WWU Baskets Münster 2022/23
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Was macht ihr denn, wenn da auf einmal 150 Leute auftauchen?
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@Jeep_Rich sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
Was macht ihr denn, wenn da auf einmal 150 Leute auftauchen?
Man muss vorher ein kostenloses online Ticket buchen, damit klar ist, wie viele Busse benötigt werden. Quelle
Edit: Zusätzlich zum Eintrittsticket der Halle, das man auch erst vor Ort kaufen kann. Ziemlich gut gelöst mMn. Generell eine richtig gute Aktion.
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Mit vielen Münsteraner rechnet ihr am Sonntag?
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Keine Ahnung, aber einige Hundert werden es wohl werden. Vielleicht kommen ja auch “ein paar” Leverkusener Fans ins Castello. Tabellarisch ist die Wahrscheinlichkeit für Leverkusen größer, dass Düsseldorf zum Endgegner wird. Fazit: win-win!
Dürfte jedenfalls der größte Auswärtsaufgalopp seit 3. Mai 2019 werden.
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Nehmt Zeit und Geduld mit. Das Catering in Düsseldorf ist eine absolute Katastrophe und gefühlt nur auf 50 Personen ausgelegt.
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Düsseldorf, die Achte!
Mal wieder in die Verbotene Stadt. Wenn man sehr lange in Köln gelebt hat, dann empfindet man schon bei dem bloßen Gedanken, Düsseldorfer Boden zu betreten, akuten Mentalschmerz. Aber am Sonntag muss es mal wieder sein, ist ja für einen guten Zweck.
Es geht zum „Kellerkracher ins Castello“ (
by Alex Jakob
), der 15. gegen den 16. . Das Spiel ist für beide Teams von allergrößter Bedeutung. Wer verliert, der sollte schon mal seinen Plan für die ProB entstauben.
Düsseldorf gegen die WWU Baskets, das gabs bisher siebenmal seit Aufstieg der Baskets in die ProB.
Diese Spiele gingen mit 6:1 bzw. 635:558 Punkten an die Baskets. Dass Düsseldorf für den einzigen Fleck auf der sonst reinweißen Weste der Baskets in der Hautrunde der vergangenen Saison sorgte, ist nicht der einzige Grund, warum Düsseldorf ein spezieller Gegner für Münster ist.Der letztjährige Dominator bei den Baskets, der kanadische Point Guard Ryan Richmond, wechselte zu Saisonbeginn an den Rhein. Zu den Wechselumständen hört man aus verschieden Ecken unterschiedliche Versionen. Fakt ist, dass Münster der Verlust sehr schmerzt und Düsseldorf mit ihm den achtbesten Scorer der aktuellen ProA-Saison an Land gezogen hat (16,0 PpS). Richmond erzielte in der letzten (ProB-) Saison für die Baskets die meisten 2er, die meisten Feldtreffer, die meisten Freiwürfe, die meisten Punkte, er holte mit seinen 1,83m die meisten Defensiv-Rebounds(!), die meisten Gesamt-Rebounds(!), die meisten Steals und gab die mit Abstand meisten Assists. Klar, dass er auch bei der Effizienz mit weitem Vorsprung an der Spitze lag.
Dass er sich in der aktuellen Saison bei den Düsseldorfern auch noch zu einem extrem treffsicheren Dreierschützen entwickelt hat (48,8%, 40/82), ist keine gute Nachricht für die Baskets.
US-Shooting Guard Booker Coplin ist die Zweite Dreierwaffe im Team der Giants. Mit 16,3 PpS führt er sowohl das interne Punkteranking als auch deren Dreierranking (59 Treffer) an. Mehr Punkte pro Spiel erzielen in der ProA nur noch Cabbil, Pluskota (beide PSK) und Jordan Barnes aus Gießen. Coplin hat am letzten Wochenende in Trier 31 Punkte erzielt, sein Bestwert in 57 Spielen für die Giants.
Und als wäre das nicht genug, hat Düsseldorf mit der Nachverpflichtung von Cedric Paul Anderson Jr. nochmal ins Schwarze getroffen. Der zweite US Shooting Guard steuerte in den letzten neun Spielen 10 PpS bei und ist eine echte Verstärkung.
Der Vierte im Bunde ist der in dieser Saison erstmals bei den Giants spielende Vincent Friederici (9,8PpS), der von den BSW Sixers kam, dort herausragende 18,3PpS in der ProB auflegte und auch schon elfmal für den MBC in der BBL im Einsatz war.
Und mit dem US-Boy Travion Hollowell (10,5PpS) haben die Giants noch einen weiteren offensiven Leistungsträger in ihren Reihen, der mit 10,5PpS drittbester Scorer seines Teams ist.
Auch wenn in dieser Fünfergarde nur Richmond offiziell als Point Guard geführt wird, können alle fünf auf der 1 spielen und sichern Düsseldorf damit eine außergewöhnlich hohe Variabilität.
Die Rheinländer haben einiges an Offensiv-Power in ihren Reihen zu bieten, was die knapp acht Punkte mehr pro Spiel im Vergleich zu den Baskets belegen (84,9 vs. 77,1, spielzeitbereinigt).
In der Defensive, da hat das Team seine Schwächen, um es vorsichtig auszudrücken. Keine Mannschaft lässt im Schnitt mehr gegnerische Punkte zu (88,8). Beim Defensive-Rating schneidet nur Schwenningen noch schlechter ab. Schon im Hinspiel offenbarte sich diese Schwäche, gingen doch die deutlich meisten Defensiv-Rebounds an Münster (28 vs. 17). Und das, obwohl sie mit Center Lennart Boner (9,2RpS) hinter Pluskota (PSK) und Fundic (GIE) über den drittbesten Rebounder der Liga verfügen.
