Professionalität?
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Kleine Nachlese zu unserem Spiel gegen Bayreuth am Samstag. Neben der erneuten Niederlage ärgerte mich fast noch mehr eine Unsportlichkeit auf einer ganz anderen Ebene:
Ein Spieler, der bekanntermaßen einiges einstecken kann, klagt in der Halbzeit über Schmerzen, Atemnot und Unbeweglichkeit im Brust-/Rückenbereich nach einem Zusammenstoß. Es wird schließlich so schlimm, dass er Mitte der zweiten Halbzeit nicht mehr spielen kann. Wir sind leider nicht besonders professionell und haben auswärts deshalb auch keinen Mannschaftsarzt oder Physio dabei. Der Bayreuther Physio, an den sich der Spieler in der Halbzeit wendet, weist ihn freundlich auf diese unsere Unprofessionalität hin und redet noch irgendwas von „gegen seinen Vertrag“ und damit ist für ihn die Sache erledigt.
Danke für diese sportliche Geste! Finde ich unmöglich und ist auch nicht dadurch zu entschuldigen, dass man ja gewinnen will und deshalb nicht dem Gegner helfen kann. In so einem Fall geht ja wohl die Gesundheit bzw. die Verhinderung von größerem Schaden vor. Diagnose ist im übrigen eine Thorax-Prellung zunächst mit Verdacht auf Rippenbruch, der sich Gott sei Dank nicht bestätigte. Also kann man ja sagen: Was wollen die denn, ist doch nichts passiert. Sind wohl schlechte Verlierer.
Ich hoffe trotzdem, dass meine Zeilen die Betroffenen ein wenig zum Nachdenken anregen. Mein Versuch einer direkten Klärung nach dem Spiel ist ja leider wegen Abstreitens gescheitert. Ansonsten sind dadurch zumindest die Gastmannschaften in Bayreuth vorgewarnt, wenn sie dies lesen.
Am Rande sei erwähnt, dass Bayreuth sich für ebendieses Spiel mit der Bitte an uns gewandt hatte, ob von unseren Scouting-Leuten jemand in Bayreuth aushelfen würde. Unsere Scouting-Verantwortliche hat sich dazu gerne bereit erklärt, wofür sich u.a. auch der Hallensprecher mehrmals bedankt hat.
Im kleinen, unprofessionellen Güßbach jedenfalls werden wir auch weiterhin bemüht sein, zwar Spiele zu gewinnen, aber bei solchen Sachen jederzeit hilfsbereit zu sein.
Henrik Gese
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diese zeilen sollte man sich echt mal zu herzen nehmen. das kann nun wirklich nicht sein. der bei unseren jenaer heimspielen immer anwesende mannschaftsarzt, schaut sich auch jeden gastspieler an, der mal auf dem parkett liegen bleibt. das kann ja schließlich mal passieren. auch aus vergangenen spielen ist mir eigentlich bekannt, das auch gegner helfen können. so zumindest in weiden und kronberg soweit ich mich erinnere.
ob die vertragliche situation in bayreuth zwischen physio und dem verein wirklich so besteht wage ich zu bezweifeln. das wäre absolut unsportlich und eine frechheit obendrein. aber ich denke Uwe_BT wird sich sicherlich dazu äußern.
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hmm, sehr sehr schade… eigentlich kooperieren die teams der 2. BL in solchen fällen doch einwandfrei! warum hier nicht? hier steht doch eindeutig die Gesundheit der spieler im Vordergrund. ich meine, hier wird ja kein championsleague finale gespielt. doch selbst da wäre es doch eine frechheit! ich meine, als spieler kann ich doch wohl erwarten, dass mir geholfen wird, oder?
bald hilft dann bei nem schweren fall das lokale krankenhaus nicht mehr, weil die basketballfans sind, oder was? -
Finde ich auch unmöglich!
Kann mich noch gut an eine riesen Platzwunder von Rima Kaukenas erinnern in der Weser-Ems-Halle. Innerhalb von 2 Sekunden waren unsere Physios und Ärzte bei ihm auf dem Parkett. So wie es eigentlich auch immer sein sollte.
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also meiner erfahrung nach wird sogar in der kreisliga jedem verletzten Spieler so gut wie möglich geholfen…
also wenn schon ein professioneller arzt da ist, dann verstehe ich diese reaktion echt nicht…nicht jede mannschaft kann immer einen arzt zum auswärtsspiel mitnehmen…
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Wirklich erschreckend, aber zum Glück wohl ein Einzelfall, denn bisher hab ich ähnliches noch nicht erlebt, Physios und/oder Mannschaftsärzte helfen auf beiden Seiten, sofern Bedarf besteht. Dass der Wettbewerb hier in den Hintergrund rückt, ist selbstverständlich.
Allerdings hab ich das Gefühl, dass die allgemeine Entwicklung in Deutschland dahingeht (und di e von Henrik Gese beschriebene Situation bestätigt den Verdacht), dass jeder nur noch Dienst nach Vorschrift macht und das find ich überaus bedenklich.
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Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das Bayreuth seinem Physio oder Arzt verbietet den Gästen zu helfen. Schwört nicht zumindest jeder Arzt einen Eid darauf JEDEM Menschen zu helfen ? Eine Vertragsklausel die dieses aushebeln würde, wäre ja an Schwachsinn nicht zu überbieten. Von daher kann ich es mir kaum vorstellen.
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Hallo!
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieser Vorfall genau so ereignet hat. Bis jetzt kam es oft vor, dass Spieler des Gegners bei den Bayreuthern um Hilfe gefragt haben, es wurde immer geholfen und gegnerische Spieler behandelt.
