Gießen steht das Wasser bis zum Hals
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@Scientist
Das ist ja auch keine VORverurteilung, sondern diese Einschätzung von TS beruht immerhin auf seinen Informationen, die er als Gesellschafter -und somit Mitglied im (wie heißt der korrekt?) Gesellschafter-Rat der BBL- von ratiopharm Ulm hat.
Und dass man nach der dritten (?) Finanzmisere in Gießen innerhalb von zwei Jahren auch pissed sein darf, wenn man womöglich dabei angelogen wird, mit teueren Spielern Siege eingekauft werden, etc. ist ja wohl auch logisch…Noch was: Habe ich das richtig verstanden? Man kann JETZT schon Tickets (Dauerkarten) für nächstes Jahr erwerben? Da würde natürlich JETZT auch Geld in die Kassen spülen, das dann nächste Saison wieder fehlt?
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WD: Wo du das gelesen haben willst….
Fakt ist.
Giessen hat jetzt einen Profi rangelassen, der alles über Bord wirft (ProA Lich, Jugend, Vip Versorgung, Spieler etc.).
Er hat neue Gelder besorgt, Altlasten um 100.000 gedrückt und KEINE INSOLVENZ angemeldet. Man hat im letzten Spiel eine volle Halle gehabt und ihr überlegt wie man diesem Verein eins reinwürgen darf.Noch ist nichts entschieden aber ich glaube es gibt halt doch Unterschiede ob ein Verein aus einer Großstadt Insolvenz anmeldet, oder ein Verein aus einer Kleinstadt damit droht.
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Bei allem Respekt für die Arbeit Syrings (in dessen Haut ich nicht stecken möchte), das ist bestenfalls ein kurzfristiges Wiederbeleben. 230.000 € neue Gelder sichern vielleicht die Zahlungsfähigkeit. Die 100.000 die mit Sponsorenverträgen verrechnet wurde und die neuen Schulden (zusätzlich zu dem Riesenberg Altlasten - wie viel sind es jetzt? 1.95 Mios???) zeigen allerdings, daß das Problem lediglich zeitlich nach hinten verlagert wird. Wenn man jetzt, wie von einigen gefordert, personell noch mal nachlegt, dann zweifel ich endgültig am Verstand der Gießener Bosse…
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Die ganzen Experten hier mal wieder….
So ne Sanierung geht nicht von heute auf morgen. Das ist nicht in 6 Wochen bewältigt. Ist was anderes als ne Managersimulation.
Das geht Schritt für Schritt, und man kann immer nur einen auf einmal machen.
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@G-Mob. Manchmal verzweifele ich daran, wie ich es verständlich machen soll. Die allermeisten hier wollen Gießen nicht “eins reinwürgen”. Aber ohne Fanbrille betrachetet ist die Situation trotz der Rettung alles andere als rosig und ganz wesentliche Baustellen bleiben,
1. Respekt vor dem Insolvenzverhinderungspaket.
2. Die BBL muss irgendwas machen, falls sie tatsächlich bei der Lizensierung getäuscht wurde, sonst verliert das Lizensierungsverfahren jegliche Glaubwürdigkeit (nur zum Vergleich: Capo di Orlando wurde dafür in Italien aus der Liga geschmissen). Der BBL vorwerfen, dass sie nix für euch getan hat, ist einfach verfrüht. Die kann noch ganz viel Milde walten lassen.
3. Was macht die Stadt Gießen mit der Bürgschaft i.H.v. 180.000 €, die Ende des Jahres ausläuft?
Jetzt auf “alles ist gut” zu schalten, wäre naiv. Denn nach “Rettung 1” (Feb. 07) und “Rettung 2” (Feb. 08) sollte doch klar sein, warum kaum jemand mehr daran glaubt, dass es nen Selbstläufer wird und warum viele die BEfürchtung haben, dass statt wirtschaftlicher Sanierung nachverpflchtet wird. Das ist das, was Syring selbst als verlorenes Vertrauen bezeichnet. Dies ist eine weitere Herausforderung neben der wirtschaftlichen Sanierung. Die Sanierung des good will nach Jahren mit Scheinlösungen.
@Schneesturm formuliert es doch treffend, so eine Sanierung dauert… Lange, eher Jahre als Monate. Mit ganz ganz engem Gürtel.