Allerdings macht den Giants am offensiven Brett keiner was vor. Tatsächlich holt kein Team der Liga spielzeitbereinigt mehr Offensiv-Rebounds. Doch die gibt es bekanntlich nur zu holen, wenn man nicht trifft. Von daher…Wie stehen die Chancen für Münster, das Spiel zu gewinnen? Aus meiner Sicht 50:50.
Im Hinspiel konnte Münster den bisher höchsten Sieg der ganzen Saison einfahren. Man gewann mit +29 (96:67) und ließ Düsseldorf nicht den Hauch einer Chance. Es war das beste Offense-Spiel der Münsteraner, welches ich von ihnen in der ProA gesehen habe. Liegt die Düsseldorfer Spielweise den Baskets?Zu bedenken ist, dass im Hinspiel noch kein Cedric Paul Anderson Jr. spielte, dafür bei den Baskets Cosmo Grühn im Vollbesitz seiner Kräfte war und ein Double Double auflegte. Zudem fehlt am Sonntag bei den Baskets Darien Jackson, dafür ist Marek Doležay dabei.
Die Giants liegen zwei Siege hinter Münster, haben aber noch ein Spiel mehr zu spielen (gegen Schwenningen). Sie treten mit der bitteren Erfahrung von vier Niederlagen in Folge an, haben die letzte drei nur denkbar knapp verloren. Entsprechend pissed dürften sie sein und den Sieg um wirklich jeden Preis wollen.
Und Münster? Nur ein Spiel (gegen Nürnberg) konnte man aus den letzten fünf Begegnungen für sich entscheiden, zuletzt hatte man gegen Gießen in den entscheidenden Phasen nicht gut gespielt.Es könnte also richtig spannend werden. Und weil dem so ist, wird zumindest der Münsteraner Support der zweitgrößte werden, der jemals für die Baskets zu einer Auswärtsfahrt aufgebrochen ist. Mehrere Busse und ganz sicher auch viele Privatfahrer werden gen Düsseldorf pilgern und, so ist zu vermuten, das Castello in eine Heimspielstätte transformieren, falls sie die Zeitumstellung bemerken und rechtzeitig vor Ort sind.
Fazit: Alles ist angerichtet für ein großes und für beide Teams wegweisendes Basketballfest!
Spielbeginn ist Sonntag 16.00 Uhr. Der Livestream aus dem Castello startet gegen 15.45 Uhr, ist aber erfahrungsgemäß nicht mit dem Live-Erlebnis vergleichbar
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Die Statistik fasst nur die quantitative Ausgangslage zusammen. Viel wichtiger dürfte die Tagesform sowie die Motivation und Bereitschaft sein, von der ersten Sekunde an ans Limit zu gehen. Genau das hatte zuletzt gegen Gießen zu Beginn gefehlt.
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Ludi incipiant
Nachdem Leverkusen gestern Abend in Tübingen verloren hat, beginnen die Rechenspiele.
Sollte Münster heute Nachmittag das Auswärtsspiel in Düsseldorf gewinnen und alle sechs noch ausstehenden Partien verlieren, dann steigt Münster nur noch ab, wenn…
Düsseldorf mindestens vier aus den letzten sieben Begegnungen gewinnt…
UND
Leverkusen mindestens vier aus den letzten sechs Begegnungen gewinnt.
Sollte Münster heute Nachmittag das Auswärtsspiel in Düsseldorf mit weniger als 29 Punkten verlieren und auch alle sechs noch ausstehenden Partien verlieren, dann steigt Münster ab, wenn…
Düsseldorf mindestens zwei aus den letzten sieben Begegnungen gewinnt…
UND
Leverkusen mindestens drei aus den letzten sechs Begegnungen gewinnt.
Mit jedem Spiel, welches Münster aus den letzten sechs noch gewinnen würde, stiegen in beiden Szenarien die Anforderungen an Düsseldorf UND Leverkusen um je einen zusätzlichen Sieg, um Münster rauszukegeln.
Zu beachten ist, dass sowohl Düsseldorf als auch Münster noch gegen Schwenningen spielen.
Alle Rechnungen unter der Prämisse, dass Schwenningen nicht zu Superman mutiert und alle sieben Spiele noch gewinnt, und jenes gegen Münster mit mindestens 12 Punkten.
Ich hoffe, das stimmt alles so.
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Wozu die Rechenspiele?
Münster hält die Klasse, Leverkusen steigt ab. Alles andere als Leverkusen als (sportlicher) Absteiger wäre zum jetzigen Zeitpunkt ein Wunder. -
@Titan91 sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
Wozu die Rechenspiele?
Münster hält die Klasse, Leverkusen steigt ab. Alles andere als Leverkusen als (sportlicher) Absteiger wäre zum jetzigen Zeitpunkt ein Wunder.Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich einen Apotheke. Davor ein Pferd, was sich so komisch nach vorne neigt…
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@Cameronia hat dir Bayer irgendwelche Pillen angedreht?
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@Titan91 : oder verweigert ???
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Ich glaube, er meint ‘man hat schon Pferde kot… sehen’ im Bezug auf Münster und Abstieg. Oder so.
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Ich bin auch erst entspannt, wenn der Klassenerhalt feststeht. Vielleicht sollte Connor mal Point Guard spielen? Er strahlt am ehesten Sicherheit unter den Guards aus. Jasper und Hilmar jeweils mit mehr Turnovers als Assists und einer Unruhe, die sich aufs Team überträgt. Zumindest in meiner Wahrnehmung.
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@Dauerparker sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
Ich glaube, er meint ‘man hat schon Pferde kot… sehen’ im Bezug auf Münster und Abstieg. Oder so.
Ich denke, das hat hier jeder verstanden
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Die Siege der Anderen
Die positiven Nachrichten zuerst:
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Der Verein hatte zusammen mit Sponsoren drei kostenlose(!) Fanbusse organisiert, die Stimmung bei den ca. 200 Münsteraner Fans im Castello war schon vor dem Spiel überragend.
