Euroleague F4 2008
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On 2008-05-02 22:45, Matt-Effect wrote:
ja…sympatischer wärs…aber im moment siehts ja nich danach aus …den gleichen stream hab ich ja in oben stehendem post ja schon verlinkt… man siehe die “…”
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Schon jetzt en ziemlich temporeiches Finale!
Hoffen wir auf Tel Aviv Leute!
Der alte Bynum hat noch richtig Dampf unterm Motor -
Will Bynum und Esteban Batista auf Seiten von Tel Aviv die stärksten!
Bei Moskau Langdon,Andersen und Holden recht auffällig!Die letzte Szene, der Dreier mit Foul von Bynum war echt genial! Der ist unglaublich!
Auch die Stimmung….das ist ja mehr als krass was da in Madrid abgeht!
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Abolut verdienter Sieger! Moskau war und ist die beste europäische Mannschaft und wird, falls Messina in Moskau bleiben sollte, auch nächstes Jahr wieder zu den Titleanwärtern zählen! Einfach wahnsinnig ausgeglichen diese Team, da weiss man halt mit der Kohle umzugehen
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On 2008-05-04 22:59, kickzmj wrote:
Einfach wahnsinnig ausgeglichen diese Team, da weiss man halt mit der Kohle umzugehenWahre Worte. Und das will auch erstmal gelernt sein. Mit viel Geld kann man viele Fehler machen. Für mich steigt und fällt es da mit dem Trainer. Messina ist halt im Moment das Beste, was in Europa an der Seitenlinie herumhampelt. Durch die Vertragsverlängerung hat CSKA quasi die Garantie, auch im nächsten Jahr / in den nächsten zwei Jahren (unterschrieb einen 1+1 Vertrag) wieder einer der Topfavoriten auf den Titel zu sein.
Man muss den Klub nicht sympathisch finden, aber der Kader ist einfach sensationell ausbalanciert. Da greift ein Rad ins andere. Da spielen Spieler, die ohne Probleme Monsterzahlen auftischen könnten, wenn man sie losließe, sich aber dem Team unterordnen. Natürlich müsste man ohne diese individuelle Klasse anders spielen. Richtig limitierte Spieler gibt es kaum. Im Backcourt müssen alle Spieler beide Positionen beherrschen (Zisis kann das nicht, daher gibt’s Probleme) und auch bei einem Blick auf den Frontcourt fällt auf, dass neben den Hünen und Teilzeitarbeitern Savrasenko/Van den Spiegel die drei Hauptakteure Smodis, Andersen und Goree allesamt effizient im Lowpost, aber auch von Draußen punkten können. Diese Eigenschaft (und natürlich Messina, der das Spiel richtig gelesen und die entscheidende Anpassung vorgenommen hat) hat ihnen meiner Meinung nach das Halbfinale gegen TAU gerettet, als Smodis nach 0/6 Dreiern in Hälfte Eins primär in den Lowpost geschickt wurde, wo er erstens effizient ist, und zweitens nicht in die Verlegenheit geriet Würfe zu nehmen, die er zwar kann (in der Viertelfinalserie gegen Olympiacos netzte er 9/10 von Draußen ein) und vermutlich auch wieder genommen hätte, aber an diesem Abend einfach nicht traf. Stattdessen waren eben Andersen und Goree vermehrt (nicht ausschließlich) um die Dreierlinie herum zu finden. Andersen hat mal wieder untermauert, dass sein Fadeaway aus dem Lowpost die wohl gleichzeitig effektivste und am schwersten zu verteidigende Waffe im europäischen Basketball ist. Schwer zu stoppen, zumal er gerne mit dem einfachen Babyhook kontert, wenn man versucht den Sprungwurf aggressiv zu verteidigen. Einer meiner Lieblingsspieler, Langdon, hat mir mal wieder ausgezeichnet gefallen. Hatte im Semifinale ordentlich mit Foultrouble zu kämpfen (nicht immer gerechtfertigt, fand ich), spielte aber dennoch mehr als solide, und brachte dann im Finale das nahezu perfekte Spiel. Daher der verdiente MVP-Titel als Krönung seiner bisher besten Europa-Saison. Traurig, dass der Kerl schon 32 ist.