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@Alan:
Deswegen spricht Syring ja auch die ganze Zeit von einer “kurzfristigen Rettung” und von einer langfristigen Sanierungsphase. Von Nachverpflichten hat hier kein Giessener angefangen - wird es unter Syring nach allem was ich bisher über seine Arbeitsweise gehört habe auch nicht geben.Ich bin trotzdem ziemlich positiv gestimmt - endlich hat man mal alte Zöpfe abgesägt und einen Vollprofi ans Ruder gelassen (ist doch generell in deinem Interesse, Alan).
Die letzten Jahre war Giessen in einer Situation, wie sie vergleichbar mit einigen mittelständischen Familienunternehmen ist: Da wurden Personen die Führung übertragen, die sich in den letzten Jahren zwar loyal und ihrem begrenzten Segment komptent gezeigt haben - die aber mit der Gesamtführung total überfordert waren und den Überblick verloren haben…und in Drucksituationen falsch/kurzfristig denkend gehandelt haben (keiner möchte als Totgräber des Erstligabasketball in Giessen darstehen).Insofern kann ich den Ärger von anderen Managern auch verstehen - die öffentliche Zurschaustellung von Schadenfreude und der kaum verborgen Wunsch, dass Giessen eine “reingewürgt” bekommt…das ist eines Bundesligamanagers aber nicht würdig. Das kann man im Stillen denken, sollte es aber nicht so prahlerisch im Internet verbreiten (so macht man sich keine Freunde, Herr Stoll - aber das ist ihm wohl egal)
Bate
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Hey bateman. Versteh mich nicht falsch, ich wünsche ihm, daß er es schafft. Aber es wird sehr, sehr schwer. Und ob es zu einem guten Ende kommt, ist mehr als fraglich. Syring darf nun eben den ganzen Sch*** ausbügeln, den seine Vorgänger hinterlassen haben und für den man sie hoffentlich auch zu Rechenschaft zieht.
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Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum die Gießener hier schon wieder das Maul so aufreißen. Wodurch wurde den die Liquidität gesichert??? Ein neues Darlehen, Forderungsverzicht von Gläubigern (wobei offen ist, ob es sich um einen endgültigen Erlass oder eine Stundung handelt) und um vorgezogene Einnahmen aus bestehenden Verträgen. Sicherlich konnte auch einiges an neuem, frischen Geld eingeworben werden. Dies wird aber kaum reichen, um die angehäuften langfristigen Verbindlichkeiten abzubauen. Dieser “Einmaleffekt” wird für die laufenden Kosten gebraucht. Jeder, der auch nur ein wenig mit Wirtschaftsplanung zu tun hat, sieht das Problem. Gießen hat seid mehreren Jahren ein strukturelles Defizit. Es wird mehr Geld ausgegeben als reinkommt. Die Lücke wurde durch jährliche Panikmache in der Öffentlichkeit hereingeholt, dass grundsätzliche Problem der Unterdeckung aber nie wirklich angegangen. Auch der neue Geschäftsführer hat in der Offseason seinen Job nicht gemacht. Bei der Vergangenheit muss er jede Zahl, jede Kalkulation hinterfragen und genau überprüfen. Da hätte er schon erkennen müssen, dass es Probleme gibt. Mit der Professionalität in der Liga ist es nicht weit her. Das gilt auch für andere Standorte, wobei dort wenigstens (soweit bisher bekannt) immer nur soviel Geld ausgegeben wurde, wie man auch verdient hat.
Gießen muss sich gesund schrumpfen. Gerade bei den Erfahrungen aus den letzten Jahren hätten sie sehr konservativ planen müssen. Das war offensichtlich nicht der Fall. Aber ist ja wieder alles gut gegangen.Dann bis zur nächsten Rettungsaktion.
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Ich gebe gerne zu, daß mich das alljährliche Debakel mehr als tierisch annervt. ABER: Ich hätte nichts (!!!) davon, wenn Gießen pleite ginge.
Halligalli hat schon recht. Es handelt sich hier bei den genannten Erfolgen um einen Einmaleffekt, der es lediglich ermöglicht, nicht gleich die Segel streichen zu müssen.