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Andi Seiferth hat zum 25. Mal in dieser Saison zweistellig getroffen und sein achtes Double Double aufgelegt (26P/10R). Die 26 Punkte markieren den Bestwert, den er bisher für die Baskets in einem Spiel erzielen konnte.
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Zudem hat er erstmals seit Beginn seiner BBL-Karriere in 2009 vier Dreierversuche in einem Spiel unternommen und so viele getroffen wie noch nie, nämlich drei.
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Mit 39 hat Seiferth den zweithöchsten Effektivitätswert aufs Parkett gezaubert, der jemals von einem Baskets-Spieler seit Aufstieg in die ProB erzielt wurde. Nur Helge Wezorke gelang am 13.11.21 gegen Schwelm mal eine 40.
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Die Schiedsrichterleistung des Trios Pawlik/Kotlyar/Müller war hervorragend.
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Münster kann noch die Playoffs erreichen
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Münster war mit 11 Spielern angereist.
Und jetzt wird es unangenehm.
Von den 11 Spielern spielten 10.
Von den 10 Spielern schaffte es einer in sechs Minuten Spielzeit absolut allen statistischen Werten zu entkommen.
Von den verbliebenen neun konnten zwei in zusammen 23 Minuten Spielzeit ganze zwei Pünktchen, einen Rebound und einen Turnover beisteuern, mit einer Effektivität von 0 bzw. -1.
Dann waren es noch sieben, wovon einer, wie so oft, in achteinhalb Minuten mit zwei Punkten, zwei Rebounds, drei Fouls(!), einem Turnover und einem Block mit einer Effektivität von 3 kein Faktor war.
Unter den verbliebenen sechs Spielern waren dann die beiden phasenweise heftig überforderten Point Guards, die jeweils mit mehr Turnovern als Assists glänzten und die man manchmal mangels Anspielstationen bemitleiden musste.
Und ein Seiferth, Touray, Harding und Doležay, die können es halt nicht alleine richten, wenn von der Bank praktisch nichts kommt. 65 der 82 Punkte und 13 der 19 Assists kamen nur von diesen vier Spielern! Seiferth, Harding und Doležay waren die einzigen erfolgreichen Dreierschützen!! Von den für diese Aufgabe normalerweise sonst noch zuständigen Schützen kam nichts!
Dass man unter diesen Bedingungen so lange mithalten konnte, das war für mich die eigentliche Überraschung dieses Spiels.
Münster hat wieder die Erfahrung machen müssen, dass man sich als „langsam“ spielendes Team gegen ein tiefer besetztes und schnell spielendes Team mit vielen athletischen Guards, allen voran Ryan Richmond, extrem schwertut. Anderson, Richmond und Coplin waren kaum zu stoppen. Es ist wirklich eine Augenweide, wie ein Richmond seine Gegenspieler nach Belieben austanzt und auch von der Dreierlinie hochprozentig trifft. Sein Blick ins Gesicht von Harmsen nach einem solchen Dreier Ende Q3 sprach für mich Bände…
Das Athletikdefizit ist nach dem verletzungsbedingten Aus von Darien Jackson noch auffallender. Wenn dann drei der sonst oft guten Dreierschützen gar nichts bringen, dann geht es nur noch über Seiferth oder Einzelaktionen durch die Zone. Alles dann für den Gegner sehr leicht auszurechnen und zu matchen. Die beiden Bigs von Düsseldorf, Boner und Möller, kamen recht früh in Foul-Trouble und mussten sich zurückhalten, was Andi Seiferth in die Karten spielte. Von Günther kam zu wenig, und auch Pétursson hat mich gar nicht überzeugt.
Neben Seiferth haben nur Harding und Doležay und mit leichten Abstrichen Touray voll geliefert. Und das war halt irgendwann zu wenig. Wenn ein Connor Harding über fast 37 Minuten gehen muss, ist das ein Armutszeugnis für die Bankspieler.
Einzig Q1 ging an die Baskets, alle weiteren Viertel gingen verloren, die zweite Hälfte sowieso. Wieso sowieso?? Weil Münster tatsächlich ausnahmslos ALLE zweiten Halbzeiten in den letzten 10 Spielen verloren hat, dabei auch neun der letzten 10 vierten Viertel! Das ist so frappierend, dass die Gründe für mich nur im konditionellen Bereich liegen können. Es kann nicht sein, dass man in den zweiten Halbzeiten spontan das Spielen verlernt, und auch Foultrouble kann nicht der Grund sein.
Was mich ganz besonders irritiert, ist die Tatsache, dass sich das Team in den letzten Wochen scheinbar zurückentwickelt. Klar, Touray und Grühn waren verletzt, Darien Jackson ist ausgeschieden. Aber was ist mit Reuter, Weß, Pétursson, Günther, Jones? Spürt man da schon die Länge der Saison? Gehen die schon auf dem Zahnfleisch? Oder ist es einfach so, dass sich die anderen Teams schneller entwickelt haben und deshalb das Delta zu Münster stärker auffällt? Ich hatte damit gerechnet, dass man in dieser Phase der Saison, nachdem man über ein halbes Jahr zusammen gespielt und trainiert hat, ein weitgehend blindes Spielverständnis an den Tag legt. Dass alle Plays im Schlaf gelaufen werden können und man als Mannschaft stabil ist und den Höhepunkt der Leistungsfähigkeit erreicht hat.
Stattdessen scheinbar Rückschritte an allen Ecken. Z.B. die Defense zur Verhinderung von Dreiern. Das war zeitweise eine absolute Katastrophe! Anbei acht Szenen aus dem Spiel. Man beachte die Position der Abwehrspieler. Da ist es kein Wunder, dass Düsseldorf 12 von 24 Versuchen reinnagelt.
Am Ende ging der Sieg mit 93:82 verdient an Düsseldorf. Ein Ryan Richmond (Topscorer bei Düsseldorf), der ja gerne mal als ein Spieler hingestellt wurde, dem Assists eher abgehen und der lieber sich selbst im Fokus hat, lieferte sieben Assists ab. Zusammen mit Anderson und Coplin waren es 16, insgesamt für Düsseldorf 22.