Es mag Geschmackssache sein, für mich persönlich war das erste Halbfinale zwischen Maccabi und Montepaschi zwar sehr unterhaltsam, aber viel zu wild. Siena hat das Ballern übertrieben. Kein Wunder, dass am Ende die Puste ausging. Dass die Gefahr von Draußen ein elementarer Bestandteil ihres Spiels ist (44 Prozent ihrer Feldwurfversuche sind Dreier; zum Vergleich: Moskau 36 Prozent, Maccabi 31 Prozent), ist ja eine Sache, aber 45 Dreier draufklotzen, bei 32 Zweiern, das ist nicht nur kein Inside-Outside-Verhältnis mehr, das ist Selbstzerstörung, vermutlich kamen die einfach mit der großen Bühne F4 nicht klar. McIntyre ist brandgefährlich, aber er hat mit seiner Spielweise auch wieder dazu beigetragen, dass die hohe Führung nach und nach zusammen schmolz. Bei Maccabi ging viel über die unkontrollierten Guards Bynum und Garcia, während Vujcic und Halperin kaum ins Spiel fanden, und die Effizienz von Morris und auch Bluthenthal viel zu wenig genutzt wurden. Im Halbfinale ging das noch gut, wobei für mich der alte Derrick Sharp der entscheidende Faktor war. Seine ganze Körpersprache, die Dreier, und der Einsatz haben das Feuer in seinem Team und auf den Rängen entfacht. Bynum kam in beiden Spielen zu seinen Punkten, Garcia spielte am Freitag ausgesprochen gut, und am Sonntag ausgesprochen schwach. Schön, dass die beiden Nachwuchshoffnungen Eliyahu und Casspi (88er) ihre Momente hatten. Insgesamt ist das Abschneiden der Gelben viel mehr als man vor der Saison erwarten konnte. Trotzdem hätte ich Vujcic gerne mehr integriert gesehen, trotz seiner Fehler. Der ist einfach der Schlüsselspieler in der Offense. Bei Siena war für mich Lavrinovic der stärkste Mann, da er einfach mit einem Mordseinsatz gespielt hat, und so ziemlich alles gebracht hat, was man sich wünschen kann. Habe ich in der Form von ihm noch nicht gesehen. Insgesamt kann man sich vor beiden Teams nur verbeugen. Maccabi ist nach wie vor ein Dauergast (mit Ausnahme des letzten Jahres) beim Final Four, auch wenn die ganz großen Namen bis auf Vujcic (der vermutlich in der Sommerpause ebenfalls wechseln wird) mittlerweile weg sind und der Klub finanziell nicht mit den Topklubs mithalten kann. Siena mit einer starken ersten Europasaison und einem wie ich finde sehr guten Coach, dem die F4-Unerfahrenheit seiner Spieler einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
TAU war irgendwie TAU. Die begannen ohne Druck und nervten CSKA im Halbfinale gewaltig. Aber am Ende fehlt eben immer wieder ein bisschen was zum großen Wurf, wobei man sagen muss, dass der in dieser Saison schon eine kleine Sensation gewesen wäre. Splitter tat alles für den Erfolg seiner Jungs, hat sein stark verbessertes Skillset im Lowpost präsentiert, traf nur die Freiwürfe nicht. Splitter macht mittlerweile viel wie sein Vorgänger Scola, allerdings fehlt dem Argentinier gegenüber der Sprungwurf von der Freiwurflinie. X-Faktor Mickeal mit einem recht ansprechenden Wochenende. Ganz nett anzusehen war das schon, vor allem das gute alte Prigioni – Pick and Roll. Der lange Behind-the-back-Bodenpass auf Splitter im zweiten Viertel gegen CSKA … Wahnsinn.
Ich fand dieses Final Four mal wieder hochinteressant, auch wenn es beispielsweise an das Finale des letzten Jahres nicht ganz heran kam. Man kann nur den Hut vor Messina und seinen Jungs ziehen: Dem Finalspiel klar den (Halbfeldspiel-)Stempel aufgedrückt. Daher konnte es nur einen Sieger geben.