Gießen ist quasi zum Verbleib in der Liga gezwungen. Man darf ja nicht daran denken, was passiert, sollte der Club absteigen…
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On 2008-10-21 10:44, Halligalli wrote:
Auch der neue Geschäftsführer hat in der Offseason seinen Job nicht gemacht. Bei der Vergangenheit muss er jede Zahl, jede Kalkulation hinterfragen und genau überprüfen. Da hätte er schon erkennen müssen, dass es Probleme gibt.Seit wann ist Syring nochmal bei den 46ers? Inwiefern hat er NICHT jede Zahl und Kalkultion hinterfragt und überprüft und dabei festgstellt, dass es Probleme gibt?
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Also Halligalli hat nicht ganz unrecht. Es ist ein Riesenunterschied, ob ich ein florierendes Kreuzfahrtschiff, oder einen lecken Seelenverkäufer als Kapitän übernehme.
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Auch der neue Geschäftsführer hat in der Offseason seinen Job nicht gemacht. Bei der Vergangenheit muss er jede Zahl, jede Kalkulation hinterfragen und genau überprüfen. Da hätte er schon erkennen müssen, dass es Probleme gibt.
Falsch! Genau das hat er getan. Er ist erst seit 11.9. Geschäftsführer und hat gleich als 1. in einer etwas ungewöhnlichen Antrittsrede auf die katastrophale Finanzsituation aufmerksam gemacht.
Da hast du wohl nicht deinen Info-Job gemacht, Halligalli
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On 2008-10-21 11:31, alansmithee wrote:
@LimitlessAlso Halligalli hat nicht ganz unrecht. Es ist ein Riesenunterschied, ob ich ein florierendes Kreuzfahrtschiff, oder einen lecken Seelenverkäufer als Kapitän übernehme.
Klar - aber es liest sich in Halligallis Schreibweise doch sehr so, als hätte Syring behauptet, er wäre Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes, ohne seiner Familie (=Liga) mitzuteilen, dass er auf einem “lecken Seelenverkäufer” angeheuert hat. Die Sache ist aber doch die: Am 4. Juni hat die BBL endgültig grünes Licht für die 46ers gegeben, da war Syring aber weder im Amt noch bei den 46ers. Gekommen ist der Mann zwei Monate später, liest sich in die Unterlagen ein und schlägt dann sofort Alarm (erstes Auftreten in der Öffentlichkeit: Absage einer Teampräsentation aus Kostengründen, zweites Auftreten: “Hallo, ich bin der neue Geschäftsführer und die Lage ist bestandsbedrohend”) - wo er da seinen Job nicht gemacht hat, kann ich nicht nachvollziehen, auch mit deiner Hilfe nicht. Herr Syring wusste offensichtlich ja dann doch ziemlich genau, wie es um die 46ers bestellt ist, als er Geschäftsführer wurde, und soweit ich das überblicken kann, tut er seitdem alles, um “klar Schiff” zu machen.
Ich will hier garantiert nicht die Versäumnisse der ehemaligen Manager (einen von denen haben wir ja zum Glück zu Alba abgeschoben ) schön reden, aber Versäumnisse von Syring gegenüber der Liga oder jemand anders würde ich doch gerne erklärt haben.
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On 2008-10-21 10:44, Halligalli wrote:
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum die Gießener hier schon wieder das Maul so aufreißen. Wodurch wurde den die Liquidität gesichert??? Ein neues Darlehen, Forderungsverzicht von Gläubigern (wobei offen ist, ob es sich um einen endgültigen Erlass oder eine Stundung handelt) und um vorgezogene Einnahmen aus bestehenden Verträgen. Sicherlich konnte auch einiges an neuem, frischen Geld eingeworben werden. Dies wird aber kaum reichen, um die angehäuften langfristigen Verbindlichkeiten abzubauen. Dieser “Einmaleffekt” wird für die laufenden Kosten gebraucht. Jeder, der auch nur ein wenig mit Wirtschaftsplanung zu tun hat, sieht das Problem. Gießen hat seid mehreren Jahren ein strukturelles Defizit. Es wird mehr Geld ausgegeben als reinkommt. Die Lücke wurde durch jährliche Panikmache in der Öffentlichkeit hereingeholt, dass grundsätzliche Problem der Unterdeckung aber nie wirklich angegangen. Auch der neue Geschäftsführer hat in der Offseason seinen Job nicht gemacht. Bei der Vergangenheit muss er jede Zahl, jede Kalkulation hinterfragen und genau überprüfen. Da hätte er schon erkennen müssen, dass es Probleme gibt. Mit der Professionalität in der Liga ist es nicht weit her. Das gilt auch für andere Standorte, wobei dort wenigstens (soweit bisher bekannt) immer nur soviel Geld ausgegeben wurde, wie man auch verdient hat.