Bei Günther waren es zwei, bei Pétursson drei. Das reicht halt nicht.Was mir große Sorgen macht, ist die gefühlte Ratlosigkeit bei Björn Harmsen. Ich habe ihn auf einer Pressekonferenz noch nie so frustriert wahrgenommen. Er hat viel zu viel Erfahrung und Know how, um nicht zu wissen, dass mit dem Team in dieser Verfassung nicht mehr viel zu holen sein wird.
Und damit sind wir bei der Zukunft. Ich traue Münster in der aktuellen Form nur noch einen Sieg in Schwenningen zu, falls sie nicht in die Falle laufen, Schwenningen zu unterschätzen. Immerhin hat Schwenningen noch im vierten Viertel gegen Vechta (ohne Agee) geführt. Im Moment fehlt mir die Phantasie, wie man gegen die anderen fünf Gegner aus Bochum, Karlsruhe, Quakenbrück, Paderborn und Dresden gewinnen will. Gerne würde ich mich überraschen lassen…
Geht man von diesem einen Sieg in Schwenningen aus, muss Leverkusen noch mindestens vier Siege aus den letzten sechs Spielen UND Düsseldorf noch mindestens drei Siege aus den letzten sieben Spielen holen, um Münster auf Abstiegsplatz 17 zu schubsen.
Meine Überzeugung ist die, dass Düsseldorf das bei dem Restprogramm durchaus schaffen kann. Leverkusen traue ich vier aus sechs eher weniger zu, aber das Team ist brandgefährlich und hat deutlich mehr individuelles Potential, als es in den letzten Spielen aufs Parkett gebracht hat. Ausgeschlossen sind vier Siege also keinesfalls.
Somit wird den Siegen der Anderen in der Crunchtime der Saison eine überaus große Bedeutung zukommen. Aber noch haben es die Baskets selbst in der Hand, das Abstiegsgespenst zu vertreiben.
Ich lege mich fest und tippe zum Ende der Saison auf Platz 16 für Münster und einen Verbleib in der ProA.
Anbei der Spielverlauf:
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Gegen den Ferrari der Liga
Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, da kommen sie her, die Mannen von Félix Bañobre. Am Sonntag steigt das nächste Duell beider Teams. Es ist das elfte Mal, dass sich beide in der 2. Basketballbundesliga begegnen. Damit hat Münster gegen keinen Gegner öfter gespielt als gegen Bochum. Die Bilanz für Münster ist ein 4:6 bzw. 799:812. Drei der Begegnungen endeten mit nur einem einzigen Punkt Differenz.
Tragisch verlief das neunte Aufeinandertreffen. Im zweiten Halbfinale der Saison 2020/21, als es im Rückspiel nach einem 89:84-Sieg von Münster am Berg Fidel um nicht weniger als den ProA-Aufstieg ging, verloren die Baskets dieses dritte Spiel in der Rundsporthalle mit 84:97, und der ProA-Traum war ausgeträumt. Für Combo Guard Marck Coffin und Power Forward Malcolm Delpeche war es das letzte Spiel im Trikot der Baskets.
Am Sonntag steht nicht ganz so viel auf dem Spiel, aber unbedeutend ist es trotzdem nicht. Bochum ist nur zwei Siege von den Playoff-Plätzen entfernt, Münster kämpft gegen den Abstieg. Bochum hat zwei Gesichter: Das der Hinrunde und das der Rückrunde. In der Hinrunde gewann man nur fünf von 17 Begegnungen, stand auf Platz 16 (Münster 12.).
Betrachtet man die isolierte Rückrundentabelle, dann steht Bochum hinter den Artland Dragons auf Platz 2 (Münster 16.). Nur drei der bisher 11 Rückrundenspiele gingen verloren. Den Kürzeren zog man gegen Vechta und Dresden, und überraschend auch gegen Schwenningen.In der Gesamttabelle steht Bochum aktuell auf Platz 11, Münster ist Fünfzehnter. Aber zwischen beiden Teams liegen mehr als vier Plätze, es sind kleine Welten.
Kein einziges Team der Liga hat sechs(!) Schützen, die im Schnitt zweistellig scoren – außer Bochum. Mehr muss man eigentlich nicht über die offensiven Qualitäten wissen. Bañobre hat in der Rückrunde zwei Spieler nachverpflichtet, die heute aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken sind. Sie sind nicht nur eine einfache Verstärkung, sondern inzwischen die besten Scorer in Bochum.
PG Jalen Bradley kam im Januar von den Artland Dragons und glänzt in Bochum mit 14,6 PpS. Erstmals spielte er für die Blauen gegen Bremerhaven, wurde direkt Topscorer des Spiels mit 16 Punkten.
Schon im Dezember hatte man den US Shooting Guard Tarontate de Shawn Crockett jr. in den Pott gelockt. Was für ein Deal! 16,6 PpS markieren den viertbesten Wert der gesamten Liga! Zum Vergleich, Andi Seiferth trifft 15,9 PpS.
Als Dritter US-Boy ist SG Conley Garrison zu nennen, der auf 13,5 PpS kommt. Münster weiß sehr gut, wie gefährlich er ist. Mit 25 Punkten war er im Hinspiel der Topscorer und hielt Bochum bis zuletzt im Spiel.
Dreierspezialist bei den Bochumer ist Power Forward Jonathan Andre. Keiner im Team wirft und trifft mehr Dreier als er (64/162=39,5%). 58% seiner Punkte (11,9 PpS) erzielt er mit Dreiern. Team-Spitzenwert! Mit seiner Hilfe liegt Bochum auf Platz 3 der Liste der Teams mit den höchsten Dreierpunktanteilen an den Feldpunkten.
