg für Münster, der vielleicht ein paar Punkte zu hoch ausgefallen ist.
Wolmirstedt ist ein sehr starkes Team. Wenn Lieser und Talbert im Rückspiel am 22. Januar in Münster wieder dabei sein können, dann dürfte es ein ganz großer Fight werden.
Und sonst?
Keine besonderen statistischen Auffälligkeiten. Eine spielentscheidende Größe war sicher die verbesserte Reboundarbeit von Münster in der zweiten Hälfte. Lag das Reboundverhältnis in Hälfte 1 noch bei 23/15, kippte es in Hälfte 2 zugunsten von Münster auf 11/14. Dazu noch acht Dreier mit einer Quote von 53,3% in Q3/Q4.
Bogdanov Topscorer bei Wolmirstedt (23), Richmond bei Münster (22). Und Borekambi? Er liebt es wohl gegen Münster zu spielen. Double-double, 17 Punkte, 12 Rebounds.
Was mir nicht gefallen hat, war das wiederholte Gemotze von Bogdanov bei vielen Schiedsrichterentscheidungen. Dazu der Check-Ausfall von Dembskis, das war alles nicht schön. Positiv die Schiedsrichter. Die wurden umso ruhiger, je hitziger es auf dem Feld zuging. Wie war die Stimmung in der Halle? Ich weiß es nicht. Nach fünf Minuten habe ich hektisch den Ton abgeschaltet, aber das ist ein anderes Thema.
Nächsten Samstag Heimspiel am Berg Fidel gegen Düsseldorf. Die haben gerade Hamburg an die Wand genagelt, dürften also sehr gut drauf sein. Wie viele Zuschauer werden kommen? Die Inzidenz steigt auch in Münster stark… But no risk, no fun.
Anbei noch ein paar statistische Spielereien…
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Wieder ein sehr schöner Bericht. Du solltest das beruflich machen, da kannst Du manch anderem Berichterstatter den Schneid abkaufen.
Zum motzenden Bogdanov: Das gehört bei ihm dazu, konnten wir auch in Rostock immer wieder beobachten, ich mag das auch nicht. Von unseren beiden Ex-Crailsheimern Mitch und Boggi ist der sympathischere geblieben.
Zu Borekambi: Center? Habe ich da etwas verpasst? Haben die den umgeschult? Hier war er klassischer Forward OHNE Hang zur 5.
Bin schon gespannt auf den Bericht vom Düsseldorf-Spiel.
Grüße von der Ostsee. -
@dunki_kong sagte in WWU Baskets Münster 2021/22:
Zu Borekambi: Center? Habe ich da etwas verpasst? Haben die den umgeschult? Hier war er klassischer Forward OHNE Hang zur 5.
Hm, gute Frage. In Schwenningen und Rostock wurde er noch als Power Forward geführt, bei Wolmirstedt offiziell als Center.
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Auch davor hat er in Karlsruhe mit einem gewissen Jordan Talbert gemeinsam ein Forward-Gespann gebildet, auf Wikipedia wird er immer noch als SF/PF geführt. Vielleicht hat man ihn wegen seiner einzigen Waffe, dem Fadeaway jump shot, lieber etwas in Korbnähe verschoben, um einem von draußen werfenden 4er Platz zu geben. Aber mit 198 cm auch in der ProB eher undersized, oder?
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Er scheint die fehlenden Zentimeter mit seiner Erfahrung und seinem Body zu kompensieren. 12 Rebounds sind schon ein Statement. Und kumuliert in dieser Saison bester Werfer (18,7 PpS) und bester Rebounder (7,5 RpS) der Wolmirstedter. Aber ich habe ihn auch noch nicht so oft spielen sehen.
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Auch von mir einen großen Respekt für die mega geschrieben Berichte. Ich war am Samstag in Wolmirstadt und kann alles so unterschrieben. Ich lese Sie wirklich sehr gern. Bitte unbedingt weiter so.
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Oh Mann.
Jetzt ist genau das eingetreten, was zu befürchten war. Der nicht nur auf der Center-Position nach dem Weggang von Malcolm Delpeche sowieso schon eher auf Kante genähte Kader, konnte bisher die Verletzung von Center Kai Hänig (Fußbruch), für mich etwas überrschend, ohne Probleme kompensieren. Diese Woche musste dann Center Adam Touray wegen einer Ellenbogenblessur pausieren. Ob er morgen spielen kann, ist noch nicht bestätigt. Das Gleiche gilt für Youngster Joshua Sievers (umgeknickt).
Und jetzt kommt auch noch diese Hiobsbotschaft: Power Forward Cosmo Grühn, zweitbester Rebounder, drittstärkster Punktelieferant und Dreierwaffe der Baskets, hat sich den Handwurzelknochen gebrochen und wird für längere Zeit ausfallen.
Wie das in den nächsten Spielen, insbesondere gegen das Top-Team aus Iserlohn, funktionieren soll, ist mir ein Rätsel.
Ach, da fällt mir gerade ein Interview mit Ex-Power Forward Jan König ein…, am 14. Juli ließ er sich im Rückblick auf seine Karriere bei den Baskets mit folgenden Worten zitieren:
[…] Bisher ist der Plan, das (sic!) ich jetzt erst mal in der zweiten Mannschaft einsteige. Dann schaue ich wie das mit dem Referendariat läuft, wie die Belastung da ist. Ich stehe natürlich immer zur Verfügung, sollten irgendwelche Engpässe in der ersten Mannschaft entstehen positionsmäßig, wo ich helfen kann. […]
(Quelle)Jaaaaaaaaannnn!!!
Bildquelle Christina Pohler