Gießen muss sich gesund schrumpfen. Gerade bei den Erfahrungen aus den letzten Jahren hätten sie sehr konservativ planen müssen. Das war offensichtlich nicht der Fall. Aber ist ja wieder alles gut gegangen.Dann bis zur nächsten Rettungsaktion.
Ich muss dich belehren und hoffe nicht, dass du das als ‘Maul aufreißen’ verstehst. Offenbar weißt du es ja nicht besser - Syring hatte vor der Saison noch nichts mit den 46ers zu tun. Der ist seit September Geschäftsführer.
Ansonsten trägst du ja nichts neues zur Debatte bei.
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Ok, dann liegt der Fehler bei der Kalkulation nicht beim jetzigen Geschäftsführer, sondern bei seinem Vorgänger. Ich wollte aber auch nicht auf die Person abstellen, an der sich hier jetzt fast alle aufhängen, sondern auf die grundsätzliche wirtschaftliche Planung bei Gießen. Dazu hat sich bis jetzt noch keiner der antwortenen Gießener Insider geäußert.
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On 2008-10-21 11:52, Limitless wrote:
Bitte, dann nochmal fürs Protokoll: Die bisherige Finanzplanung war Scheiße. Da hätte man aber auch selbst drauf kommen können, ich wusste nicht, dass wir das nochmal bestätigen müssen…Die bisherige Finanzplanung war mehrfach und mehrjährig nicht dazu geeignet als Grundlage für ein solides Wirtschaften herzuhalten. Warum wurde nicht nach der ersten Fast-Pleite etwas geändert? Warum wurde nach der zweiten Fast-Pleite nichts geändert? Warum sollte sich nach der dritten Fast-Pleite etwas ändern? Es hat doch bis jetzt auch immer funktioniert.
Und warum tun viele Gießener so, als wenn alles von Anfang an nicht so schlimm war (das ganze wurde nur von den Medien hochgespielt) oder jetzt alles wieder gut ist? -
On 2008-10-21 11:59, Halligalli wrote:
Warum wurde nicht nach der ersten Fast-Pleite etwas geändert? Warum wurde nach der zweiten Fast-Pleite nichts geändert?Die Verantwortlichen hatten keine entsprechende Ausbildung für die ihnen übertragenen Positionen. Und die erste Fastpleite ist inzwischen fast 30 Jahre her…
Warum sollte sich nach der dritten Fast-Pleite etwas ändern?
Weil zum ersten Mal seit langer Zeit ein Fachmann die Wirtschaftsplanung übernommen hat.
Und warum tun viele Gießener so, als wenn alles von Anfang an nicht so schlimm war (das ganze wurde nur von den Medien hochgespielt) oder jetzt alles wieder gut ist?
Nicht alles ist gut, aber einiges besser - das ist hier schon ein Grund, um sich besser zu fühlen. Wir sind Krisen (richtige Krisen, nicht “Berlin/Bamberg verliert mal drei Spiele am Stück”-Krisen) hier eben gewöhnt, was sich ja auch als großes Problem bei der Rettung erwiesen hat. Mit Christoph Syring steht zum ersten Mal (seit langer Zeit?) ein echter Fachmann für wirtschaftliche Belange auf der Kommandobrücke bei den 46ers, dem von Seiten der Fans Vertrauen im Hinblick auf eine erfolgreiche Sanierung entgegengebracht wird. Wir wissen selbst, dass noch nicht alles gut ist, aber dafür wissen wir, wie schlimm es hätte werden können. Wir Fans haben offensichtlich Vertrauen in die neue Führung, während Fans anderer Teams davon reden, dass wir schon über Neuverpflichtungen nachdenken und so weiter - davon ist hier in Gießen wenig zu spüren gewesen, weder das Verlangen nach sportlicher Aufrüstung noch nach einer Kadervergrößerung.