Erst auf Platz fünf der internen Topscorer folgt ein Deutscher. PG Niklas Geske (11,4 PpS) ist für Münster ein alter Bekannter. In der Hype-Saison 2018/19 spielte er noch für Schwelm und knallte Münster im Hin- und Rückspiel zusammen 39 Punkte rein. Danach ging er nach Hagen, spielte dort zusammen mit einem gewissen Jasper Günther und wechselte zur Saison 20/21 nach Bochum. Geske ist ein Phänomen! Er hat bisher in acht Spielen gegen die Baskets immer zweistellig gescort. Viermal war er sogar Topscorer seines Teams. Geske war auch DIE Schlüsselfigur beim Sieg der Bochumer in jenem dritten Halbfinale in der vorvergangenen Saison, die Münster den ProA-Aufstieg kostete. Satte 30 Punkte standen für ihn auf dem Scoreboard.
Sechster im Bunde der Zweistelligen ist Power Forward Hendrik Drescher. Nicht nur 10,3 PpS steuert er bei, der 2,04m-Spieler trifft auch noch hochprozentig von der Dreierlinie (39,4%).
Und dann gibt es da noch den Mann fürs Grobe unter den Körben, Tom Alte. Der 2,07m-Center holt im Schnitt sieben Rebounds und ist mit 9,2 PpS auch offensiv nicht zu unterschätzen.
Fazit: Bochum ist ein individuell sehr stark besetztes Team mit einer nahezu perfekten Besetzung der Import-Spots. Aufgrund der beiden Nachverpflichtungen Bradley und Crockett jr. ist das Team nicht mehr mit jenem vom Hinspiel (83:82 für Münster nach OT) zu vergleichen.
Kein Team wirft mehr aus dem Feld (69/40min), kein Team unternimmt mehr Dreierversuche (30,7(!!)/40min), und kein Team trifft mehr Dreier (10,9/40min). Genau in diesen Kategorien gehört Münster leider zu den vier schwächsten Teams.
Bochum erzielt im Schnitt 88,1 Punkte/40min, bei Münster sind es knapp 11 Punkte weniger (77,3).Kann Münster überhaupt irgendwo mithalten? Ja, bei den Reboundquoten liegt Münster vorne und die Baskets lassen auch weniger gegnerische Punkte zu (81 vs. 87,4, jeweils spielzeitbereinigt).
Wenn es nicht gelingt, Bochum ihr schnelles Spiel wegzunehmen, haben die Baskets keine Chance. Um dies zu erreichen, ist eine ganz große Steigerung der Defensivleistung notwendig. Vor allem freie Dreier sollten zu einer Seltenheit verkommen. Dafür ist ein aufopferungsvoller Kampf ALLER voraussichtlich 11 Spieler notwendig, nicht nur der Starting Five.
Auch in der Offensive muss deutlich mehr von der Bank kommen. Der letzte Sonntag war diesbezüglich ein Trauerspiel. Nur magere 11% der Punkte steuerten die Bankspieler bei, der schwächste Wert in dieser Saison.
Hatte man gegen Düsseldorf noch gegen einen Porsche der Liga gespielt, so geht es am Sonntag gegen den unangefochtenen Ferrari. Kein Team spielt mit einer höheren Pace, m.a.W., kein Team hat mehr Possessions pro Spiel.
Es wird mit Sicherheit eine Herkulesaufgabe für die Baskets, für deren Lösung es auch einer stimmgewaltigen Unterstützung von den Rängen bedarf.
Am Berg Fidel geht es am Sonntag um 18.00 Uhr los. Der Livestream aus Münster startet um 17.35 Uhr.
Wem es bis Sonntag zu lange dauert, der sollte sich am morgigen Samstag um 19.30 Uhr diesen Livestream aus Leverkusen anschauen. Dresden ist zu Gast, und auch in diesem Spiel geht es um das Schicksal der Münsteraner. Gewinnt Dresden, käme das mindestens einem halben Sieg der Baskets gegen Bochum gleich und wäre für Münster ein riesiger (Fremd-)Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Anbei die statistische Ausgangssituation der beiden Teams im Vergleich, die leider sehr viel Rot enthält:
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Wer Jacob Knauf nicht schon lange im Blick hat, der sollte kein Coach oder Geschäftsführer in Liga 1 und 2 sein. Herr Knauf wird derzeit jeden Tag 1-2 Stunden am Telefon verbringen oder hat es direkt ausgestellt.
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…boah, war das wichtig. Ich hätte zwischenzeitlich keinen € auf die WWU Baskets gewettet
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Alter Isländer! Was waren das denn gerade für letzte dreieinhalb Minuten am Berg Fidel?! Mir fehlen noch die Worte… und die Stimme.
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WWU Baskets Münster ab nächster Saison Uni Baskets Münster?? 🥱
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/entscheidung-uni-muenster-wilhelm-100.html
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@Cameronia sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
WWU Baskets Münster ab nächster Saison Uni Baskets Münster?? 🥱
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/entscheidung-uni-muenster-wilhelm-100.html
Oder Universitäts-Basketball-Club?
Ehrlich: Ich finde die Namensgebung für die Uni voll OK - an der war nichts besonders “westfälisch” und mit “Wilhelm” hatte sie auch nicht so.
Zur Unterscheidung von anderen “westfälischen” oder “Wilhelms-” Universitäten in Münster braucht es auch keinen Zusatz.
Dass die ortsansässige Basketballmannschaft ihr Kürzel behalten kann, finde ich ein zu schwache Motivation für das WW.Ich hatte schon befürchtet, es käme irgend ein “Greta-Tunberg-Universität” oder sowas heraus (was dann doch irgendwann nichtssagend oder heikel wird).
Jetzt knapp, pragmatisch und auf den Punkt “Uni Münster” - fertig. Gefällt mir.
Wurde im Sprachgebrauch sowieso schon immer so genannt.Gruß
Simon2
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Damit ist nun also offiziell: die Universität in Münster wird umbenannt und somit werden auch unsere Münsteraner Baskets in der kommenden Saison nicht mehr unter dem gewohnten Namen „WWU Baskets Münster“ auflaufen.