Was sich am Samstag ereignet hat, sollte den Verantwortlichen des BBC Bayreuth Gedanken machen. Die Sache kann so nicht einfach vergessen werden, da muss gehandelt werden. Eine Entschuldigung an die Breitengüßbacher Gäste ist das mindeste.Liebe Grüße
mog
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Dieser Eid ist der sogenannte “Hippokratische Eid”, abgelegt wird er allerdings nicht mehr. Trotzdem ist jeder zu erster Hilfe verpflichtet, leistet man diese nicht und hat eine entsprechende Fachausbildung, wird dies auch deutlich härter bestraft.
Ist nur die Farge wie die Relationen bei diesem Spiel war, von außen wohl kaum zu beurteilen.
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Hallo zusammen,
wenn dies den Tatsachen entspricht, finde ich als Bayreuther dies ebenso eine Frechheit! Egal wo, wenn einem Spieler gesundheitlich Schaden droht, hat jeder (!!!) , der in der Lage ist zu helfen, dem Spieler auch die notwendige Hilfe zu leisten!!! Sollte also die oben geschilderte Situation so gewesen sein, können einem schon die Worte fehlen…
Also Sorry an Breitengüßbach und ich werde diesbzgl. mal eine Mail an die Verantwortlichen schicken.
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Auch ich bin über diesen Bericht überrascht, schockiert nun noch nicht gerade, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass dies wirklich so passiert ist. Meine Bayreuther Zeiten sind schon etwas her und H.Strohmer - Physiotherapeuth der Bayreuther und um den scheint es ja wohl zu gehen - ist mir noch aus Steiner-Zeiten bekannt. Auch ich kann mich rückblickend an einige Szenen erinnern, in denen genau dieser H.Strohmer Spielern anderer Mannschaften geholfen hat.
Meines Erachtens sollte sich Bayreuths Vereinsführung sehr schnell mit den Beteiligten (!) in Verbindung setzen und eine Klärung herbeiführen und dazu Stellung beziehen.
Interessant, dass sich der Vorfall nach einem scheinbar hitzigen Oberfrankenderby ereignet hat und ein Spieler damit in die Öffentlichkeit geht (Denke mal, hier schreibt niemand unter dem Synonym Herik Gese.) -
Ich finde das auch eine Frechheit einem Verletzten nicht zu helfen. Jeder Arzt muss einem Veletzten helfen wofür haben sie denn auch sonst studiert und so.
Bei uns in Lich wird sich auch immer um die Verletzten von unserm Physio oder Teamarzt geholfen ,egal ob nun Heim oder Auswärtsteam
Ich hoffe sehr das ist und bleibt ein Einzelfall. -
denke und hoffe auch auf einen Einzelfall. Ebenfalls Beispiel vom letzten Spieltag - Jenas Mannschaftsarzt (oder med. Abteilung) hat auch einem Spieler von Stuttgart unkompliziert ausgeholfen.
Beim Lesen solcher Zeilen kann man eigentlich nur sagen: danke schön.
Auch wenn´s selbstverständlich sein sollte. -
Für mich ist das auch der erste derartige Fall, der mir zu Ohren kommt. 2004 in Frankfurt haben die Bamberger Teamärzte damals bei der Betreuung von Robert Garrett ebenso geholfen, wie in der vergangenen Woche der Trierer Teamarzt bei der Verletzung des Nürnbergers Sotiris Gioulekas. Was hier von Bayreuther Seite geleistet wurde ist - gesetz dem Fall, es ist passiert wie Henrik es geschildert hat - charakterlos und unsozial.
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Wenn es wirklich auch nur annähernd so gewesen ist, wie geschildert, dann ist dies wirklich unprofessionell.
Und zwar unprofessionell vor allem von den Verantwortlichen der 2.BBL. Nämlich das für die Spiele keine offizielle medizinische Vorsorge vorgeschrieben ist.
Bei jedem Hobby-Fußballturnier muss das Rote Kreuz oder dessen Konkurrenz anwesend sein. Und dann wird hier Leistungssport betrieben ohne dass für Sicherheit gesorgt ist?
Unglaublich!
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Ich kenne den neuen Physio von Bayreuth ganz gut. Eigentlich ein saunetter Kerl und immer hilfsbereit. Ich kann den Vorfall nicht beurteilen.
@ Henrik
Viel Glück für die nächsten 2 Spiele -
Eins erst mal vorweg, sollte dies so gewesen sein, dann kann man sich von bayreuther Seite nur dafür entschuldigen.
Andererseits sehe ich seit vielen Jahren nahezu alle bayreuther Heimspiele und kann mich an viele Hilfeleistungen für gegnerische Spieler durch H. Strohmer oder andere erinnern, über Selbstverständlichkeiten sollte man eigentlich nichts schreiben müssen.
Grundsätzlich wäre es schon wünschenswert, wenn immer ein Arzt in der Halle anwesend sein müsste, denn eins ist klar, ein Physiotherapeut hat nur begrenzte medizinische Möglichkeiten, einem Verletzten zu helfen.
Wäre auch schön gewesen, wenn Henrik Gese den Namen des verletzten Spielers genannt hätte, denn dann wäre die Sache auch klar auf dem Tisch.
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es erstaunt mich, dass von bayreuther seite bisher keinerlei reaktion auf diesen thread erfolgt… es gibt doch durchaus ein oder zwei sd-user, die relativ nah an der vereinsführung sind, also ganz unbekannt kann dieser thread in bayreuth nicht sein. :-?
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Die Handlung des Arztes ist unmöglich.