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On 2008-10-21 11:38, Limitless wrote:
… aber Versäumnisse von Syring gegenüber der Liga oder jemand anders würde ich doch gerne erklärt haben.Statt seiner Aufklärungspflicht gegenüber der Liga zuerst nachzukommen (§ 13 Lizenzstatut: “unverzüglich und unaufgefordert”), trat er mit der wirtschaftlichen Lage erst an die Presse. Bereits in seiner Amtszeit lag die Ligatagung, am Rande derer die Liga nur Unkenntnis äußern konnte hinsihctlich der PRobleme, von denen sie aus der Presse erfahren hatten.
Das könnte man als entschuldbaren Fauxpas eines Fachfremden abstempeln. Die weitaus größeren Fehler haben, wie es scheint, seine Vorgänger begangen. Aber man kann Syring hier zumindest vorwerfen, dass er die Prioritäten falsch eingeschätzt hat und das Lizenzproblem nicht mit dem nötigen Respekt angegangen hat. Mehr aber auch nicht.
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Vielleicht noch ein Wort zu dem beliebten Vorwurf, Gießen hätte sich trotz Überschuldung teure Spiele ala Pinnock oder Bill Phillips geleistet. In der Regel ließen sich die Gelder für diese Transfers durch kurzfristige finanzielle Zusatzunterstützungen einrichten, die von Sponsoren für ein besseres sportliches Auftreten ausgegeben wurden und gar nicht für die Schuldentilgung in Frage kamen.
Warum wurde nach der zweiten Fast-Pleite nichts geändert? Warum sollte sich nach der dritten Fast-Pleite etwas ändern? Es hat doch bis jetzt auch immer funktioniert.
Und warum tun viele Gießener so, als wenn alles von Anfang an nicht so schlimm war (das ganze wurde nur von den Medien hochgespielt) oder jetzt alles wieder gut ist?Es änderte sich nichts, da die Seilschaften innerhalb des Gießener Klüngels nur schwer aufzulösen waren. Da hing jeder von jedem ab und man kannte sich über Jahre hinweg.
Hast du dich schon mal gefragt, woher dieser Syring auf einmal kommt und wer einen berufserfahreren Mann wie ihn verpflichtet und bezahlt? Bestimmt nicht der Gießener Klüngel sondern - ich bleibe bloß ganz logisch - irgend jemand mit einem großen Geldbeutel. Zur Zeit ist das meine größte Hoffnung auf eine ruhige und gesicherte Zukunft. Abwarten und Tee trinken.Und zu deinem letzten als Frage verpackten Vorwurf, weshalb die Gießener Fans so lange die Situation herunter gespielt haben:
Erstens, weil wir Fans sind und der Wunsch Vater so manch eines Gedankens war.
Zweitens, weil wir genauso wenig wussten wie der Rest der Republik (zumindest die meisten von uns).
Drittens, weil gerade der FAZ-Berich journalistisch unter alle Kanone und neben den finanziellen Inhalten mit Un- und Halbwahrheiten angereichert wurde. -
Ich denke, Limi hat das schon ganz gut rübergebracht:
Wir Fans in Gießen wissen, dass uns kein “Schlaraffenland” erwartet, aber endlich scheint ein fähiger Manager da zu sein - der zur Not den Erstligabasketball in Gießen auch anständig abwickeln wird, wenn die langfristige, wirtschaftliche Perspektive für eine Erstklassigkeit nicht mehr gegeben scheint. (Hätten sich die Vorgänger nicht getraut, Syring ist da härter!)
Endlich ein Outsider, der die unbequemen Wahrheiten sagt - das ist, was den meisten Giessener Fans im Moment ein wenig Hoffnung macht.p.s.:
@deissler: Syring wurde von einem der derzeitigen Sponsoren geholt, da wartet wohl zur Zeit kein Neuer mit großem Geldbeutel…
p.p.s.:Syring erläuterte in der Pressekonferenz noch einmal, wie es zu der dramatischen Schieflage kommen konnte. Über die Jahre hatten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern angehäuft, die sich als Geschäftspartner, aber auch als Fans sahen und immer wieder “die Füße still hielten” (Syring). Dann ging plötzlich Vertrauen verloren und es trat ein Domino-Effekt ein. Auf einmal wollten so viele das ihnen zustehende Geld, dass die Insolvenz drohte. Deshalb betrachtet Syring es als seine vorrangigen unternehmerischen Schritte, “das Vertrauen, das wir ramponiert haben, wieder aufzubauen”. Zum Restrukturierungskonzept der 46ers gehört auch, dass sie den Merchandising-Bereich ausgegliedert haben. “Da wurde viel Kapital gebunden mit den vielen Artikeln, die auf Halde angeschafft werden mussten und es band Arbeitskraft: Ein vernünftiges Controlling fand da nicht statt. Ich gehe davon aus, dass wir damit kein Geld verdient haben.” Nun hat sich jemand gefunden, der den Bereich auf eigene Kappe übernimmt und den 46ers sogar den Bestand an Waren abgekauft hat. Ansonsten steht auf der Agenda des neuen Geschäftsführers, dass das Konzept des “learning by doing” oder “try and error” ersetzt werden muss durch ein schlüssiges Konzept. Und er weiß auch schon, wo er sich dafür Ideen holen will: “Die Licher Brauerei arbeitet mit so vielen Bundesliga-Klubs zusammen und viele von denen haben Konzepte, von denen man sich etwas abschauen kann.”