Nun also die Frage, wie sie denn ab nächster Saison heißen werden …🧐
Ich weiß zwar nicht inwiefern es ggf. bereits in den vergangen Jahren mit der WWU der Fall war, aber würde es nicht sinnvoll sein, einen Sponsor in den Namen mit aufzunehmen, der dafür einiges an Geld locker machen muss. Wenn man mal so in der Pro A und Pro B oder auch BBL schaut, ist es ja durchaus populär, mit dem Sponsor im Namen vermutlich eine Menge Kohle einzunehmen.
Grundsätzlich finde ich Namen wie „SparkassenStars Bochum“ „RömerStrom Trier“ oder „JobStairs Giessen“ alles andere als ansehnlich oder schön… doch insbesondere im Hinblick auf die kommende Saison, in der hoffentlich auch in Münster weiterhin Pro A Basketball zu sehen ist und dem damit verbundenen, zwingend notwendigen Kaderumbruch sollte man sich gut überlegen, ob man diese zusätzlichen finanziellen Möglichkeiten nicht in Betracht ziehen will.
Das Team wird sich mMn für die kommende Saison drastisch verändern. Einige Spieler werden womöglich weiterziehen, andere Spieler bringen einfach seit längerer Zeit keine Pro A reifen Leistungen auf den Court und haben einfach nicht die Qualität für diese Liga. Daher ist der Umbruch unumgänglich, um auch nächstes Jahr in der Pro A (sofern man jetzt die Klasse hält) konkurrenzfähig zu sein. Denn seien wir mal ehrlich… ohne die späte Verpflichtung von Andi Seiferth wäre Münster vermutlich hinter Schwenningen in der Tabelle.
Um den Kreis nun zu schließen: erfahrene und gute/konstante Spieler auf Pro A Niveau kosten Geld! Daher ist es wichtiger denn je, Sponsorengelder einzunehmen!
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Wie wärs wenn man vom Denglischen mal wieder zurück zu
deutschen Namensgebungen käme?Mein Vorschlag “Uni Körbe Münster”
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@bearsyes Korbball ist aber etwas anderes als Basketball.
Wenn man das Denglische loswerden will, dann müsste man eigentlich UBK Münster heißen, denn schließlich hat man mit Knüppeln oder Keulen (engl. club) nichts zu tun.
Und clubs im Sinne von Vereinen werden ja im deutschen sowieso Klubs geschrieben.
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@Henk sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
@bearsyes Korbball ist aber etwas anderes als Basketball.
Wenn man das Denglische loswerden will, dann müsste man eigentlich UBK Münster heißen, denn schließlich hat man mit Knüppeln oder Keulen (engl. club) nichts zu tun.
Und clubs im Sinne von Vereinen werden ja im deutschen sowieso Klubs geschrieben.
Im Deutschen sind beide Schreibweisen akzeptiert. Und da das Wort sowieso aus dem Englischen stammt (tatsächlich ursprünglich vom Wort für Keule), ist es eigentlich auch relativ egal.
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@Der_Koemb sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
… würde es nicht sinnvoll sein, einen Sponsor in den Namen mit aufzunehmen, …
Dann würden es wohl aktuell die “Atruvia Baskets Münster”
Mich wundert, wie sehr hier “WWU Baskets” als ewig-tradierter Name gehandelt wird. Bis vor ein paar Jahren hieß die Mannschaft noch “UBC Münster” (für “Universitäts-Basketball-Club”) und das deutlich länger als bislang “WWU Baskets”.
Das würde problemlos auch mit dem neuen Uninamen passen. -
@Simon2 sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
Mich wundert, wie sehr hier “WWU Baskets” als ewig-tradierter Name gehandelt wird.
Wo? Wer?
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Habe osterbedingt leider keine Zeit für eine Detailanalyse im Vorfeld des morgigen Auswärtsspiels in Karlsruhe.
Deshalb nur schnell die Faktenlage vor dem Spiel.
Quintessenz: Ein Baskets-Erfolg wäre eine Sensation. Aber gegen Bochum hätte bis 3:30min vor dem Ende ja auch keiner auch nur einen Euro auf Münster gewettet…
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Der Livestream aus Karlsruhe startet gegen 19.15 Uhr, Spielbeginn ist 19.30 Uhr.
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„Atruvia Baskets Münster“ fände ich garnicht mal sooo schlecht.
Ich hab mir gerade mal die derzeitigen Sponsoren von den Baskets angesehen und bin auf „Hengst Filtration“ gestoßen… wie wäre es denn mit „Hengst Baskets Münster“, könnte man super mit „die Hengste“ abkürzen.
In den Westfälischen Nachrichten steht dann in der nächsten Saison „die Hengste galoppieren durch die Pro A bis in die Playoffs
“
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Alle Teams haben per heute in der Hauptrunde noch fünf Spiele zu spielen.
Unter der Annahme, dass Münster noch eines aus diesen Spielen gewinnt (ich tippe auf Schwenningen), steigt Münster nur dann ab, wenn…
- Düsseldorf mindestens noch zwei Spiele gewinnt
UND
- Jena mindestens noch zwei Spiele gewinnt
UND
- Leverkusen mindestens noch vier Spiele gewinnt.
Trifft auch nur eine der drei Bedingungen nicht zu, spielt Münster auch nächste Saison ProA.
Man kann es sich auch leichter machen und “einfach nur” selbst drei aus fünf gewinnen, dann ist das Thema für Münster positiv erledigt.