Es ist noch “kein Schlaraffenland” bei den 46ers, aber immerhin konnte der Sanierer Syring vermelden, dass alle Spielergehälter ausbezahlt sind und dass er sicher ist, mit einer besseren Hallenvermarktung, mit einem steigenden Verkauf von Eintrittskarten und mit vertrauensbildenden Maßnahmen in allerdings “frühestens nächster Saison” die Konsolidierung abgeschlossen zu haben. Die Chancen, dass der Gießener Bundesliga-Basketball also auch im 44. und 45. Jahr in Folge Bestand haben wird, sind wieder sehr realistisch.Für die, die es wirklich interessiert, hier ein guter Zeitungsartikel zum Thema.
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So, mal kurz zur PK gestern. Neben der bereits angesprochenen Dauerkarten-Problematik hat lt. Gießener Anzeiger wohl vor allem ein Vertrauensverlust der Gläubiger, die jahrelang als Geschäftspartner -wie auch als Fans-stillgehalten hatten, zur Schieflage geführt. Dadurch trat dann wohl (siehe Bankenpleite) ein Dominoeffekt ein, viele wollten auf einmal sofort das noch ausstehende Geld, sodass die Insolvenz drohte.
Es hat auf der PK gestern auch niemand behauptet, dass nun alles in Butter sei, vielmehr muss der Restrukturierungsprozess noch über einen weiteren Zeitraum fortgeführt werden. Die Abwendung der Insolvenz ist nur der 1., wenn auch erst mal wohl der wichtigste und schwierigste Schritt in der kurzen Zeit. Syring geht davon aus, das der Konsolidierungsprozess frühestens nächste Saison abgeschlossen werden kann, da sind also noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen.
Eine Spielerverpflichtung wurde weder angekündigt noch von irgendeiner Seite gefordert.
…upps, Bateman war schneller
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On 2008-10-21 12:35, deissler wrote:
Vielleicht noch ein Wort zu dem beliebten Vorwurf, Gießen hätte sich trotz Überschuldung teure Spiele ala Pinnock oder Bill Phillips geleistet. In der Regel ließen sich die Gelder für diese Transfers durch kurzfristige finanzielle Zusatzunterstützungen einrichten, die von Sponsoren für ein besseres sportliches Auftreten ausgegeben wurden und gar nicht für die Schuldentilgung in Frage kamen.Ach ja, die berühmten zweckgebundenen Sponsorengelder. Klar, wenn dem Verein das Wasser eh schon bis zum Hals steht, gibt ein Sponsor natürlich nur Geld für einen neuen Spieler, niemals für einen Abbau von Schulden. Wer’s glaubt…
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On 2008-10-21 13:24, Langer_Eugen wrote:
Ach ja, die berühmten zweckgebundenen Sponsorengelder. Klar, wenn dem Verein das Wasser eh schon bis zum Hals steht, gibt ein Sponsor natürlich nur Geld für einen neuen Spieler, niemals für einen Abbau von Schulden. Wer’s glaubt…In Gießen läuft das so.:-D
Von der Hand in den Mund, deshalb kommt man ja auch auf keinen grünen Zweig. Ich habe erstmals seit Jahren die Hoffnung, daß sich das jetzt ändert. -
“…und dass er sicher ist, mit einer besseren Hallenvermarktung, mit einem steigenden Verkauf von Eintrittskarten und mit vertrauensbildenden Maßnahmen in allerdings “frühestens nächster Saison” die Konsolidierung abgeschlossen zu haben. Die Chancen, dass der Gießener Bundesliga-Basketball also auch im 44. und 45. Jahr in Folge Bestand haben wird, sind wieder sehr realistisch.”