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Helge Stuckenholz sollte mal ein paar Kisten liba-Cola nach Nürnberg schicken. Nürnberg gewinnt in Leverkusen; sehr wichtiges Ergebnis für die WWU Baskets
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@Klaus sagte in WWU Baskets Münster 2022/23:
Helge Stuckenholz sollte mal ein paar Kisten liba-Cola nach Nürnberg schicken. Nürnberg gewinnt in Leverkusen; sehr wichtiges Ergebnis für die WWU Baskets
… und ein paar Kisten nach Bochum… und vielleicht auch noch nach Hagen…
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@Klaus
Damit wird es sehr schwer für die Bayer Giants Leverkusen. In der Verfassung wie heute, wird es sehr schwer gegen Vechta und Karlsruhe zu holen. Ohne den Sieg in Schwenningen müssten von Leverkusen schon drei Spiele gewonnen werden. Also ein Spiel in Vechta oder in Karlsruhe.
Leverkusen heute in der ersten Halbzeit in der Zone sehr schwach und nur durch 3er und Freiwürfe im Spiel geblieben. Nürnberg war heute auch alles andere als Überragend.
Bleibt nur Hagen gegen Jena. -
Es mutet schon fast skurril an. Münster verliert krachend in Karlsruhe und nach dem Spieltag ist die Wahrscheinlichkeit für den Klassenerhalt trotzdem gestiegen.
Dieser kann übrigens schon am kommenden Mittwoch gegen 22.00 Uhr auch rechnerisch in trockenen Tüchern sein.Würde sich Münster ab sofort die Restsaison nur noch von der Couch aus anschauen und mit 0:8 Punkten aus den letzten vier Spielen gehen, müsste Leverkusen, wie @Klaus schon schrieb, trotzdem zwingend in Vechta (nächsten Mittwoch) oder in Karlsruhe gewinnen und noch mindestens zwei weitere Siege aus den kommenden vier Spielen (in Vechta, in Karlsruhe, zuhause gegen Hagen und zuhause gegen Kirchheim) erringen, um Münster in die ProB zu schicken (Jena und Düsseldorf mal außen vor).
Für Mittwoch sieht es wie folgt aus: Sollte Leverkusen in Vechta verlieren (wahrscheinlich) und Münster zeitgleich zuhause gegen die Artland Dragons gewinnen (unwahrscheinlich), dann würde das für Münster auch rechnerisch bereits den Klassenerhalt bedeuten.
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt dieses Mittwoch-Szenarios eher gering ist, wird man auf die Feierlichkeiten sicher vorbereitet sein, um im Falle einer Sensation vor über 2000 Zuschauern nicht blank dazustehen….
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2400 Sekunden Überforderung
Wie erwartet hatten die Baskets am Samstag im hauptsponsorinternen Duell gegen Karlsruhe zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance. Auf der einen Seite ein Team, welches ständig in Bewegung war, schnell, präzise und athletisch spielte, auf der anderen Seite Münster, vergleichsweise langsam und immer wieder mit großen Fragezeichen in der Offense. Wo ist der freie Mann?
Ich kann mich nicht erinnern, dass in einem bisherigen Saisonspiel die athletischen Defizite der Baskets so deutlich zum Vorschein kamen wie in diesem. Besonders Koné, Cabbil und Shungu spielten mit der Münsteraner Defense Katz und Maus. Entweder kreierten sie selbst einen freien Wurf oder es wurden freie Wurfpositionen durch schnelle und präzise Plays erspielt. Dazu noch ein beweglicher Pluskota, der Andi Seiferth locker Paroli bot, da war für die Baskets einfach nichts zu holen.
Zudem fehlte den Baskets in meiner Wahrnehmung auch der Glaube an einen Sieg, was ich durchaus nachvollziehen kann. Das wirkte sich dann sowohl auf das Energielevel als auch auf die Aufmerksamkeit der Spieler aus. Bezeichnend dafür eine Situation in Q3 (7:07min), als Pétursson einen Pass zu Touray spielte, ohne diesen vorher anzukündigen
. Der Pass prallte von Touray einfach ab – Turnover. Und was war eigentlich mit Connor Harding los? Nur ein Schatten seiner selbst.
Ich hatte damit gerechnet, dass Karlsruhe es nach sieben Siegen in Folge etwas gemächlicher angehen würde, doch das Gegenteil war der Fall. Sie gaben von der ersten Sekunde an Vollgas und gewannen Q1 mit 23:10. In Q2 konnte Münster einigermaßen mithalten, bevor Karlsruhe in Q3 den Sack zumachte. Mit 70:47 ging es ins letzte Viertel, und da war dann spätestens nach anderthalb Minuten lockeres Auslaufen angesagt.
Beide Teams schalteten einen Gang zurück, waren die Verhältnisse doch längst mehr als geklärt. Oli Pahnke bekam seine Minuten, und Björn Harmsen stand erst entspannt an der Linie, bevor er gemütlich auf seinem Stuhl Platz nahm. Ein seltenes Bild der Ruhe.
85:62 war letztlich ein für die Baskets schmeichelhaftes Resultat. Hätte der Erste der aktuellen Rückrundentabelle durchgepowert, wäre es sicher sehr viel schlimmer gekommen.
Drei Spiele in acht Tagen, davon das letzte Spiel in Schwenningen von vielleicht großer Bedeutung. Da sollte man mit den Kräften einigermaßen haushalten. Ich glaube, das haben sie gegen Karlsruhe bewusst oder unterbewusst getan. Deshalb bin ich bei der aktuellen Ausgangslage und Tabellensituation sehr gespannt auf den Mittwoch gegen Quakenbrück. Werden sie alles reinwerfen und versuchen, gegen den klaren Favoriten den Klassenerhalt schon vorzeitig klarzumachen? Oder werden sie sich auf Schwenningen drei Tage später fokussieren?
Aktuell spielen alle anderen Kellerkinder für Münster. Ein Segen für die Baskets.
Und sonst?
Beim Spiel in Karlsruhe gab es einige statistische Nasenrümpfer. Bisher hat man seit dem Aufstieg in die ProB/A insgesamt 139 Spiele absolviert.