Das sehe ich anders. Die oben geschilderten Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um den Schuldenberg abzubauen, bzw. zu verkleinern. Für eine Genesung des Patienten bedarf es einiges mehr. Unter anderem ein Verbleib in der Liga. Und allein das dürfte schwer werden.
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On 2008-10-21 14:28, alansmithee wrote:
“…und dass er sicher ist, mit einer besseren Hallenvermarktung, mit einem steigenden Verkauf von Eintrittskarten und mit vertrauensbildenden Maßnahmen in allerdings “frühestens nächster Saison” die Konsolidierung abgeschlossen zu haben. Die Chancen, dass der Gießener Bundesliga-Basketball also auch im 44. und 45. Jahr in Folge Bestand haben wird, sind wieder sehr realistisch.”Das sehe ich anders. Die oben geschilderten Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um den Schuldenberg abzubauen, bzw. zu verkleinern. Für eine Genesung des Patienten bedarf es einiges mehr. Unter anderem ein Verbleib in der Liga. Und allein das dürfte schwer werden.
Natürlich wird das schwer werden… Aber Herr Syring hat die Situation in dem von Dir geposteten Zitat lediglich von der wirtschaftlichen Situation gesprochen.
Er trennt hier eindeutig sportliches und wirtschaftliches. Einige SD-User scheinen das nicht zu können. Natürlich muss sich Gießen auch sportlich kosolidieren, ein erster Schritt ist ja getan. Jetzt muss -auch mit dünner Personaldecke von gerade mal 10 Spielern- das Optimale herausgeholt werden, denn Nachverpflichtungen wird es definitiv nicht geben.
Btw: Ich freue mich auf das Hessenderby zur Weihnachszeit, weil ich da mal wieder im Lande bin.
PS: @deissler: Es war die FR nicht die FAZ
PPS: Schön @Erick, dass Du jetzt auch uns ganz gut findest. -
On 2008-10-21 15:15, Becks_23 wrote:
… denn Nachverpflichtungen wird es definitiv nicht geben.Eine sehr gewagte Aussage. Wenn ihr im Februar immer noch da unten drinsteht, dann wird bestimmt nahverpflichtet. Alleine schon, weil es die anderen auch machen.
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@HalliGalli: Dann gib mir doch bitte auch die Lottozahlen aller Samstagslottoziehungen von jetzt bis Februar. Du scheinst nicht nur in die Zukunft blicken zu können, sondern bist auch offensichtlich ein absoluter Insider bei den 46ers. Mann, mann, mann… Lies Dir doch einfach Aussagen von Verantwortlichen aus den letzten Wochen durch, bevor Du wieder hier Unsinn verzapfst…
Zitat Syring am 30.09:„ […]Der Vertrag des zwölften Mannes des Bundesliga-Teams, Mensah Taylor, wird mit sofortiger Wirkung gekündigt und es wird auf absehbare Zukunft auch kein Ersatz gesucht. Die Mannschaft der LTi 46ers wird ab sofort mit einem 11er Kader weiterspielen. […]“
Der elfte Mann, Richard Poiger, fällt wohl bis Saisonende mit Kreuzbandriss aus. Bleiben also 10.
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Alles was ich hier schreibe ist meine persönlich Meinung. Diese läßt mich durch unterschiedliche Bewertungen von Fakten, Aussagen und dem Trend zu Nachverpflichtungen in der Liga zu dieser Aussage kommen.
Das ist keine Gießen-only Aussage. Aber das ist ja vielen hier egal.Zu den Lottozahlen: Ich meine zu Wissen welche Zahlen gezogen werden. Ich werde dementsprechend auch den Lottoschein ausfüllen. Ob die Zahlen so gezogen werden oder nicht, ist eine andere Frage. Tendenziell ist eine Nachverpflichtung Gießens noch in dieser Saison größer als 3 richtige im Lotto.
PS: Die Zahlen gibt es nur per PM, sonst habe ich ja gar nichts mehr vom Gewinn.
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Um es mal diplomatisch auszudrücken:
Es wurde nicht behauptet, das überhaupt nie nie nie mehr Spieler verpflichtet werden.
Im Moment versucht man mit dem vorhandenen Personal über die Runden zu kommen.
Wenn es aber z.B. aufgrund weiterer Ausfälle zu einer dramatischen sportlichen Situation kommen würde, wird man sicher überlegen, ob und wie man einen neuen Spieler finanzieren kann -alles andere ist doch Unsinn! -
Das letzte was sich Gießen leisten darf, ist ein Abstieg…. Denn dann kann man den Laden endgültig dicht machen…
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Ich fasse mal zusammen.
1. Gießen ist immer noch unprofessionell.
2. Die endgültige Rettung muss bis gestern geschafft werden.
3. Neue Spieler kommen auf jeden Fall im Februar.
4. Gießen wird absteigen, sind schlecht.
5. Gießen nervt, ist Scheiße.
6. Syring ist an allem Schuld. -
zu Punkt 1: Das sagt keiner, aber ich bin der Meinung, dass Gießen in diesem Punkt eine gewisse Bringschuld hat.
zu Punkt 2: Von einigen Gießenern wird es so dargestellt, als wenn die Kuh schon vom Eis wär. Außenstehende sehen das etwas kritischer auf Grundlage der jetzt bekanntgegebenen Finanzierung.
zu Punkt 3: Nein, so wurde das zumindest von mir nicht geschrieben. Ich halte es aber für wahrscheinlich.
zu Punkt 4: Ja, sie spielen um den Abstieg, weil einige Mannschaften stärker sind als sie.
zu Punkt 5: Deine Worte, nicht meine.
zu Punkt 6: Da mußte (und habe) ich mich korrigiert. Auch hier muss sich erst zeigen, ob der neue wirklich besser ist als die Vorgänger. -
Ich glaube eher Außenstehende wollen darstellen, daß die Gießener Fans von einer sofortigen, jahrzehntelangen Sicherung des Spielbetriebes ausgehen. Niemand wird unser Management kritischer begutachten als wir selbst. Nachverpflichtungen sind natürlich unvermeidbar. Wir sichern uns erst mal 2-3 NBA-Cuts, weil wir mit dem momentanen Trümmerhaufen sowieso nur Prügelknaben sein werden. Zur Not wird im Frühjahr im Kampf um die Playoff-Plätze halt nochmal nachgelegt. Selbstverständlich gibt es einige stärkere Mannschaften, deswegen sind wir mit einer Platzierung zwischen 6-8 nach der Hauptrunde durchaus zufrieden.
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Viel wichtiger ist doch die Frage, was kann die Liga insgesamt tun, damit so etwas nicht noch ein mal passiert. Andere Lizenzstatuten, bessere und häufigere Überprüfung? Die BBL sollte sich wirklich Gedanken machen, wie man so etwas im Vorfeld verhindern kann. Wäre doch mal schön wenn es ne Saison gibt wo wirklich kein Verein in finanzielle Nöte kommt und auch noch die beiden Aufsteiger den nötigen Etat stemmen können.
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On 2008-10-21 17:34, Doppelpunkt wrote:
Viel wichtiger ist doch die Frage, was kann die Liga insgesamt tun, damit so etwas nicht noch ein mal passiert. Andere Lizenzstatuten, bessere und häufigere Überprüfung? Die BBL sollte sich wirklich Gedanken machen, wie man so etwas im Vorfeld verhindern kann. Wäre doch mal schön wenn es ne Saison gibt wo wirklich kein Verein in finanzielle Nöte kommt und auch noch die beiden Aufsteiger den nötigen Etat stemmen können.Auch das Thema wurde letztes Jahr nach Köln schon mal angeschnitten, wir können in diesem Thread nahtlos weitermachen. Ich würde mich freuen, wenns nicht hier geschieht, dann bleibt die Gießen-Problematik übersichtlich und nachvollziehbar.
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Guter Gedanke, @Aufsichtsrat
Zu 2.) Ich kenne nicht einen Gießener, der auch nur ansatzweise im Traum daran dächte, dass die Kuh vom Eis wäre. Auch hier sehe ich weit und breit keinen, also bitte dieses Gerücht ganz schnell vergessen.
Um weiteren substanzlosen Gerüchten vorzubeugen, dieser Herr hier Doppelagent in Gießen arbeitet auch nicht für die 46ers (Aber ich kenn den :-O). Ja, ja, hier gehts ab , gibts sonst nur im Kino.