Einordnung einiger Stats aus Karlsruhe:
Erzielte Punkte: Rang 134
Punktedifferenz: Rang 136
3P-A: Rang 133
FG-A: Rang 132
3P-M: Rang 137 (weniger als zwei Dreier traf man tatsächlich noch nie in einem Spiel)
3P-Q: Rang 136
Eigene FG: Rang 135
Assists: Rang 137 (weniger als acht Assists gab es noch nie in einem Spiel)
OR: Rang 138 (weniger als drei Offensiv-Rebounds holte man noch nie in einem Spiel)
Steals: Rang 130
Efficiency: Rang 135
Anteil 3er-Punkte an erzielten FG-Punkten: Rang 138
Off-RTG: Rang 134Anbei noch der Spielverlauf, die Viertel- und die Halbzeit-Stats:
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…seien wir mal ehrlich: Auch wenn die WWU Baskets einen guten Tag erwischt hätten (was definitiv nicht der Fall war), hätten sie das Spiel in Karlsruhe wohl verloren. Die Qualitätsunterschiede auf den Guard-Positionen sind einfach zu groß. Das Guard-Quartet Cabbil, Shungu, Kone und Albus ist allerbestes ProA-Level. Ich wüsste kein Team, das hier besser besetzt wäre. Die 4 haben MS 61 Punkte eingeschenkt (die 4 Guards der WWU Baskets kamen auf 27).
Auch auf den großen Positionen ist Karlsruhe mit Pluskota, Bajo und Karacic nicht ganz schlecht besetzt.
Ich denke, Karlsruhe wird in den Playoffs sehr weit kommen. -
Die Drachen kommen
Morgen Abend geht es am Berg Fidel gegen die Nummer 3 der Liga, die Artland Dragons aus Quakenbrück. Im Hinspiel war man kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit noch bis auf -3 rangekommen, aber dann ging es bergab und die Baskets verloren mit 68:78. Topscorer der Partie war US Small Forward William Christmas mit 20 Punkten und 12 Rebounds. Das war kein Zufall, er führt auch nach 30 Spielen das interne Team-Ranking nach Punkten (15,7 PpS) UND auch bei den Rebounds (7,7 RpS) an. Christmas ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Dragons und wird damit (wieder) zur zentralen Herausforderung für die Baskets-Defense werden.
Christmas ist übrigens ein alter Bekannter für die Baskets. Gegen Münster macht er es offenbar nicht unter einem Double Double. In der Saison 21/22 spielte er drei Spiele für Rhöndorf in der ProB, u.a. am 25. September 2021 auch gegen Münster. In 39:22min war er der Dominator und schenkte den Baskets als Topscorer 19 Punkte ein und holte sich 10 Rebounds. Nutzte aber nichts, Münster gewann trotzdem haushoch.
Neben Christmas ist De‘Vondre Perry als zweiter verlässlicher Scorer der Dragons zu nennen. 14 Punkte und 5,8 Rebounds pro Spiel gehen durchschnittlich auf sein Konto. Seine besondere Spezialität ist die Dreierlinie. Von dort hat er bereits 65 Mal mit einer Quote von 42,8% getroffen.
Nach dem „Weggang“ von Jalen Bradley, der nach Bochum wechselte und dort spielt(e) wurde im Februar auf der Point Guard-Position der US-Amerikaner Damari Milstead nachverpflichtet. Inzwischen hat er sieben Pflichtspiele bestritten und 12,4 PpS erzielt.
Wichtiger Mann im Frontcourt bei den Quakenbrückern ist Marko Bacak. Der deutsch-kroatische 2,10m-Center, der in der letzten Saison noch in Diensten des damaligen Hauptrundenfünften und späteren ProA-Halbfinalisten Leverkusen stand, steuert im Schnitt 11,4 PpS und 5,8 RpS bei.
Gefahr von der Dreierlinie droht auch noch vom Ex-Rastaner und PG Jannes Hundt (41/104; 39,4%) und von Shooting Guard Demetrius Ward (36/114; 31,6%).
Mit den Dragons kommt ein Team zum Berg Fidel, das mMn einen sehr attraktiven Basketball spielt. Im Fokus steht weniger robuste Körperlichkeit als vielmehr eine besondere spielerische Klasse. So kommt man z.B. mit den wenigsten Fouls im Vergleich zu allen anderen Teams der Liga aus. Auch wenn Quakenbrück nur in wenigen Stat-Kategorien zu den absoluten Spitzenteams zählt, hat sie ihre Ausgeglichenheit bis auf Platz drei geführt, nach Platz sechs in der Vorrunde.
Pro 40 Spielminuten lassen sie 78,6 gegnerische Punkte zu, bei Münster sind es nur wenig mehr (81,0).
Fazit: Im Vergleich zu Karlsruhe erscheint mir die Aufgabe der Baskets gegen die Dragons geringfügig einfacher zu sein, auch wenn die Münsteraner auch hier als klarer Außenseiter antreten. Aber ganz so krass wie in Karlsruhe dürfte es morgen nicht zugehen, so meine Hoffnung.
Auf alle Fälle kann das Spiel zu einem denkwürdigen werden, besteht doch die Möglichkeit, dass man bei einer Niederlage von Leverkusen in Vechta mit einem überraschenden eigenen Sieg den Klassenerhalt besiegeln kann. Gerne mit einem Buzzer Beater-Dreier von Oli Pahnke in der allerletzten Spielsekunde
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Hochball am Mittwoch ist um 20.00 Uhr. Der Livestream startet um 19.35 Uhr. Aber wer morgen nicht persönlich in die Halle kommt, der könnte sich hinterher genauso totärgern wie all diejenigen, die das spannende Spiel gegen Bochum geschwänzt haben.
Die statistische Ausgangssituation beider Teams sieht wie folgt aus:
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Bisher schlagen sich die WWU Baskets sehr gut. Der Floater (Jasper Günther) bisher mit einem super Spiel. Leider sind Connor Harding und Jordan Jones total abgemeldet. Leider trifft Artland zu viele Distanzwürfe und im Post bekommen wir sie auch nicht gestoppt. Vechta führt mit 10 gegen Leverkusen.